WICHTIGER HINWEIS!

Ich muss mich bei allen Lesern entschuldigen! Ich habe leider einen Fehler am Ende des letzten Kapitels gemacht. Es wird NICHT Remus Patensohn beim Frühstück anwesend sein - er hat nämlich gar keinen. Ich wollte eigentlich ADOPTIVSOHN schreiben - habe ich auch ein- oder zweimal - aber dann bin ich irgendwie auf das Falsche verfallen. (Danke an Kralle, die mich darauf aufmerksam gemacht hat!)

Kapitel 6 – Familienglück am Frühstückstisch
Beta: Werdandi (und Kralle auch ein bisschen)

Geschockt wende ich meinen Blick vom Tisch auf meinen Paten, der hinter mir steht.
"Das ist jetzt nicht dein Erst! Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass ausgerechnet Potter..." Weiter komme ich mit meinem Satz nicht. Dazu bin ich einfach zu geschockt. Die Worte bleiben mir im Hals stecken.
Wieder drehe ich mich dem Tisch zu. Dort sitzt, sichtlich überrumpelt von meinem Erscheinen, der Held der Nation: Harry Potter. Warum muss er eigentlich ständig meine Wege kreuzen? Wohin ich auch gehe - nirgendwo habe ich vor ihm Ruhe. Reicht es denn nicht, dass er mittlerweile mehr über mich weiß, als alle anderen Schüler dieser Schule? Blaise ausgenommen.
"Doch, das ist mein Erst. Denk daran, was du mir versprochen hast!" Wie konnte ich ihm eigentlich mein Wort geben, obwohl ich noch nicht einmal genau wusste, mit wem ich es zu tun habe? Womit mal wieder bewiesen wäre, warum Severus die geeignete Person als Hauslehrer von Slytherin ist.
"Reg dich ab, Malfoy! Denkst du, ich bin begeistert, dass du hier so plötzlich auftauchst und mir meinen Morgen versaust?"
Professor Lupin, Remus, der Harry gegenüber sitzt, schaltet sich in dem Moment auch wieder ins Gespräch ein: "Harry! Das haben wir doch gerade besprochen! Fang jetzt bitte keinen Streit an."
Warum beschwert sich Potter eigentlich? Nur weil ich auch hier bin? Er muss ja nicht hier frühstücken. Doch noch bevor ich ihm das an den Kopf werfen kann, stellt mich Severus vor ein weiteres Problem: Er setzt sich einfach auf den Stuhl neben Remus und lässt mir gar keine andere Wahl, als den Platz neben Potter zu nehmen. Wenn ich mich nicht hinsetzte, dann ist das einfach nur peinlich und kindisch, aber wenn ich mich hinsetze habe ich die ganze Zeit das Narbengesicht neben mir. Na, das wird ein schönes Frühstück, denke ich ironisch. Scheinbar habe ich ein wenig zu lange gezögert, denn schon wieder ergreift Potter das Wort: "Eins kannst du mir glauben, Malfoy, ich beiße nicht! Du wirst es schon überleben, wenn du einmal beim Essen neben mir sitzt. Du kannst auch gerne wieder gehen."
"Hättest du wohl gerne.", sage ich noch, bevor ich mich setze. In dem gleichen Augenblick schnappe ich mir ein Brötchen aus dem Körbchen, reiße ein Stück ab und stecke es mir, als Zeichen, dass unser Gespräch beendet ist, in den Mund.
Potter scheint wenigstens diese Geste richtig gedeutet zu haben und wendet sich wieder seinem Teller zu. Wenigstens macht er keine Bemerkung über meine reichlich dämliche Antwort auf seine Worte. Erst sagt er mir, dass ich auch gerne wieder gehen kann und dann würge ich ihn mit dem Kommentar 'Hättest du wohl gerne' ab. Heute ist echt nicht mein Tag! Ich sollte genauer darüber nachdenken, was ich sage.
Und was schmiere ich mir jetzt auf mein Brötchen? Ah, da steht ja die Marmelade. "Remus, könntest du mir mal bitte die Erdbeermarmelade reichen?"
Verwirrt blinzle ich, als wenige Sekunden nach meiner Anfrage schon das Gewünschte neben mir steht. Hat sich gerade tatsächlich Potter dazu herabgelassen mir etwas zu geben? Ich dachte dieser Gryffindor sei viel zu stolz, um einem Slytherin wie mir in irgendeiner Weise behilflich zu sein.
"Danke, Potter." Und schon wieder habe ich etwas gesagt, was ich sofort bereue! Potter hätte mich aber auch nicht so unter Schock setzen müssen. Und Lucius hätte mich nicht immer anschreien brauchen, wenn ich mich nicht bei ihm für jede Kleinigkeit bedankt habe, sodass ich das nun bei jedem tue. Oder bei fast jeden. Ein Gryffindor wie Potter ist so etwas gar nicht wert.
"Wie, wär's, wenn ihr, - wenigstens solange ihr beide hier seid - eure Feindschaft begraben und versuchen würdet, so etwas wie Freundschaft aufzubauen. Als Anfang könntet ihr euch zum Beispielmit euren Vornamen ansprechen, dass würde...", doch weiter kommt Remus mit seinem, in meinen Augen, absolut dämlichen Vorschlag nicht, da er den Blick bemerkt, den ich ihm zuwerfe. Blaise hat mir mal gesagt, dass ich mit diesen Gesichtszügen aussehen würde, als stünde ich kurz davor, jemanden zu ermorden und dass er davon jedes Mal Gänsehaut bekommen würde. Daraufhin habe ich einen Blick aufgesetzt, von dem ich genau weiß, dass er mir dann nichts abschlagen kann und habe ihn mit meiner erotischsten Stimmlage gebeten, mir zu verzeihen, dass ich mich nicht ändern werde... . Blaise war mir in den darauffolgenden Stunden wieder einmal hoffnungslos verfallen - das war eine schöne Zeit. Warum nur musste sie enden?
Potters Stimme zieht mich aus meinen wehmütigen Gedanken. Verdammt, jetzt musste ich schon wieder an Blaise denken, ich wollte ihn doch vergessen!
"Warum sollte ich versuchen,Malfoys Freund zu werden? Er gibt mir doch auch keinen Grund dazu. Er ärgert meine Freunde -und mich natürlich auch."
In dem Moment fällt mir auf, dass Potter ganz anders aussieht als Blaise. Keine kurzen, hellbraunen Haare, sondern ein tiefschwarzes, schimmerndes Durcheinander, das teilweise lang genug ist, um auf seine Schultern zu reichen. Augen! So leuchtend grün, dass die Braunen von Blaise nicht mithalten können. Auch von der Figur her ist Potter ein ganz anderer Typ. Blaise ist sehr hoch gewachsen und durch tägliches Training sehr muskulös. Potter dagegen ist ein Stück kleiner als ich - was nicht bedeutet, dass er deshalb klein ist - und eher schlank als muskulös. Wenn er nicht immer Klamotten tragen würde, die ihm fünf Nummern zu groß sind und seine Haare kämmen würde, könnte er sogar als einer der attraktivsten Jungen in unserem Jahrgang gelten - er sieht ja sogar besser als Blaise aus.
In dem Moment blickt Remus in meine Richtung und ich bemerke, dass mir mittlerweile meine Gesichtszüge entgleist waren und ich verträumt Potter anlächle. Dessen Adoptivvater muss meinen Blick fehlgedeutet haben und versucht diesen mit seiner Schimpftirade über mich nun zu unterbrechen.
"Harry, das ist doch lächerlich - sogar Draco sieht so aus als..."
"Außerdem ist er der Sohn eines Todessers!" Mit einem Funkeln in den Augen, das eindeutig auf Wut hinweist, steht Potter ruckartig auf. "Oder etwas in der Richtung", setzt er noch, etwas leiser, hinzu.
"Potter, ich nenne Lucius nicht einmal Vater -oder Papa, Dad und was es sonst noch für Kosenamen gibt. Er ist für mich kein Vater - auch nicht 'etwas in der Richtung'." Langsam werde ich ebenfalls wieder einmal wütend. Während ich spreche erhebe ich mich automatisch von meinem Stuhl, um auf gleicher Höhe mit Potter zu sein und ihn nicht von unten ansehen zu müssen.
"Also überlege dir das nächste mal besser, was du über..."
"Hinsetzen! Sofort!" hört man in diesem Moment Severus mit seiner gesamten autoritären Durchsetzungskraft rufen. Angesichts der eiskalten Stimme dauert es keine Sekunde und Potter sitzt wieder an seinem Platz.
"Aber Severus, er..."
"Beide!" Wenn es überhaupt möglich ist, klingt die Stimme meines Paten bei diesem Wort noch kälter als zuvor schon und auch ich befolge seine Anweisung.
Stillschweigend nehmen wir das Frühstück wieder auf, bis Remus zögerlich etwas fragen möchte: "Ähm, wie meintet ihr das gerade? Bezüglich Malfoy - Lucius Malfoy."
Toll! Noch einer der mein 'ach so geheimes' Geheimnis erfährt. Das wären dann wie viele Personen außerhalb der Familie? Severus, Potter und Remus? Wahrscheinlich noch Granger und Wiesel! In ein paar Stunden weiß es die ganze Schule bis hin zu den Erstklässlern aus Hufflepuff. Auf einen Schlag werden alle ihren Respekt vor mir verlieren - das, was davon nach Lucius Inhaftierung noch übrig ist. Oh, Blaise weiß es natürlich auch schon.
Als ich nicht auf Remus' Frage reagiere, übernimmt Severus die Antwort für mich: "Lucius ist eigentlich nicht sein Vater. Bis vor wenigen Wochen hat das Draco auch noch nicht gewusst. Es war eigentlich immer ein wohl behütetes Geheimnis zwischen Narcissa, Lucius und mir, bis Lucius diese Ferien mit Draco geredet hat. Woher Harry es weiß, entzieht sich meinem Verständnis." Harry? Harry? Oh, gut zu wissen, dass mein Pate mit meinem ärgsten Schulfeind per du ist! Der Tag wird immer besser.
"Aber er ist doch nicht dein Sohn, oder?" Remus Stimme klingt zittrig, was angesichts des Gesagten durchaus verständlich ist. Immerhin steckt dahinter die stumme Frage, ob sein Lebenspartner ihm etwas von dieser Bedeutung verschwiegen hat.
"Nein, Schatz," Severus' Stimmehingegen klingt eher belustigt, "sieh dir Draco an und du weißt, dass das nicht sein kann. Außerdem würde ich dir so etwas erzählen, glaub mir. Nun, Dracos richtiger Vater war in Narcissas Jahrgang hier in Hogwarts - also ein Jahre unter uns. Er hat sie nach deren Abschlussfeier geschwängert, es aber nie erfahren."
"Weshalb das?"
"Weil es in Mutters Augen eine abgrundtiefe Schande für ihre Familie gewesen wäre", mische ich mich nun wieder in das Gespräch ein. "Mein Vater war ein muggelgeborener Hufflepuff - nur ein echter Muggel wäre schlimmer gewesen. Also hat meine Mutter Lucius geheiratet und ihm damit geholfen. Lucius ist impotent und das war seine einzige Möglichkeit, einen Erben zu bekommen. Und so jemand nimmt es mir übel, dass ich schwul bin, deshalb keine Erben zeugen würde - aber selber nicht in der Lage dazu sein!"
Ein seltsames Geräusch neben mir, macht mich darauf aufmerksam, dass ich es wieder einmal geschafft habe, Potter in ein Geheimnis von mir einzuweihen. Langsam wird dieser Tag ernsthaft grauenvoll.
"Potter, wenn du auch nur einer Person hiervon etwas erzählst, dann drehe ich dir den Hals um!"
"Hatte ich nicht vor."
"Schon klar. Und ich schlafe nachts auch immer mit einem rosa Plüschdrachen, der "Ich hab dich lieb" sagt, wenn ich ihn drücke."
"Ach, darf ich wenigstens das weitersagen? Malfoy mit rosa Plüschdrachen - ich glaube, das andere war weniger entehrend."
"POTTER!" Wie kann man nur so ein Idiot sein wie der? Muss er mir auch noch meinen Sarkasmus nehmen?
"Draco! Harry! Hier wird nicht gestritten!"
"Ja, Severus." Kommt es gleichzeitig von Potter und mir.
"Wie heißt eigentlich dein Vater, Draco?"
"Ähm," gute Frage, Remus - nächste Frage! "Smith? Roman?"
"Ronan Smith", hilft Severus mir aus.
"Den kenne ich doch! Wartet mal, ich glaube, ich habe noch irgendwo ein Foto von ihm hier herumliegen. Severus, hast du mein Fotoalbum gesehen?" Schon steht der Werwolf auf und geht aus dem Zimmer.
"Im Bücherregal im Arbeitszimmer, Schatz."
"Danke", ertönt es dumpf aus dem Nebenzimmer. Kurzes Türenklappern und schon kommt Remus wieder. "Hier. James und Ronan haben sich während ihrer Aurorenausbildung angefreundet."
"Dad und sein Vater?" Zwischenzeitlich vergesse ich ständig, dass Potter noch im Raum ist - zu schade, dass er immer wieder auf sich aufmerksam machen muss.
"Ja, genau der James. Über ihn habe ich dann Ronan kennen gelernt. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht - habe ihn schon seit kurz vor James' Tod nicht mehr gesehen. Hier ist es!"
Mit diesen Worten legt Remus ein aufgeschlagenes Fotoalbum zwischen Potter und mich auf den Tisch. Von dort winken uns drei Personen zu. Eine davon ist eindeutig Potter Senior - schließlich sagt man ja immer, wie ähnlich ihm sein Sohn wäre, dann ein jüngerer Remus und zwischen diesen ein junger, blonder Mann.

Na, was haltet ihr von diesem Kapitel? Ich hatte Spaß beim Schreiben.Was passiert jetzt? Remus kennt Dracos Vater? Werden sie sich auf die Suche nach ihm begeben? Werden sie ihn finden? Hat er vielleicht noch weitere Kinder? Halbgeschwister von Draco? Vielleicht sogar jemanden auf Hogwarts?
Oder kommt es ganz anders?

Bekomme ich ein Review?

Reviewantworten:

xerperus: Danke für dein Review.

braindance: Jaja, wie war das? "Und der geheimnisvolle Tischgenosse ist natürlich NICHT Harry und Draco schläft nachts auch immer mit nem rosa Plüschdrachen, der "Ich hab dich lieb" sagt, wenn man ihn drückt"? Ich konnte es mir einfach nicht verkeifen - der Gedanke an den Drachen war einfach zu amüsant! Deinen Namen mit Groß- und Kleinbuchstaben zu schreiben, war übrigens nicht wirklich kompliziert. Ich habe einfach deinen Namen bei deinem Review kopiert und bei mir in die Datei eingefügt. Übrigens: auf meiner Liste "Leute, von denen ich mich mehr über ein Review freue als bei allen anderen" stehst du ganz weit oben (oder... du würdest ganz weit oben stehen, wenn es eine solche Liste gäbe...) Hoffe doch mal, dass ich diesmal auch eins bekomme. (?) Würde mich freuen.

ceres: Ja, ich denke du hast Recht, mit dem, was du schreibst - werden die nächsten Kapitel zeigen. Danke für dein Review.

Arashisturm: Nun, danke für das Kompliment. Ist deine Neugierde nun befriedigt?

zan189: UH! Danke für die gaaaaaaaanz selbstlosen 'Gute Besserungs'-wünsche - es freut mich immer, wenn es noch Menschen gibt, die zuerst an ihre Mitmenschen denken. g

Aber so wirklich sind sich Harry und Draco ja noch nicht näher gekommen - ob das Foto und Remus darauf Einfluss haben können?

Amber: Jaja, wie meinte Draco? Das macht mal wieder deutlich, warum Severus als Hauslehrer der Slytherins geeignet ist. Draco war einfach viel zu verwirrt von allem, was passiert war, um über so etwas in dem Moment nachzudenken.