Titel: Scheinheiligkeit
Teil: 4?
Autor: Leitstern
e-mail: Tom(Voldemort)/Harry
Genre: ...gute Frage... Romance, AU, noch was? Vielleicht ein bissl dark...
Disclaimer: Das übliche: Würde Harry Potter mir gehören, dann wäre Ginny sofort im zweiten Band gestorben und Tom wäre zurückgekehrt. -.-
Warnung: OOC. Ich hab keine Ahnung wann ich ins OOC abrutsche, also warn ich lieber mal vor, denn es WIRD OOC! Meiner Kommasetzung. Wenn die Paringangabe nicht genügt, dann sag ich hier noch mal ausdrücklich, dass dies hier eine Tom(Voldemort)/Harry FF ist und wer Probleme allgemein mit Slash oder speziell diesem Pairing hat, den bitte ich hiermit herzlichst nun auf den "zurück" Button zu drücken. Danke.
Inhalt: Harry flieht bei einem Angriff auf die Dursleys, im neuen Schuljahr lernt er Varden kennen, der nicht ist was er vorgibt zu sein und er wird gezwungen sein zu lernen wie man hinter Fassaden sieht. Dabei wird er merken, dass manche Menschen sich ändern können, andere nicht.
Das Quidditch Feld brannte lichterloh. Die züngelnden Flammen fraßen alles was sich ihnen in den Weg stellte und unendlich viele kleine Funken stoben in den Himmel.
Sie erhellten ihn für kurze Zeit und flogen wohin der Wind sie trieb. Wie tausend kleine Sterne die am Firmament trieben und erloschen sobald ihre Zeit gekommen war. Alles was das Feuer hinterließ war graue Asche und ein paar verkohlte Überreste.
Das Feuer war unlöschbar, wie es schien, und die grüne Schrift am Himmel flackerte unheilverkündend mit seiner erschreckenden Nachricht.
Unter den einzelnen Häusern von Hogwarts gab es schon immer ein außerordentlich ausgetüfteltes und raffiniertes Nachrichtensystem, welches jeden Schüler, egal welchem Haus er entsprang, mit den jüngsten Neuigkeiten beliefern konnte.
So war es auch kein Wunder, dass gerade mal eine halbe Stunde nach dem Auftauchen der Schrift bereits die gesamte Schülerschaft unterrichtet war und es ebenso viele Gerüchte über die Entstehung, wie über den Urheber gab.
Die Lehrer hatten, so gut es ihnen möglich war, das Feuer eingedämmt und doch war die Hälfte des riesigen Platzes dem Feuer erlegen. Es spendete nun ein betrübliches Bild, auf dem der Ruß die noch unbeschädigten Teile schwarz gefärbt und die Asche sie weitflächig über das Gras verteilt hatte.
Der Mond schien diese Nacht ungewöhnlich trübe am Himmel und war nicht in der Lage, das Bild etwas tröstlicher aussehen zu lassen.
Minerva McGonagall hatte in ihrem Leben mehr als nur ein Feuer gesehen. Oftmals hatten Schüler mit den magischen Tieren nicht aufgepasst und einmal war es ein missratener Fluch gewesen, welcher einige Bäume entflammte. Jedoch war dies das mit Abstand verheerendste Feuer von allen gewesen, dessen war sie sich sicher.
Mit raschen Schritten ging sie durch die ausgestorbenen Gänge des Schlosses und näherte sich so schnell ihrem Ziel; dem Büro des Schulleiters.
Minerva fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, der Ruß hatte sich auf ihrer Haut niedergelassen und die Haare verdreckt.
Sie wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher als ein heißes Bad, doch sie war zu pflichtbewusst, als dass sie ihre Aufgaben als Leiterin des Hauses Gryffindor hätte links liegen lassen.
So kam es nun, dass sie vor dem Wasserspeier stand und versuchte sich zu sammeln, die Kleidung einigermaßen gerade zu rücken und sich auf eine lange Diskussion mit ihren Kollegen vorbereitete, zu welcher es zweifellos kommen würde.
"Mr. Malfoy! Was haben sie zu dieser Uhrzeit hier zu suchen?" fuhr sie erschrocken auf, als der jüngste der Malfoys beinahe in sie hineinlief, während er förmlich aus dem sich noch drehenden Wasserspeier geflohen war.
"Es ist schon in Ordnung. Mr. Malfoy hatte mir nur etwas Wichtiges zu sagen." erklärte Professor Dumbledore, der Draco ruhigen Schrittes gefolgt war.
"Bitte, komm doch rein, Minerva. Wir warten nur noch auf Severus und dich um anzufangen." Minerva warf Draco einen verdutzten Blick nach, bevor sie Albus folgte.
Draco beeilte sich zügig zurück in seinen Schlafsaal zu gelangen ohne noch großartig Aufsehen zu erregen, selbst wenn es sich bei den einzigen Lebewesen die noch unterwegs waren, nur um die Lehrer, Filch, Mrs. Norris oder den Geistern handeln konnte.
Was er getan hatte war ihm zuwider und gegen alles, was sein Vater ihm als richtig und gut erklärt hatte. Bei dem Gedanken an seinen Vater verzog sich Dracos schmales Gesicht zu einer wütenden Fratze. Was er getan hatte war richtig. Sein Vater war ein alter Narr, wenn er dachte, dass Draco ihm so blind trauen und folgen würde. Denn im Gegensatz zu vielen anderen mit derselben Erziehung, war Draco durchaus im Stande selbst zu entscheiden was richtig und was falsch war. Sollten seine Ahnen sich doch in ihren Gräbern drehen und winden, Draco würde der Linie der hirnlosen Idioten nicht willenlos folgen. Er würde seinen eigenen Weg machen, denn man muss doch wohl in der Lage sein, zu erkennen, wenn es an der Zeit war sich zu ändern.
Auf Potters Hilfe konnte er dabei verzichten, genauso wie auf die seines Vaters. Die Zeit war gekommen, dass er Flügge wurde.
"Scheinheiligkeit." zischte Draco der nackten Steinwand zu und verschwand durch die Tür in seinen Gemeinschaftsraum, nachdem sie erschienen war.
Der Gemeinschaftsraum der Gryffindors war ruhig, dies war im Anbetracht der Urzeit nicht ungewöhnlich, doch da draußen gerade so viel Unruhe herrschte, erschien es verdächtig, dass die einzigen Personen die sich im vollbesetzten Raum unterhielten, Hermine Granger und Ron Weasley waren. Ihr bester Freund, Harry Potter, saß ebenfalls stumm neben ihnen und warf Hermine von Zeit zu Zeit einen vernichtenden Blick zu.
Der Grund für die rätselhafte "Gruppen-Erstummung" war leicht zu erklären.
"Hermine? Meinst du nicht, du solltest diesen Zauber wieder von ihnen nehmen?" fragte Ron verunsichert und ließ seinen Blick über die stummen Gryffindors gleiten.
Hermine schüttelte stur ihren Kopf und verbarg ihr Gesicht wieder hinter ihrer leichten Lektüre "Zweitausend Wege zur Aufzucht und Pflege einer japanischen Wassergulpe".
"Ich
habe ihnen gesagt, dass sie in ihre Betten gehen und ruhig sein
sollen. Sie waren diejenigen die nicht hören wollten."
"Aber
Hermine... Auch Harry?" Harry neben ihm schnaubte auf, um seinem
Unmut Ausdruck zu verleihen.
"Wir als Vertrauensschüler sollten uns allen gegenüber, in einer derartigen Krisensituation, gleich verhalten."
Ron machte den Anschein, als würde er das nicht so sehen und das er keinerlei Verlangen nach der Rache seiner Hauskameraden verspürte.
Von draußen hörte er das Geräusch von hastigen Schritten die vor dem Portrait stoppten und er warf Harry einen fragenden Blick zu. Harry beachtete ihn allerdings nicht und näherte sich der Rückseite des Gemäldes.
Man konnte deutlich hören, dass jemand draußen stand, denn der Atem dieser Person ging schnell und pfeifend, dann bewegten sich die hastigen Schritte weiter.
Das ungute Gefühl, zu ahnen wem dieser Atem gehörte, beglitt Harry auf dem Weg zurück zu seinen beiden Freunden, die gerade eifrig miteinander diskutierten. Der größte Teil seiner Mitschüler war bereits verschwunden, scheinbar waren sie es Leid geworden auf Hermines Gnade zu warten.
Plötzlich keuchte Harry auf und spürte wie sein Innerstes sich qualvoll zusammenzog und der Schmerz ihn beinahe auffraß. Eisige Kälte und brennende Hitze unterwarfen seinen Körper abwechselnd und ließen ihn stumm schreiend zu Boden sinken.
Er konnte weder atmen noch sehen und seine Sinne trübten sich so sehr, dass er glaubte blind und taub zu werden.
Auf seiner Stirn brannte die Narbe mit grausamer Beharrlichkeit, sodass es ihm schwindelig wurde und ein Zorn, der nicht der seine war, erfüllte seinen Verstand. Es war der Zorn eines Mannes der verraten wurde und sein Hass raubte Harry beinahe die Fähigkeit selbstständig zu fühlen.
Ron und Hermine waren zu ihm gestürzt und redeten auf ihn ein, doch Harry bekam nicht genügend Luft um ihnen zu antworten oder irgendein Zeichen zu geben.
Er hörte nur noch im Trüben wie Hermine schrie, jemand solle Madam Pomfrey holen, doch ehe er die Nachricht auf sich einwirken lassen konnte, verschwamm sein Bewusstsein in eine andere Ebene, wo Schmerzen und Heilung direkt neben dem Wahnsinn lebten.
Ron löste sich vom Anblick des auf dem Boden liegenden und von Krämpfen durchzogenen Harry und rannte zum Krankenflügel um Madam Pomfrey zu holen.
Jedes mal, wenn so etwas passierte, wollte Ron am liebsten verschwinden. Er strebte nach Ruhm und Aufmerksamkeit, doch war es nicht diese Art von Ruhm, nach der er sich sehnte. Der beste Freund eines berühmten Jungens zu sein, brachte durchaus auch Vorteile, aber im Moment fielen ihm die nicht wirklich ein.
Er schämte sich, wenn er darüber nachdachte, dass er Harry so oft beneidet und sich in seine Haut gewünscht hatte. Schließlich war es nicht so, als ob Harry diese Bürde freiwillig tragen würde.
Madam Pomfrey zeigte sich wieder mal ungewöhnlich verständnisvoll und stellte keine Fragen, als Ron hastig schilderte, was mir Harry los war. Sie packte ohne Federlesen ihre Notfalltasche und folgte Ron hoch zum Gryffindorturm.
An Harry Zustand hatte sich nicht viel verändert. Sein Atem ging stockend und er redete unsinniges Zeug vor sich hin, während Hermine ihr bestes gab, ihn zu Boden zu drücken.
Ron wurde bei dem Anblick schlecht und er starrte das Schauspiel vor ihm entsetzt an. Madam Pomfrey war bereits bei Harry und tröpfelte dem von Krämpfen geschüttelten Jungen etwas in den Mund, woraufhin er sich etwas beruhigte, jedoch nur, damit es daraufhin nur noch schlimmer wieder losging.
Ron fühlte wie sein Magen sich umdrehte. Für das Gefühl, das sich in ihm ausbreitete gab es keinen Begriff der es auch nur annähernd hätte beschreiben können.
Hermine weinte und schrie die Gryffindors an, welche neugierig aus ihren Schlafsälen lugten. Ron wusste nicht was er tun sollte. Es gab nichts, womit er hätte helfen können.
Harry fühlte sich elend und klammerte sich an Madam Pomfrey. Hiervon durfte keiner erfahren. Sicherlich würden Hermine und Ron dafür sorgen, dass die Gryffindors ihren Mund hielten, doch die Krankenschwester war es, die gewiss Dumbledore davon berichten würde.
"Bitte Madam, Pomfrey! Erzählen sie Dumbledore nichts!" Die ältere Hexe füllte etwas von der blauen Medizin aus einer Flasche in einen Becher ab und schenkte Harrys Bitte keinerlei Beachtung, sondern hielt ihm den Becher an den Mund, damit er die scheußlich bitter schmeckende Flüssigkeit hinunterwürgte.
"Sie, Mr. Potter, können nicht von mir erwarten, dass ich den Schulleiter in einer derartig prekären Situation außen vor halten könnte."
"Aber!" protestierte Harry. " Er... hat doch auch schon so genug zu tun... und vielleicht bedeutet... dieses kleine Ereignis ja auch gar nichts! Bitte versprechen sie mir, ihm... nichts zu sagen!"
Madam Pomfrey seufzte und verabreichte ihrem Widerstand leistenden Patienten die blaue Flüssigkeit. Für sie war es genauso offensichtlich wie für den Rest aller Beteiligten, dass es sich hierbei um kein "kleines Ereignis" handeln konnte.
"Mr. Potter, das ist wohl kaum möglich. Außerdem sollten sie mich wirklich in den Krankenflügel begleiten."
Harrys Atem ging wieder pfeifender und seine Hände verkrallten sich in den schwarzen Stoff seines Umhanges. Eine weitere Welle des fremden Hasses kam wieder zu ihm herüber und sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
"Bitte..." keuchte er kraftlos und sank auf den kalten Steinboden.
Madam Pomfrey warf ihrem Patienten einen bestürzten Blick zu und ließ etwas aus einer anderen Flasche in seinen Mund tropfen, doch machte es Harrys rätselhaftes Leiden nur noch schlimmer.
Der Trank benebelte nicht nur Harry, sondern auch jene Person, die diese starken Wellen zu ihm aussandte. Hermine hielt tröstend seine Hand und Ron redete stockend auf ihn ein, doch für ihn war alles gleich schwarz und trostlos. Die Krankenschwester konnte ihm ebenso wenig helfen wie seine Freunde, denn die einzige Möglichkeit ihn zu erlösen, so wurde Harry bewusst, war wenn die Person mit der unbändigen Wut sich abregte.
Harry betete, dass sein Atem solange ausreichen würde.
In dieser Nacht ging für Toms Geschmack viel zu viel schief. Er verdächtigte seine Todesser wegen des "Quidditchfeld-Missgeschickes", selbst wenn er keinerlei Ahnung hatte, welchen Zweck diese Aktion für sie haben könnte. Außer sie dursteten nach der selbstverständlich folgenden, Bestrafung von ihm.
Unter seinen Füßen knirschten die Zweige und das Laub, während er sich durch den verbotenen Wald kämpfte. Wenn es etwas gab, was ihn schon während seiner Schulzeit an Hogwarts gestört hatte, dann war es die Tatsache, dass man auf dem Schulgelände nicht apparieren konnte. Sie war in seinen Augen unnütz und nur hinderlich.
Die Nacht hatte ihr schwarzes Gewand über den Wald gelegt und ihn in völlige Dunkelheit gehüllt. Ab und zu konnte Tom mal etwas sehen, doch er verließ sich eher auf seinen Instinkt, welcher ihm den richtigen Weg wies.
Die Zweige der Bäume und Büsche zerkratzen sein Gesicht und von Zeit zu Zeit stolperte er beinahe über die Wurzeln, die aus dem Boden ragten. Tom störte sich nicht daran und lief weiter durch das Gewirr aus Pflanzen.
Erst als er den Zauber des Geländes verblassen spürte blieb er stehen und richtete seinen Blick gen Himmel. Durch das dichte Blätterdach konnte man nichts erkennen, aber Tom wusste, dass er sich an der richtigen Stelle befand.
Geschwind murmelte er die Worte, welche ihn fort von Hogwarts und zu einem wesentlich dunkleren Ort brachten. Einem Ort, der von schwarzer Magie durchzogen war, Slytherin Hollow!
Vor über tausend Jahren lebte eine altehrwürdige reinblütige Familie in einem Landsitz in den Sümpfen, die den sicheren Tod versprachen. Ein Ort wo kein Tier lange überleben konnte und um den stets eine so düstere Aura lag, dass es den Menschen beim bloßen Anblick des nun verfallenen Gebäudes eiskalt den Rücken hinunterlief.
Tom erschien mitten im Gebäude, in einem halbwegs restaurierten Zimmer, welches er sein Eigen nannte und dessen Betreten hart bestraft wurde.
Nagini, seine treue Schlage, lag auf dem mit Büchern voll gestellten Bett und warf dem Magier einen eher gelangweilten Blick zu, bevor sie sich wieder zusammenrollte. Sie hatte keinerlei Interesse an einer Diskussion mit ihrem Meister.
Tom hatte einen starken Verdacht, was den Schuldigen dieses Dilemmas betraf, und er zweifelte nicht daran, dass dieser gewisse Todesser durchaus im Stande war, seinen Zauber zu lösen.
Zornig stieß er die Türen zum Arbeitszimmer auf, fand dort jedoch nur Bellatrix, die zusammenfuhr als sie ihn erblickte. Bellatrix hatte den Jungen selber noch nicht persönlich gesehen, doch schwirrte genügend Gerede umher, sodass sie in der Lage war ihn zu erkennen. In ihren Augen war er zwar nur eine kleine Ratte, die sich geschickt die Sympathie Lord Voldemorts erschlichen hatte, aber sie verkniff sich einen beißenden Kommentar und begnügte sich damit ihm einen bösartigen Blick zu schicken.
"Wo ist der Rest! Ich dachte, dass ich euch alle gerufen hätte!" fauchte Tom sie an und ließ sich in einen der großen Ohrensessel nieder, nachdem er ihn von den Büchern darauf befreit hatte.
Bellatrix war es nicht wert in diesem heiligen Raum, mit seinem eigenen speziellen Zauber, zu verweilen, fand er. Im Kamin war der Rest eines verglühenden Feuers und erhellte den Raum mit flackerndem Licht.
Der dunkle Holzboden schimmerte von der harten Arbeit vieler Hauselfen. Die Bücherregale gingen bis zu Decke und waren so mit Büchern voll gestellt, dass die Bretter auf denen sie standen, sich bereits bogen. Silberne Kerzenleuchter waren im Laufe der Zeit ermattet und hatten längst ihre Zauber verloren, welche sie mit kalten Flammen füllten. Wandteppiche und Gemälde waren verbleicht und vermodert und wirkten somit noch viel betrübender als sie es eh schon mit ihren grausamen Abgebildeten taten.
Tom wollte dies alles wieder zu dem machen, was es einmal war, doch mangelte es ihm einfach an Zeit um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Insgeheim befürchtet er, dass er es in seiner Lebenszeit überhaupt nicht mehr schaffen und dann als Geist an dieses Gemäuer gebunden sein würde.
"Sie schlafen, was denn auch sonst? Es ist drei Uhr am Morgen." erklärte sie mit einem kalten und schon fast beleidigenden Tonfall während sie die Seite des Buches markierte, in welchem sie eben gelesen hatte.
Tom starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte.
"Sie schlafen! Soll das ein Scherz sein!" wütend schlug Tom gegen einen der ihm nahe stehenden Bücherstapel, was nur zur Folge hatte, dass er laut polternd umfiel.
Bellatrix rümpfte ihre Nase beim Anblick von Toms Wutanfall und legte ihr Buch beiseite. Sollte der dunkle Lord erfahren, dass sie sein Spielzeug erzürnt hatte, dann würde er sie mit Sicherheit bestrafen. Niemand durfte es wagen, sein Eigentum zu berühren oder, wie in diesem Falle, zu erzürnen.
"Wenn ich euch rufe, dann habt ihr gefälligst hier zu erscheinen! Was denkt ihr euch eigentlich?" schrie er Bellatrix an und schmiss den nächsten Bücherstapel um, als er aus dem Sessel aufsprang.
Sein zorniges Fluchen dröhnte im Raum nach und als seine Todesser sich dann doch noch bemühten, mal nachzusehen was ihr junger Herr denn zu bemeckern hätte, traf sie sein Zorn in Form von einigen Crucio.
"Wer," zischte der junge Mann und schlich wie eine Raubkatze um die nun zitternden Todesser herum. "von euch war nicht im Stande seinen Mund zu halten?"
Die Todesser schwiegen und Tom schickte erneut ein paar Flüche auf sie ab.
"Wieso?" fragte Rodolphus schließendlich und wich dem Blick der Augen aus, welche sich blutrot verfärbt hatten.
"Wieso! War das ein 'Wieso wisst ihr das es einer von uns war' oder ein 'Wieso konnte ich nicht schweigen'?" zischte Tom und richtete seinen Zauberstab auf den knienden Zauberer. Rodolphus wimmerte leise und sah verängstigt zu Boden.
Tom schnaubte und wollte gerade wieder anfangen zu fluchen, als er spürte, wie von der anderen Seite eine einschläfernde Müdigkeit zu ihm herüber schwappte. Überrascht griff er sich an den schwindelnden Kopf und stolperte aus dem Raum. Der verdammte Potter-Junge war hier dran schuld, begriff Tom und murmelte jene Formel, die ihn vorher hierher gebracht hatte.
Im verbotenen Wald, dessen war er sich sicher, würde es sicherer sein, als wenn er einen Schwächeanfall inmitten seiner Untergebenen erleiden würde. Er musste zu dem Jungen, der mit seinen Zusammenbruch kämpfte und dem ein Ende setzen. Wie er es geschafft hatte zu vergessen, dass der Junge seine Stimmungen spüren konnte, war Tom unbegreiflich.
Letztes Jahr noch hatte er diese Verbindung dazu benutzt um Potter auszutricksen und ihn in eine Falle zu locken, ein ganzes Jahr lang hatte er die Grenzen ihrer Verbindung ausgetestet und nun dieses Dilemma...
Den Weg zum Schloss durch den verbotenen Wald legte er halb benommen zurück und verwünschte den Jungen für seine Empfindlichkeit, was seine eigenen Emotionen anging. Von draußen konnte er das Stimmengewirr aus dem Krankenflügel hören.
Ein Mädchen das laut schluchzte, ein Junge der fluchte und Professor Dumbledore und Madam Pomfrey die sich unterhielten. Von Potter hörte er nichts, aber Tom wusste, dass er zu benommen war, als das er noch etwas sagen könnte. Mit schwindenden Sinnen verriegelte er sich in einem Raum gegenüber von der Krankenstation und versuchte sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Solange Professor Dumbledore und die Jugendlichen noch drinnen waren, konnte er nicht hinein um mit Potter zu reden.
Was wollte er eigentlich machen?
Er wusste es nicht genau, aber die Bande zwischen ihnen mussten gekappt werden, denn wenn Potter weiterhin alles spüren würde was er empfand, dann würde er ihn bald erkennen. Und solange Tom jenen Gegenstand nicht gefunden hatte, den er benötigte um seinen Plan zu erfüllen, musste er sich darum bemühen so wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken wie es nur ging.
Die beiden jungen Gryffindors wurden kaum eine Viertelstunde später aus dem Krankenflügel gescheucht und Professor Dumbledore folgte ihnen wenige Minuten danach. Auf seinem Gesicht spiegelte sich tiefe Sorge ab, aber Tom hatte nicht mehr als Verachtung für ein solch jämmerliches Getue übrig.
Der Junge der lebt sah nicht gut aus. Geschafft von dem Kampf der letzten Stunde wimmerte er leise vor sich hin und seine klaren grünen Augen ruhten auf einem Punkt an der Decke.
Tom trat an das Bett heran und hielt nach Madam Pomfrey Ausschau, doch die war anscheinend nicht in der Nähe.
Harry Augen huschten zu ihm als er sich auf einen Stuhl neben ihn hingesetzt hatte. Er fragte sich was der Weißhaarige von ihm wollte und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch der andere Junge legte seinen Zeigefinger auf seinen Mund und starrte Harry an.
Varden strich mit seinem Zauberstab über Harrys Narbe und die Spitze des Holzes fing an sich zu erwärmen. Die Augen wurden Harry schwer und als er sie schloss, verblassten seine Sinne.
"Du solltest Okklumentik lernen..." flüsterte der Weißhaarige und hielt seine Hand. Jedoch bekam Harry nicht mehr davon mit, denn er schlief tief und fest.
Bei Merlin! Dieses gottverdammte Kapitel war ein kleines Biest!
Wie ihr gemerkt habt, habe ich letzte Woche mein Update übersprungen. Warum? Na ja, Zeitmangel? Fehlende Lust? Internetverbot?
Nein, nichts von allem. Mein Muskelkater war eher so furchtbar, dass ich meine Freizeit in der letzten Woche mit schlafen verbracht habe...
Das ist die traurige Wahrheit. Außerdem hat Harry mich andauernd angezickt.
"Das tu ich nicht!"
"Ich geb dir das Skript nicht zurück!"
"Hau ab!"
Ihr kennt es ja sicher, wenn eure Charaktere sich weigern zu machen was sie tun sollen.
Die nächste schlechte Nachricht kommt gleich hinterher. Nächste Woche wird es auch kein Update geben. Allerdings liegt das diesmal nicht an meinem Muskelkater, sondern daran, dass wir Ferien haben und ich die erste Woche bei Verwandten verbringen muss.
Na ja, also bis in zwei Wochen!
Eure Leitstern
Mandarine: Bitte schlag mich nicht! Ich weiß, es war ein böser Cliffhanger. smile Du findest es nicht langweilig? Dann hoffen wir mal, dass es auch so bleibt! LOL Ja, Varden ist etwas undurchsichtig, aber das ist auch so beabsichtigt gewesen. Freut mich, das es jemanden aufgefallen ist. Hmm... vielleicht ahnst du nach diesem Kapitel ja schon, was Draco Harry sagen will. snicker Oh, mein Beileid. Es ist immer so nervig, wenn man nicht zum schreiben kommt, aber jetzt will ich dich nicht länger von möglicherweise vorhandenen Hausaufgaben abhalten. smile Und danke nochmal für deine Kommentare! Du bist eine echte Unterstützung!
