Sevena: die nächsten paar Kapitel wirst du es leider noch aushalten müssen, dass die Story aus der Sicht von anderen erzählt wird aber dann kommt auch wieder Hermine zu Wort.

Anna2509: danke dir. Lg zurück

Teil 4

Circle of Life

Mir ist erst kürzlich aufgefallen, wie sehr die Zeit zu fliegen scheint wenn man sich gut fühlt, und so traf mich die Erkenntnis, dass die Abschlussarbeiten vorbei waren und ich in zwei Wochen keine Schülerin mehr sein würde doch recht hart.

Meine Noten werden gut sein, dass weiß ich.

Bei Circe, dass weiß Jeder.

Habe ich schon erwähnt, dass es extrem nervig ist wenn jeder in der Umgebung weiß welche Genies deine Eltern sind?

Sei es drum, mir ist nur wichtig dass meine Ergebnisse ausreichen um meinen Wahlberuf zu ergreifen.

Mom, Simon, und Harry sind bis jetzt die Einzigen die von meinen Wunsch Aurorin zu werden wissen.

Aus Geschichte der Zauberer weiß ich, dass es vor noch gar nicht langer zeit einen bösen Zauberer gab der nicht nur unsere sondern auch die Welt der Muggel fast zerstört hätte.

Noch immer gibt es Leute die beim bloßen nennen seines Namens zusammenzucken.

Angeblich verschwand er eines Tages einfach von der Bildfläche.

Ich konnte das jedoch nie so ganz glauben.

Die Gefahr, dass ist mir ganz klar, ist damit nicht gebannt.

So etwas kann sich jederzeit wiederholen.

Aus aufgeschnappten Gesprächsfetzen und bei meinen hereinkommen hastig unterbrochenen Diskussionen, ahne ich, wie sehr es im Untergrund noch immer brodelt.

Erst letztes Wochenende erfuhr ich wie sehr.

Meine Lieben hatten wohl endlich beschlossen dass ich alt und reif genug war um die ganze Wahrheit zu erfahren.

Nacheinander hatten Simon und ich lange Gespräche mit unseren Eltern, Paten und Onkel

Remus in denen viel erzählt, einiges berichtigt und aufgeklärt, gewütet, gelacht und ab und an sogar geweint wurde.

Mein Herz schwoll an vor Stolz auf diese Menschen und spätestens an diesen Tag hörte ich auf, die Leute die uns abschätzig oder Kopfschüttelnd betrachteten, zu beachten.

Wenn die wüssten wem sie ihr Leben zu verdanken haben.

Sie alle waren mehrfach durch die Hölle gegangen und dass die Verluste auf unserer Seite so gering waren ist ein Wunder.

Ebenso wie meine Existenz, das begriff ich in diesen unvergesslichen Nächten.

Wer kann Solches leisten, soviel erdulden und danach noch fähig sein so sehr zu lieben und zu glauben um ein neues Leben entstehen zu lassen?

Meine Familie!

Meine Freunde!

Ich bin unsagbar Stolz darauf ein Teil von dieser Gemeinschaft zu sein.

Genau diese Erkenntnis verstärkte meinen Wunsch dies nie wieder geschehen zu lassen.

Sowohl Mom als auch Harry waren der Meinung, dass ich dies allerdings noch etwas für mich behalten sollte.

Ich denke ähnlich, denn wenn ich nur wage mir vorzustellen Daddy davon zu erzählen wie ich mein Leben weiterführen will, tun mir schon die Ohren weh.

Ich bin nicht feige, hey schließlich schickte der sprechende Hut mich nicht umsonst in mein Haus, doch ich bin auch nicht scharf darauf meine letzten freien Tage im Kerker eingeschlossen zu werden.

Lieber nicht daran denken.

Momentan treibt mich die Unruhe.

Ein inneres Hibbeln hat mich heute früh aus dem Bett krauchen lassen.

Ich habe das unangenehme Gefühl etwas vergessen zu haben.

Der Abschußball war vor Zwei Tagen und ein Teil der Schüler ist sogar schon abgereist.

Ich habe mich von allen Lehrern, Geistern, Bekannten in Hogsmeade und Schulkameraden verabschiedet.

Es ist ja nicht so, dass ich nie wieder nach Hogwarts zurückkommen werde.

Meine Familie lebt hier, Pearl hat noch ein Schuljahr vor sich, und auch Simon wird zumindest die nächsten drei Jahre größtenteils hier verbringen.

Noch immer kann ich mich nicht entscheiden ob ich schockiert oder freudig überrascht sein soll dass er bei Dad als Assistent arbeiten wird um sein Wissen über die Zaubertrankbrauerei zu vertiefen und seinen Meister zu machen.

Auch kann ich nicht ergründen wem ich mehr bewundere.

Meinen besten und ältesten Freund, der den Schneid hat bei meinen alten Herrn in die Lehre zu gehen oder meinen Vater der es fertig bringt aus liebe zu seiner Passion und mir, einen wie er meint „Impertinenten – langnasigen – sommersprossigen - niemals aussterbenden Weasley- Karottenkopf" in seine Geheimnisse einzuweihen.

Ich hätte es nie gedacht, doch meine Liebe zu Beiden ist dadurch nur noch weiter gewachsen.

Obwohl ich nur Simon und Pearl als wahre Freunde bezeichnen würde habe ich doch mit fast allen einen guten Kontakt gehabt und werde die eingeschworene Gemeinschaft meines Hauses und die lockere Bekanntschaft zu dem Rest der Schule sicher vermissen.

An diesen frühen Samstagmorgen, meinen letzten offiziellen an dieser Lehranstalt, streife ich also durch das Schloss und die Ländereien, besuche meine Lieblingsorte und denkwürdige Plätze und lande schließlich in der hintersten Ecke des Kräutergartens von dem man noch gerade eben das Quidditchfeld ausmachen kann.

Unruhig wippe ich mit den Füßen, warte auf etwas ohne recht zu wissen was genau es ist.

Bis mich dieses Etwas unvermittelt anspricht.

„ Hey!"

Ich seufze, nur um mir danach sofort auf die Lippe zu beißen, denn mein Ton hat nicht wie beabsichtigt genervt sondern eindeutig erleichtert geklungen.

Meine Augen fixieren verbissen die Spitzen meiner Stiefel während hinter mir ein säuerliches Schnauben erklingt.

„ Ich war nicht sicher ob du kommst."

Zu meiner Verärgerung kann ich aus dem Ton keinerlei Stimmung herausfiltern.

Was ich jedoch weiß, ist das das tiefe Timbre mir eine Gänsehaut beschert.

Scheiße!

Ich zucke betont gleichgültig mit der Schulter und gebe meiner Stimme einen gelangweilten Unterton.

„ Ich konnte sowieso nicht mehr schlafen, und dachte dann bring ich es hinter mich."

Nun war es eindeutig Verärgerung die meinen Gesprächpartner antrieb.

„ Du weißt, dass es nicht so weiter gehen kann"

Ich mache eine eindeutig unfreundliche Handbewegung, sehe jedoch noch immer nicht auf.

Schmale, angenehm kühle Hände zwingen mich meine sitzende Position aufzugeben.

„ Sieh mich gefälligst an Glutauge!" werde ich angefahren und ich dumme Kuh gehorche.

Ob aus eigenem Antrieb, oder aus Wut über den Ton und den nervigen Spitznamen will ich lieber nicht ergründen.

„ Ich kann es nicht leiden wenn du mich so nennst" speie ich zurück und funkele

ihn böse an, wohl wissend, dass ich diesen Namen noch nie sosehr verdient habe wie in diesen Augenblick.

Das entwaffnende Lächeln meines Gegenübers trifft mich mit voller Wucht und schleudert mich aus der Bahn.

„ Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung" wispert es mir entgegen.

Merlin, wie kann Jemand nur so viel Sinnlichkeit in die Stimme legen?

Ich spüre wie mein Unmut sinkt und meine Beine anfangen sich, wie in so vielen ähnlichen Situationen zuvor, in Pudding zu verwandeln.

„ Brenna?" haucht der junge Mann vor mir und in der Nennung meines Namens liegt sowohl Frage als auch Bestätigung.

Wie könnte ich anders handeln als ich es nun tue?

Ich ergebe mich der Versuchung, der süßen Gewohnheit, den unleugbaren Verlangen und küsse die warmen Lippen vor mir.

Sind es Minuten, Stunden oder gar Tage die vergangen sind als wir uns schwer atmend wieder von einander trennen?

Mir ist es verflucht egal.

Worte sind nicht mehr nötig, wir haben Beide unsere Wahl getroffen.

Seit wir uns das Erste mal gesehen haben, zog etwas Unnennbares uns zueinender hin.

Egal ob wir uns stritten, leidenschaftlich hassten oder ab dem Weihnachtsball in der fünften Klasse heißblütig, aber heimlich, liebten, uns war immer bewusst, dass der eine ohne den Anderen nicht sein konnte.

„Dein Vater wird mich umbringen" flüstert er in mein Haar.

„ Er wird sich hinten anstellen müssen, denn vorher wird Simon mich hierfür vierteilen"

gebe ich leise zurück.

Ich bin nicht stolz darauf jahrelang ein so großes Geheimnis vor meinen besten Freund gehabt zu haben.

Mein Liebster lacht leise und küsst zart mein Ohrläppchen.

Ich seufze.

Falscher Ort, falsche Zeit fällt mir da ein.

Schade.

Noch ein Kuss.

„ Da wäre ich mir nicht so sicher" sagt er.

Ich schiebe ihn ein Stückchen von mir, weit genug um ihn anzusehen und wortlos eine Erklärung zu verlangen.

Das kann ich gut, solche Blicke sind mir in die Wiege gelegt worden.

Sein Daumen glättet sanft die zornigen Falten auf meiner Stirn.

„ Reiß mir nicht gleich den Kopf ab Bren. Ich habe deinen Wiesel schon nichts getan" spottet er.

Ich schnaube undamenhaft.

„ Vielmehr muss ich diesen Knirps ab jetzt wohl für immer dankbar sein" brummt er und ich gerate völlig aus der Fassung.

„ Was hast du mit Simon gemacht?" bedränge ich ihn und trommele mit den Fäusten auf seinem breiten Brustkorb.

schöner Brustkorb, mit weicher, unbehaarter Haut und sehnigen Muskeln, kleinen dunklen Brustwarzen von denen ich weiß dass sie sich….

Schluss jetzt Brenna!

Ich bin ja so was vom an Arsch.

Eine verliebte Hexe bist du.

Oh Merlin…

Eine Bewegung von ihm holt mich in die Gegenwart zurück und erinnert mich an den Ernst der Lage.

Simon!

„ Nichts", beginnt er, " alles war wie immer. Ich saß beim Frühstück als er mit seiner kleinen Longbotten Freundin in die große Halle kam.

Ist schnurstracks auf mich zu marschiert und hat mich angesehen.

Völlig Ernst, ohne Hohn, ohne Spott und euer verfluchtes Gryffindorgehabe…"

„ Devlin!" drohe ich ihm.

„ Sorry Baby, die Macht der Gewohnheit.

Jedenfalls hat Weasley mir in die Augen gesehen und gesagt: Rede mit ihr, bevor ihr beide es für immer bereut."

Ich starre Devlin an, denke an den lieben Simon und kann nicht anders als glücklich zu lächeln.

„ Dann ist der Kerl auch noch unverschämt geworden" beginnt der Blonde Mann der mich im Arm hält.

„hat sich zu mir gebeugt und mir ins Ohr geflüstert, dass wenn ich dir wehtue, ich es bereuen würde. Er würde mich langsam und qualvoll vergiften, und keiner würde ihn auf die Schliche kommen" wütet mein Geliebter.

Aus Rücksicht unterdrücke ich meinen aufsteigenden Lachanfall und verstecke stattdessen meinen Kopf an seiner Schulter wo ich ungesehen grinsen kann.

„ Also" setzt er wieder an und zeichnet kleine Kreise auf meiner Hüfte.

„ Eine Gryffindor und ein Slytherin?"

Ich sehe ihm wieder ins Gesicht.

„ Wäre nicht das Erste mal!" schieße ich zurück.

„ Kann das gut gehen?"

Ich denke an meine Eltern, an das Wunder meiner Existenz und meine Augen beginnen sicher zu leuchten.

„ Wenn wir uns Mühe geben" antworte ich ihn fest.

Er ist immer noch unsicher. Noch nie habe ich ihn so ängstlich gesehen.

„ Es ist nicht leicht mit mir Brenna" seine Stimme ist noch dunkler als sonst, rau und unleugbar traurig.

Ich weiß was er meint, ich weiß er denkt an all die Dinge die uns solange davon abgehalten haben uns zueinander zu bekennen.

Ich werde ihm nachher eine Menge erzählen müssen.

Die Geschichte meiner Familie.

Doch jetzt habe ich ganz Anderes vor.

„ Halt endlich die Klappe Malfoy und küss mich!" fordere ich streng.

„ Wie sie wünschen Miss Snape"

Er erfüllt meinen Willen indem er mich fest und keineswegs unterwürfig an sich zieht.

Na das kann ja was werden…!