Plötzlich öffnete sich die Tür zu Ginnys Zelle. Herein traten zwei vermummte Gestalten. „Was…" „Halt deine Klappe!" knurrte der Größere der beiden Todesser. Unsanft fassten sie nach ihren Armen, und zogen sie hoch.
Ginny hatte seit sie hier war, nichts mehr gegessen, und war dementsprechend schwach. Trotzdem zogen die beiden Männer sie unbarmherzig weiter. Die Gruppe stieg einige Stufen hoch, bis sie in einer Art Halle standen.
Ginny sah sich in ihrer prunkvollen Umgebung um, bis sie Schritte hinter sich hörte. Als sie sich umdrehte, tauchte ein weiterer Todesser auf, den sie wegen seiner blonden Haare als Malfoy erkannte, und neben ihm…
„DU!" Erschrocken blickte sie in das grinsende Gesicht Jims. Er hatte zwar bereits seinen Umhang an, aber sein Kopf und somit auch Gesicht waren noch immer zu sehen. „Ja ich." Meinte er fröhlich.
Als nächstes trat Malfoy hervor, und nun konnte Ginny sehen, wie noch mehr Todesser in die Halle kamen. ‚Was wollen die bitte alle!' „Viele Jahre haben wir gewartet, und Ausschau gehalten nach Harry Potter. Nun endlich wurde er gefunden, und heute Nacht, werden wir endlich alles bereit haben, um den dunklen Lord wieder zu neuer Macht zu verhelfen."
Allmählich dämmerte es. Der Himmel versprach mal wieder eine neblige Nacht. Wie, um die Nachbarschaft vorzuwarnen, verdichtete sich der Nebel zu einer undurchdringliche Masse in der Umgebung der Tower Bridge.
„Denkt ihr wirklich, wir sollten zu diesem Treffen gehen?" fragte Hermine unsicher. „Wir haben überhaupt keine andere Wahl." Antwortete Alex ihr. Ron nickte zustimmend. Die drei standen zurzeit alleine in einem kleinen Zimmer eines verlassenen Hauses in der Nähe der Brücke.
Tonks war am frühen Nachmittag erschöpft zurückgekommen, und nachdem sie Sirius um die fünfzehn Mal versichert hatte, dass Remus sich wieder erholen wird, sofort eingeschlafen. Wenige Stunden später hatte man sie dann wieder aufgeweckt.
„Was ist denn?" müde rieb sich die Aurorin die Augen. „es ist doch noch gar nicht Morgen!" „Eben" war alles, was sie als Antwort bekam. Als sie sich aufsetzte, und im Zimmer umsah,m sah sie, wie Ron und Hermine am Küchentisch saßen, und Kaffe tranken. Sirius und Harry waren nirgends zu finden.
„Wo…?" „Die beiden sind zu ihrer alten Wohnung. Alex wollte irgendwas von dort holen, und Sirius meinte, es wäre zu gefährlich alleine zu gehen." Tonks hatte sich mittlerweile komplett aufgesetzt, und gähnte erstmal herzhaft.
„Wie spät ist es denn überhaupt?" „Beinahe Zeit aufzubrechen!" erklang eine männliche Stimme von der Eingangstür. Sirius kam gerade herein, gefolgt von Alex. Allerdings war das nicht mehr Alex in seiner üblichen Jeans und einem Shirt, sondern als Grimkeeper.
„Deshalb habt ihr euch dieser Gefahr ausgesetzt, und seit nach London gereist!"brachte Hermine entsetzt heraus. „Keine Sorge, es hat uns ja niemand gesehen, und abgesehen davon… es ist bloß zur Vorsicht, damit man mich nicht so schnell sieht." „Genau, schwarz ist da bekanntlich sehr praktisch." Merkte Sirius an.
„Sollte ich etwa nicht erwähnen, dass Alex derjenige ist, der hauptsächlich erwartet wird?" Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern. „Das mag zwar sein, aber ich meine, was wenn unangekündigte Gesellschaft auftaucht?"
Hermine schüttelte erschöpft ihren Kopf. „Es ist doch eh egal, was ich sag, oder? Du ziehst die Sachen so oder so an." Er gab ihr nur ein viel sagendes Lächeln. Genervt rollte sie mit ihren Augen, und beließ es dabei.
„Also, können wir jetzt bitte los, und meine Schwester befreien?" Die anderen vier in dem Raum nickten nur. Sirius ging zurück zur Tür, durch die er gerade erst gekommen war, und öffnete sie. „Nach euch."
Nun warteten sie hier auf Tonks und Sirius. Die beiden waren losgegangen, um die Umgebung auszukundschaften. Sie wollten ja keine unangenehmen Überraschungen erleben. „Kommen die bald wieder, ich halt das nicht mehr lange aus!" beklagte sich Ron nun zum siebten Mal. „Ein bisschen Geduld, Ron." Versuchte Hermine ihn zu beruhigen.
„Geduld! Ich hab genug von dem Schwachsinn, ich will einfach nur meine kleine Schwester wieder!" Wütend sprang er auf, und war schon am halben Weg nach draußen, als Alex ihn mit seinen Worten aufhielt.
„Warte, da kommt wer." Im Gegensatz zu den beiden Auroren hatte Alex sich, getarnt durch seine schwarze Kleidung, zum Fenster gesetzt und hinaus geschaut. Tatsächlich tauchte auf der Straße eine Gestalt auf, allerdings nicht die eines Menschen, sondern eines riesigen Hundes.
Beruhigt lehnte Alex sich wieder zurück. „Es ist Sirius, sieht so aus, als wäre er mit seiner Erkundung fertig." Etwas zuversichtlicher, dass heute noch etwas passieren würde, setzte sich Ron wieder hin, und wartete.
Kurz darauf hörte man schon das Tapsen leiser Pfoten auf der Treppe, und danach folgte das leise öffnen der Tür, worauf alle drei Insassen des Zimmers sehnsüchtig gewartet hatten. In der nun offenen Tür stand ein großer schwarzer Hund, und blickte die starrenden Menschen belustigt an.
Schließlich beendete Alex das Schweigen. „Und wie sieht's aus, Padfoot?" fragte er den Hund. Daraufhin sahen die Auroren zum ersten Mal Sirius Animagusverwandlung. Als der schwarzhaarige Zauberer in voller Größe vor ihnen stand, putzte er sich erst einmal die Kleidung gründlich ab.
„Ich weiß nicht, was ihr dazu sagt, aber diese Umweltverschmutzung wird auch immer schlimmer. Ich bin komplett dreckig!" „Sirius!" „Schon gut, Harry. Also, gesehen hab ich niemanden, mal abgesehen von einem alten Bettler, der mich gerne als Abendessen verwenden wollte."
„Heißt das, dass noch niemand im Turm ist?" fragte Hermine vorsichtig. „Nein, Ganz im Gegenteil!" ertönte Tonks Stimme von der Treppe. Schnaufend trat sie in das Zimmer. „Dort ist ein reges Treiben. Es scheint, als erwarte man uns dort schon sehnsüchtigst."
„Etwas anderes, wie haben wir eigentlich vor, hin zu kommen?" Tonks grinste Ron an. „Wir können es tun wie alle anderen normalen Leute, und die Treppe benutzen, oder wir machen einen ganz besonderen Auftritt, und verwenden das hier." Sie hielt ein altes Kopftuch hoch.
„Und das ist…?" fragte Sirius neugierig. Sie gab ihm einen genervten Blick. „Das, meine Damen und Herren ist ein Portschlüssel, direkt in den großen Raum im Südturm." „Ohhh!" war alles, was ihr Publikum dazu zu sagen hatte.
Juhuuu! Ich hab wieder ein wenig weiter geschrieben!
Bis zum nächsten Mal,
Altaya
