Name: Auf der Flucht

Name des Autors: Katzenauge

Disclaimer: Mir gehört nix! Ihr kennt das ja

Rating: R - könnte in einigen Kapiteln etwas brutal werden

Zusammenfassung: Draco ist seit zwei Jahren auf der Flucht, weil er sie nicht töten konnte. Aber dann begegnet er ihr wieder...

Fehlt noch etwas? Ach ja, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen

Kapitel 1

Er stand, verborgen in einem Tarnumhang, im Schutz eines Hauseinganges, die Augen misstrauisch auf die Straße gerichtet. Seit zwei Jahren war er nun auf der Flucht, verfolgt von beiden Seiten. Beide – die gute, sowie die schlechte Seite – wollten seinen Tod sehen. Für die Einen war er ein Verräter, für die Anderen ein Todesser.

Normalerweise mied er Städte und Dörfer, aus Angst, dass jemand ihn erkannte. Seit zwei Jahren nun ging er kaum noch ein Risiko ein, war nach dem Schulabschluss wie ein Feigling geflüchtet und nur wegen ihr. Er schnaubte abfällig. Damals war er schon so gut wie in den Reihen des dunklen Lords aufgenommen worden. Er musste nur eine Aufgabe meistern.

Flashback

Das Einzige, was du tun musst, um dem dunklen Lord zu gefallen, ist, sie zu töten!"sprach sein Vater feierlich.

Er kniete vor seinem Vater wie vor einem König. Bald würde er ihn stolz machen! Gespannt wartete er darauf, den Namen seines ersten Opfers zu hören. Es war wahrscheinlich nur ein widerliches Schlammblut.

„Töte das Schlammblut Potters!"knurrte er heiser. Zu seinem Glück war sein Kopf gesenkt, als sich seine Augen vor Entsetzen geweitet hatten.

Dabei wusste er noch nicht einmal den Grund. Er hasste Granger. Sie war ein Schlammblut. Schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er würde seine Aufgabe erledigen und dann dem dunklen Lord dienen.

Flashback Ende

Eine leichte Aufgabe, tja, und er war gescheitert. Wegen ihr. Und jetzt lebte er wie ein Bettler und reiste von einem Ort zum Anderen, damit keiner seine Spur aufnehmen konnte.

Von der anderen Straßenseite hörte er ein Rascheln. Sofort spähte er in die Dunkelheit, den Zauberstab in seiner Hand. Aber es war nur eine Ratte, die auf der Suche nach etwas zu essen war.

Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Es war keine gute Idee gewesen, die Stadt zu betreten, nur um sich etwas zu Essen zu besorgen. Die Todesser waren nämlich zahlreicher geworden und griffen jede Stadt an, sodass die Auroren kaum etwas unternehmen konnten.

Der dunkle Lord wurde stärker und stärker. Vielleicht hätte er die Aufgabe erledigen sollen. Eine Gelegenheit hätte sich bestimmt ergeben. Dann würde er jetzt jedenfalls für eine Seite kämpfen und müsste sich nicht verstecken wie ein räudiger Hund.

Sein Magen knurrte gefährlich. Er stieß seinen Atem aus und wagte sich hinaus. Niemand war auf den Straßen. Alle hatten Angst vor den Todessern, sodass sie sich schon vor Sonnenuntergang verbarrikadierten. Er trat aus der Gasse und blickte sich um. Er hörte lautes Lachen. Reflexartig presste er sich an die Wand und horchte in die Finsternis.

„Bitte nicht!"wimmerte eine junge Frau.

Lachen folgte. Es mussten mindestens drei sein, die die Frau angriffen, vermutete er. Er wollte wieder in der Gasse verschwinden, als er einen Schmerzensschrei hörte.

„Du verdammtes Schlammblut!"schrie einer der Männer.

Er hörte Schritte und zog sich in die Dunkelheit zurück, bis er schließlich wieder am Hauseingang stand. Seine Augen suchten die Umgebung ab. Die junge Frau stolperte, halb an der Wand abgestützt, die Gasse entlang, offensichtlich auf der Flucht vor den Männern.

Der Mond, der sich gerade dazu entschieden hatte, hinter den Wolken hervorzutreten, beleuchtete die Szenerie. Erschrocken hielt er die Luft an, als er erkannte, um wen es sich handelte.

Er hatte sie zwar seit zwei Jahren, seit dem Abschlussball, nicht mehr gesehen, aber es bestand kein Zweifel. Sie war es.

Flashback

Er betrat den Speisesaal. Fröhlichkeit und Ausgelassenheit sprangen ihm entgegen. Er sah sich mürrisch um. Vor drei Tagen hatte er seine Aufgabe bekommen und bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt, sie auszuführen. Sie fiel ihm sofort ins Auge, schon seit Jahren hätte er sie überall wiedererkennen können.

Sie war ein Schlammblut und eine Freundin Potters. Er schnaubte abfällig und beobachtete sie unauffällig. Sie tanzte gerade mit dem Wiesel.

Ihre Haare waren hochgesteckt und entblößten einen zarten Hals. Das Abendkleid, das sie trug, harmonierte gut mit ihrer braunen Haut. Sie sah gut aus, dass musste sogar er zugeben. Aber sie war ein Schlammblut und verdiente es nicht zu leben.

Seine Augen verengten sich immer mehr, als er sah, wie sie nicht nur mit Wiesel, sondern auch mit den anderen Jungen herumalberte. Ihr Gesicht war erhitzt, sodass sie mit einem Glas in der Hand nach draußen ging.

Er nutzte die Gelegenheit und folgte ihr. Sie stand am Geländer, den Rücken ihm zugewandt, und streckte ihr Gesicht in den Himmel. Es war eine sternenklare Nacht. Er trat neben sie und blickte in die Dunkelheit.

„Was willst du?"Ihre Stimme war feindselig, ja fast schon voller Hass.

„Ich genieße die Ruhe hier draußen. Darf ich nicht?"Er blickte sie nicht an.

Sie wandte sich ihm zu. „Oh, und das neben einem Schlammblut?" Sie zog spöttisch die Augenbrauen hoch.

Er drehte sich mit einem Grinsen zu ihr um. „Vielleicht habe ich noch etwas mit dir vor?"Er spürte den Zauberstab an seiner Seite und tastete danach.

Er bemerkte ihre Unsicherheit. Ihre Augen huschten ständig von ihm zur Tür, als erwöge sie, ob sie einen kleinen Sprint einlegen sollte. „Lass mich in Ruhe!"zischte Granger.

Er trat näher an sie heran, während sie zurückwich. Dabei stieß sie versehentlich das Glas um, das auf dem Geländer stand. Fluchend bückte sie sich um die Scherben aufzusammeln.

Er dachte kurz daran, sie einfach hoch zu zerren und zum verbotenen Wald zu schleppen. Er musterte sie, als sie so vor ihm kniete.

Plötzlich stieß sie einen leisen Schrei aus. Sie hatte sich geschnitten. Das Blut war rot und rein, genau wie seines. Ohne nachzudenken bückte er sich und nahm sanft die Hand von Granger.

Automatisch bewegte er den verletzten Finger zu seinem Mund und saugte zärtlich an der Wunde, die Augen dabei geschlossen. Die Welt schien stehen zu bleiben.

Wenige Sekunden später realisierte er, was er getan hatte und ließ sie abrupt los. Entsetzt sahen sie sich in die Augen, bis er leise fluchend den Augenkontakt brach.

Diese bersteinfarbenen Augen hatten ihn fasziniert, obwohl er es nicht zugeben wollte. Er warf ihr noch einen wütenden Blick zu, ehe er aufstand und verschwand. Für immer...

Flashback Ende

„Granger!"flüsterte er. Er sah sie. Sie hatte sich nicht verändert. Haare lösten sich aus dem Zopf, hingen ihr wirr ins Gesicht. Mit einer Hand hielt sie krampfhaft die Fetzen ihrer Bluse zusammen. Gleich wäre sie auf gleicher Höhe. Sollte er sie den Männern überlassen? Was würden sie mit ihr anstellen?

Blitzschnell ergriff er Grangers Hand und zog sie mit einem Ruck in den Hauseingang. Schnell legte er den Tarnumhang um sie und drückte sie gegen die Wand, seine Hand auf ihren Mund gepresst. Sie versuchte sich zu wehren, ihn abzuschütteln und wegzulaufen.

„Sei ruhig! Sonst erwischen sie uns!"zischte er in ihr Ohr. Tatsächlich verhielt sie sich ruhig, sodass er seinen Griff etwas lockerte. Angespannt lauschte er den Geräuschen in der Gasse, bis er die Schritte ausmachte, die leise wiederhallten.

„Bist du sicher, dass sie hier entlang ist?"knurrte jemand.

„Ja!"grunzte ein anderer. Sie kamen näher.

Instinktiv presste er sich an die junge Frau, als ob er sie mit seinem Körper vor den anderen abschirmen wollte. Die Wärme, die sie ausstrahlte, hatte er lange nicht mehr gefühlt. Eine seit zwei Jahren unbekannte Sehnsucht stieg in ihm auf, die er erfolgreich wieder unterdrückte.

Er sah die Männer – vier an der Zahl – die an ihnen vorbei hasteten. Er atmete auf, verharrte aber immer noch in dieser Position, falls sie noch einmal umkehren sollten. Erst nach einer ganzen Weile löste er sich von ihr und nahm den Umhang ab.

Ihre Augen weiteten sich. „Malfoy?" hauchte sie ungläubig.

Draco beachtete es nicht, sondern lugte um die Ecke nach den Männern. Er wusste, er hatte sich verändert.

Nach zwei Jahren hätte kaum einer noch den Slytherin-Prinzen in ihm erkannt. Seine Haare waren länger geworden und verdreckt, ebenso wie seine Kleidung. Nichts erinnerte mehr an den alten Draco Malfoy. „Sie sind weg!" Er drehte sich zu ihr um.

Sie nickte wie in Trance und streckte eine Hand nach ihm aus, als wollte sie seine Wange streicheln.

Er verengte die Augen bedrohlich, sodass sie zusammenzuckte. So standen sie beide da und starrten sich an.

Draco war es, der das Schweigen brach. „Du solltest jetzt gehen, zu Potter und zu Wiesel. Sie vermissen dich bestimmt schon! Ein Wunder, dass du dich alleine überhaupt hierhin getraut hast!" Er konnte ein spöttisches Grinsen nicht unterdrücken.

Sie verschränkte die Arme voreinander. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er ihren Gesichtsausdruck als trotzig empfunden. „Mehr hast du nicht zu sagen?"

Er sah sie erstaunt an. „Du willst also wirklich Konversation mit mir betreiben, Granger?"

„Wieso bist du nach dem Abschlussball so plötzlich verschwunden?"

Er drehte sich um. „Das hier ist nicht der richtige Ort, um eine Unterhaltung zu führen!"Einen letzten Blick zu der Stelle, an der die Männer verschwunden waren. Dann trat er hinaus.

„Was hast du vor?"In ihrer Stimme schwang Angst mit.

„Ich gehe! Wonach sieht es denn aus?" Sein Magen knurrte leise.

Granger packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.

Völlig perplex ließ er es zu, bis sie die Straße erreichten. „Was soll das?"Er riss sich los.

„Du hast Hunger!"meinte sie ungerührt.

Er wollte es nicht zugeben, aber er fühlte sich unwohl. Genau hier, wo sie standen, gaben sie nämlich eine perfekte Zielscheibe ab.

Sie zog ihn ohne Kommentar weiter auf die andere Straßenseite und eilte mit ihm durch die Nacht. Kurz darauf blieb Granger stehen und öffnete eine Tür. Misstrauisch starrte er in die Finsternis. Was, wenn es eine Falle war?

---

So, ehrliche Antwort: Soll ich weiterschreiben? Und wenn ja, erwarte ich mindestens 5 Reviews! Fangen wir mal klein an, irgendwann wird es sich steigern...

---