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Reviews:

An Sunnilein: Danke! Ich hoffe, dir gefällt dieses Kapitel auch!

An Anyjule: Ja, eigentlich dürfte ich nichts erwarten, weil man darüber nicht urteilen sollte. Zu schlimm sind solche Erfahrungen!

An Tash: Wenn du wirklich alles machen willst... Das Problem ist, ich kann es nicht kontrollieren! Leider! Aber ich würde erst mal klein anfangen mit: Lauf einmal im Kreis, und belle dabei! Danach fragst du deine Eltern/Freunde, ob sie mit dir Gassi gehen! Danach wirfst du dich vor den PC und betest mich an! Du kannst die ersten Sachen auch weglassen und sofort zum Anbeten kommen! Würde mir nichts ausmachen...

An Weltherscherchen: Nicht von schlechten Eltern? Mein Schreibstil? Eigentlich hätte ich solche Worte benutzt wie: Umwerfend, bezaubernd, atemberaubend... gg! Freue mich immer neue Leser zu erhalten!

An Hannah: Ich hoffe, ich habe schnell genug geschrieben...

An Kissymouse: So viele Fragen! Aber beantworten kann ich keine! Lies es selbst! Vielleicht findest du in diesem Kapitel schon einige Antworten!


An Dieutrixx: Danke, werde mein Bestes geben und euch zufrieden stellen!

Kapitel 6

Es war dunkel, als er sich vorsichtig umsah. Er war erneut in einer Stadt in der Nähe von London und sah sich misstrauisch um, obwohl keiner ihn oder Granger in seinen Armen sehen konnte.

Sicherheitshalber hatte er nämlich seinen Tarnumhang um sie beide gelegt.

Die junge Frau in seinen Armen rührte sich nicht, seit dem Vorfall am Morgen. Er hatte den ganzen Tag über versucht auf sie einzureden.

Aber ihre leeren Augen hatten ihn nur angesehen, als würden sie ihm die Schuld dafür geben.

„Gleich kannst du dich ausruhen!"flüsterte Draco und bog in eine Seitengasse ein. Hier war es dunkel. Er fühlte sich sofort sicher. Dann kam er zu einer Tür.

Misstrauisch musterte er noch einmal seine Umgebung, ehe er anklopfte und wartete.

Ein junger Mann in ihrem Alter öffnete die Tür, in der Hand einen Zauberstab und beobachtete mit verengten Augen die Straße. „Wer ist da?"knurrte er.

„Nimm den Zauberstab herunter, Blaise!"zischte der Blonde.

„Draco?"

Innerlich verdrehte der ehemalige Slytherin die Augen. „Wer sonst?"Er schob sich an Blaise vorbei und ging in das Haus.

Erst als er sicher war, dass sich niemand hier befand, schob er den Tarnumhang zurück.

Blaise, der ihm gefolgt war, sah ihn erfreut an. „Wer hätte gedacht, dass du mich mal besuchst!"

Draco streifte den Umhang nun vollends ab.

Blaise hielt erschrocken die Luft an, als er Granger sah. „Bei Merlin, ist sie tot?"Er trat zu ihnen hin und wollte ihren Puls fühlen.

Aber Draco wusste, dass das keine gute Idee war. Die ehemalige Gryffindor wollte wahrscheinlich von keinem Mann mehr berührt werden. Er wich vor seinem besten Freund zurück. „Nicht!"meinte er.

Blaise blieb stehen und musterte Grangers Gesicht, das von den Schlägen blau und rot war. Dann schluckte er. „Bei Merlin!"stammelte er. „Das kann nicht wahr sein!"Seine Augen wurden groß.

„Kann ich sie in dein Schlafzimmer bringen? Sie braucht unbedingt etwas Schlaf!"

Blaise nickte und zeigte ihm das Zimmer. Sanft legte Draco Granger auf das Bett und deckte sie zu.

Ihre leeren Augen starrten ihm entgegen. Nachdem der Blonde das Zimmer verdunkelt hatte, kehrte er zu Blaise zurück.

„Sie wurde vergewaltigt, oder?"fragte der ohne Umschweife.

Draco runzelte die Stirn. War es so offensichtlich?

Blaise fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten. „Diese leeren Augen vergesse ich nicht!"

Langsam sickerte es zu Draco durch. „Sie... sie wurde schon mal..."

Sein bester Freund nickte. „Damals, als sie von den Todessern gefangen worden war."Er senkte den Blick. „Ich konnte die anderen nicht davon abhalten!"

Und genau jetzt fügten sich die einzelnen Puzzleteile zusammen. Darum hatte sie auf seine Berührungen so reagiert.

Bei Merlin, was musste sie nur gefühlt haben? Er schluckte. „Du hattest sie gerettet, oder? Sie hatte so etwas erwähnt."

Blaise nickte. „In einem unbeobachteten Moment konnte ich sie hinausschaffen. Leider hatte sie da schon den Armreif um. Nur Voldemort kann ihn wieder entfernen. Kurz darauf flog meine Deckung als Spion auf. Ich musste fliehen."

Für Draco war es immer klar gewesen, dass Blaise nie ein Todesser sein wollte, im Gegensatz zu ihm. Blaise war viel zu freundlich und nett gewesen.

Aber er konnte sich seinen Eltern nicht entziehen, sodass er dann als Spion gearbeitet hatte.

Sie redeten ziemlich lange, bis Draco irgendwann aufstand, um nach Granger zu sehen. Leise öffnete er die Tür und sah hinein. Sie lag immer noch so da, wie er sie verlassen hatte.

Es schien, als wäre sie endgültig gebrochen, als könnte sie nicht mehr vor den Geschehnissen fliehen. Er trat vorsichtig näher und beugte sich vor. Sie hatte die Augen nicht geschlossen.

„Hermione?" flüsterte er.

Sie reagierte nicht.

„Hermione, es tut mir Leid!"Er hatte sich noch nie in seinem Leben entschuldigt. Nie hatte ihm etwas Leid getan. Und nun?

Nun tat es ihm Leid, dass er ihr nicht geholfen hatte, machte sich Vorwürfe, dass er nicht irgendetwas getan hatte.

„Hermione, verstehst du mich? Es tut mir Leid!"Er seufzte leise, weil er dachte, sie höre ihn nicht. Er unterdrückte den Wunsch, sie in seine Arme zu nehmen und zu streicheln. Aber sie hätte sich wahrscheinlich gewehrt.

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Sie fühlte sich beschmutzt und schuldig. Es war ihre Schuld, dass ihr Körper und ihre Seele geschändet wurden.

Sie hätte sich noch mehr wehren können, hätte es verhindern können. es wäre nicht passiert, wenn sie sich gewehrt hätte.

Was würden die anderen denken, wenn sie wüssten, was sie gemacht hatte? Sie würden sie verachten, sie hassen.

Irgendwann kam Malfoy herein und redete auf sie ein. Sie verstand nicht, was er sagte. Sie wollte es auch nicht. Das einzige, was sie wirklich wollte, war, dass er ging.

Er sollte sie nicht so sehen. So verletzt, so schmutzig, so schuldig. Er hasste sie wahrscheinlich, weil sie es zugelassen hatte. Und nun kam er, um sie zu verhöhnen.

Malfoy beugte sich zu ihr vor, sodass er direkt in ihre Augen sehen konnte. Hermione suchte in den seinen nach der Verachtung, den Hass, die Schuld, die er ihr gab.

„Hermione, es tut mir Leid!"

Es tat ihm Leid? Wozu? Ihn traf keine Schuld. Sie war es doch, die es zugelassen hatte.

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„Ich hätte es verhindern sollen."flüsterte er. Obwohl er es nicht zugeben wollte, machte es ihm Angst, dass sie nicht reagierte. Was, wenn sie sich gar nicht mehr davon erholen würde? „Hermione, bitte rede mit mir!"flehte er.

Sie schwieg weiterhin.

„Blaise hat mir von deiner Gefangenschaft erzählt!"

Ihre Augen weiteten sich. Er wusste es nicht, aber sie dachte gerade, dass Draco sie so umso mehr hassen würde, da er jetzt wusste, dass sie es noch viel öfters zugelassen hatte.

„Hermione, bitte! Niemand wird dir mehr etwas antun. Ich verspreche es dir! Rede mit mir!"

Ihre Hand bewegte sich und streifte kurz seinen Arm an der Stelle, wo immer das dunkle Mal lag.

„Niemand wird dir mehr Gewalt antun, Hermione! Ich werde dich beschützen!" Und er meinte es ernst. Er wollte die alte Granger zurück und wollte sie beschützen. Ihre Hand lag auf seinem Arm.

Dann schloss die Brünette langsam die Augen und war eingeschlafen.

Draco saß noch eine ganze Weile da, ohne sich zu rühren, aus Angst, er könnte sie dadurch wecken. Sie schlief tief und ruhig.

Schließlich stand er auf und ging zu Blaise zurück, der auf der Couch auf ihn wartete.

„Ich kann sie mit zu Dumbledore nehmen!"meinte sein bester Freund ruhig.

„Nein!" zischte Draco, für seine Verhältnisse ungewohnt heftig.

Blaise zog nur eine Augenbraue hoch. „Ich dachte, sie sei dir nur ein Klotz am Bein?"

Er ließ sich neben ihn fallen. „Sie kann nicht, wegen dem Armreif. Sonst wüsste Voldemort sofort, wo sich das Hauptquartier befindet!"

Und er wollte glauben, dass es der einzige Grund war, warum er Granger weiterhin mitnehmen musste.

„Warum hast du dich eigentlich nicht Dumbledore angeschlossen?"fragte Blaise.

Draco zuckte die Achseln. „Wer hätte mir geglaubt? Sie hätten mich alle gehasst, zu sehr liebte ich es, die anderen fertig zu machen. Und dann sollen sie mir glauben, dass sich alles geändert hat?"

Er seufzte leise und ließ den Kopf hängen.

„Und jetzt?"durchbrach Blaise die Stille. „Gäbe es jetzt keinen Grund, die Seite zu wechseln?"

Überrascht sah Draco auf, wusste nicht, was sein Gegenüber gemeint hatte, bis er den Blick zu dem Schlafzimmer bemerkte. Er verengte seine Augen. „Sie ist nur bei mir, weil sie alleine nicht lange überleben würde."

„Natürlich!" meinte Blaise nur und stand auf. „Morgen früh müsst ihr von hier verschwinden!"

Draco nickte. Bis morgen früh wären sie wahrscheinlich vor den Kopfgeldjägern sicher. Noch ein letztes Mal ging er zu Granger, die immer noch ruhig auf dem Bett schlief.

Er hockte sich vor ihr hin und ergriff sanft ihre Hand. Sie reagierte nicht.

„Ich werde dich vor den anderen beschützen!"flüsterte er. Er war noch wach, als der Morgen graute.

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