Und weiter...

Viel Spaß...


15. Abschlussfeier

Es waren nur noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien, doch Mary-Ann hatte keinen Unterricht mehr. Sie hatte einige Vorbereitungskurse, wie ihre Mitschüler, für den Arbeitsalltag oder fürs Studium. Mary-Ann hatte sich für ein Studium entschieden, nun hatte sie einen Kurs bei Slughorn für Zaubertränke und einen bei Tonks, für VgddK. Mary-Ann konnte sich einfach nicht für eines der Fächer entscheiden, aber ihr neuer Mentor, ein Professor einer fernen Universität hatte ihr die Möglichkeit gelassen, beide Fächer zu behalten.

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Sie saß unter einem Baum am Ufer des Sees und faltete gerade ein Pergament zusammen, als Harry sich zu ihr setzte. Sie lächelte dem Freund leise zu, ihr Geheimnis hatte sie tief verbunden, ihre Freundschaft aufgebaut und vertieft.

„Hey, Harry!"

„Wie geht es dir, Any?" Ihre Antwort war nur ein Lächeln. „Sag mal, meinst du, wir können uns in den Ferien in der Winkelgasse treffen? Serena und die anderen kommen auch." Mary-Ann senkte betrübt den Kopf.

„Eigentlich gerne..." Sie seufzte. „...aber ich werde nicht in Europa sein."

„Wie denn das?" Harry sah sie erstaunt an.

„Ich fliege am Sonntag von London aus direkt nach Australien. Ich habe eine Woche, um mich einzugewöhnen, dann beginnt mein Studium an der Ayers-Rock-University. Professor Galadrion möchte, dass ich sobald wie möglich anfange...", erklärte Mary-Ann.

„Galadrion? Ich habe diesen Namen schon mal gehört...", überlegte Harry.

„Er hat den Adversus-Sitis-Trank erfunden.", half Mary-Ann nach.

„Ja genau, der hilft Vampiren normal zu leben, oder?" Sie nickte langsam. „Dann hast du ja gar keine Ferien...", bemerkte Harry leise. „Dann musst du aber gut auf dich acht geben, nicht dass du wieder Fieber bekommst." Mary-Ann lächelte.

„Keine Sorge, jetzt weiß ich ja, dass ich es schaffen kann."

Ein leises Knacken ließ die beiden herumfahren, doch es war nichts zu entdecken. Kopfschüttelnd standen sie auf und machten sie sich auf den Weg zurück zum Schloss.

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„Galadrion...Australien..." Er stand an den Baum gelehnt und furchte die Stirn. Er wollte sich freuen für sie, dass sie einen großen Mentor gefunden hatte, aber irgendwie wollte es ihm nicht so recht gelingen. „Reiß dich zusammen, Severus. Sie wird etwas großes, das wolltest du doch..." Severus löste sich von dem Baum und entfernte sich vom Schloss, er brauchte etwas Zeit.

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Mary-Ann rieb sich die Arme und ließ sich auf einen Stuhl fallen, sie musste erst mal Luft holen. Sie war ohne Partner zum Ball gekommen und doch war sie ständig am Tanzen. Langsam ließ sie ihren Blick über die Gesellschaft gleiten. Sie lächelte und war doch irgendwie traurig, dass nun alles vorbei sein sollte, die leichte Zeit der Jugend. Sie schüttelte den Kopf, nun hörte sie sich schon an wie ihre Mutter. Sie hatten die letzten Tage miteinander verbracht. Ihre Hauslehrerin hatte das arrangiert, wo doch Mary-Ann keine Ferien haben würde.

Sie spazierte zum Büffet, es war nicht weit vom Lehrertisch aufgebaut. So war es kaum ein Zufall, dass Minerva sie entdeckte.

„Severus, Sie denken hoffentlich daran, dass unserer jahrgangsbesten Schülerin noch ein Tanz mit dem Direktor gehört.", hörte Mary-Ann sie sagen. War das wahr, musste er wirklich mit ihr tanzen? Sie hatte schließlich den besten Abschluss ihres Jahrgangs geschafft. Mary-Anns Herz begann schneller zu schlagen.

„Und wenn ich nicht tanzen will?" Sie schloss die Augen, als sie die Worte des Professors vernahm.
"Warum sollten Sie? Sie ist ein nettes Mädchen, gut eine Gryffindor, aber hübsch und klug."

„Aber sie hat mich nachgeahmt und sie will es mir nicht zeigen." Mary-Ann fuhr herum und sah irritiert zum Lehrertisch.

„Das beschäftigt Sie immer noch? Das ist doch längst gegessen.", murmelte sie.

„Außerdem..." Ferdinand hatte ebenfalls gelauscht. „...wäre es nicht mehr authentisch."

„Wie meinen Sie das?" Severus sah die beiden fragend an.

„Sie haben sich verändert. Mancher würde Sie in der Geste nicht mehr erkennen.", erklärte Ferdinand leise.

„Aber...wenn Sie es unbedingt sehen wollen...wenn ich geahnt hätte, dass es Sie so sehr beschäftigt..." Mary-Ann drehte sich um.

„Passen Sie auf, Professor!", rief Ferdinand und grinste.

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Mary-Ann holte tief Luft und dann tat sie es wieder, sie drehte sich schwungvoll um, so dass ihr Umhang wehte. Sie verschränkte ihre Arme und dann versuchte sie sich an dem kalten Blick, doch sie musste lächeln und versagte, denn es brachte ihre Augen zum Leuchten.

„Es klappt nicht mehr.", flüsterte sie.

„Weil ich mich verändert habe.", bemerkte Severus verblüfft. Mary-Ann zuckte verlegen mit den Schultern, aber Minerva lächelte.

„Na, nun gibt es ja keinen Grund mehr, nicht zu tanzen, oder Severus?" Er seufzte und erhob sich langsam.

„Sie müssen nicht mit mir tanzen, wenn Sie nicht wollen!", murmelte Mary-Ann. Severus sah auf, er lächelte leicht, was Mary-Anns Knie weich werden ließ, als er ihr seine Hand entgegen streckte.

Langsam traten sie auf die Tanzfläche. Er zog sie in seine Arme und als das Musikstück begann, schwebten sie über die Tanzfläche. Mary-Ann legte ihren Kopf an seine Schulter, sie genoss seine Wärme, seinen Geruch und lauschte dem Klopfen seines Herzens.

Für einen Moment legte Severus seine Wange auf ihr Haar und sog den Geruch ihres Haares in sich auf. ‚Pfirsich und Mandel und ein Hauch Himbeere' Nein, die Himbeere kam von ihrer Haut. Viel zu schnell war der Tanz vorüber und Severus löste sich von ihr. Er brachte sie zurück zum Büffet, verbeugte sich und ging davon.

Mary-Ann sah ihm nach, doch ihr blieb nicht lange Zeit, schon fragte der nächste Junge nach einem Tanz. Erst eine halbe Stunde später landete sie wieder am Büffet und griff nach einem Glas Punsch.

„Ihr Vater wäre stolz auf Sie, Miss Malewig." Mary-Ann sah auf und in das freundliche Gesicht ihrer Hauslehrerin.

„Danke, ich hoffe, dass er stolz auf mich sein kann."

„Oh doch. Sie haben einen tollen Abschluss und einen Ausbildungsplatz bei einem der bekanntesten Potionmasters. Albus muss einfach stolz sein." Minerva nickte ihr lächelnd zu.

„Ich werde ihn lange nicht mehr sehen, oder mit ihm sprechen...", seufzte Mary-Ann betrübt.

„Fragen Sie Professor Snape, er lässt Sie sich bestimmt verabschieden.", meinte Minerva aufmunternd.

„Vielleicht sollte ich ihn wirklich fragen..." Mary-Ann verließ die große Halle.

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Sie ging nicht zum Büro des Schulleiters, zuerst lief sie zu ihren Räumen. Sie holte Fawkes, er sollte in Hogwarts bleiben, hier wurde er mehr gebraucht.

Langsam ging sie durchs Schloss zum Gang mit dem Wasserspeier. Sie versuchte ihr Glück mit dem alten Passwort. Kopfschüttelnd ließ sie sich von der Treppe emportragen.

„Warum hat er das Passwort nicht geändert?", fragte sie den Phönix flüsternd.

Vorsichtig betrat sie das Büro.

„Was tust du hier, Any? Du solltest bei der Abschlussfeier sein.", bemerkte Albus ruhig.

„Ich wollte mich nur verabschieden..." Sie setzte Fawkes ab. „...und Fawkes herbringen. Er sollte hier bleiben, vielleicht kann er helfen. Dem Orden oder Sev...dem Schulleiter." Ihr Vater schmunzelte bei ihrem Versprecher.

„Du hast ihn wirklich geküsst?" Sie nickte verlegen errötend. „Warum?"

„Ich wollte es schon lange tun, ich konnte nicht anders.", murmelte sie.

„Ich dachte, das wäre gelogen?", fragte Albus verwirrt.

„Mir fiel keine Lüge ein...du weißt doch, du weißt was..."

„Was du fühlst? Ja Kleines, das weiß ich. Was nun?"

„Ich fliege morgen Abend nach Australien und werde studieren, mehr nicht..." Albus sah sie von seinem Bilderrahmen aus traurig an.

„Und deine Gefühle für Severus?"

„Die vergehen...irgendwann...hoffe ich..." Mary-Ann trat an das Bild, sanft strich sie darüber.

„Mach es gut, Dad! Ich hoffe, wir sehen uns bald...in den nächsten Ferien..." Sie trat langsam zurück. „Nicht weinen, Kleines.", flüsterte Albus, als sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Mary-Ann wandte sich zum Gehen und stockte.

„Ich hatte nicht bemerkt...dass Sie hier sind, Sir!"


So...dass war es mal wieder...Wie wäre es? Hat jemand ein Review übrig? Ich würde mich riesig freuen...

LG Noel