Hallo ihr lieben! Habe mein Skript nun endlich feierlich beigesetzt. Meine Charaktere haben sich aber so sehr verselbstständigt das es einfach nutzlos geworden ist. Immerhin machen die zwei hier Familienplanung... Aber das lest am Besten selbst. Und immer schön reviewen!

Disclaimer: Kisha und Kasai sind meins, sonst nix.

Glückwunsch, es ist ein Mädchen

Hände auf seinen Hüften..., fordernde Lippen an seinem Hals..., ein raues Stöhnen an seinem Ohr... und Severus konnte sich nicht erinnern jemals glücklicher gewesen zu sein...

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Als Severus aufwachte ging gerade die Sonne auf. Er musste zugeben das, neben dem Glücksgefühl das ihn seit letzter Nacht nicht verlassen hatte, sich auch ein ordentlicher Muskelkater eingestellt hatte. Wie musste es da erst Kasai gehen? Severus konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Als er Kasai bat ihm zu zeigen wie Sex sich anfühlen sollte hatte er eigentlich erwartet das er "unten liegen" würde, aber sein Engel hatte da andere Pläne... . Glücklich seufzend streckte sich Severus und stand auf, darauf bedacht Kasai nicht zu wecken. Er hatte noch ein Versprechen einzulösen.

Leise schlich Severus aus dem Schlafzimmer und holte seine Staffelei. Als er an Kishas Körbchen vorbeikam hob diese ihr Köpfchen und mauzte verschlafen. "Na Süße? Willst du mitkommen? Du darfst auch ausnahmsweise in unser Bett." flüsterte er ihr zu. Und wieder einmal wurde ihm bewiesen das die kleine Katze jedes Wort verstand das er sagte, so schnell wie sie neben ihm stand. Leise lachend trug er seine Malerutensilien ins Schlafzimmer.

"Kisha, hüpf mal auf Bett und kuschle dich an Kasai, wenn du willst roll dich neben ihm ein und ruh dich aus. Nur wecken darfst du ihn nicht. Ich möchte euch zwei so malen." erklärte Severus seiner kleinen Komplizin. Diese hatte ihm interessiert zugehört und tat nun das worum er sie gebeten hatte. Als sie es sich bequem gemacht hatte, schaute sie noch einmal zu ihrem Herrchen, als ob sie fragen wollte ob es so richtig sei. Und tatsächlich auf sein Nicken hin gähnte sie und schloss die Augen.

Severus begutachtete die Szene vor ihm. Kasai lag auf der Seite, ihm zu gewandt und nur mit einem Leintuch von den Hüften abwärts bedeckt. Sein Gesicht war gut zu sehen und ein zufriedener Gesichtsausdruck lag auf seinen Zügen. Die Haare hingen ihm teilweise etwas ins Gesicht, waren aber größtenteils auf dem Kissen ausgebreitet. Und neben ihm zwischen einem Arm und seiner Brust lag Kisha auf den Lacken und schlief inzwischen auch schon wieder seelig. Es war ein friedliches Bild.

Und so fing Severus an zu zeichnen...

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Nach einer Stunde begutachtete Severus sein Werk kritisch. Irgendetwas fehlte. Er verglich die Szene vor ihm mit dem, was er auf Leinwand gebannt hatte. Und dann fiel es ihm auf. Kisha bewegte ihren Schwanz selbst während sie schlief und das passte auf seinem Bild nicht. Leise durchsuchte er seinen Koffer nach der Zauberfirnis die die Bilder dazu brachte sich zu bewegen. Aber er fand keine. Natürlich hatte er nicht daran gedacht solche zu kaufen, da er nicht wollte das seine Landschaftsbilder im Herbst ihr Laub verloren oder im Winter zufroren. Also blieb ihm nicht anderes übrig als jetzt welche kaufen zu gehen. Die Firnis musste aufgetragen werden bevor die Farbe komplett getrocknet war. Das hieß er hatte noch ca. drei Stunden Zeit. Schnell versteckte er das Bild in einem kleinen Raum, in dem alle seine Bilder vor Kisha in Sicherheit gebracht wurden und zog sich um. Nachdem Kasai noch immer selig schlief schrieb er ihm nur eine Nachricht, das er Farbe kaufen ging und Kisha erlaubt hatte sich zu ihm zu legen. Er wollte schließlich nicht das die Kleine gescholten wurde. Dann machte er sich auf den Weg.

Nach einer halben Stunde kam Severus enttäuscht aus dem einzigen Laden in der Winkelgasse der die Firnis führte. War ja eigentlich klar, das sie in diesem gerade heute ausgegangen war. Nur wo konnte er diese sonst her bekommen?

Sein Blick viel auf den Eingang zur Nokturngasse. Er war in diesem Teil der Zauberwelt seit Jahren nicht mehr gewesen, aber dort konnte er sicherlich das Gesuchte finden. Wahrscheinlich sogar eine bessere, da hier auch verbotene Zutaten zugemischt wurden, die aber eine wesentlich bessere Qualität erreichten. Und so ging er mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, das er sich aber nicht ansehen ließ, durch die dunklen Gassen. Es hatte sich etwas verbessert seit dem er das letzte Mal hier gewesen war. Das Ministerium hatte mehrere große Razzien durchgeführt, allerdings ließ sich die schwarze Magie die hier schließlich Jahrhunderte lang praktiziert wurde nicht einfach auslöschen. Es war sehr still. Kaum Leute waren unterwegs, was doch ungewöhnlich war. Aber ihm war es recht. Das minimierte die Gefahr eines Überfalls.

Schließlich fand er den Laden den er suchte. "Schwarze Feder" hieß er und hatte alles was es für die Malerei gab und eigentlich auch nicht geben durfte. Und nun doch erleichtert das er hier bald wieder raus war trat Severus in den Laden.

Ihm kam sofort eine ältere Frau entgegen die Severus nicht kannte, es schien als habe der Laden den Besitzer gewechselt. "Wie kann ich ihnen helfen?" Fragte die Alte misstrauisch. Seine teure Kleidung war hier ungewöhnlich. "Ich suche Zauberfirnis und der Laden vorne ist unfähig sein Lager zu überwachen." antwortete Severus in seiner Lehrerstimme. Sie würde nur noch misstrauischer werden, wenn er zwecks so etwas kam solange es in der Winkelgasse doch erhältlich war. Und schlecht über die Konkurrenz zu reden konnte nie schaden.

"Den können sie haben, sonst noch was?" kam ihre barsche Antwort. Auf sein Kopfschütteln hin verschwand sie kurz im Nebenraum und kam nach ein paar Minuten mit einem Glas durchsichtiger ölartiger Flüssigkeit zurück. "Das macht eine Galeone und drei Sickel." Der Preis war wesentlich höher als er in der Winkelgasse gewesen wäre, also waren hier wohl wirklich einige Stoffe enthalten die nicht sein durften. Er legte ihr zwei Galeonen auf den Tresen. Sie nickte nur und Severus ging. Es musste keiner wissen das er hier war...

Er hatte noch über zwei Stunden Zeit bevor er das Bild fertig haben musste, also ließ er sich Zeit und schlenderte jetzt, wo er hatte was er wollte, wesentlich gelassener durch die dunklen Gassen. Bis plötzlich hinter ihm Kindergeschrei zu hören war. Verängstigtes Kindergeschrei. Sofort machte er kehrt und ging dem Geräusch nach.

Was er in einer Seitengasse vorfand ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Wenn er eins hasste, dann war das wenn jemand Kinder schlug. Denn im Gegensatz zu dem was viele dachten hatte er nichts gegen Kinder. Er hätte gerne selbst welche gehabt, aber das war in seinem bisherigen Leben unmöglich gewesen. Und der Schmerz darüber machte ihn bitter und auch ungerecht gegenüber seinen Schülern.

Und hier stand er vor dem Waisenhaus in der Nocturngasse und war Zeuge wie so ein vermaledeiter Bastard ein kleines Mädchen, das nicht älter als sieben sein konnte, schlug. Kalte Wut stieg in ihm hoch. Mit wenigen Schritten war er bei dem Kerl und schlug ihn zu Boden. Daran seinen Zauberstab zu benutzen dachte er gar nicht. Das kleine Mädchen versteckte sich hinter Severus Bein. Er konnte spüren wie sie zitterte. Der andere schaute, nachdem er sich von dem unerwarteten Angriff erholt hatte, wütend zu ihm hoch. "Was bildest du dir eigentlich ein, dich hier einzumischen?" Fuhr er Severus an. Dieser zog eine Augenbraue hoch. "Ich denke nicht, das irgend etwas es rechtfertigt ein Kind zu schlagen. Ist das ihre Tochter?" antwortete Severus völlig ungerührt von der Wut seines Gegenübers. Der Mann schnaubte verächtlich. "Das? Nein. Mir gehört das Waisenhaus und die verfluchten Bälger, die hier die Luft verpesten sind genauso wenig wert, wie ihre Todessereltern." Der letzte Teil war zu dem kleinen Mädchen hin gesprochen, das darauf hin wieder anfing leise zu weinen. Severus erstarrte. Er hatte nie daran gedacht, was mit den Kindern der Todesser passiert war, die nach Askaban gekommen oder den Kuss des Dementors bekommen hatten. Hatte es wie wahrscheinlich so viele andere verdrängt was aus den unschuldigen Kindern werden würde. Er warf einen Blick auf das kleine Mädchen. Dann griff er in seine Tasche und warf dem Mann einen Beutel mit ca. 200 Galeonen hin. "Jetzt gehört das Heim mir. Verschwinde bevor ich dich anzeige und nach Askaban bringen lasse." Severus konnte gar nicht so schnell schauen wie der Mann das Weite suchte.

Er wandte sich dem kleinen Mädchen zu. "Wie heißt du?" fragte er sie sanft. Die Kleine schaute zuerst ein wenig ängstlich aber als sie sein Lächeln sah schien sie zu verstehen das er ihr nicht weh tun wollte. "Severa Mc Nair, Sir." antwortete sie schüchtern. Und Severus blieb in diesem Moment fast das Herz stehen. Konnte es wirklich sein? Mit zittriger Stimme sagte er zu ihr: "Freud mich dich kennen zu lernen, Severa. Das letzte mal als ich dich gesehen habe warst du gerade ein paar Stunden alt. Wenn ich mich vorstellen darf... Ich heiße Severus Snape und bin dein Patenonkel."

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Kasai saß mit Kisha auf dem Schoß am Fenster und träumte vor sich hin als ein hektischer Severus zu Tür rein, an ihm vorbei, durch das Wohnzimmer hin durch und in sein Lager hechtete. Doch sehr verwundert schaute er zu Kisha die ebenfalls einen verwirrten und verständnislosen Blick aufgesetzt hatte. Gemeinsam folgten sie ein paar Momente darauf dem Schwarzhaarigen.

Severus hatte gerade den letzen Pinselstrich an seiner Signatur gemacht als das Portrait kurz schwach leuchtete. Das war wirklich knapp gewesen. Nun, nachdem sich das Bild versiegelt hatte konnten keinerlei Veränderungen mehr vorgenommen werden. Mit einem erleichterten Seufzen ließ er sich auf den kleinen Hocker hinter sich sinken und betrachtete erneut sein Werk. Nun war es perfekt.

"Severus? Ist etwas passiert? Erst bist du verschwunden und nur eine Nachricht ist da, und nun stürzt du hier durch die Wohnung... Wenn ich gestern irgend etwas getan habe um dich zu verletzen..." Kasai brach mitten im Satz ab als sein Blick von dem sitzenden Severus, der nun leicht schmunzelte, auf das Bild neben eben diesem fiel. "Oh mein Gott..." Völlig hingerissen starrte er auf das Gemälde und so war es Kisha die sich als erstes von ihrem Abbild losriss und sich auf Severus stürzte. Laut schnurren schmiegte sie sich an seine Beine bevor sie auf seinen Schoss sprang und anfing ihn ab zu lecken. Severus lachte nur leise. "Freut mich das es euch gefällt. Ich hatte schon Angst das ich nicht mehr rechtzeitig hier bin um es fertig zu malen. Wurde in der Nocturngasse aufgehalten..." Das rüttelte nun auch Kasai wach. "Es ist wunderschön. Viel zu schade um es von meinem Vater zerstören zu lassen. Und das wird er... Warte mal, Nocturngasse?" fragte er verdutzt. Severus lächelte gequält. "Ich denke wenn ich dir das erkläre solltest du dich zuerst hinsetzen."

Eine knappe Stunde später saß ein geschockter Kasai, ein inzwischen etwas weniger gestresster Severus und eine Kisha, die das ganze überhaupt nicht interessierte, im Wohnzimmer auf der Couch. "Glaubst du das ich das Richtige getan habe?" fragte Severus nach einer Weile des Schweigens nachdenklich. In seinem Inneren wusste er das es das einzig Richtige gewesen war, aber er wollte es auch von Kasai hören. Immerhin würde es ihn auch betreffen. Dieser fuhr sich mit der Hand durch die Haare und antwortete. "Natürlich war es das richtige. Wie viele Kinder sind es denn?" sagte er dann ruhig. Nach dem ersten Schock kam es ihm schon gar nicht mehr so schlimm vor. Immerhin wollte er schon immer Kinder um sich und mit ihnen arbeiten. Darum war er nun ja auch Lehrer. Ob nun das, oder ein kleines Heim zusammen mit Severus war wirklich wirklich egal. Nein eigentlich gefiel ihm die Idee mit dem Heim sogar wesentlich besser.

"Insgesamt sind es zwölf, allerdings weiß ich von sieben das sie noch Verwandte haben. Das Ministerium hatte es nur so eilig sie abzuschieben das sie das wohl übersehen haben. Ich habe den Familien direkt von der Winkelgasse aus Eulen geschickt. Die Antworten müssten bis morgen hier ankommen. Die restlichen fünf Kinder haben niemanden mehr. Zwei Jungen, Jonathan und Zacharias Zabini, sowie drei Mädchen, Alexa Soranov, Tatjana Rickard und Severa Mc Nair." Kasai seufzte. Fünf hörte sich für den Anfang doch um einiges leichter an als zwölf. "Und die Kleine ist wirklich deine Patentochter?" fragte er dann. Severus nickte. "Ja, ich habe sie aber nur einmal gesehen. Ihre Mutter ist als der Krieg in voller Kraft ausbrach mit ihr spurlos verschwunden. Ihre Leiche wurde nach einer Schlacht in den Trümmern eines Hauses gefunden, Severa blieb verschwunden. Ich dachte sie wäre tot..." erklärte Severus und musste lächeln. Die Kleine war ihm als er sich ihr vorgestellt hatte sofort weinend um den Hals gefallen. So groß war die Freude und Erleichterung darüber das sie nicht mehr allein war.

Kasai grinste. "Du weißt schon, wir brauchen jetzt nur noch zwei, dann haben wir eine Quiddich Mannschaft..." meinte er. Auf Severus Gesicht hin musste er dann aber wirklich lachen. "Schau nicht so geschockt. Du bist doch der Tränkemeister. Du musst doch wissen das es möglich ist." schmunzelte er dann. Severus schaute ihn noch immer völlig entgeistert an bevor sich auf seinem Gesicht ein zärtliches Lächeln ausbreitete. Kurz darauf wurde Kasai in einen leidenschaftlichen Kuss verstrickt. "Du siehst in Umstandsroben bestimmt bezaubernd aus..." meinte Severus schließlich lachend bevor er schleunigst die Flucht ergriff.

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Die Zeit bis zum Abend verbrachten Severus, Kasai und die drei Snape-Hauselfen damit Snape Manor kindersicher zu machen. Vier Schlafzimmer wurden jeweils mit je drei Himmelbetten ausgestattet, die nichts mit den wackeligen Gestellen gemeinsam hatten die die Kinder bis jetzt kannten. Der Salon wurde in ein Spielzimmer umgewandelt das mit allem möglichen Muggel und Zaubererspielzeug angefüllt wurde, falls das Wetter einmal nicht zum draußen spielen geeignet war und im Speisesaal befand sich jetzt ein riesiger Tisch an dem ohne Probleme fünfzehn Personen Platz fanden. Die Küche und Labor wurden mit Zaubern versehen die jedem unter siebzehn der keine Hauselfe war den Zutritt verweigerten, das gleiche geschah mit einem Teil der Bibliothek. Zuletzt wurde auf Therasse und Garten ein kleiner Kinderspielplatz heraufbeschworen, etwas was wohl nur die älteren die schon um die elf Jahre waren kennen würden.

Abends kehrte Severus zusammen mit Kasai in das Waisenhaus zurück um die Zwölf per Portschlüssel in ihr neues Zuhause zu bringen. Severus hatte bevor er Vormittags gegangen war alle Kinder darüber aufgeklärt was er mit ihnen vor hatte und ihnen erst einmal ein reichliches Essen gezaubert.

Nun standen sie, ihre wenigen Habseligkeiten an sich gedrückt, im Kreis, jeder mit einem Stück des Tischtuches in der Hand, das als Portschlüssel diente. Die Aufregung und auch Angst war deutlich zu spüren.

"Keine Sorge. Das ist nicht schlimm. Und wenn ihr ankommt seid ihr in eurem neuen Zuhause." Beruhigte Kasai die kleine Gruppe. Ein letzter Kontrollblick ob sich auch wirklich alle am Tuch fest hielten und dann wurde der Portschlüssel aktiviert.

Tbc