11. Teil

"Snape - ich habe mit Euch zu reden".

Hermine hatte einen Monat verstreichen lassen, ehe sie sich endlich ein Herz gefasst hatte, ihn um dieses Gespräch zu ersuchen.

Er ließ seinen Kopf nur kurz aus den Büchern auftauchen, und murmelte: "So sprecht - ich habe heute noch einige Arbeiten zu korrigieren, den Unterricht für morgen vorzubereiten, meinen Vorratsraum zu überprüfen und...und kann mich nicht unnötig lange mit Nichtigkeiten befassen."

"Ich bitte Euch um ein Gespräch und Ihr nennt es eine Nichtigkeit, ehe Ihr überhaupt wisst worum es geht!" erwiderte sie erbost.

Er winkte ab und grantig war nun sein Ton: "Sprecht - und haltet Euch kurz!"

Sie kniff die Lippen zusammen, dann schossen die Worte jedoch schnell aus ihrem Munde: "Ich habe mich verliebt und ich will ihn heiraten."

Snape sah sie einen Moment ausdruckslos an, dann senkte er bedächtig den Kopf über seine Bücher und erwiderte tonlos: "Dann seid Ihr frei. Darf ich davon ausgehen, dass Eure plötzliche Entscheidung mit dem Manne in Verbindung steht, der Euch diesen Armreif schenkte?"

Sie lächelte unbefangen: "Ja - davon könnt Ihr ausgehen."

"Nun, dann wünsche ich Euch Glück - und denkt daran, der Direktor wird glauben, Ihr habt mich getäuscht und schändlich verlassen - sprecht also nicht mit ihm voreilig über Euer neues Glück, sonst geht unser Plan nicht auf."

"Ihr meint Euer Plan geht nicht auf", korrigierte sie ihn.

Er blickte nun wieder auf und auf seinem Gesichte lag ein warnender Ausdruck.

"Seid unbesorgt", erwiderte sie augenblicklich, "ich werde meine Rolle spielen - bis zuletzt."

Er nickte kurz und senkte abermals den Kopf, "wann werdet Ihr mich verlassen?"

"Nun - das steht noch nicht fest, jedoch wird unsere Zwangsgemeinschaft mit einigem Glück bald der Vergangenheit angehören."

Snape brummte eine unverständliche Erwiderung.

Hermine betrachtete versonnen den Armreif. Snapes Augen waren auf die Seiten vor ihm geheftet und wichen in Wahrheit keinen Millimeter vom Flecke, während er vorgab in die Lektüre vertieft zu sein.

"Ist er jung?" fragte er nun plötzlich.

Hermine sah überrascht auf: "Wie bitte?"

"Der Mann, der Euch den Armreif gab - ist er jung?"
"Ja, das ist er", erwiderte sie nun.

"Und ist er...attraktiv?"

"Ja, auch das ist er."

"Vermögend wohl auch", mutmaßte er.

"Nun, er ist Besitzer eines Juweliergeschäftes", erwiderte sie zögerlich.

"So wird dies wohl nicht das einzige Geschenk bleiben - und für die Eheringe ist wohl auch gesorgt", raunte er nun spöttisch.

"Wir werden sehen", gab sie kühl zurück.

Er senkte abermals den Blick auf das Buch vor ihm, und seine Stimme war so leise, dass Hermine fast glaubte, sie entspränge nur ihrer Einbildung: "Seid Ihr glücklich?"

Sie sah ihn einen Moment an, dann senkte sie den Blick und erwiderte ebenso leise: "Ja - ich bin glücklich wenn ich bei ihm bin. Ich habe erkannt, dass ich ihn immer um mich haben möchte und er es Wert ist, dass ich ihm mein Herz schenke."

"So soll es wohl sein", gab er unbestimmt zurück und sie sah, wie er um Gleichgültigkeit bemüht war.

Hermine wusste, dass es ihn schmerzte sie gehen zu lassen, doch so und nicht anders war es vorgesehen gewesen.

Sie atmete tief durch, dann sagte sie bestimmt: "Ich werde nun gehen und den Manne, den ich liebe treffen."

Er seufzte leise, doch er hielt sie nicht auf, während sie sich den Umhang um die Schultern schlang. Sie blickte ein letztes mal zu ihm: "Wünscht mir Glück, dass es ihm möglich ist zu erscheinen", forderte sie ihn auf.

Snape runzelte unwillig die Stirne: "Viel Glück", murmelte er umwirsch.

"Habt dank!" erwiderte sie, als habe sie seinen Unmut nicht bemerkt.

"Trefft Ihr ihn in Hogsmeade?" erkundigte er sich schließlich um Freundlichkeit bemüht.

Sie schüttelte mit dem Kopfe. "Nein - ich treffe ihn am Rande des Waldes - bei der hölzernen Bank die vom Efeubogen umrankt ist."

"Am Rande des Waldes?" fragte er verwundert nach, "dann gebt auf Euch acht."

Sie lächelte ihn spöttisch an: "Ihr könnt aufhören um mich besorgt zu sein - ich werde mich ihm schenken, denn mein Herz brennt darauf ihm zu gehören. Eure Bedenken sind also am falschen Platze."

Unwirsch winkte er mit der Hand ab: "Verschont mich mit Einzelheiten - geht jetzt besser."

Hermine wusste, dass er um Versöhnung bemüht war, doch er konnte seinen Ärger nur schlecht verbergen. Sie ahnte was nun in ihm vorging. Doch er hatte recht - es wurde Zeit für sie zu gehen.

Mit einem letzten Gruße trat sie durch die Tür.

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Die Blätter hinter ihr rauschten leise im Wind. Aus dem Walde drangen Geräusche von kleinen Tieren die durch das Unterholz schlüpften. Warme Sonnenstrahlen fielen auf Hermines Gesicht und sie schloss genießerisch die Augen.

Ihr Herz war angefüllt von Liebe. Der Armreif lag locker um ihr Handgelenk und hatte ihr in den vergangenen Wochen immer wieder vor Augen geführt, dass ihr Herz allein ihrem Auserwählten gehörte und seines ihr. Es gab keinen Zweifel für sie. Und obwohl sie nun schon so lange hier saß, war sie sich dennoch sicher, dass er zu ihr kommen würde. Er kannte den Treffpunkt und würde sie hier finden. Hermine wartete geduldig.

Sie wartete immer noch als die Sonne ein gutes Stück vorangeschritten war und die Schatten länger wurden.

Ihr Blick wanderte zum Schlosse und sie wusste, noch heute würde sich ihr Leben ändern.

Vor dem Portal standen einige Schüler, doch keiner davon schien sie zu bemerken. Dann tauchte eine dunkle Gestalt auf, in der sie Snape erkannte, und der die Schüler wohl für Vergehen maßregelte, die nur ihm bekannt waren, denn Hermine konnte keinerlei Grund dafür erkennen, warum es nötig gewesen wäre ihnen Hauspunkte abzuziehen, oder ihnen gar eine zusätzliche Arbeit aufzubürden. Doch die Schüler schlichen mit hängenden Köpfen davon, während ihr Lehrer nun mit ausholenden Schritten auf Hermine zukam.

Als er bei ihr angelangt war blieb er sich umblickend stehen und fragte in harschem Tone: "Der Geliebte lässt wohl auf sich warten."

"Ja, dem ist so", gab sie unverbindlich zurück.

"Wie lange gedenkt Ihr noch Euch zur Närrin zu machen?"
"So lange es von Nöten ist", gab sie nun schon verärgerter zurück.

Abermals sahen sie zum Weg vor dem Schlosse. Dann sagte er schneidend: "Seine Liebe scheint nicht so groß wie die Eure zu sein."

"Um dies herauszufinden bin ich hier", erwiderte sie nun wieder gelassen.

"Ihr solltet ihm nicht zuviel durchgehen lassen - wenn er nicht kommt, so ist er es nicht weiter wert, dass Ihr auf ihn wartet."

"Er ist es wert!" gab sie bestimmt zurück.

"Nun, wenn Ihr meint...dann werde ich wohl wieder ins Schloss zurückkehren, ehe Euer Prinz durch meinen Anblick verschreckt wird."

"Warum glaubt Ihr, dass er durch Euch verschreckt sein könnte?"

Snape schien nach Worten zu suchen.

"Wenn er mich hier mit Euch sieht, dann zieht er vielleicht falsche Schlüsse und verschwindet, bevor Ihr ihn bemerkt."

"Seid unbesorgt, ich werde ihn bemerken. Setzt Euch ruhig einen Moment zu mir und vertreibt mir die Zeit des Wartens ein wenig."

Er schnaubte plötzlich, doch ließ er sich grummelnd neben ihr nieder.

"Ihr solltet wissen, dass ich nicht Euer Zeitvertreib bin."

"Dann danke ich Euch um so mehr für Eure Gegenwart."

"Nun, wenn Euer Geliebter die seine schon so schmerzlich missen lässt, dann will ich entgegen meiner Gewohnheit den Lückenbüßer spielen, indem ich Euch Gesellschaft leiste. Und wenn er endlich auftaucht, dann wird es mir ein Vergnügen sein, ihm den Kopf gerade zu rücken."

Hermine schüttelte lächelnd mit dem Kopfe, dann richtete ihr Blick sich wieder auf den Weg.

Er folgte ihren Augen und so saßen sie eine Zeit lang schweigend da.

Als die Sonne noch tiefer sank, sah er ihr in die Augen und sagte mit rauer Stimme: "Seht es ein - er wird nicht kommen. Er hat Euch nicht verdient. Wenn ich ihn jemals zu Gesicht bekomme, dann werde ich ihm sagen, welch elender Wicht er ist, dass er ein Weib wie Euch hier warten lässt. Ihr habt etwas Besseres verdient."

Hermine seufzte leise: "Ich habe mein Herz an diesen Mann verloren und er scheint es nicht wirklich bemerkt zu haben."

"Dann ist er ein Narr! Wenn er wusste, dass Ihr hier auf ihn wartet, dann hätte er Euch nicht versetzen dürfen - es sei denn, er weilt nicht mehr unter den Lebenden - jeder andere Grund wäre nur eine billige Ausflucht und Eurer nicht würdig!"

"Ihr seid sehr erbost - darf ich fragen mit welchem Recht?"

"Mit welchem Recht? Mit keinem Recht - und gleichzeitig mit jedem Recht der Welt, denn wenn ich Euch so sehe, dann bricht es mir das Herz, dass Ihr das Eure einem Ignoranten schenken wollt. Wo steckt der Kerl, dessen Lippen Euch die ewige Treue versprechen sollten und in dessen Kusse Ihr zu versinken gedachtet?"

Hermine sah, wie er eben jene Lippen wie gebannt ansah, bevor er sich mühsam von deren Anblick los riss und erneut seine Wut hervorbrach: "Ihr solltet ihn zum Teufel jagen!"

Hermine griff nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger in den seinen.

Er hielt inne und sah auf die verschlungenen Hände. "Das solltet Ihr nicht tun - er kann schließlich immer noch auftauchen."

"Nein - das wird er sicher nicht", gab sie leise zurück.

"Aber wenn er es dennoch tut, und uns hier Hand in Hand vorfindet, dann wird er an Eurer Liebe zweifeln."

Wortlos beugte sich Hermine zu Snape herüber und ihre Lippen trafen sanft auf die seinen.

Überrascht wich er ein Stück zurück.

Hermine hatte mit dieser Reaktion augenscheinlich gerechnet, denn ihre freie Hand umfasste nun seinen Nacken, während sie ihn erneut küsste.

Diesmal konnte sie kein Zurückziehen seinerseits bemerken. Das Gegenteil war der Fall. Ohne zu zögern ließ er seine Zunge von ihr Besitz nehmen und kostete ihren Geschmack, indem er tief in ihre Mundhöhle vordrang. Sie spürte, wie seine Hand sich über ihren Körper schlich, bis er schließlich die Rundung ihrer Brust umfasste und die weiche Haut durch den Stoff der Kleidung reizte.

Augenblicklich schien es ein schier unmögliches Unterfangen noch genügend Atem zu schöpfen um einen klaren Kopf zu behalten.

Sie drängte sich ihm entgegen und raunte Worte in sein Ohr, die keinerlei Sinn ergaben und damit umso mehr zum Ausdruck brachten was in ihr vorging.

Er beendete den Kuss und aus verschlingenden Augen sah er sie an, so dass sie glaubte unter seinem feurigen Blick augenblicklich verglühen zu müssen. Doch mit einem Male schlich sich Verärgerung auf sein Gesicht und seine Stimme war erbost, als er sagte: "Mir ist bewusst, dass Ihr dies nur noch aus einem einzigen Grunde zulasst - Ihr wollt Euren Geliebten mit der schrecklichsten aller Qualen demütigen - der Eifersucht. Gebt zu, Ihr hofft, dass er unser Treiben entdeckt und um Euch kämpft. Doch kann ich ihn nirgends erblicken und ich möchte Euch diese allerletzte Warnung zuteil werden lassen - seid Euch versichert, dass ich nun nicht mehr an mich halten werde. Ich werde Euch nehmen - hier und auf der Stelle, wenn Ihr auch nur einen Moment zögert es mir zu untersagen."

"Der Mann den ich liebe - er ist längst so eifersüchtig wie es nur ein Mann sein kann, der wahrhaft liebt. Und er ist längst nicht mehr im Stande sich gegen seinen eigenen Willen aufzulehnen - zudem ist er längst hier."

"Wollt Ihr mich narren?"

"Nein, das liegt mir fern. Ich wartete hier auf Euch - auf den Mann, an den ich mein Herz verlor und es mit Freuden tat, so wie ich mich Euch mit Freuden hingeben werde. Ich sagte Euch, dass ich dies heute zu tun gedenke und ich bin erstaunt, dass Ihr mich immer noch warten lasst."

"Ihr könnt unmöglich mich meinen. Dies ist ein Scherz mit dem Ihr mich quälen wollt - gesteht es und erklärt mir, warum Ihr mich derart leiden lassen möchtet. Ich bin mir bewusst, dass ich Euch schlimme Dinge antat - Grausamkeiten gar - ist dies Euer Weg es mir heimzuzahlen?"

"Ihr habt mich mehr als einmal tief getroffen mit Euren zynischen Reden und Eurem Spotte - immer wieder rief ich mir dies alles ins Gedächtnis - doch vergebens. Ich begriff nicht, warum Ihr mich so sehr an Euch bandet, wo Ihr doch nur Verachtung für mich empfindet."

Snape schüttelte heftig mit dem Kopfe: "Dem ist bei Weitem nicht so - ich ließ Euch in dem Glauben und ich denke dies war besser so."

"Warum glaubt Ihr das? Warum verletzt Ihr mich lieber, als mir Euer wahres Gefühl zu offenbaren?"

"Weil Ihr recht habt mit allem was Ihr je über mich sagtet. Ich bin alt - entschieden zu alt für Euch jedenfalls - hässlich bin ich noch dazu. Ich trage mein Gift auf der Zunge und jedermann wäre besser dran, wenn ich mein Dasein einsam fristen müsste."

Hermine wand sich unter seinen Worten sichtlich. "Ich war erbost als ich all dies sagte."

Er hob die Hand, damit sie innehielt. Dann sagte er mit tonloser Stimme: "Ich sehe Euch noch vor mir - wie Ihr glaubtet, dass Ihr mein Eheweib werden müsstet. Euer Hass war abgrundtief und Euer Körper bebte vor Ekel. Gebt es zu, Ihr habt nichts mehr gefürchtet, als dass ich Euch berühren würde."

"Weil ich glaubte, Ihr würdet es gegen meinen Willen tun", erwiderte sie hilflos.

Sein Lachen klang zutiefst enttäuscht: "Also traut Ihr mir dies zu - und vermutlich habt Ihr recht, denn ich war mehr als einmal kurz davor."

"Aber Ihr tatet es nicht. Ihr seid im Herzen gut."

Plötzlich begann er zu lachen: "Gut?" erwiderte er ungläubig, "geht nun, sonst werdet Ihr mein wahres Gesicht kennenlernen."

Hermine blieb sitzen und rührte sich nicht.

Sein Lachen verstummte und er sah sie zornig an: "Ich sagte Ihr sollt gehen, sonst werdet Ihr es auf ewig bereuen."

"Wenn Ihr mich aus den Augen haben wollt, so seid Ihr es, der diesen Ort verlassen muss, denn ich bleibe", erwiderte sie fest.

Er blitzte sie noch einmal wütend an, dann wandte er sich ab und ging mit großen Schritten auf das Schloss zu. Plötzlich hielt er inne und drehte sich abermals zu ihr um.

Mit neugierigen Augen verfolgte sie sein Tun.

"Bei Merlin - Ihr spielt mit dem Feuer und glaubt schadlos daraus hervorzugehen. Ich hatte Euch für klüger gehalten." Mit wenigen Schritten war er an ihrer Seite und packte ihre Schultern. Er schüttelte sie ein paar mal kraftvoll, bevor er bemerkte, dass sie mit geschlossenen Augen diese Behandlung über sich ergehen ließ.

"Was wollt Ihr von mir?" fragte er dann atemlos.

"Ich will es aus Eurem Munde hören."

"Was? Was wollt Ihr hören?"

"Dass Ihr mich nicht liebt - dann werde ich gehen und Ihr werdet mich nie wieder sehen müssen."

Seine Augen stachen wilde Blicke in ihren Körper und sie sah unbändigen Zorn darin.

"Ihr verwechselt Begehren mit Liebe. Doch seid Ihr nicht das erste Weib, dem dieser Fehler unterläuft. Ihr gebt Euch hin für Liebe, doch Ihr seid nur dazu benutzt das Verlangen zu stillen - wollt Ihr dies?"

Hermine schluckte mühsam - seine Worte schlugen Wunden, die sie zutiefst schmerzten. Dann wurde ihr Blick jedoch so hart wie der seine und sie erwiderte: "Vielleicht benutze ich Euch ebenso um mein Verlangen zu stillen - glaubt Ihr, nur Männer seien dazu in der Lage?"

Seine Hände, die ihre Schultern immer noch eisern umfasst hielten, packten nun noch fester zu.

Sie gab keinen Laut des Schmerzes von sich.

Ihre Augen waren fest auf die seinen gerichtet und sie konnte erkennen, dass nun jegliche Vernunft daraus wich. Fast glaubte sie er würde sie schlagen, doch er umfasste ihren Nacken und zog sie dicht an sich, um sie so ungestüm zu küssen, dass sie erschreckt zusammenzuckte. Er schien es nicht zu bemerken oder vielleicht wollte er es auch einfach nicht wahrnehmen. Mit einer Leichtigkeit, als habe er es bereits tausendemale getan, hob er sie hoch und trug sie in den Wald hinein.

Immer wieder ließ er ihre Zungen wild miteinander tanzen, als wolle er ihren Geschmack nicht verlieren. Nachdem er einige Meter gegangen war, ließ er sie auf dem Boden nieder. Kurz sah sie sich um, denn der Untergrund war herrlich weich. Sie erkannte hellgrünes Moos, das den Waldboden an dieser Stelle bedeckte. Als sie sah, wie er seinen Umhang auszog und ihn neben sie breitete, spürte sie zum ersten mal seit ihrem Entschluss Furcht aufwallen. Sie wusste nicht worauf sie sich hier eingelassen hatte, und er schien ihr mit einem Male angsteinflößend.

Als er ihren Blick bemerkte, schüttelte er kurz mit dem Kopfe: "Wollt Ihr gehen?"

Sie wusste, dass ihre Stimme versagen würde und so war ihre einzige Antwort an ihn, dass sie auf den Umhang kroch, der einer Decke gleich über das weiche Moos gebettet war.

Snape fuhr sich durch das Haar, jedoch war sein Zögern nur kurz. Er ließ sich neben sie sinken und eh sie sich versah spürte sie seine Hände überall auf ihrem Körper.

Sie strichen über ihre Brüste, ihren Nacken entlang, ihren Rücken hinab und wanderten schließlich an den Innenseiten ihrer Schenkel entlang. Dann plötzlich schoben sie sich mit einer Zielstrebigkeit unter ihren Rock, dass ihr der Atem genommen wurde. Seine Küsse wurden fordernder und seine Finger fanden die pulsierende Stelle in ihrem Schoße. Hermine unterdrückte mühsam ein Keuchen. Doch als er den störenden Stoff zur Seite schob, und seine Finger sanft durch ihre Nässe glitten, konnte sie ihr Stöhnen nicht mehr im Zaum halten.

"Bei Merlin - was macht Ihr mit mir? Ich bin wie von Sinnen", hauchte sie erregt.

"Ich werde Euch zeigen, dass Eure Jungfräulichkeit - so tugendhaft sie auch sein mag - der Lust in Eurem Leben bislang mehr als abträglich war." Damit begann er sich selbst von seinen Kleidern zu befreien. Sie sah ihm mit einer Mischung aus Erregung und Angst dabei zu. Während er seine Männlichkeit aus den viel zu eng gewordenen Hosen befreite, sah sie voller Unbehagen in eine andere Richtung. Als sie sein Glied nur einige Wochen zuvor das erste mal erblickt hatte, war es längst nicht so gewaltig gewesen.

Er bemerkte ihre Scheu und es entlockte ihm ein raues Lachen.

Als sie ihn daraufhin anblickte fragte sie leise bebend: "Was, wenn ich Euch nun bitten würde es nicht zu tun?"
"Ihr meint was geschieht, wenn Ihr mich bittet Eure Jungfräulichkeit unangetastet zu lassen?"

Sie nickte.

Er lachte erneut, dann ließ er sich vor ihr nieder und schob ihre Beine auseinander.

Ohne auf ihren Einwand zu achten, beugte er sich zu ihr hinunter, hob ihren Rock und ließ seine Zunge an die empfindliche Stelle gleiten, die sie ihm unwillentlich entgegen schob.

Hermine wusste nicht wie ihr geschah. Was er dort tat, machte sie verlegen, doch es fühlte sich so unverschämt gut an, dass sie nicht im Stande war es zu unterbinden. Lediglich ein gestammeltes "Nein" drang über ihre Lippen, das ihn jedesmal noch schneller seine Zungenspitze über diese lustvolle Stelle gleiten ließ.

Dann wurde sie von einer Welle der Lust erfasst, die sie bisher nie im Beisein eines anderen Menschen erlebt hatte. Es war ein unvergleichliches Gefühl, dass er diese explodierende Spannung in ihr auszulösen vermochte. Sie spürte wie ihr ganzer Körper unter ihm zuckte und sich wand.

Als sie schließlich wieder still lag, brauchte sie einige Zeit bis sie sich getraute ihre Augen wieder zu öffnen. Er hatte sich neben sie gesetzt und sah sie lächelnd an.

Hermine spürte zu ihrem Ärger wie sie heftig errötete.

"Was habt Ihr nur mit mir gemacht?" fragte sie beschämt.

"Ich habe Euch den Status der Jungfrau gelassen, auf den Ihr scheinbar nicht zu verzichten bereit seid. Wenn Eure Lust nun gestillt ist, so sollten wir zum Schlosse zurückkehren."

Sie erhob sich nicht, sondern kroch lediglich in seine Richtung. Erstaunt beobachtete er, wie sie sein Glied in Augenschein nahm.

Schließlich streckte sie eine Hand danach aus und umfasste es erst zart, dann immer kraftvoller was ihm ein animalisches Stöhnen entlockte.

"Ich sagte nicht, dass ich meine Jungfräulichkeit behalten möchte - ich fragte lediglich was Ihr dann tun würdet - nun, die Antwort darauf kenne ich nun, und sie hat mir außerordentlich gut gefallen. Dennoch ist meine Neugierde noch nicht befriedigt und es gibt wohl nur einen Weg dies zu erwirken."

Er schien ihre Worte in sich aufzusaugen und kaum hatte er sie vernommen, drückte er sie rücklings zu Boden. Abermal stieß er ihre Schenkel auseinander und sie hielt unwillkürlich den Atem an, als er sich über sie beugte. Sie spürte, wie die Spitze seines Gliedes vor ihrer Pforte zu liegen kam.

Ohne ein weiteres Wort sah er ihr tief in die Augen, während er langsam in sie eindrang.

Sie spürte kaum, dass er auf Widerstand stieß, als dieser auch schon durchbrochen war. Es war seltsam ihn in sich zu spüren, übertraf es doch bei weitem alles, was sie sich je vorzustellen gewagt hatte.

Er war ihr so nahe wie nie ein Mensch zuvor in ihrem Leben. Und auch wenn er ihr gesagt hatte, dass er dies nur aus Lust und keineswegs aus Liebe tat, so war sie dennoch bereit sich ihm völlig hinzugeben.

Er bewegte sich inständig und mit Stößen, deren Abstände immer kürzer wurden. Sie konnte nicht die gleiche Intensität spüren wie zuvor, als seine Zunge sie befriedigt hatte, doch auch dieses Gefühl war intensiv und äußerst erregend. Er schien sie komplett zu machen - und sie wollte, dass er sich nie wieder aus ihr zurückzog. Doch nachdem er noch ein paar mal heftig in sie gestoßen hatte und darauf laut atmend innehielt, spürte sie, dass sein heißer Strom sich in sie ergoss. Seine Augen wanderten über ihr Gesicht und er schien sich an dem Rausch der Sinne zu weiden, bevor er sie wieder verließ um sich neben sie zu legen und Atem zu schöpfen. Hermine fühlte sich seltsam befriedigt, da sie wusste, dass sie ihn befriedigt hatte. Auch wenn sie selbst noch völlig von dem Vorgang des Aktes verwirrt und gleichzeitig in Aufruhr versetzt war.

Vor allem irritierte sie, dass sie immer noch nicht wusste, was er wirklich für sie empfand. Er hatte sie begehrt, dies war inzwischen kein Geheimnis mehr, doch er hatte in letzter Zeit so viele widersprüchliche Dinge gesagt und getan, dass sie nicht wusste, wie es nun weitergehen würde. Hatte der Reif sie getrogen? Sie war so verwirrt, dass sie seine Wirkung nun nicht mehr zu spüren vermochte. Hatte er nur angezeigt, welches Begehren Snape für sie empfunden hatte? War sie für ihn nur eine Trophäe? Eine Beute, die er nun erlegt hatte? Vielleicht bereitete es ihm tatsächlich nur Vergnügen, wenn eine Frau sich ihm freiwillig hingab, und nun hatte er dieses Ziel erreicht und würde sich von ihr abwenden oder schlimmer noch, sie für ihre Willigkeit verachten. All diese Gedanken schossen durch ihren Kopf, doch eine innere Stimme sagte ihr, dass sie ihn nun keinesfalls um eine Antwort bedrängen durfte.

Und so blieb sie neben ihm liegen, blickte in die Baumwipfel und wunderte sich darüber, dass die Welt nach diesem Ereignis immer noch die selbe war wie zuvor.

tbc