Ich hab hier nicht viel zu sagen, nur eines: Im nächsten Kapitel fangen dann die Probleme im Ministerium an!


Etwas, das kaum jemand im Ministerium wusste, war, dass auf zwei Fronten fleißig geplant wurde. Da wären zum einen die Todesser, die ihren Angriff planten, und auf der anderen Seite Sirius und Remus, die versuchten, einen Weg zu finden, Harry zu befreien. So in etwa verbrachten diese zwei Gruppen ihre Nacht, während alle anderen ruhig in ihren Betten schliefen.

Eigentlich stimmt diese Aussage nicht ganz. Denn mindestens zwei Personen hatten keine angenehme Nacht. Da wäre zum einen Alex West, besser bekannt als Harry Potter, oder „Der Grimkeeper". Dieser lag auf der Britsche in seiner dunklen Zelle und dachte nach. Er dachte an viele Dinge, doch irgendwie drehten sie sich alle nur um zwei Themen: Todesser und Ginny! Natürlich taucht da die Frage auf, wieso er nicht zum Beispiel an seine Zukunft dachte, als er dort so lag, oder an einen Fluchtversuch. Doch diese Frage ist leicht zu beantworten. Er war der festen Überzeugung, dass alles vorbei war.

Sein einziges Trostpflaster war, dass die Auroren nicht auf die Idee gekommen sind, ihm sein Stirnband wegzunehmen. Sonst hätten sie auch noch erkannt, dass ihr großer Held nichts weiter als ein mieser Verbrecher ist, und das wollte Alex ihnen nun wirklich nicht antun.

Doch zurück zu seinen zwei Denkthemen. Die Todesser sind gerade dabei, seinen Tod zu planen, der auch gleichzeitig der Tod vieler Ministeriumsbeamten werden wird.

Auf der anderen Seite ist Ginny auch nicht gerade ein schönes Thema zum Einschlafen. Zumindest nicht, wenn man weiß, dass sie von eben oben erwähnten Todessern entführt wurde. So plagte sich Alex' Gewissen nur mit der Frage, was sie wohl über ihn denken mag. Oder eine andere gute Frage: Hasst sie ihn nun? Es gäbe noch viele solcher umher streunender Fragen.


Verlassen wir Alex, und besuchen nun die andere Person, die sicherlich auch nicht gerade eine angenehme Nacht hatte. Die bereits heftig beredete Ginny Weasley. Im Moment befand sie sich auch an einem dunklen Ort, so wie Alex, und sie befand sich sogar auch wie er hinter Gittern. Doch einige Dinge waren verschieden. Sie konnte nicht auf eine faire Behandlung hoffen und sie wusste auch nicht, warum sie an diesem Ort war.

Die Erkenntnis, zu der sie vor Stunden gekommen war, dass es etwas mit Alex zu tun hatte, half ihr auch nicht weiter. Denn mittlerweile fror sie von der Kälte hier unten, und sie musste nun auch noch aufs Klo. Mal abgesehen von ihren Fragen, die sich darum drehten, wie sie eigentlich in diese Situation gekommen war, tauchten noch andere Dinge in ihrem Kopf auf.

Da wäre zum Beispiel dieser Mann, den sie bei Alex Wohnung getroffen hatte. Vielleicht sollte sie ihn auch einfach Grim nennen? Schien ja sehr passend zu sein, wenn sie so überlegte. Doch trat dann die Frage auf: Wer war er? Ein Todesser war er offensichtlich nicht, sonst hätte er sich nicht versteckt. Vielleicht war er ja mit Alex verwandt?

Sie wusste, dass sie sich lieber nicht mit solchen Sachen beschäftigen sollte, aber was sollte sie denn sonst hier unten machen?! Irgendwas brauchte sie ja um sich abzulenken!


Ganz wo anders, sicherlich nicht in einem Kerker, sondern in einer warmen Hütte überlegten zwei im Grunde völlig verschiedene Männer, die jedoch das selbe Ziel hatten, fieberhaft an einem Plan, um Harry Potter zu retten.

Gerade wollte Remus Lupin einen weiteren Plan vorschlagen, als sie durch ein leises Tappen am Fenster hochschraken. Draußen flog eine Eule immer wieder an das Fenster, und tappte mit ihrem Schnabel daran.

Sirius reagierte als erster und öffnete das Fenster. Dankbar ließ sich die erschöpfte Eule auf seinem Arm nieder, und streckte nach kurzer Verschnaufpause ihren Fuß aus. Daran befestigt war ein Brief, der jedoch weder einen Empfänger noch einen Absender hatte. Fragend betrachtete er die Eule, während er den Brief abnahm.

Remus hatte mittlerweile eine Schüssel Wasser und einige Kekse aus der Küche geholt, und stellte sie auf den Tisch. Die Eule ließ sich daneben nieder und trank eifrig aus der Schüssel. Dann erst wandte er sich Sirius zu. „Was für ein Brief ist das?"

Dieser reagierte nicht, sondern starrte weiterhin auf den Umschlag. Schließlich öffnete er ihn vorsichtig. Zum Vorschein kam ein Zettel mit einer anscheinend schnell hin gekritzelten Botschaft. Nachdem Sirius ihn gelesen hatte, seufzte er laut, und setzte sich auf einen der beiden Stühle im Raum. Der Werwolf kam noch ein wenig näher.

„Also? Du hast mir meine Frage nicht beantwortet!" Sirius schaute zu ihm auf. „So wie es aussieht, sind wir auf uns allein gestellt. Meine... Bekannte im Ministerium wird uns nicht helfen, einen Verbrecher zu befreien." Remus nickte leicht. „Das heißt also, dass wir uns selbst einen Weg hinein und hinaus suchen müssen?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, das wussten beide.

Sirius atmete tief ein, dann erst erhob er sich wieder. „Wenn das so ist, müssen wir uns wohl irgendwie durchschlagen. Ich weiß zwar einen Weg zu den Zellen und zurück, allerdings kenn ich mich nicht genug aus, um einen Ersatzplan zu haben." „Das heißt, es muss funktionieren, oder wir irren durch das ganze Gebäude, und hoffen auf unser Glück!" Sirius nickte.


Einige Meter über Ginny wurde ebenfalls geplant. Angeführt von diesem komischen Typen aus Bulgarien sollten die Todesser bereits an diesem Morgen angreifen. Der Meister duldete keinen weiteren Aufschub, und niemand wollte riskieren, dass ihnen Potter am Ende doch noch entwischen könnte. Sie hatten zwar einen Ersatzplan durch die kleine Weasley erhalten, aber sie wollten nicht erfahren, was passiert, wenn sie versagten.

So hatten sich alle, die in der Früh an dem Angriff teilnehmen sollten, in Malfoy Manor versammelt. Der Ausländer war der Einzige, der nicht kam.

Mr. Malfoy holte tief Luft, bevor er mit seinem Vortrag begann. „Morgen werden wir das Ministerium stürmen!" Sofort entstand lautes Gemurmel unter den Reinblütern. Niemand konnte sich vorstellen wie das klappen sollte. Zumindest nicht ohne den Meister.

Malfoy hob gebieterisch die rechte Hand und alle verstummten. „...Natürlich, werden wir nicht hinein stürmen, und alle töten. Ganz im Gegenteil werden wir unscheinbar und organisiert in das Ministerium gelangen, dort unsere Positionen, die ich euch noch nennen werde, einnehmen, und dann..." Er machte eine Faust. „...Dann werden wir zuschlagen!"