So ihr Lieben, nun geht es weiter.
Sicher anders als ihr alle denkt, denn dieser Teil spielt ganze fünfzehn Jahre nach der ersten Episode und ist aus der Sicht von Jemand ganz anderen…
Um ehrlich zu sein entstand die ganze Story aus diesen und den darauf folgenden Teil die eigentlich nur ein Oneshot sein sollte und sich dann selbstständig gemacht hat.
Wünsche euch viel Spaß.
Lieben Dank an alle die Lesen und besonders an die die ein kurzes Wort hinterlassen haben…
Ich seid das Brot der Künstler…
Sevena: man ich muß sagen, dass ich von deinen Kommi echt gerührt war…vielen lieben Dank
Anna2509: danke dir. Und ja, hier bitteschön…
Time goes by…
Teil 3
She's a chip off the old block. ( Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm)
Mein Name ist Brenna, und dass ich heute lebe, gleicht einem Wunder.
Wenn ich in den Spiegel sehe, erblicke ich lockiges braunes Haar, Augen von so dunklen
Braun dass viele es für schwarz halten und eine schmale Nase, im durchaus hübschen Gesicht einer Achtzehnjährigen.
Was sich hinter der blassen Stirn verbirgt ist ebenfalls beachtlich.
Einer meiner Paten nannte mich ein Wunderkind, „meine Tochter" entgegnete mein Vater daraufhin nur.
Sei es drum, ich bin nicht eitel wenn ich selbst von mir behaupte, dass ich intelligent bin, denn nicht immer scheint diese eine erstrebenswerte Eigenschaft zu sein.
Der Drang, alles zu verstehen und vor allem selbst erforschen zu müssen, hat mir schon so manchen Ärger eingebracht.
„ Sorge gefälligst dafür, dass deine Tochter das nie wieder macht!" hatte mein Vater dann meine Mutter angefaucht, und sie, zu Stolz auf meine Wissbegierde und Unabhängigkeit hatte ihn meist Parole geboten.
Er hätte mich auch selbst bestrafen können, schließlich hatte, und hat, er genug Erfahrung darin unartige Kinder zu maßregeln, doch nur sehr selten kam es dazu.
Wenn es dann doch einmal so war, merkte ich wie er danach tagelang unsicher im Umgang mit mir war.
„ Dein Papa liebt dich so sehr" sagte Mom dann oft zu mir, nicht dass sie dass hätte erwähnen müssen, denn obwohl er gewiss nicht der sprichwörtliche Bilderbuchvater war, war ich mir seiner bedingungslosen Zuneigung immer bewusst.
„ Musste sie ausgerechnet so werden wie du?" beschwerte er sich bei meiner Mutter im Jahr meiner Einschulung auf der höheren Schule und sein Blick war über die rotgoldene Krawatte meiner Uniform geglitten.
„ Jep!" hatte sie geantwortete und ihn frech angegrinst.
Doch er machte es sich wirklich zu leicht, denn eine Menge Leute würden einen Eid schwören, dass seine Gene sich ebenfalls deutlich bei mir durchgesetzt hatten.
„ Nicht immer mit den Kopf durch die Wand" hat mich meine Hauslehrerin oft ermahnt.
Ja ich gebe es zu: ich bin ein Sturkopf mit eine Hang zur Gemeinheit.
„ Ganz ehrlich Bren, manchmal bist du echt unheimlich" sagte mein bester Freund Simon zu mir, als ich unseren Erzfeind Devlin mit hochroten und vor Wut verzehrten Gesicht auf den Quidditchfeld stehen ließ.
Ich weiß noch, dass ich meinen Kameraden angeknurrt hatte und wir beide danach in lautes Lachen ausbrachen weil es uns an Dads Reaktion auf Simons Anwesenheit bei uns Zuhause erinnerte.
„ Wenn ich nur ein einziges rotes Haar in meine Laboratorium finde bist du endgültig geliefert Waesley!" hatte er oft gezischt.
Entgegen der Wahrscheinlichkeit hatte Simon nämlich das Aussehen seines Vaters Bill geerbt, aber auch eine wahre Leidenschaft und was noch verblüffender war, ein echtes Talent für das Brauen von Zaubertränken in die Wiege gelegt bekommen.
Mom hatte Tränen gelacht als sie mir erzählte wie sehr es Paps wurmte eingestehen zu müssen, dass sein Musterschüler ein Waesley war.
Meine Eltern.
Ein Kapitel für sich.
Hey, nicht dass Jemand auf dumme Gedanken kommt, ich liebe Beide aus tiefsten Herzen aber in gewisser Hinsicht sind sie schon sehr speziell.
Wenn ich sie mit anderen verheirateten Paaren vergleiche, und Dad würde mir die Ohren lang ziehen wenn er wüsste an wen ich da denke, benehmen sie sich eindeutig anders.
Allein schon Simons Familie.
Seine Großeltern, die selbst in ihrem hohen Alter noch schamlos turtelten oder vor versammelter Mannschaft miteinander stritten, oder seine Mama Fleur, die soweit ich zurückdenken kann, immer auf den Schoß seines Vaters gesessen hat.
Dagegen waren meine Erziehungsberechtigten im Vergleich nahezu verklemmt zurückhaltend.
Doch ich, und wohl auch die, die sie genug kannten oder einfach genau genug hinsahen bekamen die tiefen Blicke und kleinen Berührungen die sie teilten, wenn sie, oder besser wohl Dad, dachten dass keiner es bemerke, sehr wohl mit.
Nicht selten wurde ich Kind kurzfristig zu meinen Paten, Großeltern oder Simons Familie geschickt, nur um beim wiederkehren von unserer Hauselfe Snuky zu erfahren, dass die Zwei das Schlafzimmer kaum verlassen hatten und es ihr auf Androhung von Kleidern verboten worden war die privaten Räume zu betreten.
Das sind halt meine Eltern: brodelnde Leidenschaft im Innern und zur schau gestellte Nüchternheit.
Mein Onkel Harry hat mir einmal erzählt, dass es nicht immer so war, und obwohl ich nicht glaube, dass er mich bewusst anlügen würde konnte ich das was er zu berichten hatte nicht glauben.
Die Beiden haben sich einmal nicht ausstehen können?
Und überhaupt, Harry und Dad haben sich über Jahre hinweg regelrecht gehasst?
Kaum auszudenken!
Sicherlich ist ihrer Beziehung zueinander sehr speziell.
Ihr Umgang miteinander ist anders als der zwischen Simon und mir, und auch nicht zu vergleichen mit den Verhältnis von Mom, Harry und Onkel Ron, trotzdem definiert es für mich das Wort der Männerfreundschaft.
Eine Erinnerung schwimmt in meinen Gehirn an die Oberfläche wie in einen alten Denktarium.
Ich war noch klein und saß auf den Schoß meines Vaters, meine damals liebste Einschlafstellung.
Ich erinnere mich an die Wärme und das Knistern des Kaminfeuers, die Weichheit des schwarzen Umhanges der mich einhüllte, das stetige Pochen seines Herzens an meinem Ohr und den vertrauten Geruch von herber Seife, Zaubertrankkräutern und den Hauch von Mums Parfüm der ihn umgab.
Einen Sessel weiter saß einer meiner Paten, in einer Hand ein Glas mit goldbrauner Flüssigkeit, während die Andere immer wieder in ohnehin zerwuscheltes schwarzes Harr fuhr und es noch mehr in Unordnung brachte.
„ Das Warten macht mich irre!" murmelte er verzweifelt.
Die grünen Augen hinter den runden Brillengläsern hefteten sich an die Ausgangstür.
„ Es bringt mich um nicht zu wissen was da drüben los ist." stöhnte er weiter.
Mein Vater hatte an seinem Glas genippt.
„ Neugierde und Ungeduld waren schon immer deine Schwächen Potter" schnarrte er.
„ Du hast leicht reden. Soweit ich weiß, warst du damals dabei" erwiderte der jüngere Mann und deutete mit der freien Hand auf mich und schenkte mir ein schiefes Grinsen.
Ich lachte zurück, zeigte ihm meine kleinen weißen Milchzähne, ehe ich mich noch enger an die warme Brust kuschelte.
Dad hatte geknurrt, was ein lustiges Vibrieren in seinen Torso verursachte und mich zum kichern brachte.
Dunkle Augen, das Vorbild meiner Eigenen, hatten mich unergründlich angesehen und eine starke Hand strich mir eine Locke aus der Stirn ehe er seine Robe noch
enger um uns Beide zog.
Ich schob den Daumen in den Mund und entspannte mich.
„ Es war weiß Gott, auch nicht so geplant und alles Andere als ein Vergnügen. Dabei zu stehen und sich so hilflos zu fühlen, es zu sein, während die Frau solche Qualen erleidet ist die größte Folter die es gibt. Ich habe in meinen Leben eine Menge Schmerz empfunden doch Nichts ist damit vergleichbar" sagte die tiefe Stimme über mir.
„ davon abgesehen klingeln mir von ihrer Flucherei noch heute die Ohren" setzte er grummelnd nach und verzog bei der Erinnerung das Gesicht.
„ Danach war sie ruhig und glücklich, sie sagte mir wie sehr sie mich liebe und mir für dieses Geschenk danke" endete er leise und sowohl Onkel Harry als auch mir war klar, dass er zu sich selbst sprach.
Nur Sekunden später war er wieder ernst, fast spöttisch.
„ Glaub mir Potter, wenn die Frauen entschieden haben dich nicht dabei zu haben, danke allen Göttern und warte ab. Poppy und Hermine sind bei ihr, es wird alles gut gehen."
Eine ganze Weile war es leise im Zimmer gewesen und ich weiß noch, dass ich fast eingeschlafen war als eine leise Frage erklang.
„ Wie ist es?" wollte der Mann, der einmal der Junge der überlegt hatte gewesen war, wissen.
Momente verstrichen in denen ich trotz meiner geschlossenen Augen Papas Blick auf mir spüren konnte.
Warme Lippen berührten meinen Scheitel und kräftige Arme betteten mich unendlich sicher an sich.
„ Es gibt dir eine neue Chance. Dieses kleine Wesen hegt keine Vorurteile, keine Angst, keine Scham in sich. Es ist beunruhigend, beängstigend und anfangs wirklich erschreckend. Die eigenen Wünsche, deine ganzes Selbst wird in den Hintergrund gedrängt.
Ein erstes Lachen, erstes Wort oder erster Schritt bedeuten plötzlich mehr als jede Ehrung, jeder Merlin Orden und alles Gold der Welt.
Ein durchbrechender Zahn, aufgeschlagenen Knie, ja jede kleine Träne schreckt mehr als jeder Todesser."
Ein schlanker Finger berührte meine weiche Kleinkindwange und das letzte was ich hörte bevor ich in die Welt Morpheus flog war eine samtige Stimme die alle Emotionen zusammenfasste:
„ Es ist der Himmel."
Erst in den nächsten Morgenstunden erfuhren wir, dass Tante Ginny zwei gesunde Jungen geboren hatte.
Dad grinste hämisch und schlug den blassen Harry auf die Schulter.
„ Ich sehe das Schicksal gönnt mir doch noch eine kleine Genugtuung" flaxte er.
Damals wusste ich nicht was er damit meinte, doch heute wo ich James und Sirius Potter kenne, und wie Brüder liebe, ahne ich was genau er andeutete.
Laut Onkel Rons Aussage sind die Beiden schlimmer als die berüchtigten Weasley Zwillinge Fred und George.
Als ich in der fünften Klasse war, und bei Mister Bozak, unseren gemeinen Hausmeister, eine Strafarbeit abzuleisten hatte…
-hey war schließlich nicht meine Schuld, das Devlin, der Mistkerl, mir in den Ausschnitt starren musste.
OK, dass ich und Simon dafür sorgten, dass er in der nächsten Zaubertrankstunde das falsche Mittel in seinen Kessel warf und danach stundenlang nur Kauderwelsch sprach, war unsere Schuld.
Er hat es verdient, der arrogante Schnösel!
Er denkt doch, nur weil er gut aussieht, kann er sich alles erlauben.
Nur weil seinen Haare so glatt und hell sind, seine Augen stahlgrau und sein Familiename eine gewisse Angst einflößt sei er der King der Schule.
Pah!
Wo war ich?
Ach ja, Strafarbeit bei Bozak.
Dreimal dürft ihr raten wem ich dieses zweifelhafte Vergnügen zu verdanken hatte.
Nein, nicht Devlin, der auch nachdem er wieder im Stande war deutlich zu reden, den Mund hielt. Er wollte die Sache wohl persönlich halten.
Auch nicht meinen Vater, der sich zwar fürchterlich aufregte und meinem Haus eine Unmenge an Punkten abzog.
Sicher hat er etwas geahnt, allein schon wegen der ungewöhnlichen Zutatenkombination, und vor allem weil er Simon ständig auf den Kieker hatte.
Doch er konnte Nichts beweisen.
Es war doch tatsächlich meine eigene Mutter die mich dazu verdonnerte!
Ich kann nur sagen, dass es kein Vergnügen ist gleich beide Elternteile als Lehrer zu haben.
Drei glückliche Tage wiegten wir uns in Sicherheit und feixten mit unseren Hauskameraden über die gelungene Rache.
Bis heute weiß ich nicht was genau uns letztendlich verraten hat, doch an diesem Abend stellte sie mich zur Rede, und bevor ich auch nur eine Ausrede aus meinen Schädel kramen konnte, sagte sie mir auf den Kopf hin zu was ich und Simon getan hatten.
Bei Merlins Eiern, sogar ihre Vermutung des Grundes kam der Wahrheit nahe.
„ Glaube nicht, dass ich nicht weiß wie so etwas funktioniert, junge Dame" schalt sie mich aus.
Halt, stopp!
Meine stets überkorrekte, Regelliebende Mutter die zugab gegen die Hausordnung verstoßen zu haben?
Undenkbar, einfach lächerlich!
So kam es, dass ich an einen bezeichnend schönen Samstag nicht wie andere Schüler das Wetter, Hogsmeade und die ersten Bäder im See genoss sondern im stickigen Büro von Bozik saß und alte Schülerakte sortieren musste.
Was ich dabei jedoch entdeckte war wirklich spektakulär.
Allein Fred und George, Simons Onkel, füllten eine volle Schublade.
James und Sirius die Zweiten, bereits eine Halbe und dass, obwohl sie erst in der ersten Klasse waren.
James und Sirius die Ersten, gleich daneben waren auch nicht besser gewesen.
Meine Augen müssen kugelrund geworden sein, als ich beim stöbern den Namen Remus Lupin las.
Onkel Remus, mein, wenn auch nicht blutsverwandter, Lieblingsonkel.
Immer ruhig, immer liebenswürdig und stets bereit uns Kinder in Schutz zu nehmen. Er sollte ein Chaot gewesen sein?
Offensichtlich.
Damit nicht genug.
Ich fand noch wesentlich mehr:
Akten über Ron und Harry.
Damit hatte ich fast gerechnet. Einige Strafarbeiten von Direktorin MCGonnagal , doch gute neunzig Prozent von Severus Snape.
Was?
Eine Vorahnung ließ mich im Buchstaben G suchen und tatsächlich fand ich dort eine Akte, zwar wesentlich schmaler als die Anderen doch unleugbar vorhanden.
Sie enthielt nur zwei Einträge über Strafarbeiten doch jede Menge Querverweise zu Potter und Weasley.
Notizen über Vermutungen und Mittäterschaften bei Regelbrüchen waren in einer mir nur zu bekannten Handschrift verfasst:
Ein Troll im Mädchenklo.
Der Stein der Weisen.
Unerlaubter Vielsafttrank, versehen mit dem großgeschriebenen Wort KATZE.
Seidenflügel.
Dementor.
DA.
Prophezeiung im Ministerium.
Danach kam kein weiterer Eintrag mehr.
Ich verstand nicht einmal einen Bruchteil davon, beschloss aber diese Informationen im Hinterkopf zu speichern.
Man kann nie wissen wozu sie einmal gut sein würden flüsterte der Teil von mir der eindeutig Slytherin ist.
Zu spät dachte ich daran in meine oder Simons Akte zu sehen und nachdem Onkel Harry, wie auch immer, von dieser Strafarbeit erfuhr und Mom zu einen leisen Gespräch zur Seite nahm, kam ich nie wieder auch nur in die Nähe der Schülerakten.
Trotzdem bin ich mir sicher, dass meine Eigene
in den darauf folgenden zwei Jahren noch einiges an Eintragungen dazu bekam.
Obwohl Simon und später auch seine Freundin Pearl alles versuchten um mich zu zügeln, fällt es mir doch noch immer schwer mein Temperament im Zaun zu halten.
Tbc
