Attentäter gefasst
Noch immer ist alle Welt geschockt über den Anschlag auf das Magische Ministerium in London. Doch gestern Abend schafften es drei ausgezeichnete Auroren, in London einen Großteil der beteiligten Personen festzunehmen. Wie sich herausstellte handelte es sich hierbei um acht Todesser, die Jahre zuvor, nach dem Fall des dunklen Lords von ihren Taten frei gesprochen wurden. Drahtzieher des Anschlages war nach Aussage der Auroren Lucius Malfoy, der schon Jahre zuvor in den Verdacht geraten war, an Todesseraktivitäten teilgenommen zu haben. „Dennoch" bedauert Minister Fudge „ist es uns nicht gelungen einer der gefährlichsten dieser Verbrecher zu fassen. Einen gewissen Jim Jefferson, der es geschafft hatte sich in die Reihen der Auroren einzuschleichen, und so den Todessern die Chance gegeben, ihren Anschlag durchzuführen!" Die Behörden ermitteln weiter…
„Spannend was so alles in der Zeitung steht." Meinte eine müde Stimme abschätzend. „Was denn? Ich bin glücklich, endlich für meine Leistung anerkannt zu werden." Verteidigte sich Tonks. Sie saß gerade auf einem Stuhl in einem Krankenzimmer in St. Mungos und redete mit Remus, der dort lag. An diesem Morgen ging es ihm schon viel besser. Allerdings konnte er es nur den Fähigkeiten der Heiler und Tonks, die ihn ziemlich schnell hierher gebracht hatte, verdanken, dass er nun noch hier lag, und mit ihr reden konnte.
„Wie geht es Miss Weasley?" „Sie erholt sich von ihrem Schock. Vermutlich wird sie Ende der Woche bereits eine genaue Reportage über sich selbst veröffentlichen." Remus lächelte. Er überlegte kurz, bevor er seine nächste Frage stellte. „Wie… wie hast du es geschafft, dass man mich hier aufgenommen hat?" Tonks fing leicht an zu grinsen. „Nun ja, mithilfe eines anderen Namen, und der Tatsache dass mein Vater hier arbeitet."
„Sicher, dass du den richtigen Job hast?" fragte Remus belustigt. „Natürlich. Immerhin konnte ich ne Menge tun, und hab sogar einige entfernt Verwandte nach Askaban gebracht." Remus schüttelte seinen Kopf leicht. „Was nun?" Seine Besucherin zuckte mit ihren Schultern. „Keine Ahnung, aber ich vermute mal, dass ich es schaffe euch dreien neue Identitäten zu beschaffen. Danach könnt ihr irgendwo leben, allerdings wüsste ich gerne wo. Nur für alle Fälle."
„Wenn das so ist. Ich wollte schon lange zurück an die Küste. Ich hab dort mal ein altes Haus gekauft, war aber schon seit Jahren nicht mehr dort." „Du weißt, dass du dann aber deinen Namen behalten musst?" „Das macht nichts. Dort leben nur Muggel, und bis zum nächsten magischen Ort ist es ein langer Weg." „Na dann, das bedeutet weniger Arbeit für mich." Die Aurorin stand auf. „Ich muss los, also gute Besserung." „Bis dann." Dann verließ die violetthaarige Frau das Zimmer.
An anderer Stelle geschahen gerade viel dunklere Ereignisse. „Hast du es?" „Ja, mein Lord. Allerdings ist mir Potter entkommen." Antwortete Jim, als er weiter in den dunklen Raum trat. Die andere Stimme kam von einer verhüllten Gestalt vor ihm.
„Das macht nichts. So bald wie möglich werden wir das Ritual durchführen. Potter kann warten." „Jawohl, mein Lord." Damit legte Jim die Phiole auf einen Tisch und verließ nach einer tiefen Verbeugung den Raum. Im Weggehen sagte er noch: „Wenn ich fragen darf, was werdet ihr tun, sobald ihr eure alte Macht wiedererlangt habt?"
Die verhüllte Gestalt machte ein leises Geräusch, das einem Kichern ähnelte. „Das lass nur meine Sorge sein, mein Diener. Geh nun, und bereite alles vor!"
Einige Tage später wurde Remus aus St. Mungos entlassen, und kehrte zu der kleinen Hütte zurück. Dort schien sich mittlerweile vieles verändert zu haben.
Der beste Vergleich, der ihm zu dem momentanen Zustand seines derzeitige Heimes einfiel, war: Ein Schweinestall, nachdem ein Tornado durchgefegt war. Überall lag Wäsche am Boden, nicht nur in der Abwasch sondern auch auf Kästen und am Boden türmten sich Stapel an schmutzigen Geschirr und inmitten des ganzen Gerümpels lag ein großer, schwarzer Hund, der scheinbar zufrieden döste.
Trotz des Zustandes seiner Hütte setzte Remus sich neben dem Hund auf den Boden, und begann gedankenverloren den Riesen hinter den Ohren zu kraulen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich weiter im Raum umsah.
Der Hund neben ihm fing an, seinen Kopf unruhig zu bewegen, und rümpfte seine Nase von Zeit zu Zeit. Anscheinend war Sirius noch immer an dieser Stelle kitzlig. Remus beobachtete wie der Hund schließlich aufwachte, und langsam zu blinzeln begann. Nach einiger Zeit drehte sich das schwarze Tier zu dem Braunhaarigen, und sah ihn aus schläfrigen grauen Augen an.
Der Werwolf konnte genau den Moment sagen, wo der Animagus seinen alten Freund erkannte, denn plötzlich richtete er sich auf, und war von einem Augenblick zum anderen wieder ein Mensch. Nur Bruchteile einer Sekunde später fand sich Remus in einer erdrückenden Umarmung wieder, und Sirius murmelte wirres Zeug in seinen Nacken.
Nach einigen Minuten ließ der Schwarzhaarige seinen Freund wieder atmen, und setzte sich direkt vor ihm hin. Nur wenige Zentimeter Luft trennten ihre Nasen voneinander. Schließlich flüsterte Sirius leise und nur für Remus Ohren bestimmt: „Ich bin so froh, dass du okay bist. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, dass du… so wie James…" Er brach ab. Die Erinnerungen waren einfach zu schmerzhaft, selbst nach all dieser Zeit.
Doch der Werwolf lächelte beruhigend. „Keine Sorge, Padfoot. Mir passiert nicht so leicht etwas und wie du siehst, bin ich gesund und munter." In Sirius Augen spiegelten sich Tränen wieder, während er den letzten seiner alten Freunde anblickte. Er war einfach zu erleichtert, Remus wohlauf zu sehen, um noch irgendetwas sagen zu können.
Lange saßen die beiden einfach nur am Boden, und schauten sich schweigend an. Keiner der beiden hatte etwas zu sagen, und so genossen sie einfach nur die Gesellschaft des anderen. Für einen Außenstehenden hätte dies vielleicht seltsam ausgesehen, doch diese beiden hatten sich seit Jahren nicht wirklich gesehen, ganz zu schweigen von Remus Überzeugtheit, dass Sirius der Verräter war.
Wo wir gerade bei diesem Thema sind… „Sirius?" „hm" Remus blickte sein Gegenüber nun etwas unsicher an. „Sag mal, was ist wirklich damals passiert. Wenn du die beiden nicht verraten hast, wer war es?" Der Animagus seufzte erschöpft. Doch er hatte nicht vor, dieses Gespräch weiter aufzuschieben, besonders, da zurzeit niemand außer den beiden im Haus war. „Also, das war so…"
Irgendwo in London füllten gerade zwei nun berühmte Auroren Berichte aus, wobei sie komplett darauf verzichteten, einen Animagus, einen Werwolf, oder einen Helden, der nun ein Dieb war, zu erwähnen. Hermine und Ron hatten sich ihren eigentlich freien Nachmittag anders vorgestellt, doch leider mussten jetzt viele zusätzliche Arbeiten verrichtet werden, wo die meisten Dokumente zerstört und viele Mitarbeiter verletzt oder sogar tot waren.
„Was denkst du, wo Jim gerade ist?" fragte Hermine neugierig, als sie gerade einen Bestandsbericht über die noch vorhandenen Verbrecherakten beendete. Ron, der ihr gegenüber in dem kleinen Büro eine Inventarliste von Beweisstücken durchging, sah kurz auf, und schnaufte verächtlich. „Hoffentlich schmort er irgendwo in der Hölle. Das hätte dieser Mistkerl verdient."
Hermine seufzte. „Ich wünschte, ich könnte jetzt irgendwo da draußen spazieren gehen. Es ist ein wunderschöner Tag." Verträumt blickte sie aus dem Fenster, das neben ihr war. Ihr Kollege sah sie überrascht an. „Du und blau machen! Das ich das noch erleben darf!" Sie sah ihn wütend an, doch der Rotschopf grinste nur. Die Aurorin schüttelte den Kopf. ‚Männer'
Was Alex betraf, so schlenderte dieser gedankenverloren an Ginnys Wohnung vorbei, und als er bemerkt hatte wo er war, blickte er sehnsüchtig auf. Dennoch traute er sich nicht, in das Haus zu gehen, er konnte ihr einfach noch nicht wieder unter die Augen treten, nicht nachdem was ihr seinetwegen zugestoßen war.
Allerdings wurde er von eben dieser Frau aus ihrem Fenster beobachtet. Ginny sah ihn, war aber noch immer zu geschockt, um zu ihm zu gehen, und über all das zu reden. So schaute sie ihm nur zu, wie er mit hängendem Kopf an ihrem Fenster vorbeiging, und schließlich umdie Ecke verschwand.
