Sorry, sorry, sorry, dass es so lange gedauert hat - hatte Schulstress - aber jetzt sind Ferien. Dieses Kapitel ist noch nicht beta gelesen - Reviewantworten müssen auch noch warten.
Kurzzusammenfassung (weil es so lange gedauert hat)
Draco Malfoy erfährt in den Sommerferien vor seinem siebten Schuljahr, dass sein verhasster Vater Lucius nicht sein wahrer Vater ist. Der echte heißt Ronan Smith. Doch alles was er über ihn weiß, ist, dass er zusammen mit Remus Lupin und James Potter studiert hat – und das er Muggelgeboren ist. Draco hatte bereits befürchtet durch seine Abstammung sein gutes Verhältnis zu seinem Paten Severus zu verlieren, doch dieser wusste schon vorher davon. Außerdem haben Severus und sein Liebhaber Remus Draco dazu überredet mit ihnen und Harry, Remus Adoptivsohn, in die Winkelgasse zu kommen.
Kapitel 8 - Wartezimmer
„Und wohin wollen wir nun genau?"
Diese Frage stelle ich seit ich heute morgen bei Severus' Wohnung
geklopft habe bestimmt schon zum dritten Mal und zum dritten Mal
erhalte ich gleiche die Antwort: „In die Winkelgasse."
In
dem Moment spüre ich ein Ziehen hinter meinem Bauchnabel, das
mich darauf hinweist, dass der Portschlüssel, den wir nun schon
seit mindestens einer Minute berühren, endlich seine Arbeit tut.
Als
ich die Augen wieder öffne, die ich aufgrund des Transportes
automatisch geschlossen haben, ist
das erste, das ich bemerke, dass wir tatsächlich mitten in der
Winkelgasse gelandet sind.
An
der Tür des Gebäudes, welches sich direkt vor unsere Nase
befindet, weist ein großes Schild auf den Inhaber hin:
Dr. H. – J. Klug
Spezialist für magische Augenkorrektur
Öffnungszeiten:
Montag und Donnerstag: 12:00 – 17:00 Uhr
Samstag: 10:00 – 15:00 Uhr
„Also, Draco, hier wollen
wir hin." Weiht mich Severus nun endlich ein und weist genau auf
das Schild, das ich gerade gelesen habe. Da Remus, Severus und ich
keine Brillenträger sind und Potter, der Blindfisch, also als
einziger übrigbleibt, ist klar, dass wir wegen ihm
hierhergekommen sind. Aufgrund dieser Erkenntnis sinkt meine Laune
schlagartig auf ein Minimum. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich
mal wieder in aller Ruhe – und möglichst alleine – durch die
Geschäfte der Winkelgasse streifen könnte.
Bittend sehe ich meinen
Paten an: „Muss ich da mit rein?"
Ein knappes „Ja" von
Remus, der hinter mir steht beantwortet meine Frage, während er
mich mit leichtem Druck gegen meine Schulterblätter durch die
Tür schiebt, die von Severus aufgehalten wird. Potter wartet
bereits beim Empfang auf uns.
Missmutig begebe ich mich in
das Wartezimmer, während die anderen mit der Hexe am Empfang
reden. Der Raum ist sehr spärlich eingerichtet und überhaupt
nicht nach meinem Geschmack. An allen vier Wänden stehen so
viele Stühle wie möglich, das Fenster hat hässlich
gelbe Jalousien und in der Mitte steht ein alter Korbtisch, der so
aussieht, als ob er jeden Augenblick einbrechen könnte. Die
Auswahl der Zeitschriften auf eben jenen Tisch untersuchend lasse ich
mich auf einen der Stühle sinken.
Zwischen den drei
Modezeitschriften für Hexen und dem Tagesprophet finde ich zum
Glück auch die Ausgabe von „Rennbesen im Test" vom Januar
dieses Jahres. Toll, als ob ich die nicht bereits in- und auswendig
kennen würde. Dennoch ist diese Zeitschrift besser als seine
Alternativen. Hätte ich gewusst, wo wir hingehen, hätte ich
mir was ordentliches mitgebracht.
Aber warum begleiten
ausgerechnet Remus und Severus Harry zum Augenarzt, denke ich als
diese drei Personen nun ebenfalls das Wartezimmer betreten. Und warum
muss ich auch mit? Stattdessen könnte ich mal wieder zu Flourish
& Blotts. Oder zu Terré – dem Schmuck- und Amulettladen.
Aber nein, wegen Potter sitze ich in dem hässlichsten
Wartezimmer von ganz London und sehe mir eine Zeitschrift an, dessen
Inhalt längst überholt ist.
Severus setzt sich, ohne die
Zeitungen auch nur eines Blickes zu würdigen und holt sich aus
seinem Rucksack ein Buch hervor, dessen Titel ich nicht erkennen
kann. Remus, nimmt sich den Tagespropheten, auf dessen Titelblatt die
Neuigkeiten von vergangener Woche stehen und Potter setzt sich
einfach auf einen Stuhl. Erst nach zwei Minuten entschließt
auch er sich, den Zeitschriftenstapel auf brauchbare Lektüre zu
untersuchen, doch er findet, zu meinem Vergnügen, nichts.
Doch meine Freude hält
nicht lange, denn nur wenige Augenblicke später ruft die
Sprechstundenhilfe „Mr Potter" auf.
Sofort erheben sich Potter
und Remus und auch Severus verstaut sein Buch wieder in seinem
Rucksack. Mit einem stummen Kopfnicken von meinem Paten werde ich
aufgefordert ebenfalls ins Sprechzimmer zu kommen.
Hätte ich gewusst, dass
die Untersuchung so langweilig ist, dann hätte ich mir
„Rennbesen im Test" mitgenommen. Der Arzt braucht tatsächlich
ganze 20 Minuten um festzustellen, wie blind Potter eigentlich ist.
Seine Prognose: „Rechts: -4,5; Links: -5,25." Schade, dass ich
mit diesen Werten nichts anfangen kann. Es hätte mich schon
interessiert, ob Potter ohne Brille wirklich so wenig sieht, wie er
immer tut.„Mr. Potter, es war eine
gute Entscheidung, sich die Augen korrigieren zu lassen. Hätten
sich Ihre Werte weiter verschlechtert, dann hätte man ohne Magie
-also mit Brille oder Kontaktlinsen- die volle Sehkraft nicht
wiederherstellen können."
Also scheint er wirklich
nicht viel sehen zu können. Muss er mir jetzt Leid tun? Nun, er
tut es nicht.
„Wer von Ihnen ist Remus
Lupin?", wendet sich Dr. Klug nun an uns drei.
„Ich."
„Mr. Potter ist ihr
Mündel, kann ich der Krankenakte entnehmen?"
„Korrekt."
„Nun, ich muss sie darauf
hinweisen, dass dieser Eingriff einige Nebenwirkungen haben kann.
Dies hier ist ein Formblatt, welches Sie vorher unterschreiben
müssten."
In den folgenden fünf
Minuten erzählt uns der Arzt, welche Folgen auftreten können.
Als er erzählt, dass sich Potters Augenfarbe durchaus verändern
kann, fühle ich mich unbehaglich. Ich weiß nicht genau,
woher das Gefühle herkommt, aber irgendwie erschreckt mich die
Vorstellung, dass Potter möglicherweise seine leuchtendgrünen
Augen verlieren könnt. Ich kann ihn zwar nicht leiden, aber es
war schon immer etwas besonderes direkt in diese einzigartigen Augen
zu sehen.
Als Dr. Klug am Ende einer
sehr langen Liste von Nebenwirkungen angelangt, die unter anderem
auch eine vollständige Erblindung des Patienten sowie
Nachtblindheit beinhalten, erklärt er uns noch, dass dies alles
bei seinen Patienten noch nie aufgetreten sei.
Während Remus mehrere
Formblätter durchließt und ausfüllt betrachte ich
noch einmal Potter. Er sieht ungewohnt blass aus und ich frage mich,
ob er Angst vor dem Eingriff hat. Aber nein, er ist ja ein
Gryffindor. Die sind immer mutig. Wie ich das hasse, dass sie nie
Schwäche zeigen. Obwohl Slytherins ja nicht viel besser sind.
Potters Blick ist fest auf
Remus fixiert und als Dr. Klug sagt: „Wenn sie mich dann bitte mit
Mr. Potter alleine lassen würden, damit ich ihn behandeln
kann.", zuckt er merklich zusammen.
Gerade als ich nach Remus
und Severus den Behandlungsraum verlasse ertönt ein leises,
zittriges „Remus". Noch einmal drehen wir uns alle drei im
Türrahmen um.
„Harry," Remus Stimme
klingt sehr sanft und beruhigend: „es wird nichts passieren. Du
bist in guten Händen bei Dr. Klug. Wir haben dich, wie
versprochen, hierher begleitet, aber bei dem Eingriff würden wir
nur stören." Auf diese Worte reagiert Potter nur mit einem
sachten Kopfnicken und Severus schließt die Tür vor meiner
Nase.
Nun weiß ich auch,
warum Severus und Remus Potter hierher begleitet haben. Er hatte
einfach Angst und wollte nicht alleine gehen. Dabei tut sich
natürlich eine weitere Frage auf: „Wieso lässt Potter
sich eigentlich operieren, wenn er doch Angst davor hat?"
Gerade will Remus zu einer
Antwort ansetzten, da zögert er plötzlich und sieht zu
Severus. Dieser weist mit einer stummen Geste auf das leere
Wartezimmer und nachdem wir es alle betreten haben, schließt er
die Tür hinter sich.
„Die Antwort ist ganz
simpel, Draco: Professor Dubledore findet, dass es unpraktisch ist,
wenn Harry eine Brille trägt. Stell dir mal vor, was passiert,
wenn er sie im Kampf gegen den Dunklen Lord verliert."
„Severus!", fährt
Remus meinen Paten plötzlich mit scharfen Ton an, als ob dieser
etwas falsch gemacht hätte.
Nun, es war eine gute und
einleuchtende Erklärung, welches Problem hat Remus also?
„Mach dir keine Sorgen,
Remus, Draco weiß bereits, wie ich dazu stehe." Achso, das
war es. Remus dachte, dass ich denke, Severus wäre ein treuer
Todesser und er hätte jetzt seine Deckung gefährdet.
Schließlich klang er gerade eindeutig, als wolle er nicht, dass
der Unnennbare über Potter siegt.
„Du weißt es?
Aber..."
„Ja, schon länger als
zwei Jahre.", erkläre ich nun dem verwirrten Remus. „Lucius
hatte es irgendwie herausgefunden. Daraufhin hat er Severus in
unserem Haus zur Rede gestellt und ich habe es mitbekommen."
„Und das hast du
überlebt?" Remus ist leichenblass und sieht seinen
Lebenspartner an, als würde er befürchten, dieser würde
sich jeden Moment in Luft auflösen. „Warum hast du mir das nie
erzählt?"
„Nun, Lucius hat für
mich vor dem Dunklen Lord nach dessen Auferstehung gebürgt, dass
ich ihm treu wäre. Wir waren ja gut befreundet und Lucius
vertraut mir schon seit Jahren. Oder er hat mir vertraut. In den
Sommerferien vor zwei Jahren, nur wenige Wochen, nach der
Auferstehung des Dunklen Lords, war er bei mir zu Besuch. Nachdem er
gegangen war ist Kingsley bei mir aufgetaucht. Scheinbar war Lucius
aber noch in Sichtweite. Jedenfalls hat er mich bei meinem nächsten
Besuch auf seinem Anwesen darauf angesprochen.
Aber er hatte bereits für
mich gebürgt. Vielleicht hätte der Unnennbare ihn nicht
getötet, wenn Lucius ihm von meiner Spionagetätigkeit
berichtet hätte, aber er wäre zumindest in tiefe Ungnade
gefallen. Doch aus Lucius' Sicht ist dies noch viel schlimmer als
sein Tod. Deshalb hat er geschwiegen. Glaub mir, wenn ich dir sage,
dass er nicht begeistert war. Aber es hätte auch Frage
aufgewirbelt, wenn er mich einfach getötet hätte."
Remus hatte während
Severus' Ausführungen immer wieder seltsame Geräusche von
sich gegeben und klammert sich nun an eine Hand seines Liebhabers,
der mittlerweile neben ihm sitzt.
„Weiß Albus davon?"
„Ja, natürlich,
schließlich ist Lucius dadurch als Informationsquelle
ausgefallen. Er würde wohl nur noch mit mir reden, wenn es sein
Lord ihm befehlen würde. Warum ich dir nie etwas erzählt
habe, dürfte eigentlich kein großes Rätsel für
dich sein."
Auch mir ist der Grund klar.
Severus hasst es über sein Dasein als Todesser oder Spion zu
reden.
„Nachdem ich Albus von den
Geschehnissen berichtet hatte, wollte ich eigentlich nie wieder über
diesen Tag nachdenken. Außerdem hatte ich bemerkt, wie Draco
unser Gespräche belauscht hatte und fürchtete schon, dass
ich ihn damit als Patensohn verloren hätte. Ich habe, nicht ohne
Grund, immer geglaubt, dass Draco seinem Vater später mit
Begeisterung als Todesser folgen würde. Es war für mich ein
schrecklicher Tag, weshalb ich auch später nie darüber
geredet habe."
Das Gesagte von Severus löst
ein seltsames, angenehmes Gefühl bei mir aus. Er muss mich
wirklich mögen, wenn ihn der Gedanke mich als Patensohn verloren
zu haben, so den Tag vermiesen kann. Und das, obwohl er weiß,
dass ich nicht reinblütiger Abstammung bin. Ich habe immer
geglaubt, dass er mich hassen wird, sobald er es erfährt. Das er
mich nur mag, weil ich Lucius' Sohn bin. Doch, dass er
mich auch so mag, macht mich unglaublich glücklich. Und stolz.
Stolz darauf, einen Paten zu haben, der einen nicht ausschließlich
wegen seinen Eltern mag.
„Aber er hatte mich nicht
'verloren'", klinke ich mich nun wieder in das Gespräch ein,
„Ich konnte Lucius noch nie richtig leiden. Und vor allem, konnte
ich ihn nicht als meinen Vater anerkennen. Außerdem konnte ich
nie seine Begeisterung für den dunklen Lord verstehen. Deshalb
bin ich am ersten Tag nach jenen Ferien zu Severus und habe mich mit
ihm ausgesprochen."
Ein paar Sekunden starrt
mich Remus nach Severus' und meinen Ausführungen entgeistert an,
bis er einfach nur meint: „Das wusste ich nicht."
Das hätte er nicht
sagen müssen, war mir auch so schon klar – sonst hätten
wir es ihm ja nicht erzählen müssen. Aufgrund Remus'
leichten Schock muss ich grinsen. Ich bin nun mal von Natur aus
Schadenfroh – genau wir Severus. Lächelnd sehen wir uns ins
Gesicht und schlagartig ist die Stimmung lockerer.
Da unser Gespräch
beendet ist und mir nichts einfällt, mit dem ich es fortführen
könnte, greife ich wieder nach der Zeitschrift von vorhin. In
diesem Augenblick erheben sich die anderen beiden. Fragend blicke ich
zu meinem Paten.
„Remus und ich müssen
noch etwas wichtiges erledigen. Nun, du hast mit Sicherheit vorhin
gehört, dass Harry nach der Operation mehrere Stunden nichts
sehen können wird. Würdest du dich bitte, bis wir zurück
sind, um ihn kümmern?"
Was? Deswegen sollte ich
mitkommen? Damit ich für Potter Krankenpfleger spielen darf?
Doch noch bevor ich Einwände erheben verlassen Severus und Remus
das Wartezimmer.
„Wir treffen uns in drei
Stunden – also um drei – im Tropfenden Kessel", ist das letzte,
was ich höre, bevor die Tür zur Straße geschlossen
wird.
Sofort renne ich ihnen
hinterher, doch bevor ich die Tür wieder öffne sind sie
bereits Desappariert.
„Vorsicht, Stuhl! Ja,
genau." Potter, mit einer Binde über den Augen, wird gerade
von der Schwester hereingeführt und auf dem Stuhl mir gegenüber
platziert. „Also, in einer halben Stunde hole ich sie zur
Nachuntersuchung." Ohne eine Reaktion von dem Patienten zu erwarten
verlässt die Schwester das Wartezimmer wieder.
„Remus? Severus?"
Langsam lässt Potter seinen Blick durch das Wartezimmer
schweifen – wenn man das so sagen kann – als würde er hoffen
trotz der Binde etwas zu sehen.
„Die sind nicht da. Sagen
sie müssen noch was erledigen." Ruckartig dreht mein Gegenüber
seinen Kopf zu mir. Was er gerade denkt ist, im Gegensatz zu sonst,
nicht zu erkennen, da seine Gesichtszüge im Bereich der Augen
verdeckt werden.
„Sie haben gesagt, sie
müssten noch etwas erledigen. Also darf ich die nächsten
drei Stunden auf dich aufpassen."
„Sie lassen mich einfach
mit dir allein? Sind sie verrückt?"
Potter klingt geschockt. Was
denkt er sich eigentlich? Als ob ich so unzuverlässig wäre.
„Ich werde dich schon
nicht umbringen."
„Bei dir weiß man
nie."
„Danke für das
Vertrauen, Potter." Eine eisige Stille legt sich nach diesen Worten
über uns. Doch plötzlich fällt mir ein, warum der
Blindfisch mir gegenüber so geschockt reagiert hat.
„Sag jetzt nicht, dass du
glaubst, dass ich auf der Seite von du-weißt-schon-wem stehe",
frage ich, leicht beleidigt.
„Doch, warum auch nicht?"
„Erstens habe ich
keinesfalls vor, Lucius Beispiel zu folgen – wie selbst du letztes
Wochenende mitbekommen haben müsstest, habe ich nicht das beste
Verhältnis zu ihm – und zweitens: Selbst wenn ich ein Todesser
wäre – es würde auffallen, wenn ich dich einfach umbringe
oder entführe."
„Malfoy?"
„Oh, es spricht!"
Zwanzig Minuten sitzt Potter nun schon schweigend auf seinem Stuhl.
Wie er das so lange ausgehalten hat, ist mir schleierhaft.
Wahrscheinlich hätte ich mich die ganze Zeit lauthals beklagt,
dass mir langweilig wäre. Obwohl – wenn ich genau darüber
nachdenke – gegenüber Potter hätte ich das wohl doch
nicht getan.
Eben dieser kaut sich gerade
nervös auf der Unterlippe herum.„Können wir uns
unterhalten?"
„Worüber denn?" Der
Held der Nation lässt sich dazu herab mit mir zu reden?
„Weiß nicht..."
„Warum möchtest du
dann mit mir reden?"
„Langweilig" Potter hat
dieses Wort nur genuschelt, aber ich habe es dennoch verstanden –
war aber eigentlich zu erwarten gewesen.
„Nun, dann hast du ja
sicher kein Problem damit, wenn ich dir einfach ein paar Fragen
stellen," bemerke ich und freue mich bereits. Dabei weiß ich
noch nicht einmal, was ich fragen könnte.
Einen Augenblick lang ist es
ruhig und Potter nickt kurz während ich nachdenke, was mich
interessiert.
„Der Arzt vorhin – er
meinte du wärst Remus Mündel."
„Ja, und?"
„Severus meinte letzte
Woche, du wärst sein Adoptivsohn. Wie nun?"
„Eine bessere Frage ist
dir nicht eingefallen?" Ja, sie ist nicht toll – und definitiv
nicht das, was man von einem Slytherin erwarten würde. Aber man
darf ja wohl auch so etwas fragen!
„Nun, Severus redet von
mir tatsächlich immer als Remus Adoptivsohn. Mein Pate hatte in
seinem Testament festgelegt, dass Remus sich um mich kümmern
solle. Er wollte mich natürlich sofort adoptieren, als er davon
gehört hat. Allerdings meinte das Jugendamt, dass man unter
'sich kümmern' keine Adoption versteht – es wäre
ausreichend, wenn ich sein Mündel wäre. Severus hat
monatelang über das Jugendamt geschimpft. Hat sicherlich hundert
Beschwerdebriefe geschrieben, aber geändert hat es nichts. Nun
ist Severus der Meinung, dass er den Entschluss nicht aktzeptieren
könne – für ihn bin ich nun Remus' Adoptivsohn – und
niemand kann ihm das ausreden."
„Warum hat er so heftig reagiert?"
„Ich glaube es liegt an Remus. Ihn
hat das irgendwie alles mehr mitgenommen, als er zugeben möchte
– und Severus will das nicht zulassen."
Ich wusste nicht, dass Severus so stur
sein kann. Irgendwie passt das nicht zu ihm. Der viele Umgang mit
Gryffindors scheint ihn verweichlicht zu haben.
„Und du hattest einen Paten? Der,"
kurz zöger ich noch, ob ich Potter wirklich darauf ansprechen
soll, „verstorben ist?"
Die Wandlung ist enorm. Im einen Moment
hat Potter noch ganz entspannt auf seinem Stuhl gesessen und nun
'blickt' er mit steifer Mine Richtung Fenster.
„Du bist ein Arschloch, Malfoy."
Was habe ich denn nun schon wieder
falsch gemacht? Er hat doch selbst von seinem Paten angefangen –
darf man nicht mal nachfragen?
In diesem Moment betritt die
Sprechstundenhilfe das Wartezimmer.
„Mr Potter? Die halbe Stunde ist um.
Kommen Sie, ich führe Sie ins Sprechzimmer."
Na? Was ist los? Warum hat Harry so heftig reagiert?
Bekomme ich Reviews?
