Hallo Leute! Keine Angst ich lebe noch und hab auch nicht aufgegeben diese Geschichte zu übersetzen!

Dank laser jet und Fraenzi könnt ihr das Kapitel endlich lesen, denn ohne die Beide wäre ich echt aufgeschmissen gewesen! Ihnen verdankt ihr dieses Kapitel. Also vielen vielen Dank euch beiden. /applaus/

Ich danke auch denen, die mir ihre Hilfe angeboten haben, vielleicht bekommt ihr ja auch mal eure Chance eurer Können zu beweisen. Man weiß ja nie wann ich mal wieder was lösche. Was ich aber nicht hoffe und auch nicht wieder erleben möchte!

Und zuletzt danke ich noch Little Nadeshiko für ihre hervorragende Arbeit als Betaleserin.

So genug mit den Dankesreden. Wünsch euch jetzt viel Spass beim lesen... und schreibt mir wie immer, wie es euch gefallen hat...

So noch mal für diejenigen, die sich nicht so recht daran erinnern können, was im letzten Kapitel passiert ist (hab da auch so meine Probleme /g/) eine kurze Zusammenfassung:

Harry wurde mit Rexeran gebunden, hat natürlich für viel Aufsehen gesorgt... ihr kennt das ja :O)

Dann gabs noch die Duelle zwischen Harry und Garth und Teneb und Garth

Am Ende des Kapitels haben dann alle das Hauptquartier verlassen und sind nach Horevald aufgebrochen

Dort angekommen wurden sie von einer großen Menge empfangen und Harry und Teneb haben dann den Platz verlassen und da geht's jetzt weiter...

Dazwischen gabs noch einige Gespräche z.B. zwischen Teneb und Harry, den Lehrern, einem Besuch bei Terio...

Ich weiß sehr grobe Zusammenfassung aber zur Auffrischung reicht es hoff ich und wer will kann das letzte Kapitel ja noch mal lesen...

Aber jetzt erst mal viel Spass mit dem neuen Kapitel!

Kapitel 17

Teneb führte Harry zur Pferdekoppel.

„Wir können unsere Pferde hier stehen lassen, das ist Mysts eigene Koppel. Zauber bewirken, dass keine unberechtigten Personen sie betreten können. Nur Celen und ich kommen bisher hinein. Ich werde es dir auch erlauben, dann kannst du Shadow hineinbringen, " erklärte Teneb und lies sein Pferd los.

Harry nickte, kletterte von seinem Pferd hinunter und trat zu seinem Freund.

„Was muss ich tun?"

„Gib mir deine Hand und entspann dich, oder versuch es zumindest."

„In Ordnung."

Teneb hielt Harrys Hand und murmelte ein paar Worte die ihre Hände erglühen ließen.

„Erledigt, du kannst reingehen."

Teneb öffnete das Gatter und führte Myst am Zaumzeug hinein. Harry bedeutete Shadow nur, dass er ihm folgen solle und ging ebenfalls hinein. Sie trainierten Myst ebenfalls, auf solche Signale zu hören, aber der graue Hengst hatte Shadows Niveau noch nicht erreicht. Die beiden nahmen ihnen die Sättel und das Zaumzeug ab. Nachdem sie die Pferde nach Verletzungen abgesucht hatten, gaben sie ihnen Wasser und Futter und tätschelten sie leicht. Harry nahm einen Apfel aus seiner Tasche, schnitt ihn in zwei Teile und gab einen Teil Teneb während er Shadow den anderen hinhielt. Shadow fraß den Apfel, wieherte glücklich und stupste Harry mit seinem schönen Kopf in die Brust.

„Ich danke dir auch, du bist einfach der Größte..."

Für einen Moment konnte Harry sich in den seidengleichen Haaren von Shadow entspannen, bis ihn ein leises Jaulen ablenkte. Lucky hatte keine Lust mehr, zu warten, und versuchte die Tasche zu verlassen. Er war ein neugieriger, kleiner Fuchs, der die Welt und nicht das innere einer Tasche sehen wollte.

„Ich hätte dich ‚Trouble' (Ü/N: Störenfried) nennen sollen." sagte Harry, als er das kleine Tier heraus nahm. Der rotbraune Fuchs wand sich ein bisschen, bevor er auf Harrys Schulter kletterte und dabei seine Krallen tief in Harrys Gewand versenkte. Dann begann er, spielerisch an Harrys Ohr zu knabbern.

„In Ordnung, wenn du es so willst…"

Harry setzte sich auf den Boden, nahm den kleinen Fuchs von seiner Schulter und kraulte ihm den Bauch. Jaulend versuchte der Fuchs zu entkommen, und schaffte es, unter Harrys Hemd zu schlüpfen. Dort krabbelte er nach oben und kitzelte Harry dermaßen, dass er lachen musste. Aber da Harrys Kragen zu eng war, konnte er auf diesem Weg nicht entkommen und machte sich wieder auf den Weg nach unten. Dieses Mal musste Harry noch mehr lachen und erwischte den kleinen Ausreißer gerade noch, bevor er keine Luft mehr bekam.

„Jetzt hab ich dich."

Er setzte ihn auf den Boden und Lucky begann sofort, an seiner Hose zu zerren.

„So sehr ich auch deine Gesellschaft bevorzuge, verglichen mit denen, zu denen ich jetzt gehen werde, ich kann nicht bleiben…Aber wir können weiterspielen, wenn ich wieder da bin."

Lucky setzte sich hin und schaute ihn an, als ob er sagen wollte: ‚Du bist besser schnell wieder da.'

Lachend wendete Harry sich Shadow zu.

„Du behältst ihn im Auge, ok?"

Shadow schnaubte und Lucky jaulte empört auf.

Teneb hatte seinen Freund lächelnd beobachtet. Er hatte ihn nicht oft so sorglos und entspannt gesehen. Das hatte er vorhin gemeint, Harry hätte große Probleme, sich auch einmal zu entspannen. Er konnte es zwar, um in Trance zu fallen, aber das war nur ein kurzer Zeitraum. Sonst hatte er den ganzen Tag keine Gelegenheit dazu. Seit Teneb Harrys Leben gesehen hatte, wusste er, dass es zum Teil an seiner Erziehung lag, genauso aber auch an seinem hiesigen Aufenthaltsort. In den Erinnerungen seines Freundes hatte er gesehen, dass er früher offener und emotionaler gewesen war, aber jetzt fühlte man sich, als ob man gegen eine Wand redete, solange man ihn nicht genau kannte. Sein Gesicht war genau wie die Augen, vollkommen ausdruckslos. Es war eine perfekte Maske, die nur von jemandem, der ihm sehr nahe stand durchbrochen werden konnte. Als Teneb Harry mit dem jungen Fuchs gesehen hatte, hatte er das deutliche Gefühl gehabt, dass das der wahre Harry sei. So wäre er vielleicht gewesen, wenn er nicht all das hätte erleiden müssen. Aber man konnte die Zeit nicht mehr zurückdrehen, egal wie sehr man es versuchte…

„Harry…Da gibt es noch etwas, das ich dir über mein Volk erzählen sollte…Damit du vorbereitet bist."

Sofort richtete Harry seine Aufmerksamkeit auf seinen schwarzhaarigen Freund.

„In Ordnung."

„Heute Abend müssen wir den König und dem Land unsere Treue geloben. Okay du natürlich nicht, und ich habe noch nicht entschieden, was ich machen werde. In dieser Welt ist die Königsfamilie am mächtigsten: Da wäre König Enrys, Königin Valera, Celen, der Thronerbe und Najira, die uneheliche Tochter des Königs. Sie ist nur drei Monate jünger als Celen. Die Könige sind immer Elfischer Abstammung, aber alle anderen Positionen sind offen für alle, egal ob Magis, Elemental oder Elf, da kommt es nicht auf die Rasse an. Unsere drei Kulturen haben sich vollständig miteinander vermischt, es gab sogar ein paar gemischte Hochzeiten. Dann gibt es da noch den höchsten Berater des Königs."

„Das ist dein Vater." unterbrach Harry ihn.

„Ja. Dann gibt es noch den Rat. Das sind immer vier Repräsentanten aus allen Teilen unserer Gemeinschaft: Religion, Adel, Kämpfer, Arbeiter, Heiler. Sie werden von ihrer Gesellschaftentweder gewählt oder ernannt. Sie können Entscheidungen oder neue Regelungen vorschlagen aber das letzte Wort hat immer noch der König. Dann haben sie noch einige andere Aufgaben, das würde jetzt aber zu lange dauern."

„Bisher klingt euer System gut."

„Ja, aber wie in jedem System gibt es auch hier Korruption. Der König ist immer von vielen Personen umgeben, die alles tun was er will, um so an Schlüsselpositionen oder Geld zu kommen usw… Vergiss nie, dass du ein Spinnennetz betrittst. Du bist für sie eine Bedrohung, weil du viel Macht hast. Sie werden entweder versuchen, dich auf ihre Seite zu ziehen, falls du ihnen Vorteile bringst, oder sie werden versuchen, dich nieder zu machen."

„Ich habe schon immer gerne Spinnennetze zerstört."

„Das ist kein Scherz, sie werden dich zuerst nach deinem Äußeren beurteilen. Kleidung und Aussehen sind in der elfischen Kultur sehr wichtig, durch ein Zeichen oder einen Umhang kann man sehen zu welchem Clan oder welcher politischen Gruppe jemand gehört. Bei den Adligen zeigt die Farbe ihre Familienzugehörigkeit. Hellblau und Silber sind zum Beispiel die Farben meiner Familie."

„Dann werde ich ihnen etwas zeigen, worüber sie sich die nächsten 10 Jahre unterhalten können." sagte Harry mit einem bösen Glitzern in den Augen.

Teneb schaute seinen Freund bestürzt an, jedoch erzählte er ohne einen weiteren Kommentar weiter.

„Sei vorsichtig, in Ordnung? Zurück zum Thema: Nach dem Rat kommen die verschiedenen Gemeinschaften und Clans. Aber am wichtigsten sind die zwei Tempel. Einer ist Lunai geweiht, dort leben die Doijas, so werden die Lunai-Priester genannt. Der andere gehört Solyen mit den Deisers-Priestern. Diese zwei Orden sind sehr wichtig. Die Priester und Priesterinnen sind angewiesen, sich aus der Politik heraus zu halten. Die meisten machen das auch, aber leider gibt es auch Ausnahmen…Die jetzigen Anführer, Xhan Luan und Chan Cya, sind vertrauenswürdig, bis zu einem bestimmten Punkt kannst du ihnen vertrauen. Sie folgen den Regeln ihres Gottes, das bedeutet, dass sie dich nicht ohne Grund verurteilen dürfen."

Harry schnaubte zwar, hielt aber jegliches Kommentar zurück.

„Wenn du einen Priester oder eine Priesterin triffst, musst du sie so grüßen."

Teneb kreuzte seine Arme vor der Brust und beugte sich nach vorne.

„Du kannst sie an ihrer Kleidung erkennen, ignoriere sie nie!"

„In Ordnung, ich denke, das kann ich mir merken."

„Gut. Eine andere, mächtige Gruppe ist die Elite."

„Die Elite?"

„Die persönliche Leibwache des Königs, nur die Besten werden aufgenommen. Es sind immer ganz genau fünfzig Stück. Jedes Jahr werden zehn pensioniert und zehn neue ausgewählt. Die Auswahl findet über ihre Fähigkeiten und Anpassungsfähigkeit statt, zumindest war das früher so. Ihr Alter variiert von 25 Menschenjahren bis hin zu 30. Sie Haben die Kontrolle über die Polizei und die Armee, sind verantwortlich für die Sicherheit der königlichen Familie und bekommen dafür mehrere, spezielle Privilegien wie zum Beispiel Steuerbefreiung, Ländereien, Geld, Zugang zu den besten und feinsten Gesellschaften…Einige von ihnen nutzen dies für gute Taten, andere für ihren eigenen Gewinn. Ich habe das bisher immer für ganz normal gehalten, aber jetzt…kann ich das nicht mehr…Du hattest einen schlechten Einfluss auf mich, Harry."

„Vielleicht, aber wünscht du dir, dass ich das nicht habe?"

Teneb zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen. Trotz all des Schmerzes, den sein Erwachen mit sich gebracht hatte, wollte er nicht, dass er wieder alles wie früher sah. Wenn er sich Harry nicht angeschlossen hätte, wäre er immer noch Teneb, das treue Tier der Lehrer, der goldene Elf. Er würde immer noch bevorzugt werden, aber er wäre immer noch blind. Auch hätte er Kaelia nie getroffen, oder sie wäre zumindest anders gewesen. Jetzt kannte er die Wahrheit. Sein Volk war nicht perfekt oder rein. Er konnte die Flecken auf der goldenen Verpackung sehen, die Engstirnigkeit und die Korruption. Er würde versuchen, dies wieder in Ordnung zu bringen. Teneb hoffte, dass Celen ihm zuhören würde. Der junge Prinz hätte die Macht um Veränderungen herbeizuführen.

„Nein, ich bin froh, dass du das bei mir verursacht hast."

Harry lächelte.

„Also heute Nacht wird im Thronsaal die erste Zeremonie stattfinden. Wenn alle da sind, wird der König eine Rede halten, dann ruft er uns einen nach dem anderen zu seinem Thron und Demenor wird etwas über unsere Ausbildung und Fähigkeiten erzählen. Dann wird der König das Ritual vollenden, indem er den Treueid der Reiter annimmt. Danach wird er den besagten Reitern eine Tätowierung verpassen, die demjenigen das Durchdringen der Schilde ermöglicht."

„Die Schilde?"

„Das ist eine lange Geschichte und sie hat damit zu tun, warum sich die Elfen so stark von den Menschen auseinander gelebt haben. Willst du sie jetzt hören?"

„Erzähl mir, was passiert ist…" flüsterte Harry. Arxeren hatte sich immer geweigert, es ihm zu erzählen, da es angeblich nicht seine Aufgabe sei, das zu tun.

Teneb seufzte. Er wusste, dass er es Harry erzählen musste, aber er freute sich nicht gerade darauf.

„Also gut. Vor vielen Jahren lebten unsere beiden Völker in Frieden zusammen, arbeiteten zusammen und teilten auch ihre Fortschritte miteinander. Die Elfen halfen den Menschen mit Magie, da wir sie viel früher beherrschten als ihr, und die Menschen halfen im Gegenzug mit Technik und Kampftechniken. Du musst noch wissen, dass Elfenstädte auf den Kreuzpunkten von magischen Erdadern aufgebaut werden. Um den Boden zu stabilisieren, nutzen wir einen Stein der den magischen Fluss reguliert und dem Magie entnommen werden kann. Eines Tages verschwand einer dieser Steine. Es war einer der wichtigsten und stabilisierte eigentlich eine unserer größten Städte. Unser Volk hatte eigene Städte, aber natürlich gab es auch viele Wohnungen für Menschen, doch konnten sie nicht die ganze Zeit bei uns wohnen. Das Verschwinden des Steins ließ die Magie außer Kontrolle geraten, was ein gigantisches Erdbeben verursachte. Da die Stadt auch noch am Meer gebaut war, wurde gleichzeitig noch ein Tsunami verursacht. Fast alle Einwohner und alle Personen in der Nähe wurden getötet, alle Städte in einem zehn Kilometer Radius wurden vollständig zerstört und alle anderen schwer beschädigt. Die wenigen, die überlebt hatten erzählten, dass die letzten, die bei dem Stein gewesen waren, Menschen waren."

„Willst du etwa sagen, dass der Stein nicht geschützt war?"

„Nicht wirklich. Er lag auf einem Altar, mitten in der Stadt, und es waren auch immer Wächter in der Nähe. Aber der Stein musste offen liegen, so funktionierte er besser. Außerdem wird er bei Unfällen oder Naturkatastrophen genutzt. Die Heiler entnehmen dem Stein in diesem Falle Energie."

„Ich denke immer noch, dass es leichtsinnig war. Man hätte ihn beschützen müssen."

„Ja, vermutlich. Aber es war nicht so, und wir können die Vergangenheit nicht verändern. Wie du dir denken kannst, wurden die Menschen für das Verschwinden und das Unglück verantwortlich gemacht. Sie stritten jede Beteiligung ab und halfen sogar beim Wiederaufbau. Traurigerweise wuchs die Verbitterung und der Groll gegen die Menschen und es kam zu gewalttätigen Übergriffen. Natürlich wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, aber die wahren Schuldigen wurden nicht gefunden. Die wenigen Augenzeugen standen unter Schock, und ihre Aussagen waren nicht allzu genau. Einer erinnerte sich jedoch daran, dass er eine Abordnung Menschen auf dem Weg zum Stein gesehen hätte. Sie waren gekommen, um einen Heiler zu holen, da ihr Dorf von einer neuen Seuche heimgesucht wurde, die sehr schnell einen Großteil der Bevölkerung tötete. Dann erinnerte er sich noch an Schreie und ein blendendes Licht, aber dann begann schon das Erdbeben…"

Teneb schwieg kurz und blickte zu Harry, der aber tief in Gedanken versunken war.

„Die Gewalt erreichte ein Jahr später ihren Höhepunkt. Die Elfen wurden noch nachtragender als die Zahl der Toten und die Ausmaße des Schadens bekannt wurden. Es gab mehr und mehr Kämpfe und Anschuldigungen. Ausschreitungen konnten nur schwer verhindert werden. Schließlich flog das schwelende Pulverfass in die Luft. Ein paar Elfen trieben einen Menschen in die Enge und griffen ihn an. Bei seiner Verteidigung tötete er einen Elfen. Danach vervielfachten sich die Kämpfe, und immer mehr Beteiligte starben.

So entschied mein Volk, sich an euch zu rächen. Sie stellten einen neuen Stein her, aber mit anderen Eigenschaften. Er sollte allen Lebewesen die Magie aussaugen. Es waren mehrere kleine Steine und ein großer Hauptstein. Die kleinen wurden als Geschenk an fast alle Städte der Menschen verteilt. Nur die Städte die zu weit weg lagen wurden verschont. Zuerst waren die Menschen misstrauisch, aber nach einer Untersuchung akzeptierten sie das Geschenk. Doch die Elfen kannten sich bei weitem besser mit der Magie aus, und hatten die wahre Eigenschaft der Steine gut versteckt. Nachdem alle Steine in Position waren, wurden die Magis, Elementals und Elfen angewiesen, die Städte zu verlassen oder Schutzamulette zu tragen. Dann verbanden sie den Hauptstein mit den kleinen und entfernten so bei 80 Prozent aller Menschen in einer einzigen Nacht die Magie, die dann im Hauptstein gespeichert wurde. Somit wurden dann fast nur noch nichtmagische Menschen geboren."

„Muggel…" flüsterte Harry.

„Ja. Sie haben nur die Magie behalten, die jeder Gegenstand sonst auch hat. Dann nutzten die Elfen, Magis und Elementare die Magie des Steins um die Erinnerungen an uns Elfen aus dem Gedächtnis der Menschen zu löschen. Sicherlich haben sie ein paar übersehen, aber das war nicht wichtig, da ihnen niemand glauben würde. Auch entschieden sie, ihre Gebiete zu verstecken. In den letzten Jahren hatten sie die Menschen aus ihren Ländern vertrieben und so ganz langsam dafür gesorgt, dass reine Elfen-Elementar-und-Magis Gebiete entstanden. Das größte lag im Westen von Europa, ein kleineres im Südosten von Asien und noch eines im Süden von Amerika. Die Erdelementals, Wasserelementals weichten den Boden auf, und die Erdelementals schickten leichte Schockwellen los um so ihre Gebiete von den anderen Landmassen ab zu trennen. Der ganze Prozess verursachte kleinere Erdbeben und Überflutungen, aber es wurde nur als fair angesehen, dass jetzt die Menschen leiden mussten.

So wurden vier Inseln geschaffen. Als sie den Teil von Europa ablösten, trennte sich ein kleiner Teil vom Rest. Die Magis bewegten es dann weiter auf den Ozean heraus und legten verschiedene Zauber darauf. Im Grunde haben meine Leute die Magie auf der ganzen Welt verändert. Sie haben eine Art Loch geschaffen, indem sie den Menschen ihre Kräfte nahmen. Die Inseln wurden noch mit mehreren Zaubern belegt um sie unsichtbar und undurchdringlich für die Augen von Außenstehenden zu machen. Zusätzlich mischten sich noch die Luftelementare ein und erzeugten einen Nebel, damit man die Orientierung verliert, wenn man doch einmal die Inseln erreichen sollte. Diese Gebiete wurden sehr schnell zu Legenden bei deinem Volk. Heute heißen sie Avalon, Atlantis, Xanadu und das Bermuda Dreieck.

„Wann ist das alles passiert?" Harry war verwirrt und gleichzeitig erstaunt und neugierig über die Geschichte.

„Vor 20.000 Jahren…Die Menschen haben ein paar Fähigkeiten behalten, mit deren Hilfe sie Königreiche wie in Ägypten, China und Zentralamerika bauten. Auch die Azteken und Mayas taten das. Allerdings entstand das nicht alles zur selben Zeit, die meisten Völker sind bis in die frühe Steinzeit zurückgefallen als sie ihr Wissen und ihre magischen Fähigkeiten verloren. Alle Zauberer, die ihre Fähigkeiten noch hatten mussten sich verstecken, da es ihnen die anderen Menschen übel nahmen. Wir haben alle Verbindungen zu den Menschen abgebrochen und leben, wie wir es immer taten. Aber wir haben etwas übersehen. Es gab immer noch ein paar starke Zauberer. Sie haben ihre Fähigkeiten vereint und einen starken Zauber über uns gelegt. Wir wissen nicht, was sie getan haben, das wissen nur die Ältesten."

Harry nickte. Die Blockade, die er bei Teneb gefunden hatte, schoss ihm durch den Kopf. Aber das konnte es nicht sein, da Teneb das Gleiche auch bei ihm entdeckt hatte. Harry hatte vergessen, Arxeren danach zu fragen, doch das sollte er bald tun, irgendwas ging da vor sich.

Teneb seufzte. Als er die Geschichte seinem Freund erzählt hatte, hatte er gemerkt, dass sie einige Lücken aufwies... obwohl er so viel erzählt hatte.

„Jetzt kennst du die ganze Geschichte."

„Der Hass ist also 20.000 Jahre alt?"

„Ja, genau so alt wie der Zauber."

„Gibt es Beweise, dass die Menschen verantwortlich sind?"

„Nein." seufzte Teneb. „Viele Dinge aus unserer Geschichte wissen wir nur, weil es uns erzählt wurde… Zum Beispiel, dass die Abordnung der Menschen in der Nähe des Steins gesehen wurde, nachdem dieselbe Gruppe erst einige Wochen vorher nach einem solchen Stein gefragt hatte. Eine ihrer Hauptstädte versank langsam im Meer, da sie sie auf unsicherem Boden gebaut hatten. Der Rat hatte ihnen den Stein verwehrt, da sie noch nicht bereit für diese Technik gewesen waren. Allerdings hatten sie ihnen versprochen, ein paar Elementals zu schicken, um den Boden zu festigen. Offensichtlich ist aber nichts passiert, deshalb kamen sie zurück in unsere Stadt, und als nächstes verschwand der Stein."

„Das ist kein Beweis, sondern nur eine Vermutung."

„Ja ich weiß und deshalb habe ich vor die Bibliothek von Horevald mal gründlich zu durchsuchen. Vielleicht stoßen wir ja auf etwas Interessantes..."

„Darauf würde ich nicht allzu viel zählen. Was ist mit dem Nebel, verhindert er auch, dass Leute die Insel verlassen?"

„Ja. Nur Reiter, Nachrichtenüberbringer, Händler und Personen mit spezieller Erlaubnis kommen durch. Man muss entweder das Zeichen tragen, so wie wir eines haben, oder einen Talisman. Außerdem muss man wissen, wie man den Nebel teilt."

„Großartig. Wie soll ich hier dann je wegkommen?"

„Rexeran wird dir sicher helfen."

Harry lächelte, als er an den großen Drachen dachte und erinnerte ich plötzlich wieder an etwas.

„Teneb? Erinnerst du dich an die Blockade, die wir entdeckt haben, als wir die Auswirkungen des Zaubertrankes vernichtet haben?"

Teneb zog seine Augenbrauen zusammen

„Ja…Ich hatte es total vergessen…Hast du Arxeren gefragt?"

„Nein, das habe ich ebenfalls vergessen… Deine Blockade war ja auch noch anders als meine."

/Was habt ihr vergessen mir zu erzählen? Kommt am besten in die Ebene./

In Ordnung!

Nur wenige Sekunden später befanden sie sich in der bekannten geistigen Ebene.

/Also, was hast du vergessen, Harry/

Kaelia und Arxeren standen beide hinter ihnen.

/Teneb/ fragte Kaelia.

Nun, kurz vor der Bindung, als wir den Effekt des Zaubertrankes ausgeschalten haben, habe ich eine Blockade bei Teneb bemerkt. Genau wie er auch eine bei mir gefunden hat, allerdings ist es nicht die Gleiche… erklärte Harry.

Arxeren und Kaelia schauten sich kurz erschrocken an und verschwanden dann für ein paar Sekunden mit einem Plop. Gleich darauf erschienen sie mit grimmigen Gesichtern wieder.

/Wir haben es gesehen. Macht erst einmal nichts, wir müssen dieses Problem vor den Rat bringen. Ich verlange, dass ihr uns das überlasst, alles andere würde es nur noch verschlimmern./

/Wir möchten euer Versprechen, dass ihr nichts versucht./ fügte Kaelia hinzu.

Beide nickten.

/Gut. Jetzt solltet ihr in den Thronsaal gehen, die Zeremonie fängt gleich an./ sagte Arxeren und stieß sie an.

Ist ja schon gut. Wir wissen, wenn wir unwillkommen sind. sagten sie und verließen die Ebene.

Harry hatte mit der Idee gespielt, auf die Seelenebene zu gehen, und seinen Eltern die Neuigkeiten über die Bindung zu erzählen. Er war inzwischen schon viermal in der Ebene gewesen, und kannte jetzt seine Familie ein bisschen.

Teneb und Harry öffneten ihre Augen, streckten sich und standen auf. Sie saßen immer, wenn sie in die Ebenen gingen, denn so war es für den Körper einfacher.

„Also, dann lass uns gehen. Aber eine kleine Änderung unserer Garderobe wäre angebracht. Wir können bei einer solchen Zeremonie nicht mit verknitterten Kleidern auftauchen, oder?"

Teneb schmunzelte. „Klar, volle feierliche Montur?"

„Natürlich." antwortete sein menschlicher Freund.

Sie klatschten in die Hände und ihre Kleidung veränderte sich. Jetzt trugen sie die volle zeremonielle Kleidung der Drachenreiter. Schwarze Hosen mit bronzenen Seitenstreifen, schwarze Schuhe, ein weißes Hemd das von ihrem Waffenrock verdeckt wurde, der ihren Rang anzeigte. Die Robe war blutrot und reichte bis zu ihren Füßen. Sie war vorne mittig von oben bis unten Aufgeschnitten und vom Gürtel bis zum Hals durch Magie verschlossen. So war der magische Reisverschluss unsichtbar für den Betrachter. Um die Robe zu öffnen, mussten sie mit ihrem Zauberstab auf den Kragen deuten, und die Robe würde sich dann von selbst öffnen. An der Robe war auch ein Stehkragen angebracht, der mit Flammen verziert war, die sich wirklich zu bewegen schienen.

Auf ihrer rechten Schulter war das Symbol der Athars zu sehen, auf dem Rücken war ein Drache mit ausgebreiteten Flügeln genäht. Sein Schwanz schlang sich den Rücken hinunter und endete auf der rechten Hüfte. Die Vorderseite war von Verzierungen und Bildern freigehalten. Über ihrer Brust hingen noch ihre glühenden Halsketten. Ein Gürtel mit einem Drachen als Schnalle, an dem auch ihr Schwert hing, vervollständigte ihre Erscheinung. Versteckt vor allen neugierigen Augen trugen die beiden Dolche in ihren Schuhen und Wurfmesser an ihren Unterarmen. Unter der Gürtelschnalle waren noch mehrere Wurfpfeile mit Schlafmittel und mehr oder weniger giftigen Substanzen angebracht. Beide waren genau gleich gekleidet, abgesehen von den körperlichen Unterschieden. Teneb war etwas größer als Harry, aber beide hatten dieselben, dunklen Haare. Teneb trug sein Haar, wie es bei den Elfen üblich war: lang und auf dem Rücken bis kurz unter die Schultern. Teneb hatte die obere Hälfte seiner Haare geflochten und so wie die Farben seiner Familie gefärbt. Harry hatte sich für eine Zwischenlösung entschieden. Er hatte sich strikt geweigert, seine Haare wie die Elfen zu tragen, aber nachdem ihm seine Haare immer wieder in die Augen gefallen waren, hatte er den Vorteil von längeren Haaren eingesehen. Jetzt reichten seine Haare bis in seinen Nacken und waren lang genug, sodass er sie zusammenbinden konnte.

Harry und Teneb hatten aber noch eine weitere Gemeinsamkeit, die sie aber versteckten, da es sonst zu vielen Fragen geführt hätte. Nach ihrem ersten Ausflug in die Magische Ebene hatten beide eine weiße Strähne in ihren Haaren gefunden. Die kleine Stelle hatte einfach ihre Farbe verloren. Ihre Wächter sagten, dass das an der Magiemenge lag, die in der Ebene vorhanden sei. Die Strähne verlieh ihnen ein merkwürdiges Aussehen.

„Bereit?" fragte Teneb.

„So bereit wie ich je sein werde."

„Folge mir, ich kenne eine Abkürzung."

Sie gingen schnell in Richtung Schloss.

Währenddessen gingen Demenor, die Lehrer, Mentoren, Reiter, neuen Reiter und ehemaligen Daryns zum Schloss, gefolgt von denen, die sie Willkommen heißen wollten.

Es war normalerweise ein fröhlicher Lauf, die Reiter unterhielten sich mit den Zuschauern, die neuen Reiter erzählten ihnen etwas über ihr Leben im Hauptquartier, über ihre Talente und Fähigkeiten und wenn sie ihre Mentoren passierten, sahen diese mit Stolz auf sie…... Es gab sonst immer Gelächter, Lächeln und Witze. Aber nun gab es aufgeregtes Geflüster, verwirrte Blicke und Stille. Der Leiter des Hauptquartiers konnte viele Blicke auf sich spüren.

Die zehn Jugendlichen, die fünf Gebundenen und die fünf Abgelehnten, ritten zusammen mit ihren Mentoren. Er hatte nichts getan, um die zwei Athars vom Gehen abzuhalten. Erstens weil er nicht das Recht hatte, ihnen etwas zu befehlen, und zweitens, weil er wusste, dass er keinerlei Kontrolle über sie hatte. Sie waren mächtig, zwei der mächtigsten Reiter, die er je gesehen hatte, sicher die besten, und niemandem war es möglich, diese beiden zu stoppen, wenn sie etwas taten. Das Problem war, dass sie komplett außer Kontrolle waren, mit keiner Verbindung zu den Reitern, keiner Loyalität gegenüber dem Hauptquartier...

Demenor seufzte und wunderte sich, seit wann die Dinge so schief liefen. Tief in ihm wusste er, wann es losgegangen war; der Moment, an dem der junge Mensch die Hauptquartiere betreten hatte. Und diese Tatsache störte ihn. Er war immer stolz darauf gewesen, ein offener Elf zu sein, jemand, der mit einer neuen Situation klar kam, doch am Ende war er wie jeder andere auch: Voreingenommen. Genau wie alle anderen konnte er die Vergangenheit nicht anders sehen und beurteilen als er es gelernt hatte.

Und nun sah er, wohin es ihn getrieben hat. Er wusste er war alles andere als ein Mentor für Harry gewesen. Das letzte, was er für ihn getan hatte, war, dass er sich über seine Entwicklung informierte. Der junge Mann fühlte nun nur noch Misstrauen, Verachtung und Wut gegenüber den Elfen, die Magis und die Elementals waren in seinen Augen auch nicht besser… Die Zukunft sah bitter aus. Die Reiter würden sicher vom Drachenrat dafür bestraft werden, dafür, dass sie die Regeln der Drachen gebrochen hatten, betreffend das Benehmen zu einem Reiter oder Auszubildenden gegenüber. Sie hatten die Bestrafung verdient, und er würde auch nicht dagegen protestieren, egal, wie ihre Entscheidung ausfiel.

Die Reaktion der Zuschauer, die bei ihrer Ankunft anwesend waren, hatte sein Verhältnis zu dem Menschen nicht verbessert.

Jetzt war alles, was er tun konnte, zu versuchen, das Schlimmste zu verhindern und so schnell wie möglich mit dem König zu reden.

Alle Drachen außer dem Sowaroc und dem Emnag waren gegangen. Sie flogen über ihnen. Beide hatten Demenor davor gewarnt, dass sie anwesend sein wollten, wenn er mit dem König sprach. Er konnte nichts anderes tun, als zuzustimmen.

Sie erreichten endlich das Schloss. Demenor war immer froh, wenn er wieder hier war. Es war immer ein warmes Gefühl, die stabilen Mauern zu sehen. Sie stiegen ab und gaben ihre Pferde in die Hände der Stallburschen, die auf sie warteten. Die Gruppe, die ihnen gefolgt war, wuselte nun im Schloss herum, um die Nachricht zu verbreiten. Einer der Reiter war ein Mensch und er ritt einen Sowaroc!

Die Mentoren führten die Ex - Daryns, selbst die, die nicht gewählt wurden, in einen Warteraum, wo alle neu gebundenen Reiter auf die Zeremonie zu warten hatten. Das diente angeblich dem Stärken ihrer Verbindung zu den Drachen und zum König. Dann gingen sie alle in den Thronsaal. Die Reiter, Mentoren und Meister nahmen ihre Plätze ein, zusammen mit den anderen Leuten im Saal, der sich allmählich füllte. Demenor ging zu der Bühne, auf der König Doryan, der Ratgeber des Königs, die Königin und Celen saßen.

Najira war nicht da und Demenor war dankbar dafür. Die Kräfte des Mädchens waren während des Jahres erwacht. Kombiniert mit ihrer elfischen Herkunft waren ihre Veelafähigkeiten verstärkt worden und hatten mehr Kraft. Mit einem Lächeln oder einem Blick konnte sie Männer schwach werden lassen, und sie erfüllten ihr jeden Wunsch. Das war auch das Problem, das ihn eine lange Zeit vom Hauptquartier ferngehalten hatte. Sie hatten ihr inzwischen gelehrt, sich zu kontrollieren und zu beherrschen. Das andere Problem war die Instabilität des Mädchens. Durch den Mix zwischen Veela und Elf ließ der mentale Zustand von Najira, trotz der großen Kraft, diesbezüglich nach. Nicht viele wussten, dass das Mädchen eine gute Schauspielerin war, das musste Demenor ihr zugestehen. Aber sie war auch anfällig für immense Stimmungsschwankungen und darüber hinaus war sie mit allem sehr leicht zu erzürnen. Aber ihre Veelaseite machte sie süchtig nach Bewunderung von anderen. Sie liebte es, von einer Gruppe Männern umgeben zu sein. Sie suchte dadurch Anerkennung, da der König ihr nicht den Status einer Prinzessin geben konnte, was sie ein bisschen frustrierte… Sie war außerdem stark verletzlich durch Manipulationen der anderen, vor allem der ihres Vaters, die die Kräfte seiner Tochter als ein Werkzeug nutzte. Demenor schob diese Gedanken nun beiseite und verringerte die Distanz zwischen ihm und der königlichen Familie. Die zwei Drachen warteten in einem unbenutzten Teil des Gartens auf ihn. Es wäre besser sie nicht zu lange warten zu lassen.

„Demenor, es ist schön dich zu sehen! Wie verlief die Zeremonie? Wo ist Teneb? Mit wem wurde er gebunden? Geht es ihm gut? Kann ich ihn sehen?" Celen hüpfte fast von seinem Sitz in seiner Ungeduld, seinen Kindheitsfreund zu sehen.

Der König lachte bei dem Benehmen seines Sohnes.

„Hach, Celen, du wirst ihn bald sehen. Du kennst die Regeln. Ich bin sicher, der junge Teneb hat alles gut gemeistert und uns stolz gemacht, nicht wahr, Demenor?"

„Das hat er, er ist einer der Athars und mit einem Emnag gebunden, " sagte der Direktor und wollte nicht mehr bekannt geben.

Doryan sah aus, als würde er vor Stolz platzen und Celen war überglücklich. Der König hatte ein Lächeln auf seinem Gesicht. Der junge Teneb stellte sich als wertvoll für die Position des königlichen Ratschlaggebers heraus.

„Das ist fabelhaft, aber warum das grimmige Gesicht, Demenor? Ihr müsst doch sicher froh über ihn sein?"

„Ja, aber es gibt Probleme, worüber ich mit Ihnen und Doryan sprechen müsste. Privat, " fügte er hinzu.

„Wirklich? Dann werden wir reden, mit Celen, denn ich möchte ihn so viel wie möglich in meine Entscheidungen einbeziehen."

„Wenn Sie denken, mit ihm, dann sei es so."

Der König drehte sich zu seiner Frau, die die ganze Zeit über still gewesen war.

„Schatz, würdest du den Saal betreuen solange wir reden?"

„Natürlich, kein Problem, Enrys, " antwortete sie mit melodischer Stimme und charmant wie immer.

Viele dachten, Königin Valera war eine schwache Frau, die sich jedem Wunsch ihres Mannes fügte. Aber nur die engsten Vertrauten wussten, dass sie eine Kraft war, mit der man rechnen musste. In den ersten Regierungsjahren ihres Mannes war sie die unbekannte Verbündete des Königs, die ihm die Gerüchte erzählte und ihm mit dem Adel half und währenddessen hatte sie die charmante, verschwiegene Ehefrau gespielt. Sie hatte ein feuriges Temperament, aber handelte gut. Sie war intelligent und kraftvoll. Celen war der Beweis. Der junge Elf war, wie sich herausstellte, in vielen Bereichen extrem geschickt und genoss die bestmögliche Erziehung. Aber nachdem sie von der Geburt von Nijira erfahren hatte, hatte sie sich verändert. Valera hatte ihrem Ehemann niemals verziehen, dass er sie betrogen hatte. Sicher half sie ihm, aber nur noch aus Pflicht und nicht mehr aus Liebe. In der Öffentlichkeit zeigten sie sich als perfektes Paar, aber ihre besten Freunde wussten, dass sie seit fünf Jahren nicht mehr im selben Bett schliefen. Seit Najiras Mutter gestorben und sie ihre Tochter ins Schloss geschickt hatte, zusammen mit einem Brief, indem es genug Beweise für die Herkunft des Kindes gab.

„Danke. Wir müssen aber nach draußen gehen, denn zwei Drachen wollten ebenfalls bei diesem Gespräch anwesend sein."

Demenor konnte sehen, dass er jetzt die gesamte Aufmerksamkeit besaß.

Er führte sie zu den wartenden Drachen. Die Elfen waren erst mal überrascht, vor allem Celen, da er noch nie solche Drachen gesehen hatte. Sie strahlten Kraft und Autorität aus.

„Ich würde Sie gern diesen Drachen vorstellen. Sie banden sich beide während der Zeremonie..."

/ Wir sind nicht hier, um Freundlichkeiten auszutauschen, Demenor… Der Drachenrat wird sich versammeln und dann wird über eure Strafe entschieden. Erwarte von uns keine Gnade. / sprach der Sowaroc.

„Sie haben von der Tatsache gehört, dass ein Mensch gewählt wurde?"

Doryan und Enrys nickten. Celen war verwirrt, sagte aber nichts.

„Ihr nahmt ihn, wie ich mich gut erinnere, zu eurem Daryn, nicht dass Sie eine Wahl gehabt hätten… Ich nehme an, er ist in seine Welt zurückgeschickt worden und sein Gedächtnis ist gelöscht? Nach allem war es sicher ein Fehler..."

Der Sowaroc knurrte in diesem Moment und stoppte die Rede des Königs.

/Sie werden solche Arten von Kommentaren gegenüber jemandem der unter dem Zeichen der Drachen steht, unterlassen. Es gibt keine Fehler in der Wahl der Daryns. / sagte Gae.

Demenor hielt es für das Beste, jetzt zu sprechen, bevor die Dinge ausarteten.

„Ich vergaß ihn. Kurz bevor ich das Hauptquartier verlies, erregte er kurz meine Aufmerksamkeit. Doch Najira bekam Probleme und deshalb hab ich vergessen dir darüber zu berichten. Teneb war bis zur Präsentation bei seinen Freunden, aber danach wurde er immer öfters mit dem Menschen gesehen und freundete sich schließlich mit ihm an. Ich hatte keine Zeit mich diesem Problem zu widmen, und als ich wieder kam, war es zu spät, denn sie waren sich schon zu nah. Ich entschied, dass sich die Lehrer darum kümmern sollten, da ich mich um andere Dinge kümmern musste und ich nahm an, dass Teneb den Menschen bloß für sein eigenes Wissen studierte. Ich dachte nicht, dass Harry, so ist der Name des Menschen, gewählt werden würde." Demenor beobachtete ängstlich den Sowaroc, der deutlich wütend war. Aber er musste ehrlich sein.

„Er ist mit dem Mensch befreundet?" sagte Doryan, „Sind sie sicher?"

Celen blieb still und war in Gedanken versunken.

„Ich habe nie etwas von den beiden bemerkt. Teneb war in seine Studien vertieft und bei dem Menschen versuchte ich nicht etwas heraus zu finden. Ich hatte nicht erwartet, dass er lange durchhält. Ich verstand meinen Fehler erst bei der Zeremonie. Während dem Tournier erwies Teneb sich als Athar würdig, aber die Tatsache war, dass der Mensch, wie ich dachte durchschnittlich im Spurenlesen und unbegabt im Bogenschießen, ihn während dem Reitparcours besiegte. Er bewies außerdem, dass er ein Feuerelementar ist und so gewann er diese Prüfung auch. Nach den Duellen endeten Teneb und Harry unentschieden. Harry demonstrierte immense Kräfte zu denen niemand, außer Teneb, in der Lage war."

Die drei Zuhörer waren nun komplett geschockt.

„Wie ist das möglich?" stotterte der König. „Ein Mensch kann nicht so mächtig sein! Das ist nicht natürlich!"

„Wartet, es kommt noch mehr…"

Demenor erzählte ihnen von den Geschehnissen bei der Bindung, wie sie beide gewählt wurden nach der Ablehnung von fünf Daryns, die für jeden als viel versprechende Reiter angesehen wurden. Wie sie einen der Daryns zu Duellen herausgefordert hatten...

Als er beendet hatte, schauten die drei Elfen ihn ungläubig an.

„Du meinst dass ein Mensch es nicht nur schaffte, den Titel eines Athars zu erhalten, sondern auch mit einem Sowaroc verbunden zu werden?"

/Das hat er/ antwortete Rexeran. /Ich bin mit ihm verbunden./

Die Elfen starrten ihn mit weit geöffneten Augen an und fragten sich, wo der Haken war.

„O-Okay", stammelte der König. „Wo ist er? Was wisst ihr über ihn?"

„Im Moment weiß ich nicht wo er ist. Er und Teneb haben den Platz verlassen als sie die Menge, die uns empfangen hat, gesehen haben."

„Sie haben was?" rief Doryan. „Was ist mit der Zeremonie?"

/Sie werden auf der Zeremonie sein, das ist sicher. / antwortete Gae beruhigend.

„Warum habt ihr sie nicht aufgehalten?" fragte der König.

Demenor seufzte.

„Niemand könnte das. Wir haben keinerlei Kontrolle über sie."

„Warum?"

/ Da gibt es mehrere Gründe. In Tenebs Fall ist es die Tatsache, dass sein Mentor und seine Freunde ihn ablehnen seit er Harry ebenbürtig ist. In Harrys Fall, ist es allein das Verhalten jeder Person, die im Hauptquartier lebt, denn das reichte aus um euren Rassen zu misstrauen. Zusätzlich wurden sie beide von den anderen Daryns angegriffen und ihr habt ein paar Begründungen, warum. / antwortete Rexeran.

„Sie haben sehr wenig Respekt gegenüber den Reitern, der Mensch ist auf einige Elfen, Magis und Elementaren wütend, er traut ihnen nicht mehr. Teneb, ich weiß nicht, er hat einen Teil seines Vertrauens in uns verloren. Aber ich denke, er hofft noch, irgendwo etwas Gutes zu finden.

Stille breitete sich aus. Doryan und Celen versuchten sich die Veränderung Tenebs vorzustellen. Der König versuchte den besten Weg zu finden, mit dieser Situation umzugehen.

„Wie sieht er aus? Was sind seine Kräfte?" fragte er.

„Nun, er ist ungefähr so groß wie Teneb, fünf bis acht Zentimeter kleiner, er hat dieselben schwarzen Haare, nur kürzer und er ist schlank.

Das Auffälligste an ihm sind seine Augen. Sie sind grün, ein dunkles, merkwürdiges Grün. Er hat außerdem eine Narbe auf der Stirn. Ich weiß nur ein wenig über ihn. Er ist ein Zauberer und anscheinend sehr wichtig in seiner Welt. Ein Dunkler Lord terrorisiert seine Leute und die Nichtmagische Gemeinschaft und tötet auf beiden Seiten… Harry hat Visionen von den Massakern, während er schläft. Abgesehen davon, weiß ich nur seinen Namen: Harry. Seinen Nachnamen weiß ich nicht."

Demenor stoppte und kramte in seinen Erinnerungen nach mehr Informationen über den jungen Reiter.

„Ah! Und er ist ein Waise, sagten mir die Meister."

Der König verarbeitete diese Informationen sorgfältig.

„Was ist mit seinen Kräften?"

Demenor seufzte; er mochte es nicht, über Dinge zu reden, die er verloren hatte, besonders wenn es seine eigene Schuld war. Bevor er seinen Mund öffnen konnte, erhielt er den kurzen Auftrag von den Drachen neben ihm, die ihm sagten, er solle sich an die Kräfte halten, die Harry demonstriert hatte, und nichts über die sagen, die er danach noch gelernt hatte. Da er wusste, was passieren würde, wenn er den Drachen nicht gehorchte, tat er es.

„Nun, er ist Experte im Kämpfen und Duellieren." Er drehte sich zu Celen. „Ich denke, er kann dir gegen Geld eine Kostprobe im Fechten geben. Ich sah diesen Stil, den er benutzt, noch nie zuvor. Er hat Effilin leicht besiegt, und ich denke Teneb hat dieselben Fähigkeiten. Er schaffte die meisten Kampfformen. Wie ich schon sagte, ist er ein Feuerelementar und da wir noch leben, kann ich sagen, dass er sein Element wirklich gut unter Kontrolle hat. Er und Teneb waren beide in der Lage, Elementartiere zu beschwören und sie zu reiten. Er schaffte es außerdem, Shadow zu reiten und sich mit ihm zu befreunden. Ich denke er hat leichte mentale Kräfte, aber über die weiß ich nichts, da Nerthor überhaupt nichts gesehen hat. Aber wie man sieht, war er dazu in der Lage, sich zu binden, also muss er welche haben… Er ist kann gut mit Tieren umgehen. Übers Heilen weiß ich nichts, ich habe nie gesehen, dass er so etwas benutzt hätte."

„Okay… Gut, ich werde heute Nacht vorsichtig bei ihm sein, es wäre beschämend, wenn wir ihn komplett verlieren würden."

/Wenn das nicht schon längst passiert ist… / spottete Rexeran.

/ Sei freundlich. / Sagte Gae. / Wir müssen jetzt gehen, der Rat möchte anfangen. Wir halten euch über unsere Entscheidung auf dem Laufenden. /

/ Und seit darauf vorbereitet. / Ergänzte Rexeran bevor er sich in die Luft erhob. Gae folgte ihm und bewusst verabschiedete sich keiner der beiden von den Elfen.

Der König drehte sich zu seinem Sohn und seinem Ratgeber um.

„Doryan, Celen geht schon Mal voran. Demenor und ich werden dann gleich nachkommen."

Sie nickten geistesabwesend und verließen den Garten.

Dann wandte sich der König an Demenor. Er schien sehr wütend zu sein.

„Was in Lunais Namen hast du dir dabei gedacht? Wie konntest du dir ein Werkzeug wie dieses durch die Lappen gehen lassen. Du weißt doch, dass wir mächtige Kämpfer brauchen. Und wie wir sie brauchen! Wie konntest du ihn also entkommen lassen?"

Demenor wurde daraufhin auch etwas wütend.

„Du hättest es wohl anders gemacht? Du hättest einen Menschen mit offenen Armen empfangen und ihm deine Freundschaft angeboten? Du hättest dich wohl mit ihm beschäftigt und wärst sein bester Freund geworden! Wie witzig! Du hättest genauso reagiert wie wir. Du hättest ihn auch ignoriert. Das ist was ich getan habe, ich habe ihn vergessen und ich habe den Lehrern auch nicht befohlen mit den Beschimpfungen aufzuhören. Aber wenigstens habe ich ihn nie absichtlich beleidigt."

„Ich hätte aber wenigstens sein Potential berechnet. Wenn du das getan hättest, wären dir seine Kräfte schon aufgefallen."

„Und was denkst du, was wir tun, wenn ein Reiter akzeptiert wird. Während sie ausgeknockt sind, wenn sie ankommen, testen wir sie. Er zeigte einen durchschnittlichen Level, mit ein paar Veränderungen, aber wir sahen das als Zufallstreffer an.

„Welche Sorte Veränderungen?"

„Nun, ein paar fremde Energiewellen, welche aufgerissen waren, andere schienen gewachsen zu sein. Er hat große Reserven an wilder Kraft, aber sie waren vollständig geschlossen. Er hatte außerdem eine Art Blockade über ein Paar seiner Zentren."

„Merkwürdig."

„Ja."

„Aber wenn eure Scans keine Art von ungewöhnlichen Zaubern anzeigt, wie ist es dann für ihn möglich, so mächtig zu sein?"

„Ganz einfach, er ist ein Mensch, sie benutzen Magie nicht so, wie wir es tun. Sie erreichen einen durchschnittlichen Level bevor sie einen magischen Wuchs durchmachen. Die Magie der Insel muss den Prozess in Harry ausgelöst haben. Er muss außerdem irgendeine Unterstützung gehabt haben."

„Wirklich?"

„Ich weiß es nicht genau."

„Nun, was geschehen ist, ist geschehen. Ich versuche deinen Fehler zu korrigieren. Ich werde ihn mir unterwerfen. Er wird eine gute Waffe abgeben. Mit ihm zu meiner Verfügung wird es niemand wagen, mich herauszufordern. Außerdem habe ich vielleicht die Möglichkeit, ein paar seiner Kräfte auf mich zu übertragen… was denkst du?"

„Ich würde vorsichtig sein, wenn ich du wäre, Enrys. Er ist mächtig und er wird sich dir nicht freiwillig beugen, selbst wenn du etwas unternimmst, das an ein Wunder grenzt. Wenn du es schaffst, seinen Respekt zu bekommen, wäre das schon eine Leistung."

Demenor mochte diese Seite von Enrys nicht. Es war keine sehr bekannte Seite. Der König war ein Manipulator, ein kalkulierender, alter Mann, der niemals etwas tat, wenn es ihm nicht ein paar Vorteile brachte.

„Er wird mein Diener, oder er wird dieses Königreich nicht verlassen. Ich kann es mir nicht leisten, einen Reiter zu verlieren, oder auch nur jemanden mit seinen Kräften. Er wird nichts bemerken, aber am Ende, wird er sich mir beugen, und ich weiß auch schon wie ich das mache..."

„Ich würde es nicht tun, Enrys, er verachtet uns, und wieso sollten wir ihm noch mehr Gründe dafür geben?"

Der König lächelte ihn kalt an.

„Wir sollten zurück in den Saal gehen, die Zeremonie beginnt gleich."

Wohl wissend, dass diskutieren mit dem König sinnlos war, seufzte Demenor und folgte dem König nach drinnen. Niemand von ihnen nahm zwei Paar Augen wahr, die auf sie sahen, als sie gingen.

„Soll er in der Hölle schmoren", knurrte einer gefährlich, und seine grünen Augen entflammten mit einem gefährlichen Feuer.

Teneb und Harry gingen durch die Gärten zurück zum Thronsaal und plötzlich hörten sie einen Schrei.

„… Wie kannst du dir nur ein Werkzeug…"

Das zog natürlich ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie fanden schnell den Platz, auf dem der König und Demenor miteinander sprachen. Komplett still verharrten sie in einem Versteck und verpassten nicht ein Wort ihrer Unterhaltung. Teneb fühlte sein Herz aussetzen, als er die Worte des Königs hörte. Eine weitere seiner Illusionen zerbrach in Stücke.

Als sie gingen, wagte er es nicht, einen Blick auf Harry werfen.

„Soll er in der Hölle schmoren", hörte er seinen Blutsbruder sprechen und durch ihren Bund konnte er seinen tiefen Zorn spüren.

„Es tut mir Leid, Harry, Ich dachte nur dass… er anders sein würde… Aber bitte verurteile Celen und meine Eltern nicht, nur wegen ihm, dass ist alles, was ich verlange. Ich möchte daran glauben, dass da jemand ist, der dafür bereit ist, hinter die Vorurteile zu blicken."

Harrys Augen wurden weicher. Er konnte die Traurigkeit seines Freundes spüren.

„Keine Sorge, Teneb. Was denkst du von mir? Es muss für dich härter sein, als für mich… Ich habe sie noch niemals vorher kennen gelernt…"

„Ich werde es überleben… Es ist nur so enttäuschend, wenn man sieht, dass die Vorbilder, die du hattest, während du aufwächst, sich als komplett minderbemittelte Personen entpuppen. Ich hatte mehr von ihnen erwartet, das ist alles."

„Nun, lass uns gehen, Ich verspreche dir, ich werde nicht eher über deine Freunde und Familie urteilen, bis ich ihre Reaktionen gesehen habe."

„Vielen Dank. Ach im Übrigen, werde ich deinem Plan auch folgen. Nachdem, was ich gehört habe, kann ich ihm keine Treue schwören."

„Bist du dir sicher? Du bist jetzt schon als ein Außenseiter bekannt weil du mich begleitest. Wenn du das tust, werde ich nicht wissen, was passieren wird."

„Harry, ich sage es nur einmal, und deswegen solltest du besser sorgfältig zuhören. Ich wusste, was ich tat, als ich dir an diesem Tag half, während der Präsentation. Ich habe es nie bereut. Ich habe vielleicht etwas gezögert, aber du hast mir die Augen geöffnet und mir die Realität gezeigt, und nicht das schöne kleine Bild einer perfekten Welt, in der meine Person sich um sich selbst dreht."

Ein warmes Lächeln folgte dieser Triade.

„Danke Teneb. Du weißt nicht, wie viel mir das bedeutet…"

Sie schlugen ihre Unterarme zusammen, erneuerten ihren Bluteid:

„Ilan ory sianter" (Verbunden im Geist)

„Ilan ory saroll" (Verbunden in der Seele)

„Desen hela athia" (Tod oder Leben)

„Lith tarx jomi" (durch alles verbunden)

Noch einmal ihre Kleidung glättend, gingen sie in den Thronsaal, der perfekte Eindruck von Macht, Autorität und Kontrolle. Sie stoppten an der Tür und nahmen leise Gespräche war, die ihnen zeigten, dass die Zeremonie noch nicht begonnen hatte.

Sie sahen sich gegenseitig an.

Bereit für die Show? fragte Harry.

Immer doch! antwortete Teneb.

Mit einem kräftigen Schubs öffneten sie die Türen und betraten den plötzlich tödlich stillen Saal. Sie konnten jedes Augenpaar auf sich spüren. Und während Harry es komplett ignorierte und sich mehr auf die Architektur des Raumes konzentrierte, sah Teneb nach seinen Freund und seinen Vater, versuchte zu sehen, was sie taten. Sie hatten es vielleicht nicht mitbekommen, aber ihre Reaktion würde entscheiden, ob Teneb in seiner Welt bleiben oder Harry in seine folgen würde.

Demenor sah sie eintreten. Sie gaben einen großartigen Blick ab. Beide waren phantastisch, ihre dunklen Blicke passten perfekt zu ihrer Kleidung, die ihnen eine Aura von Macht verlieh, was sicher auch gewollt war. Er war nur überrascht als er die weiße Strähne in ihrem Haar entdeckte.

Sie präsentierten sich stolz, ihre Köpfe hoch, was ihre Autorität, die ihnen ihr Status gab, darstellte. Sie hielten bei den anderen Daryns an, nickten kurz Operia und Kobalt zu, ihre Gesichter ausdruckslos. Sie sahen sich um und fanden keine Stühle für sie vor. Sie hoben ihre Augenbrauen, wandten sich zu Demenor, welcher wild um sich sehend, die Atharstühle suchte. Als er die schadenfrohen Gesichter von Ribor, Xjahl und Vlad sah, wusste er sofort Bescheid.

Als sie seinen Blick sahen, drehte sich Harry zu Teneb um und grinste. Er neigte seinen Kopf und runzelte die Stirn ein wenig. Nach ein paar Sekunden erinnerte er sich wahrscheinlich an etwas und hob leicht seinen Arm und schnippte mit den Fingern.

Ein komfortabel aussehender Stuhl erschien, trug die traditionellen Emblems des Athars an sich und einen fliegenden Drachen auf dem Rücken.

„Nett", kommentierte Teneb, bevor er die Bewegungen seines Freundes nachahmte und einen ähnlichen Stuhl erscheinen ließ, nur mit leicht anderer Holzart und Farbe.

Als sie den Blick auf jedermanns Gesicht mitbekamen, hoben sie synchron ihre Augenbrauen und sahen, innerlich lächelnd, welchen Effekt sie hatten.

Celen starrte auf seinen Kindheitsfreund, als er in den Saal trat. Teneb hatte sich verändert. Äußerlich als auch innerlich. Das Jahr zeigte seine Spuren, hatte ihn schnell erwachsen werden lassen. Er war anders als der Teneb, der sie ein Jahr vorher verlassen hatte, was zu erwarten gewesen war. Sie sahen sich in die Augen. Celen konnte die Zweifel in denen Tenebs sehen, die Irrtümer, denen er begegnet war, das Verlorene, aber auch Hoffnung. Er entschied, dass er seinen Freund nicht verlieren wollte, egal was passiert war und noch würde. Sie hatten es sich geschworen, vor langer Zeit, für immer Freunde zu bleiben, und er hatte vor, dieses Versprechen zu halten, selbst wenn er die Anwesenheit eines Menschen ertragen musste. Bei diesem Gedanken wandte sich der junge Prinz an das Thema jeden Gesprächs im Raum, der Mensch. Er hatte noch niemals zuvor einen gesehen. Sie unterschieden sich nicht groß von den Elfen. Nicht so aristokratisch in ihrer Statur, runde Ohren und eine andere Aura, nun, wenn die Aura in der Realität versteckt wurde. Er konnte Wellen von großer Manipulation der Auren spüren, von dem Menschen als auch bei Teneb. Er beobachtete den Menschen, Harry, wie Demenor sagte. Vom ersten Blick her schien er ein fremder Typ zu sein, sehr kalt, aber mächtig. Er konnte die Macht, die um seinen Körper wie eine zweite Haut schwebte, fühlen. Teneb gab ihm denselben Effekt, aber nicht in derselben Art. Der Mensch war von wilder Magie umgeben, welche er zu seinem Willen nutzen konnte. Er sah sie gemeinsam herein kommen und war gefangen. Die Effekte waren spektakulär, aber war es natürlich? Er überlegte etwas, bis er die kleinen Blicke und das Grinsen sah, das sie sich zuwarfen. Ja, sie hatten es geplant. Er entschied, etwas mehr zu forschen. Vorsichtig öffnete er leicht seinen Geist und fokussierte seine Empathie auf diesen Harry. Er war ein starker Empath, ein sehr starker. Es glich sich mit seiner Telepathie aus. Am Anfang fühlte er nichts, er übte ein bisschen mehr Druck auf ihn aus und war bald von Emotionen umgeben: Harry war verärgert, er fühlte auch Zorn, ein bisschen Ungeduld, dass dies alles bald vorbei sein würde, Dankbarkeit gegenüber Teneb, eine tiefe Freundschaft. Sorge um ein paar Freunde, Schuld für etwas, Celen konnte aber nicht sehen, wofür. Bevor er tiefer eindringen konnte fühlte er, wie sich eine Wand um diese Emotionen aufbaute.

Wenn du mich testen möchtest, dann frage vorher, es ist nur höfflich… Außerdem kommst du eh nur zu meinen oberflächlichen Gedanken… Du solltest aufpassen, die Zeremonie beginnt bald…

Celen fiel fast von seinem Stuhl. Die mentale Stimme war stark gewesen, mit stoßender Kraft gekommen und so schnell verschwunden, wie sie gekommen war.

Er starrte den schwarzhaarigen Menschen an. Es war nicht so, dass der Mensch starke Telepathie ausstrahlte, nun, vielleicht etwas, aber… Haben die anderen es nicht mitbekommen? Celen schüttelte seinen Kopf. Da war kein Fehler. Er vertraute seinem emphatischen Geschenk und verdankte ihm zu viel, als dass er es jetzt anzweifelte. In einem Zug fühlte er… Ein Bündel von Emotionen, die Harry beschäftigten. Und nach dem er die gesehen hatte, nun, er hatte ihm eine Chance zu geben. Teneb lag selten falsch, wenn es um Personen ging… Außerdem hatte der junge Zauberer ihm nichts getan, um seine Verachtung so stark zu spüren. Vielleicht waren die Menschen schwach im Vergleich zu Elfen, aber es gab schließlich auch schwache Elfen, also warum sollte es nicht auch starke Menschen geben? Da war etwas dran. Es war dasselbe, was er auch immer in Teneb gespürt hatte… Vielleicht war es ihre Reiter-Natur, aber er hatte es niemals in Demenor wahrgenommen… Er bekam mit, dass sein Freund ihn ansah und er lächelte Teneb zu. Er sah die Erleichterung, sehr gut verborgen, in Tenebs Augen, und ein bisschen der Anspannung verließ seinen Körper. Ja, er würde diesem Harry die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Ein anderer Grund für Celens Entscheidung war die Neugier… Er wollte schon immer andere Personen sehen. Und hier war ein Mitglied einer Rasse, mit der Elfen für 20 000 Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Er fragte sich, wie die Menschen jetzt wohl sein würden… Die, welche die Insel verließen und zu den anderen gingen. Sie mussten irgendetwas entdeckt haben, wenn dieser Harry nun ein Beispiel war, für das, zu dem sie geworden waren.

Er schob diese Gedanken beiseite, als sein Vater aufstand und die Zeremonie begann.

Der König erhob sich stolz, und versuchte, die Aufmerksamkeit von jedem wieder auf sich zu ziehen. Schließlich hatte er es endlich geschafft, doch Einige warfen immer noch kurze Blicke in die Richtung des Menschen. Er konnte immer noch nicht richtig glauben, was Demenor ihm heute erzählt hatte...

„Heute Abend, werden wir die ehren, die sich würdig erwiesen haben, unserem Volk Ehre zu bringen. Heute wurden die neuen Reiter, unsere neuen Verbündeten, auserwählt. Sie werden unsere Ehre und Ideale unseres Stammes aufrechterhalten, doch vor allem werden sie die Drachen ehren und Glück über uns bringen..."

Er drehte sich zu den Lehrern und Mentoren.

„Und nun an die, die sie mit ihrer Geschicklichkeit und ihres Wissens geführt haben, und geholfen haben, sie zu dem zu machen, was sie heute sind, gebe ich meine gesamte Bewunderung. Denn es ist schwer, ein guter Mann zu sein, aber es ist noch schwerer, jemanden zu einem guten Mann zu machen. Ich sage euch, applaudiert diesen Reitern, die dieses Jahr ihr Wissen mit dieser Jugend teilten, sie zu dieser Gestalt formten."

Stürmischer Applaus brach aus. Celen, Demenor, Enrys und ein paar andere bekamen mit, dass Harry und Teneb sich bei diesen Worten versteiften. Ihre gesamten Körper waren angespannt und sie schienen über irgendetwas sehr wütend zu sein.

Schlechte Wortwahl, Enrys, dachte Demenor.

„Jetzt zeige ich euch jene, die die Ehre hatten, ausgewählt zu werden. Von den zwölf Kandidaten wurden nur sieben gebunden. Doch auch die, die nicht mit einem Drachen gebunden sind, haben in dem Jahr so viel gelernt, dass ihre Zukunft gesichert ist. Einer nach dem anderen wird nun vor euch treten und uns ihre Loyalität zusichern. Ehrt sie, denn sie werden ihr Leben auch eurer Sicherheit widmen." Er setzte sich unter den Beifallsrufen seiner Zuhörer. Danach signalisierte er Demenor, den ersten Reiter aufzurufen.

„Arnelle, komm bitte nach vorn." Sagte er laut. Die Jugendliche stand anmutig auf und ging zur königlichen Familie. Während sie das tat, erwähnte Demenor ihren Drachentyp und ihre Talente und Leistungen. Sie vollführte das Ritual mit dem Eid und ging wieder zu ihrem Platz zurück, trug nun aber das königliche Zeichen auf ihren Roben.

Das Ritual war einfach. Harry prüfte das, als Kobalt es Arnelle nachtat. Der junge Magis trat vor den König, verbeugte sich und leistete den Eid. Während er die Worte sprach zog er sein Schwert aus der Scheide und kniete nieder, während er es dem König reichte. Er beugte dann seinen Kopf, bot dem Schwert seinen Nacken an und öffnete dabei seinen Geist. Der letzte Teil wurde getan, um jede Art von Verrat zu verhindern, denn während des Rituals hatte der König das Recht den neuen Reiter zu töten, sollte er diesen Eid leicht nehmen oder in falscher Absicht leisten. Der König betrat nun Kobalts Geist, platzierte das königliche Zeichen an Kobalts Seele und zog sich wieder zurück.

Bei den letzten Wörtern reichte der Monarch Kobalt sein Schwert zurück und gab ihm sein ‚sichtbares' Zeichen für den Umhang. Alle nach einander führten nun das Ritual in derselben Weise wie Kobalt und Arnelle aus. Dann war Harry an der Reihe. Aber er und Teneb hatten einen anderen Plan. Sie traten beide gemeinsam vor und ignorierten das auf sie bezogene Flüstern. Sie wussten, dass wenn sie es einzeln machen würden, der Andere nicht in der Lage wäre, nur das Alte Versprechen abzulegen. Er würde sicherlich bei den ersten Worten unterbrochen werden. Doch so würde sie niemand abhalten können diesen Weg zu gehen. Zur Sicherheit platzierten sie einen kleinen Abwehrzauber auf die Steine am Boden um sie herum. Es würde den Eid nicht stören und ungewollte Unterbrechungen vermeiden.

Seufzend stellte Demenor ihre Leistungen vor.

„Jetzt stehen vor euch die, welche sich durch ihre Geschicklichkeit, Arbeit, und Einstellung den Athar Titel verdient haben. Geachtet unter den Geachteten, bewiesen sie sich ihres Namens würdig." Er wertete ihre Resultate bei den Wettbewerben aus. Am Ende forderte er sie mit einem Wink auf, zu beginnen. Sie näherten sich der Königsfamilie, aber zu jedermanns Überraschung, verbeugten sie nicht vor dem König. Teneb verbeugte sich vor Celen und der Königin, während Harry kaum seinen Kopf zu dem Erben neigte. Zu schockiert, um zu reagieren oder zu sprechen beobachteten die Leute weiter die Szene, die seit der Ära der Ritter, möglicher Weise auch davor, nicht mehr gesehen wurde.

Beide zogen ihr Schwert aus der Scheide und ließen sie Schweben.

„Dhieza" (Richter)

Die Schwerter schienen hell, dann drehten sich die Beiden zum Publikum um und knieten hin Beide fingen nun an das Alte Versprechen zu singen. Jedoch taten sie es ohne den Anderen bewusst wahrzunehmen.

Harry ließ die Worte aus seinem Mund fliegen.

Thoran' yr jomi genda

(Mächte aller Art)

Kalxie velt'ij

(Werdet Zeuge meines Versprechens.)

Myrnie desa ovelts'ij

(Hört meine Worte)

Ory gindis palt, ijri ultren

(Mit diesem Schwur verpflichte ich)

Athia'ij, saroll una hetia

(Mein Leben, Seele und Körper)

Harry zog nun einen Dolch und schnitt sich in den Arm und lies einen Tropfen seinen Blutes auf den Boden fallen.

Hos orth gildos an bean

(Denen beizustehen die in Not sind)

Hos desa thea reith

(und ihnen zu Hilfe zu kommen)

Yr gindos, tat fehb orol

(wenn sie die Hilfe suchen)

Wad jomi niat'ij

(Mit all meinen Kräften, werde ich für sie kämpfen.)

Ijri, Harry Potter

(Ich, Harry Potter)

Er schloss seine Hand um den Dolch und hielt ihn auf sein Herz.

Haold'yr James Potter

(Sohn von James Potter)

Una Lily Evans Potter

(und Lily Evans Potter)

Mithen Haoldinn yr gindis valde

(Rechtmäßiger Erbe dieses Namens)

Kiolie hetin'ij desa Thoran

(biete meine Existenz den Kräften dieser Welt an)

Hos cejath, fehbath, seriaeth hela raseth

(um zu retten, helfen, kämpfen und trösten.)

Una iltin waloth aes qoeros'ij

(Und erkenne sie als meine Herrscher an)

Wad mith'yr athia hela desen kenda ijrin."

(mit dem Recht von Leben und Tod auf mir.)

Am Ende des Liedes öffnete der junge Zauberer sein gesamtes magisches Sein und wartete auf das magische Urteil. Nach ein paar Sekunden fühlte er ein leichtes Kribbeln im Körper und daraufhin stieg sein Schwert wieder herunter und fiel ihm leicht in die Hände.

Wad athie´ij, saroll una hetia, Ijiri cejan idri paho."

(Mit meinem Leben, Seele oder Körper werde ich euch schützen)

Stille hallte im Raum, als beide Jugendliche wieder ihr Schwert in die Scheide steckten. Sie tauschten einen Blick aus, bevor sie sich wieder auf ihre Plätze begaben.

Doch eine Stimme stoppte sie.

„Habt ihr nicht was vergessen?"

Harry stoppte, doch er hatte nicht vor sich umzudrehen und in das Gesicht des Königs zu sehen, der ihn mit schmalen Augen beobachtete.

„Nein."

„Überlege kurz…... Ich bin sicher, du wirst sehen, was ich meine."

„Nein, ich möchte nichts mit Ihnen zu tun haben, nicht nachdem was ich heute Nacht in den Gärten gehört habe. Niemals." Er ging ruhig zurück zu seinem Platz, setzte sich und sah gerade aus. Er traute dem König durchaus zu, etwas dagegen zu tun.

Der König schien etwas sagen zu wollen, überdachte es nochmals und setzte sich wieder hin.

Flüstern und gedämpfte Gespräche erfüllten nun den Raum. Celen sah die beiden merkwürdig an und Demenor knetete seine feuchten Hände. Plötzlich bemerkte Harry zwei Personen auf einer Seite des Raumes. Ihre Augen trafen sich und er salutierte in der bekannten Art. Er kreuzte die Arme über seinem Herzen und beugte sich vor, so weit er das im Sitzen konnte. Er bemerkte die Überraschung der beiden aber auch ihre Anerkennung. Er lächelte innerlich. Ja, sie schienen okay zu sein. Harry war durchaus überrascht, als sie zurück salutierten. Er lächelte leicht und nickte. Teneb hatte Recht gehabt. Die Beiden hatten gezeigt, dass sie ihn respektieren und das nur mit dieser kleinen Geste. Diese beiden Personen waren nämlich der Hauptpriester und die Hauptpriesterin der zwei Kulturen in der Religion der Elfen, Magis, und Elementals. Xhan und Xhana werden sie genannt.

Der Priester des Tempels Solyen war Xhan Luan und die Priesterin Xhana Cya. Luan war ein Wasserelemental, so wie er aussah, während Cya eine Elfe war. Sie trugen die Toga, die ihrer Religion entsprach, der einzige Unterschied zu einer normalen Toga war, dass sie einem dunklen königlichen Blau entsprachen mit einem hellen Himmelblau am Saum.

Beide trugen außerdem die Medaillen ihrer Orden und ihre Zeichen. Cya war eine durchschnittliche Frau, nicht hervorstechend hübsch, man würde sie als normal beschreiben, mit Ausnahme ihrer klugen, blauen Augen. Luan hatte das klassische dunkelrote Haar und ozeanblaue Augen eines Wasserelementals, aber sein naiv wirkendes Gesicht, das voller Sommersprossen war, verlieh ihm einen falschen Ausdruck von Weichheit, aber Harry bemerkte an kleinen körperlichen Zeichen, wie der geraden Haltung, den gefühllosen großen Händen, den Falten im Gesicht und der Bereitschaft in seinen Augen, dass er wohl eher strenger zu sein schien.

Das Flüstern rannte nun durch den gesamten Raum und jeder wunderte sich, was der König nun mit den Beiden machen würde. Der König hob seine Hand und schoss einen Lichtstrahl auf einen Stein in der Decke und beleuchtete damit den gesamten Raum.

„Heute Nacht saht ihr die, die den Rängen von uns beitraten und euch zukünftig beschützen werden. Heut Nacht werdet ihr vielleicht noch mit ihnen sprechen, sie kennen lernen. Morgen werden sie in den Tempel gehen und dort auf den Xhan und die Xhana treffen. Zu ihren Ehren wird wie jedes Jahr ein Ball abgehalten werden. Ihr seid natürlich alle dazu eingeladen. Bevor wir uns jetzt erst mal trennen, teilen wir uns noch unseren traditionellen Trank."

Er klatschte und vor jedem erschien ein Kelch. Sie waren transparent, aus einer unbekannten Art von Glas gemacht, und mit einer dicken honigfarbenen Flüssigkeit gefüllt. Daran riechend nahm Harry den Geruch von Rosen, Tee, Minze und Orangen wahr. Er kontrollierte den Trank magisch, um sicher zu gehen, dass sich niemand daran zu schaffen gemacht hatte. Doch er fand nichts Ungewöhnliches.

Der König hob seinen Kelch und trank einen Schluck. Jeder im Saal tat es ihm gleich und als Harry sah, dass den anderen nichts seltsames passierte, probierte es das Getränk. Es war gut, leicht sauer, aber erfrischend. Er mochte es. Er hatte es nie vorher gekostet, also trank er den gesamten Kelch aus.

„Jetzt lernt die Reiter kennen!"

Jubel brach im Raum aus. Die Reiter standen auf und gingen zu ihren Familien. Harry saß nur still in seinem Stuhl. Er sah Teneb, der zu seinem Freund und Vater schaute. Eine Frau und ein kleines Mädchen hatten sich noch zu ihnen gestellt.

Tenebs Familie.

Sein Herz zog sich zusammen. Da war diese Nacht niemand für ihn. Er war allein. Kein Freund, und vor allem, keine Familie. Mit einem traurigen Lächeln wandte er sich an Teneb.

„Geh schon Teneb, sie warten auf dich. Mir geht's gut, keine Sorge."

„Möchtest du sie nicht mal kennen lernen? Du hast es versprochen."

„Das werde ich, ich hab es versprochen, aber als erstes denke ich, solltest du sie treffen. Sie haben dich ein Jahr lang nicht gesehen und du hast dich sehr verändert.

„…..."

„Na los, ich werde ein bisschen im Garten spazieren gehen. Ich werde in einer Stunde wieder zurück sein."

„Wenn du dir sicher bist…"

Harry nickte, verdeutlichte ihm, zu den Personen zu gehen, die sie gespannt beobachteten.

Teneb stand auf und ging ein paar Schritte vor, doch er hielt an und drehte sich um.

„Oh! Und Harry, vergiss nicht: Desen hela athia" (Tod oder Leben)

„Lith tarx jomi." (Mit allem verbunden.)

Nickend ging der schwarzhaarige Elf davon, um danach fast von seiner Schwester umgerannt zu werden. Er nahm sie in den Arm, lachte, verwuschelte ihr Haar etwas, zu ihrem Pech und zur Erheiterung seiner Familie und Freunde. Harry fühlte wieder dieses beklemmende Gefühl in sich aufsteigen. Er stand auf und mit einem aufgebauschten Umhang lief er Richtung Ausgang, er musste allein sein. Die Menge teilte sich vor ihm und alle schauten ihn entweder verrückt, unverständig, verwirrt, verächtlich oder verwundert an. Die Gefühle variierten enorm, aber niemand fühlte Respekt, Freundschaft oder Sympathie für ihn. Er seufzte. Es würden zwei lange Tage werden.

Teneb näherte sich seiner Familie und Celen zögerlich, er fürchtete ihr Urteil, denn sie waren die, wesen Meinungen er wichtig nahm. Was würde er tun, wenn sie auch so engstirnig wie die anderen waren. Seine Mutter würde sicher Harrys Position verstehen. Sie, genau wie die Königin Valera, kamen von Ynris, dem menschlichen Avalon. Die Elfen dieser Gemeinschaft waren nicht sehr beliebt. Sie standen mit ein paar Menschlichen Gemeinden aus Schottland in Kontakt. Diese Gemeinschaften, wie auch ein paar andere, hatten ihre Magie behalten, aber die Erinnerung an die Elfen verloren. Sie sahen sie als ein Märchen. Wichtig war nur, dass die Elfen von Ynris mit einigen Menschen bis zu Arthurs Zeit in Verbindung gestanden hatte. Sie schauten ab und zu rüber und kontaktierten sie von Zeit zu Zeit. Es wurde sogar gemunkelt, dass ein paar Halb-Menschen und Halb-Elfen geboren wurden. Diese Gemeinde hielten die meiste Zeit zusammen. Als die junge Valera nach Horevald kam, mit ihrem Freundin Ylesia, wurden sie gemieden, sogar als eine von ihnen den König heiratete, und die andere die Frau von Doryan wurde, dem königlichen Ratgeber. Seine Schwester war noch jung, sie verstand die Situation noch nicht ganz und ihr war es egal. Aber sein Vater…... Er wusste nicht, wie er reagieren würde.

Seine Mutter umarmte ihn stürmig.

„Ich habe dich so vermisst, Teneb", flüsterte sie. „Ich bin so stolz auf dich, vergiss das nie, mit wem du auch befreundet bist und was immer du auch tust. Ich werde immer zu dir halten."

„Danke, Mum." Teneb war über die schnelle Akzeptanz seiner Mutter erleichtert.

„Er scheint eine ehrenhafte Person zu sein, aber ich werde abwarten und mich noch selbst davon überzeugen."

„Das ist alles, was ich von dir verlangen kann, ich danke dir, Myama."

Sie sah ihren Sohn genau an.

„Du bist müde, Teneb", sagte sie und hob sein Kinn an. „Und dein Haar ist ein bisschen zu lang geworden…"

Teneb lächelte. Das war seine Mutter.

Seine Schwester, Deila, zog an seinem Arm.

„Teneb, wer ist dein Freund? Warum hat er so seltsame Ohren? Ist er krank?"

„Sein Name ist Harry, und er hat andere Ohren, weil er ein Mensch ist, und nein, er ist nicht krank. Er wollte mir Zeit geben, meine Familie wieder zu sehen…"

„Ist er ein Schwächling?"

Es ängstigte Teneb, seine kleine Schwester das sagen zu hören, so normal wie als würde sie über das Wetter oder Essen reden.

„Nein, Deila, er ist kein Schwächling, er ist mein Freund."

Das kleine Mädchen hob ihre Augenbrauen.

„Aber du hast gesagt, dass er ein Mensch ist?"

„Ja, aber er ist ein starker Mensch."

„Gut."

„Er hat einen kleinen Fuchs, er wird ihn dir zeigen, wenn du möchtest."

„Wirklich! Und kann ich auf deinen Drachen steigen?"

„Da musst du sie erst fragen, und vielleicht lässt sie dich sogar mal reiten."

Er sah den niedergeschlagenen Blick auf dem Gesicht seiner Schwester und fügte etwas hinzu.

„Aber ich bin sicher, wenn du nett fragst, wird sie es."

„Super! Danke Teneb."

Teneb lächelte. Er hatte seine Schwester schon immer verehrt. Er verwöhnte sie, wie seine Eltern meinten.

„Und schau, ich hab dir eine Überraschung mitgebracht."

Er ramschte in einen seiner Taschen und nahm eine kleine Glasfigur heraus, die wie ein Drache geformt war und mit wirbelnder, Farbe ändernder Luft gefüllt war.

Das Mädchen quiekte bei dem Anblick ihres Geschenks.

„Und schau. Wenn du sagst: Adessa, bewegt es sich. Damit es wieder anhält, sag Odal."

Deila nahm die Figur, sagte neugierig das Wort und der kleine Glas-Drachen breitete seine Flügel aus und sah zu ihr auf. Er flog zu ihrem Gesicht und stupste sie an, was sie zum Lachen brachte.

Teneb, der auf der Höhe seiner Schwester kniete, stand auf und wandte sich an seinen Vater und an seinen Freund, versuchte, ihre Eindrücke zu erfahren.

„Du hast dich verändert, Teneb", seufzte sein Vater letztendlich, „aber nicht vollständig, da du sie immer noch verwöhnst." Es deutete auf Deila, die nun die Figur streichelte, die nun unter den Streicheleinheiten des Mädchens leise zu schnurren schien. „Ich kann nicht sagen, dass ich das alles mag, aber zu deiner Beruhigung, werde ich meine Entscheidung überdenken. Ich vertraute vorher deinen Meinungen, und ich tue das immer noch, also werde ich selbst sehen, ob du das richtige getan hast."

„Danke Vater, das bedeutet mir viel."

„Jedenfalls herzlichen Glückwunsch für deinen Titel zum Athar. Wir sind stolz auf dich, das ist eine große Ehre."

Teneb nickte und lächelte bevor er sich zu Celen drehte.

Der junge Prinz grinste seinen Freund an.

„Du erinnerst dich an das Versprechen was wir uns vor Jahren mal gaben?"

„Wie könnte ich das vergessen?" antwortete Teneb.

„Nun, ich habe nicht vor, es jetzt zu brechen. Ich werde selbst einmal sehen, aus welchem Holz dein Freund geschnitzt ist."

„Danke, an euch alle", Teneb war stolz so eine Familie zu haben, wenn sie ihm auch nicht komplett vertraute, aber schließlich gaben sie Harry die Möglichkeit einer Chance. „Ich habe euch so vermisst, und ich habe eine Menge zu erzählen…"

Sie verzogen sich an einen ruhigeren Platz, und redeten über das Geschehene. Teneb hörte das Neuste von Horevald, und er erzählte ihnen über das Leben in den Hauptquartieren, aber lies eine Menge ungesagt. Sie waren nicht bereit, alles zu hören, noch nicht. Eine Stunde später merkte er, dass Harry ihn kontaktierte.

Das sind wirklich eindrucksvolle Garten hier! Weist du von den Auroria Rosen? Und ein Stück Land mit Phoenixta!

Ja, sie sind riesig… Du kannst kommen, wenn du willst, sie sind bereit, dir eine Chance zu geben…

Nett von ihnen… antwortete Harry sarkastisch.

Harry, bitte, das ist wichtig für mich.

Ich weiß, Teneb, aber ich lehne es ab, eine Rolle für sie zu spielen, denn sie haben mich zu akzeptieren für den, der ich bin.

Und ich möchte das auch nicht. Also, kommst du? Wir sind in der rechten Ecke, in der Nähe der Treppe.

Ich werde in fünf Minuten da sein.

Sie brachen ihr Gespräch ab und er bekam die seltsamen Blicke seiner Eltern und von Celen mit. Delia war zu beschäftigt mit ihrem neuen Spielzeug, als das sie ihre Aufmerksamkeit auf „Erwachsenenprobleme" richtete.

„Er wird gleich hier sein. Er war in den Gärten und hat sich in sie verliebt, um genau zu sein, in das Phoenixtas Beet."

Celen lächelte ein bisschen, er kannte die Schönheit der königlichen Gärten da er selbst schon oft dort gewesen war.

Sein Vater sah ihn fremdartig an.

„Wie kannst du das wissen?"

„Unsere Wächter haben uns einen Bluttausch vollziehen lassen, damit wir zusammen trainieren können. Einer der Konsequenzen war eine geistige Verbindung zwischen uns."

Sein Vater schien darüber nachzudenken, blieb aber ruhig.

Plötzlich begann Geflüster den Raum zu erfüllen.

„Harry ist da." sagte Teneb.

Die Menge teilte sich, um ihn durchzulassen, und die Leute sahen ihn an, als wäre er etwas Seltsames, ein verrücktes Ding das sie studieren wollten. Einige andere blickten ihn immer noch hasserfüllt oder verächtlich hinterher.

Er stoppte nahe bei ihnen.

„Teneb", er lächelte seinen Freund an. Dann wandte er sich an die anderen, zögerte.

Er entschied sich letztendlich für einen Gruß, der für die Älteren galt: Ein Teil des Körpers vor, die Handflächen nach oben und eine kurze Verbeugung zu Celen, nicht zu tief, sondern nur soweit um zu zeigen, dass er ihn respektierte und seinen Rang als Prinz akzeptierte.

„So, du bist also Harry?" sagte Doryan schließlich.

Harry nickte leicht.

„Und sie müssen Tenebs Eltern sein?" antwortete er in einem vorsichtigen Ton.

„Ja. Warum hast du dem König nicht seine Ehre gezollt?"

Es war eine direkte Methode, aber Doryan wollte nicht für Stunden herum reden. Harry sah das.

„Einfach, weil ich niemandem Ehre zolle, den ich nicht respektiere und traue. Der König tat nichts um sich meinen Respekt zu verdienen, also verhindere ich nur, dass ich das Versprechen brechen würde."

„Warum?" unterbrach Celen. Er war nicht immer einer Meinung mit seinem Vater, aber er bewunderte und mochte ihn.

„Die Gärten haben Ohren", antwortete Harry mysteriös.

Doryan blieb still. Er wusste, dass der König extrem manipulierte, und er war gegen so etwas, und das wusste der König. Doryan vermutete, dass das Gespräch, nachdem er mit Celen den Garten verlassen hatte, von den zwei Jugendlichen, die nun vor ihm standen, gehandelt hatte. Und er war sich ziemlich sicher, dass es um den besten Weg ging die Beiden auf seine Seite zu ziehen, egal mit welchen Mitteln. Er seufzte. Wieso war diese Situation nur so kompliziert? Er mochte seinen Sohn, bei Solyen, er liebte ihn. Als er ihn reinkommen gesehen hatte, hatte er sogleich die Veränderungen in ihm bemerkt. Sein Sohn hatte seine Illusionen verloren, soviel war sichtbar, bei der Art seines Blickes. Er hatte gehofft, ihm die Wahrheit langsam beizubringen, aber tatsächlich hatte er diese Lektion sehr schnell lernen müssen, denn die blauen Augen hatten eine Reife, die vorher nicht da gewesen war.

Er war außerdem stärker, in jeder Form. Insgesamt schien ihm diese Partnerschaft mit Harry gut zu tun.

Er besah sich den Menschen. Er sah ein wenig wie sein Sohn aus, aber seine Augen waren älter, da waren eine Menge Dinge, die ihn quälten, soviel konnte er fühlen. Er war ein exzellenter Empath, und im Moment waren die Hauptemotionen Erwartung, der Mensch wollte von ihnen akzeptiert werden, aber er hatte auch Angst, dass er dafür eine Rolle spielen müsste, und das wollte er nicht. Da war auch momentan eine Spannung in ihm, und Sorge, um Teneb und um andere Personen, die er nicht identifizieren konnte, außerdem der Wusch nach Rache, Ärgernis. Harry fühlte sich unter der Beobachtung von Doryan etwas unwohl und plötzlich fühlte er einen Ruck an seinem Knie. Er sah hinunter und traf auf verwirrte blaue Augen, ähnlich denen Tenebs, doch mit Grün versehen.

„Bist du Tenys Freund?"

„Ja, der bin ich, und wer bist du, bezaubernde Lady?"

„Ich bin doch keine ´Bezaubernde Lady´, das ist dumm, ich bin Delia", sagte das jüngere Mädchen stolz.

„Ein sehr schöner Name, ich bin Harry."

„Teeny hat's mir erzählt. Schau, er hat mir Leema gegeben." Sie zeigte ihre Figur stolz hoch.

„Sehr hübsch, aber lass mich dir was zeigen… Schau, nichts in meinen Händen, " er zeigte ihr seine Hände um zu beweisen, dass sie leer waren. „Aber wenn du genau hin siehst…" Er schloss seine rechte Hand und schloss seine Linke um sie. Dann blies er einmal kräftig in seine Hände.

„Eins, zwei, drei", Bei Drei öffnete er seine Hand und eine rote Flamme schoss hervor, die um Delias Kopf pfiff und wieder auf seiner Hand landete. Eine Glasfigur, die die Gestalt eines Pegasus hatte, scharrte nun in seiner Handfläche, streckte seine Flügel. Es war mit Flammen gefüllt.

„Nun zeig ihm deine Hand." Sagte er zu Delia, die mit einem ehrfürchtigen Blick auf die Figur blickte, Eifrig legte sie die Finger neben das Pferd und sie wartete gespannt was nun passieren würde. Die Feuerfigur schnüffelte an ihrer Hand und offensichtlich gefiel ihm was er roch, den freudig hüpfte er zu ihr.

„Kann ich das behalten?"

„Kommt drauf an", sagte Harry. „Wirst du drauf aufpassen?"

„Ja!"

„Dann darfst du, sag einfach Odal um es zu stoppen und Adessa um es zu aktivieren."

„Danke!"

„Aber bitte doch!"

Aber sein letzter Kommentar ging verloren, denn das Mädchen war jetzt damit beschäftigt, den Glasdrachen den Glaspegasus vorzustellen. Er lächelte, stand auf und sah zu Doryan und Ylesa.

„Tut mir leid, ich hätte Sie fragen sollen, bevor ich es ihr gegeben hätte, Ich…"

„Kein Grund für Entschuldigungen." Unterbrach ihn Ylesa. „Es war nett von dir, es ihr zu schenken. Jetzt wird sie aber dich und Teneb immer nach weiteren anbetteln…"

„Das stört mich nicht, ich habe mir früher auch immer Spielsachen gewünscht, deshalb kann ich das gut verstehen."

„Haben dir deine Eltern keine Spielsachen gegeben?" fragte Tenebs Mutter, fassungslos.

„Ich wurde nicht von meinen Eltern aufgezogen," erwiderte Harry kurz. „Sie wurden ermordet als ich ein Jahr alt war."

Das lies sie verstummen. „Entschuldige." Sagte sie schließlich.

„Wieso?"

Harry richtete seinen Blick auf den jungen Prinzen und durchbohrte ihn mit seinen Blicken.

„Ein dunkler Zauberer hat sie kurz vor seiner Niederlange umgebracht. Der besagte Zauberer ist gerade dabei, meine Leute um zu bringen und das Leben meiner Freunde zu bedrohen."

Die Härte seiner Stimmer erschreckte die Drei.

Teneb beobachtete den Austausch still.

„Was wirst du jetzt machen?" fragte Doryan schließlich.

„Ich werde zurückkehren. Sie brauchen mich, und ich werde versuchen, euer Land zu meiden, es sei denn, eine Situation erfordert meine Hilfe, dann komme ich natürlich. Ich habe einen Platz in der Machtstruktur dieser Welt eingenommen, und werde die Rufe derjenigen, die in Not sind befolgen. Aber jetzt brauchen erst einmal meine Leute Hilfe."

Doryan nickte.

„Wer ist dieser dunkle Zauberer? Ich dachte, er wäre besiegt worden."

„Das war er auch, aber er ist wiederauferstanden und dabei, seine alte Macht wiederzuerlangen. Er verändert sich zu einem Necromancer. Das erfordert aber ein Blutritual das in dem so genannten ‚Doija' Tagebuch aufgeschrieben ist. Dabei werden verschiedene Artefakte benötigt: Der Kelch von Ern, ein Aztekenrubin, das Neronmesser und noch ein paar andere Sachen, aber meine Visionen darüber waren zu verwirrt."

Doryan war weiß wie eine Wand. Das Ritual war ihm bekannt, und er hoffte, dass es nicht stimmte.

„Wie heißt dieser Mann, und bist du sicher?"

Harry schaute ihm direkt in die Augen.

„Er nennt sich selber Voldemort, sein wahrer Name ist Tom Marvolo Riddle. Und ich habe die Wahrheit gesagt. Ich könnte es Ihnen zeigen, aber während dieser Vision foltert und tötet er einige Muggel, das sind nichtmagische Personen. Aufgrund ihrer starken emphatischen Fähigkeiten würden Sie damit nicht klarkommen." sagte Harry.

„Würdest du mir Zugang zu deinen Gedanken gewähren?" fragte Doryan.

Harry schaute ihn überrascht an, bevor er darüber nachdachte. Teneb sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Dann seufzte er.

„Ich werde es Ihnen erlauben, danken Sie Ihrem Sohn. Aber nur, wenn sie versprechen, nicht tiefer zu schauen, als notwendig. Auch wenn ich nicht glaube, dass Sie meine mentalen Barrieren durchbrechen können..."

„Das werde ich nicht." antwortete Doryan. Er hatte nicht erwartet, dass Harry zustimmen würde. „Ich werde mich in deinem obersten Unterbewusstsein aufhalten."

„In Ordnung. Aber Sie könnten Sachen sehen, die Ihnen nicht gefallen." warnte Harry ihn.

Doryan nickte und versuchte Testweise, in Harrys Gedanken einzudringen. Zuerst fühlte es sich an, als ob er gegen eine riesige Wand laufen würde, aber er spürte, wie sie dünner wurde. Schließlich kam er durch und beobachtete die Szenen, die jetzt offen lagen. Er spürte, dass der Mensch ihn beobachtete und die Emotionen der Szenen filterte. Harry wusste, dass ein Emphat nicht zuviel auf einmal aushalten konnte.

Nach ein paar Minuten hatte er genug gesehen.

Nachdem er wieder in der Realität war, schickte er einen vernichtenden Blick zu Demenor, der mit dem König sprach. Dann schaute er wieder zu seinem Sohn und Harry, dessen Gesicht jetzt verschlossen war.

„Ich möchte die ganze Geschichte."

Harry sah zu Teneb.

„Vater, wir sollten das nicht hier besprechen, vielleicht später an einem privateren Ort."

Doryan nickte, immer noch erzürnt wegen einigen der Sachen, die er gesehen hatte. Noch wütender war er, wegen den Sachen, die sein Sohn erdulden musste, aber er fühlte auch etwas Ähnliches wie Mitleid für den Menschen. Er konnte sehen, dass seine Frau Harry respektierte, das kam wohl hauptsächlich davon, dass er sich so gut mit Delia verstand und in den Augen seiner Frau war jemand der von Kindern gemocht wurde nicht böse oder schlecht

„Teneb, ich bin stolz auf deine Wahl, aber es wird mich einige Zeit kosten, bis ich es vollständig akzeptiert habe. Ich muss viele Jahre Vorurteile aufarbeiten, ich hoffe, du verstehst das." Teneb nickte erleichtert. Dann wendete Doryan sich an Harry.

„Ich kann nicht sagen, dass ich allen Menschen vertrauen kann. Aber du hast dir meinen Respekt verdient, verliere ihn nicht. Erwarte auch nicht, dass ich mein Benehmen komplett umkremple, es wird einige Zeit dauern, bis ich alte Gewohnheiten abgelegt habe."

„Das ist mehr, als ich erwartet hatte, als ich herkam." sagte Harry und verbeugte sich dankbar. Tenebs Vater war jemand, den er respektieren konnte.

„Ja, das verstehe ich." sagte Doryan.

Celen war während dem Gespräch still geblieben. Erst jetzt regte er sich wieder.

„Harry…" Dieser wandte sich dem jungen Prinzen zu, der bei Harrys intensivem Blick ein Schaudern nur mit Mühe unterdrücken konnte. „Wenn du bereit bist, mir eine Chance zu geben, dann gebe ich dir auch eine." sagte er, und hielt ihm die Hand hin.

Harry beäugte die Hand misstrauisch, und dachte über das Angebot nach. Erneut überzeugte ihn Tenebs Blick- langsam nahm er die angebotene Hand und wurde mit einem leichten Lächeln auf Celens, und einem freudigen Grinsen auf Tenebs Gesicht belohnt.

„Wo willst du bleiben, Harry?"

„Ich gedenke die Nacht draußen zu verbringen."

„Schwachsinn! Du kommst zu uns! Du kannst auch gerne bleiben, Celen. So würdest du Harry besser kennen lernen." unterbrach ihn Ylesa.

„Sagen Sie das, weil Sie denken, dass Sie es müssen, oder weil Sie es wollen?" fragte Harry.

„Beides." antwortete Tenebs Mutter ehrlich.

„Dann akzeptiere ich Ihr Angebot und danke für Ihre Gastfreundschaft."

Dann sprach Doryan: „Das wird das Schlossgerede für die nächsten Wochen. Seid morgen in den Höfen vorsichtig, ihr werdet vielleicht mit den verschiedenen Gruppen zusammenstoßen. Ich kann dir morgen ein bisschen was von unserer Politik erklären, um dir zu helfen."

„Vielen dank, Osyran." Osyran war die alte Bezeichnung für den Vertrauten des Königs. Diesen Titel zu hören, schien Doryan zu gefallen, und Harry war Arxeren wieder einmal für den Sprachunterricht dankbar, egal wie schwer es gewesen war, die Xehnian Sprache zu erlernen. Xehnians waren ‚die Alten', die gemeinsamen Vorfahren der Elfen, Menschen, Magis, Elementarzauberer, Veelas, Vampire, Wehrwölfen…

/Siehst du? Ich habe doch gesagt, das dir dieser Unterricht noch einmal nützlich wird…/

Arxeren, es ist lange her…

/Nun ja, wir waren mit diesem Blokadenproblem beschäftigt. Wenn wir das schon erwähnen, ich sollte wieder gehen, wir haben immer noch nichts darüber gefunden…...Der Rat arbeitet mit uns zusammen daran…...Ruf mich, falls du Hilfe brauchst./

Harry entschied, keinen Witz zu machen. Arxeren schien mit seinen Gedanken wirklich weit weg zu sein.

In Ordnung. Viel Glück

/Dir auch. Oh! Sei bei Najira vorsichtig. Traue ihr nicht, egal was passiert./

Was!

Aber Arxeren war schon verschwunden.

Harry zuckte mit den Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Doryan.

„Tschuldigung, mein Wächter wollte mir etwas sagen."

„Ich habe dich gefragt, ob du gehen möchtest."

Harry dachte kurz nach, bevor er nickte.

„Ja, wenn es nicht zu viel verlangt ist. Sie müssen sich außerdem keine Sorgen machen, dass irgendjemand etwas von diesem Gespräch weitererzählt, ich habe einen Zauber um uns gelegt, niemand konnte uns hören."

„Gut mitgedacht. Du kannst mit Teneb, Deila und vielleicht auch Celen mitgehen. Ylesa und ich treffen euch dann im Haus. Dann können wir reden."

Die Jugendlichen nickten. Harry winkte mit seiner Hand, und Teneb fühlte, wie sich ein Zauber von ihm löste. Der junge Mensch ging in Richtung Ausgang, nachdem er sich vor Tenebs Eltern verbeugt hatte. Teneb nahm Delia auf seinen Arm und war dabei, seinem Freund zu folgen.

Er war nur noch ein paar Meter entfernt, als Teneb, dessen Eltern, Celen und natürlich auch Harry eine Unterhaltung hörten. Während ihrer Unterhaltung hatten sie davon wegen Harrys Zauber nichts hören können.

Ein Magi und ein Elf diskutieren zusammen relativ laut, und bemerkten nicht, wie es um sie herum immer stiller wurde.

„Wie denkst du ist es möglich, dass er so viel Macht hat?" sagte der Elf.

„Ich bin sicher, dass er ein Mischling ist… Es ist nicht möglich, dass zwei ungehobelte Menschen so ein mächtiges Kind bekommen."

„Du hast Recht. Seine Mutter muss seinen Vater betrogen haben, und von jemand anderem schwanger gewesen sein...Was kann man auch anderes von Menschen erwarten? Aber wer ist der Vater?"

„Ich habe gehört, dass er aus Schottland kommt. Meine Vermutung ist, dass es einer dieser Ynris ist, der sie geschwängert hat…"

„Ja…das muss es sein. Auch wenn ich nicht verstehen kann, wie ein Elf so tief sinken kann. Das ist ekelhaft…"

Teneb fürchtete um ihr Leben.

Als Harry die ersten Worte gehört hatte, war er wie festgewachsen stehen geblieben. Wenn es ein Thema gab, bei dem er sehr empfindlich reagierte, dann waren das seine Familie und seine Freunde. Das war auch durchaus verständlich, schließlich war er ein Waisenkind, und seine Eltern hatten sich für ihn geopfert, wofür Teneb sie bewunderte. Harry hatte sich immer mehr angespannt, je länger sie redeten und seine Fäuste zitterten vor Anstrengung, um seine Feuer-Macht zurück zu halten. Teneb hatte schon einmal gesehen wie Harry die Kontrolle über sich verloren hatte und freute sich nicht sonderlich auf eine Wiederholung – insbesondere nicht in einem vollen Raum. Zuerst aber reichte er seine Schwester an seinen Vater weiter.

„Vater, leg den stärksten Schildzauber den du kennst um den Raum. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn schnell genug beruhigen kann, bevor er explodiert." Unverständnis war auf dem Gesicht seines Vaters zu lesen. „Schnell, er hat Macht über Feuer." Jetzt verstand der alte Elf die Situation und führte den Zauber mit einem Wink seiner Hand aus, während er immer blasser wurde. Teneb eilte zu seinem Freund und hörte noch die letzten Worte. Eventuell würde er zu spät kommen. Just in dem Moment, in dem er dies dachte, erhellte sich Harrys Aura, eine Stichflamme ging von ihm aus, die Gekreisch und Schreie im Raum auslöste. Offensichtlich hatte Demenor es auch bemerkt. Er rannte in ihre Richtung und rief nach einigen Elementemeistern.

„Teneb, geh nicht zu ihm," schrie er. „Er wird dich töten."

„Nein, nie. Aber wenn ihr näher kommt, wird er das bisschen Kontrolle das er noch hat auch noch verlieren."

Jetzt bewegte sich Harry auf die zwei Personen zu.

„Wenn es euch nicht stört, werde ich ihn jetzt davon abhalten, dass er die zwei Idioten röstet."

Ohne auf eine Antwort zu warten eilte er seinem Freund nach und aktivierte ihre geistige Verbindung.

Komm schon, Harry. Mach das nicht.

Sie haben meine Eltern beleidigt.

Teneb konnte die Wut spüren, die hinter diesen Worten steckte. Deshalb wendete er sich an die zwei Verursacher.

„Entschuldigt euch, JETZT!" bellte er. „es sei denn, ihr wollt fertig geröstet werden."

Sie stotterten sofort eine unverständliche Entschuldigung.

Siehst du….Sie haben sich entschuldigt.

Das ändert nichts an der Situation

Harry, sie sind es doch nicht wert.

Meine Eltern sind tot.

Ja, aber glaubst du, dass sie wollen, dass du die Idioten umbringst? Sie sind es nicht wert.

Harry blinzelte ein paar Mal, und Teneb konnte spüren, wie er wieder anfing zu denken.

Seine Aura beruhigte sich, und die Anspannung, die in der Luft lag, verschwand.

„Das war knapp, Teneb." sagte er. „Aber ich werde keinerlei Beleidigungen akzeptieren. Ich werde die Regeln oder meinen Eid nicht brechen. Aber ich werde mich rächen, wenn ich noch eine Beleidigung höre."

„Das würde jeder tun."

Harry lächelte seinen Blutsbruder an.

„Danke, dass du mich wieder beruhigt hast, ich glaube nicht, dass ich es dieses Mal selber geschafft hätte."

Dann schaute er in die Menge.

„Ich möchte mich für meinen Ausbruch entschuldigen." Damit ging er auf den Ausgang zu.

Teneb seufze, als er Harrys Bedrängnis spürte. Er würde abseits von allen neugierigen Augen etwas Dampf ablassen. Teneb ging wieder zu seinem Vater und nahm Delia wieder auf den Arm.

„Was war das?" fragte sein Vater.

„Harry hat Macht über Feuer. Normalerweise kann er es sehr gut kontrollieren, das erklärt auch, wieso keiner der Meister tot ist. Aber er verträgt es nicht, wenn man diejenigen beleidigt, die zu seiner Familie zählen: Seine Eltern, seine Freunde und alle die, die er sonst respektiert."

„Ich verstehe… Bist du sicher, dass du nicht in Gefahr bist?"

„Mamya, er ist ungefährlich. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Er ist ein Waisenkind, deshalb sind seine Eltern ein sehr heikles Thema. Er liebt sie sehr, genau wie jeder Waise das tut. Außerdem sind sie gestorben, weil sie ihn beschützten, sie haben sich für ihn geopfert. Deshalb duldet er keine Bemerkungen gegen sie."

Yleas Augen leuchteten verständnisvoll.

„Ja, jetzt verstehe ich."

„So, wir gehen jetzt. Es geht ihm nicht gut, und er muss sich noch vollständig beruhigen." sagte Teneb. „Celen? Kommst du?"

„Bist du sicher, dass es ihn nicht stört?"

„Er wollte dir eine Chance geben, und dazu steht er. Sei aber vorsichtig."

Von allen Augen verfolgt, gingen sie hinaus.

Demenor hatte alles gesehen, und war vollkommen hilflos. Er wusste nicht, wie er das alles wieder richten konnte. Er hatte jeden und alles an das er glaubte verraten, wie konnte er noch in den Spiegel schauen? Er hatte gesehen, wie Teneb Harry beruhigt hatte - eigentlich hätte das seine Aufgabe sein müssen. Wäre er ein guter Mentor gewesen, hätte er dies alles kommen sehen. Der junge Zauberer wäre dann zu ihm gekommen, und hätte ihm vertraut. Er durfte dem König keine weiteren Informationen geben, denn dieser Mann würde es nur zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen. Seit er gesehen hatte, wie Celen und der Mensch die Hände geschüttelt hatten, hoffte er auf ihn. Er konnte nur hoffen, dass der Prinz aufrichtig war. Die Königin, nun, sie war eine gute Frau. Sie war immer die einzige gewesen, die etwas Kontrolle über ihren Mann hatte. Sie hätte eine großartige Anführerin abgegeben. Dann fielen seine Augen auf Xhan. Es waren Jahre vergangen, seit er den Tempel besucht hatte. Morgen würde er mit Xhan Luan reden, und dann seine Pflicht erfüllen.

Der König hatte ebenfalls alles gesehen. Nun, noch war nicht alles verloren. Er würde versuchen, Celen dazu zu bringen, ihm den Menschen zu zutreiben…...Aber das Problem war, dass Valera Celen sehr aufrichtig erzogen hatte, und ihm auch Moral beigebracht hatte. Vielleicht konnte er ihm beweisen, dass es das Beste wäre, wenn der Mensch ihm zu Diensten wäre, egal ob durch seinen freien Willen oder dagegen. Auf jeden Fall würde er andere Methoden einsetzen, wenn das nicht funktionieren würde. Und er war sich ziemlich sicher, dass Celen ablehnen würde. Es war auch besser ihn gar nicht erst zu fragen, das würde ihn vielleicht misstrauisch machen. Deshalb wollte er lieber gleich die Schwäche jedes Mannes ausnutzen. Er winkte einen Diener herbei.

„Sag Najira, dass sie in einer Stunde in mein Büro kommen soll."

Der Diener nickte und ging.

Der König lächelte. Ja, das würde funktionieren. Und falls alles versagte, gab es ja immer noch den Zaubertrank…

Ein berechnendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er beobachtete, wie Teneb und sein Sohn den Raum verließen.

Valera beobachtete die Geschehnisse vor ihr. Dieser Mensch, Harry, kam ihr bekannt vor. Zumindest seine Augen. Als sie darüber nachdachte wusste sie, dass sie ihm helfen musste. Der König wusste nicht, dass es in den Reihen ihrer Vorfahren viele Seher gab. Und da sie diese Fähigkeit geerbt hatte, wusste sie, was sie tun musste. Es war eine Art sechster Sinn, dem sie immer vertraute. Dies hatte sie auch veranlasst, Celen die Moral beizubringen und einen großen Teil seiner Ausbildung zu übernehmen – eigentlich wäre das die Aufgabe seines Vaters gewesen. Auch die Personen, die ihn unterrichteten, hatte sie mit dieser Fähigkeit ausgewählt. Sie hatte ihm sogar ein bisschen etwas über die Menschen erzählt. Valera wusste, dass ihr Mann einen Plan hatte, sie konnte schon fast die Rädchen in seinem Kopf sehen. Als sie ihn geheiratet hatte, hatte sie gedacht, dass sie den besten Mann auf der ganzen Welt hätte. Dann aber hatte er sich verändert, und nach 70 Jahren erkannte sie ihn nur schwer wieder, die Veränderung war einfach zu groß. Zu dieser Zeit war sie mit Celen schwanger gewesen. Zuerst hatte sie seine Veränderungen auf das plötzliche Verschwinden seines Zwillingsbruders geschoben. Aber jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher. Dann war Najira aufgetaucht und sie konnte ihn kaum noch ansehen, geschweige denn in einem Bett mit ihm schlafen.

Morgen würde sie mit diesem Harry reden, da war etwas… etwas würde passieren…

Sie seufzte. Als sie hörte, dass ihr Mann nach Najira fragte, erschauderte sie. Ja, es würde sicher etwas passieren.

Doryan blieb auch nicht mehr lange. Er wurde oft nach der Verbindung zwischen seinem Sohn und dem Menschen gefragt. Er gab jedes Mal vor, dass er genau so verwirrt sei, wie die anderen auch. Dann entschuldigte er sich so schnell wie möglich und machte sich auf den Weg zu seinem Haus.

Sein Heim stand neben dem Schloss. Es war eher ein großes Anwesen und war schon seit Generationen in Familienbesitz. Das Gebäude wurde vollständig von Bäumen verdeckt, man konnte nur den Turm entdecken. Es sah sehr elegant aus mit seinen wundeschönen Torbögen und feingemeißelten Skulpturen. Die Eingangshalle war sehr groß und hatte viele Fenster, die alles sehr hell erscheinen ließen. An einer Wand hingen Wandteppiche, auf denen man den Hauptzweig der Familiengeschichte zurückverfolgen konnte. Es hingen auch einige Bilder von Vorfahren und Landschaftsgemälde in der Halle. Auf beiden Seiten führte ein Flur in andere Teile des Anwesens. Es gab mehrere Schlafzimmer und Badezimmer, einen Ballraum, ein Speisezimmer, zwei Kinderzimmer, mehrere Arbeitszimmer, einige für Papierarbeiten, andere waren als Werkstätten ausgebaut. Eine große Bücherei und viele Labore. Im Freien befanden sich ein großer Park, Ställe, Koppeln, einige Gewächshäuser und eine kleine Kapelle. Ylesa war für die geschmackvolle Innenausstattung verantwortlich.

Die beiden Erwachsenen gingen direkt in Richtung Wohnzimmer und fanden dort die Jugendlichen und Deila am Kamin. Harry arbeitete gerade an einem Stück Papier, das er immer wieder faltete. Schon nach kurzer Zeit hatte es die Form eines Vogels angenommen. Er legte den Vogel in Delias Hand und wies sie an, ihre Augen zu schließen.

Als sie ihre Augen geschlossen hatten, hielt er seine Hand über den Papiervogel und lies sie die Augen wieder öffnen. Sie quietschte aufgeregt, als sie die wunderschön Taube sah, die sie jetzt mit schwarzen Augen ansah und streichelte ihren Kopf. Dann sagte Harry etwas, und sie nickte. Beide standen auf, gingen zu einem Fenster, öffneten es und Delia entließ den Vogel in die Freiheit.

Mit einem dankbaren Trällern flog die Taube davon. Als Harry den traurigen Blick in Delias Gesicht sah nahm er seine Tasche, und sofort schaute ein rötlicher Kopf daraus hervor, gefolgt von dem restlichen Körper des jungen Fuchses. Aufgrund der jetzigen Größe des Tieres, wusste Doryan, dass er einmal überdurchschnittlich groß werden würde. Nach kurzen schnüffeln, leckte das Raubtier an Delias Fingern. Das Mädchen begann ihn zu streicheln, und es schien ihm sehr zu gefallen.

Doryan lächelte über den Anblick. Ja, er konnte verstehen, wieso Teneb auf der Seite dieses Jungen stand. Teneb und Celen beobachteten die beiden ebenfalls lächelnd. Celen war allerdings etwas verwundert, wieso machte es jemandem Spaß, mit einem kleinen Kind zu spielen? Aber auch er genoss die friedliche Umgebung.

Tenebs Vater räusperte sich.

„Wartet ihr schon lange?"

„Nicht wirklich." sagte Teneb. „Wir mussten noch unsere Pferde und Taschen holen. Wir sind erst eine halbe Stunde hier."

„So, junge Dame. Ich glaube es ist an der Zeit, dass wir beide schlafen gehen und die Anderen reden lassen."

„Mamya, schau mal was Harry mir gemacht hat!" rief sie, und zeigte auf verschiedene Tiere.

„Sehr schön. Was hältst du davon, wenn du jetzt ins Bett gehst und die Figuren auf deinen Bettpfosten stellst?"

„Ja! Gute Nacht!" rief sie und rannte zur Treppe.

Lächelnd wünschten die Anderen Ylesa eine gute Nacht, als diese ihrer Tochter folgte.

„So, was ist jetzt mit der Geschichte, Teneb?" fragte Dryan, nachdem er sich in einen bequemen Sessel gesetzt hatte.

Teneb schaute fragend zu Harry.

„Von mir aus kannst du ihm alles erzählen, Teneb. Er sollte es wissen…Er darf mich nachher auch nach Details fragen, wenn er möchte."

Beruhigt begann Teneb mit der Geschichte, die einen guten Teil der Nacht benötigen würde.

Fortsetzung folgt--------------------------------------------------------

So nun habt ihr es wieder geschafft und ich würde mich freuen ein Review von euch zu bekommen.

Vielen lieben Dank an alle die reviewt haben! Ihr seit die Besten und ohne euch hätte ich auch schon längst aufgegeben. Und sorry dass es immer so lange dauert, aber ich hoffe ihr versteht das und durch meine Dummheit hat es ja noch länger mit diesem Kapitel gedauert...

Also mein Dank gilt: Lara Lynx, indy, tinichan, Minnilein, Yanis Tamiem, kathleen potter, kathy, auxia, cho, laser jet, Veronica Evans, Dax, michael, torence, ina pichler, Merlin1991, Lady Claw, Bosch 1990, Master, Night-Elbin, fraenzi, the marauder map, caradrache, Harry Black Potter /euch alle durchknuddel/

So nun sag ich mal wieder tschüssi; bis zum nächstem Mal…

Ich hoffe für mich und für euch dass ich nicht so lange brauchen werde, kann aber nichts versprechen und mach das auch nicht... dauert dann eh immer länger als geplant...

Bye eure wanda