Es ist nicht zu glauben, oder:) Nach einer halben Ewigkeit, ist es mir doch tatsächlich gelungen ein weiteres Kapitel fertig zu bekommen. Habe ein Urlaubswochenende eingelegt und das Kapitel, das schon eine Weile im PC schmort beendet! Stolz bin. Hoffe, da sind noch ein paar Leser draußen, die diese Geschichte weiterlesen wollen. Dennoch muss ich euch vorwarnen - habe immer noch nicht besonders viel Zeit. Examen ist fast fertig, aber eben nur fast, habe neue, aufwändige Arbeitsstelle und Hund ist wieder an Krebs erkrankt. Kämpfen uns so durch. Dennoch: Ich gebe diese Geschichte nicht auf! Und ich hoffe ihr auch nicht, auch wenn es wieder lange Zeit Funkstille geben kann. Freue mich über jeden Review und wünsche euch alles Liebe! Jenna

Kapitel 20

"Tut das weh?" Merry sah besorgt in Salias unbewegtes Gesicht und dann wieder auf die tiefe Schnittwunde, die sich über ihren linken Oberarm zog. Aragorn war gerade dabei die Wunde notdürftig zu versorgen, indem er sie mit Wasser reinigte, um sie dann mit einem Leinentuch zu verbinden. Sie alle waren mit einem Schrecken und einigen nicht wirklich ernsten Verwundungen davon gekommen, während zwei ihrer Angreifer tot in ihrer Nähe lagen und von Boromir und Hauptmann Beregund genauer begutachtet wurden.

"Ich denke, dass wirst du gleich selbst erfahren", erwiderte Salia mit einem halben Lächeln und verzog im nächsten Moment doch das Gesicht, als Aragorn begann das Tuch um ihren Arm zu wickeln.

Merry seufzte tief und schwer und musste sich, wie schon viele Male zuvor, Blut von seiner Augenbraue wischen, weil es partout nicht aufhören wollte, in sein Auge zu fließen. Einer der Angreifer hatte ihn während des kurzen, aber schweren Kampfes mit irgendeinem Wurfgeschoss an der Stirn getroffen und ihn für eine Weile außer Gefecht gesetzt. Warum die Reiter dann so schnell verschwunden waren, wie sie gekommen waren, konnte er sich daher nicht wirklich erklären. Und er war erst einmal so froh gewesen, dass sie alle noch lebten, dass er für eine Weile nur schweigend zugesehen hatte, wie Aragorn und Haldir die Wunden der anderen versorgten. Doch nun taten sich in seinem Kopf so viele Fragen auf, dass er schließlich nicht länger an sich halten konnte, als Aragorn sich ihm zuwandte, um seine Wunde zu reinigen.

"Meinst du sie kommen wieder?" fragte er besorgt, doch sein Freund schüttelte sofort den Kopf.

"Ich glaube nicht, dass wir ihr Ziel waren", setze er hinzu. "Wir sind ihnen irgendwie dazwischen gekommen. Sie haben bestimmt nicht damit gerechnet, dass wir so wehrhaft sind."

Merry biss die Zähne zusammen, als Aragorn mit einem nassen Tuch Schmutz und Blut um die Wunde herum entfernte. Doch seine Neugierde war stärker als der Schmerz. "Aber auf wen hatten sie es dann abgesehen?"

Aragon hielt einen Moment lang inne und dachte nach. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich weiß es nicht", gab er zu. "Ich weiß nur, dass sie ausgezogen sind um zu töten. Man konnte es in ihren Gesichtern sehen."

"Aber sie suchen nicht Legolas und Pippin oder?" fragte Merry besorgt.

Wieder war ein Kopfschütteln die Antwort. "Nein. Sie sind in eine ganz andere Richtung geritten. Und sie sahen nicht aus, wie die Haradrim, die in Minas Tirith waren." Aragorn sah ihn noch einen Moment nachdenklich an, rollte dann ein weiteres trockenes Tuch zusammen und gab es an Merry weiter. "Drück das auf deine Wunde, bis es aufhört zu bluten. Es ist nur eine kleine Wunde und müsste eigentlich schnell heilen."

Merry nickte stumm. Eine tiefe Trauer hatte ihn bei dem Gedanken an Pippin erfasst. Nun hatten sie schon wieder so viel Zeit verloren. Wer wusste schon, wie weit ihre Freunde sich schon wieder von ihnen entfernt hatten. Und dass, wo sich solch schlimme Meuchelmörder in der Gegend herumtrieben.

Der Hobbit zuckte heftig zusammen, als Aragorn plötzlich aufsprang und hinüber zu Haldir eilte, der schon eine ganze Weile angespannt in die Ferne gestarrt hatte. Auch Salia stand schnell auf und lief zu ihnen.

"Was...was ist denn?" brachte Merry nervös hervor und fühlte, wie sich seine Eingeweide schon wieder verkrampften. Kamen diese Monster etwa doch zurück? Der Hobbit trat nun auch an seine Freunde heran und spähte in die Ferne. Zuerst konnte er nichts entdecken, doch dann sah er es auch: Weit entfernt stieg dunkler Rauch in den Himmel.

"Sie morden alles und jeden, der ihnen in den Weg kommt", hörte er Haldir leise sagen. "Sie werden alles zerstören."

"Welche Stadt liegt dort?" wandte sich Aragorn besorgt an Salia.

"Keine Stadt", gab sie rasch zurück," ein Dorf. Elgoth."

Nun trat auch Beregund aufgebracht an sie heran. "Elgoth brennt!"

"Sind dort Truppen stationiert?" erkundigte sich Boromir.

Der Hauptmann schüttelte den Kopf. "Keine wirklichen Truppen. Ein paar Männer vielleicht. Elgoth ist ein wichtiger Zwischenstopp für die Versorgungsgüter der Truppen. Dort werden viele Güter zwischengelagert und dann in die anderen Städte weiterverschifft. Ohne Elgoth werden wir in gewaltige Schwierigkeiten kommen." Entsetzen stand in das markante Gesicht Beregunds geschrieben. "Die Güter für den nächsten Monat waren in Hanur und Bakuun noch nicht eingegangen. Ohne die können wir die Besetzung der Stadt nicht aufrecht erhalten!"

Alle Blicke ruhten nun auf Aragorn, der noch eine Weile mit großer Besorgnis im Blick in die Ferne starrte und sich dann langsam zu seinen Freunden umwandte. Als er sprach, sah er vor allem Merry an. "Wir müssen unsere Pläne ändern. Diese Sache können wir nicht einfach ignorieren."
"Aber dann sind Pippin und Legolas..." fing Merry verzweifelt an, wurde aber durch eine rasche Handbewegung Aragorns zum Schweigen gebracht.

"Merry, es gibt jetzt Dinge, die wichtiger sind!" sagte er streng. "Wir können keinen Krieg riskieren, nur um unsere Freunde zu retten!"

Der Hobbit wusste nichts darauf zu erwidern. Ihm war bewusst, dass Aragorn als König noch ganz andere Verpflichtungen hatte als er selbst und unterbewusst hatte er auch Verständnis dafür, aber die Angst um seinen Freund und die Sehnsucht ihn wiederzusehen, waren so groß, dass sie alle anderen Gefühle und Gedanken lauthals überschrieen. Merry fühlte wie ihm Tränen der Verzweiflung in die Augen stiegen und wandte sich von seinem Freund ab.

"Das heißt natürlich nicht, dass wir alle aufhören müssen, sie zu suchen", hörte er Aragorn fortfahren. "Wir werden uns einfach aufteilen."

Merry nickte nur stumm, denn Aragorns Worte konnten ihn nicht wirklich trösten. Wenn sie sich trennten, wurde die Reise durch dieses Land für jeden einzelnen von ihnen gleich viel gefährlicher und schwieriger. Wie groß war da noch die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Freunde tatsächlich fanden?

"Aber zuerst werden wir zusammen nach Elgoth gehen, um uns ein Bild davon zu machen, wie groß der Schaden wirklich ist", meinte Aragorn. "Dann werden wir weiter sehen."

Wieder nickte Merry nur und lief zurück zu dem Platz, an dem er all seine Sachen gelassen hatte. Er wischte sich verärgert eine einzelne Träne vom Gesicht, während er seine Sachen zu einem handlichen Bündel zusammenschnürte und redetet sich innerlich ins Gewissen, dass Aragorn doch recht hatte, dass er bisher immer die richtigen Entscheidungen getroffen hatte, dass Pippin und Legolas ja längst keine Gefangenen mehr und wahrscheinlich schon auf dem Weg nach Hause waren und dass sich bestimmt noch alles zum Guten wenden würde. Aber so wirklich glauben, konnte er das eigentlich nicht.

Er fühlte, dass sich ihm jemand näherte und neben ihm in die Hocke ging und war fast überrascht, als er in das ebenmäßige Gesicht Elronds blickte. Er war sich sicher gewesen, dass Aragorn kam, um ihn zu trösten.

"Ich weiß, was du empfindest", sagte Haldir sanft. "Auch ich würde lieber nach Legolas und Pippin suchen, jetzt, da wir ihnen so nahe sind. Aber Elessar hat recht. Wir können ihnen noch weniger helfen, wenn wir es zulassen, dass alles um uns herum in Chaos und Krieg versinkt." Er wartete auf eine Reaktion von Merry, doch die kam nicht. Der Hobbit hatte zu sehr mit seiner eigenen Verzweiflung zu kämpfen, um überhaupt einen Ton herauszubringen.

"Und du darfst nicht vergessen, dass unsere Freunde sich befreit haben", fuhr der Elb fort. "Legolas wird Pippin besser beschützen, als du es je könntest. Dass du nicht bei ihm bist, heißt nicht, dass er in größerer Gefahr ist, als du selbst. Vielleicht ist er sogar an einem sicheren Ort als wir im Moment."

Nun sah Merry doch hoffnungsvoll auf. "Meinst du?"

"Es ist zumindest nicht auszuschließen", erwiderte er mit einem kleinen ermutigenden Lächeln. "Bedenke immer - er ist nicht allein!"

Merry nickte und versuchte ein wenig Zuversicht in seinen Blick zu legen. "Vielleicht hat Legolas auch schon einen Bogen klauen können... äh... borgen, meine ich natürlich. Dann ist er so gut wie unbesiegbar! Dann kann Pippin gar nichts passieren, nicht wahr!"

Dieses Mal war es an Haldir zu nicken. "Mache dir keine Sorgen, wenn wir zunächst nach Elgoth gehen. Dass heißt nicht, dass wir unsere Freunde wirklich aufgeben. Und wer weiß, vielleicht führt das Schicksal sie ja direkt zu uns."

Merry dachte einen Moment nach, dann erhellte sich sein Gesicht. "Du meinst, weil das Feuer so groß war. Sie könnten den Rauch auch gesehen haben und jetzt auf dem Weg dorthin sein!"

Haldir lächelte nur und stand dann auf. Auch Merry erhob sich sofort und musste feststellen, dass alle anderen bereits auf ihn warteten. Doch das brauchten sie nicht länger. Im Sturmschritt eilte Merry in die Richtung, in der sie den Rauch gesehen hatten und grinste über die verdutzen Blicke Aragorns und Boromirs.

"Was hast du mit ihm gemacht?" konnte er Boromir fragen hören. Aber der Elb lächelte nur.

"Los, los!" rief Merry ungeduldig, als die anderen ihm langsam einer nach dem anderen folgten. "Nicht rumstehen und schwatzen! Wir haben noch so einiges vor!" Im Trab eilte er den Hügel hinunter und mit jedem Schritt, den er machte, verstärkte sich das freudige Gefühl in seiner Brust, das Gefühl, dass sie sich tatsächlich auf dem richtigen Weg befanden, das Gefühl, dass sie Pippin und Legolas tatsächlich näher kamen.

Sahael spürte wie das rasche Schlagen seines Herzens langsamer wurde, wie die Anspannung aus den Muskeln seines Körpers kroch und der Schleier des rauschhaften Zustandes, in dem er sich während eines Kampfes immer befand, langsam von seinen Sinnen glitt. Sein Pferd tänzelte nervös auf der Stelle, immer noch vom hitzigen Kampf erregt, während er mit ruhigem Blick beobachtete, wie der Rest seiner Gruppe aus den brennenden Überresten des Dorfes zu ihm hinunter an den Fluss galoppierte. Ein angsterfülltes Keuchen erinnerte ihn daran, dass er nicht allein war. Mit der Gleichgültigkeit eines Mannes, der kein Gefühl außer Hass und Wut kannte, wandte er sich zu dem Gefangenen um, der blutend vor ihm am Boden lag, bewacht von einem seiner Männer. Er war einer ihrer erklärten Feinde - einer dieser weißen Männer aus dem Norden, die glaubten die Welt beherrschen zu können, ohne sie wirklich zu kennen. Aber an diesem Tag hatte er lernen müssen, wie schwach die Menschen aus Mittelerde doch waren und wie unwissend. Ihre Macht reichte nur so weit, wie die Menschen in Haradwaith es zuließen. Und die Haradrim hatten keine Lust mehr ihre Grenzen zu akzeptieren, ihre Gesetzte anzunehmen oder auch nur ihre Schiffe auf ihren Flüssen fahren zu lassen. Bald würde jeder einzelne Soldat aus Mittelerde lernen müssen, dass glänzende Rüstungen und hochmütige Mienen noch lange kein Zeichen von Macht und Stärke waren, dass sie nicht den Mut und das Können eines Kriegers zeigten und bestimmt nicht vor dem sicheren Tod schützten. Sie würden erfahren, dass sich die Dinge ändern konnten, von einem Tag auf den anderen. Genau wie dieser Mann hier vor seinen Füßen.

Sahael gab seinem Krieger ein Zeichen und der packte den Soldaten und riss ihn auf die Füße. Der Mann schrie vor Schmerzen auf, knickte wieder ein und sank keuchend auf die Knie. Der Krieger wollte ihn erneut packen, doch Sahael winkte gnädig ab.

Sand stob auf, als die restlichen seiner Krieger ihre Pferde kurz vor ihrem Anführer zügelten, vernichtende, mörderische Blicke auf den Soldaten in ihrer Mitte werfend.

"Kannst du mich verstehen?" wandte sich Sahael an den Mann, nachdem etwas Ruhe eingekehrt war. Der Soldat antwortete nicht. Er atmete schwer und seine Arme, die verhinderten, dass er in den Sand kippte, zitterten stark unter dem Gewicht seines eigenen Körpers. Sahael nickte dem Krieger neben ihm zu und der stieß ihn grob an. Der Soldat sog scharf die Luft ein und wankte bedrohlich, konnte sich aber weiterhin einigermaßen aufrecht halten. "Ja", kam es schließlich schwach über seine Lippen.

"Gut", meinte Sahael, "dann höre mir jetzt zu! Du lebst nur, weil ich es so wollte. Wir haben jeden hier im Dorf getötet - auch die Einwohner. Weißt du wieso?"

Der Soldat schüttelte müde den Kopf.

"Weil sie euch hier geduldet haben!" antwortete Sahael hasserfüllt. "Sie haben es verdient zu sterben, genauso wie alle fremden Soldaten, die glauben uns diktieren zu können, wie wir leben und wohin wir gehen. Nie wieder, wird ein Haradrim es zulassen, dass ihr auch nur einen Fuß auf unseren Boden setzt - dafür werden wir sorgen."

Er machte eine Pause und sah hinüber zu den brennenden Häusern Egolth. "Ganz gleich, wie viele Dörfer wir vernichten müssen," setzte er hinzu. Sein Blick fiel wieder auf den Soldaten. Er sah ihn an wie ein lästiges, widerliches Insekt, das er am liebsten Zertreten wollte. "Sieh mich an!" befahl er grimmig. Als der Mann nicht reagierte, packte ihn der andere Krieger und drehte sein Gesicht gewaltsam zu seinem Herrn. Eine tiefe Wunde klaffte an seiner Stirn und dunkles Blut lief ihm über das bärtige schmerzverzerrte Gesicht. Er bot einen erbärmlichen Anblick und wenn Sahael das Gefühl von Mitleid gekannt hätte, hätte er es in diesem Moment vielleicht sogar für den Mann empfunden, doch es war ihm fremd und so schenkte er seinem Gefangenen nur ein verächtliches Lächeln.

"Weißt du, was ich von dir will?" fragte er.

Der Gefangene brachte ein leichtes Kopfschütteln zustande. In seine Augen stand neben den Schmerzen große Angst geschrieben. Wahrscheinlich rechnete er damit gefoltert zu werden, um Informationen über die Armeen in Hanur aus ihm herauszupressen, aber darum ging es Sahael nicht. Er hatte andere Pläne - weit größere Pläne mit mächtigen Verbündeten.

"Ich möchte, dass du nach Hanur reitest und den Oberbefehlshabern dort einen Gruß von mir ausrichtest. Sag' ihnen, dass sie ihre Truppen von den Grenzstädten abziehen sollen, solange ich sie noch gehen lasse. Es ist Zeit, dass Haradwaith wieder ein freies Land wird. Sag ihnen, wenn sie es nicht tun, werden sie alle sterben! Niemand kann sich der Macht der Ranaij entziehen!"

Sahael gab seinem Krieger erneut einen Wink und er ließ den Soldaten los. Der Mann fiel erschöpft in den Sand. Er atmete schwer, aber Sahael war sich sicher, dass er noch bei Bewusstsein war.

"Und du solltest versuchen am Leben zu bleiben, sonst werden deine Freunde ihre Chance zu überleben nie bekommen", setzte er noch hinzu. Dann riss er sein Pferd herum und galoppierte hinauf zur Straße, gefolgt von seinen Kriegern. Oben angelangt, ließ er sein Pferd in ruhigen Trab fallen und winkte Farud, seinen besten Krieger, zu sich heran.

"Wir haben die Köper unserer Kameraden in die brennenden Häuser geworfen", erklärte dieser, ohne auf eine Frage zu warten.

"Wieviele waren es?"

"Insgesamt acht."

"Acht!" Sahael sah seinen Freund entsetzt an. "Solch hohe Verluste hatten wir noch nie!"

"Duraos hat mir berichtet, dass es Gegenwehr gab."

"Eine Gruppe?"

Farud schüttelte den Kopf. "Es war zunächst nur einer. Duraos konnte ihm mit knapper Not entkommen, als dieser bereits drei Krieger getötet hatte. Er meint dieser Mann habe es mit der Kampfkunst eines Ranaij aufnehmen können."

"War er einer?" Sahael verspürte bei dieser Frage das erste Mal seit langer Zeit so etwas wie Unbehagen.

"Wir wissen es nicht", gab Farud zögernd zu. "Aber wir vermuten, dass er später Verstärkung bekommen hat. Wir konnten Spuren von vielen Pferden finden und zwei weitere Männer waren tot."

Sahael atmete tief durch. Der Durst nach Rache, der in ihm aufloderte, war kaum zurückzuhalten, aber er wusste, dass es unvernünftig war ihn zu stillen, solange nicht klar war, mit wem sie es zu tun hatten. Waren sie tatsächlich an einen echten Ranaij geraten, konnte es durchaus bald Probleme geben, die noch größer werden würden, wenn sie ihn töteten. Natürlich, die Chance einen noch lebenden Ranaij zufällig in einen Kampf zu verwickeln, war schwindend gering, aber sie war da. Das wusste Sahael. Also musste er besonnen handeln - etwas, was ihm so ganz und gar nicht lag.

"Nimm dir zwei Mann und versuche ihren Spuren zu folgen", sagte er schließlich an Farud gewandt. "Wenn er wirklich ein Ranaij war, wirst du ihn nicht finden. Aber wenn du es doch schaffst, weißt du, wo ich bin. Und dann wird dieser Mann beweisen müssen, ob er tatsächlich kämpfen kann wie ein Ranaij!"