Hey .-
Danke für die lieben Reviews! Freut mich dass die FF auf Leser getroffen hat "
Ich hoffe auch dieser Teil gefällt euch, auch wenn er etwas zu kurz geraten ist!
Liebe Grüße
Leggiadria
Ein
federartiges Lächeln huschte ihr über die Lippen, während
sie sich auf die Knie setzte, ihre Hand nach dem Juwelensplitter
streckte und diesen mit ihren Fingern umfasste.
Dieses winzige
Stückchen, würde sie wieder zu ihm bringen können
...
War Er denn wirklich da gewesen?
Hatte Er ihr, jenen Splitter gebracht?
" ... Inu Yasha ..."
Lieb
mich nicht
...denn ich weiß nicht, was ich tue Chap.3
Als jener Name, ihren Lippen entwisch, erfüllte eine Wärme ihren Körper, die sie nicht zu beschreiben wusste. Ein sanftes Licht hüllte ihren Körper ein. Ein letzter Blick nach oben, zur Öffnung des Brunnen, und ein Lächeln huschte ihr über die Lippen. Das Licht und die Wärme brachten sie zurück. Zurück in eine Zeit, die längst vergangen war. Zurück in eine Zeit, in der noch Krieg herrschte, zwischen Menschen und Dämonen. Zurück in eine Zeit, wo jeder ums Überleben kämpfte. Zurück in eine Zeit, in der sie ihr Herz verloren hatte...
°
Das Rascheln des Grases, das Zirpen
der Grillen, das Zischen eines winddurchschneidendes Schwertes, der
letzte, schmerzerfüllte, Aufschrei eines Dämons und der
Geruch des Blutes, war das Einzige was der Hanyou mit seinen Sinnen
wahrnahm.
Nicht ein Nerv zuckte in dem Gesicht des Halbdämons,
während er sein Werk betrachtete und sein Schwert zurück
steckte, wo es hingehörte.
In Zwei geteilt, lag der noch vor
wenigen Sekunden graziöse Dämon, nun vor ihm, der das Dorf
hatte angreifen wollen. Inu Yasha hatte dies zu verhindern gewusst.
Ein Hieb seines Schwertes hatte genügt, um das Ungeheuer zu
vernichten.
Nun stand er da. Sein Blick fest auf das tote Etwas,
der sanfte Frühlingswind um seinen Körper wehend.
Eine
Gänsehaut jagte dem Hanyou den Rücken herab, als seine
Hände sich zu Fäuste ballten und seine Stirn sich leicht
kräuselte. Nein. Nicht der Anblick des Dämons war der Grund
für sein Tun. Er spürte etwas, was er geglaubt hatte,
niemals wieder zu spüren. Er spürte jemand, den er geglaubt
hatte, niemals wieder zu fühlen.
Langsam schloss er seine
Augen, um seine Sinne zu konzentrieren.
Erlaubten sie sich mal
wieder einen Scherz mit ihm?
Das was er spürte, konnte nicht
sein. Das Juwel, welches die Person brauchte, die er spürte, um
zurückzukehren, befand sich im Dorf, in Gewahrsam. Zwar war es
nicht vollständig, jedoch fehlten nur noch zwei Stücke.
Das
Eine befand sich in dem Besitz einer Person, die es an sich gerissen
hatte, beim Kampf gegen Naraku.
Ja. Sie hatten es wirklich
geschafft. Sie hatten Naraku besiegt. Doch war das Juwel der vier
Seelen immer noch nicht komplett. Zwar hatten sie alle Stücke
beisammen gehabt, jedoch schaffte es jemand ein Stück zu
entreißen, da jene Person es nicht wollte, dass das Shikon no
Tama wieder vervollständigt wurde.
Seit jenem letzten Kampf
gegen Naraku, waren die 4 Freunde auf der Suche nach jenem Wesen, die
den Splitter bei sich trug, den sie brauchten, um ihr Werk endlich
vollends zu Ende zubringen.
Und das zweite Stück, welches
noch immer nicht am Juwel befestigt war, war bei ihm.
Inu Yasha
trug jenen Splitter immer bei sich. Er wusste selbst nicht ganz den
Grund. Auch ohne jenen Splitter hatte er genug Kraft, um gegen jeden
Dämon anzukommen. Immerhin war er es ja auch gewesen, der es
ohne das Juwel geschafft hatte, Naraku zu besiegen. Jedoch spendete
das Stück ihm eine andere Art und Weise von Stärke. Es
spendete ihm Erinnerung und das Gefühl nicht alleine zu sein...
Das Gefühl, gebraucht zu werden von Jemanden, auch wenn jene
Person lange nicht mehr bei ihm war.
Langsam glitt die Hand des
Hanyous in die Tasche seines Baykue's, in der sich der Splitter
befand, seitdem er ihn in Besitz hatte... doch nichts war
zuspüren...
Schnell schoss der Blick des Halbdämons in
die Richtung des Waldes, in dem sich der knochenfressende Brunnen
befand. Wo war der Splitter? Täuschte sich sein Gefühl etwa
doch nicht?
°
Leicht benommen taumelte das
junge Mädchen die ersten Schritte, die sie im Sengoku Jidai
setzte. Schützend schirmte sie mit ihrer Hand ihre Augen, vor
der blendenden Sonne, ab. Sie konnte es nicht glauben. Fasste es
nicht. Sie war wirklich wieder da. Atmete die Luft ein, die geradezu
vor Frische trotzte und der einzige Lärm den sie hörte, war
das Zirpen der Grillen, was man jedoch nicht wirklich als Lärm
bezeichnen konnte.
Immer noch mit einem leichten Lächeln auf
den Lippen, öffnete sie ihre eine Hand, während sie auf
diese blickte und den Splitter betrachtete, der sich in ihr befand.
Es war kein Traum gewesen. Zwei Jahre lang war sie so oft im kleinen
Schrein gewesen. Zwei Jahre lang hatte sie sich danach gesehnt, die
Möglichkeit zu erhalten, zurückzukehren. Ihre Freunde noch
einmal zusehen und von einem Tag auf den anderen, nach ganzen zwei
Jahren, war sie urplötzlich da, jene Möglichkeit, in Form
eines Juwelensplitters. Wie war das möglich? Hatten ihre Augen
sich nicht getäuscht? Hatte sie wirklich Inu Yasha gesehen, der
ihr durch die Dunkelheit hindurch entgegengeblickt hatte?
Tränen
spürte sie auf ihren Wangen, doch waren es zum ersten Mal seit
langem, keine Tränen des Kummers.
Kagomes Schritte waren
nicht wirklich gelenkt. Sie trieben sie automatisch voran, in
Richtung des Dorfes, in der sie einige Zeit, einst verbracht
hatte.
Mit jedem Schritt, mit dem sie sich dem Dorf ein Stückchen
mehr näherte, spürte sie ihr Herz ein Tick höher
schlagen. Spürte sie ihr Blut ein Tick schneller durch ihre
Adern fließen. Und da sah sie es. Unscheinbar in seiner
Kleinheit und doch war es da. Die Hütten in denen die Leute
lebten, die sie kannte. Mit denen sie so viel erlebt hatte.
Ihre
Schritte wurden langsamer. Sie kam sich vor, wie in einem Traum und
wünschte sich nichts sehnlicher, als nie wieder zu erwachen. Sie
befürchtete, dass, sobald sie jemand sah, sie aufschrecken würde
und sie wieder in ihrer Zeit war. Das wollte sie nicht und so blieb
sie letzten Endes, auf einen Hügel stehen, von dem sie, auf das
kleine Dorf, herab sehen konnte.
Das Schlagen ihres Herzens
schien auszusetzen, als ein Tuch, welches als Tür an einer Hütte
befestigt war, hochgehoben wurde und eine junge Frau aus ihr trat,
dicht gefolgt von einer älteren Dame mit grauem Haar und einem
kleinen Kitsune, der ihnen hinterher hüpfte. Die junge Frau,
deren langes schwarzes Haar zu einem Zopf gebunden war, sagte etwas
zu der älteren Dame, doch hörte Kagome die Worte nicht, zu
weit war sie von dem Geschehen entfernt.
Sie sah, wie ein Lächeln
über die Lippen der Frau huschte, auf deren Rücken ihr
Hiraikotsu befestigt war. Ein riesiger Bumerang. Der kleine
Fuchsdämon, sprang um die Beine, der älteren Dame und
zupfte immer wieder an deren Baykue, um ihre Aufmerksamkeit zu
erlangen. Da trat eine weitere Person aus der Hütte. Ein junger
Mann, mit schwarzem Haar, der die Kutte eines Mönches trug.
Kagomes Blick glitt zu der Hand des Mannes. Augenblicklich
schossen ihr Tränen in die Augen. Ihre Hand flog sacht gegen
ihren Mund, um den Schluchzer zu ersticken, der hinaus wollte. Es
war weg. Die Tränen die ans Tageslicht kamen, das
Schluchzen, welches hinauswollte, waren keine Zeichen der Angst, des
Kummers oder des Leidens. Nein, es waren Zeichen der Freude. Es
war weg. Sie hatten es also wirklich geschafft. Das Kazaana war
verschwunden. Das schwarze Loch in seiner Hand, war nicht mehr da.
Naraku war also wirklich besiegt.
Erneut glitt ihr Blick zu ihrer
Hand, in der sich der Splitter befand. Wenn Naraku besiegt war, wieso
war das Juwel dann noch nicht komplett?
Und da spürte sie
es. Ein Blick, der auf ihr ruhte, der ihr das Blut erfrieren ließ
und trotz allem eine Wärme in ihr verbreitete, die sie nicht zu
erklären vermochte.
Wieder flog ihr Blick nach oben, in die
Richtung des Dorfes, zu dem Fleck, an dem ihre Freunde standen,
direkt in die Augen des Mönches, der ihr entgegensah.
"Kagome..." Sie wusste, dass kein Ton seinen Lippen
entkommen war, lautlos hatte er ihren Namen geflüstert.
In
jenem Moment, der kleine Kitsune sah zu dem Mann empor, drehte auch
dieser sich in die Richtung, in die der Mönch blickte, als würde
er einen Geist sehen.
Die Augen, des kleinen Fuchsdämons
weiteten sich, während sich ein strahlendes Lächeln auf
seinen Lippen legte.
"Kagome!" durchbrach er die
Stille, mit einem schrillen Schrei, als er seine kleinen Füßchen
in Bewegung setzte und dem Mädchen entgegenrannte, welche immer
noch wie versteinert dastand, ihren Blick immer noch feste auf den
des Mönches liegend.
Erst
als der kleine Dämon in ihre Arme sprang, kehrte der Geist und
die Sinne des Mädchens zu ihr zurück und auch auf ihren
Lippen, legte sich ein Lächeln, während sie die Arme um ihn
schlang und das kleine Wesen an sich drückte.
"Shippou!"
flüsterte sie leise, da sie es immer noch nicht fassen konnte.
Es war kein Traum. Es war die Wirklichkeit.
"Oh Kagome. Du
bist wieder da. Du bist wieder da!" freudig verkündete er
jene Worte, während er seinen Blick anhob und ihr ins Gesicht
strahlte.
"Ja, Shippou! Ich bin wieder da!" ein letztes
Mal, drückte sie den Kleinen an sich, bevor sie ihn wieder auf
den Boden ließ und sich den anderen zuwendete, die nun auch bei
ihr angelangt waren.
"Kagome..." Tränen traten in
die Augen der jungen Frau, während sie auf ihre Freundin
zuschritt und sie in ihre Arme schloss.
"Sango..." nur
kurz jedoch wehrte die Umarmung, da der junge Mann Sango von Kagome
zog, um sie selbst in seine Arme zuschließen.
"Miroku.."
flüsterte diese lächelnd, obwohl ihr wieder Tränen
über die Wangen rannten.
Sanft löste sie sich aus der
Umarmung ihres Freundes und sah zu der alten Dame, die ihr nur mit
einem Lächeln entgegensah, während sie sich auf ihren Stock
stützte.
"Mein Kind!" sagte diese laut und
deutlich, ohne eine Spur von Tränen in der Stimme, nur voller
Freude.
"Kaede!" Kagome strahlte der alten Dame entgegen
und schloss auch sie kurz in ihre Arme, um sie an sich zu drücken.
Wie gut es doch tat, sie alle wieder zusehen. Ihre Stimmen zuhören
und ihre Anwesenheit zuspüren.
Trotz allem vermisste sie
einen, in jener kleinen Runde..
"Wie kann das sein?"
fragend schüttelte Sango ihren Kopf.
"Wie hast du es
geschafft wieder herzukommen? Ich meine... zwei Jahre Kagome!"
"Ich
weiß!" nickte diese zur Antwort.
Gerade als sie eine
Erklärung abgeben wollte, drehte sich die Miko um und deutete
den anderen mit einer Handbewegung, ihr zufolgen.
"Setzen wir
uns in die Hütte. Ich bin zu alt, als hier lange zu stehen und
zuzuhören, wie Reden geschwungen werden. Lasst uns, uns setzten,
einen Tee zu uns nehmen und Kagomes Worten lauschen!" äußerte
sie, während sie einen Schritt vor den anderen setzte.
Stumm
folgten alle anderen Kaede, zurück in das Dorf, hinein in die
Hütte, um sich dort zusetzten und Antworten auf ihre Fragen zu
erhalten.
"Also,..." begann Kagome, nachdem sie sich
gesetzt hatte, mit, wie in Trance gesetztem, Blick, auf das Feuer
gerichtet, welches in mitten der Hütte loderte.
"...
Ich verstehe es selbst nicht wirklich... Ich war wie jeden Morgen auf
den Weg zur Schule... schritt an den Schrein vorbei, in dem sich der
Brunnen befindet und da spürte ich ihn plötzlich..."
Sie wollte ihnen nicht sagen, dass sie wie fast jeden Morgen am Baum
gestanden hatte, an denen ihre Erinnerungen hangen, von jener Zeit.
Sie wollte ihnen nicht sagen, dass sie ihn wie so oft vermisst
hatte und auch nicht, dass der Grund, wieso sie in den Schrein
gegangen war, gewesen war, dass sie seine Augen gesehen hatte.
"Wen hattest du gespürt!" aus einer Ecke der
Hütte, hörte sie Miroku, der an die Wand gelehnt da saß,
jene Frage stellen.
"Einen Splitter, ich..."
"Das
kann nicht sein! Das Juwel..." unterbrach Sango Kagomes Rede.
Kaede jedoch, schnitt dieser mit einer barschen Handbewegung das Wort
ab.
"Wieso kann das nicht sein?" mit fragendem Blick,
hob Kagome ihren Kopf an, um zu der Frau zublicken, die sie
unterbrochen hatte. Sacht schüttelte Kaede nur ihren Kopf.
"Das
Juwel ist so gut wie zusammen. Naraku ist besiegt Kagome! Wir haben
alle Splitter, die sich in seinem Besitz befanden. Nur zwei sind
nicht da..."
"Zwei!" fragend furchte Kagome ihre
Stirn.
"Ja!" kurz brach erneute Stille über die
Runde, als Sango ihren Blick senkte, bevor sie fortfuhr.
"Kikyo,
hat einen der Splitter!" berichtete sie.
"Inu Yasha hat
den anderen. Es ist unmöglich, dass du einen hast!"
"Aber
sieh doch!" verteidigte sich Kagome, als sie ihre Hand in die
Mitte des Raumes streckte und ihre Innenfläche zeigte, auf die
der Splitter lag.
Überrascht sog Sango die Luft ein, während
sie langsam ihren Kopf schüttelte.
"Aber..."
flüsterte sie.
"Ich glaube..." meinte der kleine
Kitsune, doch wurde auch er von Kagome unterbrochen.
"Wieso
hat Kikyo einen Splitter!"
"Am Ende des Kampfes von
Naraku, standen sich Inu Yasha und Kikyo gegenüber..."
meldete sich Miroku erneut zu Wort. Sein Blick lag fest in den
Flammen, die nach Luft lechzten, während er seinen Worten klang
schenkte.
"Kikyo hatte an Narakus Seite gekämpft. Aus
Rache an Inu Yasha."
"Rache?" flüsterte
Kagome, doch Miroku ging nicht auf ihre Frage ein.
"Als Inu
Yasha Naraku besiegt hatte, verschwanden seine Abkömmlinge. Sie
lösten sich auf, wie in Luft... Juuroumaru, Kageroumaru, Kagura,
Kanna. Sie alle waren ein Teil von ihm und starben somit auch mit
ihm... Zwei Splitter waren auf dem Schlachtfeld noch verteilt..."
Seine Stimme wurde immer leiser. Er schüttelte seinen Kopf.
Schien in Trance zu reden. An seinen Blick konnte man erkennen, dass
er beim Erzählen jenen Moment vor seinen Augen sah... Eine
Gänsehaut rann Kagome die Wirbelsäule entlang.
° Flashback °
Der Duft des Todes lag in der Luft. Dicke
Nebelschwaden schwebten dicht über den Boden. Versperrten einen
die Sicht, auf das grausame Etwas, welches auf der Erde lag. Die
Wesen die beim Kampf umgekommen waren. Die Leichen, die sich nun
bereits stapelten.
Hustend wischte sich Inu Yasha über die
Stirn und besah das Blut, welches sich nun auf seiner Hand befand.
Ein Blick nach hinten verriet ihm, dass es seinen Freunden gut ging.
An Trümmern gelehnt saßen sie da, schwer atmend. Verletzt
waren sie. Doch sie lebten.
"Die Splitter Inu Yasha..."
hörte er seinen Freund Miroku, aus der Ferne, sagen.
"Was
ist mit ihnen?" mit gefurchter Stirn, wandte er sich zu seinem
Freund, der das Juwel und die Splitter in zittrigen Händen hielt
und versuchte sie aneinander zusetzen.
"Es fehlen welche..."
erwiderte dieser. Unschwer konnte man an seiner Stimme erkennen, dass
das Sprechen ihn Schmerzen bereitete.
"Wie viele!" Inu
Yashas Blick glitt über das Schlachtfeld, auf der Suche nach
einem Hinweis, wo sie sich befinden könnten.
"Zwei..."
hörte er Miroku noch flüstern, bevor dieser sein
Bewusstsein verlor.
Inu Yasha schritt auf ihn zu, mit bebender
Hand, sah er nach, ob das Leben aus dem Körper seines Freundes
gewichen war. Ein erleichtertes Seufzen entwisch seinem Rachen, als
er ihn noch atmen hörte. Den Juwel an sich nehmend, wandte er
sich wieder von ihm ab und sah sich erneut um. Wo konnten jene beide
Splitter stecken?
Gerade als er einen Schritt nach vorne setzen
wollte, hörte er ein leises Lachen an sein Ohr dringen.
Inu
Yasha verengte seine Augen, sie brannten und nur mit Mühe
erkannte er durch den Nebel hindurch eine Gestalt, nicht weit von ihm
entfernt, stehen.
Wieder war ein Lachen zuhören. Langsam
sichtete sich der Nebel und er erkannte die Person die vor ihm
stand.
"Kikyo..." nicht erfreut, aber auch nicht erbost,
hörte sich seine Stimme an.
"Ich bin beeindruckt, Inu
Yasha. Du hast ihn tatsächlich besiegt. Ihn , den
stärksten unter den Dämonen!"
"Wie du siehst,
kann er nicht der stärkste gewesen sein. Sonst wäre er noch
am Leben. Raffiniert war er, jedoch nicht stark!" erwiderte der
Hanyou bitter.
"Gib mir das Juwel, Inu Yasha!"
"Wieso
sollte ich!" Ja. Amüsiert hörte sich seine Stimme an,
während die Worte seinen Lippen entwischen.
"Das Shikon
no Tama ist nicht in guten Händen, bei einem Hanyou, aufgehoben,
der nur darauf aus ist es zu verwenden, um ein vollwertiger Dämon
zu werden!"
Sie irrte sich. Hatte sich schon immer geirrt,
egal was sie dachte oder sagte. Nun täuschte sie sich wieder. Er
hatte es nicht mehr vor. Spürte den Drang nicht mehr in sich,
das Juwel zu benutzen, um ein Youkai zu werden. Was brachte es ihn
denn? Er war auch so stark genug und die Genugtuung sich Youkai
nennen zu können, wollte er gar nicht mehr spüren.
"Du
irrst dich. Das Shikon no Tama wird ins Dorf gebracht. Eine Miko wird
ihre schützende Hand über es legen. Ich bin zufrieden mit
dem was ich bin!"
"Gib es mir Inu Yasha!" barsch
befahl sie ihm das zu tun, was sie wollte, während sie einige
Schritte auf ihn zuging.
"Es wird auch bei mir unter
schützenden Händen sein!"
"Das bezweifle ich!"
Inu Yashas Augen verengten sich, während er sie ansah.
Er
wusste was sie wollte. Das Juwel wollte sie zerstören. Sie
wollte nicht, dass es vervollständigt wurde, dass es wieder
Gutes anrichtete. Sie wollte ihre Rachen. Nicht an die Menschen, die
auf der Erde lebten. Nicht an die Dämonen, die auf dem Boden
wandelten, sondern an ihn . An ihn ganz allein, da er ihr das
Herz gebrochen hatte. Seit zwei Jahren hegte sie gänzlich nur
noch Hass gegen ihn, wollte das Juwel zerstören und somit ihn,
da sie ganz genau wusste, was er mit dem Shikon no Tama verband.
"Du
wirst es nicht bekommen Inu Yasha!"
"Ich habe es doch
bereits!"
"Denkst du ich bin taub, Liebster!"
zynisch schenkte sie ihren Worten klang.
"Nein, nur
verrückt!" apathisch schüttelte er seinen Kopf, doch
sie ging auf das was er sagte nicht ein.
"Zwei Splitter..."
flüsterte sie, während nun auch ihr Blick über das
Schlachtfeld flog.
"...den einen..." berichtete sie
schon etwas lauter, während sie siegessicher ihm entgegen
grinste.
"...habe ich bereits..." sprach sie zu Ende,
als sie den Splitter in die Höhe hob.
"...und den
anderen..." Erneut flog ihr Blick über den Boden.
Sie
hatte bereits einen? Inu Yashas Herz, schien schneller zu schlagen.
Er wusste ganz genau, dass sie ihm den Splitter nicht geben würde.
So war seine einzige Möglichkeit die, den anderen zufinden,
bevor sie ihn entdeckte.
Die Blicke der Beiden, durchforsteten
jeden cm² des Bodens, bis sie auf einer Stelle, zwischen ihnen,
hängen blieben. Beide hielten die Luft, im selben Moment, an,
als sie etwas kleines auffunkeln sahen. Kikyo huschte ein Grinsen
über die Lippen, während sie ihren Blick wieder anhob und
ihm entgegensah.
Die Blicke der Beiden verfingen sich ineinander.
Keine weitere Sekunde verging und beide schnellten sie nach vorn in
Richtung des Splitters. Inu Yasha zog sein Schwert, welches er mit
beiden Händen umfasste, als er mit seinen Füßen
direkt vor dem Splitter ankam und das Schwert gefährlich nah an
Kikyo hielt, die ihm nun gegenüberstand.
Nur wenige
Zentimeter trennten den Körper der jungen Frau von der scharfen
Klinge des Schwertes.
Immer noch hangen die Blicke der beiden
aneinander fest, voller Zorn und Bitterkeit.
"Das wagst du
nicht..." zischte sie ihm entgegen, während sie etwas näher
zu ihn schritt und ihre Hakama nun die Klinge berührte.
"Willst
du es wirklich darauf ankommen lassen, Liebste!" fauchte er
zurück, wobei das letzte Wort, welches seine Lippen entwich,
gerade zu vor Sarkasmus triefte.
"Du vergisst wohl, dass ich
bereits tot bin, Inu Yasha!" erwiderte sie bitter, ihren Blick
immer noch fest in den seinen.
"Und du vergisst wohl gerade,
dass dies mich nicht im Geringsten stören würde. Deinen
Körper in zwei zuteilen, wäre trotz allem eine Lösung
dich davon abzuhalten!"
"Hm..." ein spöttisches
Lächeln legte sich über die Lippen der Frau, während
sie ihren Blick von ihm abwandte, ihren Kopf nach vorne neigte und
diesen sacht schüttelte.
"Wie du willst..."
flüsterte sie, während sie leicht in die Hocke ging und
nach hinten sprang.
Ihr Blick schnellte wieder in die Höhe,
finster blickte sie ihm entgegen.
"Nimm ihn. Er gehört
dir. Doch merke dir meine Worte Inu Yasha. Ich weiß, wieso du
kein Youkai mehr sein willst. Ich weiß, wieso du so verbissen
darauf bist, dass das Shikon no Tama wieder vollständig in den
Besitz einer Miko kommt. Ich weiß, wie du dich fühlst und
ich weiß, wie du denkst. Doch glaube mir, wenn ich dir sage...
dass auch das, sie nicht zurückbringen wird. Dein Herz wird ewig
an ihr hängen. Das was du dir erhofft hattest, sobald das Shikon
no Tama komplett ist, wird niemals eintreffen. Deine Gedanken werden
ewig, um ihr schwirren und nichts auf der Welt, wird dich sie
vergessen lassen. Denn es ist wie ein Fluch. Die Gabe zu fühlen!
Und auch solltest du mit dem was du dachtest, vielleicht doch Recht
haben, wirst du es niemals erfahren können. Das Shikon no Tama
wird niemals wieder in seinem vollen Antlitz strahlen können.
Ein Splitter wird immer fehlen, solange ich lebe. Die Chance, an
dieses zu kommen, hast du dir gerade genommen."
Langsam
entfernte sie sich aus seiner Sicht, verschwand in dem Nebel, welches
Besitz von der Luft und von der Erde ergriffen hatte. Wie angewurzelt
stand er da. Konnte seine Knochen nicht spüren, die ihn hätten
sich bewegen lassen, als er leise ihre Worte hörte...
"Und
denke immer an mich, solltest du jenen Schmerz spüren. Denn
solange du auf das Shikon no Tama aus bist, solange du darauf aus
bist, es wieder erstrahlen zulassen, um deinen Schmerz zu vergessen,
wirst du mich hassen. Und solange du mich hasst, werde ich niemals in
Vergessenheit geraten!"
° Flashback Ende °
Fortsetzung folgt
