Hier bin ich wieder! Ich hoffe, ihr wartet schon gespannt auf dieses Chapter ;) Erst einmal beantworte ich die Reviews und bedanke mich!

Grindeloh: Danke ;) Hoffe, du liest das hier auch gg bussy
Dragon Corazon: Thx ;)) Hab ich dir doch schon beantwortet … oder?
Magic Darkness 0815: Danke schön! Ich hoffe, du verfolgst meine FF weiterhin! In diesem Chapter kommt es dem schon näher, was die Summary verspricht … Liebe Grüße!
Swann: Danke schööön ;) Hier die Fortsetzung!

Und jetzt will ich euch nicht weiter aufhalten und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!


Es ist schon zu spät

„Und? Schon wieder eine Abfuhr erteilt bekommen?", fragte Lupin James belustigt. James grinste seinen Freund spöttisch an. „Das glaubst ja auch nur du, was?"

Lupin ließ sich nicht beeindrucken und lehnte sich ruhig in seinem Sessel zurück. „Nein, ich weiß es sogar."

James erwiderte nichts – was für Lupin Antwort genug war – und begrüßte Sirius, der soeben den Gryffindorgemeinschaftsraum betreten hatte. Doch auch von dieser Seite wurde er von belustigten Fragen nicht verschont. „Ich hab's genau gehört", grinste Sirius. „Ich würde mir das schon lange nicht mehr gefallen lassen. Du hast Würde, Menschenwürde! Und die lässt du dir von so jemandem zunichte machen? Ich glaub es ja kaum, wie sie dich herunter macht! Also so langsam zweifle ich an deiner Schlagfertigkeit!" Sirius klopfte sich provozierend auf die Brust, doch James lächelte nur verunsichert. „Frauen wollen erobert werden", bemühte er sich, sein Verhalten zu erklären.

„Sie anscheinend nicht. Denn du tust die ganze Zeit nichts anderes, als versuchen, sie zu erobern! Jetzt reiß dich zusammen und sag ihr deine Meinung!"

„Da kannst du noch lange warten", antwortete James und lehnte sich betont lässig an die Wand. In seinem Inneren jedoch war er alles andere als beruhigt. Sein Freund war nicht der einzige, der so etwas betonte, auch andere ließen ähnliches von sich hören. Immer war es ihm egal gewesen, doch diesmal wurde ihm bewusst, dass er ernsthaft über solche Worte nachzudenken hatte.

Doch trotzdem ließ er sich es nicht nehmen, Lily nach einem weiteren Date zu fragen. Gerade brach der Abend herein, als er Lily in einem einsamen Gang entdeckte und sich zu ihr gesellte. „Willst du mit mir nach Hogsmead, meine Prinzessin?", fragte er sie ohne den kleinsten Funken Ironie in der Stimme.

„Oh, nein. Ich gehe schon mit Jon." Lily lächelte sanft, aber ihre Miene verriet, dass sie sichtlich angenervt war.

„Und wenn wir zu dritt gehen? Ich meine, wir könnten doch einfach alle –"

„Nein, vergiss es, James. Ich bin kein Fan von Dreierbeziehungen."

James sah sie fragend an. „Dreierbeziehung? Entschuldigung, aber ich fragte gerade, ob wir einfach zu dritt nach Hogsmead gehen, du hast das wohl falsch verstanden!"

„Verstehst du nicht, dass ich bei Jon bleiben will? Ich will mit ihm zusammen sein, nicht mit dir!"

„Doch, natürlich." James verstummte einen Augenblick lang. Ein Sprichwort fuhr ihm durch den Kopf. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. „Aber wir könnten doch trotzdem –"

Bevor James es sich versah, spürte er einen brennenden Schmerz an der Wange. Er beobachtete, wie Lily ihre Hand wieder zurückzog. Doch in ihren Augen schimmerte keinerlei Schuldbewusstheit. „Das hast du dir verdient!", giftete sie.

James betastete seine Wange. „Du hast sie wohl nicht mehr alle!" Er flüsterte fast und Lily wich einen Schritt zurück. Doch James drehte sich abrupt um, öffnete die nächst beste Tür und knallte sie kraftvoll hinter sich zu.


„Das hast du nicht im Ernst getan, oder?" Dana sah ihre Freundin entgeistert an. „Ich glaub es einfach nicht, ich glaub es einfach nicht, du bist so …"

Lily verdrehte die Augen. „Blöd?"
Dana seufzte. „Ja."

„Danke. Er hat diese Ohrfeige verdient."

„Oh, nein. Er hat sie nicht verdient. Weißt du, ich wäre froh, wenn mich jemand so umwerben würde. Ich wäre so glücklich. Aber nein, du musst ihn abweisen, abweisen, abweisen. Das ist doch nicht mehr normal! Er ist auch nur ein Mensch!"

„Heirate du ihn doch", giftete Lily.

Dana verstummte. Sie warf ihrer Freundin einen wütenden Blick zu. „Er liebt aber nicht mich, sondern dich, du hohe Prinzessin!", gab sie zurück und warf den Kopf nach hinten. „Fühl dich jetzt bloß nicht zu toll, weil du von zwei Jungen umworben wirst!"

Lily wurde rot und senkte ihren Blick. „Tut mir leid", murmelte sie. „War blöd von mir. Ist mir so rausgerutscht."

Dana erwiderte nichts, doch schließlich lächelte sie dünn.

Für Lily war das ein eindeutiges Zeichen der Verzeihung, was sie dazu veranlasste, zum eigentlichen Thema zurückzukommen. „Aber er ist auch selbst schuld, er -"

„Er ist selbst schuld, weil er dich liebt? Ach, du bist wirklich ein hoffnungsloser Fall, Lily!" Dana drehte sich zur fetten Dame um. „Feuerwall", flüsterte sie leise und die Tür sprang auf.

„Dann solle er mich eben nicht –" Lily stockte. Sie hatte lieben sagen wollen, doch plötzlich wurde ihr bewusst, wie lächerlich ihre Worte waren. „Er braucht mich nicht zu nerven. Er weiß doch, dass er eine Abfuhr bekommt!", rief sie Dana stattdessen nach, doch diese schüttelte nur verständnislos den Kopf. Ihre Freundin trat hinaus und schloss die Eingangstür geräuschvoll hinter sich.

Lily seufzte gequält. Sie war nun alleine im Gryffindorgemeinschaftsraum und so fühlte sie sich auch. Einsam. Verlassen. Von niemandem verstanden. Nicht einmal ihre beste Freundin stand hinter ihr und die angespannte Stimmung, die in letzter Zeit zwischen ihnen herrschte, veranlasste in Lilys Magen ein dumpfes Gefühl. Du bewegst dich wie ein eitles Ross hatte Dana gestern zu ihr gesagt und sie vorwurfsvoll angesehen. Es war einer dieser Momente gewesen, in denen Lily die Kontrolle über sich selbst verloren hatte und sich ihre Zunge etwas zu sehr gelöst hatte.

Lily konnte nicht bestreiten, dass die Beschreibung ihrer Freundin von Zeit zu Zeit wahr war und dass sie sich oft nicht fair ihr gegenüber verhielt. Dana wollte ihr helfen, sie wollte ihr nichts Böses, doch es gab Augenblicke, in denen Lily das anders sah. In denen ihre Freundin übertrieb und zu nahe an die Grenze stieß.

Sie wollte wenigstens in ihrem Liebesleben alleine die Regeln führen dürfen und Entscheidungen treffen.

Plötzlich öffnete sich die Eingangstür und Dana streckte den Kopf herein. „Versetze dich mal in James' Lage", rief sie Lily zu, bevor die fette Dame die Tür augenblicklich wieder schloss.

Lily hob beide Augenbrauen und starrte eine Weile die fette Dame an, die ebenso genervt zurückschaute. „Versuch es", meinte die Türwächterin schließlich und Lily musste lächeln. Ja, warum nicht. Diesen Wunsch wollte sie Dana erfüllen.

Doch die fette Dame kam ihr zuvor.

„Schließe die Augen", bat sie Lily freundlich. „Stelle dir vor, du bist so unsterblich in einen Jungen verliebt. Dieser Junge ist so wundervoll zu allen, und er ist das Beste, was dein Auge je gesehen hat." Lily tat wie ihr geheißen und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Die fette Dame fuhr zufrieden fort: „Doch es gibt ein Problem. Er hat eine Freundin. Das ist schlimm für dich – doch du gibst den Mut nicht auf. Bei jeder Begegnung fragst du ihn, ob ihr euch nicht einmal treffen wollt, doch er lehnt wieder und wieder ab. Doch du weißt, dass die Beziehung mit seiner Freundin alles andere als perfekt ist und gibst nicht auf und du weißt auch, dass du die bessere Lösung für ihn wärst. Jedes Mal verletzt er dein Herz mehr, lässt dich alleine stehen und gibt dir schließlich eine Ohrfeige."

Lily fuhr hoch. „Wer hat dir das erzählt?"

Die fette Dame legte den Finger an die Lippen. „Ich bekomme so etwas einfach mit. Jetzt schließe die Augen wieder; ich fahre fort. Du fühlst dich gedemütigt. So oft hast du ihn gebeten, mit dir zu gehen, so oft hast du ihm Rosen geschenkt, ihm alles gegeben, was du hast – doch er weiß es nicht einmal zu schätzen, nein, er schlägt dich sogar dafür. Weißt du eigentlich, wie das im Herzen weh tun muss?"

Lily öffnete ihre Augen wieder. Sie schwieg. Ihr war zum ersten Mal klar geworden, wie eitel ihr Verhalten gegenüber James gewesen war. Für wie selbstverständlich sie sein Anbeten gehalten hatte. Und wie sie ihn verletzt hatte.

„Es tut mir leid", murmelte sie.

Die fette Dame schnappte nach Luft. „Das sagst du etwa zu mir? Du gehst jetzt augenblicklich, aber wirklich augenblicklich, zu James und sagst ihm das."

„Was soll ich ihm denn sagen?", fragte Lily hilflos.
„Das es dir leid tut? Dass du ihn liebst!"
„Ich liebe ihn nicht", schnappte Lily und stand auf. „Jetzt öffne das Tor. Ich kann dein Gequatsche nicht mehr hören!"

Die fette Dame tat wie ihr geheißen und öffnete die Tür. Als Lily heraustrat, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Erst als das Mädchen schon am Ende des Ganges war, rief sie ihr nach: „Ich weiß trotzdem, dass dich mein Vortrag berührt hat und du deine Meinung geändert hast!"

„Jon …"
„Ja?" Jon sah seine Freundin fragend an. „Was ist los?" Er wollte sie auf die Wange küssen, doch Lily schob ihn von sich.
„Weißt du … es fällt mir nicht leicht, aber –"
„Was aber?", fiel Jon ihr ins Wort.

„Ich kann mir keine Zukunft mit dir vorstellen." Lily senkte den Blick, doch sie wusste trotzdem, dass Jon' s Mund vor Fassungslosigkeit offen stand. „Es tut mir leid."

Jon erwiderte nichts. „Ich habe schon darauf gewartet", sagte er schließlich und reckte sein Kinn. „Wollen wir es nicht noch einmal versuchen?"

„Nein. Es tut mir wirklich leid, Jon-"

„Es tut dir nicht leid! Ist es wegen diesem … diesem Potter? Ich werde mich bessern, ich verspreche es dir, meine kleine Lily, meine Maus!"

Lily sah Jon fassungslos an. „Du verstehst es einfach nicht, oder? Meine kleine Lily, Lilyschatzi", äffte sie Jon nach. „Das ist schrecklich! Ich kann es nicht mehr hören! Du wirst dich bessern, sagst du, und fängst gleich wieder mit Lilyschatzi und Mausilein an!"

„Entschuldigung, dass wusste ich nicht!"

„Gerade das nervt mich an dir, wenn du selbst nicht einmal weißt oder begreifst, was du falsch machst! Mich wickelst du so nicht mehr um den Finger, Jonilein!"

„Oh, und du glaubst also, das Pottilein es besser machen wird?", erwiderte Jon höhnisch.

„Hier geht es nicht um James und mich, sondern um dich und mich! Und außerdem tue ich das nicht wegen James! Ich kann mir einfach nichts mit dir vorstellen!"

Jon verschränkte die Arme und verließ den Gang fluchtartig.


So, ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich bitte – auch besonders die Schwarzleser - um ein Review, denn ich weiß, wie viele diese FF hier lesen und wie wenig reviewen ;-) Also, liebe Schwarzleser: Auf ans Reviewen! Es dauert ja auch nicht lange ;)

Liebe Grüße

Queen Girl