Last Christmas

„Die Sechstklässler sind dieses wie jedes Jahr dazu aufgefordert, bei dem Aufbau der Weihnachtsdekoration der Großen Halle mitzuhelfen. Ohne Magie, versteht sich. Es fördert das Gemeinschaftsbewusstsein und vielleicht ergeben sich ja neue Kontakte, auch außerhalb eures eigenen Hauses.

Ihr werdet dafür am letzten Schultag früher von Unterricht befreit, so dass auch noch die, die über Weihnachten nach Hause fahren wollen, mithelfen können.

Albus Dumbledore

PS: Es gibt keine Möglichkeit, euch davor zu drücken. Ihr braucht es auch nicht mit Bestechung zu versuchen, so wie die Weasley Zwillinge zu ihrer Zeit. Ihre Süßigkeiten waren vorzüglich, keine Frage, aber Aufbauen mussten sie trotzdem."

„Waaas? Und ich dachte, Fred und George wollten mich auf den Arm nehmen!", rief Ron aus, als er diesen Zettel am im Schwarzen Brett im Gryffindorraum las. Lavender hinter ihm kicherte und stieß ihn in den Rücken.

„Won- Won, wir können uns doch zwischendurch mal verdrücken", sagte sie. Harry verzog das Gesicht und schaute sich um. Hoffentlich hatte Hermine nichts mitbekommen.

„Außerhalb unseres eigenen Hauses? Da wird Anthony sich freuen", sagte sie lautstark neben Harry. Natürlich hatte sie etwas mitbekommen.

Ron gab ein undefinierbares Geräusch (für Harry klang es wie ein Grunzen) von sich. Er verzog sich mit Lavender in eine Ecke, um ungestört zu sein.

„Professor McGonagall, werden Sie auch dabei sein?", fragte Hermine ihre Lehrerin, die den Zettel soeben angeheftet hatte. Harry setzte sich an einen Tisch in der Nähe.

„Die Hauslehrer werden den Aufbau und die Schüler beaufsichtigen, natürlich. Dazu wird Dumbledore für ein paar Stunden einen Zauber über die Große Halle legen, der jegliche Nutzung von Magie lautstark anzeigen wird."

„Das ist großartig, Professor", strahlte Hermine. Dann ließ sie sich auf einen Stuhl neben Harry plumpsen.

„Meinst du das ernst?", fragte Harry, als McGonagall raus war.

Hermine zuckte mit den Schultern. „Ja? Immerhin könnte das wirklich zu einem besseren Verständnis beitragen... Überleg doch mal, alle Häuser werden da sein. Auch Ravenclaw."

„Aber auch Slytherin, Hermine."

„Du wirst es überleben, Harry. Außerdem darf Malfoy keine Magie benutzen."

Harry winkte ab. „Dann wird er keinen Ärger machen, glaubst du? Da kennst du ihn aber schlecht."

>

„Wir haben kein Zaubertränke, das ist ein Vorteil, findest du nicht?", wollte Harry Ron aufmuntern. Sie waren auf dem Weg zur Großen Halle, und Ron sah sich immer wieder ängstlich um.

„Jaah, sicher", sagte Ron.

„Lavender kannst du sagen, du hättest furchtbar viel zu tun."

„Pah."

„Ich verstehe sowieso nicht, warum du nicht einfach Schluss machst."

„Weasley hat jemanden gefunden, der sich trotz seiner Armut und seines Gestankes mit ihm abgibt, Potter", schnarrte es hinter Harry. Sie hatten sie Eingangshalle erreicht. „Da wird er nicht so schnell Schluss machen."

Harry und Ron fuhren herum. „Klappe, Malfoy", sagte Ron.

Malfoy stand an der Mauer gelehnt, einen Arm um Pansy Parkinson. „Und du, Malfoy? Hast eine gefunden, die sich trotz deiner Arroganz und deiner Überheblichkeit mit dir abgibt?", sagte Harry.

Malfoy zog seinen Arm zurück und kam auf Harry zu. „Und was ist mit dir, Potter? Will sich niemand mit dir abgeben? Wie kommt es, der Auserwählte ist der einzige, der alleine bleibt? Tja, vielleicht ist eine Narbe doch nicht so toll, wie du immer dachtest. An deiner Stelle würde ich eine Operation in Betracht ziehen."

Malfoy lachte, Pansy kreischte schrill auf. Harry musste Ron festhalten, damit er sich nicht auf Malfoy stürzte, und hatte deswegen keine Zeit, über eine passende Entgegnung nachzudenken.

„Zisch ab", sagte er stattdessen einfach und zog Ron zur Großen Halle. Die zwölf Bäume standen schon darin, jedoch noch nicht geschmückt. Anstelle der Haustische lagen Leitern, Kartons und Tüten in der Mitte.

„Ich klettere bestimmt nicht zur Spitze eines Baumes, das sag ich dir jetzt schon", sagte Ron, als er seinen Blick an einem Tannenbaum hoch schweifen ließ. Harry folgte seinem Blick. Es stimmte, die Bäume waren schon riesig.

Nur wenige Schüler waren hier versammelt. Ron atmete auf.

„Sie wird noch kommen, freu dich nicht zu früh. Wir sind nur die ersten", sagte Harry. Er warf einen Blick nach hinten und sah Malfoy, Crabbe und Goyle, sowie dahinter Pansy und ihre Clique eintreten.

„Außerdem ist Lavender dein geringstes Problem", sagte er zu Ron. Auch Ron blickte sich um und verdrehte die Augen.

„Das scheint ein lustiger Nachmittag zu werden", meinte er ironischer Weise.

Malfoy grinste sie im Vorbeigehen an, während Crabbe und Goyle die Fäuste ballten. „Uh", machte Ron. Sie warteten, bis die Slytherin Mädchen auch vorbei waren, dann setzen sie sich in Bewegung zu den Schülern.

Die Hauslehrer waren ebenso da. Harry und Ron stellten sich zu McGonagall, Snape ignorierten sie. Außer ihnen waren schon Dean und Seamus da.

„Na, alles klar? Das wird bestimmt lustig", sagte Dean und klang, als freute er sich ehrlich. Seamus blickte ihn stirnrunzelnd an, dann wandte er sich an Ron und Harry.

„Ihr müsst bedenken, er kennt es aus seiner Kindheit nicht anders", entschuldigte er seinen Freund. Die beiden nickten. „Ich eigentlich auch nicht", sagte Harry, „Aber ich habe in meiner Kindheit genug Weihnachtsdekoration aufgehängt, das reicht für mein restliches Leben."

Seamus klatschte ihm mitfühlend auf den Rücken. „Na sieh mal, wer da kommt, Won- Won", sagte er dann zu Ron. Ron verzog das Gesicht, drehte sich aber um und empfing seine Freundin nach ihren Wünschen.

Nach mehreren Minuten war die Halle gefühlt mit dem Gesumme des sechsten Jahrganges. Selbst die letzten trafen ein, und schließlich kam Dumbledore in die Halle und verschaffte sich Aufmerksamkeit.

Während dieser redete, ließ Harry seinen Blick über die Schüler streifen. Hermine stand neben Anthony Goldstein und blickte düster zu Ron, daneben stand Luna und starrte verträumt Dumbledore an, ein paar Hufflepuff Schüler, weitere Ravenclaws, darunter auch Cho Chang, die aufmerksam zuhörte. Letztes Jahr um diese Zeit hatte Harry noch Gefühle für sie gehabt. Und ihr sie sogar gestanden, denn wann, wenn nicht zu Weihnachten, war der geeignete Zeitpunkt dafür? Am nächsten Tag war sie dann mit Cedric Diggory, einem Hufflepuff, zusammen gekommen. Er stand auch heute neben ihr, und irgendwie versetzte es Harrys Herzen ja doch einen Stich.

Er guckte weiter. Dort standen die Slytherin, es gab nur wenige, mit denen man einigermaßen friedlich auskommen konnte. Er vermied es, mit ihnen zu sprechen, so wie sie es vermieden, mit Gryffindor zu reden. Sein Blick fiel auf Malfoy, der in diesem Moment den Kopf drehte und Harry ansah. Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen. Der schlimmste aller Slytherins, sein Erzfeind. Ließ keine Gelegenheit aus, sich über Harry und seine Freunde lustig zu machen. Noch nicht einmal zu Weihnachten, wie man heute gesehen hatte.

Malfoys Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, und Harry wandte seinen Blick ab. Die restlichen Slytherin erschienen ihm harmlos, im Gegensatz zu Malfoy. Ein weiterer Blick in dessen Augen brachte Harrys Blut in Wallung. So, wie der guckte, heckte der doch wieder etwas aus. Unbewusst ballte er seine Fäuste.

Bewegung kam in die Menge. „He, Harry, komm", sagte Ron. Harry drehte Malfoy den Rücken zu und ging mit Ron zu einem der Kartons. Jede Menge Lichterketten befanden sich darin. Harry und Ron nahmen jeweils eine, genauso wie Lavender und Parvati.

„Wohin damit?", fragte Harry. Ron blickte sich um. „Am besten ganz unten auf einen Baum", meinte er. Sie steuerten den nächsten Baum an, der einen Umfang von bestimmt drei Metern hatte und Harry drapierte seine Lichterkette darum. Ron verhedderte sich mit seiner, und Lavender eilte ihm zur Hilfe. Parvati lachte und zog Harry mit sich.

„Komm, die beiden schaffen das schon", meinte sie. Diesmal nahm sich Harry eine Kiste mit Anhängern aus einem der Kartons. Pech nur, dass im selben Moment jemand anderes auch danach griff. Harry blickte hoch.

„Du schon wieder!", sagte er, doch dann ließ er die Kiste los. Er hatte keine Lust auf Streit. Schnell nahm er sich eine neue.

„Glaub ja nicht, dass du so einfach davon kommst, Potter", sagte Malfoy noch, als er abzischte. Harry schüttelte den Kopf und steuerte wieder seinen Baum an. Warum ließ Malfoy ihn nicht einfach in Ruhe? Aber das er wirklich arbeiten würde, hätte Harry nicht erwartet. Eher, dass er sich von Anfang an drücken würde.

Ron kam zu ihm gerannt und brachte Harry zum Stoppen.

„Schnell, komm mit", keuchte er. Er zog Harry zu einem Baum am anderen Ende der Halle. Dort positionierte er sich so hinter dem Baum, dass sie von der Halle aus nicht gesehen werden konnten und lugte vorsichtig hervor. Harry achtete nicht mehr auf ihn, er starrte die schon anwesenden Personen an. Malfoy und Pansy an die Wand gelehnt und so versunken in ihren Kuss, dass sie nicht einmal bemerkten, wer sie entdeckt hatte. Harry fühlte sich dermaßen unwohl, aber er konnte seine Augen nicht abwenden. Er hatte sich noch nie darüber Gedanken gemacht, ob die beiden wirklich zusammen waren.

„Ups", machte Ron, der plötzlich neben Harry stand. Harry nickte, Malfoys Kopf schoss augenblicklich zu ihnen und dann bewegte er sich auf sie zu. Pansy quietschte und rannte davon.

„Was habt ihr hier zu suchen?", fragte Malfoy. Ron zuckte mit den Schultern. „Wir schmücken den Baum?" Er hielt demonstrativ Harrys Arm mit der Kiste Anhänger hoch. Harry war noch starr vor Schreck.

Malfoy bückte sich und hob die Kiste auf, nach der er und Harry vorhin gegriffen hatten. „So ein Zufall. Dasselbe hatte ich gerade vor. Da müsst ihr euch wohl einen anderen Baum suchen", sagte er hämisch.

Harry schüttelte langsam den Kopf. „Wir schmücken da, wo es uns gefällt", sagte er leise.

„Wie bitte? Hast du etwas gesagt, Potter?", fragte Malfoy. Harry öffnete seine Kiste, nahm einen Engel, der vor sich hinpfiff, heraus und hing ihn an einen Zweig.

„Nur, dass wir dort schmücken, wo es uns passt. Und das ist hier. Du kannst ja woanders hingehen", sagte er betont gleichgültig. Ron schüttelte den Kopf. „Provozier ihn doch nicht", flüsterte er Harry zu.

Aber Harry hatte das Gefühl, Malfoy etwas zurückzahlen zu müssen. Mehr denn je war er wütend auf ihn und seine bekloppten Freunde. Ab heute würde er sich nichts mehr gefallen lassen.

Malfoy griff nach dem Engel und schmiss ihn auf den Boden. Die piepsigen Protestschreie desselben ignorierte er dabei und starrte Harry wütend an. „Was ist, Malfoy, kein Zauber, der dir helfen kann, ist hier gültig", sagte Harry. Er hob den Engel auf und hing ihn zurück. „Tut mir leid", sagte er zu ihm.

„Das hat es auch", beschwerte sich der Engel. Malfoy packte Harry am Kragen, Ron schrie auf und rannte um den Baum herum. Eine kreischende Lavender lief hinterher. Malfoy irritierte das deutlich, seine Gesichtszüge verwandelten sich in Überraschung. Harry musste darüber lachen, was Malfoy wieder in die Gegenwart zurückholte.

„Was ist jetzt, Potter, kein Wiesel mehr da, das dir treudoof zur Seite steht."

„Ach, und keine Parkinson mehr hier, die dir zur Seite steht", sagte Harry, er wusste selber nicht, warum. Malfoy grinste hämisch.

„Bist du etwa eifersüchtig, Potty? Ich sag dir eins –" Er packte Harry noch fester am Kragen. „Lass bloß die Finger von ihr. Sie macht sich eh nichts aus Gryffindors, sie hasst euch genauso wie ich, kapiert?"

Harry schnitt eine Fratze. „Ich will bestimmt nichts von der Kuh, Malfoy", sagte er, „Und ich hasse alle, die in Slytherin sind, noch mehr, als du die Gryffindor hasst."

„Das kann gar nicht sein." Malfoys Stimme wurde lauter. Er schüttelte Harry, der es langsam satt hatte, in Malfoys Gewalt zu sein. Er wandte sich unter dem Griff, aber befreien konnte er sich nicht. Harry boxte unerwartet in Malfoys Bauch, der sich zusammen krümmte und ihn losließ. Schnell lief Harry in die Halle, unter die Leute und versteckte sich in der Menge.

Er sah Ron nirgendwo, und auch Hermine nicht. Deswegen beschloss er, die Anhänger weiter zu benutzen und verschwand hinter einen anderen Baum. Aber dort lehnte er sich erst einmal gegen die Mauer und sank zu Boden.

Was war denn das gerade gewesen? Malfoy hatte Recht gehabt, Harry war eifersüchtig gewesen – aber auf Pansy. „Diese Gedanken muss ich schnell ausstellen", dachte Harry sich. Er atmete tief durch.

Dann stand er auf und hing die Anhänger auf. Dabei war er in Gedanken und zum Schluss drängten sich ungefähr zwanzig singende Engel auf einer Stelle, während der restliche Baum noch leer war. Harry hörte Stimme sich nähern, dann stand er Parvati und Seamus gegenüber. Parvati runzelte die Stirn, als sie Harrys Konstruktion sah.

„Was soll denn das darstellen?", fragte sie. Harry zuckte mit den Schultern, er selber bemerkte seinen Fehler jetzt erst. „Ich habe nicht nachgedacht", sagte er.

Von der anderen Seite des Baumes kam Malfoy zu ihnen. „Hier versteckst du dich also", sagte er zu Harry. „Soll ich dich unter den Augen deiner Freunde verprügeln, oder sie erst wegschicken?", fragte er weiter.

Harrys Magen machte einen Kuselkopf. „Lass mich in Ruhe, Malfoy", sagte er. Harry wollte ihm aus dem Weg gehen, bis er seine Gedanken unter Kontrolle hatte.

„Das würde ich furchtbar gerne, aber du hast mich geschlagen, das kann ich nicht auf mir sitzen lassen."

„Lass Harry in Ruhe! Wenn er dich geschlagen hat, hattest du es bestimmt verdient!", sagte Seamus. Er stellte sich vor Parvati und verschränkte die Arme.

„Denkst du, du kannst mich damit aufhalten?", fragte Malfoy.

„Vermutlich nicht", meinte Seamus. „Aber einen Versuch ist es wert."

Parvati schlich sich weg, Harry sah es ganz genau. Er machte sich auf den Weg, ihr zu folgen. Doch Malfoy war mit einem Sprung bei ihm und warf ihn zu Boden. Mühsam rappelte Harry sich hoch. Seamus hatte sich auf Malfoy gestürzt und schlug auf ihn ein, Malfoy wehrte sich nach Kräften. Harry hatte wenige Sekunden lang das Bedürfnis, Seamus hoch zuziehen und ihn zu schlagen, aber dann half er ihm dabei, Malfoy zu verprügeln. Gegen zwei hatte er keine Chance und fing deswegen an, zu schreien. Harry legte eine Hand auf seinen Mund, Malfoy versuchte, ihn zu beißen. Er schaffte es tatsächlich, Haut von Harrys Fingern zwischen seine Zähne zu kriegen, aber Harry ließ nicht los. Seamus war der erste, der sich erschöpft zur Seite rollte.

Harry saß auf Malfoys Bauch, eine Hand auf seinem Mund, mit der anderen hielt er ihn unten. Aber Malfoy wehrte sich nicht mehr, sondern ließ seinen Kopf auf den Boden fallen, die Augen geschlossen.

„Schreist du, wenn ich die Hand wegnehme?", fragte Harry. Malfoy schüttelte den Kopf. „Weißt du was? Ich glaube dir nicht", sagte Harry. Erst jetzt öffnete Malfoy seine Augen und blickte Harry böse an.

„Ja, was denn, dazu habe ich wohl keinen Grund, oder?"

Harry spürte etwas nasses an seiner Hand und sie zuckte zurück. „Igitt, Malfoy", meinte er. Rechts von ihm stand Seamus stöhnend auf. „Wie ich sehe, hast du alles unter Kontrolle. Ich hole mal Ron", sagte er. Dann war er weg. Harry rollte sich von Malfoy hinunter und blieb auf dem Boden sitzen, seine Arme um seine Beine geschlungen. Sollte Malfoy doch tun, was er wollte.

Harry rechnete sogar damit, noch mehr geschlagen zu werden, aber es war ihm nun egal. Mit dem, was geschah, hatte er jedoch nicht gerechnet. Er spürte ein Paar Arme, die ihn von hinten umschlangen, und heißen Atem an seinem Ohr.

„Da Weihnachten ist, Harry", sagte unverkennbar Malfoys Stimme. Harry wandte den Kopf, um sich zu überzeugen, dass er sich nicht verhört hatte, und blickte tatsächlich in Malfoys Augen, so nah, wie noch nie.

„Werde ich dich ausnahmsweise verschonen", sprach Malfoy weiter. Harry schluckte. Was war das, eine neue, grausamere Art, sich über ihn lustig zu machen?

„Zu gütig", spottete Harry; seine Stimme klang brüchig. Malfoy grinste. „Ich weiß. So bin ich nun mal."

Dann waren die Arme, die Wärme und die Geborgenheit weg. Ohne sich umzublicken schritt Malfoy mit wehendem Umhang fort. Harry blickte ihm hinterher, und die Maden in seinem Bauch bestätigten das, was er hatte vermeiden wollen: dieses Jahr musste er keine Tränen vergießen, da Harry jemandem sein Herz geschenkt hatte, mit dem er noch lange etwas zu tun haben würde. Vielleicht auf eine andere Art, als die, die er sich nun wünschte.

>Last Christmas, I gave you my heart. But the very next day you gave it away. This year, to save me from tears, I give it to someone special.>