Eine Gruppe von ungefähr neun Todessern stand zusammen mit Ginny auf einer Seite des Turmzimmers, als sie dort auftauchten. Sofort hatte man ihnen die Zauberstäbe abgenommen. Nun gut, fast allen, aber wer versucht schon, einem Hund den Zauberstab abzunehmen?
„Also, was wollt ihr überhaupt von mir!" fragte Alex, bereit jederzeit auf einen Angriff zu reagieren. Jeder der kleinen Gruppe war nervös und aufs Äußerste gespannt. Der blonde Todesser, der anscheinend die Führung hatte, unterdrückte ein höhnisches Lachen.
„Was wir vorhaben? Ist das denn nicht selbstverständlich?" Alex blickte ihn nur weiterhin an, ohne irgendeine Gefühlsregung, er konnte es sich nicht leisten, dass sie seine Verwirrung sahen.
„Wie auch immer, komm hier her Potter, und deine kleine rothaarige Freundin darf gehen." Auffordernd streckte Malfoy seine Hand in Alex Richtung. Worauf Padfoot zu knurren begann. „Woher sollen wir wissen, dass Sie Ihr Wort halten?" fragte Hermine.
Einige Todesser lachten daraufhin leise. „Oh, ihr könnt es nicht wissen, aber andernfalls ist die Weasley auf alle Fälle tot." Ron blickte voller Hass zu den Todessern, die seine Schwester festhielten. Dann zischte er Alex zu: „Tu etwas, das alles ist doch bloß deinetwegen, oder ich stoße dich eigenhändig rüber!"
Fassungslos wagte Alex einen Blick auf den rothaarigen Auroren. Er wird sich doch nicht jetzt auf einmal gegen ihn wenden, oder? Er konnte doch nicht wissen, dass das hier passieren würde. ‚Was nun? Ob sie sie wirklich gehen lassen, wenn ich mich ergebe?'
Schließlich nahm ihm jemand anderes jede Entscheidung ab. Wie aus heiterem Himmel, flog plötzlich ein Fluch rechts heran, und traf Hermine. Vor Schmerz aufschreiend fiel sie zu Boden, wo sie sich mit vor Qualen verzerrtem Gesicht zusammenrollte, und am ganzen Körper zitterte. Ihr Zauberstab rollte vergessen zur Seite.
Erschrocken viel Ron neben ihr auf die Knie, und streckte langsam seine zitternde Hand nach ihr aus. Seine Augen waren vor Horror geweitet, und Tränen begannen zu fallen. Als er sie berührte, durchzuckte ihn ein leichter Stromstoß, und er zog seinen Arm zurück, doch immer noch starrte er ihre reglose Gestalt fassungslos an.
Die anderen drei hatten auch entsetzt das Ganze beobachtet, womit niemand bemerkte, wie Alex plötzlich von hinten gefasst, und zurück gezerrt wurde. Gleichzeitig versuchte man ihm ein Tuch vor Mund und Nase zu halten, doch er wehrte sich zu sehr. Mit Armen und Beinen schlug er verzweifelt um sich, als er sich von dem ersten Schock erholt hatte.
Wegen seinem jahrelangen Training schaffte er es immer wieder den Griff seiner Gegner zu lockern, dennoch waren sie stark genug, ihn festzuhalten. Allerdings war keiner von ihnen so geistesgegenwärtig, seinen Zauberstab zu benutzen.
Bis schließlich zwei andere Todesser ebenfalls Alex fassten, war Padfoot wieder aus seiner Starre erwachte. Laut knurrend drehte er sich zu der Gruppe. Zähne fletschend kam er seinem Patensohn und den Todessern näher. Diese wurden unruhig, und bekamen es schließlich mit der Angst zu tun, als der große Hund, mit seinen spitzern Zähnen näher kam.
Verständlich, angesichts der Tatsache, dass es sich hier um ein besonders großes und vor allem wütendes Tier handelte. Abgesehen davon konnte keiner von ihnen dieses ungute Gefühl abschütteln, einem sicheren Tod gegenüber zu stehen.
Der Griff zweier Todesser um Alex Körper wurde immer lockerer, während andere sogar Schritte zurücktraten. Schließlich hatten sie so sehr auf Alex vergessen, dass dieser sich losreißen konnte. Mit einem Ruck war er frei, und warf gleichzeitig die Todesser zurück.
Doch während er dies tat, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Arm. Er dachte nicht weiter darüber nach, sondern verpasste den Todessern ein paar Schläge, bevor er sich hastig von ihnen entfernte.
Tonks hatte währenddessen andere Probleme. Mit Hermine außer Gefecht, und Ron noch immer erstarrt neben ihr kniend, und Padfoot dabei, Alex zu befreien, stand sie nun allein vier Todessern gegenüber.
„Es wäre das Klügste aufzugeben, kleine Aurorin." Grinste einer ihrer Gegner hämisch. Tonks Augen verengten sich. Wütend warf sie zurück: „Wenn hier einer aufgeben sollte, dann seid ihr das." Das erntete ihr lautes Gelächter.
Die vier und Tonks standen sich noch immer drohend gegenüber, als einer der Todesser die Alex festgehalten hatten, in seine Kollegen gestoßen wurde. Einer von ihnen wurde dadurch ebenfalls zu Fall gebracht, während zwei andere überrascht zu den beiden am Boden liegenden blickten.
Doch der vierte, der blonde Anführer der Gruppe, ließ sich nicht ablenken. Er hatte sich ein Ziel gesetzt, und das war, die jüngere violetthaarige Aurorin zu erledigen. Tonks beobachtete ihn ganz genau, um sofort reagieren zu können, wenn er etwas versuchte.
Früh genug kam ein Fluch auf sie zu, dem sie gerade noch mit einem Schritt zur Seite ausweichen konnte. „Avada Kedavra!" Als ihr ein weiterer entgegen flog, meldete sich mal wieder ihr altes Handicap, und sie stolperte über ihre eigenen Füße.
Gerade rechtzeitig, denn in dem Moment, in dem am Boden ankam, krachte der Todesfluch in das Fenster hinter ihr, und zerstörte es komplett. „Stupefy!" Sich nicht umdrehend, sprang die Tonks auf, und ließ ihren Gegner erstarren, bevor dieser die Chance hatte, sie doch noch zu töten.
Nun drehte sie sich zu dem Rest ihrer Gegner, doch die lagen bereits am Boden. Fragend wandte sie sich um, nur um einen zufriedenen Ron ins Gesicht zu blicken. „Schön, dass du dich doch noch nützlich machst." „Diese Mistkerle werden dafür bezahlen, was sie Hermine angetan haben!" „Natürlich, aber vorher müssen wir noch ein paar K.O schlagen." Er nickte zustimmend.
Nun waren bereits fünf von ihnen besiegt, und Alex schlug einen weiteren mit einem guten Schlag auf den Kopf bewusstlos. Er musste auf seine Fäuste ausweichen, da er seinen Zauberstab verloren hatte, als er sich von den Todessern befreite.
Padfoot knurrte unterdessen einen weiteren Zauberer an, auf dessen Brust er gerade stand. Vermutlich hätte dieser vor Angst geschrieen, wenn er genug Luft bekommen hätte. Tonks brachte auch diesen Gegner mit einem einfachen Spruch ins Land der Träume.
Da die meisten Todesser unschädlich gemacht waren, kniete sich Ron nun wieder zu seiner Kollegin, und stellte fest, dass sie etwas weniger zitterte. Vorsichtig streckte er wieder seine Hand nach ihr aus, und bereitete sich vor, einen weiteren Schlag zu bekommen, doch nichts dergleichen geschah.
Als er die Hand auf Hermines Schulter legte, schien sie sich zu entspannen, und kurz darauf öffnete sie vorsichtig ihre Augen. „R…Ron?". Erleichtert sah dieser sich nun in dem Raum nach seiner Schwester um. Ginny stand noch immer verschreckt an der Wand. Er konnte nicht verstehen, warum sie das tat, bis er den Zauberstab an ihrem Hals entdeckte.
