Hallo alle zusammen! Ja ich weiß lang, lang ist es her…. Aber es geht endlich weiter. Zu mindest mit dem ersten Teil des neuen Kapitels, der zweite folgt dann, wenn ich eine(n) neue(n) Betaleser(in) gefunden habe.

Also hier ein Aufruf an alle die eventuell Interesse daran hätten. Ihr solltet nur zwei Vorraussetzungen erfüllen, damit es nicht ganz in die Hose geht. 1. solltet ihr schon etwas Erfahrung haben mit dem betalesen und 2. solltet ihr auch ausreichend Zeit für diese Aufgabe haben.

Wäre schön wenn sich jemand melden würde, aber nicht traurig sein wenn ich mich für jemand anderes entscheiden sollte. Vielleicht bekommt ihr auch noch eure Chance ;o)

So noch vielen Dank an Fränzi, die wieder einen Teil des Kapitels übersetzt hat und auch an meine Ex-Betaleserin Little Nadeshiko, die wegen Zeitmangels aufhören musste.

Aber nun geht's los….

Kapitel 19 (Teil 1)-+-+--+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-

Er holte sie schnell auf und ordnete sich an Tenebs Seite ein. Sie gingen zurück zum Hof. Hier sah er, dass die meisten Leute, die bei der Zeremonie anwesend waren, in kleine Gruppen standen und sich unterhielten.

Begann ein Flüstern sich wie eine Welle in der Menge auszubreiten

Opheria, Kobalt und die anderen trennten sich und gingen zu ihren Familien zurück, die ersten beiden nickten Harry und Teneb zu, die nach einer Sekunde des Nachdenkens zurücknickten. Teneb bemerkte seinen Vater und Celen zu ihrer Rechten und zog Harry zu ihnen.

„Ihr wart großartig, ihr beide." Sagte Doryan, ein stolzer Glanz in seinen Augen, als er seinen Sohn betrachtete.

Celen grinste seinen Freund an.

„Drachen-Seele?" gab er mit einem Grinsen an, was ihm einen leichten Schlag in die Schulter einbrachte.

„Oh! Halt den Mund!" antwortete Teneb mit verspotteten, verletzten Ausdruck.

Im Augenwinkel sah Harry Najira auf sie zukommen. Er wusste nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Einerseits schien sie das Opfer des Ehrgeizes ihres Vaters zu sein und er wollte ihr helfen, doch andererseits wurde er mehrmals vor ihr gewarnt.

Plötzlich fühlte er, wie eine zarte Hand seinen Unterarm berührte, er schreckte auf. Valera stand nahe bei ihm und erforschte sein Gesicht.

Er erwiderte ihr Starren.

Für einen Moment verschlossen sich die Augen der Königin, sie schien zu versuchen, sich in seine Seele zu bohren.

Plötzlich sprach sie, aber ihre Frage war nicht jene, die Harry erwartet hatte.

„Wer sind Sie?"

Harry wäre beinahe in Lachen ausgebrochen, seine Augen funkelten amüsiert und seine Lippen verzogen sich. Dann verneigte er sich leicht.

„Harry Potter, Lady."

Sie runzelte die Stirn und versuchte sich daran zu erinnern, ob sie diesen Namen vorher schon einmal gehört hatte.

„Und ihre Eltern waren?"

„James Potter und Lily Evans Potter" Seine Antwort war höflich, aber er war neugierig, was das Motiv ihrer Fragen betraf. „Warum fragen sie Sie?"

„Nichts, ich dachte bloß gerade, dass ich Augen wie die Ihren vorher schon einmal gesehen hätte…"

„Ich habe sie von meiner Mutter."

„Nun, ich würde mich gern ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten, wenn es ihnen Ihnen nichts ausmacht."

Einen flüchtigen Blick auf sie werfend, nickte Harry nach ein paar Sekunden des Überlegens. Sie bedeutete ihm, ihr in die Kapelle zu folgen.

„Ich wollte das nicht gerne vor den anderen bereden, " begann sie nachdem sie ihn in eine dunkle Nische geleitet hatte.

„Ich würde Teneb mein Leben anvertrauen, sein Vater scheint vertrauensvoll und Celen ist ihr Sohn."

„Ich vertraue ihnen, aber ich möchte nicht, dass jemand lauscht…"

Harry hob eine Augenbraue, lies diese Sache aber auf sich beruhen.

„Über was möchten Sie reden?"

Die Königin starrte ihn durchdringend an.

„Ich wollte Ihnen das hier geben."

Sie übergab ihm ein sorgfältig eingewickeltes Bündel.

Harry nahm es und musterte es unentschlossen, versuchte zu entscheiden, zu was es gut war.

„Was ist es?"

Die Königin hob bloß eine Augenbraue.

Die Gefahren abwiegend, arbeitete er sein stärkstes Schild aus und begann, was auch immer es war, auszupacken.

Er war paranoid, aber er wollte es nicht herausfordern, nun, da er fast aus der Elfenwelt draußen war.

Als er die letzte Schicht des Materials beiseite schob fand er eine Art Buch. Der Einband war dunkelbraun mit einem eingeschnitzten Symbol und kupfernen Gewinden. Vier Spiralen kamen von den vier Ecken des Einbandes, die einen wirbelförmigen Kreis in der Mitte bildeten. Die Spiralen waren an den Enden etwas größer.

Da war kein Titel, kein Name, nur etwas, dass aussah, wie ein Schloss auf einer Seite des Buches, das es geschlossen hielt. Harry runzelte die Stirn, denn das Schloss war seltsam, dort waren die kupfernen Spiralen zusammen gesponnen, fest verknotet und kein Loch für einen Schlüssel, keine Möglichkeit, um es aufzuknoten.

Er sah zu Valera auf.

„Was soll ich damit?"

Sie blickte ihn diebisch an.

„Legen sie ihre Hand über die Spirale", sagte sie.

Harry war im Begriff, es zu tun, als er sie anblickte.

„Was wird passieren?"

„Wenn Sie einer von denen sind, was ich denke, wird es sich einfach öffnen, wenn nicht wird es einfach wie jetzt bleiben und Ihnen wird es auch nicht schlechter gehen."

„Können Sie das schwören?"

Ja, er wurde definitiv paranoid…

Sie gab ihm ein trauriges Lächeln bevor sie sprach.

„Ich, Valera Ryll Vyriannight, binde mein Leben mit diesem Schwur an Harry Potter. Sollte ich ihn brechen, kann er das in jeder möglicher Hinsicht frei zu seinen Gunsten nutzen. Mit diesem Schwur, garantiere ich, dass ich die Wahrheit spreche. Die Kräfte bezeugen das Versprechen."

Es gab einen kleinen Blitz als sie beide die Verbindung des Eides fühlten, die sich zwischen ihnen aufbaute.

Ein Nicken und Harry platzierte seine Hand über das Kupfer.

Es gab ein schwaches Glühen der Windungen und Harry fühlte, wie etwas seine Aura rammte. So schnell wie es gekommen war verschwand es und die Verriegelung öffnete sich.

„Ich hatte also Recht, du bist einer seiner Nachkommen", flüsterte Valera, deren Augen den Einband anstarrten, welcher nun dunkelrot war.

Harry betrachtete sie verwirrt.

„Ein Nachkomme von wem?"

„Artus … Naja, nicht direkt, du hast nicht seine Ohren geerbt, Glück für dich, wenn die Portraits, die ich sah, dem Original entsprechen."

„Artus?"

„Der Pendragon!", schnappte die Königin.

Harry hätte fast den Mund offen gelassen. Er schaffte es, seine Haltung zu bewahren während er die Fragen stellte, die an ihm nagten.

„Wie ist das möglich?"

„Ich weiß es nicht. Ich kenne die Elfen von Ynris, die lang über Arthurs Familie wachten und beschäftige mich viel mit ihnen, durch die Hilfe von Emrys, oder Merlin, wie ihr ihn nennt… Das Blut des Pendragon übte immer Magie aus…"

„Meine Mutter war eine Muggelgeborene."

Valeria lächelte.

„Artus war kein Zauberer."

„Ich kann nicht mit ihm verwandt sein… nicht einmal die Namen passen!"

„Deine Verbindung zu Arthur ist keine direkte Vererbung, Sohn eines ersten Sohnes des ersten Sohns. Die Linie des Pendragon endete vor vielen Jahren…"

„Wie kann ich dann einer seiner Nachkommen sein?"

„Ich sagte, die Linie endete, nicht, dass das Blut ausgelöscht wurde. Die Familie Pendragon war nicht fruchtbar. Sie bekamen selten mehr als zwei Kinder… Plötzlich gab es keinen Mann, dem man den Namen vermachen konnte, nur Frauen, also endete die Linie, aber die Töchter reichten das Blut von Pendragon ihren Nachkommen weiter. Anscheinend übernahmst du das Blut durch deine Mutter… Deine Augen lügen nicht… Arthur hatte exakt dieselben, wenn die Portraits der Wahrheit entsprechen, denn er lebte und starb vor meiner Zeit."

Harry versuchte, diese neuen Informationen zu verarbeiten…

„Warum wissen Sie soviel darüber? Ich dachte, Elfen hätten die menschliche Welt ausgeschlossen?" fragte er endlich, verkrampfte sich ein wenig um seine Beherrschung wieder zu erlangen.

„Wie ich schon sagte waren meine Vorfahren sehr interessiert an der Pendragon Familie, sie zeichneten die ersten Generationen auf, aber nach ein paar hundert Jahren vergrößerte sich der Riss zwischen unseren Welten, selbst der von Ynris. Eure Völker wandten sich von ihrem Glauben in die Naturkräfte ab und nahm Anklang an die Technologie."

Diese Erklärung akzeptierend, aber fühlend, dass da mehr dahinter steckte, wandte sich Harrys Aufmerksamkeit zu dem Buch, das immer noch in seinen Händen lag.

„Was ist da drin?"

Valera zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht, wir konnten es nicht öffnen, nur jemand, der Pendragons Blut in sich trägt kann das, wie man sagt." Sie zeigte auf einige Wörter, die in einer alten Sprache geschrieben waren, auf dem Einband, fast unsichtbar.

„Von dem Drachen stamme ich ab, ich werde dem Ruf seines Blut antworten", las Harry, die verblassten Buchstaben entziffernd. „Was bedeutet das?" Diese Frage war berechtigt.

„Ich weiß es nicht, öffne es."

Zögernd öffnete Harry den Einband, um leere Seiten vorzufinden. Durch es blätternd, fand er nichts weiter… außer einer kleinen handgeschriebenen Notiz.

„Wem auch immer dieses Buch gegeben wird. Dieses Tagebuch half mir durch mein Leben, ich schenke es meinem Erben. Möge er damit Stärke gewinnen."

Die Königin faltete ihre Hände.

„Das ist geklärt, es ist ein elfisches Tagebuch."

Den unverschleierten Blick des dunkelhaarigen jungen Mannes vor ihr treffend, stellte sie Vermutungen an.

„Diese Tagebücher können bewusst nichts zeigen. Sie werden Ihnen antworten und versuchen, Ihnen Rat zu geben. Im Allgemeinen helfen sie Ihnen, Ihre Gedanken zu ordnen, stellen Sachen klar, die Sie vorher übersehen hatten, zeigen Ihnen eine andere Sicht eines Problems, die Ihnen hilft, zu einem möglichen Schluss zu kommen."

Bei den Wörtern zu diesem Tagebuch hatte Harry sich versteift, die Geschehnisse seines zweiten Jahres noch gut im Gedächtnis habend. Bei ihrer Erklärung entspannte er sich. Es war deutlich, dass es nicht genau dasselbe war, wie Toms altes Tagebuch. Er wusste nicht, ob er der Königin komplett vertrauen konnte und bevor er etwas in dieses Buch hinein schrieb, würde er es vollkommen durchchecken und Arxeren fragen…

Er würde außerdem seinen Familienbaum untersuchen, um zu sehen, wie genau er mit Artus verwandt war.

Er wandte sich der Königin zu.

„Wie kam es in Ihren Besitz?"

Die Königin runzelte ein wenig die Stirn.

„Ich denke, meine Vorfahren mussten jedes elfische Objekt, das den Menschen gehörte, suchen und zurück bringen, nachdem der Riss zwischen unseren Rassen uns vollständig trennte."

Harry stimmte ihrer Antwort zu und nickte ihr leicht zu.

„Dann bedanke ich mich dafür, dass Sie es mir wieder aushändigten."

Weiterhin schweigend nickte die Königin nur zurück.

„Wir sollten zu den anderen gehen, sie werden sich wundern was uns hier hält." Sagte die Königin endlich und wandte sich zur Tür der Kapelle.

Harry folge ihr und schnell gingen sie zu den anderen zurück. Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er kaum mitbekam, dass er wieder im Hof war.

Spürend, dass es besser war ihn in Ruhe zu lassen fragte ihn Teneb nichts.

Stattdessen nahm er sein Gespräch mit seinem Vater und Celen wieder auf. Ihre Gesichter waren ernst und für einen Moment war Harry verführt, sie zu fragen, was los war, aber er versank wieder in seinen eigenen Gedanken.

Er war also ein Nachfahre Artus´? Er zweifelte etwas daran.… Aber er würde es schnellstmöglich überprüfen, vielleicht konnte es ein Vorteil sein, denn Königin Valera hatte gesagt, das Blut von Pendragon wäre mächtig… Er würde so schnell wie möglich gehen, sobald der Ball vorbei war, selbst wenn es in tiefster Nacht war. Er würde geradewegs nach Hogwarts gehen, Hogsmeade war zu gefährlich und die Winkelgasse war zerstört worden. Ja, nach Hogwarts zu gehen war die bessere Wahl. Er würde Dumbledore sehen. Der Schulleiter würde wissen, was zu tun war . Und dann würde er seine Freunde sehen, und Sirius, und die Weasleys… Ein kleines Lächeln erschein auf seinem Gesicht… Er fragte sich, wie sie wohl ü auf ihn reagieren würden. Er hatte sich verändert, dass hatte er realisiert, aber das hatten sie sicher auch. Krieg veränderte die Menschen. Leise fluchte er Voldemort in die tiefste Hölle… Dieser Mann würde für seine Taten bezahlen, dass würde er sicherstellen.

Er unterbrach seine Gedankenkette, da er wusste, dass es ihn nur noch mehr verärgern würde. Seinen Kopf leicht schüttelnd, konzentrierte er sich wieder auf die Situation vor ihm, er sah auf und bemerkte, dass es fast Mittag war… Nur noch ein paar Stunden und er würde hier weg sein.

Trotz seines Beschlusses nicht wieder zurück zu gehen, dachte er, dass er es vielleicht tun würde, nur um Teneb zusehen. Er würde ihn vermissen. Sicher, Ron und Hermione würden immer seine ersten wahren Freunde sein, aber sie würden niemals vollständig verstehen können, was er erlebt hatte. Teneb konnte es. Er hatte es zum Teil miterlebt und darüber hinaus wusste der Elf alles über ihn, nun gut, fast alles… Es gab kaum Geheimnisse zwischen ihnen beiden und obwohl er niemals gedacht hatte, dass einem Elfen einmal vertrauen und ihn sich ihm so stark verbunden fühlen würde, konnte er nicht bestreiten, dass Teneb wie ein Bruder für ihn war. Er wusste nicht was passieren würde, wenn Teneb dieses Vertrauen verraten würde.

Plötzlich sah er etwas im Augenwinkel: der König redete mit seiner Tochter und griff unsanft nach ihrem Arm. Das Mädchen sah aus, als hätte sie Schmerzen und blickte nervös auf ihren Vater. Sie nickte ihm schnell zu bevor sie zu ihnen kam, und dieses Mal war niemand da, der ihm half, sie zu meiden.

Anfangs hatte er nicht gewusst, wie er mit ihr umgehen sollte,...Dieses Mal spielte er besser mit.

Sie näherte sich ihnen lächelnd.

„Du warst großartig Harry, du auch Teneb." Fügte sie nachträglich hinzu. „Vater sagte mir, dass wir zurück reiten werden. Ihr solltet euch fertig machen." Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, ihre Augen lagen auf Harry.

Sie nickten und gingen in Richtung ihrer Pferde, als diese von den Stallburschen in den Hof gebracht wurden. Harry sah Shadow sofort als der Junge, dem er Shadow gegeben hatte, das Zaumzeug prüfte, sichergehend dass es richtig angelegt war. Als er näher kam, nahm Harry wahr, wie Lucky durch den Schlitz des Beutels sah.

Der junge Mann schien nun weniger ängstlich als er neben dem Hengst stand. Shadow nickte leicht als er seinen Reiter erblickte, was ein Lächeln von dem schwarzhaarigen Zauberer entlockte.

„Ich hoffe, er hat sich gut benommen?" fragte er, während er den starken Nacken des Tieres streichelte und die Weichheit des Felles seine Hände reizen ließ.

„Ja, Athar."

Harry sah ihn scharf an.

„Nicht so ängstlich wie zuvor?" fragte er mit gehobener Augenbraue.

Der Junge errötete.

„Nein, Athar…"

„Und warum?" Seine Frage war ernst.

„Ihr Pferd, es mag Sie sehr und kein Pferd würde jemanden mögen, der es nicht wert ist…"

Harry lächelte ihn leicht an. Diese Erklärung hätte wenig Sinn ergeben für die Richter, aber er war ein wenig erfreut wegen der Akzeptanz, die er in den Augen des Jungens sah.

„Was ist dein Name und Alter?"

„Eryn, Athar. Ich bin zwölf."

Harry neigte seinen Kopf.

„Nun, Eryn, ich werde mich daran erinnern, dass du mir mehr Klugheit vorgezeigt hast als die meisten der Ältesten."

Eryn errötete und verbeugte sich vor ihm.

„Wo sind deine Eltern?"

Das Gesicht des Jungen wurde traurig.

„Ich bin ein Waise, die Tempel sind nun mein Zuhause."

Harry schaute auf.

„Das tut mir leid. Was machst du denn gerne so?" fragte er und versuchte, das Gespräch zu einem erfreulicheren Thema umzuleiten.

„Ich liebe Pferde…" sagte Eryn und gab dem schwarzen Pferd einen verehrenden Blick. „Und dieses ist eines der Wundervollsten, das ich je gesehen habe."

Als schien er verstanden zu haben, was gesprochen wurde, hob Shadow seinen Kopf und schniefte.

„Nun, Eryn, ich werde mich an deine Weisheit erinnern und eines Tages werde ich dir dafür danken."

Er brachte den Protest des Junges mit einem Blick zum Schweigen.

„Behalte das als Erinnerung."

Schnell schnitt er ein Stück von der Mähne des Tieres ab und reichte es dem Jungen.

Mit einem würdevollen Sprung war er auf dem Rücken seines Pferdes und nahm die Zügel auf.

„Wir werden uns wieder sehen, Eryn."

Als er sein Reittier in Richtung Ausgang lenkte fragte er sich, warum er dies gesagt hatte, denn nach allem hatte er nicht vor, wieder zurück zu kommen. Aber tief in ihm wusste er, dass er den Jungen wieder sehen würde.

Er wartete, dass sich alle in Bewegung setzten und nahm den Platz hinter Teneb ein, der gezwungen worden war, nochmals bei seinem Vater, Celen und dem König zu reiten.

Najira war wieder an seiner Seite.

„Du warst beeindruckend, Harry." Sagte sie und brach die Stille.

Er blieb still. Sie hob ihre Hand um eine blonde Strähne beiseite zu schieben, die wieder in ihr Gesicht fiel, da der Wind noch immer nicht nachgelassen hatte.

Harrys Augen verengten sich, als er rote Male auf ihrer Haut sah, die vorher von ihren Ärmeln verdeckt worden waren.

„Wer hat dir das angetan?" fragte er scharf.

Najira sah zu ihm und wirkte ein bisschen unbehaglich.

„Ich bin die Stufen hinuntergefallen." antwortete sie locker.

Eine Augenbraue hebend gab Harry ihr einen ungläubigen Blick, mischte sich aber nicht ein, da er sehr genau wusste, wer es gewesen war.

„Du bist gefallen…" seine Stimme zeigte, dass er ihr nicht eine Sekunde glaubte.

„Ja", antwortete sie in derselben unbelebten Stimme.

Er entschied, die Angelegenheit fallen zu lassen, da sie nicht so aussah, als würde sie ihm die Wahrheit verraten. Er wusste, er würde sie nicht bekommen, sollte die Situation aufgehoben worden sein.

„Was werden wir machen?"

„Nun, der Ball wird nach dem Abendessen stattfinden und man erwartet von euch im Schloss für das Mittagessen und Abendmahl zu bleiben."

Harrys Mund verzog sich mit Ekel bei der Erwähnung des Balles, etwas, was dem Mädchen an seiner Seite nicht entging.

Sie sah zu ihm auf.

„I-Ich muss dich deswegen etwas fragen."

Er nickte scharf.

„Du weißt, ich soll dich verführen und mein Vater wäre nicht glücklich darüber, sollte ich scheitern, dass hat er mir klar gemacht… Aber wenn du mit mir zusammen zum Ball gehen könntest, würde mir das etwas Zeit einräumen…" als er ihr nicht antwortete setzte sie schnell hinzu „Aber du musst nicht… Es – Es tut mir leid…"

Harry hielt seine rechte Hand hoch, seine Linke hielt immer noch die Zügel.

„Ich denke, dass ich dir zuliebe akzeptieren kann, mit dir zu gehen, aber das bedeutet nichts. Ich tue das um zu verhindern, dass du wegen mir eine Strafe bekommst. Ich vertraue dir nicht, erinnere dich daran."

Das Mädchen nickte, sichtlich erleichtert.

„Danke", sagte sie leise.

Sie ritten in Stille bis sie das Schloss erreichten.

Als der Palast in Sicht kam spürte Harry die Anwesenheit der Drachen.

Teneb, ich denke die Ältesten sind hier…

Ja, ich spüre sie auch… Sie sind… machtvoll.

Das Wort war eine Untertreibung. Harry konnte die leichten Wellen der Energien spüren, die aus dem Bereich kamen in dem sie waren.

Er drehte sich im Sattel und sah, dass alle anwesenden Reiter erbleichten und Demenors Gesicht aschfahl war. Ja, sie hatten Gründe, sich zu fürchten, aber sie hatten sich selbst in diese Lage gebracht und er fühlte sich kein bisschen schuldig, weil er einer der Gründe war, wegen dem dies alles geschah.

Demenor lenkte sein Pferd aus der Karawane heraus und trieb ihn voran um bis zum König aufzuholen.

Sie wechselten ein paar Worte die Harry nicht verstehen konnte, der König nickte und Demenor ging zurück zu seinem Platz, etwas hinter Harry.

Sie kamen nach einigen Minuten in der Stadt an und bald war jeder zurück im Schloss.

Sobald die Pferde zu den Ställen geschickt waren, ging der König einige Stufen hinauf, hob seine Arme und bat um Ruhe.

Langsam verstummten alle.

„Heute waren wir Zeugen von der endgültigen Einführung der neuen Reiter. Der Ball wird diesen glücklichen Tag feiern. Zu den ernsteren Dingen muss ich die Mitglieder des Rates, alle Reiter, auch jene, die nicht ausgewählt wurden und die Familien aller zwölf Daryns bitten, mit mir zu kommen. Der Rat der Drachen hat sich versammelt, um uns ihre Entscheidungen bekannt zu geben. Ich erwarte sie alle in der Ratskammer."

Geflüster flog über die gesamte Masse als die Genannten dem König in kleinen Gruppen in das Schloss folgten. Die restlichen Leute schnatterten herum, versuchten zu erahnen was geschehen würde, redeten aber auch über die Einführung, die Seelenbilder, die Erscheinungen der Reiter, die zwei angenommenen Athars und beschrieben alles denen, die nicht gekommen waren.

Harry, Najira war noch in seiner Nähe, ging flott zu Teneb, sein Gesicht emotionslos.

„Bereit?"

„Ja", Tenebs Stimme war leicht zittrig, aber er stand gefasst. Seinen Arm hebend schlug er mit seinem Unterarm gegen den von Teneb. Sich gegenseitig in die Augen schauend gaben sie dem anderen Stärke, standen zu ihrer Wahl. Versuchsweise lächelnd zog Teneb seinen Arm zurück.

„Danke, Harry."

„Nicht nötig, komm, gehen wir, sie werden auf uns warten."

Er hatte die junge Halbveela vollständig vergessen, aber sie hatte nichts von der Szene verpasst, die vor ihr statt gefunden hatte und speicherte es in ihren Gedanken für späteren Gebrauch.

Sie gingen und Harry folgte seinem Freund durch die Gänge, schüttelte seinen Kopf bei der Anzahl an Biegungen die sie nehmen mussten. Schließlich erreichten sie eine große Tür. Leute traten ein und sprachen leise miteinander. Harry konnte die Energie der Drachen spüren, die durch die Türen kamen.

„Wie konnten sie herein kommen?"

Teneb zuckte mit den Schultern.

„Wir werden sehen, meine Vermutung ist genau so gut wie deine."

Sie traten durch die Tür und bekamen selbst mit, was im Begriff war, stattzufinden.

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Sie sahen sich sogleich um und Harry dachte sofort, dass er in ein Gericht getreten war.

Es gab einen mittigen, rechteckigen Tisch, zurzeit besetzt von neun … Personen? Harry runzelte beim Anblick der sitzenden Figuren die Stirn. Die Energie rollte aus ihnen heraus. Und ihre Aura war anders als alles, was er jemals zuvor gesehen hatte. Sie waren weder Elfen oder Menschen, noch waren sie Magis oder Elementals. Er hatte wegen ihnen ein seltsames Gefühl als er sie anstarrte. Sie wandten sich ihnen zu und sofort dämmerte es ihm. Es war egal wenn er dachte, dass es unmöglich war, denn dies war die einzig logische Erklärung. Wegen dem scharfen Einziehen des Atems von seinem Freund schien Teneb wohl zum selben Ergebnis gekommen zu sein.

Sie näherten sich den neun Figuren, die am Tisch saßen und hielten vor ihnen, verbeugten sich tief, beide Hände über ihrem Herzen gekreuzt, auf ein Knie fallend.

Die Geräusche von Schuhen auf dem Steinboden vernehmend, warfen sie einen flüchtigen Blick und sahen, dass Opheria und Kobalt ihre Bewegungen nachgeahmt hatten.

Eine der Frauen, gekleidet in ein hellrotes, fast pinkes Kleid, mitgoldenem Haar und merkwürdig goldenen Augen gab ihnen ein kleines Lächeln und hob eine zierliche Hand, deutete ihnen aufzustehen.

° Erhebt euch, Athars, wir sagten euch bereits, ihr müsst euch nicht vor uns verneigen, ° sagte sie mit einem leicht ärgerlichen Ton in ihrer Stimme.

Mit einem Lächeln erhoben sich die Vier und Harry warf einen Blick auf sie. Der platinhaarige, keramikäugige Mann neben der Frau musste Altai sein, wenn sein azurblaues Outfit seiner Natur entsprach, also war die Frau Aurine. Zu ihrer Linken stand ein stand düster aussehender Mann mit ebenholzfarbigem Haar und dunkelpurpurnen Augen, so dunkel, dass man denken könnte, sie wären schwarz. Er trug dieselbe Kleidung wie all die anderen Männer bei ihm, genau wie all die Frauen dieselbe Art von Kleid trugen, nur das sie sich von der Farbe unterschieden. Die Männer hatten passende Hosen mit einem Kittel, ähnlich wie die der Athars, nur ohne den hohen Kragen, worüber Harry neidisch war. Es gab weder Zeichen von Flammen, noch von Drachen an ihnen, die Ärmel endeten mit einem großen weißen Saum. Ein langer fließender Umhang vervollständigte das Aussehen. Sie schienen ziemlich normal, aber wenn sie sich bewegten, schien die Kleidung in einer fast metallischen Weise zu glänzen. Alle, sogar die Frauen, hatten Schwerter an ihrer Seite hängen, ebenso ein Medaillon, was auf ihrem Brustkorb ruhte und dessen Metall oder Stein unterschiedlich war.

Die Kleider der Frauen waren eng anliegend, hoch geschnitten, mit langen Ärmeln, die an ihren Armen lagen wie eine zweite Haut. Eine Art schillerndes Metall formte einen Außenärmel, der von der Schulter hinunter zur Hand führte. Harry fuhr mit seiner Beobachtung der Ältesten in Menschengestallt fort.

Ganz rechts saß ein großer Rothaariger, gekleidet in flammendem Rot. Er wandte seine Augen zu ihm und mit einem Lächeln beugte er seinen Kopf. Harry war von seinen Augen hypnotisiert: ein leuchtendes Rot, aber nicht solches, die er mit denen von Voldemort verband. Die des Ältesten, Phaist, lebten mit kaum zurückgehaltener Energie, Flammen tanzten in den roten Kreisen. Neben ihm saß eine Frau, Dia, die über Zeit und Alterung hinaus zu leben schien. Ihre Züge waren aristokratisch und betont von ihrem hellgrauen Kleid scheinen ihre sturmgrauen Augen Mysterien und Geheimnisse zu beleuchten. Das weiße Haar gab ihre eine Aura von Klugheit, welche Chrisianne, die ihr etwas ähnlich sah, niemals haben würde. An ihrer Seite saß Seid. Schwarzes Haar, so schwarz dass es blaue Strähnen besaß, tiefe silberblaue Augen und blaue Kleidung, die Wasser darstellten. Dann kam Cehra, eine kastanienbraunhaarige Frau mit haselnussfarbigen Augen und bronzener Haut, eine Bronzefarbe, die von ihrem grünen und beigen Kleid umschmeichelt wurde. In der Mitte, königlich, saßen Gae und Rexeran. Gae war eine Brünette mit langem lockigen Haar, merkwürdigen Regenbogenaugen und einem sahnigen Teint. Ihr silbernes Kleid hob die Schönheit ihres Körpers und ihrer Aura hervor. Sie sah wie eine Königin aus und hielt sich selbst auch wie eine, Mitleid und Gerechtigkeit in ihr Aussehen geschnitzt. Zu ihrer Seite saß Rexeran. Größer als Gae flogen seine regenbogenfarbenen Augen durch den Saal, sein Blick von einer Strähne seines rotblonden Haares blockiert. Sein Anblick, gekleidet in sein goldenes Outfit, war atemberaubend. Weisheit und Macht schienen in seinem Sein eingebettet.

Harry beendete seine Einschätzung von den neun Ältesten. Wie sie es geschafft hatten, menschliches Aussehen anzunehmen wusste er nicht, aber er würde Arxeren fragen. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Raum zu. Gericht. Das war das Wort, um ihn zu beschreiben. Reihen von Sitzplätzen standen dem Tisch gegenüber, an dem die Ältesten saßen. Außerdem war der Tisch in helles Licht getaucht, im Gegensatz zum Rest des Raumes, was eine ernste Atmosphäre schuf.

Harry bemerkte die zwei Stühle, die Teneb und er in der voran gegangenen Nacht erschaffen hatten in der ersten Reihe auf der linken Seite, ein bisschen abgetrennt von den anderen. Mit den Schultern zuckend ging er auf sie zu und setzte sich auf einen von ihnen. Teneb folge seinem Beispiel und setzte sich neben ihn.

Doryan saß an der Seite seines Sohnes und neben ihm Celen. Der König und seine Königin saßen auf der anderen Seite des Raumes. Die Kammer war bereits halbgefüllt. Harry drehte sich um, als er hörte, dass sich jemand hinter ihn setzte und war überrascht Opheria und Kobald zu sehen. Neben ihnen waren vier Erwachsene, von denen Harry annahm, dass es ihre Eltern waren. Er fühlte, wie die Augen von Opherias Vater ihn durchbohrten und stellte sich dem Mann. Er hatte das typische Aussehen seiner Rasse: Die Hand mit den vier Fingern, das weiße Haar, was er zurück gebunden hatte, die orangefarbenen Augen, die ihn misstrauisch anstarrten, misstrauisch und sogar etwas ängstlich, Die Stirn runzelnd erinnerte sich Harry an Opherias Schock, als sie den Namen von Voldemorts Buch gehört hatte, dass er für sein Ritual benutzte. Ja, die Magis musste ihm wohl diese kleine Information erzählt haben und nun wusste er anscheinend mehr, als sie zulassen konnten. Der Mann lehnte sich vor und flüsterte in Harrys Ohr.

„Me-…" ein scharfer Stoß in die Seite von seiner Tochter stoppte ihn. „Harry, Ich würde gern mal mit dir reden." Er pausierte. „Meine Tochter erzählte mir und einigen der Ältesten von unserer Rasse ein paar Dinge, die du ihr heute sagtest, und wir würden es schätzen, ihr Gesagtes zu überprüfen."

Harrys Augen verengten sich dabei.

„Wenn sich heraus stellt, dass das, was sie sagte wahr wird ist, was werdet ihr dann tun? Würdet ihr helfen? Oder würdet ihr eure Welt beschützen und uns sterben lassen?"

Der Magis übernahm diesen Blick.

„Wenn das, was du bestätigt hast wahr ist, werden wir keine andere Wahl haben als euch zu helfen. Allein die Menschen können dem nicht vollständig entgegen wirken, und egal wie sehr ich deine Rasse auch ablehne, ich werde nicht die Unbenannten deswegen befreien."

Harry musterte ihn für einige Sekunden, schätzte ihn ab.

Er hatte Angst, das war deutlich und seine Angst machte ihn glaubwürdig. Der Magis verabscheute ihn, aber anscheinend war die Situation ernst genug, um seine Anwesenheit zu ertragen. Er fällte seine Entscheidung.

„Ich spreche später mit Ihnen"

Der Magis nickte.

„Warte auf uns, nachdem das hier vorbei ist." Er wollte sich in seinen Sitz zurück lehnen doch seine Tochter schubste ihn in die Rippen. Opheria runzelte die Stirn wegen ihm. „Danke", fügte er durch zusammengepresste Zähne hinzu.

Harry nickte und drehte sich wieder den Ältesten zu.

Nun saßen fast alle und die, welche zu spät waren, eilten durch den Eingang.

Schließlich schloss sich die Tür von selbst und Altai erhob das Wort, seine Stimme hallte im Raum.

°Wir ließen euch heute zusammen rufen, um unsere Entscheidung betreffend der Fälle kund zu tun, die sich in den Hauptquartieren abspielten. °

Aurine folgte, ihre Stimme weich aber stark.

°Normalerweise halten wir uns aus den Problemen der Reiter heraus, aber das Ausmaß der Dinge zwang uns, einzugreifen.°

Seid folgte, sein Ton seidig.

°Die Reiter wurden immer ihrem Level der Energie entsprechend gewählt, aber von ihnen allen wurde verlangt, gewisse Qualitäten zu besitzen und einen moralischen Code während ihres Lebens zu wahren.°

Phaist fuhr fort.

°Wir wollten sichergehen, dass es, egal was passieren würde, eine Gruppe von Leuten geben sollte, fair und objektiv, die in der Lage wären ohne ein Vorurteil mit Situationen umzugehen. Wir mussten sicher sein, dass unsere Moral nicht verloren gehen würde, dass Gerechtigkeit, Toleranz, Aufgeschlossenheit, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Mitleid nicht verschwinden würden, das man sich an unsere Gesetze erinnert. °

Es folge Stille, die von Cehra unterbrochen wurde.

°Unsere Rasse band sich an eure um die Balance der Energie aufrecht zu erhalten. Und die Kreation dieser Tat schien zu funktionieren, die Reiter bewiesen, dass sie eine gute Lösung für unsere Probleme waren.° Ihr Ton wurde leicht ärgerlich. °Wir sahen den Anwuchs von Habsucht, Individualismus, Egoismus und Beschränktheit, wir wurden Zeuge von der Trennung von den Menschen, aber wir dachten, die Reiter würden immun für diese Gefühle sein.°

°Wir lagen falsch,° gab Dia an, ihre melodische Stimme mit Enttäuschung gespickt. °Wir sahen nicht, wie sie euch langsam verdarben, wir sahen nicht, wie die Ideale für die die Reiter immer einstanden, langsam vergessen wurden. °

°Aber wir dachten niemals, dass Fanatismus sich ausbreiten würde und das Urteil von denen beeinflussen würde, von denen wir glaubten, sie seien es würdig, uns zu reiten. Niemals dachten wir, dass Reiter einen von denen, die wir in ihre Obhut gaben peinigen würden, frei von Vorurteilen, Diskriminierung oder blinden Hass. ° Des´ Tenorstimme war scharf und rau. ° Niemals dachten wir, dass wir in diesem Raum zu stehen haben würden. °

Schlussendlich erhob Gae die Stimme.

°Als wir bemerkt hatten, was uns unser blindes Vertrauen in die Reiter gebracht hatte, hatten wir keine andere Wahl als zu handeln und zu versuchen, unsere Situation zu richten. °

Rexeran fuhr fort.

°Der Rat tagte und erreichte folgende Entscheidungen. Diese wurden getroffen unter Berücksichtigung der Taten der Schuldigen und ihrer Motive°

Er stand auf, seine Macht um ihn fast sichtbar.

°Wegen dem entsetzlichen Verhalten der Reiter, entschieden wir uns für eine Probezeit, in der die Verbindung zwischen den Reitern und ihren Drachen vorübergehend getrennt wird. Sollten die Umstände unsere Hilfe erfordern, werden wir kommen, doch seit gewarnt, solltet ihr die Schuld auf jemand anderen schieben um euer Gewissen zu erleichtern, werden wir den Bund vollständig trennen. Denkt darüber nach, was ihr tut, entweder bei euren Taten oder bei eurem Mangel an Tätigkeiten. °

Die Reiter blieben still. Sie wussten es besser nicht dagegen zu protestieren und bemerkten, dass die Ältesten mild gewesen waren. Aber Rexeran war noch nicht fertig.

°Folgendes wurde entschieden, um den Missbrauch unseres Codes zu bestrafen, den ihr ignoriert habt. °

Cehra erhob die Stimme.

°Wir hätten euch dieses Vergehen vergeben können, aber eure Handlungen gingen soweit, dass ihr sogar einen eure Schützlinge geistig missbraucht habt. °

Sie pausierte. °Euch wurde die Erziehung von Jugendlichen anvertraut, aber ihr habt versagt und habt eure Vorurteile eurer Aufgabe vorgezogen und euer Urteil wurde geblendet, ihr bracht eine unserer Regeln indem ihr willentlich Schmerz über einen von euch gebracht habt. Ihr habt nach einem Fall, der 20.000 Jahre alt ist, gehandelt und ihr habt jemanden dafür verantwortlich gemacht, der unschuldig ist und nicht einmal davon wusste. Ihr habt extreme Missachtung vor eurer Aufgabe gezeigt und habt euren Status benutzt, um jemanden mental zu schaden, der unter eurer Fürsorge stand. °

Des folgte.

Deshalb werden wir euch vorerst eure Magie nehmen, damit ihr besser versteht und eure Einstellungen ändert

° Deshalb werden wir euch vorerst eure Magie nehmen, damit ihr besser versteht und eure Einstellungen ändert. Vielleicht wird euch das einen Einblick in die Rasse geben und denn Riss heilen. Eure Kräfte werden bei diesem Level bleiben bis ihr euer Handeln verstanden habt und hinter das Vorurteil seht. Bis dahin werden sie sich nicht verändern. Diejenigen, die mit Elementalkräften gesegnet sind, werden die Kontrolle über diese behalten, aber das Energielevel wird so weit sinken, um es mit dem neuen magischen Level und dem physischen Level ausgleichen zu können. So befehlen wir es. ° Ein kleines Licht umgab einige Personen im Raum.

Daraufhin gab es erschrockene Ausrufe, aber Harry konnte dies nicht verstehen, er fand die Bestrafung angemessen. Es würde sie vielleicht verstehen lassen, aber er bezweifelte dies, denn sie waren zu tief in ihrem Glauben verankert.

Ein Blick von Rexeran lies die Proteste verstummen, für jetzt, aber Harry wusste, dass sie später wieder kommen würden und hatte das Gefühl, das er dafür verantwortendlich gemacht werden würde. Er zuckte mit den Schultern. Es interessierte ihn nicht, was ein Haufen von blinden Dummköpfen über ihn dachte, er könnte zwar zurückkommen, doch nicht um sie zu sehen. Er würde Eryn gern wieder sehen, das Verhalten des Jungen war anders als das der Anderen. Aber als er genauer darüber nachdachte schien es ihm, dass fast alle Mitglieder des Tempels nicht zu voreingenommen gegenüber ihm waren. Er begann außerdem die Familie von Teneb und selbst Celen und die Königin zu mögen.

°Es wurde ebenso entschieden, dass die Bestraften, ein Jahr lang in der Menschenwelt bleiben werden. So befehlen wir es. °

Diese Erklärung brachte Unruhe in den Raum, die die wussten, dass ihnen diese Strafe bevor stand waren auf ihren Füßen, riefen, dass sie das nicht machen konnten. Manche sahen schon allein von der Vorstellung, für ein Jahr von Menschen umgeben zu sein, angeekelt aus, andere waren geschockt…

Harry runzelte wegen der Ältesten die Stirn. Was spielten sie da? Sie wussten um die Situation in der Menschenwelt. Voreingenommene Leute, die nichts von seiner Welt wussten, würden nicht mal eine Woche bleiben.

Ältester, ich hoffe Ihr wisst, was Ihr tut, übermittelte er mental an Rexeran, ruhig aber besorgt.

Die amüsierte Antwort kam schnell zurück.

- Keine Sorge, Astyan, wir wissen welche Konsequenzen diese Entscheidung hat. Und du kannst mich bei meinem Namen nennen. Als mein Verbündeter hast du dieses Recht.-

Harry nickte nur aber konnte das Gefühl von Furcht nicht unterdrücken. Er konzentrierte sich wieder auf die Situation und hörte Effilin laut rufen.

„Das könnt ihr nicht mit uns machen! Ihr könnt uns nicht auf ein Level von menschlichen Schwächlingen herunter setzen. Ihr könnt uns nicht mit diesen Betrügern leben lassen, mit diesen schwachen unterentwickelten Wesen!"

Harry schnaubte. Der Kampfmeister musste in seinen Beleidigungen wirklich etwas kreativer werden, diese Sprüche wurden alt. Aber der nächste Kommentar amüsierte ihn nicht.

„Ihr könnt uns nicht ein Jahr lang mit Feiglingen leben lassen."

Harry war Zeuge von allen Angriffen Voldemorts gewesen und hatte den Mut von denen gesehen, die gegen ihn gekämpft hatten, die sich manchmal selbst geopfert hatten um anderen das Leben zu retten, den Mut der Gefangenen, die bis zum Tode gefoltert wurden, aber ihre Geheimnisse bei sich behielten oder sich selbst töteten bevor der Dunkle Lord die Informationen aus ihnen heraus holen konnte. Jetzt zu hören, dass sie als Feiglinge abgestempelt wurden, war eine Beleidigung an die Erinnerung von all diesen Helden. Er würde dies nicht hinnehmen. Er schloss seine Augen, beruhigte sich und hob die Stimme.

„Ich denke nicht das meine Leute Feiglinge sind, wenn ihr doch diejenigen seid, die sich sogar davor fürchten, die Bestrafung entgegen zu nehmen, die ihr euch selbst eingebrockt habt."

Stille fiel über den Raum als er gesprochen hatte und alle Augen lagen auf ihm. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Effilin einen leicht roten Ton annahm.

„Du kleiner Betrüger, wie kannst du es wagen, mich einen Feigling zu nennen!"

„Einfach indem ich es sage."

„Du bist der jenige, der dafür verantwortendlich ist!" Wut füllte seine Stimme.

Dieses mal drehte sich Harry und sah den Elf an, seine grünen Augen flammten auf.

„Fangen Sie gar nicht damit an! Ich zwang euch nicht dazu, so zu handeln, wie Ihr es getan habt, ich habe nicht danach verlangt, dass ihr euch so verhaltet, wie ihr es tut, ich habe Sie nicht unter einen Zauber gestellt. IHR, und IHR allein, habt das getan! Aber jetzt könnt ihr nicht mit den Konsequenzen leben. Wie mutig! Wie tapfer! Das zeigt doch wirklich, wer die wahren Feiglinge sind!" Sein Ton triefte vor Sarkasmus. Innerlich dachte er, dass Professor Snape stolz gewesen wäre.

Effilin schien leicht zu zittern.

„Ich habe keine Angst!"

„In diesem Fall bin ich erleichtert," Harry spukte fast das letzte Wort, „dass ihr voll und ganz hinter der Entscheidung der Ältesten stehst." Er grinste. Er wusste, er hatte den Meister bezwungen und Effilin bemerkte es auch: er konnte nicht mehr zurück, ohne seine Würde zu verlieren.

Der Meister setzte sich schwerfällig wieder hin, starrte wütend zu Harry, der nicht im Entferntesten davon berührt war.

-Gut gemacht, Astyan.-

Die amüsierte Stimme von Rexeran hallte in seinem Kopf.

Seid, der mitbekommen hatte, das wieder relative Ruhe eingekehrt war nahm die Gelegenheit war und fuhr mit der Rede fort.

° Noch zwei weitere Dinge müssen geklärt werden." Er hielt kurz inne. ° Als erstes wollen wir, dass der Riss zwischen eurer Welt und den anderen Rassen verheilt. °

Er lies sie nicht protestieren.

°Dunkle Zeiten kommen, vereint euch oder sterbt, die Wahl liegt bei euch, aber erkennt, das Teilung nur das Schicksal über die Welt bringen wird, wie ihr es kennt. Das alles hier ist viel zu weit gegangen und wir sind ebenfalls schuldig, weil wir dem Groll erlaubt haben, sich in eure Rassen zu pflanzen und in Hass und Diskriminierung ausarten zu lassen. Ihr werdet versuchen, die Brücken zwischen euren Zivilisationen wieder aufzubauen und dann werden wir weiter sehen. Wie gesagt, so befohlen. °

Aurine fuhr fort.

° Die letzte Angelegenheit, mit der wir uns beschäftigt haben, geht um die Handlungen von denen, die von den Drachen ausgewählt wurden. Euer Glauben ging so tief, dass er einige von euch blendete und dazu brachte, eine unserer Regeln zu brechen, die wir am meisten anpreisen. Jene besagt, dass, egal in welcher Situation, kein Reiter aktiv versuchen darf, einen seiner Mitmenschen zu verletzen oder ihm physischen Schaden zuzufügen, der seinen Tod bedeuten kann °

Ihre Augen wurden hart.

° Diese Regel wurde zweimal gebrochen. Beide Male wussten die Täter genau, was sie taten. Ich bitte sie, vor uns zu treten und die Konsequenzen ihrer Taten entgegen zu nehmen. °

Gae erhob die Stimme.

° Wir rufen Garth, Vlad, Xjahl, Ribor und Chrisianne auf, vor zu treten."

Geflüster flog über den Raum als die fünf Jugendlichen aufstanden und zu den Ältesten gingen. Alle erzitterten unter den eisigen Blicken der neun Richter.

°Ihr wurdet auserwählt, aber ihr habt euch dafür entschieden, eure Macht zu missbrauchen um Schaden zu verursachen und ihr habt es genossen, anderen Schmerz zuzufügen. Leugnet ihr das? °

Keiner von ihnen bewegte sich, weder stimmten sie zu, noch stritten sie es ab.

„Garth, zu diesen Verbrechen kommt bei dir auch noch ein bewusster Bruch der Richtlinien des Duells hinzu. Leugnest du das? °

Der junge Magis blieb still.

° Hat irgendjemand von euch etwas zu seiner Verteidigung zu sagen, bevor wir unser Urteil verkünden? °

Garth drehte sich mit einem hasserfüllten Blick zu Harry. Der Zauberer unterdrückte einen Schauer bei dem verrückten Glitzern in seinen Augen.

„Dieser Abschaum ist für all das verantwortendlich, er ist ein Freak… ein menschlicher Parasit, und die einzig guten Parasiten sind tote."

Die Ältesten schüttelten bei diesen Worten den Kopf.

° Nun gut, nun hört unser Urteil. Ihr Fünf werdet das Urteil der Macht erhalten. Vlad, Xjahl, Ribor und Chrisianne, euch werden all eure Kräfte entzogen und ihr werdet sie erst zurück erhalten, wenn ihr einen wirklichen Wechsel eures Herzens hattet, so haben wir es befohlen. Ihr bleibt im Tempel unter den Befehlen der Doijas und Deisers um vielleicht aus euren Fehlern zu lernen. Garth, dir werden definitiv deine Energien und dein Status entzogen. Dein Schicksal wird von den Mächten bestimmt werden. So befehlen wir es. ° Ein Licht umgab die Jugendlichen und bald waren die meisten von ihnen auf den Knien und baten die Ältesten, ihre Entscheidung noch mal zu überdenken.

Wütende Rufe von ihren Familien brachen im Raum aus.

°RUHE! ° brüllte Rexeran. In einer todbringenden Stimme fuhr er fort. ° Unsere Entscheidungen sind endgültig und wir überdenken sie nicht. Ihre Handlungen sind unverzeihlich und wir hatten nur wegen ihrem Alter Nachsicht. ° Er wandte sich an Harry und Teneb.

° Ich bitte um die Erlaubnis der Athars, eines der Geschehnisse zu zeigen, welche das Schicksal der Jugendlichen bekräftigt. °

Harry und Teneb spürten alle Augen auf sich.

Harry?

Mich interessiert es nicht mehr, es ist nicht so, als würde ich sie jemals wieder sehen… wie ist es mit dir?

Teneb zuckte mit den Schultern bevor er sich zu den Ältesten umdrehte und widerstrebend seine Zustimmung gab.

°Um die Sachlichkeit davon sicher zu stellen, werden die Erinnerungen der Schuldigen entfernt und ich bitte einen von Ihnen, es zu tun. °

Des sah durch den Raum.

° Kanzler Ferim, treten sie vor. Stimmt jeder der Aufrichtigkeit von Kanzler Ferim zu? °

Kopfnicken war im Raum zu sehen.

Ein alter Elf ging die Sitzreihen hinunter und half sich dabei mit seinem Stock. Er stoppte vor den Ältesten und verbeugte sich.

„Welche Erinnerungen möchten sie gezeigt haben, und von wem?" fragte er sogleich und nahm einen Stein aus seiner Tasche.

Phaist antwortete.

°Wir möchten Garths Erinnerungen gezeigt haben von den Ereignissen nach der Namenszeremonie vor zwei Tagen. °

Der Elf nickte und konzentrierte sich. Garth versuchte, zu entkommen aber er schien wie gelähmt. Die Szene begann zu erscheinen und bald zeigten sich die Geschehnisse. Harry und Teneb nahmen nur wenig davon wahr, tief in Gedanken. Harry hörte vage einige Schreie, aber er konnte nicht entscheiden, ob von Ekel oder Zustimmung.

Schließlich endete die Erinnerung, als Garth sie beide verließ, ihre Sehnen durchtrennt, am Boden blutend, ohnmächtig wegen dem Doloraistrank.

Harry formte sein Gesicht zu einer kalten Maske, als er im Raum herum schaute. Er bemerkte, wie Opheria mit einem erschrockenen Ausdruck auf die verblassenden Bilder starrte, Kobalt gab das gleiche Bild ab. Er konnte nicht alle Reaktionen sehen, das Licht war zu gedämmt.

Rexerans Stimme dröhnte durch den Raum.

° Erfüllt das ihren Wunsch nach Erklärung oder soll ich um mehr bitten? °

Stille antwortete ihm. Die Augen der meisten Personen, blickten immer noch ungläubig zu dem Platz, an dem die Szene abgespielt worden war.

° Der Xhan und die Xhana wurden gewarnt und werden alles für das Urteil der Macht morgen vorbereitet haben. °

° Geht sicher, bei dieser Vollstreckung anwesend zu sein. Sollten wir erfahren, dass ihr es nicht seid werden die Konsequenzen fatal sein. ° Des´ Stimme war voller Drohungen.

Es war Altai, der als letztes sprach.

°Erinnert euch daran, dass die einzig Schuldigen in diesem Raum ihr selbst seid, versucht nicht, die Schuld auf jemand anderen zu schieben, sollte das passieren, würde uns das nicht gefallen.°

Damit standen die neun Richter auf und ihre Kraft verbreitete sich im ganzen Raum..

°Dies ist unser Urteil, mögen die Kräfte unsere Entscheidungen bezeugen und segnen. Mögen sie die Vollstreckung unserer Urteile sicherstellen. °

Sie begannen sich aufzulösen und bald blieben nur noch neun Lichtstrahlen übrig. Diese schossen schließlich an die Decke und verschwanden.

Harry lehnte sich in seinen Sitz zurück und wartete darauf, dass das Chaos ausbrach.

Er musste nicht lange darauf warten, es dauerte bloß einige Sekunden bis die Leute alles realisiert hatten, was gesagt worden war und begannen zu schreien. Seine Schläfen massierend versuchte er die Geräusche abzublocken, doch mit nur wenig Erfolg.

Es brachte ihm Kopfschmerz ein. Mussten sie wegen allem schreien? Sein Magen knurrte leicht, was ihn daran erinnerte, dass er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte und das es schon eine Stunde nach Mittag war, oder zwei oder drei…

Endlich stand der König auf. Sein Gesicht war grimmig.

„Die Drachen haben ihr Urteil genannt und wir akzeptieren es."

Dies beruhigte den Raum aber Harry konnte einige Personen sehen, die schon Pläne für einen Anschlag hatten. Die Reaktion des Königs überraschte ihn ein bisschen, aber gut… er zuckte mit den Schultern.

„Jetzt, " fuhr Enrys fort, „erwartet uns das Mittagessen, der Rat wird sich danach versammeln um die Befehle der Ältesten auszuarbeiten."

Lautes Murmeln entstand als Enrys und Valera den Raum verließen. Bald folgten ihnen auch andere Leute, untereinander murmelnd. Teneb stand auf, sein Gesicht etwas bleich; zu beobachten, was mit ihnen passiert war, war keine nette Sache. Als es passierte waren sie bewusstlos, aber jetzt hatte er alles gesehen und das machte ihn etwas unruhig..

„Harry, kommst du!"

Seinen Kopf schüttelnd deutete der schwarzhaarige Zauberer auf Opheria´s Vater und einigen alt aussehenden Magis, die hinter ihnen miteinander flüsterten.

Doryan drehte sich fragend zu Harry.

„Opherias Vater und einige andere Magis wünschen, mit mir über das Ritual zu reden, was ich vorher erwähnte."

Nickend setzte sich Doryan und wünschte anscheinend, bei diesem Gespräch dabei zu sein. Als Celen dies sah, tat er es ihm nach.

Als alle anderen den Raum verlassen hatten, stand Harry auf und glättete seine Kleidung bevor er zu den sechs verbliebenen Magis ging. Opheria und Kobalt waren auch zurück geblieben. Neben Opherias Vater schienen die anderen fünf ziemlich alt zu sein und Harry glaubte wegen ihrer zeremoniellen Kleidung sagen zu künnen, dass sie ziemlich wichtig waren.

Er nickte ihnen kurz zu und wartete darauf, dass sie zuerst sprachen.

Als sich die Stille ausbreitete, schaute einer von ihnen, mit langem aufwendig gedrehtem Haar, zu Harry.

„Einer unserer Jugendlichen meldete uns, dass jemand in deiner Welt ein Ritual abgehalten hat indem er das Tagebuch von Djaira nutzte. Kannst du das bestätigen?"

Doryan erbleichte leicht als er sich daran erinnerte, was Harry ihm am vorangegangen Tag gezeigt hatte.

Harry schaute sie sorgfältig an.

„Ist es von Belang, dass sie mir glauben oder nicht?" fragte er schlussendlich.

Die orangefarbenen Augen des Magis schienen sich durch ihn hindurch zu bohren.

„Das könnte viele Dinge ändern. Und sollte es wahr sein ist Ihnen unsere Hilfe versichert."

Harry wunderte sich darüber, was so schlimm sein konnte, dass es Leute veränderte, den Menschen, die sie ablehnen und verachten, ihre Hilfe anzubieten. Er entschied sich. Er würde sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

„Bevor ich es Ihnen zeige, möchte ich Euer Versprechen, bei Eurer Macht und Eurem Leben, dass Ihr nicht in meine Erinnerungen eindringt."

Sie starrten ihn alle fremdartig an aber sahen schnell weg, ertappt bei der Intensität seines Blickes. Schnell leisteten sie ihren Schwur.

Scharf nickend sah Harry sie an.

„Wenn jemand von Ihnen emphatische Fähigkeiten hat, rate ich ihm sie bestmöglich zu blocken, besonders du, Celen. Ein Empath, so stark wie du, wird nicht in der Lage sein, das zu ertragen… selbst wenn ich es filtere."

Den störrischen Blick in den Augen Celens sehend, seufzte er und wandte sich an Teneb.

Der Elf schaute zu seinem Freund.

„Glaube ihm Celen, ich habe diese Vision selber gesehen und es hat mich für einige Minuten wie betäubt gemacht."

Celen schien hin und her gerissen zu sein aber nachdem er einen letzten Blick auf Harry geworfen hatte, baute er ein starkes mentales Schild um sich auf. Harry spürte, das zwei der Magis es ihm nachmachten. Seufzend ließ er seine eigenen Schilde fallen.

„Ihr werdet Zeuge von einer der Visionen, die ich selbst erlebt habe. Los geht´s."

Er fühlte, wie sie seinen Geist betraten und tat nichts um sie zu stoppen, außer seinen Geist noch mehr zu bewachen und ihnen einen kleinen Kanal für ihre Präsenz zu lassen. Er rief eine seiner Visionen auf und ließ sie erscheinen, dabei versuchte er, nicht daran zu denken. Diese Vision hatte er eine Woche nach der Zerstörung von Beauxbâtons gehabt. Voldemort war nicht in der Lage gewesen, seinen Plan zu verfolgen, da Wurmschwanz es nicht geschafft hatte, die Schutzwälle von Hogwarts zu durchdringen, denn Dumbledore hatte ein Abwehrschild gegen nicht registrierte Animagi errichtet. Voldemort war gezwungen wurden, auf die Kinder seiner Anhänger zurück zu greifen um die benötigten Informationen zu sammeln, jedoch konnten diese nicht viel herausfinden… So hatte er seinen Angriff auf Hogwarts hinaus geschoben, doch das bedeutete nicht, dass er untätig gewesen war…

Vision:

Voldemort stand in seinen persönlichen Räumen, zusammen mit zwei anderen Männer. Einige Gegenstände waren auf einem Tisch vor ihnen verstreut. Ein Buch geöffnetes Buch lag vor ihm. Es war ein kleines braunes Buch aus Leder. Zwei andere, viel dünnere Bücher lagen ebenfalls auf dem Tisch.

"Was habt ihr herausgefunden?"

Einer der Männer beugte sich zum Dunklen Lord und fing an zu sprechen.

„Djaira hat in ihr Tagebuch geschrieben, dass sie mit einem Mann namens Luctan zusammengearbeitet hat. Mit ihren Notizen haben wir es geschafft fast das komplette Ritual wieder aufzubauen, doch gibt es auch einige Punkte, die noch nicht geklärt sind, das sollte aber so schnell wie möglich geschehen. Doeron und Grindelwald haben auch einige nützliche Notizen hinterlassen, die wir nutzen können, dank Ihrer guten Übersetzung und dem Lösen vieler ungeklärter Rätsel. Doch keiner der Beiden hat es bis jetzt geschafft das komplette Ritual zu beenden. Ich denke aber dass Grindelwald noch mehr Informationen hatte, doch die sind in seinem Tagebuch, das Eure Männer bis jetzt noch nicht gefunden haben."

Der Dunkle Lord runzelte die Stirn.

„Ich kann versichern, dass ich sie daran erinnern werde, genauer zu suchen, " sagte er, seine Augen gefüllt mit dem Versprechen von Schmerz und Leid.

Der zweite Mann fuhr mit den Erklärungen fort.

„Das Ritual verlangt eine Menge dunkle Energie. Diese Energie muss in dem Herz von Maya gespeichert werden. Wenn der Rubin eine dunkle Färbung annimmt, weiß man das genug Energie für das Ritual vorhanden ist. Doch diese kann nur mit Neron's Dolch gesammelt werde."

Voldemort nickte und sein Blick fixierte den Dolch. An der langen Klinge befanden sich schon einige braune Flecken, die sogar mit Magie nicht entfernt werden konnten. In den Griff wurde noch ein anderer Rubin eingearbeitet. Einer der ersten Schritte des Rituals war diesen Rubin mit dem Herz von Maya zu vereinen indem man Nekromantik benutzt. So würden sich die Energien selbstständig im Stein speichern.

„Doch was ist mit dem Messer des Schattens?"

Der erste Mann antwortete.

„Der letzte Schritt des Rituals verlangt das Opfer einer Jungfrau. Und dazu wird dann dieses Messer verwendet."

„Wie lang wird es dauern das Ritual zu vollenden?"

Einer der Beiden antwortete.

„Das hängt alles davon ab, wie lange man braucht bis man genug Energie gesammelt hat. Wenn das getan ist, dauert es noch ungefähr einen Tag um es zu vollenden."

Der Andere erzählte nun weiter.

„Wir raten Ihnen, während der Zeremonie das Wüstenlicht und das Sonnenarmband zu tragen. Niemand der das Ritual bis jetzt probiert hat, trug eines davon, doch Djaira schrieb, dass dadurch die Energien stabilisiert werden."

Nickend legte der Dunkle Lord das Amulett um seinen Hals. Sofort spürte er die Macht, die von ihm ausging. Das Armband befestigte er an seinem Handgelenk, an der Hand die den Zauberstab oder den Dolch halten wird.

„Arbeitet nun weiter, ich erwarte von euch, dass ihr die Vorbereitungen für das Ritual so schnell wie möglich fertig stellt."

Die Zwei verbeugten sich und verließen mit den Büchern im Arm den Raum.

Voldemort schien für eine Weile nachzudenken, dann nahm er den Dolch und den Rubin an sich und verlies ebenfalls den Raum. Er ging zu seinen eigenen Folterräumen. Als er die Tür öffnete, kam ihm schon ein schriller Schrei entgegen. Außerdem konnte man noch Menschen betteln und schluchzen hören. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Es war nicht so, dass er körperliche Folterung für das einzig Wahre hielt, er bevorzugte lieber geistige Folter, doch es war der beste Weg seinen Männer Angst einzuflössen und sie zu beschäftigen. Sie wussten, dass wenn sie ihn betrügen oder eine Aufgabe nicht bewältigen konnten, sie irgendwann sicherlich hier unten landen werden. Und es war auch ein guter Weg seinen unfreiwilligen Dienern zu zeigen wer hier das Sagen hat.

Er lief weiter und sah seinen Männern etwas bei der Arbeit zu. Währenddessen suchte er nach einer ganz bestimmten Person. Die Opfer würdigte er keinen Blickes und wenn doch zeigte er keine Emotionen. Heute waren nicht so viele hier: ein Mann, drei Frauen und ein kleiner Junge. Seine Augen verengten sich als er den Jungen sah. Normalerweise brachten sie keine Kinder hierher, sie hielten nicht so lange durch und das brachte den Todessern keine großartige Unterhaltung. Er selber benutzte Kinder gerne für seine Rituale: sie waren körperlich unschuldig und lieferten ihm eine Menge Kraft durch ihr Leiden und ihren Tod. Dabei machte es keinen Unterschied, dass sie so schnell aufgeben und sterben, die Energie war die selbe wie bei Erwachsenen... Er schaute zu dem Mann, der sich mit dem Kind vergnügte, und lächelte etwas. Ja, Justus war bekannt für seinen besonderen Geschmack und anscheinend hatte er wieder eine neue, ungewöhnliche Befriedigung gefunden. Der Dunkle Lord suchte weiter den Raum ab und fand schließlich die Person, die er suchte. Rudolphus Lestrange war gerade dabei sich mit einer der drei Frauen zu vergnügen. Er hatte dabei ein irres Glimmen in den Augen. Die Frau war an die Wand gefesselt, ihre Schultern waren anscheinend ausgerenkt, was wahrscheinlich von ihren anfänglichen Versuchen sich zu befreien kam. Sie war nackt und auf ihrem Körper waren überall tiefe Brandwunden zu sehen, die wie es schienein Bild auf ihrem Körper formten. Sie hatte ihren Kopf gesenkt, doch Voldemort wusste, dass sie nicht bewusstlos war. Deshalb war Rudolphus auch einer seiner besten Folterer, neben Keldan. Er wusste genau wie viel Schmerz sein Opfer ertragen konnte ohne ohnmächtig zu werden oder zu sterben. Er hob gerade wieder den langen, heißen Metallstab um der Frau noch mehr Schmerzen zuzufügen, als Voldemort ihn erreichte.

„Rudolphus?"

Der Stab wurde von ihrem Körper genommen, als der Mann zu seinem Gebieter aufblickte.

„Ja, mein Lord?"

„Ich habe eine Aufgabe für dich."

Lestrange neigte seinen Kopf und wartete auf den Befehl.

„Du bist einer meiner besten Folterer, und ich vertraue dir auf diesem Gebiet voll und ganz." Er gab ihm den Dolch. Lestrange nahm ihn ehrfürchtig an, denn er erkannte ihn sofort. „Ich möchte, dass du diesen Dolch bei deiner Arbeit benutzt. Versichere dich, dass deine Opfer solange wie möglich leiden. Ich denke du wirst genügend Wege finden, diesen Dolch sinnvoll zu nutzen."

„Mein Lord."

Voldemort schenkte ihm eines seines seltenen ehrlichen Lächelns.

„In einer viertel Stunde wird ein Treffen stattfinden. Ich möchte, dass du dort deine Fähigkeiten deinen Kameraden und den neuen Mitgliedern vorstellst. Letzte Nacht wurden mehrere Frauen gefangen genommen und eine davon hat es tatsächlich geschafft einen von uns mit einem Messer zu töten. Du sollst ihr und den anderen Gefangenen, die auch da sein werden, eine Lektion erteilen."

In der Tat hatte letzte Nacht eine Einführung stattgefunden und die neuen Mitglieder mussten eine Muggelstadt überfallen. Wie immer hatten sie mehrere Leute mitgebracht, die meisten waren Frauen, doch auch einige Jungen und Mädchen waren diesmal dabei gewesen. Der Dunkle Lord wusste, dass das Töten die dunkelsten Wünsche seiner Männer erhöhte und da ihre reinblütigen Frauen sie in diesem Fall nicht befriedigen können, sammelte er Schlammblüter, Halbblüter und Muggel um seinen Gefolgsleuten die Erfüllung dieser Wünsche zu ermöglichen. Er hatte auch gemerkt, dass der effektivste Weg den Geist einer Frau zu brechen, gemeinsame und anhaltende Vergewaltigung ist. Nur wenige halten dies durch. Er benutzte diese Methode an den weiblichen Kämpfern, die seine Männer hierher bringen. Für ein oder zwei Tage waren sie das Spielzeug seiner Männer, bevor sie in die Folterkammer kamen.

Ein verrücktes Grinsen erschien auf Rudolphus's Gesicht, als er den Befehl seines Meisters vernahm.

„Und denk daran, du bist der Einzige der den Dolch benutzen darf. Das Treffen beginnt in 15 Minuten."

Er ließ Rodolphus mit seiner Arbeit allein und verließ die Kammer wieder um zu seinem Thronsaal zu gehen. Er setzte sich in seinen thronähnlichen Stuhl und legte den Rubin auf die Stuhllehne. Der Stein füllte sich schon allmählich mit einer blutroten Flüssigkeit.

Also hatte Rodolphus schon angefangen den Dolch zu benutzen... Wenigstens funktionierte das ohne Komplikationen. Er schaute nach links und sah die Überreste des Körpers eines Mädchens, welchen er vor zwei Tagen benutzt hatte um einige Dämonen heraufzubeschwören. Er hatte den Pokal testen wollen und war zufrieden als auch alles klappte. Einer seiner Diener musste den Körper noch wegräumen.

Als die ersten Todesser eintraten, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und bereitete sich auf das Spektakel vor.

Ende der Vision

Harry beendete die Vision hier. Er hatte die schlimmsten Folterszenen nicht mit gezeigt, doch war es ihm nicht möglich gewesen alle von ihnen zu unterdrücken, da dies sehr schwierig und kraftaufwendig war. Voldemort war ein grausamer Mann, doch Harry konnte nicht leugnen, dass er äußerst intelligent und ein Genie war, wenn es um die Dunklen Künste ging. Er war kein verrückter Idiot, der sich an den Schmerzen und Qualen anderer erfreute. Klar war er natürlich in gewisser Weise verrückt , ihm gefiel es auch Andere leiden zu sehen, doch tat er dies nicht nur aus persönlichem Vergnügen, es diente nur seinem Vorhaben. Nein Harry unterschätzte den Dunklen Lord nicht...

Er seufzte und verdrängte diese Gedanken wieder. Er baute seine Barrieren und Schilde wieder auf und erst als er damit fertig war schaute er zu den Anderen. Opheria kniete am Boden, ein Fleck Erbrochenes neben ihr. Kobalt saß an ihrer Seite, seine Arme um ihre Schultern gelegt, und beruhigte sie wieder. Der Wasserelemental war auch tief geschockt, das sah Harry an seiner aschfahlen Gesichtsfarbe. Celen befand sich in der gleichen Position wie Opheria nur mit Teneb an seiner Seite, der versuchte ihn aufzumuntern. Doryan sah aus wie ein Geist, seine Haut war fast transparent, seine Augen hatten einen gelbgrünen Ton angenommen. Die Zwei, die geistige Schilde um sich gelegt hatten, schienen mit der Vision etwas besser klarzukommen als die Anderen.

Opherias Vater starrte ihn an.

„Wie... kannst du so ruhig bleiben nachdem du das gesehen hast?" Stotterte er.

Harry sah ihn an.

„Ich habe solche Visionen schon seit mehreren Monaten und das fast jede Nacht. Ich habe gelernt meine Gefühle zu verbergen. Die Reiter hätten es ausgenutzt und sich über mich lustig gemacht, wenn ich meine Schwäche gezeigt hätte."

Er starrte sie an.

„Und dann hab ich mir immer all die Dinge vorgestellt, die ich mit diesem Monster machen werde um ihn für seine Taten bezahlen zu lassen."

Seine Wut und sein Hass waren aus seiner Stimme deutlich herauszuhören.

„Hat das Ihre Frage beantwortet?" Fragte er schließlich um die Stille zu unterbrechen.

Der Magis nickte.

„Ja, doch hättest du uns nicht eine andere, weniger..." Der Mann unterbrach seinen Satz als er Harrys Blick sah.

„Diese war dievollständigste. Ich hätte euch auch eine andere zeigen können, doch hätte diese Vision dann nicht all die Informationen enthalten. Ich hätte euch dann mehrere zeigen müssen, damit ihr versteht. Außerdem habt ihr gesehen, was geschehen wird, wenn Voldemort gewinnt. Wenn er Wind von eurer Existenz bekommt oder es schafft eure Inseln zu finden, seit ihr so gut wie tot"

„Warum?" Fragte Doryan, der sich anscheinend wieder erholt hatte. Es war nicht dieselbe Vision gewesen, die Harry ihm letzte Nacht gezeigt hatte.

„Ihr habt Kräfte, die er nicht hat und er mag keine möglichen Rivalen an seiner Seite. Er will euch dann entweder umbringen oder er will versuchen euch auf seine Seite zu ziehen und euch dann für seine Ziele zu benutzen."

„So wie werdet ihr euch entscheiden?" Fragte Harry.

Der Ältere senkte seinen Blick. Seine Augen hatten immer noch eine gelbliche Farbe.

„Wie haben keine andere Wahl. Unsere Clan wird dir helfen diesen Wahnsinn zu beenden. Wir können nicht zulassen, dass dieses Ritual vollendet wird... die Konsequenzen..." der Mann erschauderte.

Der Mann neben ihm fing nun an zu reden.

„Wir werden einige von uns in deine Welt schicken. Doch erwarte keine Wunder, unsere Rasse mag keine Menschen: das ist schon lange so und wird auch für immer so bleiben. Diese Einstellung hat sich schon zu tief in unsere Denkweise eingenistet, als das sie in wenigen Tagen verschwinden kann. Vielleicht mit der Zeit, doch die Veränderung muss dann von den jungen Leuten ausgehen." Er schaute zu Opheria.

„Auch von solchen Leuten wie Garth?" Schnauzte Harry.

„Garth hat bekommen, was er verdient." Antwortete ein Magis, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte.

„Denken Sie wirklich Garths Familie wird damit einverstanden sein?" Harrys Stimme war voll von Sarkasmus.

„Das werden sie besser." Antwortete ein Anderer.

Harry nickte.

Teneb stellte sich nun neben ihn, Celen hatte sich von der Vision wieder erholt. Teneb legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes und wollte ihn so unterstützen. Er merkte dass das wiedererleben der Vision für Harry nicht leicht gewesen war.

Harry lächelte ihn an.

„Nun wir sollten nun zum Essen gehen, wir werden bestimmt schon erwartet."

Wortlos stimmten die anderen ihm zu und verließen den Raum. Opheria und Kobalt warteten noch. Harry ging zu ihnen.

„Ich denke ich muss mich bei euch entschuldigen, ich hätte euch das nicht zeigen sollen."

Opheria schaute auf, ihre Augen, die nun wieder Orange waren, starrten ihn an.

„Wir mussten das sehen, wir haben das gebraucht um zu verstehen..." Sagte sie.

Harry schaute sie an, sein Gesicht ausdruckslos. Doch plötzlich erschien ein kleines, kaum merkliches Lächeln auf seinen Lippen. Doch es verschwand so schnell wie es gekommen war.

„Lasst uns gehen."

Sie verließen den Raum und gingen zum Speisesaal des Schlosses.

Das Essen war eine unangenehme Angelegenheit. Harry und die anderen waren als Letzte gekommen. Einige der schon Anwesenden hatten sie mit seltsamen Blicken angeschaut, als sie die blassen Gesichter der Jugendlichen sahen. Harry war mit der Sitzordnung nicht sehr zufrieden gewesen: er musste neben Najira und Celen sitzen. Die Atmosphäre war so gespannt, das wohl jeder froh war als das Essen beendet war.

Während des ganzen Essens, hatte Harry mehrere Blicke auf sich gespürt. Als er einmal aufgeschaut hatte, hatte er genau in Demenors Augen geblickt. Der alte Reiter hatt einen ergriffenen Blick, doch Harry konnte auch Entschlossenheit in ihm lesen.

Anscheinend hatte er sich für etwas entschieden, doch Harry wusste nicht für was.

Er war dankbar, als er den Raum endlich verlassen konnte. Teneb lief nicht weit hinter ihm. Der Elf hatte sich entschieden seinem Freund die Gärten zu zeigen.

Harry war schon letzte Nacht dort gewesen und ihm hatte es dort sehr gefallen. Doch am Nachmittag waren sie noch eindrucksvoller. Langsam führte Teneb Harry zu seinem und Celens Lieblingsplatz. Auf dem Weg dorthin erklärte er seinem Freund einige der Pflanzen.

Als sie auf der Wiese ankamen, legten sie sich sofort ins Gras und schauten hinauf in den Himmel. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien und eine leichte Brise wehte. Zuerst lagen sie nur da und ruhten sich aus, doch nach einigen Minuten fingen sie an über solche Dinge wie Mädchen zu reden...Teneb erzählte Harry, dass er mit einem Mädchen zum Ball gehen würde, welches er schon seit seiner Kindheit kannte... Djaryle's Familie wohnte schon seit Ewigkeiten neben Teneb und so waren sie zusammen aufgewachsen.

„Und du Harry? Gehst du allein?"

Harry seufzte.

„Ich bin gezwungen mit Najira hinzugehen."

Teneb setzte sich auf.

„Bist du verrückt?"

„Ich habe keine große Wahl gehabt... Wenn ich nicht zugestimmt hätte, dann wäre sie wieder von ihrem Vater bestraft wurden."

„Harry, dass hat sie doch nur gesagt, damit du Mitleid bekommst und deshalb mit ihr hingehst... Najira ist unaufrichtig, du darfst ihr nicht vertrauen, nicht mal für einen Moment." Er klang besorgt. „Und das mein ich ernst..."

Harry runzelte die Stirn. Er überlegte ob er seinen Freund fragen sollte, warum er so besorgt klang, doch er entschied sich schließlich dagegen.

„Okay, das werde ich."

Er lenkte das Thema wieder auf den Ball.

„Also, müssen wir irgendetwas Besonderes tragen?"

Teneb schaute ihn an. Er war etwas verwirrt darüber, dass Harry so schnell das Thema gewechselt hatte.

„Nun, unsere zeremonielle Kleidung können wir nicht tragen."

„Dann weiß ich nicht was ich anziehen soll, ich habe keine anderen Sachen, die für einen Ball angemessen wären."

Teneb schaute seinen Freund von oben bis unten an.

„Ich kann dir was leihen, wir haben doch fast die gleiche Figur, du musst die Kleidung nur etwas schrumpfen, dann müsste es gehen."

„Danke."

„Keine Ursache, darum brauchen wir uns aber erst nach dem Abendessen zukümmern."

Für einen kurzen Augenblick sagte niemand etwas.

„So, Teneb gibt es vielleicht ein anderes Mädchen in deinem Leben außer Djaryle?" Fragte Harry mit einem spielerischen Lächeln.

Dieses Mal schaute Teneb seinen Freund mit geweiteten Augen an.

„Wer bist du und was hast du mit Harry gemacht?"

Harry lachte.

„Nein, nein, nein, nein Teneb, versuche ja nicht der Frage auszuweichen..." Er lächelte breit.

Teneb musste sich zurückhalten um nicht über Harrys Verspieltheit zu lachen, es kam nicht oft vor, dass sein Blutsbruder so ausgeglichen war und als er darüber nachdachte, vermutete Teneb, dass sein Freund so fröhlich war weil er bald wieder in seine Welt zurückkehren würde.

„Ich hab nicht versuchte der Frage auszuweichen..."

Harry schaute ihn mit einem ungläubigen Blick an.

„Doch um deine Frage zu beantworten, nein..."

„Was? Teneb hat keine Freundin? Das müssen wir aber ändern..."

„Nun, wenn du jemanden findest, der mich als Teneb sieht und nicht als Athar Teneb oder den zukünftigen Ratgeber des Königs dann ist es okay... aber hübsch sollte sie auch sein."

„Das klingt kompliziert... Also wie sollte sie noch sein um dir zu gefallen?"

Harry gab ihm einen kleinen Stock, mit dem er die ganze Zeit gespielt hatte, als ob er ein Mikrofon wäre.

Teneb nahm ihn, als er sah, dass Harry nicht aufhören würde ihm den Stock vor die Nase zu halten.

„Nun sie sollte intelligent sein, einen guten Sinn für Humor haben und sich wehren können. Sie sollte ihre Gefühle zeigen können aber auch Rückgrat besitzen. Auch sollte sie nicht größer oder älter als ich sein und natürlich wäre es nicht schlecht wenn sie gut aussehen würde. Und wie schon gesagt sollte sie mich als Teneb sehen und nicht als Athar oder so."

Harry fing an zu lachen.

„Ich glaube du suchst das perfekte Mädchen... Viel Glück bei der Suche."

Teneb lächelte.

„Glaubst du an Seelenverwandtschaft?"

Harry dachte darüber einige Zeit nach.

„Ich weiß nicht... Es klingt ziemlich deprimierend für mich wenn man weiß, dass es auf der Welt nur eine Person gibt, die wirklich zu einem passt und wenn man diese dann nicht findest und stattdessen jemanden anderen heiratet, wird man nie wirklich glücklich sein."

„Ich glaube daran... und ich habe mehr Zeit sie zu finden als du... Wirklich mit einer Lebenspanne wie du sie hast, musst du wirklich schnell sein... damit die nächste Generation zu sichern."

Harry gab seinen Freund eine Kopfnuss.

„Teneb," er errötete leicht, „ An was du schon wieder denkst!"

Teneb fing an zu lachen, als er das Gesicht seines Freundes sah.

Harry verschränkte seine Arme und fing an zu schmollen, als Teneb nicht mit lachen aufhörte. Plötzlich, er hatte keine Zeit zu reagieren, wurde er auf den Boden gedrückt und gnadenlos durchgekitzelt.

„Teneb! Hör auf! Okay! Du hast gewonnen!"

„Sag es!"

„Niemals." Sagte Harry lachend. Teneb fing wieder an ihn zu kitzeln.

„O-Okay, Teneb ist der Größte!"

„Ich habe nichts gehört..."

„TENEB IST DER GRÖßTE!"

Teneb ließ nun von seinem Freund ab, doch Harry dachte nicht daran jetzt aufzuhören. Er warf sich auf Teneb und kitzelte nun ihn.

„Das bedeutet Krieg!"

Fünf Minuten später lagen beide erschöpft im Gras.

„Wir sind kindisch, oder?"

„Wir sind sechzehn, " antwortete Teneb kurz. Beide schauten sich an und fingen wieder an zu lachen.

Als sich beide wieder beruhigt hatten und wieder normal atmen konnten, lagen sie wieder still nebeneinander da.

„Das war gut..." Sagte Teneb in den Himmel schauend.

„Ja..."

„Ach übrigens, wie sollte deine Traumfrau den sein? Du beantwortest nie deine eigenen Fragen..."

Harry wurde wieder verlegen.

„Nun, ich habe mal ein Auge auf dieses Mädchen geworfen, Cho, doch ihr Freund wurde letztes Jahr ermordet, also weiß ich jetzt nicht wirklich was ich empfinde... Meine Lebenserwartung wurde sowieso für nicht so lange vorrausgesagt."

„Aber sicherlich hast du doch auch eine Traumfrau, oder zumindest einige Vorstellungen wie sie aussehen oder wie ihr Charakter sein sollte. Oder von was bekommst du feuchte Träume?"

Harry war nun tomatenrot im Gesicht und Teneb genoss jeden Moment dieses Gesprächs... Er hatte seinen Freund noch nie so verschämt gesehen. Gut zu wissen, dass er auch nur ein normaler sechzehnjähriger Teenager war.

„Nun, es sollte Spaß machen mit ihr zusammen zu sein, sie sollte ehrlich sein, clever und witzig. Sie sollte auch kleiner sein als ich und hübsch... Und wie bei dir eine die mich mag wirklich mag und nicht nur den Helden in mir sieht... und sie sollte nicht blond sein! Nicht so mein Typ!"

Teneb grinste bei der letzten Bemerkung und verkniff sich näher darauf einzugehen. Statt dessen lächelte er nur.

„Wir werden also beide Probleme haben, das perfekte Mädchen zu finden..." Sagte er.

„Yeah..."

In diesem Moment sprang ein kleines Tier mitten auf Harrys Brust und nahm ihm so den Atem.

„Lucky!"

Der Fuchs schien ziemlich zufrieden mit sich zu sein, als er sich auf seinem Besitzer niederließ.

„Er ist sehr besitzergreifend, oder!

„Scheint so, " seufzte Harry. Er versuchte sich zu bewegen, doch Lucky protestierte lautstark. Harry achtete aber nicht darauf, setzte sich auf und legte den Fuchs in seinen Schoss. Dann wandte er sich wieder an seinen Freund.

„Also, was machen wir jetzt? Essen gibt es erst in drei Stunden... und im Moment habe ich keine Lust zu trainieren oder zu reiten."

„Kannst du schwimmen? Hier in der Nähe gibt es einen kleinen See."

„Nun, nicht sehr gut... Ich habe nie wirklich schwimmen gelernt."

„Zeit das nachzuholen! Komm!"

Teneb stand abrupt auf und zog Harry mit sich. Lucky gefiel dies nicht, er rannte aber trotzdem munter neben den Beiden her, als sie zum See liefen. Auf dem Weg unterhielten sie sich, lachten und hatten alle ihre Sorgen vergessen. Sie verhielten sich so, wie es eigentlich immer sein sollte. Wie normale Jugendliche.

----------------------------------------- Fortsetzung folgt in Kürze ---------------------------------------

Pendragon: ist einer von Artus Namen -- genauer gesagt der Nachname seines Vaters Uther (Pendragon) und heißt auf deutsch „Kopf des Drachen (gesprochen: Pendra-gon)

So das schon wieder, aber keine Angst diesmal geht es schneller weiter, zumindest mit dem zweiten Teil dieses Kapitels und mit dem nächsten, was ich wahrscheinlich auch in mehrere Teile aufteilen werde.

Vielen Dank an alle die mir geschrieben habe und mich auch aufgemuntert haben weiter zu machen. Ich kann nicht versprechen dass ich die Geschichte bis zum Ende übersetzen werde, da ich auch nicht so viel Zeit mehr habe, aber wenn ich aufhören sollte, sorge ich vorher für Ersatz…Versprochen!

Bis demnächst

Eure Wanda