Halli hallo Hallöle...
Okay, ich werde nicht weiter nerven...
Viel Spaß...
13. Ein Duell
Mary-Ann öffnete ihre Portraittür ein Stück, doch bevor sie in ihrem Zimmer verschwand...stellte sie sich auf die Zehenspitzen...ganz kurz streiften ihre Lippen die seinen...dann wirbelte sie herum und verschwand mit einem °Gute Nacht, Sir!° in ihrem Zimmer...
Sie zog das Portrait ins Schloss und lehnte sich atemlos gegen die Wand daneben. Mit ihren Fingerspitzen berührte sie ihre bebenden Lippen. Sie lauschte auf den Gang hinaus, es dauerte einen Moment, dann erst vernahm sie davoneilende Schritte. Sie löste sich langsam von der Wand und ging mit einem Lächeln zu Bett.
°°
Severus verharrte total verwirrt vor dem verschlossenen Portrait. War das gerade wirklich geschehen? Es war viel zu schnell gegangen, er hatte gar keine Zeit gehabt zu reagieren. Er hatte sie weder wegstoßen, noch den Kuss erwidern können. Aber es war geschehen, er konnte beinahe noch ihre warmen weichen Lippen spüren. Severus schüttelte den Kopf, langsam drehte er sich um und ging schnellen Schrittes davon. In Gedanken versunken hatte er den Weg in Richtung der Kerker eingeschlagen, erst in der Eingangshalle bemerkte er seinen Fehler, deshalb trat er auf das Gelände hinaus. Die frische Luft würde seine Gedanken freipusten. Was sollte er jetzt tun? Wie sollte er auf den Kuss reagieren? Sie war seine Schülerin, das ging nicht, das ging überhaupt nicht. Würde sie sich überhaupt etwas anmerken lassen?
°°
Er sah sie erst am nächsten Abend wieder, im schwarze Magie-Kurs. Sie beachtete ihn erst gar nicht, sondern war mit Draco Malfoy ins Gespräch vertieft, während Severus den Kurs vorbereitete.
„Malewig..."
„Ja, Malfoy...?" Mary-Ann sah ihn herausfordernd an.
„Danke...dass du mich nicht verraten hast.", murmelte Draco unsicher grinsend.
„Schon okay, was hattest du eigentlich mit Serena da oben zu suchen?", fragte sie, dann doch neugierig.
„Ich hatte etwas mit Granger zu regeln...Serena war mit Potter unterwegs, die beiden sind euch unterwegs begegnet..."
„Hatte ich doch das richtige Gespür...", unterbrach Mary-Ann ihn. Draco nickte.
„Ja, wir sind dann runtergeschlichen..."
„Das war aber nicht klug, ihr wäret dem Prof direkt in die Arme gelaufen, wenn wir nicht länger gebraucht hätten...", meinte sie und warf einen heimlichen Blick zu Severus hinüber.
„Was habt ihr eigentlich zusammen im Gryffindorturm gemacht?", fragte Draco misstrauisch.
„Ach, ich habe ihm beim Brauen eines Tranks geholfen, auf dem Weg zu mir, haben wir darüber diskutiert." Diese Ausrede ging Mary-Ann recht leicht über die Lippen.
Sie zuckte zusammen, als der Professor sie einen Moment später direkt ansprach.
„Mr. Malfoy, Miss Malewig, sind Sie dann auch so weit?", fragte er laut.
„Ja, Sir!", antworteten die beiden ihm wie aus einem Munde. Draco ging direkt zum Professor, während Mary-Ann sich zu ihren Klassenkameraden gesellte. Heute war die siebte Stufe dran und Draco half beim Unterrichten.
°°
Severus beobachtete eine ganze Weile, wie Mary-Ann sich gähnend im Hintergrund verbarg. Sie sah den anderen ziemlich gelangweilt bei ihren Übungen zu und gähnte immer wieder.
„Miss Malewig, langweilen wir Sie?" Sie zuckte heftig zusammen.
„Nein Sir, aber ich kenne den Zauber schon!", murmelte Mary-Ann und sah ihn entschuldigend an.
„Ach ja? Meinen Sie, Sie würden ein Duell bestehen?", fragte Severus herausfordernd.
„Ein Duell? Ja schon...gegen wen?" Ein leises, gemeines Grinsen glitt über sein Gesicht. Mary-Ann schluckte, dieses Grinsen lehrte sie das Fürchten. Der Professor sah sich kurz um und blieb bei Draco hängen.
„Mr. Malfoy, wie wäre es?" Draco grinste und nickte.
„Gern, Sir!" Er zückte seinen Zauberstab und trat in die Mitte des Raumes.
Mary-Ann schluckte sich hart, sie wusste genau, warum er Draco gewählt hatte. Hatte sie doch einmal erwähnt, dass sie den Jungen für besser hielt.
„Nun?" Der Professor sah sie fragend an. Sie nickte und trat ebenfalls nach vorn, ein leichtes Aufblitzen in den Augen. „Gut, alle anderen treten bitte zurück. Bei diesem Duell sind außer den Todessprüchen, sämtliche Zauber und Flüche erlaubt."
„Auch die verbotenen, Sir?", fragte Draco leise.
„Sämtliche Sprüche, die schwarzmagischen und auch die verbotenen..." Severus sah zu, wie die beiden Kontrahenten sich aufstellten. „Das Duell ist beendet, sobald einer von Ihnen mit dem Imperius belegt wurde und den Befehl ausgeführt hat.", erklärte er noch und trat dann ebenfalls zurück.
°°
Mary-Ann und Draco verbeugten sich voreinander und schritten dann in die Ausgangsposition. Draco warf den ersten Fluch, einen einfachen Kitzelfluch. Mary-Ann wich ihm gekonnt aus, sie wartete ein paar Flüche ab, bevor auch sie endlich angriff. Sie traf besser als er, aber auch Draco konnte einigen Flüchen ausweichen. So ging es eine ganze Weile hin und her, bis Mary-Ann von Dracos Cruciatus getroffen wurde.
Sie ging auf die Knie, riss den Mund auf, aber sie schrie nicht. Nur ein Stöhnen entrang sich ihr, als sie sich vor Schmerz krümmte. Draco riss verstört die Augen auf und löste den Zauber, er sah Mary-Ann entschuldigend an.
„Geht es Ihnen gut, Miss Malewig?", fragte Severus ehrlich besorgt, während Mary-Ann sich langsam aufrappelte.
„Es geht schon, Sir. Ich hatte es mir nur nicht so arg vorgestellt.", murmelte sie.
Auch der nächste Fluch traf sie, wieder ein Cruciatus, aber diesmal kam sie schneller auf die Füße. Auch ihr Gegner war schnell, er schickte sofort den nächsten Fluch los. Mary-Ann hob abwehrend die linke Hand, für einen Schildzauber blieb nicht genug Zeit.
Verblüfft beobachtete Draco, wie sein Zauber an Mary-Anns Hand abprallte und da war er nicht der einzige. Ein Raunen ging durch die Zuschauerreihen. Sogar Mary-Ann sah irritiert auf ihre Hand, sie grinste unsicher. ‚Danke Dad!', dachte sie dann.
„Imperio!" Draco hatte ihre Unachtsamkeit ausgenutzt und der Fluch losgeschickt. Er traf sie direkt und Mary-Ann blieb steif stehen. „Steig auf den Stuhl und gackere wie ein Huhn!", rief er. Mary-Ann hob den Fuß und hielt dann inne, man konnte ihren inneren Kampf in ihrem Gesicht beobachten. Sie schüttelte den Kopf.
„Vergiss es!", rief sie und schüttelte so den Fluch ab. Ein leises Jubeln kam von ihren Klassenkameraden. „Infirmare ossis!", rief sie. Draco sackte zu Boden, er sah Mary-Ann perplex an.
„Was zum Teufel war das denn?", fragte er.
„Infirmare...Schwächezauber!", erklärte Mary-Ann. Draco hob seinen Zauberstab, doch diesmal war sie schneller. „Infirmare mens!" Draco bekam einen dümmlichen Blick und erhob sich langsam vom Boden.
„Was tue ich denn hier?", fragte er irritiert. Mary-Ann hob grinsend die Schultern.
„Imperio!" Sie sah ihm tief in die Augen und flüsterte Draco etwas ins Ohr. Daraufhin ging Draco in die Hocke. Er hüpfte durch den Raum und quakte dabei wie ein Frosch. Das Lachen der Zuschauer hallte durch den Raum und Mary-Ann löste ihren Zauber, sie grinste Draco an. „Sorry, aber ich glaube, ich habe gewonnen." Er nickte und reichte ihr die Hand.
„Gratuliere! Ich hätte nicht gedacht, dass du dem Imperius so leicht abschütteln kannst. Aber ich denke auch, dass du es mit Todessern nicht so leicht hättest, die sind nämlich stärker als ich.", bemerkte Draco leise.
„Ich kann es nur versuchen!", meinte Mary-Ann, als der Professor zu ihnen trat.
„Du könntest ja erst mal versuchen, ob du den Imperius den Professors abwehren kannst. --- Das wäre doch ein Versuch wert, oder Sir?"
°°
Severus sah Draco überrascht an, doch dann nickte er.
„Wären Sie denn bereit, mir zu vertrauen, Miss Malewig?", fragte er leise, beinahe flüsternd. Mary-Ann nickte unsicher.
„Legen Sie los, Sir!", bat sie und holte tief Luft. Sie sah, wie der Professor seinen Zauberstab hob und hörte den Fluch. °Imperio° Plötzlich fühlte sich ihr Kopf wie leergefegt an. Mary-Ann rührte sich nicht mehr, ganz leise drang eine Stimme zu ihr durch. Er wendete Legilimens an, das konnte Mary-Ann nur ahnen, denn er bewegte seine Lippen nicht, nur sein Blick bohrte sich in ihre Augen.
‚Verraten Sie Ihren Klassenkameraden ein kleines Geheimnis!", befahl seine Stimme in ihrem Kopf. Das Geschehen vom Vorabend baute sich wie ein Bild in ihrem Geist auf. Mary-Ann schluckte.
„Ich...ich habe..." Sie verstummte und schüttelte den Kopf. Wenn sie das verriet, würde sie sich blamieren, sie würde sich zum Gespött der Schule machen, da war sie sich sicher. Und das nur wegen ihrer dummen Gefühle. Das wollte sie nicht! Sie schüttelte die Erinnerung ab und damit auch den Fluch. „Nein Sir, ich werde Ihrem Befehl nicht nachkommen!", flüsterte sie. Beifall brandete auf und Severus nickte ihr wohlwollend zu. Mary-Ann verstand, er hatte ihr vertraut. Er hatte darauf vertraut, dass sie stark genug war, dass sie ihm widerstehen konnte.
„Schluss für heute!", rief er aus. Plaudernd verließen die Schüler den Raum der Wünsche, während Mary-Ann noch zusammen packte.
„Ein tolles Duell, Draco!", murmelte sie und verabschiedete sich im Gang von dem Jungen. Guter Dinge lief Mary-Ann in ihre Gemächer.
°°
Sie saß wieder schlafend im Sessel am Kamin, wieder mit einem Buch im Arm. Doch diesmal war Mary-Ann nicht allein im Büro, sie wusste, dass Severus im kleinen Labor nebenan beschäftigt war. Sie hatte ihm ihre Hilfe angeboten, er hatte natürlich abgelehnt.
Doch dieses Mal weckte er sie, als es an der Zeit war zu gehen. Sie richtete sich gähnend auf und rieb sich die Augen.
„Schlafenszeit, Miss Malewig!", erklärte Severus leise.
„Ich geh schon, Sir! Wie lief es im Labor, kommen Sie voran?" Der Professor sah sie verblüfft an, noch nie hatte ihn jemand nach den Fortschritten seiner Arbeit befragt. „Oh...Verzeihung Sir, ich wollte Ihnen mit meiner Neugierde nicht zu nahe treten.", bemerkte Mary-Ann und trat langsam zur Tür. „Gute Nacht, Sir!"
„Schlafen Sie gut, Miss Malewig!", rief Severus ihr nach.
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„Miss Malewig?" Mary-Ann sah erschrocken von ihrem Frühstück auf und direkt in Severus' dunkle Augen.
„Professor Snape?" Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln.
„Ich bräuchte nun doch Ihre Hilfe...heute Abend in meinen Büro? Natürlich nur wenn Sie Zeit haben." Er sah sie fragend an.
„Ich werde da sein, Sir!"
„Danke!" Langsam schritt er zum Lehrertisch davon und Mary-Ann wandte sich wieder ihrem Teller zu.
„Wir wollten doch heute Abend zusammen lernen!", bemerkte ihr Sitznachbar, Ferdinand, ebenfalls siebte Stufe, anklagend.
„Ihr schafft das auch ohne mich!", winkte Mary-Ann ab und lächelte ihm aufmunternd zu. Sie wusste genau, wie er sich fühlte, morgen früh würden die Abschlussprüfungen beginnen und sogar Mary-Ann fürchtete sich davor.
°°
Leise klopfte sie an die Tür des Büros und drückte die Klinke hinab. Mary-Ann sah den Professor am Schreibtisch sitzen, er schlummerte selig. Sie überlegte, ob sie wieder gehen sollte, doch es hatte wichtig geklungen, heute Morgen. Sie räusperte sich laut und Severus fuhr aus dem Schlaf.
„Verzeihung, Sir!", flüsterte Mary-Ann, doch er schüttelte den Kopf.
„Setzen Sie sich!", bat er stattdessen. Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und sah den Professor abwartend an.
„Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie, als er nichts tat, um ihre Anwesenheit zu erklären.
„Ich brauche Sie als Versuchsobjekt..."
Das war's für heute...war es okay? Meinungen über den GOButton an mich.
Es werden noch so zirka 4 Kapitel, vorerst...
LG Noel
