„Erklären sie uns jetzt endlich einmal, was überhaupt los ist!" Aufgebracht folgten Hermine und Ron der älteren Aurorin, die seit der Flucht aus dem Hauptquatier kein Wort mehr gesprochen hatte. Sie waren irgendwo in einer Seitengasse der Winkelgasse gelandet, und danach war Tonks immer weiter gegangen, und die anderen beiden sind ihr gefolgt. Nun hatten sie ein Mietshaus betreten, und sind ihr in eine der Wohnungen gefolgt.
„Wollt ihr etwas zu Trinken?" fragte die lilahaarige. „Alles was wir wollen, sind Antworten!" fuhr Ron sie wütend an. Er hatte nun wirklich genug. Seine Nerven waren aufs Äußerste gespannt, und nach einem derartig stressigen Tag platzte ihm einfach der Kragen.
Die ältere Frau sah ihn mitfühlend an. „Natürlich. Setzt euch doch. Wir sind hier in meiner Wohnung." Danach verschwand sie in einen anderen Raum, und ließ sie allein. „Hast du eine Ahnung, was das alles bedeuten könnte, Hermine?" Diese schüttelte nur den Kopf.
„Was mich mehr interessieren würde wäre, warum alle von Harry Potter reden. Soviel ich weiß, gilt er doch schon seit Jahren als tot." Ihr Gesichtsausdruck ließ erahnen, wie angestrengt sie nachdachte.
„Weil er dort war." Meinte eine Stimme hinter ihnen. „Was meinen sie damit? Würden wir es nicht wissen, wenn er im Gebäude gewesen ist?" Tonks schüttelte ihren Kopf. „Ich wusste es zuerst auch nicht, aber Tatsache ist, dass es so war. Wenige Stunden zuvor wurde ich gebeten, Alex West herauszuschmuggeln." „Was!" Tonks hob besänftigend ihre Hände, als ihre Gesprächspartner hochfuhren. „Schon ruhig, ihr beiden. Ich habe es ja nicht getan. Ganz im Gegenteil, ich wollte diese Person davon überzeugen, dass er das nicht tun solle, aber gehört hat er auf mich nicht." Sie fing an zu lächeln, und hängte an: „Zum Glück, wenn ich so sagen darf."
„Was meinen sie damit? Was hat das ganze mit dem Grimkeeper zu tun?" fragte Hermine. Sie hatte sich nun schon neugierig vorgelehnt, um ja nichts zu überhören. Tonks setzte sich nun endlich auf einen Sesseln vor ihnen, und seufzte. „Es geht in der ganzen Geschichte überhaupt nicht um den Grimkeeper oder Alex West, es geht um Harry Potter, der verschwundene Junge-der-lebt."
„Aber West weiß, wo er sich befindet? Wollten die Todesser ihn deshalb entführen?" folgerte Ron. Hermine sah ihn anerkennend an, doch Tonks verneinte. „Nein, er weiß es nicht nur, er ist es." Nun starrten sie zwei Augenpaare an. „Wi… wie bitte!" brachte Hermine stotternd heraus. Auch Ron war mehr als überrascht. Doch schließlich meinte er: „Also deshalb wollte er nicht, dass wir sein Stirnband entfernen."
„Ms. Tonks" „Nenn mich einfach Tonks." Unterbrach sie schnell. „Tonks… seit wann wissen sie, dass er es ist?" die ältere Aurorin seufzte. Ich weiß es, seit ich euch beide gerettet habe. Da diese Typen hinter Potter her waren, und ich vorher gebeten wurde, von einer bestimmten Person, ihn zu befreien, war ich mir ab diesem Moment sicher, dass er es ist."
„Und was nun?" fragte Ron vorsichtig. „Ich meine, das Hauptquartier liegt in Trümmern, mit weiß die Hölle wie vielen Toten, und Harry Potter ist verschwunden. Ach und hab ich schon erwähnt, dass unser Freund und Kollege uns verdammt noch einmal killen wollte!" schloss er wütend.
Seine Kollegin blickte nur traurig zu Boden. Nach einiger Zeit sah sie wieder hoch, und Tonks konnte in ihren Augen ein neues Feuer flackern sehen. „Tonks, wissen sie, wo er sich zurzeit befindet? Ich will ein paar Antworten haben, und ich denke er, und diese andere Person, von der sie sprachen, sind die einzigen, die diese geben können." Die andere Frau nickte nach einiger Zeit. „Ich denke, ich weiß, wo sie sind. Allerdings müsst ihr mir versprechen, sie nicht anzugreifen und sie aussprechen zu lassen, einverstanden?" Sie streckte Hermine ihre Hand entgegen.
Diese zögerte nur einen kurzen Moment, in dem sie prüfte, ob sie der anderen Aurorin trauen konnte, dann schlug sie ein. „Ich denke, wir werden noch einiges zusammen erleben, Miss Granger." „Woher kennen sie meinen Namen?" „Finden sie es heraus." Antwortete Tonks geheimnisvoll.
„He! Wach auf, Kleine! Malfoy will dich sprechen." Mit diesen Worten schreckte Ginny aus ihrem Schlaf. Was war noch einmal passiert? Achja, sie war entführt und in dieser Zelle eingesperrt worden. Zu ihrem unglaublichen Glück waren ihre Entführer auch noch Todesser, also Magier.
„So, dann soll er gefälligst selbst her kommen! Ich sehe nicht ein, dass ich zu dem Arsch gehe!" antwortete sie trotzig. Nicht, dass es ihr etwas helfen würde, aber sie fühlte sich dadurch besser.
Unglücklicherweise hatte sie ihren Kerkermeister mit diesen Worten verärgert, denn er hob seinen Zauberstab. Panisch sprang Ginny auf ihre Füße, und ging mit erhobenen Händen schnell auf ihn zu. Die Tatsache, dass sie durch die schnelle Bewegung nichts sah, außer schwarz half ihr nicht gerade, aber irgendwie schaffte sie es, nicht wieder hinzufallen, oder irgendwo anzurennen.
„Du bist den ganzen Aufwand überhaupt nicht wert. Also komm!" brummte der Todesser, und marschierte los. Ginny folgt ihm gehorsam.
Malfoy wartete schon ungeduldig auf sie. Er schien irgendwie nervös zu sein. „Malfoy, ich hab sie." „Das seh ich selbst!" schnappte er wütend. Als sich der Todesser nicht bewegte, fuhr er ihn wütend an. „Jetzt hau endlich ab, Idiot!" Verschreckt zog dieser ab, und schloss die Tür hinter sich.
„Ich hoffe, ihr Aufenthalt hier war angemessen?" „Kommt darauf an, was angemessen ist?" murmelte Ginny. „Wie auch immer, Ms. Weasley, haben sie überhaupt eine Ahnung, warum sie hier sind?" „Nein, vielleicht wollten sie unbedingt meine Gegenwart genießen, oder aber ich soll einen Artikel über ihren Kerker schreiben, ich kenn ihn ja mittlerweile rechte gut…" „Das reicht! Sie sind hier, weil sie die Freundin Harry Potters sind, und ich diesen um jeden Preis hier haben will." Erklärte Malfoy ruhig.
„Harry Potter? Der Junge-der-lebt? Den kenn ich doch überhaupt nicht. Niemand hat ihn seit Jahren gesehen, und außerdem heißt es, er wäre von diesem Massenmörder getötet worden. Lesen sie denn nie Zeitung, Mr. Malfoy?" schloss sie zuckersüß. Sie lächelte ihn sogar an.
„Sie haben ein sehr loses Mundwerk, Ms. Weasley. Passen sie auf, dass es ihnen nicht einmal.." Er trat ganz nah an sie heran, und fixierte ihre Augen. „ihren Kopf kostet." Dann entfernte er sich wieder von ihr. „Zu ihrer Information. Ihr Freund, wie nennt er sich noch mal, achja, Alex West ist niemand anderer als Harry Potter."
„Was! Das…" Malfoy grinste sie an. „Glaub es ruhig, Kleine. Immerhin wirst du es sein, die ihn direkt hier her bringen wird." „Niemals!" Wütend und Entschlossen stand sie da, und schwor sich hier und jetzt, irgendwie zu entkommen, und Alex zu warnen.
„Wie bitte? Wie willst du denn etwas dagegen zun? Du kannst dich doch nicht einmal selbst retten, also wie willst du es schaffen, ihm zu helfen? Hör lieber auf zu träumen." Damit verließ er den Raum.
Nur wenige Minuten später tauchte ihr Kerkermeister auf, und brachte sie zurück zu ihrem ‚Zimmer'. Als sie endlich allein war, fing sie an, leise zu weinen. Sie war hilflos. Sie wusste es, ihre Entführer wussten es, und Alex wird das den Kopf kosten.
„Es tut mir so Leid." Flüsterte sie in die Dunkelheit, die sie umgab.
