Frohe Weihnachten!
8. Schwarze Magie?
Mary-Ann saß über ihren Hausaufgaben in der Bibliothek, sie blickte erst auf, als sich jemand neben ihr nieder ließ.
„Sag mal, warum hast du Stefano eine gescheuert? Er ist doch der heißeste Typ unseres Jahrgangs.", fragte das Mädchen und sah sie herausfordernd an.
„Ach, wegen mir kannst du ihn haben, ich kann ihn nicht brauchen.", fuhr Mary-Ann sie an. Was bildete dieses Mädchen sich eigentlich ein?
„Schhhht" Madam Pince, die Bibliothekshexe, blickte um ein Regal herum.
„Sie brauchen mich gar nicht anzuschhhhtn!", rief Mary-Ann aus.
„Miss, Sie haben nicht das Recht, mich anzufahren...Gehen Sie...Schulleiter, das wird Konsequenzen haben." Wieder bekam Mary-Ann ein Pergament in die Hand gedrückt, die Bibliothekshexe sah sie ziemlich beleidigt dabei an.
Wieder wartete Mary-Ann neben dem Wasserspeier.
„Was haben Sie heute wieder angestellt?", fragte Severus direkt. Sie reichte ihm zerknirscht die Notiz. „Sie haben Madam Pince angebrüllt?" Er winkte ihr, ihm zu folgen, langsam stieg sie hinter ihm die Treppe zum Büro hinauf. Mary-Ann fühlte sich, als würde sie gleich dem Scharfrichter vorgeführt. Doch er wies ihr einfach nur einen Sessel zu und setzte sich ihr gegenüber.
„Warum brüllen Sie die Bibliothekshexe an?", fragte er, nachdem er tief Luft geholt hatte.
„Ich...ich war gereizt und sie hat mich angeschhhht...", murmelte Mary-Ann leise.
„Weil sie Sie angeschhhht hat? Na...diesmal werden Sie nicht um eine Strafe herum kommen." Sie seufzte.
„Wann soll ich zum Aufräumen antreten?"
„Aufräumen?", fragte Severus leicht irritiert.
„Pokale polieren, Kessel schrubben, Büro aufräumen...", zählte Mary-Ann ein paar Arbeiten auf. Doch Severus schüttelte den Kopf.
„Nein, diesmal gibt es etwas wichtigeres...Ich habe gehört, Sie kennen sich mit schwarzer Magie aus?", bemerkte er leise. Mary-Ann starrte ihn an, sie schluckte hart.
„Ein wenig."
„Keine Angst, ich werde es Ihnen nicht ankreiden.", erklärte Severus, als er ihre Reaktion bemerkte.
„Dad hat mal gesagt, ein guter Weißmagier kennt sich auch in der schwarzen Magie aus. Während Schwarzmagier die weiße Magie nicht einmal beachten.", murmelte Mary-Ann. „Was hat meine Strafarbeit damit zu tun?", fragte sie dann misstrauisch.
„Sie werden alles, was Ihnen einfällt, Zauber, Tränke, einfach alles, was uns gegen den dunklen Lord hilf, aufschreiben."
„Was ihn schwächt, oder was uns stärkt, oder beides?", hakte sie vorsichtig nach.
„Beides, wenn es nichts ausmacht.", meinte Severus ernst.
„Okay, ich geh dann mal in die Bibliothek..." Doch er hielt sie auf.
„Brauchen Sie unbedingt Bücher dazu? Mir wäre es lieber, wenn Sie das hier erledigen."
„Oh...ähmm...klar, wegen der Geheimhaltung, oder?" Severus nickte und wies auf den Schreibtisch.
„Setzen Sie sich dorthin."
„Das...das geht doch nicht, das ist Ihr Platz...ich bleibe hier am Kamin sitzen.", winkte Mary-Ann entgeistert ab.
„Nehmen Sie den Schreibtisch, ich lasse Sie sowieso allein...ich habe etwas zu erledigen. Sie haben Zeit bis zum Abendessen, danach wäre es mir lieb, wenn Sie in den Raum der Wünsche kämen...Sie wissen doch, wo der ist?"
„Ja Sir, ich weiß, wo der Raum sich befindet, auch wenn ich ihn nie betreten habe.", sagte Mary-Ann und ließ sich am Schreibtisch nieder. Sie zog ein Pergament und eine Feder aus ihrer Tasche, während Severus ihr zunickte und das Büro verließ.
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Mary-Ann raufte sich die Haare, sie hatte erst das halbe Pergament beschrieben. Sie stand vom Schreibtisch auf und ging auf und ab, sie verzauberte ihre Feder so, dass sie schrieb, was Mary-Ann diktierte.
„Der Infirmare!", rief sie schließlich aus. „Der einfachste und doch wirkungsvollste. Der Infirmare lässt sich frei kombinieren. Er wirkt schwächend. Man kann einzelne Körperteile, aber auch den Geist damit belegen. Er schwächt aber auch Zauber und Schutzschilde.", erzählte Mary-Ann und sah der Feder zu, wie diese es fein säuberlich niederschrieb. Sie sah grinsend auf und Albus blinzelte ihr von seinem Bild aus fröhlich zu. Er deutete zur Uhr.
„Es wird Zeit, Kleines!" Mary-Ann nickte, sie räumte ihre Sachen zusammen und eilte in die große Halle hinunter.
Mary-Ann saß kaum auf ihrem Platz, als auch schon der Professor hinter sie trat.
„Haben Sie das Pergament dabei?", fragte er direkt. Sie nickte und kramte in ihrer Tasche herum.
„Hier ist es, Sir!"
„Danke, nach dem Essen, Sie denken daran?" Der Professor schritt zum Lehrertisch, schon während des Essens überflog er das Pergament. Hin und wieder beobachtete Mary-Ann eine Art anerkennendes Nicken, gut gelaunt machte sie sich über ihr Abendessen her.
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Sie verließ als eine der Ersten die große Halle und war kaum draußen, als jemand nach ihr rief.
„Warten Sie auf mich, Miss Malewig." Mary-Ann sah sich überrascht um und sah Severus auf sich zu kommen.. „Ich muss mit Ihnen reden, gehen wir zusammen zum Raum der Wünsche." Der Professor schwenkte den Zauberstab. „Jetzt kann uns niemand belauschen. ----Weswegen ich mit Ihnen sprechen wollte, ich bräuchte Ihre Hilfe." Mary-Ann sah ihn verblüfft an.
„Meine Hilfe? Wobei?"
Severus erzählte Mary-Ann vom Vorhaben, dass die Lehrer mit den Schülersprechern vereinbart hatten. Und erwähnte so auch den Unterricht in schwarzer Magie für die oberen Stufen.
„Sie wollen im Ernst schwarze Magie unterrichten?", entfuhr es Mary-Ann.
„Nur in den fünften, sechsten und siebten Stufen. Nach dem regulären Unterricht, am Abend. Sie sollen lernen sich zu verteidigen. Und gegen schwarze Magie hilft meist nur die schwarze Magie selbst.", erläuterte Severus seine Einstellung.
„Und meine Hilfe bestünde worin?"
„Ich kann keine sechs Klassen allein unterrichten und Tonks, unserer Referendarin, möchte ich es auch nicht zumuten. Sie wären zu unserer Unterstützung dabei." Mary-Ann nickte langsam.
„Okay! Haben Sie auch diesen Malfoy gefragt? Er ist bestimmt um einiges besser als ich." Severus sah zu Seite, damit sie seinen überraschten Blicknicht mitbekam.
„Ich werde ihn fragen, aber ich glaube kaum, dass er wirklich besser ist." Mary-Ann lächelte ihn dankbar an.
„Und Tränke suchen Sie auch schon?" Das hatte er eben erwähnt.
„Ja. Granger, Weasley, Potter und eine meiner Slytherins haben sich dazu bereit erklärt.", erklärte Severus und öffnete die Tür zum Raum der Wünsche.
Mary-Ann riss die Augen auf.
„Das ist ja riesig!"
„Wie wir es brauchen." Sie stand plötzlich in einer großen Halle, der Boden fühlte sich weich, irgendwie gepolstert an. Hier wäre Platz, um der gesamten Schule Zauber und Flüche beizubringen. Und die ersten Schüler trudelten auch schon ein. Es handelte sich um die sechste Stufe, sie kamen aus allen vier Häusern. Mary-Ann sah Harry und diesen Malfoy, also Gryffindor und Slytherin, aber auch Hufflepuffs und Ravenclaws stapften herein.
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„Puh...ich hätte nie gedacht, dass es so anstrengend ist, ein paar Sechstklässler zu unterrichten.", stöhnte Mary-Ann, als sie den Raum der Wünsche verließ. Tonks schmunzelte.
„Aber du hast es gut gemeistert.", murmelte Tonks und klopfte ihr auf die Schulter.
„Stimmt, Sie haben das Zeug für eine Lehrerin." Mary-Ann sah den Professor total perplex an, er lobt sie, eine Gryffindor? Wie unheimlich!
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Mary-Ann lief gereizt zum Gang mit dem Wasserspeier. 'Toll, der Prof. muss ja denken, dass ich absichtlich Mist baue.' Plötzlich riss jemand sie am Arm zurück, in eine dunkle Nische...
Das war es schon wieder...mal sehen, ob ich vor dem Jahreswechsel noch ein neues Kapitel für euch habe...aber nur wenn ihr mir einen Wunsch erfüllt...keine Sorge...ich wünsche mir nur ein Review von jedem...es reicht auch ein Smilie. °bittend schaut°
LG Noel
