Vergangenheit und Gegenwart
Ginny beobachtete, wie Hermine hastig die Treppen hochging, um Hannah für eine Weile mit nach draußen zu nehmen. Ihr Plan war der beste, den sie im Moment hatten, aber wenn er Hermine nicht gefiel, würden sie einen neuen brauchen.
Wir können keinen weiteren Schleim in der Familie haben!, dachte Ginny bestimmend.
"Ich stimme Hermine zu.", sagte Harry plötzlich und beobachtete Ginnys Reaktion sorgfältig.
Nachdem sie geseufzt hatte, nickte Ginny. "Ich wusste, dass du das tun würdest.", sagte sie niedergeschlagen. "Ich habe einfach gehofft, dass Ron und Hermine wieder zusammen kommen würden. Ich hab die Dinge nicht durchdacht."
Harry lächelte leicht und fühlte sich etwas unwohl bei dem letzten Satz von ihr. Er erinnerte ihn an sein siebtes Jahr, als Ginny versuchte ihm, Ron und Hermine kurz nach Weihnachten zu folgen, als Hermine den Aufbewahrungsort für einen der Horkruxe entdeckt hatte. Harry hatte sich im Juli davor von Ginny getrennt, um sie in Sicherheit zu wissen. Ginny, warum auch immer, hatte anscheinend geglaubt, dass, wenn sie beweisen würde, wie stark sie war, Harry überlegen würde, wieder mit ihr zusammen zu kommen.
Seine Verweigerung, Ginny mitkommen zu lassen, hatte in einem weiteren Streit geendet, der bist Ostern angedauert hatte und aus dem ein weiteres gebrochenes Herz hervor ging.
Ginny erwiderte das kleine Lächeln und wurde rot, als sie realisierte, was sie gerade gesagt hatte. Sie wechselte das Thema und fragte Harry, ob er etwas zu trinken haben wollte. Er nickte und mit einem Schlenker ihres Zauberstabes flogen zwei Krüge von dem Regal, mit einem zweiten Schlenker wurden sie randvoll mit Butterbier gefüllt.
Als sie Harry sein Getränk gab, wanderte Ron in die Küche und studierte die Hintertür sehr interessiert. Er schien seine Schwester und seinen besten Freund nicht zu bemerken, die ihn neugierig vom Tisch aus ansahen. Er atmete einmal tief durch, drückte dann die Hintertür auf und ließ das Paar wieder alleine.
"Du hast nur versucht zu helfen und ich bin sicher, dass Hermine dir dankbar ist.", sagte Harry, nachdem er einen kräftigen Schluck von seinem Getränk genommen hatte.
Ginny fuhr geistesabwesend den Rand ihres Kruges mit ihrem Zeigefinger nach und vermied Harrys Blick. "Ich weiß. Ich wollte nur beweisen - schauen, ob ich irgendwie helfen kann.", sagte sie, halb über die jetzige Situation sprechend und halb über das Thema, von dem sie wusste, dass Harry es nicht erwähnen wollte.
Harry beugte sich etwas über den Tisch und legte seine Hand auf Ginnys. Er schaute zu ihr hoch, in ihre schokoladenbraunen Augen, als Ginny scharf die Luft einsog.
"Es tut mir Leid.", sagte er aufrichtig. Es musste nicht gesagt werden wofür, beide konnten an den Gesichtsausdrücken und rosaroten Wangen des Anderen sehen, dass sie über den selben Teil ihres Lebens nachdachten. "Ich hätte all diese Dinge nicht sagen sollen." Er leckte sich über die Lippen und fuhr fort. "Ich habe versucht, dich zu beschützen."
"Oh, Harry.", sagte Ginny und streichelte mit ihrem Daumen über Harrys, als sich ihre Finger verflochten. "Ich musste - ich muss nicht beschützt werden. Ich bin ein großes Mädchen. Ich habe es geschafft, in Slughorns 'Slug Club' zu kommen, weil ich mich selbst beschützt habe, erinnerst du dich? Und ich habe gegen Todesser in meinem vierten und fünften Schuljahr gekämpft. Ich wurde vielleicht verletzt, aber Verletzungen heilen und ich bin immer noch hier."
Harry gluckste. Er konnte nicht bestreiten, dass Ginny zu einer unabhängigen Frau herangewachsen war. Vielleicht hatte er ihre Fähigkeiten unterschätzt? Sie hatten sich nur wegen Voldemort getrennt, weil Harry nicht wollte, dass Ginny so endete wie seine Eltern, Sirius und Dumbledore. Aber jetzt war Voldemort weg, es gab keinen, der eine tödliche Bedrohung für ihn war und Ginny hatte Recht: Sie war immer noch hier.
Harrys Lächeln wurde wesentlich größer, als er seinen Umhang säuberte. "Ginny, ich - "
"Hallo, ihr Lieben, seid ihr hier, um mir mit dem Abendessen zu helfen?"
Harry und Ginny zogen ihre Hände rasch zurück, ihre Gesichter brannten rot, als Molly, die nicht zu bemerken schien, was sie gerade unterbrochen hatte, anfing, sich ihre Schürze umzubinden.
Ginny sprang auf und ging zu ihrer Mutter, während sie sich eine Strähne des flammend roten Haares hinter ihr Ohr strich und fragte: "Soll ich Kartoffeln schälen, Mum?"
"Mhm? Oh ja, danke.", sagte Molly, schwang ihren Zauberstab in Richtung Arbeitsplatte und benutzte ungesagte Zaubersprüche, um sich alles zu holen, was sie brauchte. "Harry, Schatz, würdest du so nett sein und den Tisch decken?"
Harry nickte still und schaute flüchtig zu Ginny, als er an ihr vorbei ging. Er fand Teller und Gläser im untersten Schrank bei dem Ofen und fing an, sie mit dem Besteck, das in der Schublade darüber war, auf den Tisch zu stellen. Als er noch einmal kurz zu Ginny blickte, machte sein Herz einen Hüpfer: Sie hatte sich eine von Mollys überflüssigen Schürzen vom Haken genommen und machte sie sich um. Sie löste ihr Haar von der Schlinge und ließ es sich stufenförmig über die Schulter fallen.
Ginny bemerkte Harry und schenkte ihm ein kleines Lächeln, während ihre Wangen wieder rosa wurden, als sie zu den Kartoffeln ging.
Die Sonne ging langsam hinter den Bergen unter, als Hermine Hannah wieder ins Haus brachte. Sie wollte nicht direkt nach Ron rein gehen, besonders dann nicht, wenn er und Miranda sich dazu entscheiden sollten, für eine Weile in der Küche zu sitzen und nachdem, was zwischen dem Paar im Garten passiert war, dachte Hermine, dass es das beste wäre, wenn sie noch etwas draußen bliebe.
Aber was war passiert?
Eine Minute stritten Ron und sie und die nächste... es war genau wie ihr erstes Date gewesen, in die Augen des anderen zu blicken und das Gefühl zu haben, dass es niemand anderen auf der Welt gäbe. Allerdings war es nicht ihr erstes Date; sie waren nun erwachsen und hatten Verpflichtungen, Jobs und ein eigenes Leben.
Aber trotzdem konnte Hermine nicht aufhören darüber nachzudenken, was hätte passieren können, wenn Miranda sie nicht unterbrochen hätte. Eine Million von Szenen war Hermine durch den Kopf gegangen, als sie Hannah auf der Schaukel anschubste.
Hätte er mich geküsst?
Hätte ich ihn geküsst?
Würden wir endlich eine Familie sein, während Miranda ihre Drachenhauttaschen jetzt packen würde?
Hermine wusste, dass sie albern war; Ron hatte sich weiterentwickelt und in gewisser Weise hatte sie das auch, oder zumindest redete sie sich das ein, wenn sie Ron und Miranda zusammen sah.
Als Hermine in die Küche kam, atmete sie den himmlischen Geruch des Abendessen ein. Molly stand am Herd und rührte etwas in einem Kochtopf um, während ihr Zauberstab etwas anderes schälte.
Ginny war am Kühlschrank und suchte eine Flasche Elderflowerwein (A/N: Keine Ahnung, wie ich das übersetzen soll.) für das Abendessen heraus, während Harry schon auf seinem Platz saß und seinen leeren Teller mit einem Ausdruck tiefen Nachdenkens auf dem Gesicht anstarrte.
Hermine setzte Hannah in ihren Hochstuhl und nahm dann neben Harry platz. Sie schaute ihn aufmerksam an, als ob sie versuchen würde, seine Gedanken zu lesen. Er schreckte erst auf, als Molly fragte: "Harry, würdest du bitte Ron und Miranda rufen?"
Nachdem Harry die Küche verlassen hatte, kam Ginny zu Hermine, um mit ihr zu reden. "Wie war's mit Ron?", fragte sie. "Ich hab gesehen, wie er in den Garten ging." Sie schwang ihren Zauberstab und der Korken der Flasche sprang mit einem Plopp heraus, dann rutschte die Flasche zur Mitte des Tisches und blieb neben dem Salz- und Pfefferstreuer stehen.
"Nichts besonderes ist passiert.", log Hermine und beobachtete Molly, die leise den Hochzeitsmarsch vor sich hinsummte.
Ginny lehnte sich zu Hermines Schulter, um zu sehen, wohin sie schaute. Sie nickte verstehend und sagte leise: "Es ist also was passiert? Sind wir schon näher dran, sie loszuwerden?"
"Es ist nicht höflich zu flüstern, Ginevra.", sagte Molly und beschwor mehrere Schüsseln herauf, die zum Tisch flogen und alle mit etwas anderem gefüllt waren.
Hermine hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu unterdrücken, während Ginny rot wurde. Hermine nickte ihrer Freundin zu, was diese dazu brachte zu grinsen.
Molly blickte zu der Uhr, dessen Hand, die Arthur zeigte, von Unterwegs auf zu Hause umsprang, als Arthur mit einem Plopp in die Küche apparierte. Er zog sich Hut und Umhang aus und hängte sie an die Wand, bevor er zu Molly ging und ihr einen Kuss auf die Wange gab.
"Wie war die Arbeit, Schatz?", fragte Molly und goss ihrem Mann ein Glas Wein ein.
"So-so.", erwiderte Arthur und zog sich mit einem 'ah' die Schuhe unter dem Tisch aus. Er verschluckte sich an einem großen Schluck Wein und fing an, seiner Frau etwas über seinen Tag zu erzählen.
Da sie wusste, dass sie keine Lauscher hatten, fragte Hermine Ginny: "Und wie ist es mit Harry gelaufen?"
"Ich weiß nicht, was du meinst.", sagte Ginny spontan und setzte sich auf die andere Seite von Hannah.
"Man hätte die Spannung hier mit einem Teilungszauber schneiden können.", sagte Hermine wissend und hob ihre Augenbrauen. Ginny wurde rot und versuchte ihre Freundin zu ignorieren, indem sie vortäuschte, tief in Konzentration versunken zu sein, als sie Hannah ihr Chudley Cannons Lätzchen ummachte.
Einen Moment später kam Harry zurück, gefolgt von Miranda und Ron. Harry setzte sich gegenüber von Ginny und warf ihr ein schüchternes Lächeln zu, als er sich hinsetzte. Ron und Miranda wählten ihre Plätze am weitesten von Hermine entfernt; Hermine schwor, dass Miranda ihr einen schmutzigen Blick zugeworfen hatte.
"Mmm, Molly, das riecht köstlich.", sagte Miranda mit der Nase in der Luft und atmete den Geruch des Abendessens ein. Molly lächelte gekünstelt, als sie den Shepherds Pie (A/N: Anscheinend Englischer Kuchen) auf den Tisch stellte. "Sie müssen mir das Rezept geben."
Molly schenkte Miranda ein kühles Lächeln und sagte, in einem bemüht höflichen Ton: "Nun, Liebes, es ist ein altes Familienrezept, wie du siehst, und ich habe versprochen, es nicht weiterzusagen."
"Oh, nun, nicht so wichtig." Miranda zuckte mit den Schultern und setzte ein nicht überzeugendes Lächeln auf, während sie einige Erbsen auf ihren Teller legte. Es gab eine unbehagliche Stille. Das einzige Geräusch kam von der kichernden Hannah; Hermine war sich nicht sicher, ob ihre Tochter verstand, was so lustig war oder ob sie einfach versuchen wollte, den Raum von der totalen Stille zu bewahren.
Wie so oft blickte Hermine zu Ron auf, der recht aufgewühlt aussah. Er hatte nicht viel von dem Abendessen gegessen, die meiste Zeit hatte er seine Karotten und Erbsen mit seiner Gabel auf dem Teller hin und her geschoben. Hermine runzelte die Stirn und hatte plötzlich Mitleid mit dem armen Mann, der nur wollte, dass seine Familie seine neue Freundin akzeptierte. Sie wusste, dass, wenn ihre Familie sich genauso gegenüber jemandem verhalten würde, der ihr wichtig war, dann würde sie sich auch traurig fühlen.
Es war nichts Rons Fehler, dass bis jetzt niemand auf sie zugegangen war. Das Selbe war passiert, als Bill Fleur Delacour nach Hause gebracht hatte, damit sie seine Familie kennen lernen konnte. Molly hatte versucht so wenig Zeit wie möglich mit ihrer zukünftigen Tochter zu verbringen, aber nach dem, was etwa ein Jahr nach Fleurs Eintritt in ihr Leben passiert war, akzeptierte Molly sie als Teil der Familie.
Hermine hoffte nur, dass, wenn Molly Miranda als Teil der Weasleyfamilie akzeptieren würde, es nicht unter den selben Umständen passieren würde.
Hermine schaute wieder einmal zu Ron und beobachtete, wie er sein Gemüse unter dem halb aufgegessenen Shepards Pie begrub. Miranda fing ihren Blick auf. Sie schaute Hermine aus halb geschlossenen Augen und mit einem so selbstgefälligen Grinsen an, das es Malfoys Konkurrenz gemacht hätte. Mirandas Hand bewegte sich zu Rons, die auf dem Tisch lag. Als ihre Finger die sommersprossige Haut streichelten, sagte ihr Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte und die ersten drei waren: Er gehört mir. Sie beobachtete Hermine immer noch, und die wollte ihr nicht die Genugtuung verschaffen und wegsehen.
Wie immer war sich Ron nicht bewusst, was sich genau unter seiner Nase abspielte und er machte weiter damit, sein Essen von einer Seite zur anderen zu schieben. Hermine seufzte und brach letztendlich den Augenkontakt mit Miranda, indem sie sich zu Ginny umwandte, die Hannah fütterte. Hermine stützte ihren Kopf in eine Hand.
Die junge Hexe aß fröhlich ihr Essen, weil Ginny sie fütterte, indem sie whoooshige Geräusche machte und mit einem Löffel voll von Babymöhren wie mit einem Besen durch die Luft flog.
"Whoooosh!", sagte Ginny, als der Plastiklöffel in Hannahs begierigen Mund flog. Ginny grinste, als Hannah ungeduldig mehr wollte. "In Ordnung, warte eine Weile. Tante Ginny will auch etwas von ihrem Essen haben, weißt du." Ginny schwang ihren Zauberstab in Richtung Löffel und dieser begann, als würde er von einer unsichtbaren Hand geführt werden, Hannah mit etwas Kuchen aus ihrer Schüssel zu füttern.
Hannah war etwas skeptisch, als die unsichtbare Hand sie fütterte; es war ungewohnt für sie, auf magische Weise gefüttert zu werden, denn Hermine hatte sich für den Muggelweg entschieden und Molly, Ginny und Arthur - die alle Hannah fütterten - folgten Hermines Beispiel.
Der Rest des Abendessens verlief so reibungslos wie möglich. Als es zu Ende war, ging Arthur ins Wohnzimmer, um ein weiteres Kapitel von Dein Enkelkind ist also ein Halbblut: Was man bei Muggelgeborenem Einfluss erwarten muss, mit einer Schüssel Schokoladenpudding in der Hand; Miranda entschuldigte sich um ins Badezimmer zu gehen und Harry zog Ginny mit sich in den Garten.
Als Hermine begann, Molly zu helfen, das Geschirr vom Tisch zu räumen, bemerkte sie Ron, der Hannah mit einem sanften Gesichtsausdruck beobachtete, die mit ihrer leeren Schüssel und ihrem Plastiklöffel spielte. Plötzlich traf sie die Schüssel zu stark und der Löffel flog aus ihrer Hand auf den Boden. Sie sah nach unten und versuchte ihn zu erreichen, während ihre Augen wässrig wurden.
Wie aus Instinkt beugte sich Ron nach unten und hob den Löffel auf. Hannah schaute ihren Vater mit neugierig geweiteten Augen an, als er ihr den Löffel zurückgab. Ein kleines Lächeln entschlüpfte seinen Lippen, als er beobachtete, wie seine Tochter zu ihrer Tätigkeit zurückkehrte. Als er die Küche verließ, sah er sich noch einmal mit einem Gesichtsausdruck voller Ehrfurcht und Zärtlichkeit um.
"Er liebt sie."
Hermine blickte zu Molly, die ein Geschirrtuch in der Hand hielt und bereit war, das Geschirr zu trocknen. Ihre gütigen Gesichtszüge sagten Hermine, dass sie nicht über Miranda sprach.
"Ich weiß.", sagte Hermine und nahm ein paar Teller, die sie in die Spüle stellte. "Ich kann es in seinen Augen sehen." Dieser Satz sollte jede Mum fröhlich machen, zu wissen, dass ein Kind von seinem Dad geliebt wurde, aber diese Worte taten Hermines Herz weh. Sie wusste, dass, so lange wie Miranda hier war, es Ron nicht möglich war, sehr viel Zeit mit Hannah zu verbringen.
Oder mit mir, wenn wir schon dabei sind.
Hermine seufzte und holte ihren Zauberstab heraus. "Aguamenti!", sagte sie und Wasser kam aus der Spitze und auf die schmutzigen Teller. Das Abendessen war schwierig gewesen, aber es hätte schlimmer sein können. So lange Ron da war konnte Miranda nicht mehr tun, als Hermine böse Blicke zuwerfen.
Als Hermine Molly mit den Tellern und Gläsern half, kam ihr ein Gedanke. "Molly, kann ich dich etwas fragen?"
Sie schaute nicht vom Trocknen einer von Hannahs Flaschen auf und erwiderte: "Natürlich, Liebes."
"Stimmt es, dass das Shepherds Pie Rezept ein altes Familienrezept ist?"
"Meine Mum hatte es von ihrer Mum bekommen und ihre Mum von ihrer Mum. Also ja, ich möchte, dass es in der Familie bleibt.", erwiderte Molly und stellte die Flasche auf das Regal über der Spüle.
Hermine zerfurchte ihre Augenbrauen und drehte sich zu der älteren Hexe um. "Du hast mir das Rezept letztes Jahr gegeben.", sagte sie und ihr Herz schwoll an.
"Ich weiß.", sagte Molly und schaute Hermine mit einem wissenden Lächeln an.
Hermine machte sich auf den Weg nach oben und ihr war, als schwebte sie auf Wolke sieben. Sie hatte sich noch nie so akzeptiert oder geliebt gefühlt. Sie ging an Arthur vorbei, der in seinem Stuhl eingeschlafen war, mit Krumbein in seinem Schoß und sie war fast in ihrem Zimmer, als sie gegen jemanden stieß.
"Oh, das tut mir Leid.", sagte Hermine. Sie hatte eine weitere Person auf den Stufen nicht bemerkt.
"Das wird es noch."
Hermine sah auf und blickte zu Miranda, die sie anstarrte, mit den Händen in den Hüften.
"Entschuldige bitte?", fragte Hermine.
"Stell dich nicht dumm, ich weiß, dass du Ronald für dich haben willst.", sagte Miranda. "Denkst du, du kannst ihn mir wegnehmen?"
Hermine wurde rosa und erwiderte scharf: "Ron und ich sind schon seit langem getrennt." Sie ging weiter nach oben, damit sie Mirandas Größe erreichen konnte.
"Ich wollte nur, dass du dich daran erinnerst.", warnte Miranda in bedrohlichem Ton.
"Nur wenn du dich daran erinnerst, dass Ron eine Tochter hat.", sagte Hermine und fühlte sich durch das Gespräch mit Molly vor ein paar Minuten mutiger.
"Oh, natürlich, du würdest mich das nicht vergessen lassen, oder?", fragte Miranda sarkastisch. "Ich habe euch zwei draußen gesehen... du hast dich ihm praktisch an den Hals geworfen. Widerlich." Miranda zog eine Grimasse was Hermines Courage dazu brachte noch zu wachsen. Wenn Miranda einen auf schmutzig machen würde, Hermine wusste, wo sie sie treffen konnte.
"Er schien es nicht zu beachten.", erwiderte sie und stemmte eine Hand aus Nachahmung in ihre Hüfte.
"Ja, nun,", sagte Miranda und ihre Lippen kräuselten sich grausam. "Er hat wahrscheinlich Mitleid mit dir. Nach allem hat er ein Leben..."
Hermine atmete tief ein. Zähl bis fünf, hatte ihre Mutter ihr gesagt, wenn sie in der Grundschule tyrannisiert worden war. Zähl bis fünf und geh weg. Sie können dich nicht verletzen, wenn du standhaft bleibst. "Ich weiß, dass er das hat. Aber sein Leben schließt seine Tochter mit ein."
Die andere Hexe lachte. "Du kannst aufhören, die Tochterkarte auszuspielen. Ronald wird nicht darauf hereineinfallen.", sagte sie und strich sich ihr glattes Haar mit einer Hand zurück. "Du bist bloß irgendeine Nutte, die er geschwängert und dann verlassen hat."
Eins...
Sie würde nichts erwidern. Das war es, was Miranda von ihr wollte: Zurückzuschlagen, etwas scheußliches sagen, damit sie, Miranda, etwas hatte, was sie Ron später erzählen konnte. Nein, Hermine würde standhaft bleiben.
"Er trennte sich nach ein paar Monaten Abwesenheit von dir! Und dann, als er herausfand, dass er ein Kind hat, was hat er getan? Er kam zu mir gerannt."
Zwei...
"In Amerika hat mir Ron erzählt, wie du die beste deines Jahrgangs in Hogwarts warst. Schulsprecherin mit den meisten Z.A.G.s und U.T.Z.en.", fuhr Miranda fort. "Schlauste Hexe ihres Alters." Sie lachte wieder und beobachtete Hermine sorgfältig, ob sie etwas erwidern würde, was nicht passierte. Das einzige Zeichen von Bewegung war Hermines zuckende Hand.
Drei...
Reagier nicht drauf...
"Ich habe ihm fast geglaubt, bis wir hierher gekommen sind und ich gesehen habe, was für eine Versagerin du bist." Sie schaute an Hermine auf und ab, Abscheu lag in ihrem Blick. "Schwanger kaum einen Monat nach Hogwarts! Alleinerziehende Mutter mit zwanzig Jahren. Ich möchte gar nicht daran denken, wie deine heiß geliebte Tochter in der Schule sein wird."
Vier..
Bleib stark Hermine. Du kannst das.
"Sie wird vielleicht wie du und der Hogwartsbesen werden; jeder wird einen Ritt haben. Wie die Mutter, so die Tochter, und - "
Hermine fand nie heraus, was Miranda als nächstes sagen würde, weil ihre Hand Mirandas Wange traf.
Hermine atmete schwer und starrte Miranda mit so viel Hass und Abscheu an, dass es ihr egal war, was sie getan hatte. "Wie kannst du es nur wagen! Wenn du noch einmal so über meine Tochter redest, du dreckige Nutte..." Sie zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf Mirandas Brust. "Das wirst du zurückbekommen. Du hast vielleicht Aurorenerfahrung, aber ich habe Lebenserfahrung."
Hermine Herz klopfte so schnell, dass sie es hören konnte. Sie hatte ihren Zauberstab weiterhin fest in der Hand und wartete auf eine Reaktion.
Mirandas Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Angst und Furcht. Ihre Hand strich über die gerötete Haut und ihr Blick fiel nach unten. Sie überlegte hart. Langsam schaute sie Hermine triumphierend an.
Die nächsten Worte, die aus ihrem Mund kamen, jagten Hermine einen Kälteschauer über den Rücken und brachten sie dazu, ihren Zauberstab sinken zu lassen.
"Warte bis Ronald davon erfährt."
A/N: Das war das siebte Kapitel. Es hat etwas gedauert, aber ich musste noch an anderen Sachen weiterschreiben und wollte eigentlich gestern einen Übersetzungsmarathon einlegen, aber ich musste wegen meinem Knie noch zum Arzt und das hat dann gedauert... ich bin erst am Abend dazu gekommen und war bis Mitternacht fertig, aber schon viel zu müde, um es noch einmal auf Fehler zu überprüfen.
Ich finde es schade, dass die Reviews zurückgegangen sind und anscheinend weniger Leute diese FF lesen, was mich zum Überlegen bringt, ob ich überhaupt noch weitermachen soll, weil es genauso viel Zeit kostet, etwas zu übersetzen, wie etwas zu schreiben, und die Zeit kann man auch anders verwenden.
Also, ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und dass ihr mir dieses Mal vielleicht wieder etwas mehr Reviews geben werdet.
