"Das darf doch nicht wahr sein Kaito!"
"Was?"
"Hör auf!"
"Was denn?" Nicht ganz wissend, was er sagen sollte, stand Kaito neben seiner Klassenkameradin, die er schon seit seiner frühsten Kindheit kannte.
"Du sollst aufhören!" Beschwerte sie sich.
"Mit was denn?" Fragte er mit einem etwas genervtem Unterton.
"Mich anzugucken!"
"Mach ich doch gar nicht!"
"Tust du wohl!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Doch!"
...und so ging es weiter. Hin und her...

Kaito Kuroba, ein ganz normaler Schüler aus der Oberstufe. Blaue Augen, braune Haare, die irgendwie nie so aussehen, als würde er sie kämmen. Alles in einem ein ziemlich freches Erscheinungsbild.
Aoko Nakamori, ebenfalls in der Oberstufe. Ein süßes Mädchen, braune lange Haare und braune Augen. Ihr liebstes Hobby ist es ihren alten Kumpel Kaito mit Fisch zu ärgern, da sie weiß, wie sehr er sich davor ekelt. Um genau zu sein, wie sehr er doch vor ihnen Angst hat...

"Ach lass mich doch in Ruhe Kaito!" Unterbrach Aoko, nach langem hin und her, deren Streit.
"Ich mache doch überhaupt Nichts, du hast doch angefangen!" Verteidigte er sich.
"Ach..." Sie verdrehte ihre Augen.
"Sei doch einfach still, mehr will ich doch gar nicht!" Und mit diesen Worten auf den Lippen, ließ sie ihren Kumpel stehen. Langsam schlenderte sie, mit erhobenem Haupt, aus dem Klassenzimmer heraus. Der Unterricht war für den heutigen Tag beendet.
Perplex blieb Kaito einige Sekunden stehen und blickte dem Mädchen, mit der er sich noch vor wenigen Sekunden unterhalten bzw. gestritten hatte, hinterher.
"Hey warte!" Rief er, schnappte sich seine Tasche und rannte ihr nach.
"Was soll das? Wenn du schlecht gelaunt bist, dann lass es nicht an mir aus!" Bat er sie mit mürrischem Blick.
"Guck mich nicht so an Kaito!" Befahl sie. Langsam wanderte ihr Blick zu Boden, wo er auch blieb.
"Ich bin nicht schlecht gelaunt!" Antwortete sie dann.
"Nein überhaupt nicht!"
"Ich bin es nicht!"
"Nein... überhaupt nicht!"
"Ich bin es WIRKLICH nicht!" Ihre Stimme wurde lauter.
+Es ist wohl besser, wenn ich schweige... + dachte sich Kaito seufzend.
Schweigend liefen die beiden Freunde nebeneinander her.
Keiner wusste was er sagen sollte, um genau zu sein, keiner wollte etwas sagen.
Zusammen liefen sie die Straßen Tokios entlang. Bis sie an dem Haus der Nakamoris ankamen. Seufzend wandte sich Aoko zu Kaito.
"Willst du nicht nach Hause?" Fragte sie.
"Ich wollte dich nach Hause bringen!" Erwiderte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Ihr Blick wanderte zu dem Haus ihrer Familie.
"Ich bin... zu Hause! Du kannst gehen!"
Fragend runzelte Kaito seine Stirn.
"Willst du mich loswerden?"
Sie zuckte ihre Schultern.
"Vielleicht!"
"Aoko! Was heißt hier vielleicht?" Fragte er.
Ein Grinsen huschte über ihre Lippen.
"Vielleicht will ich dich loswerden, vielleicht... auch nicht!"
Wütend ballte er seine Hände zu Fäusten.
"Verstehe einer die Weiber!" Murmelte er, drehte sich um und stampfte in Richtung nach Hause.
Lächelnd blickte Aoko ihrem Kindergartenfreund noch hinterher.
"Ach Kaito!" Kicherte sie und ging dann in das Haus.
Es dauerte nicht lange und auch Kaito war bei sich zu Hause angekommen.
"Ich bin wieder da!" Rief er, als er die Tür öffnete, hinein trat und seine Schultasche in die Ecke warf.
"Da sind sie ja Little Master!" Begrüßte Chii seinen Schützling lächelnd.
"Wie oft denn noch Chii?" Fragte Kaito seufzend.
"...Nenn mich nicht Little Master!" Bat er.
"Jawohl Little Master!" Bejahte Chii lächelnd.
"Ach Chii!" Er schüttelte seinen Kopf.
"Wo ist meine Mutter?" Fragte er während er an ihm vorbei lief.
"Ihre Mutter ist noch unterwegs Little Master!" Antwortete er.
"Hat sie gesagt wann sie wieder da ist?"
"Nein tut mir leid Little Master!"
Wieder seufzte Kaito.
"Na gut... ich geh dann mal Hausaufgaben machen, aber vorher..." sein Blick fiel auf das Telefon.
+Muss ich was erledigen... + er lief zu ihm hin.
Zögerte zwar einen Moment, griff dann jedoch nach dem Hörer und wählte die Nummer der Nakamoris.
"Hier bei Nakamori!" Meldete sich ein junges Mädchen am anderen Ende der Leitung.
"Hey Aoko! Ich bin es Kaito!"
"War ja klar!" Seufzte das Mädchen in die Ohrmuschel hinein.
"Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?"
"Du bist neugierig Kaito!"
"Was? Wieso?"
Das Mädchen grinste.
"Na ganz einfach, du willst wissen wieso ich dich loswerden wollte!"
"..."
Stille.
Kaito schwieg. Nervös wickelte er die Telefonschnur um seinen Zeigefinger.
Aoko wusste wieso er schwieg. Sie wusste, dass er nur darauf wartete, dass sie weiter sprach. Sie tat ihm diesen Gefallen.
"Du willst wissen ob ich jemanden hier erwarte!" Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen.
"Du willst wissen ob ich Herrenbesuch erwarte!"
"..."
Wieder nichts. Keine Reaktion seinerseits.
Langsam wurde sie wütend. Wieso sagte er denn nichts?
"Kaito? Wie süß!" Kicherte sie in den Hörer hinein.
"Was?" Er wurde hellhörig.
"Du bist eifersüchtig!"
"Was?" Schrie er regelrecht.
"Du hast schon richtig gehört. Wieso solltest du denn sonst anrufen?" Fragte sie.
"..."
"Wie süß! Du sagst nichts, ist ja niedlich!" Kicherte sie.
"Das stimmt nicht Aoko! Ob du einen Lover hast oder nicht, ist mir doch egal! Es interessiert mich kein bisschen. Ich habe dich angerufen, weil ich dich fragen wollte was wir in Mathe aufhaben! Ich habe vergessen es mir aufzuschreiben! DAS ist der Grund wieso ich angerufen habe..."
"Aber Kaito wir..."
Er fiel ihr ins Wort.
"...und nicht weil ich wissen wollte, wieso du mich vor deiner Tür abgewimmelt hast. Das interessiert mich nun wirklich nicht! Dann hast du halt einen Lover, mir doch egal!" Und Schwupp hatte er den Hörer aufgelegt.
Erschrocken hielt Aoko noch einige Minuten den Hörer in der Hand. Was sollte das denn jetzt? Wieso war er so ausgeflippt nur weil sie ihn ein bisschen ärgerte? Sie tat dies doch immer, jedoch, war er noch sie dermaßen ausgetickt. Was war denn los?
"...wir hatten heute doch gar kein Mathe..." flüsterte sie.
"Dieses Weib!" Meckerte er als er den Hörer auf die Gabel schmiss.
"Alles in Ordnung Little Master?" Fragte der etwas ältere Herr, der verwundert neben Kaito stand und alles mitbekommen hatte.
"Ja Chii, alles Klar..." antwortete dieser und stampfte hinauf in sein Zimmer.
"Denken sie an heute Abend Little Master! Die Warnung ist schon draußen!" Rief Chii ihn noch hinterher.
Vor seinem Zimmer blieb Kaito stehen. Mit einer Hand stützte er sich am Türrahmen ab.
+Heute Abend? Warnung+ fragte er sich.
Dann wurde es ihm klar.
"Ach so..." murmelte er, lief in sein Zimmer und machte sich daran seine Hausaufgaben zu machen.

4 Stunden später
Tokio 22.11.2003
Zeit: 23Uhr20

"Meine Herren, hier bin ich!" Ein Mann gekleidet mit einem weißen Anzug, glitt mit einem Drachen über die Dächer der Stadt, bis er letztendlich an dem größten Museum der Stadt ankam.
Grinsend verbeugte er sich vor den Polizisten, die schon auf ihn warteten.
"Ich bin auf die Minute pünktlich!" Er blickte zu seiner Uhr.
"Wie immer!" Berichtete er.
Er trug einen weißen Zylinder mit einem blauen Band. Ein blaues Hemd mit roter Krawatte. Ein Umhang das an seinem weißen Jackett befestigt war. Und an seinem Auge befand sich ein Monokel an dessen Band sich ein Kleeblatt befand.
"Kid!" Rief einer der Polizisten.
"Kaito Kid, wenn ich bitten darf!" Grinste er.

"Dieses Mal entkommst du uns nicht Kid!" Versicherte der Inspektor, der die Soko Kid anführte.
Ginsou Nakamori, der Vater von Aoko.
Ein höhnisches Lächeln befand sich auf Kids Lippen.
"Aber, aber Herr Inspektor! Sagen sie das nicht immer?"
Der kalte Abendwind zischte um Kids Körper herum und ließ seinen Umhang mit dem Wind tanzen.
"Dieses Mal..." grinste der Inspektor. "...ist es aber sicher..."
"Das werden wir ja sehen!" Mit diesen Worten auf den Lippen sprang Kaito Kid, auch Meisterdieb 1412 genannt, in die Höhe.
"Richtet eure Waffen auf ihn. Ob lebend oder tot fangt ihn!"
Kid riss seine Augen auf.

Ob lebend oder tot! Hörte er die Worte Nakamoris in seinem Kopf schallen.
War es dem Inspektor wirklich egal?
"Pah! Waffen beeindrucken mich nicht Inspektor!" Mit einem Schnips befanden sich in der Hand des Diebes mehrere kleine Pfeile.
Er hatte sein Ziel im Auge und warf jeden der Polizisten mit einem Pfeil ab, dann landete er wieder.
"Meine Herren!" Fing er triumphierend an.
"Auf den Pfeilen befand sich ein Tonikum das bewirkt, dass ihr Körper sich betäubt! Sie sind nun bewegungsunfähig. Aber keine Angst..." er grinste und baute sich vor dem Inspektor auf.
"...es wird nicht lange anhalten, gerade so lange bis sich das Schmuckstück in meinem Besitz befindet."
Immer noch grinste er den Inspektor an, der ihn mit wütendem Blick entgegen schaute.
Ja so war Kid, egal in welcher Situation er sich befand, sein Lächeln verging ihm nie.
"Ich mache mich dann mal auf den Weg, meine Herren! Bis zum nächsten Mal!" Mit einem Schnips befand er sich in dem Raum, in dem sich sein Schmuckstück befand.
"Da bist du ja..." flüsterte er in die Nacht hinein, während er sich der Glasvitrine näherte in der das Juwel lag.
Er schnipste einmal und in seiner Hand befand sich ein Glasschneider.
"Na dann wollen wir mal..." er öffnete die Vitrine und nahm das Juwel an sich.
"Wie schön es doch ist..." bewunderte er diesen kleinen Juwel der in allen Farben prächtig leuchtete.
"Das hast du dir wohl gedacht Kid!" Rief eine Stimme.
Ihre Stimme.
+Das ist doch... +
Scheinwerferlicht.
Es wurde angemacht. Schien direkt auf den Dieb. Direkt auf den Meisterdieb 1412.
"Na kleine Nakamori!" Grinste er während er sich zu ihr drehte.
"Was tust du hier? Solltest du nicht um diese Uhrzeit schon im Bett liegen und deinen Schönheitsschlaf machen?" Fragte er.
Wütend funkelte sie ihn an.
"Ach sei still! Du entkommst mir nicht!"
"Dir?" Er runzelte die Stirn.
"Du hast schon so oft versucht mich zu schnappen Kleines, denkst du wirklich dass du es dieses Mal schaffst?" Fragte er grinsend.
Langsam wanderte seine Hand mit dem Juwel zu seiner Hosentasche.
Gelassen stand er da und blickte, der Tochter des Inspektors, in die Augen.
"Ich verstehe dich nicht Kid!" Fing sie im Geflüster an.
"Wieso?" Fragte sie leise.
"Was wieso?"
"Wieso stiehlst du? Du bringst die Sachen ja doch wieder zurück! Wieso tust du es denn dann?"
"Das verstehst du nicht Kleines!"
"Natürlich..." sie nickte.
"Einen Dieb werde ich nie verstehen! Ich verabscheue dich Kid!" Schrie sie mit geballten Fäusten.
"Ich hasse dich!"
Kid zuckte zusammen bei den Worten, die sie ihn, an den Kopf warf.
Sie hasste ihn.
Ich hasse dich sie hasste ihn Kaito Kid... Kaito Kuroba... doch sie wusste es nicht. Ob sie es jemals erfahren sollte?
"Na und?" Fragte er so kühl er nur konnte.
"Dann hasst du mich halt! Weißt du wie egal mir das ist?" Er log.
Es war ihm nicht egal, kein bisschen.
"Du!" Schrie sie, rannte auf ihn zu, keiner weiß was sie machen wollte, sie stolperte. Mit weit aufgerissenen Augen fiel sie nach vorne, kniff sie zusammen, bereitete sich schon seelischen auf das Gefühl, auf den Boden zuklatschen, vor.
Doch dem war nicht so. Mit einem Sprung stand Kid vor ihr, breitete seine Arme aus und fing sie auf.
"Alles in Ordnung kleine Nakamori?" Fragte er mit besorgtem Unterton.
+Wieso? Wieso macht sich ein Dieb Sorgen um mich+ fragte sie sich.
Wütend suchte sie seinen Blick.
"Spare dir dieses Geschleimte!" Fauchte sie ihn an.
Mit einer schnellen Handbewegung, umfasste sie das Seil, an dem sein Monokel, das eines seiner Augen verdeckte, befestigt war.
"Sag mir wer du bist..."

Kid riss seine Augen auf. Wenn sie ihm das Monokel entfernen würde, wüsste sie wer er in Wirklichkeit ist.
Dann wüsste sie, dass er ihr Kuroba ist. Ihr Kaito Kuroba. Würde sie ihm das jemals verzeihen können? Auch wenn er ihr die Gründe sagen würde, wieso er stiehlt, würde sie es ihm denn wirklich verzeihen? Nein... niemals. Das war ihm klar. Niemals könnte sie ihm das verzeihen. Zu groß wäre die Enttäuschung die in ihr aufsteigen würde.
Sein Herzschlag setzte für Sekunden aus. Panik machte sich in ihm breit. Kalter Angstschweiß lag ihm auf der Stirn.
Ein siegessicheres Lächeln lag auf ihren Lippen.
Endlich hatte sie Kid da, wo sie ihn schon immer haben wollte. Sie musste nur eine Bewegung machen, nur die Hand wegziehen, ihm das Monokel vom Auge reißen, und sie wusste es. Eine Bewegung und sie hätte endlich die Antwort auf die Frage, die sie schon seit seinem ersten Auftauchen beschäftigte.
"Na Kid? Angst?" Fragte sie mit höhnischem Unterton.
"Vor was Süße? Ich habe nie Angst!" Mit all seiner Willenstärke versuchte er das Zittern aus seiner Stimme zu verbannen.
"Sicher?" Fragte sie grinsend.
"Ich habe den Faden in der Hand, der dein Schicksal beeinflusst. Eine falsche Bewegung Kid und dein Geheimnis ist gelüftet. Eine falsche Bewegung und dein Schicksal leitet neue Wege ein. Eine falsche Bewegung und du verbringst den Rest deines Lebens hinter Gittern..." berichtete sie mit einer Stimme ohne jeglichen Funken von Gnade.
"Wieso redest du von mir? Eine falsche Bewegung, ziehst du nicht so oder so, das Monokel weg?" Egal wie sehr er es auch versuchte, man hörte die Angst die aus seiner Stimme sprach.
Kurz senkte sie ihren Blick, bevor sie ihn wieder in die Augen sah.
"Soll ich denn?"
"Wieso fragst du mich?" Er runzelte die Stirn.
"Nur so, was würdest du denn tun?"
"Ganz ehrlich? Ich würde mir das Monokel vom Auge reißen, wenn ich du wäre. Du willst schon immer wissen wer ich bin. Nun bist du so nah davor, tu es. Sieh den Dieb in beide Augen. Verurteile den Jungen der sich hinter diesem Anzug versteckt. Mach es! Worauf wartest du noch? Bring mich endlich hinter Gittern. Erfülle dir deinen Wunsch, den du schon so lange in deinem Herzen trägst..." hauchte er ihr ins Ohr.
Was sollte das? Wieso sagte er so was? Hatte er irgendetwas vor? Was dachte er sich dabei ihr so etwas zu sagen? Er provozierte sie doch nur. Oder etwa nicht?
Langsam ließ ihr Griff von dem Seil ab.
Sie hatte es doch tatsächlich losgelassen.
Kid war erleichtert. Ein Stein fiel ihn vom Herzen, doch dies ließ er sich nicht anmerken.
"Anders überlegt Nakamori?" Er ging einige Schritte zurück, aus Angst das sie es sich doch anders überlegen könnte.
Sie schüttelte ihren Kopf.
"Es wäre langweilig!" Entgegnete sie.
"Langweilig?" Mit fragendem Blick sah er sie an.
Sie nickte.
"Ja! Hätte ich dir einfach so das Monokel runter gerissen wäre es doch wirklich langweilig gewesen. Wo bleibt da die Aktion? Ich habe nichts dafür getan! Ich bin nur gestolpert und du hast meinen Fall aufgehalten... Nein! Es wäre erstens langweilig gewesen und zweitens wäre es ziemlich gemein gewesen hätte ich dir so meinen Dank bewiesen! Ich werde dich noch kriegen Kid, aber anders..." berichtete sie.
Wieder dieses Grinsen. Wieder befand sich ein selbstsicheres Grinsen auf Kid's Lippen. Sein Grinsen war zurückgekehrt.
"Oh kleine Nakamori! Denkst du wirklich, dass du jemals wieder die Chance haben wirst herauszufinden wer ich bin?"
Wieder nickte sie.
"Irgendwann Kid... vielleicht früher als wir alle denken..." mit diesen Worten auf den Lippen drehte sie sich um und ging.
Zum ersten Mal ließ sie ihn stehen... und nicht... er sie...

am nächsten Morgen

"Kuroba, steh endlich auf du kommst zu spät zur Schule!" Meckerte seine Mutter.
Wütend stampfte sie den Flur entlang und riss letztendlich die Tür seines Zimmers auf.
"Steh auf!" Schrie sie.
Schlaftrunken blinzelte er in den Morgen hinein, während er genüsslich gähnte und sich die Decke über den Kopf zog.
"Kaito!"
Da! Er riss seine Augen auf. Seinen Vornamen. Sie war wirklich wütend.
Mit einem müden Lächeln auf den Lippen setzte er sich aufrecht hin und streckte sich.
"Wie spät ist es denn?"
Seine Mutter ging nicht auf seine Frage ein.
"Hast du das Juwel?"
Er nickte.
"Und?"
Kuroba schüttelte seinen Kopf.
"Dann bring es wieder zurück!"
Wieder nickte er.
"Und heute Abend wird es nicht so spät Freundchen! Du kommst morgens nicht aus den Federn!"
Kaito riss seine Augen auf.
"Heute Abend?" Fragte er.
Seine Mutter nickte.
"Natürlich heute Abend, schon vergessen? Du warst es selbst, der Chii beauftragte alles für heute vorzubereiten!"
"Aber..." er blickte auf seine Decke.
"...ich war doch erst gestern Nacht..." gähnte er.
"Tja Söhnchen!" Seine Mutter schüttelte ihren Kopf.
"Das sagte ich auch zu dir, aber deine Antwort war: Wörtliches Zitat: Ich schaffe das! Das bisschen Arbeit schaffe ich mit dem kleinen Finger. Stell dich nicht so an, ich bin kein kleines Kind mehr, sondern Meisterdieb 1412 Tja, dass hast du jetzt davon! Und nun steh auf und mache dich fertig. Du hast nicht mehr lange Zeit!" Mit diesen Worten auf den Lippen, drehte sich seine Mutter um und verließ sein Zimmer.
Seufzend stand Kuroba auf und tat das was man ihn befahl.

"Ich schlafe gleich ein..." murmelte er, während er seine Klasse betrat.
Alle Blicke richteten sich auf ihn.
Fragend blickte er sich in der Runde um.
"Was ist? Hab ich noch irgendwo Zahnpasta hängen?"
Juko, ein Freund von ihm, fing an zu lachen.
"Nein Kuroba!" Er klopfte ihm auf die Schulter.
"Aber da du immer so spät erst hier auftauchst, haben wir eben Aoko beauftragt bei dir daheim anzurufen, um dir Bescheid zu sagen, dass die ersten beiden Stunden ausfallen!" Berichtete er.
"Aber wie es aussieht bist du ausnahmsweise mal pünktlich!" Grinste er zu Ende.
"Toll..." nuschelte Kuroba in seinen nichtvorhandenen Bart hinein.
Seufzend ließ er sich auf seinen Platz fallen und faltete gerade seine Zeitung aus, als die Tür des Klassenzimmers wieder aufging.
"Tut mir leid Leute! Aber er ist nicht mehr zu Hause!" Hörte er eine ihm allzu bekannte Stimme sagen.
"Kein Wunder Aoko! Dein Lover ist schon hier!"
Akako.
Die hatte ihm gerade noch gefällt.
Zielstrebig ging das Mädchen, das die schwarze Magie beherrschte, auf Kuroba zu und setzte sich auf dessen Schoß.
"Na Süßer?" Fragte sie während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang.
"Hast du mich schon vermisst?" Fragte sie und blinzelte.
Aoko verdrehte ihre Augen.
Auch sie setzte sich auf ihren Platz.
"Wie könnte ich nicht?" Setzte Kaito als Gegenfrage an.
Ein Grinsen lag auf Akakos Lippen.
"Gut! Wann ist unser nächstes Date?" Fragte sie.
"Unser nächstes?" Fragend runzelte Kaito seine Stirn.
"Berichtige mich, wenn ich mich täusche, aber wir hatten meines Wissens noch keins!" Mit diesen Worten stand er, mit einem Ruck, auf, sodass Akako auf den Boden plumpste.
Wütend blickte sie zu ihm auf.
+Das wirst du mir büßen Kuroba+ dachte sie sich während sie wieder aufstand und sich den Staub von ihrem Rock klopfte.
Kaito achtete nicht weiter auf sie.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schlenderte er zu Aoko und beugte sich vor ihr nieder.
"Blau? War er gestern nicht auch blau?" Fragte er.
Mit knallrotem Gesicht nahm Aoko das Buch, aus dem sie gerade las, runter und blickte zu Kaito hinab der geschickt unter ihrem Rock, trotz das sie saß, blickte und ihren Schlüpfer musterte.
"Du Perversling!" Schrie sie, sprang in die Höhe, schnappte sich den Klassenmopp und jagte ihren Sandkastenfreund durch die Gegend.
"Aoko und Kuroba! Wie sie Leib und leben!" Juko schüttelte seinen Kopf.

"Und? Wie lief es gestern?"
Der Unterricht war seit wenigen Minuten beendet.
Zusammen mit Aoko, lief Kuroba die Straßen Tokios entlang.
"Was meinst du?" Fragte sie und blickte auf den Boden.

Auch er sah sie nicht an.
"Na ich meine mit meinem Vorbild! Kid! Hatte er gestern nicht einen Raubzug?" Fragte er.
Er wusste die Antwort, immerhin war er ja Kid, aber dies wusste sie ja nicht... noch nicht...
"Ja hatte er!" Antwortete sie.
"Ja. und?"
"Du wirst es nicht glauben Kuroba!" Grinsend blickte sie zu ihm auf.
Vorsichtig schielte er zu ihr rüber.
Ihre Augen funkelten ihn förmlich an.
"Was denn?" Fragte er, nach kurzem Zögern, leise.
"Ich hatte ihn beinahe!"
"Beinahe?"
Sie nickte.
"Ja! Ich hatte das Band, an dem sein Monokel befestigt ist, in meiner Hand. Ich hätte es nur wegreißen müssen und ich hätte gewusst wer er ist. Du kannst dir gar nicht vorstellen was für ein Gefühl ich in mir hatte. Diesen Triumph." Berichtete sie voller Begeisterung.
"Diesen Triumph?" Fragte er skeptisch.
"Also, ich weiß ja nicht wie du denkst Aoko... aber ich finde es wäre ein Triumph gewesen hättest du es getan..." erwiderte er.
Immer noch lag sein Blick auf den Boden. Er konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen. Diese Begeisterung die er in ihnen sah, ertrug er nicht.
Sie schüttelte ihren Kopf.
"Nein..." fing sie leise, immer noch kopfschüttelnd, an.
"Diese Angst, die ich, in seinem einen Auge, sah... das war der Triumph für mich. Diese Angst mit der er mich ansah... dieses Gefühl... ich kann es nicht beschreiben! Es gefiel mir! Es ist einfach unbeschreiblich..."
"Aber wieso?"
"Was wieso?"
"Wieso hast du ihn nicht gefangen? Du hättest es tun können, ein Ruck und du hättest gewusst wer er ist..." flüsterte er.
"Kuroba ist alles klar?" Fragte sie.
Sorge sprach aus ihrer Stimme. Sie blieb stehen.
Einige Meter weiter bemerkte auch er, dass sie stehen geblieben war, und hielt ebenfalls an.
"Was soll denn sein?" Mit den Händen in seiner Hosentasche drehte er sich zu ihr um.
"Ich weiß nicht! Du bist irgendwie so traurig!" Erwiderte sie.
"Das bildest du dir nur ein..."
"Ist es, weil ich Kid beinahe geschnappt habe?" Sie runzelte die Stirn.
Er schüttelte seinen Kopf.
"Nein! Schnapp ihn ruhig!" Ein Grinsen lag auf seinen Lippen, auch wenn ihm nicht danach war.
"Er ist ein Dieb! Meiner Meinung nach gehört er hinter Gittern! Ich verstehe bloß nicht, wieso du nicht dafür gesorgt hast? Wieso du nicht dafür gesorgt hast, dass er endlich das bekommt was er verdient!"
"Weißt du Kuroba..." sie ging wieder auf ihn zu.
"Ich werde ihn bekommen! Aber gestern Nacht, war nicht der richtige Zeitpunkt!"
"Wie meinst du das?"
"Ich hätte mich nicht wohl gefühlt... weißt du, ich wäre fast hingefallen, er hat mir geholfen! Nur deshalb hatte ich die Gelegenheit nach dem Band zu greifen! Nein! Hätte ich ihn enttarnt, wäre es nicht mein verdienst gewesen! Es wäre gemein gewesen! Nein..." sie schüttelte ihren Kopf.
"Ich werde ihn bekommen! Aus eigener Kraft und nicht weil er mir hilft und ich so Link bin ihn rein zu legen!"
"Aber..."
"Kein aber!" Aoko fiel ihm ins Wort.
"Heute werde ich ihn schnappen! Er hat heute Abend wieder einen Raubzug vor und ich habe einen Plan. Heute werde ich ihn nicht davon kommen lassen. Ich habe einen Plan und diesen werde ich einsetzen. Heute werde ich ihn enttarnen und ihn hinter Gitter bringen, aus eigenem verdienst..." von sich überzeugt nickte sie.
"Und wie falls man fragen darf?"
Er wusste, dass es gemein war dies zu fragen. Immerhin war er ja Kid, wenn sie es ihm sagen würde, wüsste er worauf er sich vorbereiten müsse. Aber andererseits, egal wie gemein es auch war, er wollte nicht riskieren geschnappt zu werden.
"Oh nein Kuroba!" Sie schüttelte ihren Kopf.
"Was?" Fragend schaute er sie an.
Die Blicke der Beiden trafen einander.
"Ich sag es dir nicht! Der Plan ist geheim! Den verrat ich niemanden!"
"Noch nicht einmal mir?" Traurig zog er seine Unterlippe vor und fing an zu schmollen.
"Gerade dir nicht!" Antwortete sie grinsend.
"Wie meinst du das?"
"Wer weiß!" Grinste sie während sie mit ihren Schultern zuckte.
"Am Ende... bist du noch Kid!" Sanft piekste sie ihn in die Seite.
Schwungvoll drehte sich Aoko um und lief, ohne auf eine Reaktion seinerseits zu warten, davon.
Perplex blickte er ihr hinter her.
"Wenn du wüsstest..." flüsterte er.

Und wieder war es soweit. Sein Auftritt. Wieder glitt Kaito Kid, auch genannt Meisterdieb 1412, mit seinem Drachen durch die Lüfte, bis er an dem Museum angelangte, wo sich das Objekt seiner Begierde befand. Es war ein grüner Smaragd der aus Europa extra für eine Ausstellung eingeliefert wurde.
Sanft landete er auf dem Dach des Gebäudes. Mit einem leisen Päng war sein Drachen verschwunden.
+Das war mal wieder eine gekonnte Landung. + grinste er in sich hinein.
Langsam machte er sich auf den Weg in das Innere des Gebäudes.
Er war gespannt was Aoko vorhatte. Was hatte sie geplant, dass sie sich so sicher war ihn heute zu fangen? Aus irgendeinem Grund hatte Kid ein ungutes Gefühl. Sollte heute wirklich sein letzter Tag sein in dem er als Meisterdieb unterwegs war. Sollte heute wirklich sein letzter Tag sein, wo er als freier Mensch rum läuft? Sollte er morgen um diese Zeit wirklich im Knast sitzen und für seine Taten büßen? Für seine Taten, die er aus gutem Grunde tat?
Er hatte einen Auftrag, er hatte ein Ziel und dieses Ziel musste er erreichen, egal wie... dies war er seinem Vater schuldig.
Endlich befand er sich in dem Raum, wo sich der Smaragd befand.
Nirgends waren Polizisten zu sehen und von Aoko war auch keine Spur weit und weit. Doch er täuschte sich. Sie war ganz in der Nähe.
Aoko stand direkt neben der Tür, ganz in schwarz gekleidet, sodass man sie nur schwer erkennen konnte in der Dunkelheit.
Langsam glitt ihre Hand zu dem Lichtschalter der sich direkt neben der Tür befand. Sie betätigte ihn und ein Kronleuchter nach dem anderen sprang an.
Mitten in seiner Bewegung, den Smaragd an sich zunehmen, hielt Kaito Kid an und blickte mit einem Grinsen auf den Lippen zu Tür.
Zu Aoko.
"Ich dachte schon du kommst nicht!" Berichtete er während er seine Hände in den Hosentaschen steckte und sich zu ihr drehte.
"Ach! Wieso denn nicht?" Sie legte ihren Kopf schief.
"Ich würde es mir niemals entgehen lassen es zu verpassen wie du etwas stiehlst!"
"Ach kleine Nakamori wo sind denn die ganzen Polizisten?"
"Nicht hier!"
Er grinste.
"Das habe ich auch schon mitbekommen!"
"Weißt du Kid..." auch sie fing nun an zu grinsen.
"Ich wollte dich heute ganz alleine für mich. Ich habe die Warnung abgefangen, keiner außer mir weiß das du hier bist..."
"Das gibt Ärger kleine Nakamori!"
"Wieso?"
"Wenn ich nun mit dem Smaragd verschwinde, wirst du Ärger bekommen!"
"Keine Angst Kid, du wirst ihn nicht bekommen! Denn heute schlägt dein letztes Stündlein..."
"Ach kleine Nakamori! Wie kommt es, dass du so überzeugt von dir bist? Du schaffst es nicht mich zu bekommen! Du hattest gestern deine Chance, doch die hast du verspielt! Nie wieder wirst du die Gelegenheit haben herauszufinden wer ich bin!"
Ein Grinsen huschte ihr über die Lippen.
"Sag mir Kid, wer hat gesagt, dass ich wissen will wer du bist?"
"Sag mir wer du bist." Er stellte ihre Stimme nach.
"...Das war ein wörtliches Zitat Kleines!"
"Mich interessiert nicht mehr wer du bist. Ich will nicht wissen wer sich hinter diesem Anzug versteckt ich will nur das du hinter Gittern bist! Ich werde dich als Kid kriegen. Der Polizei überlass ich es dann deine Identität zu lüften."
"Und wieso willst du es nicht wissen kleine Nakamori?"
"Das geht dich nichts an!"
Kid zuckte mit den Schultern.
"Mir ist es doch Schnuppe Kleines! Mach was du willst! Vielleicht bekommst du mich ja das nächste Mal!" Mit diesen Worten auf den Lippen, schnappte er sich den Smaragd, der schon offen, in der Vitrine, vor ihm lag.
Er hatte Aoko den Rücken zugekehrt als er plötzlich etwas Hartes gegen seinen Rücken gepresst spürte.
"Leg den Smaragd wieder hin Kid!"
Langsam drehte sich der Meisterdieb um und spürte nun die Waffe gegen seinen Bauch.
Aoko grinste ihn siegessicher an.
"Komm ja nicht auf die glorreiche Idee mir die Waffe aus der Hand zuschlagen, oder sonst etwas... Denn wenn du das tust... hast du die Waffe schon zu spät in deinen Händen, denn eine Kugel wird sich schon in dir befinden. Und das ist dann jawohl dein Abschied von dieser Welt."
Kid schluckte.
"Kleine Nakamori wie kommst du an eine Waffe?"
"Mein Vater ist Polizist, falls du das vergessen haben solltest Kid!" Berichtete sie.
Wieder schluckte er.
Er schwieg.
"Leg den Smaragd zurück."
"Legst du dann die Waffe zu Seite?"
Sie zuckte mit den Schultern.
"Wer weiß, vielleicht... gib ihn mir!"
Mit einer Hand ließ sie die Waffe los und nahm den Smaragd an sich. Sie steckte ihn in ihre Tasche, ohne Kid aus den Augen zulassen, und umfasste die Knarre dann wieder mit beiden Händen.
"Leg die Waffe beiseite Süße! Das ist kein Spielzeug für kleine Kinder!"
Ein höhnisches Lächeln lag auf Aokos Lippen.
"Pass auf wie du mit mir sprichst Kleiner! Ich habe dein Leben immerhin in meinen Händen!"
Ein Grinsen huschte ihm über die Lippen.
"Die Szene erinnert mich an gestern Kleines. Nur, dass du da mein Monokel zwischen deinen Fingern hattest und etwas sagtest von wegen: Ich habe dein Schicksal in meiner Hand"
"Nun ja Kid, nur gestern habe ich dich laufen lassen!" Berichtete sie.
"...Heute entkommst du mir nicht!"
Für einen kurzen Moment schloss der Dieb sein Auge.
Er wusste wirklich nicht was er tun sollte. Sollte er ihr die Waffe aus der Hand schlagen? Er war schnell. Aber war er auch schnell genug? Er traute es ihr wirklich zu das sie abzog. Bei ihr konnte man nie wissen.
"Na Kid? Wie fühlt es sich an kurz vor seinem Ende? Was denkst du? Kommst du in die Hölle?" Fragte sie.
"Du drückst doch nicht wirklich ab! Das würdest du nie tun... dir deine Finger mit Blut beflecken. Du könntest so nicht weiterleben..."
Erneut zuckte sie mit ihren Schultern.
"Du drückst nicht ab!" Versicherte er, auch wenn er sich selbst nicht sicher war. Mit all seiner Willensstärke verbannte er die Angst aus seiner Stimme.
Es gelang ihm.
"Und um auf deine Frage zurückzukommen, wenn du wirklich abziehst komm ich sicherlich in den Himmel!"
"In den Himmel?" Sie zog eine Augenbraue in die Höhe. Kälte sprach aus ihrem Blick.
"Wieso solltest gerade du in den Himmel kommen? Ein Dieb? Niemals! Du wirst in der Hölle schmoren!"
"Ich bin kein gewöhnlicher Dieb Aoko!"
Aoko. Zum ersten Mal hatte er sie als Kid so genannt.
"Ich bringe die Dinge die ich stehle immer wieder zurück."
"Das versteh ich sowieso nicht!"
"Es sagte ja auch keiner, dass du es sollst!"
"Ich würde es aber gerne..." flüsterte sie.
Ein Lächeln huschte ihm über die Lippen. Die Angst war verflogen. Er wusste es, sie würde nicht abziehen...
"Ich habe eine Mission Kleines! Eine Aufgabe, ich suche etwas. Und solange ich es nicht gefunden habe stehle ich weiter! Und da wirst auch DU mich nicht dran hindern können! Und da kannst du mir mit tausend Knarren ankommen! DU wirst mich niemals besiegen!"
Langsam schüttelte sie ihren Kopf.
"Kid, eine einzige reicht mir schon um dich zu fassen!" Erwiderte sie während sie die Waffe entsicherte.
Oder irrte er sich doch und sie tat es?
"Was muss ich tun damit du es nicht tust?"
Sie schüttelte ihren Kopf.
"Ich will dich fangen Kid! Ob lebend oder tot spielt hier keine Rolle! Du entkommst mir heute nicht. DAS ist mein Ziel!"
"Kein schönes Ziel, wenn man bedenkt, dass du um es zu erreichen wahrscheinlich einen Mord begehen musst!"
"So ist das leben..."
Sie presste die Waffe fester an seinen Körper und trat näher an ihn heran. Ihr Körper war an seinem gepresst, sie blickte hinauf in seine Augen.
"Diese Augen..." flüsterte sie.
Für einen kurzen Moment schien es gar so, als wäre sie in ihren Gedanken versunken.
Immer noch lag ein Lächeln auf Kids Lippen.
Er stand seinem Ende so nah bevor und trotzdem lächelte er.
"Was ist mit ihnen?" Fragte er leise.
"Sie kommen mir so..." mitten im Satz stockte sie.
Kurz schüttelte sie ihren Kopf, presste die Knarre noch fester an ihn ran.
Kid sog die Luft ein.
"Du gefällst mir Kid!" Berichtete sie.
"Ach ja?" Fragte er unter Schmerzen.
Sie nickte.
"Ja! Und weißt du... was ich möchte?"
Immer noch sah sie ihn in die Augen bzw. in einer seiner Augen.

"Was?" Flüsterte er.
"Das..." sie schloss ihre Augen, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und keine Sekunde später befanden sich ihre Lippen auf die seine.
Kaito Kid riss seine Augen auf.
Was in 3 Teufelsnamen sollte das?
Sie drohte ihm mit einer Waffe und küsste ihn dann?
Sollte das etwa der Abschiedskuss sein?
Auch wenn ihm die Situation nicht gefiel. Die Umstände in denen sie ihn küsste. Auch wenn ihm nicht gefiel, dass sie ihn zwar küsste... jedoch nicht als Kuroba... schloss er seine Augen und genoss ihre warmen Lippen für einen kurzen Moment auf die seine.
Doch dann...
Erneut riss der Dieb seine Augen auf.
Blitzschnell löste er sich von ihr, riss ihr die Knarre aus der Hand, stieß sie nach hinten und spuckte einen kleinen Gegenstand aus seinem Mund.
"Was sollte das?" Schrie er das Mädchen an das auf dem Boden lag und ihn ansah.
Aoko antwortete nicht. Sie sah ihn einfach nur an.
Kalt.
"Du hattest überhaupt nicht vor mich zu töten! Das war dein Plan, nicht wahr!"
Er deutete auf den Gegenstand den er ausgespuckt hatte.
Wütend, hob er die Waffe auf die ihm aus der Hand gefallen war, als er sie ihr abnahm.
"Ich wusste es! Keine Kugel! Du hattest sie überhaupt nicht geladen!" Schrie er.
Sie hatte ihn die ganze Zeit reingelegt...
Langsam rappelte sie sich auf und klopfte sich den Staub von den Klamotten.
"Was regst du dich denn so auf?" Fragte sie, blickte ihn jedoch nicht mehr an.
"Wäre es dir lieber gewesen wäre sie wirklich geladen?"
Wütend schüttelte er seinen Kopf.
Noch nie war er so wütend auf sie gewesen. Er war es nicht als Kaito Kuroba, nein. Er war es als Kid. Wäre er nicht der Meisterdieb, hätte er darüber gelacht. Hätte ihm der Plan gefallen.
"Du hast mich hinters Licht geführt. Du hast mich... geküsst..."
Angeekelt sah sie ihn an.
"Glaub mir Kid, mir hat es nicht gefallen! Aber dafür... hat es sich gelohnt..." berichtete sie.
"Was war das?" Sein Blick fiel wieder auf das kleine runde, weiße Ding.
"Das? Ein Schlafmittel!"
"Ein was?" Fragend sah er sie an.
Ein Grinsen huschte ihr über die Lippen.
"Du hast schon richtig gehört Meisterdieb 1412. Auf dem Ding das du im Mund hattest befand sich ein Tonikum das dich für 72 Stunden schlafen lässt. Eigentlich hätte es sich in deinem Mund aufgelöst... aber na ja, du hast es bemerkt..." nun fiel auch ihr Blick auf die "Tablette".
"Aber keine Angst..." immer noch grinste sie.
"Mein Kuss war nicht umsonst. Zwar hast du es ausgespuckt, jedoch hast du etwas von dem Zeug geschluckt und das bedeutet, dass du in wenigen Minuten einschläfst... zwar nicht für 72 Stunden... aber jedoch schon für eine lange Zeit!" Sie blickte wieder zu ihm.
"Schlau nicht wahr?" Fragte sie grinsend.
Kid schüttelte seinen Kopf.
Er fasste es nicht...
"Dafür hast du mich geküsst?"
"Das war es mir wert Kid!" Das Grinsen verschwand.
Kalt sah sie ihn an.
"Ich habe dir gesagt, dass ich dich Heute noch bekomme! Und das werde ich auch!"
"Ich muss dich enttäuschen Kleines... mir geht es hervorragend! Aber danke für den Kuss!"
Aoko schüttelte ihren Kopf.
"Glaub mir Kid... du wirst dem Tonikum noch verfallen!" Berichtete sie.
"Das werden wir ja sehen!"
Mit einer schnellen Handbewegung und einem lauten PÄNG war der Meisterdieb verschwunden...
"Oh ja... das werden wir..." flüsterte Aoko in die Nacht hinein.

Ziellos irrte Kid, nun wieder als Kuroba, durch die dunklen Gassen.
Schweißperlen hatten sich auf seinem ganzen Körper gebildet. Sein Puls pochte wie wild und sein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment platzen.
"Oh Gott..." stöhnte er während er sich an seinen Kopf fasste.
Er musste auf den schnellsten Weg nach Hause um Chii zu beauftragen etwas dagegen zu tun. Denn würde er einschlafen würde Aoko sein Geheimnis wissen.
Aoko...
Laut schrie er auf.
+Es ist doch nur ein Schlafmittel... + dachte er unter schwerem Atem.
Wieso hatte er dann solche Schmerzen?
Immer schneller wurde sein Herzschlag. Er konnte sich kaum noch auf seinen Beinen halten. Schlaff torkelte er durch die Gegend.
Mitten auf der Straße konnte er nicht mehr. Unter Schmerzen riss er seine Augen auf und sackte auf die Knie.
Ihm wurde schwarz vor den Augen, langsam, hob er seine Hände und rieb sie sich übers Gesicht.
"Bloß nicht schlapp machen..." stöhnte er auf.
Er versuchte aufzustehen, doch es gelang ihm nicht. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, erneut sackte er auf die Knie.
"Verdammt!" Fluchte er während er seine Augen zusammenkniff und seine Hände zu Fäusten ballte.
Und dann... geschah es.
Licht das sich schnell näherte. Das laute Hupen eines Autos, das irre Quietschen der Reifen.
Kuroba riss seine Augen auf.
Ein Schlag...
Ein Schrei...
Und es war vorbei...

Fortsetzung folgt...