Author's Note: Das dritte Kapitel. Wahrscheinlich das stilistisch und inhaltlich Schlechteste, was ich jemals geschrieben habe.

Ich war nie in irgendeiner Armee und habe daher keine Ahnung, wie so ein Angriff in der Regel abläuft und wie es in einem Militärlager aussieht. Ich habe versucht, das beste draus zu machen, aber mehr war leider nicht drin. Ich verspreche, dass Kapitel 6, wenn Sheppards Erzählung komplett abgeschlossen ist, wieder besser wird.

(3) Afghanistan I

Sanft setzte Colonel John Sheppard den Black Hawk Kampfhubschrauber auf dem unebenen Boden ab. Während die Maschinen langsam ausliefen, eilte ein junger Soldat geduckt auf den Helikopter zu und öffnete die Tür neben Sheppards Pilotensitz.

„Colonel!", schrie er gegen das leiser werdende Dröhnen der Motoren an. „General Hawkins will Sie sehen!"

„Verstanden", antwortete Sheppard und drückte einige letzte Knöpfe, bevor er aus dem Cockpit stieg. Aus einer Seitentür verließen auch zehn Soldaten der Kompanie 5 den Hubschrauber. Seine Männer. Soeben waren sie von einem Aufklärungsflug zurückgekehrt und alle freuten sich auf ein Magen füllendes Abendessen im Lager. Sheppard schloss die Tür den Hubschraubers und sah sich um. Die zehn Männer eilten auf die Zeltstadt zu, welche sie vor wenigen Wochen hier, in der Wüstenlandschaft von Afghanistan, erbaut hatten. Auch sein Magen knurrte und die Hand zum Schutz gegen die rote Abendsonne erhoben, lief er hinter seinen Kameraden her zu den Zelten. Der Weg zum Zelt des Generals war nicht weit und schon nach wenigen Minuten schlug Sheppard die Plane zur Seite und trat ein.

„Sie wollten mich sehen, General?", grüßte er ihn und salutierte.

„Ja, Colonel", erwiderte Hawkins, der über einen Tisch gebeugt dastand. „Kommen Sie mal."

Sheppard trat näher und betrachtete die Karte, die der General betrachtete. Es war eine Karte der Umgebung, auf der alle Lager der Feinde verzeichnet waren. „Morgen früh werden wir diesen Talibanstützpunkt zerstören." Er deutete auf einen der roten Kringel. „Ihre Kompanie wird den Angriff durchführen."

„Wie viele Taliban befinden sich dort?", fragte Sheppard. Er hatte den Stützpunkt schon aus der Luft gesehen: Er bestand aus mehreren eng stehenden Gebäuden mit einem Innenhof und war bis auf ein kleines Tor komplett mit Stacheldraht umzäunt. Aus Plänen aus einem anderen, bereits eingenommenem Lager hatten sie erfahren, dass die Häuser über weitläufige unterirdische Gänge verfügten.

„Nicht mehr als 200." Sheppard hatte 250 Männer. „Sie werden morgen um 6 Uhr ausrücken. Vorher melden Sie sich bei mir. Ich werde Ihnen dann letzte Anweisungen geben."

„Ja, Sir."

„Noch Fragen?"

„Nein, Sir."

„Wegtreten."

Sheppard verließ das Zelt. Er musste die Majors und Lieutenants von ihrem baldigen Angriff auf die Taliban unterrichten. Während er durch die Zeltstadt lief, grummelte sein Magen so laut, dass er glaubte, jeder der ihm begegnete, müsse ihn hören. Nicht mehr lange, und er konnte zu seinen Freunden in die Verpflegungszelte gehen und endlich, nach vielen Stunden Flug über die trockene Landschaft Afghanistans, etwas essen.

Fünfzehn Minuten später saß Sheppard endlich an einem der Klapptische unter dem Sonnenschutz vor einem der Küchenzelte und schaufelte in Gesellschaft seiner Freunde das Abendessen in sich hinein. Neben ihm saß Lieutenant Clive Duncan, ein muskelbepackter Blonder, ihm gegenüber der Chinese Captain Chéng Zhánhé, den alle mit seinem Nachnamen ansprachen (teils aus Unwissenheit über die chinesischen Namen, teils um ihn zu ärgern), und der kleine Captain Richard Patterson, der unter dem Tisch immer wieder gegen Sheppards Schienbein trat und ihn mit seinem breiten Grinsen anschaute. „Nun erzähl schon Shep, hast du sie wieder gesehen?"

„Nein, habe ich nicht", antwortete Sheppard zwischen zwei Löffeln Eintopf.

„Warum nicht?"

„Weil ich den ganzen Tag in der Luft war", meinte Sheppard und verdrehte die Augen. „Sieh es ein Rick, ich will nichts von Dr. Marten."

Gestern hatte ihn die junge Ärztin etwas zu freundlich angelächelt und seitdem gab der dunkelhäutige Captain keine Ruhe mehr.

„Das glaube ich dir nicht."

„Ist aber so. Und jetzt hör auf, mein Schienbein zu demolieren!"

Patterson zog kopfschüttelnd sein Bein zurück und begann, summend seine Brille mit den winzigen runden Gläsern zu putzen.

„Hör auf zu Summen", forderte Chéng genervt. „Da fallen mir ja die Ohren ab."

„Lass ihn, Chéng", winkte Duncan ab. „Sonst fängt er an zu singen." Die drei lachten und Patterson verschränkte beleidigt die Arme, aber das belustigte Funkeln in seinen dunkelbraunen Augen war kaum zu übersehen.

„Was wollte General Hawkins von dir, Shep?", fragte Chéng und legte sein Besteck weg. „Ich habe dich in sein Zelt gehen sehen."

„Morgen greifen wir das Lager der Taliban an", erläuterte Sheppard, und augenblicklich wurden alle ernst. „Um sechs Uhr geht's los."

"Weißt du schon Näheres über unser Vorgehen?", wollte Duncan wissen.

„Nein, aber ich schätze, wir greifen hauptsächlich über die Luft an und außerdem schnell, damit die Feinde keine Verstärkung mehr holen können."

„Wer kommt alles mit?"

„Nur wir, nur die fünfte Kompanie."

"Na dann", seufzte Patterson und erhob sich. „Ich verkrümle mich mal... Gute Nacht allerseits."

Auch Duncan begab sich in Richtung seines Zelts, sodass Sheppard allein mit Chéng am Tisch saß. Er kannte den jungen Chinesen nun schon seit seinen ersten Tagen bei der Armee und er war ihm immer ein guter Freund gewesen.

„Hast du schon nach Hause geschrieben?", fragte Sheppard den Captain.

„Der Brief ist fertig, aber noch nicht abgeschickt", antwortete Chéng und lächelte traurig. „Ich vermisse meine Schwester schrecklich. Es ist nun schon so lange her, dass ich sie zum letzten Mal gesehen habe..."

„Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis ihr euch wieder seht", prophezeite Sheppard. Es verging kein Tag, an dem Chéng nicht von seiner in New York lebenden Familie erzählte, insbesondere von seiner über alles geliebten kleinen Schwester.

„Das hoffe ich doch", murmelte Chéng und unterdrückte ein Gähnen. „Ich glaube, ich geh' schlafen, morgen müssen wir schon so früh raus..."

„Tu das."

„Kommst du dann nach?"

„Ja gleich... ich will vorher nur noch den Lieutenants Bescheid geben."

„Wegen des Angriffs morgen früh?"

„Exakt."

Chéng erhob sich und blickte Sheppard nachdenklich an.

„Meinst du, es wird..." Er stockte. Einer der Generals setzte sich nach einem knappen Gruß zu ihnen und aß sein Abendessen. „Ach, vergiss es. Guten Appetit, General, und gute Nacht."

„Gleichfalls, Duncan."

Der Chinese ging von dannen und Sheppard wurde vom General in ein Gespräch über die bisherigen Angriffe auf die Taliban und das Lager, dass sie morgen bekämpfen würden, verwickelt und dachte nicht mehr an Chéngs unvollendete Frage, auch nicht mehr, als er eine halbe Stunde später ihr Zweimannzelt betrat und auf dem unbequemen Feldbett versuchte, in den Schlaf zu gleiten.

Sheppard erwachte, als Chéng ihn an der Schulter rüttelte. „John, wir müssen raus!"

Verschlafen rieb sich der Colonel die Augen und setzte sich auf. Seine Hand tastete sich in der Dunkelheit zu seinem kleinen Wecker, dessen Anzeige er auch nicht erkennen konnte, als er ihn direkt vor seine Nase hielt. Die verdammte Batterie musste leer gegangen sein, ausgerechnet heute. „Wie spät ist es?"

„Fast halb sechs. Der General erwartet dich in seinem Zelt."

Fluchend stand Sheppard auf und schlüpfte in seine Klamotten. „Danke fürs Wecken", meinte er und unterdrückte ein Gähnen. „Ich hätte glatt den Einsatz verschlafen."

„Keine Ursache", beschwichtigte Chéng und drückte ihm einen Becher heißes Wasser und eines der gummiartigen Brote in die Hand. „Ich geh schon vor zu den anderen. Brauchst du noch was?"

„Nein, vielen Dank." Chéng nickte und schob sich durch die schmale Zelttür nach draußen. Eilig verdrückte Sheppard sein Brot und kippte das Wasser hinterher, dann schnappte er sich seine Weste und die Fliegerjacke, überprüfte seine P-90 und die beiden Pistolen und verließ das Zelt. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber über den fernen Bergen war schon ein schwacher roter Schein zu sehen. Auf dem Weg zum General entleerte er seine Blase unbemerkt in einen der toten Büsche – Das war schneller, als noch einen Umweg zu den unwirtlichen Toiletten zu machen.

Hawkins empfing Sheppard mit einem anklagend bösen Blick, enthielt sich aber eines Kommentars und führte ihn gleich zu der großen detaillierten Karte auf dem Tisch. „50 Ihrer Männer werden über den Boden angreifen." Sein Finger fuhr schnell über die Karte. „Der Hauptangriff erfolgt über die Luft. Sie werden sich über dem Lager abseilen, sobald die Fußtruppen die Eingänge gesichert haben. Sobald Sie das Quartier eingenommen haben, geben Sie mir per Funk Bescheid und warten Sie auf meine Anweisungen."

„Sollen wir Gefangene nehmen?"

„Sollten Sie auf Widerstand stoßen, schießen Sie alles nieder und gehen Sie kein Risiko ein. Nehmen Sie nur Gefangene, wenn Sie sich des Sieges vollkommen sicher sind."

„Aye."

„Noch Fragen?"

„Nein, Sir."

„Wegtreten."

Sheppard salutierte und wollte das Zelt verlassen. „Colonel..." An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Viel Glück."

„Danke, Sir."

Hawkins hatte ihm noch nie Glück gewünscht, weder bei leichten noch bei schweren Missionen. Es war nicht die Art des Generals. Warum hatte er es dann jetzt getan? Stufte er die Operation als so gefährlich ein? Plötzlich begann Sheppard, sich Gedanken zu machen. Normalerweise tat er das nie sondern stieg mit einem völlig freien Kopf ins Cockpit seines Hubschraubers und dachte erst nach der Rückkehr ins Lager über seine Taten nach. Das war nötig, denn sonst würde er zögern, andere zu töten oder anzugreifen, was durchaus sein Leben oder das seiner Männer gefährden könnte. Aber heute, heute war es anders... Erst hatte er verschlafen (er hatte noch nie verschlafen), dann hatte Hawkins ihm Glück gewünscht und nun fragte er sich, ob es richtig war, jetzt in den Black Hawk zu steigen und Taliban zu töten. Sheppard hatte ein äußerst ungutes Gefühl, was den Einsatz betraf. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber die zwei Worte des Generals hatten ihm Angst gemacht.

Captain Delacroix, ein junger eifriger Soldat, erwartete Sheppard an seinem Black Hawk und drückte ihm seinen Pilotenhelm und das Funkgerät in die Hand. „Guten Morgen, Sir."

„Morgen Captain." Sheppard schaltete den Funker ein und verständigte Duncan, der die Fußtruppen anführen würde und gab ihm letzte Instruktionen, dann stieg er ins Cockpit und sagte einige Worte zu den Piloten der anderen Hubschrauber, während er die Maschinen startete. Delacroix setzte sich neben ihn und schloss die Tür zum Frachtraum, wo sich 12 Soldaten anschnallten und für den Flug bereitmachten. Nach kurzer Zeit waren alle Hubschrauber in der Luft und bewegten sich über das trockene Ödland in Richtung Süden, ein großer Schwarm schwarzer Metallvögel, der den kühlen Morgenhimmel vor der aufgehenden Sonne verdunkelte. Als sie nur noch wenige Kilometer vom anzugreifenden Talibanstützpunkt entfernt waren, schwärmten die Helikopter auf Sheppards Befehl aus und kreisten das Lager von allen Seiten ein. Kurz vor Erreichen ihres Ziels sprangen die Fallschirmspringer ab und näherten sich dem Lager zu Fuß. Duncan würde sie anführen, und auch Chéng und Patterson waren unter diesen fünfzig Mann.

„Colonel, wir haben uns dem Lager bis auf wenige Duzend Meter genähert", meldete Duncan wenige Minuten später. „Keine Feindaktionen zu sehen."

„Von hier oben auch nicht", antwortete Sheppard durch das Funkgerät. „Wir werden jetzt landen und ausschwärmen, Sie sichern die Eingänge und die nähere Umgebung am Boden."

„Ja, Sir."

Sheppard hielt einen Moment inne und fügte dann äußerst unprofessionell hinzu: „Clive? Viel Glück."

Zur Antwort erhielt er ein verdutztes „Danke", dann musste er sich auch schon darauf konzentrieren, den Hubschrauber sicher zu landen. Zwei der Helikopter würden über die Dauer des Einsatzes in der Luft bleiben und die anliegenden Häuser und Straßen bewachen.

Sheppard setzte den Black Hawk sanft am Boden ab. Seine Männer sprangen sofort heraus und eilten geduckt auf das nahe Gebäude zu. Sheppard folgte ihnen als letzter und suchte dabei Deckung im Dickicht: Die Lage des Stützpunkts am Rand der kleinen Stadt machte den Angriff deutlich leichter, denn die kargen Bäume und Büsche boten den Soldaten Schutz. Was den Colonel verunsicherte war jedoch, dass noch kein einziger Schuss gefallen war, aber dennoch mussten dich 200 Taliban in dem Haus befinden... Warum schossen sie nicht? Hatten sie die anrückenden Feinde etwa nicht bemerkt?

Sobald er den Haupteingang erreichte, gab er den Befehl zur Erstürmung der Gebäude. Er betrat den Innenhof gleich hinter zwei jungen Soldaten und rannte hinter ihnen her zur hölzernen Eingangstür des Hauses, die verschlossen war. Die Soldaten traten sie einfach ein. Dunkelheit umhüllte sie und Sheppard schaltete die kleine Lampe seiner P-90 ein. Sie standen in einem engen Treppenhaus, von dem aus Treppen sowohl nach oben als auch nach unten führten. Per Handzeichen schickte Sheppard einen Teil der Männer nach unten und ging mit dem Rest nach oben. Aus einem anderen Teil des Komplexes waren plötzlich Schüsse und Schreie zu hören. Sie kamen aus der Richtung des Hintereingangs, den Duncans Leute erstürmen sollten.

„Lieutenant!", rief Sheppard in sein Funkgerät. „Was ist da los?"

„Wir stoßen auf Widerstand", antwortete Duncan. „Mindestens 50 Taliban!"

„Ich schicke Verstärkung", versprach Sheppard und sendete einen Trupp Soldaten zum Heintereingang. Es lief eigentlich gut. Sie hatten die Ausgänge versperrt und die Taliban waren eingekesselt. Doch kaum hatten Sheppards Männer den ersten Stock erreicht, brachen die vier anliegenden Türen auf und bewaffnete Widerstandskämpfer kamen hervor. Sie feuerten sofort auf die Amerikaner, welche sogleich zurück schossen. Der Überraschungseffekt war auf der Seite der Taliban, welche ihre Gegner in die dunklen Räume des Stockwerks zurückdrängten. Sheppard brauchte jedoch nicht lange, um seine Männer zu ordnen, und ihre Gegner wurden rasch dezimiert. Das Gebäude wurde schnell und ohne zu viel Verluste eingenommen.

Gerade wollte Sheppard, der zurück in den Innenhof gegangen war - die Schusswechsel hatte er ohne den kleinsten Kratzer überstanden – Meldung an General Hawkins machen, da brüllte ein panischer Duncan, der mit seinen Männern noch im Keller des Komplexes war: „Raus hier! Es gibt unterirdische Gänge, die sind voll mit Taliban! Colonel, da kommen mehr, als wir verkraften können!"

Schüsse waren zu hören. Sheppard sah in den Gesichtern seiner Leute Unmut: Sie wollten das frisch eroberte Gebäude nicht so schnell aufgeben. Aber Sheppard vertraute Duncan blind, und wenn der erfahrene Lieutenant zum Rückzug riet, dann war dies das Beste.

„An alle Einheiten", sprach Sheppard in den Funker. „Wir ziehen uns zurück. Wiederhole, wir ziehen uns zurück. Fliegt zurück zum Lager, verlasst das Gebäude!"

Ein Soldat nach dem anderen verließ den Gebäudekomplex und rannte zu den Hubschraubern. Sheppard eilte zu seinem, in dem Delacroix schon auf dem Co-Pilotensitz saß.

„Wir sind komplett, können losfliegen", informierte er den Colonel, der einen kurzen Blick in den Frachtraum warf.

„Wo ist Soldier Martens?"

„Negativ, Sir."

Sheppard seufzte und schüttelte dann den Kopf. „Wir fliegen als letzte los."

Delacroix sah einen Moment aus, als wollte er widersprechen. „Verstanden, Sir", meinte er dann.

Es dauerte nicht lange, bis alle Helikopter in der Luft waren. Nur einer blieb zurück.

„An Black Hawk 213-A, warum fliegen Sie nicht los?", fragte Sheppard über den Funker.

„Hier Sergeant Deacon, fünf Männer sind noch nicht bei uns."

„Haben Sie Funkkontakt?"

„Ja Sir. Eine Tür hat sich verkeilt und sie haben Probleme, herauszukommen."

„Wer sind die fünf?"

„Lieutenant Duncan, Captain Patterson, Captain Morton, Captain Chéng und Soldier Walter."

Sheppard zuckte zusammen. Seine Freunde. Clive. Rick. Chéng. "Auf welchem Kanal kann ich sie erreichen?"

„Drei, Sir."

Sheppard ging auf eine andere Frequenz. „Duncan, bitte melden!"

„Sir?"

„Hier Sheppard. Clive, wo bleibt ihr?"

„Die verdammte Tür geht nicht auf, und wir haben nichts mehr, um sie zu sprengen! John, im Gang hinter uns sind Taliban!"

Ein dumpfes Geräusch war zu hören. „Und vor der Tür auch! Wir sind eingekesselt."

Sheppard atmete tief durch. Immer ruhig bleiben, Nerven behalten. „Wartet, ich komme euch holen."

„Stop!"

Eine dritte Stimme schaltete sich ein. Hawkins. Er musste auf derselben Frequenz sein. „Colonel, steigen Sie in Ihren Black Hawk und fliegen Sie zum Lager zurück."

„Sir!"

„Sie können die Männer allein nicht da rausholen. Kommen Sie zurück! Später werden wir mit mehr Soldaten eine Rettungsaktion starten."

Das würde Stunden dauern. „General, ich will meine Männer..."

„...nicht im stich lassen, ich weiß. Aber vergeuden Sie nicht Ihr Leben für eine Aktion, die schon jetzt umsonst ist, obwohl sie noch nicht einmal angefangen hat!"

„Aber..."

„Das ist ein Befehl, Colonel!"

Eine innere Ruhe breitete sich in Sheppard aus, ein Schalter legte sich um. Seine Freunde waren in Gefahr, er konnte und wollte sie nicht dem sicheren Tod überlassen. „Delacroix", sagte er zu dem jungen Piloten, „tun Sie, was der General sagt. Aber ohne mich."

„Sir!"

Sheppard nahm den Pilotenhelm ab, kletterte aus dem Cockpit und rannte davon in Richtung Talibanlager, ohne sich noch einmal umzudrehen. „Clive, wo genau seid ihr? Gebt mir eure Position durch, dann helfe ich euch raus!"

(tbc)