Disclaimer: Mir gehört nichts, alle Charaktere gehören J. K. Rowling, ich leihe mir sie nur für den Moment.
Summary: Es begann mit einem Dreh an der Flasche - doch mittlerweile haben Harry und Draco sich so sehr in ihr eigenes Spiel verstrickt, dass es keinen Ausweg mehr gibt... außer einfach weiterzuspielen.
Warnungen: Immer noch Harry/Draco Slash und es gibt immer noch böse, böse Ausdrücke.
A/N: Vielen, vielen Dank für das grandiose Feedback für die ersten drei Kapitel! Ich hoffe, dass ich weiterhin im Rhythmus von 2 bis 3 Wochen ein neues Kapitel fertig habe.
Kapitel: 4/17

Starts with a Spin

Kapitel 4

xxx

Üben... Üben... Üben?

Malfoy wollte das mit ihm üben?

Harrys Augen blitzten weit aufgerissen hinter seiner Brille hervor; seine Arme waren verschränkt und er merkte, wie sich seine Fingernägel hart in seinem Bizeps festkrallten. Warum war er eigentlich auf einmal so nervös?

„Du willst was üben?", stieß Harry schließlich hervor.

Das Rosa in Dracos Gesicht breitete sich langsam aus, so dass Harry höchst amüsiert beobachten konnte, wie selbst die Ohren des Slytherins langsam zu leuchten begannen.

„Du bist doch nicht ernsthaft so schwer von Begriff, oder Potter?", brummte Draco, wobei er gezielt an Harry vorbeistarrte.

„Du meinst also, du willst mir mehr als einmal einen... einen Blow-Job geben?", fragte Harry ungläubig – und natürlich kein bisschen hysterisch.

Draco knallte seine Hände lautstark auf den Tisch, auf dem Harry saß. Blitzschnell drehte er sich vollends zu Harry und starrte ihn wütend an. „Nein, Potter, das will ich ganz bestimmt nicht. Aber genauso wenig möchte ich am Samstag wie ein Trottel dastehen", erklärte er mit erstaunlich ruhiger Stimme, was Harry gewaltig verunsicherte, da sie nämlich gar nicht zu seinem zornig glühenden Blick passte.

„Sag mal, würdest du dir nicht viel bescheuerter vorkommen, wenn sich jeder auf einmal fragen würde, warum du es so gut kannst?", erkundigte sich Harry zaghaft. Eine leichte Welle des Triumphs überkam ihn, als er sah, dass Draco blinzelte und offenbar noch einmal über seinen Vorschlag nachdachte.

„Nein", entschied Malfoy, woraufhin Harry die Schultern hängen ließ. „Die werden halt denken, dass ich ein Naturtalent wäre."

„Oder, dass du von Natur aus schwul bist", war Harrys gemurmelte Antwort darauf.

Daraufhin schenkte Draco ihm einen tödlichen Blick, der ihn sofort verstummen ließ.

„So... Du willst also üben?"

Draco nickte und errötete erneut.

Harry seufzte, wobei er nervös an den losen Fäden seines Umhangs zupfte. Als sich langsam unangenehme Stille im Klassenraum ausbreitete und Harry begann, unruhig gegen die Beine des Tisches, auf dem er saß, zu treten, realisierte er, dass er so unmöglich zur nächsten Unterrichtstunde gehen konnte. Sogleich brach in seinem Kopf die Frage los, wie er eigentlich noch an Unterricht denken konnte, wo doch in diesem Moment viel dringlichere Ereignisse direkt vor seiner Nase geschahen.

„Du... Du willst aber nicht...", Harry schluckte nervös, „jetzt gleich anfangen zu üben, oder?"

Im ersten Moment wirkte Draco außerordentlich alarmiert, fing sich aber wieder und schien nur noch von einer minderschweren Panikattacke erfasst zu sein, was Harry ein wenig erleichterte.

„Nein – doch nicht jetzt", entgegnete Draco. „Jetzt ist doch Unterricht, wie du weißt", erklärte er weiter und gestikulierte dabei unruhig mit der Hand.

Harry beschloss, Malfoy nicht darauf hinzuweisen, dass er zur nächsten Stunde ohnehin nicht mehr pünktlich erscheinen konnte. „Aber dann morgen?"

„Morgen?" Dracos Stimme überschlug sich. Er musste husten, bevor er kurz angebunden weiterredete: „Ja, morgen geht. Wir müssen bloß einen Raum finden, wo niemand", er erschauderte, „reinplatzen wird."

„Der Raum der Wünsche", murmelte Harry, obwohl er sich gar nicht so sicher war, dass er diese Information mit Draco teilen wollte. Aber dann erinnerte er sich, dass Malfoy eh mehr oder weniger von dem Raum wissen musste, nach dem, was letztes Jahr geschehen war...

„Was?"

„Der Raum der Wünsche", wiederholte Harry, diesmal etwas lauter. „Da... Nun ja... Da hast du uns alle doch letztes Jahr aufgespürt, weißt du noch?", fragte er mit deutlich verbitterter Stimme.

Draco schnaubte anmaßend, das Kinn ein wenig erhoben. „Ich erinnere mich ganz vage", erwiderte er.

Der Gryffindor verdrehte die Augen. „Triff mich einfach morgen im siebten Stock. Passt dir nach dem Abendessen?"

„Geht nicht, hab Quidditch-Training."

„Bis wann?"

„Bis acht."

„Dann um acht."

„Vorher muss ich aber duschen."

„Dann halt um halb neun!", entgegnete Harry, der sich plötzlich sehr müde und missgelaunt fühlte.

Draco wirkte etwas beleidigt. „Kein Grund, gleich aus der Haut zu fahren."

„Wenn ich dich daran erinnern dürfte, dass das allein deine Idee war, Malfoy... Ich muss da nicht aufkreuzen. Du kannst auch alleine üben, nämlich mit... mit..."

„Wenn du es auch nur wagst mir vorzuschlagen, dass ich mir irgendwelche Gegenstände in den Rachen schiebe, werde ich – "

„So war das doch gar nicht – ich meine – verdammt, Malfoy!" Harry war jetzt reichlich aufgebracht. „Sieh doch mal, ich hab schon einmal deinetwegen den Anfang einer Stunde verpasst, und wenn nun auch noch McGonagall hinter mir her ist... Kann ich jetzt nicht einfach gehen?"

„Natürlich, Potter. Hiermit erlaube ich dir, einfach zu gehen", erwiderte Draco spöttisch.

Doch Harry runzelte die Stirn. „Dann also morgen um halb neun? Im siebten Stock, denk dran."

„Ja, ja, ich werde schon hinfinden, keine Sorge."

„In Ordnung." Harry sah Malfoy noch ein letztes Mal nachdenklich an, bevor er sich umdrehte, um den Raum zu verlassen.

Draco atmete tief ein und vergrub sein Gesicht in den Händen.

xxx

Am nächsten Abend tigerte Harry fast eine Stunde lang unruhig im Gemeinschaftsraum umher. Die Nervosität stand ihm ins Gesicht geschrieben; Ron und Hermine hatten jedoch nicht die leiseste Ahnung, was der Grund dafür sein könnte. Sie entschieden, dass es, wenn man Harrys Besorgnis wegen der Partys an den Samstagen bedachte, am Besten wäre, nichts dazu zu sagen, sondern einfach mit den Hausaufgaben weiterzumachen.

Gegen Viertel vor sieben seufzte Harry schließlich laut auf und packte all seine Bücher und Pergamentrollen wieder zurück in seine Tasche.

„Wo willst du hin?", fragte Hermine, die dabei kaum von dem Aufsatz hochsah, an dem sie arbeitete.

„Ich kann mich hier schlecht konzentrieren, ich will irgendwo weiterarbeiten, wo's ruhiger ist", erwiderte Harry, wobei er Rons hochgezogene Augenbraue ignorierte und hoffte, dass keiner seiner Freunde erwähnen würde, dass es im Gemeinschaftsraum gerade außerordentlich still war, da jeder seine Hausaufgaben machte. „Ich geh' dann jetzt mal. Ähm... wartet nicht auf mich." Nach diesen Worten zuckte er zusammen, da ihm auffiel, wie sehr es sich danach anhörte, als hätte er eine Verabredung. Doch dieser Gedanke ließ ihn jetzt erst recht erröten.

Ron und Hermine sahen ihn weiterhin äußerst skeptisch an, woraufhin Harry unruhig von einem Fuß auf den anderen trat und sich schließlich die Tasche über die Schulter warf.

„Tja... tschüß dann", murmelte er und verschwand schnell durch das Porträtloch.

Als er schließlich an der Stelle im siebten Stock angekommen war, wo der Raum der Wünsche verborgen lag, hielt er unsicher inne, da er nicht wusste, wie er weiter verfahren sollte. Was für eine Art von Raum benötigte man eigentlich für diese Art von... Übungsstunde? Schließlich entschied er sich für die Beschreibung 'gemütlich', lief dreimal an der entsprechenden Wand vorbei und ging durch die Tür, die dort erschienen war.

Er kniff seine Augen fest zusammen, als er das Kingsize-Bett entdeckte, das im hinteren Bereich des Raums platziert worden war.

„Oh, Merlin", brummte er und öffnete behutsam ein Auge, um sich im Raum umzusehen. Die übrige Einrichtung war gar nicht so schlecht. Sie wirkte sehr... behaglich – was er ja eigentlich im Sinn gehabt hatte. Es gab ein Sofa, das sehr gemütlich aussah und direkt vor einem Kamin stand, dessen Feuer schwach loderte. Harry zuckte mit den Schultern, warf seine Tasche auf den Couchtisch und ließ sich auf die weichen Kissen des Sofas fallen. Kurz fragte er sich, wie spät es eigentlich war, als er plötzlich eine Uhr auf dem Kaminsims fand. Fünf nach acht – er hatte also noch ein Weilchen Zeit. Seufzend holte er seine Hausaufgaben aus der Tasche und begann seinen Aufsatz für Verwandlung.

Es war schon fast Viertel vor neun, als Draco endlich auftauchte. Aber da Harry mehr oder weniger mit dieser Verspätung gerechnet hatte, kommentierte er sie nicht. „Hast den Raum also gefunden, wie ich sehe", bemerkte er stattdessen, als Malfoy im Türrahmen erschien.

„Na ja, es war die einzige Tür in diesem Bereich des Korridors", entgegnete Draco hämisch grinsend. Sein Blick wanderte im Raum umher und blieb bei dem Bett hängen. Daraufhin sah er zu Harry herüber, die Augenbrauen hochgezogen. „Aus irgendeinem Grund kann ich mir nur schwer vorstellen, dass dieser Raum geeignet ist, um defensive Zauber darin zu üben", bemerkte er höhnisch, „wäre doch zu schade um die schönen Vorhänge."

Harry fiel auf, dass er wieder einmal rot wurde, und fluchte leise vor sich hin. „Der Raum der Wünsche, Malfoy? Er gibt dir, was du dir wünschst", erklärte er entrüstet.

Doch auf Dracos Stirn zeichnete sich eine Falte ab. „Entschuldige, dass ich frage, aber warum hast du dir ein Bett gewünscht?", fragte Malfoy drohend, wobei er unter dem Rot, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, ein wenig erbleichte.

„Ich hab nicht darum gebeten, der Raum hat es einfach da hingestellt", erklärte Harry mürrisch.

„Ach." Dracos Tonfall machte es sehr deutlich, dass er dem Gryffindor kein Wort glaubte.

Harry seufzte und begann, seine Bücher wieder einzusammeln, machte es jedoch viel langsamer als nötig.

Doch für Malfoy schien es noch zu schnell gegangen zu sein. „Oh, du musst doch nicht meinetwegen aufhören", warf er schnell ein. „Hausaufgaben sind viel wichtiger."

„Ist schon okay, ich habe für morgen bereits alles erledigt", antwortete Harry leise. Er fand es merkwürdig, gegenüber Draco so höflich zu sein. Dennoch wollte er es nicht riskieren, den anderen zur Weißglut zu bringen; besonders deshalb nicht, da der Slytherin sehr bald seinen Mund um Körperteile von Harry geschlossen haben würde, die er doch gerne noch eine Weile behalten würde.

„Oh." Draco wand sich unruhig hin und her, als wäre ihm alles sehr unbehaglich, woraufhin Harry realisierte, dass der Slytherin noch immer in der offenen Tür stand.

„Kannst ruhig reinkommen, weißt du", schlug er geradezu belustigt vor. „Hat doch keinen Sinn, dass dich jeder da stehen sieht. Sobald die Tür geschlossen ist, wird eh niemand mehr den Raum finden können, da er schon belegt ist."

Draco wirkte noch immer unsicher, betrat aber trotzdem den Raum und schloss die Tür hinter sich. Langsam bewegte er sich zum anderen Ende der Couch und ließ sich graziös auf dem Platz nieder, der von Harry am weitesten entfernt war, presste seine Hände zusammen und stützte sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab. Als er bemerkte, dass der Raum vorwiegend in Gryffindor-Farben gehalten war, runzelte er finster die Stirn, wobei er offenbar versuchte sich davon abzuhalten, einen Kommentar abzulassen.

Harry starrte ihn an und stellte fest, dass Malfoy einen Pyjama trug, und zwar einen eleganteren als alle, die Harry bisher gesehen hatte. Draco trug eine schwarze Tunnelzughose und ein grünes T-Shirt, das ehrlich gesagt viel zu hochwertig wirkte, um darin zu schlafen. Auf der anderen Seite handelte es sich hier um Malfoy... Harry fragte sich, was Malfoy wohl gedacht hatte, wie viel Zeit sie hier verbringen würden, da er schon seinen Schlafanzug anhatte. Das hieße dann wohl, dass Draco nicht später am Abend noch seine Runden als Vertrauensschüler drehen musste.

Der Gryffindor selbst trug eine Jeans, die er sich am Ende der Sommerferien gegönnt hatte, nachdem er Dudleys abgelegte Sachen endlich leid gewesen war, sowie ein aufgeknöpftes, kurzärmliges blaues Hemd und ein weißes T-Shirt darunter. Trotzdem fand er, dass er im Vergleich zu dem Slytherin unangemessen gekleidet war. Außerdem fühlte er einen vagen Anflug von Eifersucht bei dem Anblick von Dracos Haar, das sich sanft um seine Ohren schmiegte und kaum bis zu seinen Schultern reichte. Sein eigenes stand schließlich noch immer in alle Himmelsrichtungen ab, ganz egal was er versuchte, um es zu bändigen.

„Genießt du die Aussicht, Potter?", unterbrach Dracos Stimme seine Überlegungen, weswegen Harry sogleich die Stirn runzelte.

„Nicht besonders."

Draco schnaubte anmaßend.

„So, willst du nicht mal langsam anfangen, Malfoy?"

Nun war Draco derjenige, der die Stirn in Falten legte. „Werde ich hier heute eigentlich als einziger was machen?"

„Wenn's tatsächlich meine Aufgabe wird, werde ich's mir irgendwie aus dem Ärmel schütteln", erwiderte Harry teilnahmslos. Jedenfalls hatte er nicht vor, es mehr als einmal zu tun.

Draco atmete angestrengt aus. „Na gut."

Dann drehte er sich zu Harry, woraufhin der Gryffindor sich plötzlich sehr nervös und benommen fühlte; zu allem Überfluss begann er, seine Hose als ein wenig zu eng zu empfinden. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf seine Hose hinab, so dass Draco seinem Blick folgte und spöttisch grinste.

„Da kann's wohl einer gar nicht erwarten, was?", höhnte er.

Ein paar Sekunden lang starrte Harry ihn bloß an, doch dann grinste er. „Malfoy, ich bekomme gleich einen geblasen. Ob Junge, Mädchen oder was auch immer, es ist doch trotzdem ein Mund. Vorausgesetzt, du stellst dich nicht verdammt lausig an, wird es sich trotz allem sehr gut anfühlen", lachte er.

Draco verzog das Gesicht und nickte resignierend, ehe er sich langsam erhob, um sich vor Harry auf dem Boden hinzuknien. Danach starrte er Harrys Schritt eine Weile an, da er offensichtlich unsicher war, wo und wie er anfangen sollte. Hilflos kicherte Harry, wobei ein wenig Hysterie in seiner Stimme mitschwang. Schwer atmend langte er nach seinem Reißverschluss – denn plötzlich war er mehr als bereit, endlich anzufangen, um es zu guter Letzt hinter sich zu haben.

"Was? Warte!", schrie Draco nun, dessen Hände hochschnellten, um Harry aufzuhalten, aber inne hielten, bevor sie ihn wirklich berührten.

Harry kicherte erneut, woraufhin er sich eine Hand vor den Mund presste.

„Tut mir leid", keuchte er, als Draco ihn merkwürdig ansah. „Jetzt mach schon, Malfoy! Bring's doch einfach hinter dich!"

Draco biss sich auf die Unterlippe und nickte. „Ja, alles klar", bemerkte er leise und ließ zu, dass Harry seine Hose öffnete.

Doch nun hielt Harry inne, der von neuem peinlich berührt war.

„Also, bei Salazar noch mal, meinen hattest du doch schon in der Hand!", rief Draco und riss Harry die Hose gleich komplett herunter.

„Malfoy!", protestierte Harry sogleich sichtlich erschrocken.

„Halt's Maul, Potter, du hast immer noch deine Boxershorts an."

Das war jedoch nicht mehr lange der Fall, sobald Draco sich streckte und sie auch herunterriss. Unwillkürlich machten Harrys Hüften die Bewegung mit, sie hoben sich, so dass Draco die Shorts einfach herunterziehen konnte.

„Umpf", murmelte Harry und errötete so stark, dass er sich einbildete zu glühen.

Scheinbar erleichtert atmete Draco aus, als hätte er jetzt das erste Hindernis bezwungen.

„Bist du bereit?", fragte er, griff vorsichtig nach Harrys Schwanz und starrte ihn an.

Harry wünschte, er würde ihn nicht so eingehend begutachten...

„Ähem...", antwortete er, während er noch immer versuchte, sich an das Gefühl zu gewöhnen, dass ihn jemand anderes so intim berührte.

Allerdings wartete Draco gar nicht auf eine ausführlichere Antwort, sondern lehnte sich, bevor er es sich anders überlegen konnte, nach vorn und schloss seinen Mund um die Spitze.

Keuchend stieß Harry unabsichtlich seine Hüfte nach vorn, krallte sich mit den Fingern im Stoff des Sofas fest und drehte und zwirbelte beharrlich daran.

Unmittelbar darauf ließ Draco ihn los und verzog das Gesicht, wobei ihm die Zunge beinahe aus dem Mund heraushing.

„Bah, grauenhaft", murrte er, atmete jedoch einmal tief durch, stützte sich ab und nahm Harry erneut in den Mund, diesmal etwas tiefer.

Von neuem keuchte Harry auf, woraufhin Draco anfing sich zu bewegen, seinen Mund auf und ab gleiten ließ und mit seiner Zunge genau so um die Spitze wirbelte, wie er es am letzten Samstag mit Harrys Fingern getan hatte.

Harry, dessen Kopf nach hinten auf die Lehne des Sofas gekippt war, starrte mit großen Augen gen Decke und konnte kaum begreifen, was da mit ihm geschah. Er atmete tief ein und aus und versuchte so, sich unter Kontrolle zu halten, damit er nicht vor Draco völlig zu Wachs wurde. Eine von Harrys Händen war inzwischen unter seinem Hemd gelandet und streichelte wie beiläufig über seine Haut. Unbewusst bewegte er ein Bein, das er zuvor auf der Couch abgestützt hatte, zur Seite, so dass Malfoy mehr Platz hatte. Als Dracos Mund plötzlich tiefer rutsche und heftig saugte, keuchte Harry noch einmal laut auf, wobei er seine Hüfte wieder nach vorn stieß.

Prompt zog Draco sich würgend zurück. „Potter!", knurrte er.

Schnaufend brachte Harry nur ein gekeuchtes „Tut mir leid... tut mir wirklich leid... kann nichts dafür..." heraus.

Während sich auf Dracos Lippen ein undeutliches Lächeln abzuzeichnen schien, bemerkte der Slytherin nicht, dass seine Hand noch immer die Aktion durchführte, die sein Mund unterbrochen hatte. Als ihm dies schließlich auffiel, verfinsterte sich seine Miene. Sofort ersetzte er die Hand wieder durch seinen Mund und benutzte seine Hände, um Harrys Hüfte im Zaum zu halten, damit er noch einmal versuchen konnte, genauso wie eben zu lutschen.

Während Harry weiterhin keuchte und schnaufte, nahm Draco so viel er konnte von ihm in seinen Mund und lutschte sich langsam zurück zur Spitze, woraufhin Harry ein tiefes Stöhnen ausstieß. Mittendrin hörte Harry sich jedoch selbst, schlug sich schnell eine Hand vor den Mund und biss sich in einen Finger, um zu verhindern, dass er laut weiterstöhnte.

Da seine Augen fest geschlossen waren, sah er nicht, wie sich Dracos zu Schlitzen verengten. Beim nächsten Lutschen kratzten Malfoys Zähne leicht über Harrys Haut – und Harry schreckte hoch.

„Autsch! Malfoy! Was zum – " Doch dann verstummte er, da Draco nun die Haut mit seiner Zunge beruhigte. Außerdem - so sehr hatte es nun auch wieder nicht weh getan.

Viel mehr Mühe war auch gar nicht nötig. Plötzlich konnte Harry fühlen, wie sich jeder einzelne Muskel in seinem Körper anspannte und sein Rücken sich krümmte, als seine Welt jäh in einem verschwommenen Wirrwarr heftigen Genusses explodierte, das durch seinen Bauch geradewegs in seine Lenden strömte. Seine Oberschenkel erzitterten und während er sich weiterhin auf den Finger biss, hatte er beide Hände vor den Mund geschlagen, damit er leise schreien konnte. Danach lag er da, rang nach Luft und hörte Draco würgen und husten.

„Merlin... P-Potter, hättest du mich nicht mal warnen können!", beklagte Malfoy hustend und keuchend. „Heilige Scheiße, ich brauch' was zu trinken. Was muss man hier eigentlich anstellen, um ein Glas Wasser zu bekommen? Ey, verdammt noch mal, mein Mund, bah!"

Ein Glas erschien auch plötzlich auf dem Tisch, das Draco sich sofort krallte und in einem Zug leerte, bevor er es schnaufend auf die Tischplatte knallte. „Verfluchter Mist", brummte er, „dich zu küssen ist echt leicht verdientes Geld im Vergleich dazu."

„Ach, ich weiß nicht. Mir hat's durchaus gefallen", seufzte Harry, der endlich seine Stimme wiedergefunden hatte.

Daraufhin sah Draco ihn ungewohnt zufrieden an. „Oh? War also gar nicht so schlecht?"

„Malfoy, ich denke, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass das gerade das Nützlichste war, was dein Mund jemals für mich getan hat." An diesem Punkt grinste Draco frech und Harry erkannte mit Verspätung, dass er nur das Ego des Slytherins gefüttert hatte. „Der Mann, der dich einmal bekommt, wird sehr glücklich sein", fügte er schnell noch hinzu, woraufhin Dracos Kopf wie ein lädierter Luftballon zusammenschrumpfte. Er sackte wieder auf die Couch herunter und zog eine Schnute.

Für ein paar Minuten waren beide still; Draco saß mit verschränkten Armen da und schmollte, während Harry völlig zusammengesunken die halbe Couch einnahm. Immer wieder schaute Draco ihn seltsam von der Seite an, bis Harry realisierte, dass er hüftabwärts noch immer nackt war. Errötend rappelte er sich hoch und schnappte sich seine Boxershorts vom Tisch, wo Malfoy sie zuvor abgelegt hatte. Lethargisch streifte er sie über, bemühte sich aber nicht mehr, auch noch seine Hose anzuziehen, sobald er einmal wieder halbwegs bekleidet war. Er fiel zurück aufs Sofa und versuchte verzweifelt, das alberne Grinsen zu unterdrücken, das sich auf seinem Gesicht auszubreiten drohte.

„Ich muss feststellen", sagte Draco schließlich, während er sich, wie schon in den vergangenen Minuten, auf dem Sofa hin und her wand, „ich glänze bei allem, woran ich mich versuche."

Harry schnaubte, bemühte sich aber nicht zu kontern.

„Bist du dir sicher, dass du... dass du es nicht auch einmal versuchen willst?"

Doch Harry starrte Draco ungläubig an.

„Nun ja, ich schätze, so furchtbar war es auch wieder nicht", fuhr Draco leichtfertig fort, womit er Harry offenbar weiter überzeugen wollte.

Harry schüttelte nur den Kopf. „Nein, is' schon gut, danke", grinste er höhnisch, woraufhin Draco die Stirn in Falten legte.

Erst als Malfoy sich immer wieder hin und her wälzte, bemerkte Harry, dass der Slytherin versuchte, die Beule in seiner Hose vor ihm zu verbergen. Harry neigte seinen Kopf leicht zur Seite und schmunzelte nachsichtig. „Ich schätze aber, ich könnte den Gefallen erwidern." Kaum hatte er dies gesagt, stürzte er sich auf Draco, der ihn erschrocken anstarrte, und riss dessen Pyjama-Hose herunter.

Draco quiekte regelrecht, als Harry seine Finger schließlich um ihn schloss, was den Gryffindor kichern ließ. Malfoys Versuch, Harry hämisch anzugrinsen, schlug fürchterlich fehl, da er von dem Gefühl, wie Harrys Finger ihn streichelten, viel zu abgelenkt war. Stöhnend beugte er seine Knie so, dass er seine Füße auf dem Sofa abstützen und Harry zwischen seine gespreizten Beine krabbeln konnte. Eine Hand in sein eigenes Haar gekrallt, biss Draco die Zähne zusammen und atmete zischend ein und aus. Er konnte spüren, wie diese grünen Augen ihn begutachteten, also öffnete er seine ebenfalls, um den Blick zu erwidern. Harrys Brille hing ihm schief auf der Nase, weswegen Draco seine andere Hand ausstreckte und sie ihm ganz herunternahm und irgendwo zur Seite legte.

Keiner von beiden war sich sicher, woran es lag, aber sie konnten die Augen nicht vom anderen abwenden. Ohne den Blick voneinander zu lassen, starrten sie sich mit halb-geöffneten Augen an und erst als Draco seine zukniff und den Kopf nach hinten fallen ließ, als er kam, unterbrachen sie diesen Starr-Wettbewerb.

Während Draco schwer atmete, lehnte Harry sich zurück und starrte den Blonden an. „Zufrieden?", fragte er, amüsiert darüber, wie errötet und verlegen Malfoy gerade aussah.

„Ich schätze, es hat ausgereicht", erwiderte er.

Harry zuckte mit den Schultern. „Sollte es auch, denn mehr wirst du im Moment nicht bekommen."

„Im Moment?"

„Jemals. Es war mehr, als du jemals bekommen wirst", berichtigte Harry.

Draco schnaubte, aber Harry ignorierte ihn und stierte stattdessen seine klebrige Hand an. „Schmeckt das eigentlich furchtbar?", fragte er mit ein wenig Neugier in der Stimme.

Draco blinzelte. „Schmeckt was furchtbar?", hakte er nach. Doch als Harry ihm die Hand vors Gesicht hielt, schreckte er zurück und rümpfte die Nase. „Es ist... also angenehm ist es nicht", sagte er vorsichtig. „Nicht wirklich schrecklich, aber auch nicht gerade lecker."

Harry starrte seine Hand kurz nachdenklich an, ehe er zaghaft an einem Finger leckte. Amüsiert schnaubte Draco, als sich Harrys Gesicht verzerrte.

„Widerlich", brummte Harry und wollte beinahe seine Hand an Dracos Bein abstreifen, doch der Blonde rollte schnell aus dem Weg und landete weich auf dem Boden.

„Wag es ja nicht, Potter!", warnte er, woraufhin Harry seine Hand am Sofa abwischte.

Einmal mehr schnaubte Draco und zog sich die Hose wieder hoch, die Harry ihm ja nie wirklich ausgezogen hatte. „Sind wir fertig für heute?"

„Ich denke schon. Außer, du hast Lust, mir noch mal einen zu blasen." Harry sah geradezu hoffnungsvoll dabei aus, was bei Draco ein hämisches Glucksen hervorrief.

„Hättest du wohl gerne!", entgegnete Malfoy und stolzierte hinaus, da er Harrys Gegenwart wirklich nicht länger ertragen konnte.

xxx

Samstag rollte heran und hatte einen Draco im Gepäck, dem angst und bange war. Er freute sich nun wirklich nicht darauf, die Aktion von Mittwoch zu wiederholen, vor allem nicht, wenn andere dabei zuschauten.

Harry war genauso nervös und auch ein wenig ängstlich, dass er derjenige sein könnte, dem diese Pflicht zugeteilt wurde. Gedanklich driftete er immer wieder ab und verlor das Spiel aus den Augen.

„Harry, Wahrheit oder Pflicht?", hörte er Hermine fragen, als das Spiel noch nicht lange lief, weshalb Harry sich auch noch nicht beruhigt und an die Vorstellung dessen gewöhnt hatte, was Draco und er noch vor sich hatten. – Ganz zu schweigen davon, dass ausgerechnet Hermine ihn jetzt fragte. Sie würde ihn sicher nicht... dazu verpflichten, oder etwa doch? Also, jetzt mal ehrlich, hierbei handelte es sich um Hermine. Allerdings handelte es sich auch um das Mädchen, das vor wenigen Wochen kein Problem gehabt hatte, vor ihren Mitschülern blank zu ziehen...

„Harry!"

„Oh!" Harry blinzelte und kam wieder zu sich. „Tschuldigung. Ähm... Pflicht?"

Hermine lächelte ausgesprochen zufrieden, was Harry ganz schön nervös machte, da er ehrlich gesagt nicht wusste, was er von ihr zu erwarten hatte.

„Zeit für einen kleinen Richtungswechsel, findet ihr nicht auch?", meinte sie, woraufhin Harry einen starken Drang verspürte, sie zu umarmen.

Ihm war ganz egal, was er machen musste, solange es nicht Draco oder seinen Mund betraf. Wirklich, alles andere wäre doch sehr viel –

„Ich möchte, dass du Ron einen Zungenkuss gibst."

- schlimmer!

Harry blinzelte mehrmals hintereinander, legte den Kopf leicht zur Seite und blickte Hermine ungläubig an. Vage hörte er Draco im Hintergrund kichern, aber er ignorierte ihn. „Was? Hermine – nein!", rief er mit einem düsteren, aufgesetzten Lächeln.

„Warum denn nicht? Ich meine, du hast Malfoy geküsst, er hat Malfoy geküsst, jetzt könnt ihr euch genauso gut auch gegenseitig küssen", verkündete Hermine. „Abgesehen davon war ich auch ein wenig neugierig..."

„Hermine!", schrie Ron daraufhin schockiert.

„Aber Hermine... das ist doch total verrückt", versuchte Harry zu argumentieren.

Hermine schüttelte leicht den Kopf. „Dir hat es aber nichts ausgemacht, Malfoy zu küssen", erklärte sie, doch Harry korrigierte sie schnell.

„Ähm, nein, das hat es mir schon. Es ist bloß so verrückt, weil... nun ja... weil Ron und ich befreundet sind."

„Das ist aber echt 'n lahmer Grund", grinste Draco mit einer deutlichen Spur Häme.

Harry ignorierte ihn zum wiederholen Male. „Es gibt wirklich keinen Grund für mich, Ron zu küssen", drängte er. „Komm schon, Hermine, irgendjemand anderes! Das wäre sonst so... peinlich."

„Also wirklich, Hermine, ich hab auch langsam die Nase voll davon, Jungs zu küssen", betonte Ron und rümpfte vor Abscheu die Nase.

Hermine seufzte.

„Genau - ich hätte auch nichts dagegen, zur Abwechslung mal ein Mädchen zu küssen", brummte Harry.

„Letzte Woche hast du mich geküsst", erinnerte ihn Hermine sofort.

Schwerfällig starrte Harry sie an. „Das zählt nicht", sagte er, woraufhin Hermine die Augen aufriss.

„Ach wirklich?", fragte sie beleidigt.

„Ähm... so hab ich das nicht gemeint. Ist doch so, wir sind doch alle Freunde..."

Hermine verdrehte die Augen. „Na meinetwegen. Bitteschön. Dann verpflichte ich dich halt, Seamus mit Zunge zu küssen."

Aber irgendwie fand Harry das nicht sonderlich besser.

xxx

Draco fühlte sich sehr gut unterhalten von der Vorstellung, dass Potter mit seinen idiotischen Gryffindor-Freunden knutschen sollte. Vage kam es ihm in den Sinn, dass er jetzt vielleicht sehen würde, was so spannend daran war, wenn dieser Typ jemanden küsste – ob nun ihn selbst, oder jemand anderen.

Doch als er sah, wie Seamus in eifriger Vorfreude grinste, zog sich etwas in seinem Magen zusammen. Malfoy runzelte verärgert die Stirn und sah, wie Harry errötete, die Augen verdrehte und sich grinsend zu seinem Gryffindor-Kollegen drehte. Dieses Mal schien Harry sich aber irgendwie ungezwungener aufzuführen. Er zögerte nicht einmal, als Seamus sich flink nach vorn lehnte und liebevoll Harrys Lippen mit seinen bedeckte; sogar Draco konnte sehen, wie sich Harrys Mund automatisch öffnete und Seamus sogleich seine Augen schloss und den Kuss begierig erwiderte. Erst jetzt erinnerte sich Draco, dass Seamus natürlich diesen Kuss genießen würde, denn er war schließlich schwul.

Dracos Magen zog sich abermals zusammen, während sich auf seinen Lippen ein gehässiges Grinsen abzeichnete. Ein widerlicher Anblick war das vielleicht...

Trotzdem konnte er die Augen nicht abwenden. Dabei gab es doch gar nichts, was an dem Anblick der beiden anregend war. Er sollte einfach woanders hinschauen und das ganze Spektakel ignorieren, bis es endlich vorbei war. Also ehrlich, die würden sich eh nicht lange küssen; Hermine hatte ihnen schließlich keine Zeit vorgegeben. Doch Dracos Blick verharrte eisern auf den zwei Gryffindors.

Auf einmal veränderte sich aber etwas zwischen den beiden, das fiel auch Draco auf, aber er war sich nicht sicher, was es war.

Seamus' Hände schnellten hoch und streichelten zärtlich über Harrys Wangen, was den Schwarzhaarigen leicht erschauern ließ. Harrys Kopf neigte sich willkürlich zur Seite und Draco konnte beobachten, wie Seamus Harry regelrecht verschlang.

Malfoy zwinkerte angestrengt.

Seamus' Hände wanderten tiefer, streiften über Harrys Hals und seine Schultern, bis sie seine Arme hinabstrichen und sich seine Finger um Harrys Handgelenke legten. Harry lief offensichtlich ein Schauer den Rücken hinunter und er – Moment mal, hatte er wirklich gequiekt? Das hatte er doch nicht, als -

Endlich konnte Draco den Blick zur Seite wenden; doch seine Augen wanderten immer wieder zurück zu dieser Darbietung und verharrten schließlich auf Seamus' Händen, als dessen Daumen gerade zaghaft über die Innenseiten von Harrys Handgelenken kreisten.

Hilflos sah er mit an, wie Seamus Harry an den Händen erst hochzog und dann nach hinten stieß. Harry leistete keinen Widerstand, landete sanft mit den Rücken auf dem Boden, woraufhin Seamus sich über ihn lehnte und mit einem Bein zwischen Harrys gespreizten Beinen hinkniete. Harrys Handgelenke hatte er über dessen Kopf fest gegen den Boden gedrückt; nun wurde der Kuss sogar noch intensiver. Harry krümmte sich Seamus entgegen, ein tiefes Stöhnen entwich seiner Kehle und –

- und Draco sah rot.

Malfoy atmete tief durch, die Augen zu Schlitzen verengt und die Zähne fest zusammengebissen. Er wusste nicht genau warum, aber er raste vor Wut. Dieser idiotische Gryffindor reagierte bei ihm nie so. Außerdem hatte Harry doch zugegeben, unfähig zu lügen, dass Draco ein guter Küsser war! Also, wieso, wieso hatte Draco nicht diesen Effekt auf ihn? Was war denn an diesem dämlichen Halbblut so außergewöhnlich? Der konnte doch mit Sicherheit nicht besser küssen als er, mal abgesehen von früheren Erfahrungen mit anderen Jungs. Das war doch ungeheuerlich.

„Okay, das reicht jetzt aber!" Draco explodierte regelrecht, riss die Augen jedoch weit auf, da er sich sicher war, dass er das nicht hatte sagen wollen. „Das ist doch nicht mehr feierlich", fuhr er rasch fort, da er sich bewusst war, dass jeder ihn anstarrte, inklusive Seamus-diesem-Scheißkerl-Finnigan und Harry-ich-stöhn-den-ganzen-Saal-zusammen-Potter. Ohne Zustimmung seines Hirns machte sein Mund aber weiter: „Das ist schädlich für meine geistige Verfassung. Ich sollte nicht genötigt werden, mir etwas so Furchtbares so lange anzusehen. Schaut mal, selbst Weasley stimmt mir zu, oder etwa nicht?" Warum konnte er nicht einfach die Klappe halten?

Ron zog eine Augenbraue hoch. „Besser, als euch beiden zuzusehen, ist es allemal", meinte er und Draco verspürte plötzlich den Drang, ihm gehörig die Fresse zu polieren. Oder irgendjemand anderem. Ganz besonders Granger, schließlich war das alles ihre Schuld; sie hatte damit angefangen und nun grinste sie so selbstgefällig zu ihm herüber, was ihr gar nicht zustand, mal ganz abgesehen davon, dass so jemand wie Granger auch gar nicht selbstgefällig war. Pansy machte auch noch das gleiche, in geradezu lüsterner Art und Weise; Draco hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb.

„Nun denn, weiter geht's, Potter, bist schließlich jetzt an der Reihe", forderte Draco nach einigen Minuten unangenehmer Stille.

Endlich raffte Harry sich auf und Draco war erleichtert, dass Harry wenigstens seine Atmung wieder unter Kontrolle zu haben schien, während er im Gesicht jedoch noch ziemlich rot war. Dieser Scheißfinnigan hingegen sah aus, als wäre er eine Scheißglühbirne. Draco war stinksauer.

„Alles klar", keuchte Harry und Draco realisierte, dass er in der Tat noch außer Atem war. Aber dann rief er diesen Thomas auf, um seine Runde zu beschließen, und Draco entspannte sich endlich; sein Magen entkrampfte sich wieder, genauso wie seine Fäuste – Draco hatte gar nicht bemerkt, dass er sie überhaupt geballt hatte. Seine Finger fühlten sich steif an und er starrte verwundert auf die halbmondförmigen Abdrücke, die seine Fingernägel auf seinem Handrücken hinterlassen hatten, während Deans Aktion irgendwo im Hintergrund ungehört blieb.

xxx

Als Draco letztlich an die Reihe kam, war er ein wenig überrascht, dass es dieser Finch-Fletchley war, der ihn dazu verpflichtete, obwohl Draco nicht eine Sekunde lang daran glaubte, dass er allein dahinter steckte oder dass es auch nur seine eigene Idee gewesen war.

Jedenfalls versuchte Malfoy, nicht zu nervös zu wirken, als er zu Harry herüberkrabbelte. Doch dann bekam er Angst, dass er zu selbstsicher wirkte, weswegen er versuchte, sich zu entspannen; dafür fürchtete er nun, er sähe aus, als könne er es gar nicht erwarten. Unter all diesen Befürchtungen lag jedoch auch noch die Angst, jemand würde erkennen, dass sie vorher geübt hatten.

Harry errötete bis zu seinen Haarwurzeln, obwohl er doch gewusst hatte, was auf ihn zukam. Draco schätzte, dass es nur an dem Gedanken lag, es vor all diesen Leuten zu tun; es konnte aber auch daran liegen, dass das Wiesel aussah, als bekäme es jeden Moment einen Herzinfarkt. Weasley war bestimmt bloß neidisch, stellte Draco sich vor – denn er war ja letztendlich brillant darin.

Plötzlich erinnerte ihn die Situation an die Episode mit Finnigan und seine Miene verdüsterte sich.

Dieses Mal würde er Harry stöhnen lassen. Oder quieken. Oder wild unter ihm zappeln und sich winden. Oder alles gleichzeitig. Hm...

„Los geht's, Malfoy, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit", hörte er Justin drängen und fragte sich auf einmal, wann Hufflepuffs eigentlich angefangen hatten zu glauben, dass sie ihn herumkommandieren durften. Draco atmete nervös aus und verlor keine Zeit, Harrys Hände aus dem Weg zu schieben und seine Hose zu öffnen. Er schaute Harry nicht einmal ins Gesicht, bevor er nicht seinen Schwanz in der Hand hielt; auch dann grinste er nur überheblich und voller Selbstbewusstsein in Harrys weit aufgerissene grüne Augen.

Harry schluckte nervös, woraufhin Dracos Grinsen nur noch breiter wurde.

Der Gryffindor öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Draco schnitt ihm das Wort ab, bevor es ausgesprochen wurde, indem er soviel er konnte von Harrys Schwanz in den Mund nahm. Sofort saugte er sich seinen Weg nach oben und wurde durch das befriedigende Geräusch belohnt, Harry beim Einatmen quieken und daraufhin keuchen zu hören. Harrys Hand schnellte hoch, um seinen Mund zu bedecken, während er nach hinten gegen die Wand kippte und seine Beine sich v-förmig spreizten. Als Dracos Hand hochschoss, um Harrys wegzuschlagen, fuhr der Gryffindor für einen kurzen Moment hoch, gab sich jedoch sofort gänzlich dem Gefühl von Dracos Zunge hin.

Das Resultat war ein lautes, kehliges Stöhnen, das die eine Hälfte der Gruppe keuchen und die andere erröten ließ. Draco grinste um Harry herum und setzte seine Bewegungen fort.

Harry ließ sich seitwärts gleiten, so dass er nicht mehr aufrecht gegen die Wand saß, sondern flach auf dem Boden zum Halt kam. Dann krümmte sich sein Rücken nach oben und Draco konnte die Augen nicht von diesem gelenkigen Körper lassen, der weiterhin nach oben in seinen Mund stieß; Harry keuchte und stöhnte und kümmerte sich nicht mehr darum, wo seine Hände waren, bis sie sich in Dracos Haar verstrickten. Als Harry kam, würgte Malfoy ein paar Mal, brachte es aber alles in allem gut hinter sich und schaffte es sogar, alles zu schlucken, was ihm in den Rachen schoss.

Draco rappelte sich hoch, wischte sich die Tropfen ab, die sein Kinn hinuntergelaufen waren, und starrte dann den zerzausten Schwarzhaarigen unter sich an, verzückt von dem Gedanken, dass er es gewesen war, der ihn in diesen Zustand versetzt hatte. Da Harry noch immer völlig benommen wirkte, packte Draco ihn zurück in seine Hose und schloss sie wieder, wobei er sich jedoch ein hämisches Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Hey, Potter!", rief er, während er sich nach vorne lehnte und Harrys Nase einen Stups gab.

Erschrocken öffneten sich diese grünen Augen wieder und Harry wurde noch eine Spur röter im Gesicht.

„Ähm... ja?", entgegnete Harry matt und immer noch außer Atem.

„War kein schlechter Abend für dich heute, nicht wahr?"

Dracos hämisches Lächeln wurde weiter und war schon fast zu einem breiten Grinsen herangewachsen, als Harry aufstöhnte, noch mehr errötete und sein Gesicht in seinen Händen verbarg.

Dann drehte Draco sein Schmunzeln aus irgendeinem unerfindlichen Grund zu Seamus herüber, der mit einem berechnenden Blick in den Augen zurückgrinste.

Die Zeit, herauszufinden, was das bedeuten sollte, nahm Draco sich allerdings nicht, da er stattdessen viel lieber Harrys verlegenes Gesicht betrachtete.

xxx