Hallo, Daddy
"Freu - Freundin?", fragte Hermine und fühlte sich, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Das konnte nicht passiert sein. Seit wann hat Ron eine Freundin? Wenn man von den Gesichtsausdrücken der anderen ausging war klar, dass sich alle über die gleiche Sache wunderten. Hermine bemerkte, dass Harry ziemlich unbehaglich aussah, seine Wangen glühten rot.
'Wie beim Merlin soll ich Ron und Hannah bekannt machen, wenn sie hier ist?', dachte Hermine sich nachtragend. 'Es ist unmöglich, egal wie ich es drehe und wende.'
"Ja, wir sind jetzt seit drei Monaten zusammen.", sagte Ron und legte einen Arm um Mirandas Taille. Er schaute flüchtig zu Hermine und machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. "Entschuldige, dass ich dir nichts gesagt hab, aber ich wollte, dass du sie triffst, wenn ich das als mehr als nur eine Kurze Affäre sehe.", sagte er, mehr zu dem Zimmer als zu Hermine.
'Mehr als nur eine kurze Affäre? Ich gebe ihr mehr als nur eine kurze Affäre; ja, ich werde sie von hier nach Hogwarts schmeißen.', dachte Hermine und ein falsches Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.
"Nun, es ist schön, dich kennen zu lernen, Miranda.", sagte Molly und auch sie setzte ein Lächeln auf. "Setzen wir uns hin, ihr müsst müde sein."
Die ältere Hexe ging um den Tisch herum und schob Miranda einen Stuhl hin, auf dem diese sich niederließ.
"Ich weiß. Und ich bin's auch.", sagte Harry und nahm schnell neben Hermine Platz und formte mit den Lippen: 'Entschuldige.'
"Also, alle herhören: Das ist Miranda Connolly.", sagte Ron und sah sich mit einem stolzen Lächeln im Zimmer um. Er drehte sich zu seinem Mutter und sagte: "Miranda, das ist meine Mutter."
"Molly Weasley.", sagte sie und lächelte schwach. Molly lief in den Hintergrund, wo ihr Mann saß und legte ihre Hände auf seine Schultern.
"Und das ist mein Dad, Arthur.", sagte Ron und zeigte auf Mr Weasley.
"Jetzt weiß ich endlich, wo Ronald sein gutes Aussehen her hat, Mr Weasley.", sagte Miranda und zeigte ihre Zähne, die, wie Hermine bemerkte, sauberer waren als ihre eigenen - und sie war die Tochter von zwei Zahnärzten.
"Danke.", sagte Arthur. Er stoppte einen Moment mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck bevor er hinzufügte: "Connolly? Ich kenne den Namen von irgendwo."
"Ja, mein Vater spielt in der irischen Quidditchmannschaft.", antwortete sie, süß lächelnd.
"Das ist es! Ist er wirklich Ihr Vater?", fragte Arthur aufgeregt. Miranda nickte. "Ich bin mit meinen Kindern, Harry und Hermine vor ein paar Jahren wegen Irrland zur Quidditchweltmeisterschaft gegangen." Mr Weasley hatte nicht mehr so ehrfürchtig ausgesehen seit er zum ersten Mal Harry getroffen hatte.
"Wirklich? Das ist so toll. Ichhabe Sie dort vielleicht gesehen !", sagte Miranda. "Aber mitleidig, was danach passiert ist, oder?" Miranda schaute etwas unbehaglich aus, ihr Blick schweifte kurz zu Harry und kam dann wieder zurück zu Arthur.
"Es hätte verhindert werden können.", sagte Arthur traurig. Molly hustete einmal laut und sah Arthur wütend an, der um Verzeihung bittend zurückblickte. "Entschuldige, Schatz."
"Das ist meine Schwester Ginny.", fuhr Ron mit den Bekanntmachung mit seiner Freundin und der jüngsten Hexe in diesem Raum fort.
"Es ist mir ein Vergnügen.", sagte Miranda. Ginny nickte nur simpel mit dem Kopf.
Ron drehte sich zu Hermine und sein Lächeln verschwand langsam. Ron fühlte sich durch und durch unwohl, konnte es aber gut verbergen. Das war der Moment, den er gefürchtet hatte, seit er mit Miranda ausging: Sie Hermine vorzustellen. Er hatte Miranda alles über sie erzählt. Genau genommen war sie es, die ihm klar gemacht hatte. dass Fernbeziehungen nie funktionierten. Und sie hatte ihm geholfen, den letzten Brief an Hermine zu schreiben, der Liebe seines Lebens... oder so ähnlich, dachte Ron.
"Das... das ist Hermine Granger.", sagte Ron und wurde rot. Wie auch immer, Mirandas Reaktion war nicht die, die er erwartet hatte.
"Oh, hallo! Ron hat mir so viel von dir erzählt!", sagte Miranda und schien außer sich vor Freude, sie kennen zu lernen. Miranda stand auf und ging hinüber zu Hermine, wo sie sie in eine Umarmung riss. Nachdem sie sie wieder losgelassen hatte, ging sie wieder zu ihrem Platz neben Harry an dem alten Holztisch zurück.
"Hat er?", fragte Hermine und säuberte ihr Top, als ob Miranda es dreckig gemacht hätte.
"Oh ja, ich war in der selben Einheit wie Ronald und Harry als wir in Wisconsin angefangen haben.", sagte Miranda nickend. "Lustige Zeit." Sie hatte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, als ob sie in Erinnerungen schwelgen würde. Nun, zwei können dieses Spiel spielen.
"Ich weiß was du meinst!", sagte Hermine strahlend. "Ich hatte fantastische Zeiten mit den beiden während unserer sieben Jahre in Hogwarts!", sagte Hermine und ignorierte Harrys und Rons verwirrte Gesichtsausdrücke sowie Ginnys Lacher, den sie in ein Husten umlenken konnte. "Hey Harry, erinnerst du dich an die Sache mit dem Troll? Ah, war das großartig." Sie seufzte träumerisch.
"Äh - du bist fast gestorben.", erinnerte Harry sie und hob seine Augenbrauen, während seine Augen zu Ron drifteten, der genauso wenig wie er verstand.
"Fast.", wiederholte Hermine. "Bis Ron mein Leben gerettet hat natürlich.", sie lächelte Miranda an, die die eifersüchtige Brünette anstrahlte. Hermine wechselte das Thema. "Wie war euer Trip, Harry?" Sie wandte Ron ihren Rücken zu.
"Hä?" Er verstand die Frauen nicht besser, auch als seine beste Freundin so jäh das Thema wechselte. "Interessant. Das ist das beste Wort um ihn zu beschreiben."
"Wirklich? Erzähl!", sagte Hermine und stütze ihren Kopf in die Hände, deren Ellbogen sie auf den Tisch gelegt hatte. Sie versuchte Rons Blick zu ignorieren, den sie auf ihrem Hinterkopf quasi brennen fühlte.
Harry leckte sich über die Lippen und legte die Stirn in Falten. "Nun, im Flugzeug hat ein Mann neben mir gesessen, der an meinem Haar geschnüffelt hat als ich geschlafen habe und als es Essenszeit war hat er den Fisch von meinem Teller geklaut während ich auf der Toilette war.", erklärte Harry und lächelte kleinlaut.
Hermine legte eine Hand auf ihr Herz. "Oh, wie schrecklich.", sagte sie aufrichtig.
"Ähm... ja. Bist du in Ordnung?", fragte er und starrte die Hexe an, als ob er so die Antwort erhalten würde.
"Fein. Es könnte nicht besser sein!", sagte Hermine und lächelte unbehaglich. Hermines Uhr piepte zweimal und ihr Gesicht, genau wie das von Molly und Ginny, erbleichte. Das piepsende Geräusch sollte Hermine daran erinnern, Hannah ihre Flasche zu geben. Hermine blickte Molly verzweifelt an, die schnell schaltete und sich zu Miranda drehte.
"Miranda, Sie müssen sehr müde sein nach Ihrer Reise.", sagte sie schnell, während ihre Augen zur Tür flackerten. "Ginny, warum zeigst du Miranda nicht dein Zimmer?"
Ginny verfluchte sie innerlich, nickte aber und stand auf. "Hier lang.", sagte sie und half Miranda mit einer ihrer Taschen.
"Arthur, warum holst du nicht das Feldbett, auf dem Ginny schlafen wird?", fügte Mrs Weasley ihren nachträglichen Einfall hinzu. Ginny hob ihre Augenbrauen und starrte ihre Mutter sauer an. "Du kennst die Regeln, Ginevra, der Gast bekommt das Bett.", erinnerte sie ihr jüngstes Kind, das die Treppen hinaufstapfte. Arthur folgte ihr, um das alte Feldbett auf dem Dachboden zu suchen.
Nachdem die letzten Fußtritte verklungen waren, tauschte Molly einen weiteren wissenden Blick mit Hermine, die auf ihre Füße sprang. "Ich bin im Wohnzimmer.", sagte sie und verließ die Küche hastig, genau wie Harry, der ihr auf dem Fuße folgte und auf der Suche nach Antworten war.
Molly seufzte und ging zum Kühlschrank, um die Milch für Hannah zu finden; sie stoppte als sie bemerkte, dass ihr Sohn sie beobachtete. "Willst du etwas, mein Schatz?"
Ron ging hinüber zu seiner Mutter und umarmte sie.
"Ich hab dich vermisst.", gestand er.
"Ich hab dich auch vermisst.", antwortete sie. "Nun mach schon, ich mach dir einen Tee während Hermine - äh - dich auf den neuesten Stand bringt."
"Ok.", sagte Ron und gab seiner Mutter einen Kuss auf die rosige Wange, bevor auch er ins Wohnzimmer ging, wo er Harry auf dem Sofa sitzend vorfand, der Hermine einen merkwürdigen Blick zuwarf.
"Geht's dir gut, Kumpel?", fragte Ron seinen besten Freund und nahm neben ihm Platz.
"Fein.", antwortete Harry und blickte unverwandt zu Hermine. "Was ich wissen will, geht es dir gut, Hermine?"
"Sie lachte auf. "Warum fragst du das? Natürlich geht es mir gut.", sagte sie nervös, während ihre Augen zur Tür blickten.
"So, was ist passiert, seit wir weg waren? Irgendetwas interessantes?", fragte Ron und musterte die Umgebung, froh, wieder zu Hause zu sein.
"Nun, eigentlich", begann Hermine.
"Harry!"
Ginny rannte fast die Treppen runter. Ihre Aufgabe für heute war es, alle, bis auf ihren Bruder und Hermine, vom Wohnzimmer fern zu halten, damit Hermine Ron ohne Unterbrechung schonend beibringen konnte, dass er ein Dad war. "Ich glaube Mom ruft uns. Gehen wir in die Küche.", sagte sie und eilte zu seinem Stuhl.
"Ich hab nichts gehört.", sagte Harry und schaute zur Küche, in der Molly irgendetwas auf der Arbeitsfläche schnitt.
"Weißt du, ich habe ein tolles Gehör, so wie ein Niffler.", sagte Ginny.
"Es ist in Ordnung, Ginny. Er kann bleiben, dass ist mir egal.", sagte Hermine sanft. Ginny atmete tief durch und setzte sich auf eine Ecke des Sofas.
"Was ist hier los?", fragte Ron und hatte das Gefühl, dass die Mädchen ihm etwas vorenthielten. Sie sahen schuldig aus und auch etwas ängstlich. Was hatten sie getan?
"Es gibt da etwas, dass ich dir sagen muss, Ron... was ich meine ist, zeigen... das du wissen solltest.", murmelte Hermine. Sie hatte diese Rede wochenlang geübt, warum kamen die Wörter jetzt so verdreht heraus? Es war nicht typisch für sie zu vergessen, was sie gelernt hatte.
"Spuck's einfach aus.", sagte Ron, sein Gesicht war vor Verzweiflung ganz rot geworden.
"Marmee?"
"Jeder erstarrte.
Durch die offene Tür kam eine schwankende Hannah, die ihre Spielzeugkuh, Butterblume, in der Hand hielt. "Hunger! Marmee, Hunger!", weinte sie und rieb sich ihren Bauch.
"Oh Bärchen.", flüsterte Hermine sanft. Oh nein, nein, nein, nein. Das sollte nicht so passieren! "Grandma macht dir eine schöne Mich.", sagte Hermine. Ihr Gesicht war so rot wie Butterblumes Hallsband. "Tante Ginny holt dich, wenn sie fertig ist."
Hannah lächelte und ließ sich auf den Teppich fallen, während sie die beiden merkwürdigen Männer anstarrte. Einen mit einem Gesicht, weiß wie ein Laken, den anderen mit einer Mischung aus grün und weiß.
"Das dürfte interessant werden.", sagte Harry und nahm seine Brille ab um sie zu putzen. Er setzte sie sich wieder auf und realisierte, dass das Kind - Hermines Kind - buschige rote Haare und eine Nase voller Sommersprossen hatte, die genau wie Rons aussahen, der mit offenem Mund da saß.
Ron sah verletzt aus. Tief verletzt, dass Hermine eine Mutter war. Wie lange hatte es gedauert, bis sie jemand Neuen gefunden hatte? Es fühlte sich an, als ob in ihm etwas explodieren würde und er sagte qualvoll: "Du... du hast ein Baby."
"Muuuuuuuuuuuuuuuuuhhhh!", rief Hannah und kicherte laut, als sie Butterblume an den Ohren zog.
Das Zimmer war still. Plötzlich sprang Harry auf und drehte sich zu Ginny. "Du hast Recht! Ich kann hören, dass deine Mutter uns ruft.
Ginny, erleichtert, dass sie das Zimmer verlassen konnte, sprang ebenfalls auf. Das Paar ging leise aber schnell aus dem Raum. Ginny flüsterte ihm zu, dass sie alles in der Küche erklären würde.
Als sie alleine waren, blickte Hermine zu Ron und ihre Augen wurden feucht, als sie seinen verletzten Gesichtsausdruck sah. "Ich habe eins.", bestätigte sie. Hermines Blick fiel auf ihre junge Tochter und sie strich die buschigen Locken zurück, die Hannah in die Augen fielen.
"Wann ist das.. warum ist das... ich meine... wo ist der Vater?", fragte Ron, nicht sicher, welche von den hunderten von Fragen er zu erst stellen sollte. Und jetzt, wo er auf das kleine Mädchen blickte, hatte er eine Vorstellung von der Antwort. Sein Magen drehte sich um.
"Ich schaue ihn gerade an.", sagte Hermine und starrte Ron in die Augen, während sie versuchte nicht zu blinzeln.
A/N: Weil heute Sonntag ist, hatte ich noch die Zeit, dieses Kapitel zu übersetzen. Ich habe gerade einen Hänger bei meinen anderen FFs, deshalb konzentriere ich mich momentan auf diese Übersetzung, da weiß ich schon, wie es weitergeht. So wie diese FF anscheinend ausgelegt ist, hat sie zwölf Kapitel, elf sind momentan veröffentlicht.
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