Disclaimer: Mir gehört
nichts, alle Charaktere gehören J. K. Rowling, ich leihe mir sie
nur für den Moment.
Summary: Es begann mit einem Dreh an der
Flasche - doch mittlerweile haben Harry und Draco sich so sehr in ihr
eigenes Spiel verstrickt, dass es keinen Ausweg mehr gibt... außer
einfach weiterzuspielen.
Warnungen: Immer noch Harry/Draco Slash
und es gibt immer noch böse,
böse Ausdrücke.
Kapitel: 5/17
Starts with a Spin
Kapitel 5
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Das erste, was Harry wahrnahm, als er sich endlich wieder seiner Umgebung bewusst wurde, war die absolute Stille im Raum. Die Erniedrigung schwappte wie eine Welle über ihn, während er sich unbeholfen aufrappelte und versuchte, Dracos hämisch grinsendes Gesicht zu ignorieren, das bedrohlich vor ihm aufragte. Bemüht, niemandem direkt ins Gesicht zu sehen, lehnte er sich nach hinten gegen die Wand und legte die Hände in den Schoß, wobei er zum ersten Mal bemerkte, dass Draco ihm offenbar die Hose wieder zugemacht hatte, was die Situation nur noch viel peinlicher machte.
„Also, irgendwie finde ich, Potter sollte sich für die Pflicht erkenntlich zeigen und es auch tun", rief Blaise Zabini aus, woraufhin Harry ihn erwürgen wollte. Aber dann schlug die Wucht der Worte erst richtig bei ihm ein und eine Woge von Panik überkam ihn.
„Langweilig", meinte Hermine und riskierte einen Blick zu Harry. „Wir haben's heute abend schon einmal gesehen, das reicht."
Ein Raunen ging durch die Gruppe, doch jeder schien ihr mehr oder weniger zuzustimmen, mit Ausnahme von Draco, der offenbar seine Enttäuschung nicht zu verbergen wusste. Erleichtert atmete Harry aus und schaute dankbar zu Hermine herüber. Diese zuckte jedoch bloß mit den Schultern.
Harry grinste. Eine weitere Woche hatte er überstanden.
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Das Problem war jedoch nun, dass Harry wusste, dass seine Mitschüler sehen wollten, wie er die Aufgabe erwiderte. Die erste Hälfte der Woche verbrachte er damit, sich Sorgen zu machen, wie er dabei eigentlich vorgehen sollte. Die Vorstellung, wie alle ihn auslachten, ließ ihm keine Ruhe, denn er würde sich bestimmt ganz grauenvoll anstellen...
Erst am Donnerstag war er fähig, die Selbstsicherheit aufzubringen, doch schließlich wartete er an diesem Abend nach dem Essen im Korridor außerhalb der Großen Halle auf Draco. Als dieser, der zum Glück von keinem seiner Slytherin-Kollegen begleitet wurde, durch die Tür stolzierte, zögerte Harry keine Sekunde, ihn am Ärmel zu packen und in einen leeren Klassenraum zu zerren. Ganz selbstgefällig folgte ihm der Slytherin, der nur innehielt, um Harry gehässig anzugrinsen, als dieser gerade die Tür hinter sich schloss und fest verriegelte.
„Is' nicht nötig, mich so zu misshandeln, Potter. Wenn du mit mir reden möchtest, brauchst du nur zu fragen", grinste er hämisch, verschränkte die Arme und hob sein Kinn ein wenig.
Harry konnte sich nicht verkneifen, eine Augenbraue hochzuziehen. „Wer hat hier was von Reden gesagt?", erwiderte er scharf, während unwillkürlich seine Mundwickel zuckten. „Gibt doch schließlich viel bessere Sachen, für die man deinen Mund benutzen kann."
Nach dieser Anspielung auf die letzte Aufgabe zeichnete sich eine besorgte Falte auf Dracos Stirn ab. „Das kann doch nicht dein Ernst sein", bemerkte er und warf Harry einen skeptischen Blick zu. „Hast du mich wirklich deshalb hier reingezerrt?"
„Nun... an sich... nicht", murmelte Harry, während Hitze in seinen Wangen hochstieg. „Eigentlich ist es genau andersherum..."
„Bitte?" Draco blinzelte überrascht, woraufhin Harry frustriert seufzte.
„Ähm... heute abend schon was vor?", fragte Harry.
Draco schüttelte zögerlich den Kopf und sah immer noch misstrauisch aus. „Was springt für mich dabei raus?"
Nach einer kurzen Pause antwortete Harry provokativ: „Du bist doch nicht ernsthaft so schwer von Begriff, Malfoy?" Er bewerkstelligte sogar ein gehässiges Grinsen, obwohl sein Magen gerade Flickflacks übte.
Langsam dämmerte die Erkenntnis in Malfoys Blick. „Oh. Ooohhh", grinste er dreckig. „Ist das dein Ernst, Potter?" Harry zuckte unverbindlich mit den Achseln. „Denn wenn nicht - ich muss da nicht aufkreuzen, wie du weißt." Draco begann, ganz nonchalant seine Fingernägel zu begutachten, während er auf eine Antwort wartete, doch Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Hast du vor, mir stattdessen vorzuschlagen, dass ich mir 'irgendwelche Gegenstände in den Rachen schiebe'?", fragte er sarkastisch.
Draco schaute kurz zu ihm auf. „Ja, so ungefähr", grinste er.
Erneut zuckte Harry mit den Schultern. „Alles klar", sagte er gelassen und machte sich auf den Weg zur Tür.
„Was? Warte!", schrie Draco.
Harry drehe sich um, die Augenbrauen hochgezogen. „Ja?", fragte er ganz unschuldig, doch Draco wirkte etwas verunsichert, als hätte er ihm gar nicht absichtlich hinterhergerufen.
„Ich – aber – ach, Scheiß drauf!", zischte er, als Harry anfing zu kichern.
„Alles klar, wir sehen uns dann."
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Wieder einmal war Harry früh dran, als er den Raum der Wünsche erreichte; es war gerade einmal Viertel vor neun. Die Einrichtung war in etwa die gleiche wie beim letzten Mal, nur war sie eher in Slytherin-Farben gehalten. Doch zu Harrys großem Entsetzen thronte im hinteren Bereich des Raumes immer noch bedrohlich dieses Bett. Harry ließ sich seufzend aufs Sofa fallen. Diesmal hatte er keine Hausaufgaben mitgebracht, da er zu nervös war, um sich überhaupt damit zu befassen. Stattdessen starrte er in die Flammen des Kamins und zappelte unruhig mit den Beinen. Er fragte sich, wie lange er heute auf Draco warten musste.
Die Uhr über dem Kamin zeigte gerade 8:50 Uhr, als der Blonde hereinspazierte. Sein plötzliches Erscheinen überraschte Harry, der eigentlich gehofft hatte, Draco würde wieder zu spät kommen.
„Potter", grüßte Malfoy und ließ sich am entgegengesetzten Ende der Couch nieder.
An diesem Abend waren beide im Pyjama aufgetaucht, obwohl Dracos noch immer weitaus geschmackvoller war als Harrys. Harry hatte sich für eine schwarze Trainingshose und ein altes T-Shirt entschieden, während Draco in seinem teuren Ensemble wieder einmal perfekt gekleidet war.
„Bist früh dran", bemerkte Harry abwesend, da er immer noch überrascht und ziemlich nervös war.
„Bin ich das?", fragte Draco lässig. „Na, stell dir das mal vor. Also, wann geht's los?"
Harry überlegte, dass Draco sich wohl ordentlich zusammenreißen musste, um seine Begeisterung zu verbergen, da sie noch immer durch das Funkeln in seinen Augen hindurchschien. Nervös schluckte Harry. „Okay", murmelte er und ließ sich auf den Boden herab.
Keine Sekunde später zog Draco sich die Hose aus und sank nach hinten gegen die Lehne des Sofas. Zweifelsohne versuchte er, ein Grinsen zu verbergen, woraufhin Harry ängstlich die Stirn runzelte. Es mag an der Eigenschaft der Gryffindors gelegen haben, sich kopfüber in alle Angelegenheiten zu stürzen, aber bevor Harry sich überlegen konnte wie er die Sache am besten anging, hatte er sich nach vorne gelehnt und soviel er konnte von Dracos Schwanz in den Mund genommen.
Draco keuchte laut auf und stieß mit der Hüfte nach vorn, so dass Harry würgen musste und eine Hustattacke bekam.
„Och, besser kriegst du das nicht hin?", beklagte sich Malfoy abfällig.
Harry schaute zwar nur kurz zu ihm herauf, bemerkte aber trotzdem die roten Flecken auf Dracos Wangen.
„Das war ja erbärmlich!", fuhr Draco fort, obwohl er bereits schwer atmete.
Nachdenklich kräuselte Harry die Lippen; er vermutete, dass er diese Attitüde von vornherein zunichte machen musste. Schnell krabbelte er hoch auf die Couch und zog Dracos Beine mit sich, so dass der Slytherin sich herumdrehen musste, um ihm ins Gesicht sehen.
„Was machst du da?", fragte Malfoy prompt.
Doch Harry antwortete nicht; stattdessen arrangierte er Malfoys Beine so, dass die Knie gebeugt waren und er sich dazwischen hinhocken konnte. „Hast du jemals einen Blow-Job bekommen?", fragte Harry neugierig, als er es sich gerade bequem machte. Er hörte Draco zischend einatmen und hob den Blick, um das Gesicht des Blonden sehen zu können.
„Was geht dich das denn an?", fragte Malfoy bissig.
Harry nickte vielsagend, wobei er mit seinen Händen nervös am Saum seines T-Shirts zupfte. „Ich interpretier' das mal als 'nein'", lachte er.
„Was? Ich hab dir doch gar nicht geantwortet! Außerdem – du hast ja vorher auch noch nie einen gekriegt!"
„Stimmt", bestätigte Harry, noch immer grinsend.
„Das heißt aber immer noch nicht, dass ich noch nie einen bekommen hab", beteuerte Draco, „um genau zu sein, habe ich - "
„Zieh dein Hemd aus."
„Potter, es gehört sich nicht, Leute zu unterbrechen, wenn sie gerade – Bitte?" Draco sah reichlich schockiert aus.
„Zieh dein Hemd aus", wiederholte Harry und beäugte den Slytherin aufmerksam.
„Ich – nein!", rief Draco entrüstet.
Derweil zerrte Harry am Saum seines eigenen T-Shirts, zog es sich über den Kopf und warf es achtlos zur Seite. Mit großen Augen starrte Draco ihn an, weshalb Harry auch seinen Blick suchte und hartnäckig hielt. Zaghaft glitten Harrys Hände über die Unterseite von Dracos Oberschenkeln, während er lauschte, wie die Atmung des Blonden immer schneller wurde. Grinsend ließ er seine Finger Dracos Beine hinaufwandern, über seine Hüften hinweg, geradewegs unter sein Hemd. Er konnte fühlen, wie sich die Muskeln unter der sanften Haut von Dracos Bauch anspannten, weshalb er auch gar nicht nach unten sehen musste, um zu wissen, welchen Effekt seine Berührungen hatten.
Als Harry sich nach vorn lehnte, so dass ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt waren, sagte er sachte: „Zieh. Es. Aus." Bei jedem Wort berührten sich ihre Münder unmerklich und Draco nickte mit großen Augen.
Harry übernahm dies jedoch für ihn, zog sein Hemd hoch und über seinen Kopf hinweg. Dracos Haar war danach leicht zerzaust, aber er schien es nicht bemerkt zu haben. Doch Harry wollte nun seine Finger hindurchgleiten lassen und es noch viel mehr zerzausen. Er lehnte sich nach unten, so dass ihre Oberkörper sich anstießen, ihre leicht verschwitzte Haut sich berührte, und Draco stockte der Atem.
Harry lächelte selbstgefällig und küsste zaghaft den Hals des Blonden, ehe er weiter nach unten zu dessen Brustwarze vordrang. Vorsichtig saugte er daran, benutze dann aber seine Zunge und leckte um die etwas dunklere Haut herum. Ganz sachte biss Harry zu, so dass Dracos Oberkörper ruckartig nach oben schnellte und er zischend ausatmete.
„Ich wette mit dir, ich schaffe es, dass du kommst, ohne dass ich dich überhaupt da unten berühre", sagte Harry hochmütig, obwohl er schon seine Hand nach unten streckte und Dracos Erektion sanft streichelte.
„Nicht – Teil – dieser – Aufgabe", keuchte Draco, die Augen fest geschlossen.
„Nein, ist es nicht", flüsterte Harry und übersäte weiter Dracos Körper mit Küssen, tauchte seine Zunge in Dracos Bauchnabel, ehe er sein endgültiges Ziel erreichte.
Da er sich nun viel selbstsicherer fühlte – denn er hatte den Slytherin schließlich eben in eine zuckende, breiige Masse verwandelt – fuhr er mit der Zunge über die Unterseite von Dracos Schwanz, ehe er soviel wie möglich in den Mund nahm. Ein paar Mal bewegte er den Kopf versuchsweise auf und ab, lauschte dabei, wie Draco laut stöhnte, bevor er versuchte, noch viel mehr zu verschlingen. Wenn er seinen Rachen etwas entspannte und versuchte, Draco buchstäblich zu schlucken, dann passte er praktisch komplett in seinen Mund, stellte er fest. Als er dies einmal bewältigt hatte und Draco keuchte und winselte, wusste er, dass er den Dreh raus hatte.
Harry versuchte, auch seine Hände einzubeziehen, aber es stellte sich heraus, dass eine davon Dracos Hüfte im Zaum halten musste, damit dieser nicht ständig in seinen Mund stieß, während er mit seiner anderen Hand über die Unterseite von Dracos linkem Oberschenkel streichelte. Inzwischen atmete Draco sehr ruckartig und keuchte beinahe nach jedem zweiten Atemzug laut auf. Seine Wangen waren leuchtend rot geworden und er hatte sich einen Arm über die Augen gelegt, wobei die andere Hand am Stoff des Sofas zerrte und rupfte. Harry bemerkte es direkt, als sich plötzlich die Muskeln in Dracos Schenkeln und seinem Bauch zusammenzogen, weshalb er sich sofort zurückzog. Er musste grinsen, als Draco einen verdrießlichen Laut ausstieß.
„Was... was soll die Scheiße?", wollte der Slytherin lautstark wissen, ein wildes Flirren in den Augen.
„Hat dir schon mal jemand einen geblasen?", fragte Harry daraufhin, blinzelte aber, als er seine eigene Stimme hörte. Sie war etwas kratzig, aber das ignorierte er erst einmal.
„Ich – was? Hast mich doch längst gefragt!"
„Du hast aber nicht geantwortet. Ja oder nein?" Als Draco den Arm herunternahm, um ihm finster ins Gesicht zu sehen, schenkte Harry ihm ein hämisches Grinsen.
„Das geht dich überhaupt nich- "
„Malfoy!", rief Harry wütend, woraufhin der Blonde frustriert schnaubte.
„Nein! Nein, noch nie! Bist du jetzt zufrieden? Wirst du das jetzt endlich zu Ende bringen?"
Harry grinste und kauerte sich so hin, dass er auf Dracos Oberkörper ruhte, das Kinn auf den Armen abgestützt, die wiederum die Brust des Slytherins bedeckten. Er merkte, wie Dracos Erektion gegen seinen Bauch presste, weshalb er sich willkürlich etwas hin und her wälzte und hinhorchte, als Draco aufgrund der Reibung aufstöhnte.
„Bin ich gut, oder was?"
„Was weiß ich, hast doch mittendrin aufgehört!"
„Ich bin gut - gib's zu, Malfoy!"
„Ja, verdammt noch mal, aber jetzt beeil dich, okay?" Harry zog vergnügt eine Braue hoch und Draco bewerkstelligte es tatsächlich, die Augen zu verdrehen. „Bitte?"
„Ja, na klar", erwiderte Harry selbstherrlich und ehe Draco diese Antwort registriert hatte, lutschte Harry schon wieder auf und ab.
Draco fuhr ruckartig hoch, stieß nach oben in Harrys Mund, doch der Schwarzhaarige ließ es diesmal zu und grinste sogar noch dabei. Von da an ging Harry es langsam an, nahm ihn jedes Mal komplett in den Mund, ließ sich aber Zeit, bis er sich wieder zur Spitze lutschte. Er bemerkte, dass Malfoys Hände an seinem Haar zerrten, weswegen er einen Blick nach oben riskierte und sah, dass Dracos Kopf nach hinten auf die Armlehne des Sofas gekippt war. Sein Hals war unbedeckt und Harry wollte nichts mehr, als an dieser kleinen Kuhle an Dracos Hals zu saugen, doch er vermutete, dass Draco ihn wahrscheinlich lynchen würde, wenn er noch einmal stoppte.
Kurz danach merkte Harry erneut, dass Dracos ganzer Körper sich anspannte, also war er wenigstens ein bisschen vorbereitet, als Draco schließlich in seinen Mund kam. Harry musste zwar so oder so würgen, schaffte es aber alles herunterzuschlucken, ehe er sich aufrappelte und in die Kissen des Sofas fallen ließ.
Draco neben ihm keuchte heftig und hatte bisher noch nicht einmal versucht, sich zu bewegen. „Potter", meinte er schließlich, während er noch immer tief durchatmete. „Bei Salazar, wo hast du das denn gelernt?"
Harry grinste und schlug die Beine übereinander. „Größtenteils von dir, schätze ich. Bist immerhin die einzige Erfahrung, die ich vorweisen kann." Das hatte Harry grundsätzlich zwar sagen wollen, aber es kam so kratzig und heiser heraus, dass man Schwierigkeiten hatte, ihn zu verstehen.
„Was ist'n mit deiner Stimme los?", fragte Malfoy, der es endlich geschafft hatte, sich aufrecht hinzusetzen.
„Das kommt daher, dass ich mir dein... ganzes Ding da in den Mund geschoben habe", erwiderte Harry mit belegter Stimme, die man aber immerhin wieder verstehen konnte. „Versuch du mal, fünf Minuten lang etwas gegen deine Kehle gerubbelt zu kriegen." Er räusperte sich erneut. „Jaa... so ist's besser."
„Meine Stimme hörte sich aber hinterher nicht so an!"
„Tja, bist halt nicht so talentiert wie ich", erwiderte Harry und grinste Draco an, der im Gegenzug die Stirn runzelte und mit einem heruntergefallenen Kissen nach Harry warf. „Ey! Beherrsch dich mal!", lachte Harry.
„Wo ist mein verdammtes Hemd hin?", fragte Draco, der Harrys Mätzchen ignorierte.
„Keine Ahnung."
„Na ja, aber du warst derjenige, der es unbedingt runter haben wollte", beklagte Draco sich. „Was hast du damit gemacht?"
Harry sah sich nachdenklich um, blinzelte, erinnerte sich dann aber. Er schmunzelte in sich selbst hinein, drehte sich um und lehnte sich regelrecht über Malfoy hinüber. Als Harry sich noch weiter über ihn drüber neigte, stieß Draco ein scheeles Quieken aus. Er hob die Hände, um Harrys Brustkorb wegzustoßen, aber sie landeten auf seinem Bauch, weshalb seine Brustwarzen jetzt für Draco auf Augenhöhe waren. Also blieben seine Hände, anstatt zu schubsen, auf Hüfthöhe und streichelten dort träge über die Haut, während seine Augen auf den dunklen Fleckchen auf der Brust des Gryffindors verweilten.
Harry hielt inne und schaute kurz auf die Hände auf seiner Hüfte hinab, ehe er weiter hinter die Armlehne des Sofas langte, um das T-Shirt vom Boden aufzuheben. Da er etwas unaufmerksam war, bemerkte er nicht, wie sich Dracos Mund plötzlich nach vorne bewegte. Stattdessen fühlte er nur etwas Nasses und Warmes, was sich als Dracos Zunge herausstellte, die neugierig an seiner Brustwarze leckte. Das Gefühl war so unerwartet und schockierend, dass er ruckartig zusammenzuckte und zur Seite stolperte, dabei gerade eben den Couchtisch verfehlte, bevor er zu Boden stürzte.
„Was – was sollte das denn?", fragte er ungläubig.
Draco schaute über die Kante des Sofas und klaute sich sein Hemd, damit er es wieder anziehen konnte. „Also, ähm, schön, dass wir wieder geübt haben", meinte er und umging bewusst Harrys Frage.
Harry zog argwöhnisch eine Augenbraue hoch. „Ja, das wette ich mit dir", antwortete er lachend.
Draco unterbrach die Suche nach seiner Hose und starrte Harry, der noch immer auf dem Boden lag, kurz nachdenklich an. Ganz langsam, jeweils ein Bein rechts und links von Harry, ließ er sich nach unten hinab und saß somit rittlings auf Harrys Bauch. Harry stierte ihn perplex an.
„Ich schätze, ich könnte... mich für den Gefallen revanchieren", schlug Draco vor, sah dabei aber nervös zur Seite.
„Wirklich?" Harry blinzelte zu ihm herauf.
Draco zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich hab's ja schon mal gemacht, und du hast dich ja letztes Mal mehr oder weniger revanchiert, also..." Draco wurde immer leiser, blickte Harry aber jetzt direkt in die Augen.
Harry zwinkerte ein paar Mal, doch dann grinste er. „Okay, meinetwegen. Werde mich doch nicht beklagen, wenn du's schon so anbietest."
Draco verdrehte die Augen und kroch den Körper des Gryffindors hinab.
Den nächsten Tag verbrachte Harry damit, Hermine zu versichern, dass er seine Hausaufgaben fertig gemacht hatte, bevor er letzte Nacht verschwunden war, und Ron zu erklären, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, wieso er grinste wie ein Honigkuchenpferd.
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Als Harry am Samstag zur Party erschien, war er sehr von sich überzeugt.
Dieses Gefühl schwand, sobald Pansy drei Flaschen Feuerwhisky herausholte und der Gruppe präsentierte.
„Ich hab mir überlegt, dass wir heute Nacht mal das übliche Schema unterbrechen und was Neues versuchen sollten", grinste sie verschmitzt. „Heute abend spielen wir 'Ich habe noch nie'. Weiß jeder von euch, wie das geht?"
Es gab einige, die es nicht wussten, weshalb Pansy es der Gruppe erklärte. Eigentlich war es ganz einfach: Jeder hatte ein Schnapsglas vor sich. Eine Person sagte etwas, dass er oder sie noch nie getan hatte, und jeder, der es schon einmal getan hatte, musste sein Schnapsglas austrinken.
Harry merkte, dass sein Selbstvertrauen langsam zurückkehrte. Damit konnte er fertig werden; es war kein Grund zur Sorge und bedeutete, dass er nichts mit Draco veranstalten musste. Dracos betrübten Blick ignorierte er, denn der Slytherin war bestimmt nur verärgert, dass er heute abend keinen Blow-Job ergattern würde. Wenigstens diesen Abend würde Harry so richtig genießen. Dieses Spiel war doch ein Klacks!
„Ich fange an", verkündete Pansy. „Ich habe noch nie im Bad der Vertrauensschüler masturbiert."
Oh. Tja, es handelten sich also um peinliche Fragen. Trotzdem, diesmal würde sich wenigstens keiner nur auf ihn konzentrieren. Noch bevor er nachdenken konnte, ob er tatsächlich etwas im Vertrauensschülerbad angestellt hatte, langte er nach dem Schnapsglas, das direkt vor ihm stand, und blinzelte. Okay... 'Ich habe noch nie' war also so ähnlich, wie die Wahrheiten bei Wahrheit oder Pflicht; man musste vollkommen ehrlich sein.
Harry trank seinen Schnaps, genauso wie jeder männliche Vertrauensschüler im Raum, zuckte jedoch sofort zusammen und versuchte nicht zu husten, als die Flüssigkeit ihm im Rachen brannte.
„Potter, du bist doch nicht einmal Vertrauensschüler", hörte er Draco rufen, woraufhin Harry sich zu ihm drehte und ihn finster ansah.
„Na ja, genauso wenig wie Zabini!"
Blaise saß direkt neben Draco und wischte sich gerade mit der Hand über den Mund, da auch er sein Glas geleert hatte. Draco zuckte nur mit den Achseln.
„Jetzt mach aber mal halblang, Malfoy", knurrte Ron, der auch gerade versuchte, das Brennen in seiner Kehle loszuwerden. „Jeder Vertrauensschüler hier hat mindestens einem seiner Freunde das Passwort gegeben."
„Mir hat niemand das Passwort gegeben", schmollte Seamus scherzhaft.
Ron versuchte stotternd eine Erklärung abzugeben, da auch alle anderen männlichen Gryffindors ihn plötzlich sehr intensiv beäugten, doch schließlich erbarmte sich Harry.
„Wenn ich das nächste Mal hingehe, nehme ich dich mit, Seamus", bot er an und lachte, als er sah, wie rot Ron angelaufen war. Er sah jedoch nicht, dass sich gegenüber Dracos Miene verfinsterte.
„Ooohhh, Harry, versprichst du's mir?", fragte Seamus begierig, ein schelmisches Funkeln in den Augen.
„Klar", erwiderte Harry achselzuckend.
„Das wird er mit Sicherheit nicht", unterbrach Draco, „und wenn ich Finnigan jemals da erwische, werde ich dir eine Strafarbeit aufbrummen, Potter!"
Harry musterte den Blonden skeptisch, während Seamus in Gelächter ausbrach.
„Eueueu", gurrte Pansy und tätschelte Dracos Knie. „Das kleine Drackie-Mausi ist ganz neidisch, dass Harry mit 'nem andern knutschen wird."
„Wer hat hier was von Knutschen gesagt?", rief Harry schockiert, während Seamus noch heftigere Lachkrämpfe bekam.
Dracos Wangen liefen verdächtig rot an. „Pansy, meine Liebe", unterbrach er vorsichtig, „fick dich. Fick dich und diese ganze verdammte Affäre hier!"
„Okay, Schatz. Ich fick meine und du fickst deine Affäre, einverstanden?"
Seamus musste so heftig lachen, dass er beinahe hyperventilierte und sogar Hermine hatte sich dem Gelächter angeschlossen. Ron hingegen kicherte nur leise, als wäre er sich nicht ganz sicher, ob er auf Malfoys Kosten lachen oder sich Sorgen machen sollte, was Pansy damit implizierte.
Harrys Stirn legte sich in Falten, als er endlich begriff, worüber sich alle so amüsierten. „Entschuldigung, aber hier wird erst mal niemand irgendjemanden ficken", warf er ein. Doch als er Dracos wütenden Gesichtsausdruck bemerkte, entschied er, noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: „Insbesondere Malfoy nicht; er wäre derjenige, der gefickt wird."
„Ich wäre ganz bestimmt nicht unten in dieser Beziehung, Potter!", bekam Draco schließlich durch seine zusammengebissenen Zähne heraus.
„Okay, erstens, wir haben überhaupt keine Beziehung, und zweitens, du wärst es definitiv", lachte Harry.
Ganz vage erspähte Harry im Augenwinkel, dass Hermine und Pansy sich mit einem merkwürdigen Funkeln in den Augen ansahen, weswegen ihm davor graute, was diese Unterhaltung für Konsequenzen haben würde. Prompt stieg Panik in ihm hoch.
Auch Draco bemerkte die Blicke der beiden Mädchen und fluchte leise vor sich hin, ehe er sein Schnapsglas wieder auffüllte. „Wollen wir jetzt dieses Spiel spielen oder nicht?", fragte er, womit sich jeder wieder beruhigte und zurück auf seinen Platz begab.
„Oh, jetzt bin ich dran, okay?", krähte Seamus. „Ich hätte nie gedacht, dass Draco in einer Liebesbeziehung oben wäre."
Erneut brach Gelächter aus, als nur ungefähr die Hälfte der Gruppe die Gläser leerte. Harry schätze, während er sein eigenes Glas anschaute, aber keinen Drang verspürte, danach zu greifen, dass die meisten Leute sich über so etwas eigentlich gar keine Gedanken machten. Doch dann fragte er sich, wann er es getan hatte. Er hatte gerade Draco ausfindig gemacht, der finster, knurrend und fluchend sein eigenes Glas anstierte, weil er offenbar verblüfft war, dass er nicht danach griff. Zum Glück erwähnte es niemand.
Einige Runden später waren sie alle eindeutig etwas angeheitert. Ron war nun an der Reihe und der Rothaarige schien gründlich nachzudenken. „Ähm... ich hab niemals... hab noch nie einen geblasen gekriegt", meinte er schließlich lallend.
Harry seufzte und trank mal wieder sein Glas aus und beobachtete dabei, wie Draco das gleiche tat, genauso wie Seamus, Blaise Zabini und einige andere Jungen.
„Draco, wann hast du denn einen geblasen gekriegt?", fragte Blaise neugierig, sobald er sein Schnapsglas geleert hatte.
Der Blonde erstarrte und sah Blaise mit finsterer Miene an. „Geht dich gar nix an", erwiderte er und fügte schnell hinzu: „Okay, wer ist als nächster dran?"
„Nee, ernsthaft", beharrte Blaise und drehte sich vollends zu Draco um. „Du genießt es, mit solchen Sachen zu prahlen. Ich hätte mit Sicherheit davon gehört. Außerdem, als ich dich das letzte Mal gefragt habe, hattest du noch keinen bekommen!"
Draco blinzelte rasend schnell, er versuchte zweifellos, eine Erklärung zu finden, während Harry nervös auf seinem Platz herumzappelte.
„Blaise, das geht dich wirklich gar nichts an, vielleicht habe ich dich ja auch damals angelogen – "
„Hast du nicht! Erzähl's mir doch einfach!"
Draco runzelte die Stirn.
„Ich komm schon dahinter", drohte Zabini.
„Ach, tatsächlich?", höhnte Malfoy.
Ruckartig schnappte Blaise sich sein Schnapsglas. „Ich hab noch nie von Weasley einen Blow-Job bekommen", meinte er spöttisch und wie zu erwarten trank niemand, obgleich Ron ein empörtes Geräusch von sich gab.
Dracos Augen wurden immer größer. Unterdessen merkte Harry, dass er selbst erbleichte, während sich ihm der Magen umdrehte.
„Ich kann sie alle der Reihe nach durchgehen", fuhr Blaise fort. „Ich hab noch nie einen Blow-Job von Terry bekommen, ich hab noch nie einen Blow-Job von Finch-Fletchley bekommen – "
Ein reichlich angeheiterter Seamus giggelte und trank, während Justin feuerrot wurde.
„Blaise, hör auf", verlangte Draco panisch.
Harrys Herz hämmerte in seiner Brust, weshalb er sein Glas fest umklammerte.
„Ich habe noch nie einen Blow-Job von… von Dean Thomas bekommen, ich habe noch nie einen Blow-Job von Potter bekommen – "
Harry kniff die Augen zusammen, verdeckte sie kurz mit seiner Hand, bevor er sie sich vor den Mund schlug. Resigniert schaute er zu, wie Draco ruckartig nach seinem Glas langte, als ob er sein bestes versuchte, nicht danach zu greifen; die gesamte Gruppe war verblüfft und Stille breitete sich aus.
„Fick. Dich. Blaise", schnarrte Draco wütend und leerte sein Glas.
Harry merkte, wie seine Wangen anfingen zu glühen, als viele sich zu ihm umdrehten und ihn anstarrten, inklusive eines ungläubigen Rons.
Pansy brach mit einem Giggeln die Stille. „Stimmt das wirklich?", fragte sie lachend.
Weder Harry, noch Draco erwiderten irgendetwas. Vielleicht gab es ja doch einen Ausweg – möglicherweise waren sie alle viel zu betrunken, um sich morgen noch daran zu erinnern.
„Harry?", hakte Ron nach.
Seamus lachte und gab Harry einen Klaps auf die Schulter. „Is' schon okay, Kumpel. Wenn ich keinen blassen Schimmer davon hätte, würde ich auch versuchen, es mir vorher anzueignen," erklärte er grinsend, woraufhin sich Harrys Nacken ein wenig entspannte.
Hermine nickte. „Würd' ich auch machen", stimmte sie zu, lachte aber immer noch ein wenig.
Ein Raunen hallte durch den Raum, doch als viele Leute nickten, atmeten Harry und Draco erleichtert aus.
„Tut mir leid, ich will nur kurz was überprüfen", sagte Pansy glucksend. „Ich habe nie mehr als einen Blow-Job von Draco bekommen."
Einmal mehr errötete Harry, seufzte, und leerte zögerlich sein Glas.
„Ooohhh, wie viele?", wollte Pansy sofort aufgeregt wissen.
Draco stöhnte auf und begrub sein Gesicht in den Händen.
„Kein Kommentar?", versuchte Harry halbherzig zu antworten.
Pansy grinste gehässig. „Ich habe nie – "
„Na schön! Drei!", zischte Harry.
„Drei?", fragte Hermine und Harry fühlte, wie eine Welle der Demütigung über ihn schwappte, bei dem Gedanken, mit Hermine darüber zu diskutieren. „Zwei kann ich nachvollziehen; einmal zur Übung, das andere Mal hier bei der Aufgabe, aber..."
Harry biss sich auf die Lippe und gestikulierte ziellos mit der Hand. „Ähm... ich hab ihn gezwungen?"
„Das war die Gegenleistung dafür, dass er es bei mir gemacht hat", erklärte Draco harsch, der offenbar seine Verlegenheit überwunden hatte.
„Aha."
„Können wir jetzt weitermachen?", fragte Harry verzweifelt. Langsam verschwamm alles vor seinen Augen.
„Ich weiß nicht, ich glaub mir reicht's für heute Nacht", meinte Justin und versuchte aufzustehen, war aber etwas holprig auf den Beinen.
Seamus stimmte ihm zu, woraufhin Justin ihm auf die Beine half. Hermine folgte ihnen, genauso wie Ron, und so waren bald fast alle aufgestanden.
„Harry, kommst du auch?", fragte Ron.
„Komme gleich nach", antwortete Harry, der gerade nichts lieber wollte, als einfach einen Moment lang allein sitzen zu bleiben.
Leider war er nicht allein, da Pansy, Draco, Blaise und Terry sich noch nicht vom Fleck gerührt hatten.
Terry füllte ihre Gläser auf. „Ein Letzter noch", entschied er und besah sich kurz neugierig das übriggebliebene Grüppchen. „Nur aus reiner Neugier, ich hatte noch nie Sex."
Blaise war der einzige, der sein Schnapsglas leerte, während Draco und Harry wütend den Ravenclaw anstierten.
Der zuckte mit den Schultern. „Alles klar. Gute Nacht euch allen!"
Die restlichen vier blieben stillschweigend sitzen, bis Pansy sich erhob und Blaise hinter sich herzog. „Leute, ich bin fix und fertig. Nacht, Draco, Potter."
Nun waren die beiden allein im Raum, in dem es immer dunkler wurde.
„So hatte ich mir dieses Eingeständnis eigentlich nicht ausgemalt", sagte Harry schließlich zaghaft.
Draco schnaubte und schnappte sich die übriggebliebene Flasche Feuerwhisky. „Ich hätte es am liebsten überhaupt nicht gestanden", meinte er und trank nun direkt aus der Flasche.
Er bot Harry die Flasche an, der sie ihm bereitwillig abnahm. Nach einigen Schlucken musste Harry jedoch husten, weshalb er sich den Mund abwischte, als er Draco die Flasche zurückgab.
Der Blonde beäugte den restlichen Whisky. „Etwas weniger als die Hälfte ist noch drin", murmelte er. „Sollen wir uns das Glas für Glas vornehmen?"
Harry bezweifelte, dass er danach auch nur ansatzweise bei Sinnen sein würde, aber er zuckte bloß die Achseln. „Ja, na klar."
Die meiste Zeit saßen sie da, tranken und versuchten, mit dem anderen mitzuhalten. Sie saßen so nah beieinander, dass ihre Knie sich anstießen, und jedes Mal, wenn einer von ihnen nach der Flasche griff, tat der andere es ihm seltsamerweise gleich, so dass ihre Finger sich immer wieder berührten. Harry kam die ganze Situation sehr surreal vor; er war auch nicht mehr in der Lage, seinen Kopf zu drehen, ohne dass der ganze Raum sich drehte und vor seinen Augen verschwamm.
Bis auf das Mondlicht, das durch die Fenster hereinschien, war der Raum dunkel und das einzige vernehmliche Geräusch war die schwere Atmung der beiden Jungen. Auf einmal fühlte Harry eine Hand auf seinem Knie, doch Draco schien nicht bemerkt zu haben, wo seine Hand gelandet war. Harry hob seinen Blick, um Draco in die Augen zu sehen – Augen, die in der Dunkelheit zu strahlen schienen.
„Hey, Malfoy!"
„Was?"
„Wolltest du... wolltest du mich jemals außerhalb dieser samstäglichen Spiele küssen?" Die Worte kamen ihm nur schwerlich über die Lippen und er musste sich verdammt anstrengen, sie überhaupt herauszubekommen, aber Draco schien ihn auch so verstanden zu haben. Harry fiel auf einmal auf, wie sehr das Gesicht des Slytherins vom Alkohol gerötet war.
„Nein...", antwortete Draco schließlich zögerlich. „Und du?"
Harry schüttelte den Kopf, bereute es aber sofort, als sein Magen sich umdrehte. Er kippte das letzte Glas Feuerwhisky herunter und beobachtete, wie Draco seins leerte; er sah, wie sich Dracos Lippen unmerklich öffneten, sich um das Glas schlossen, betrachtete seine Kehle, wie sie die brennende Flüssigkeit nach unten transportierte, bewunderte die bleiche Haut an seinem Hals, die sich so sehr von seinem dunklen Hemd absetzte...
„Nein...", flüsterte Harry, „jedenfalls... jedenfalls nicht bis zu diesem Augenblick."
Draco blickte unvermittelt zu ihm auf, zuckte aber zusammen, als diese ruckartige Bewegung den gleichen unangenehmen Effekt auf ihn zu haben schien wie auf Harry.
„Du willst mich küssen?", zischte er undeutlich und auch etwas argwöhnisch.
Unwillkürlich nickte Harry. „Deinen Hals... ich möchte noch einmal deinen Hals küssen", erklärte er, aber es kam sehr holprig heraus.
Draco zwinkerte mehrmals. „Was bist du denn für einer? Bist du ein... ein... ähm... wie heißen die noch mal?", fragte er, die Augen angestrengt zusammengekniffen. Sein Kopf sackte nachdenklich zur Seite, woraufhin Harry auffiel, dass Draco irgendwie komplett nach vorne gesunken war.
„Ein Vampir?", schlug Harry vor.
„Genau!"
„Ich bin doch kein Vampir, Maaaalfoy", kicherte Harry. „Ich mag bloß deinen Hals."
Draco grinste ebenfalls und neigte sich Harry entgegen. „Okay, wenn du's nicht lassen kannst", schlug er angeheitert vor.
Harry grinste breit und kletterte dem Slytherin geradezu in den Schoß. Ehe er richtig realisierte, was er da tat, hatte sich sein Mund auf Dracos Hals gesenkt. Er leckte, lutschte, saugte und hinterließ garantiert wieder Spuren, während er sich die gesamte Haut dort vornahm. Draco stockte der Atem und er stöhnte leicht auf, die Hände auf dem Boden hinter sich abgestützt. Harry arbeitete sich seinen Hals hoch, küsste seine Wange und anschließend sein Kinn. Doch dann zog Harry sich ein Stückchen zurück und sah Draco geradewegs in die Augen, während sich ihre Lippen beinahe berührten.
Wahrscheinlich dauerte es nur ein paar Sekunden, aber in ihrem benebelten Zustand schienen Stunden zu vergehen, ehe der Slytherin die Distanz zwischen ihnen schloss und seine Lippen zärtlich Harrys umschlossen. Es war das erste Mal, dass Draco einen Kuss initiiert hatte und Harrys Augen wurden immer größer. Harry zog sich nur eine Idee zurück, um Malfoy wieder in die Augen sehen zu können, woraufhin der Blonde ihm langsam die Brille abnahm. Aus dieser Nähe waren Malfoys Augen plötzlich viel klarer zu sehen. Harry stürzte sich erneut nach vorne und ihre Münder trafen stürmisch aufeinander. Beide öffneten sogleich ihre Lippen und ihre Zungen suchten, fanden und verwoben sich in ihrem vertrauten Rhythmus und glitten tief in den Mund des anderen hinein.
Früher oder später gaben Dracos Arme nach und er lag auf dem Rücken, ein Bein hinter Harrys Knien eingehakt, während dieser sich zu ihm herunterlehnte. Beide stöhnten mitten in den Kuss hinein, was wundervolle Vibrationen zu ihren Leisten wandern ließ. Schließlich unterbrach Draco schwer atmend den Kuss und sein Kopf sank nach hinten auf den Boden. Auch Harry keuchte, doch er vergrub sein Gesicht in Dracos Nacken und wisperte irgendetwas Unverständliches, was keiner von ihnen richtig verstand.
Harry ließ sich zur Seite fallen, hatte den Kopf aber immer noch in die Kuhle an Dracos Hals gedrückt. Als die Augenlider des Slytherins sich letztlich schlossen und sich auch ihre Atmung angeglichen hatte, fielen sie benebelt und berauscht in einen tiefen Schlaf und bewegten sich bis zum nächsten Morgen nicht mehr.
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