A/N: Letztes Kapitel der Story. Teilweise MA-Content, also Vorsicht! Heißen Dank an alle, die es trotzdem lesen ;) Ich freue mich über jeden Kommentar!
Kapitel 4
In welchem es „privater" wird. Sowohl auf dem Ball, als auch in der Limousine bei der Heimfahrt. Außerdem: Mehr Tanz, mehr Konversation mit alten Bekannten, mehr Essen.
Lex bewegte sich anders als sonst.
Für Clark stand außer Frage, dass sein Freund sowohl im Armanianzug als auch im Pyjama eine gute Figur machte. Er besaß eine natürliche Eleganz, der sich jedes Kleidungsstück nur unterordnen konnte; und doch ließ Lex mit verschiedenen Garderoben manchmal verschiedene Aspekte seiner Persönlichkeit an die Oberfläche.
Der aktive Geschäftsmann trug Mantel, Anzug, Hemd und Krawatte in dezenten Farben, von denen Schwarz meist den größten Anteil hatte; der Geschäftsmann nach Feierabend ließ die Krawatte weg und öffnete die obersten Knöpfe, oder trug wahlweise statt des förmlichen Hemdes ein weiches, langärmeliges Shirt; der private Lex, der seine Abende mit Clark vor dem Fernseher, am Pooltisch oder in ein Buch vertieft verbrachte, trug auch schon mal schwarze Jogginghosen, kuschelige, alte Sweater mit dem Aufdruck der einen oder anderen Uni und wärmte gern die nackten Füße am Kaminfeuer...
Da war natürlich noch der Lex, der nichts trug als seine Haut. Das war derjenige, der bedeutungsvolle Nichtigkeiten in Clarks Ohr wisperte, während er seinen jungen Adonis eines der unzähligen Gesichter der Liebe lehrte. Definitiv einer von Clarks Lieblings-Lexen.
Lex in einem Abendkleid war jedoch etwas gänzlich Anderes. Etwas Neues, zunächst einmal. Die Art und Weise, wie er seine Füße voreinander setzte, war schlichtweg faszinierend. Die Bewegungen, zusammen mit einem subtilen Schwung der Hüften, erweckten tatsächlich die Illusion weiblicher Formen, und das war unerwartet aufregend. Clark wollte Lex so wie er war, als Mann, daran bestand kein Zweifel, und zu wissen, dass der Kern dieser glamourösen Umhüllung nach wie vor aus Lex und seiner herrlich direkten Maskulinität bestand, nahm Clark beinahe den Atem.
„Sag mal, kennt Helen diese gewissen Winkel deiner Kleiderschränke?"
Nicht gerade die Geschickteste aller Fragen. Umgehend biss Clark sich auf die Zunge. Welcher Teufel ritt ihn, schon wieder von Lex' zukünftiger Angetrauten zu sprechen? Wer schon? Es war natürlich der Teufel namens „Eifersucht", der ihm eingab, fast schon notorisch Vergleiche anzustellen zwischen sich und der angehenden (wenn auch nur zeitweiligen) Mrs. Luthor; ein simples Kompetenzgerangel. Clark wusste, dass dieser „Zickenkrieg" Lex ärgerte, weil er ihm tausendfach versichert hatte, wie unnötig er war, aber, wie sein Dad immer zu sagen pflegte, ein Kent konnte nicht aus seiner Haut. Doch das Glück war heute auf seiner Seite. Lex schien nicht verärgert, dafür erschien ein bösartiges, kleines Lächeln auf den geschminkten Lippen, als seine Hand tiefer rutschte und kurz aber fest in Clarks Hinterteil griff.
„Ich hab' dir doch gesagt, dass ihr Schlüssel nicht wie deiner sämtliche Türen meines Hauses öffnet. Und da ich sie schon bald wieder los sein werde, muss er das auch nicht."
„Gut." Clark ignorierte die ablenkende Hand so gut es ging. „Ich hätte Angst, dass sie meinem Vater davon erzählt."
„Wovon? Dass Lex Luthor Frauenkleider trägt? Ich hab' nicht gesagt, dass dem so ist, Clark."
„Ach ja", seufzte Clark gespielt frustriert. „Du bist ein einziges großes Mysterium."
„Das sagt man dem schönen Geschlecht nach, nicht wahr?"
Clark schluckte die Entgegnung, die ihm spontan darauf einfiel, herunter. Es würde ihn jetzt nur in Teufels Küche bringen, wenn er sich auf eine Diskussion über Lex' schönes Geschlecht einließe. Stattdessen wurde er nachdenklich.
„Kommt irgendeiner deiner alten Freunde eigentlich morgen zur Hochzeitsfeier?"
„Nein", antwortete Lex ohne zu zögern.
„Warum nicht? Würden sie nicht eine Einladung erwarten?"
Lex zuckte mit den bloßen Schultern. „Bruce und Dick wissen natürlich Bescheid, und Heather auch. Zumindest kennen sie grob die Situation. Die anderen können sich wundern oder ärgern, wen stört's?"
„Du hast mir erzählt, wen Helen alles eingeladen hat, und da dachte ich..."
„Clark, selbst wenn es morgen keine Farce wäre, die Menschen, die mir wichtig sind, werden da sein. Du. Und deine Eltern. Und eins verspreche ich dir: Wenn wir zwei heiraten, gibt es eine angemessene Feier, und wir laden auch Bruce, Dick, Heather, Lana, Chloe, Pete und all deine und meine sonstigen Freunde ein."
Wooosh!
War das gerade ein Aussetzer in der Musik gewesen? Entweder das, oder ein schwarzes Loch hatte sich unbemerkt auf dem Tanzboden aufgetan. Plötzlich war Clark aus dem Takt geraten, seine Füße gehorchten ihm nicht mehr, und er fühlte sich, als würde das Universum ihn gerade verschlingen. Er zwang sich stehen zu bleiben, um nicht zu stolpern. Sekundenlang starrte er Lex mit herunterhängender Kinnlade an.
„Was... was hast du gerade gesagt?"
Lex grinste nur. In diesem Moment strahlte der pure Lex Luthor durch Maske und MakeUp hindurch. Glitzernde Augen und ein breites, Zähne zeigendes Lachen, das Herausforderung und Liebesbeweis zugleich war.
Clark sah auf den Boden, um sicherzugehen, dass er wirklich nicht mehr tanzte, denn er hatte den Eindruck, seine Füße machten, was sie wollten. Aber nein. Er stand still und fest auf dem Parkett. Und, obwohl es sich anders anfühlte, auch dieses bewegte sich nicht.
„Lex?"
„Du hast gehört, was ich gesagt hab'."
„Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe."
„Glaub mir, mein Liebster, ich bin sicher für uns beide." Lex lachte bezaubernd. „Aber lass uns das nicht jetzt und hier erörtern. Die Leute starren schon."
Als ob diese Tatsache jemals einen Luthor von etwas abgehalten hätte!
Dank der langsamen Jazzmusik und der wilden Euphorie, die Lex' Worte ausgelöst hatten, vergaß Clark einmal mehr die auswendig gelernten Schritte. Aber es machte nichts aus. Er bewegte sich, ohne nachzudenken, bewegte sich ganz nach Gefühl im Takt der Musik.
Es war weniger Tanzen als sanftes Hin- und Herwiegen. Wie Weidenäste in einer lauen Brise. Wie in einem Traum.
Wange an Wange tanzten sie. Wortlos und langsam. Clark seufzte. Kurz schloss er seine Augen und war allein mit Lex in dem Saal voller Menschen. Er hörte Lex' Atem und roch den von seiner Haut aufsteigenden Duft. Das Parfum hatte sich inzwischen verflüchtigt, und der herbe, männliche Duft, der ganz Lex war, setzte sich durch. Clark atmete tief ein. Der Samthandschuh ruhte federleicht in seiner Linken, während seine rechte Hand langsam an Lex' Rücken hinunter strich - ein starker Körper verborgen unter weichem, fließendem Stoff.
Ein warmer Hauch in Clarks Ohr, dann streiften Lippen seine Wange, bevor Lex ihm in die Augen sah. Diesmal waren sie weit geöffnet, die Pupillen dunkel und groß. Clark konnte nicht sagen, ob es dieser Blick war, der ihn heiß erschauern ließ, oder der plötzliche Ganzkörperkontakt, als Lex sich der Länge nach an ihn schmiegte. Mit einem Schlag waren all die anderen Leute wieder in seinem Bewusstsein, denn was Lex tat, hatte er noch nie getan, wenn sie nicht allein waren. Seine Bewegungen waren subtil und minimal, ihre Wirkung hingegen enorm. Ganz sacht rieb er seinen Körper gegen Clark, und Clark stöhnte beinahe laut auf, als er die Erektion an seiner Hüfte spürte.
Einen Moment lang war ihm die Situation schrecklich peinlich - wer weiß, wie viele Leute es mitbekamen? -, doch Lex' Bewegungen waren hypnotisierend. Einlullend. Schon bald verstärkte Clark seinen Griff in Lex' Kreuz und ließ sich fallen in den Rausch eines Tanzes, der nur wenige Schritte von echtem Sex entfernt war. Clarks eigene Erregung wuchs und wuchs, bis er merkte, dass er nicht mehr lange würde passiv bleiben können.
„Lex", flüsterte er, nur notdürftig sein Keuchen verbergend, „Gott, was tust du mit mir?"
Erneut schob Lex seine Hüfte vor und drückte sich gegen ihn. Seine Lippen leuchteten dunkelrot, halb geöffnet.
„Ich dachte, das sei eindeutig" schmunzelte er. „Gefällt es dir nicht?"
„Lex!" Wieder eine Pause, bevor Clark hervorpresste: „Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurückhalten kann."
„Hm, klingt interessant. Zurückhalten von was?"
„Davon, dir die Kleider vom Leib zu reißen!"
Clark meinte wörtlich, was er sagte, obwohl die Aussicht, dies in einem Saal voller Menschen zu tun, so ziemlich das Grauenhafteste war, das er sich vorstellen konnte.
„Oh, das meinst du. Verstehe." Womit Lex grinste und in einer schnellen Bewegung über Clarks Ohr leckte.
„Leex..."
„Ist gut, Clark. Lass uns gehen."
Er wollte sich lösen, doch Clark war erstarrt. Er hielt Lex weiterhin fest an sich gepresst, was zwar nicht dazu beitrug, seine Erregung abzuflauen, aber immerhin, sie vor fremden Augen zu verbergen.
„Ich kann so nicht gehen, Lex!" flüsterte Clark eindringlich.
Meergrüne Augen bettelten um Verständnis. Beinahe tat es Lex leid, seinen jungen Freund so gereizt zu haben. Aber nur beinahe. Eine Weile sah er Clark nachdenklich an, dann erklärte er: „Der Weg zum Wagen ist zu weit und bevölkert, aber... vertraust du mir, Clark?"
„Natürlich."
„Dann tanz mit mir" befahl Lex. „Ich führe."
Was blieb Clark anderes, als zuzustimmen, bei dem Blick, dem Lex ihm zuwarf? Obwohl sie dank der Schuhe auf gleicher Höhe waren, schaffte Lex es irgendwie, ihn von unten herauf durch die geschwärzten Wimpern anzusehen. Die Augen waren halb geschlossen und verbargen einen guten Teil der Glut darin, und zusammen mit dem angedeuteten Lächeln auf den unerhört roten Lippen versprach dieses Gesicht genauso viel, wie es demütig erbat.
Clark bemerkte, dass Lex ihn in eine bestimmte Richtung dirigierte, nicht auf den Ausgang zu, sondern durch einen breiten, türlosen Durchgang in einen Raum, den er bisher nicht betreten hatte.
„Wohin gehen wir?" fragte Clark zittrig.
„Shht, wart's nur ab. Wir sind gleich da."
Der Raum war kleiner und nur spärlich beleuchtet, aber es waren trotzdem Gäste anwesend, die aßen, lachten und schnatterten. Niemand sonst tanzte, was sehr befremdlich war. Zum ersten Mal an diesem Abend war Clark dankbar für die Anonymität der Maske. Er atmete auf, als Lex ihn unerwartet in einen noch kleineren und noch dunkleren Raum stieß. Diesmal durch eine Tür, die man schließen konnte. Wenn auch nicht abschließen.
„Schieb den Tisch vor die Tür, Clark."
„Was?"
„Dies ist eine öffentliche Garderobe. Nun, mir selbst würde es nichts ausmachen, aber ich vermute, du wärst wenig begeistert, wenn jemand hereinkäme, während ich deinen Schwanz lutsche."
Der besagte Körperteil zuckte erwartungsvoll in Clarks Hose, während sein Besitzer selbst ein eher panisches, ersticktes Geräusch von sich gab.
„Was? Hier?"
„Hier. Es hätte schon etwas seltsam ausgesehen, wenn wir bis in die Garage getanzt wären, nicht wahr?" Er machte eine Pause und nahm mit einem unbeteiligten Ausdruck seine Maske ab. "Wir könnten natürlich einfach warten, bis du dich genügend abgekühlt hast." Bei diesen Worten ließ Lex seine Knöchel sanft über die Ausbeulung in Clarks Smoking wandern.
Ein schwerer Holztisch fand sehr schnell seinen Weg vor den Eingang.
„Bestens", kommentierte Lex, und kaum dass Clark sich umgedreht hatte, sank er vor ihm auf die Knie.
Alle Gedanken an die Menschen auf der anderen Seite der Tür, an Peinlichkeiten oder Scham schwanden dahin, als Clark den Mann vor sich betrachtete. Die silbrig-schwarze Maske lag auf dem Boden, und Lex' Schultern und Gesicht leuchteten hell im Halbdunkel. Der Mund war so dunkel wie die Augen, und aus beiden sprach plötzlich ein gieriger Hunger, als Lex seine Hände über die Vorderseite von Clarks Hose streichen ließ.
Schnell und unzeremoniell öffnete er Knopf und Reißverschluss, und Clark spürte die samtenen Finger, noch bevor sein Penis an der Luft war. Mit einem metallenen Scheppern der Gürtelschnalle fiel die Smokinghose zu Boden. Sie bildete einen kleinen, schwarzen Haufen um Clarks Knöchel. Die Boxershorts zog Lex gerade so weit hinunter, wie es nötig war, hakte den Gummibund unter Clarks Hoden, und schon leckte er über das harte Fleisch. Clark stöhnte, trat unwillkürlich einen Schritt zurück - und stolperte halbwegs über seine eigene Hose. Lex folgte auf den Knien, drängte ihn soweit, bis er mit dem Hintern gegen den Tisch stieß. Im selben Moment fasste Lex seine Hüften, hielt die Hemdschöße hoch und nahm ihn in einer langen, gleitenden Bewegung in seine Kehle auf. Nur einen Moment verharrte er so, Clarks Schamhaar berührte schon seine Lippen, dann glitt er zurück, umfasste den Penis mit einer Hand fest an der Basis und schlug einen raschen Auf-und-Ab-Rhythmus mit seinem Mund an.
Clarks Hände griffen fest genug die Tischkante, um Spuren zu hinterlassen. Er begriff, dass dies ein Quickie war, dass Lex ihn quasi nur eben schnell von der Erektion befreien wollte, damit sie die Party auf eine schickliche Art und Weise verlassen konnten - aber jetzt wollte er nicht, dass es je wieder aufhörte. Es war einfach zu unglaublich, Lex so vor sich zu sehen, in diesem Kleid und dem MakeUp.
Und noch während sich der Gedanke in Clarks Gehirnzellen formierte, spürte er das Kribbeln an der Basis seiner Wirbelsäule, das für gewöhnlich den Orgasmus ankündigte. Der Punkt, von dem an es kein Zurück mehr gab. Das Folgende konnte sich über Sekunden oder auch viele Minuten hinziehen - je nachdem, wie es Lex gefiel, ihn zu quälen -, aber es war ein Reflex, der durch nichts und niemanden mehr zu unterbrechen war. Die Welt könnte untergehen... Jetzt brauchte es nur einen Augenaufschlag von Lex, zwei, drei Auf- und Abwärtsbewegungen der festen Lippen, und Clark hielt beinahe schluchzend den Atem an, bevor er am ganzen Körper erzitterte und lange ausatmete.
Langsam fand Clark zu regelmäßigeren Atemzügen zurück. Er bemerkte wie durch einen Nebel, dass Lex noch vor ihm kniete und damit beschäftigt war, ihn wieder in einen präsentablen Zustand zu bringen. Zuletzt glättete er die Smokinghose mit seinen Handflächen, warf einen prüfenden Blick auf Clarks Erscheinung und verkündete: „So. Jetzt kannst du dich wieder sehen lassen."
Obwohl Clark noch leicht benommen war, musste er bei all dieser Fürsorglichkeit lachen - und verzog gleich darauf das Gesicht. Lex klang beinahe so wie seine Mutter, und das war in dieser Situation ein mehr als verstörender Gedanke!
„Lex."
Entrückt sah Clark auf seinen Freund hinab. Lex war unglaublich. Seine Wangen waren inzwischen rosa angehaucht, die Lippen hingegen weniger dunkel als zuvor. Der Lippenstift war an den Rändern verschmiert, was irgendwie obszön aussah. Kurz, sein Gesicht spiegelte wieder, was er gerade getan hatte. Mit einem ausgestreckten Finger wischte Clark einen weißlichen Tropfen von Lex' Mundwinkel und wollte ihn schon zu den eigenen Lippen führen, als seine Hand abgefangen wurde.
Im Bruchteil einer Sekunde hatte Lex das Handgelenk ergriffen und hielt es fest, während er langsam und genüsslich den Tropfen ableckte. „Mmh! Du bist einfach zu köstlich", raunte er und fand sich unversehens aufrecht und in Clarks Armen wieder.
Lex stöhnte, als Clark ihn leidenschaftlich küsste und kostete, wie er es jedesmal nach einem Blowjob tat. Es war, als wollte er den vermischten Geschmack von Lex und sich selbst bis zuletzt auskosten, bis nur noch Lex übrig war.
Lex war es, der sich seufzend losmachte. „Komm, wir mischen uns noch etwas unters Volk. Ich hab' einen mordsmäßigen Hunger." Und schon machte er sich daran, den Tisch von der Tür weg zu bewegen. Relativ uneffektiv.
„Lex, warte."
„Ja?"
„Was ist mit dir?"
„Hilf mir hier lieber, das Ding ist massiv. Was soll mit mir sein?"
„Du bist noch nicht gekommen."
Der Blick, den Lex ihm daraufhin schenkte, hätte Polkappen zum Schmelzen bringen können.
„Das hebe ich mir für später auf. Wenn wir mehr Zeit haben."
Plötzlich konnte Clark es nicht mehr erwarten, dass es später wurde.
Ganz seiner Rolle als Frau entsprechend verschwand Lex zunächst wieder im Bad, diesmal, um sein MakeUp aufzufrischen, wie er sagte. Der Lippenstift mochte kussecht sein, aber einen enthusiastischen Blowjob überstand auch die teuerste Marke nicht unbeschadet. Wäre das nicht eine Herausforderung für die Kosmetikindustrie?
Noch leicht apathisch fischte Clark sich ein Glas Wasser vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners, der interessanterweise ähnlich spärlich bekleidet war wie die griechischen Statuen, und entschloss sich dazu, während er dem Kellner nachsah, seinem alten Freund, dem Gummibaum, einmal mehr Gesellschaft zu leisten. Lange blieb er nicht allein. Ein harter Schlag traf unerwartet seine linke Schulter, und Clark besaß genug Geistesgegenwart, zusammenzuzucken und „Aua!" zu rufen, bevor er Dick Grayson ins Gesicht sah.
„Hey Kumpel, wo wart ihr denn auf einmal? Bruce und ich dachten schon, ihr wärt ohne ein Worts des Abschieds abgehauen, und das wäre sehr unhöflich von euch, jawohl!"
Zur Unterstreichung seiner Worte tippte er mit einem spitzen Zeigefinger mehrfach gegen Clarks Brust.
War Dick betrunken? Fast wäre es ihm zu wünschen, denn wenn dies sein Normalzustand war, wäre der Mann eine ausgemachte Nervensäge. Clark kam nicht dazu, irgendetwas zu sagen, denn Dick redete schon weiter.
„Aber Lex würde das nicht tun, dazu liebt er uns Gotham-Jungs viel zu sehr. Hey! Wart ihr etwa auf ´ne schnelle Nummer in der Besenkammer? Hehe, so manchem Greis hier würde das gut... ooh!" Er unterbrach sich, als Clark spontan bis über die Maskenränder errötete. „Wohooo", quiekte der Mann im Elfenkostüm entzückt, „das darf doch nicht wahr sein! Ihr hattet tatsächlich Sex! Se-hex!"
„Könntest du es bitte noch lauter hinausposaunen?" quetschte Clark zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, dermaßen peinlich berührt, dass er gar nicht daran dachte, es zu leugnen. Am liebsten wollte er im Erdboden versinken. Da dies bisher nicht zu seinen Fähigkeiten gehörte, trat er noch einen Schritt dichter an die Topfpflanze heran.
„Okay, verstehe. Top Secret. Meine Lippen sind versiegelt." Dick machte eine entsprechende Geste über seinem Mund, bevor er sich mit wippenden Elfenflügeln trollte. Nicht, ohne Clark noch einmal zuzuzwinkern.
„Ah, ich hasse diese überkandidelten Typen", seufzte eine unbekannte Stimme. Clark drehte sich um und erblickte einen älteren Herrn, der ihm lächelnd zuprostete. Er war beinahe so groß wie Clark, trug einen dunkelblauen Nadelstreifen-Anzug und war nicht wirklich maskiert, denn die schmale Larve war kaum mehr als eine Umrandung seiner Augen.
„Oh, entschuldige, das war sehr indiskret von mir. Ist er... ein Freund?"
„Hm, nein, eigentlich nicht", antwortete Clark wahrheitsgemäß. Er kannte Dick ja kaum.
„Gut. Er passt nicht zu dir."
Belustigt hob Clark die Augenbrauen. Er war sicher, dem Mann nie zuvor begegnet zu sein.
„Ich sehe jemanden mit Stil und Klasse vor mir", fuhr der Fremde fort, wobei er seine Augen unverhohlen an Clarks Körper auf und ab fahren ließ. „Der Anzug ist dir auf den Leib geschneidert, einen perfekten Leib, würde ich wetten, und diese Maske ist ein Kunstwerk. Von deVoile, richtig? Wahrscheinlich ein Einzelstück. Trotzdem wage ich zu vermuten, dass sich darunter ein weitaus exquisiteres Gesicht verbirgt. Allein deine Augen sind unbezahlbar."
Dieser Unbekannte schmiss mit Komplimenten um sich, die für Clarks Geschmack gewaltig zu weit gingen. Und doch... irgendwie war es schmeichelhaft. Clarks fragte sich, ob er errötete, entschied dann, dass die Frage keine Relevanz hatte, da die von Dick Grayson hervorgerufene Färbung so oder so noch präsent war.
„Und erlaube mir hinzuzufügen, deine Lippen sind die reine Sünde. Manch einer würde töten für einen Kuss von ihnen."
Jetzt war Clark sprachlos. Das konnte nur ein Scherz sein! Oder nicht? Irgendwie sprach Aufrichtigkeit aus der Stimme. Er verbarg seine Verwirrung hinter einem halbherzigen Lachen, schüttelte den Kopf und nahm daraufhin sein Gegenüber näher unter die Lupe. Er war kräftig gebaut, aber nicht zu dick. Der breite Brustkorb erinnerte an einen in die Jahre gekommenen Sportler, der noch immer über ansehnliche Muskeln verfügte. Das leicht wellige, nackenlange Haar mochte einmal goldblond gewesen sein, einige Strähnen zeugten davon, doch jetzt war es größtenteils grau. Um seine Lippen lag ein spöttischer Zug, der nicht unattraktiv war. Am erstaunlichsten jedoch waren seine Augen, die unter der schwarzen Larve hell und wach und außergewöhnlich blau blitzten.
Der Fremde trank noch einen Schluck aus seinem Glas und leckte sich anschließend die Lippen. Dabei sah er Clark so durchdringend mit seinem stahlblauen Blick an, dass dem Jüngeren mulmig zumute wurde. Irgendetwas hatte er an sich, doch Clark konnte nicht sagen, was es war, und das verwirrte ihn. Er fand ihn auf keinen Fall anziehend! Nein, das wäre lächerlich! Schließlich war er mindestens... Wie alt mochte er sein? Fünfzig? Sechzig? Gott, er könnte mein Großvater sein!
„Was zahlt Luthor dir?" fragte der Mann unvermittelt.
„Wie bitte?"
„Was immer es ist, von mir bekommst du das Doppelte."
Was! Er hält mich für Lex' Hure!
„Entschuldigung, Sir, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden."
„Ich kann dir alles geben, wovon du je geträumt hast. Freiheit, Geld, Macht, Männer. Frauen, wenn du magst. Du könntest dein langweiliges Landleben hinter dir lassen, wenn du zu mir kommst."
Der Fremde ließ bei seinen Worten eine Hand über Clarks Revers streichen. Eine beiläufige Geste nur, aber für Clark hatte sie etwas erschreckend Besitzergreifendes.
Eine innere Stimme flüsterte Clark zu, es wäre das beste, auf der Stelle zu verschwinden, da dieser Kerl nicht ganz richtig im Kopf zu sein schien, doch irgendetwas hielt ihn fest. Er hatte keine Angst - kein Mensch konnte ihm etwas anhaben, schon gar nicht jemand, der eindeutig seine besten Jahre hinter sich hatte. Kryptonit konnte nicht im Spiel sein, sonst hätte er es längst gespürt. Also bestand keine akute Gefahr.
Clark zuckte leicht zusammen, als er die Hand des Mannes in seinem Kreuz spürte, doch er schüttelte sie nicht ab. Auch nicht, als die Hand sanft kreisende Bewegungen vollführte. Aber er musste etwas sagen. Irgendetwas.
„Was kann Luthor dir schon bieten?" fragte der Unbekannte mit leiser, trauriger Stimme.
„Sir, Lex ist ein guter Freund."
„So so, ein Freund? Ich muss wirklich alt geworden sein, wenn man sich neuerdings so unter Freunden küsst. Aber glaub mir, er benutzt dich nur. Das hast du nicht verdient."
Jetzt wurde es Clark doch zuviel. Was bildete sich dieser seltsame Mensch ein, so über sie zu reden? Was wusste er schon? Nichts, sagte Clark sich. Er konnte nicht wissen, wer er war. Er konnte ihm nicht schaden. Oder Lex.
„Entschuldigung, das muss ich mir nicht anhören." Höflich aber bestimmt machte Clark sich los und wandte sich zum Gehen, doch eine Hand fasste ihn am Arm.
„Und doch heiratet er morgen, nicht wahr? Was macht dich so sicher, dass du nicht derjenige bist, mit dem er spielt, und nicht sie? Eine Ehefrau an seiner Seite, noch dazu eine renommierte Ärztin, ist sicherlich förderlicher für Luthors Karriere als das öffentliche Eingeständnis seiner Homosexualität."
„Was macht Sie so sicher, dass es mich auch nur im Mindesten interessiert, was Sie sagen?" konterte Clark kalt. Er verengte seine Augen, fixierte den Älteren. Langsam wurde er wütend. Warum zum Teufel war dieser Mann so gut informiert?
„Hmm... ich täusche mich selten. Wenn dies dennoch der Fall gewesen ist, tut es mir sehr leid. Ruf mich an, falls du deine Meinung änderst." Er steckte Clark eine kleine Karte in die Brusttasche, klopfte kurz darauf und verschwand schlendernd.
Clark war noch dabei, die Begegnung zu verarbeiten, als Lex zurückkam und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.
„Hallo, Schönheit. Bereit, das Buffet zu plündern?" fragte er. „Wonach gelüstet es dich?"
„Wer ist Morgan Edge?"
„Was?" Lex wirbelte herum. Die Maske konnte seine Überraschung nicht verbergen.
„Morgan Edge. Kennst du ihn?"
„Zu meinem Leidwesen, ja", entgegnete Lex schnaubend. „Edge ist eine miese Ratte, und nebenbei der mächtigste Gangsterboss der Stadt. Wieso fragst du?"
Clark hielt die Visitenkarte hoch. Erstaunlicherweise wurde Lex noch blasser als er ohnehin schon war.
„Wo hast du die her?" fragte er tonlos.
„Er hat sie mir gerade gegeben."
„Edge ist hier? Um Gottes Willen, Clark, was hat er dir getan?"
„Nichts!" entfuhr es Clark lauter, als er es beabsichtigte. Er verstand nicht, warum Lex so bestürzt reagierte. „Wir haben nur miteinander geredet." Er verstand auch nicht, warum er das Bedürfnis hatte, sich zu verteidigen.
„Geredet? Worüber?"
„Pff, was weiß ich, dies und das. Okay, er war etwas seltsam, das gebe ich zu, aber ich schätze, er war nur betrunken."
Clark verkniff sich den Zusatz, dass er an diesem Abend schon einige seltsame Leute getroffen hatte, von denen der eine oder die andere zu Lex' Freunden gehörte. Gut, Morgan war letztlich unangenehm gewesen, aber es konnte ja nicht jeder Prince Charming persönlich sein, oder?
„Worüber habt ihr geredet, Clark?" beharrte Lex.
„Lex, wieso bist du so merkwürdig? Was ist mit diesem Mann?"
Jetzt atmete Lex einmal tief durch. Er schloss die Augen, strich sich über den Kopf und bemühte sich sichtlich um Ruhe. Dann nahm er Clarks Finger und hob sie kurz an seine frisch nachgezogenen Lippen.
„Clark, entschuldige, vielleicht bin ich paranoid. Sag mir bitte nur, wovon ihr gesprochen habt."
„Hm, es war eigentlich nichts. Er... er wollte mich abwerben. Sozusagen."
„Wie meinst du das?" Ein Anflug von Schärfe färbte Lex' Stimme.
„Nun, er dachte wohl, du bezahlst mich, und bot mir das Doppelte, wenn ich mit ihm käme."
„Verflucht! Dieser gottverdammte Hurensohn! Ich werde dem Komitee die Hölle heiß machen, dafür, dass sie ihn hier rein gelassen haben!"
Einige der Umstehenden drehten neugierig ihre Köpfe.
„Lex, was regst du dich so auf? Er war zwar merkwürdig, aber einigermaßen höflich, und als ich ihm gesagt hab', er solle sich zum Teufel scheren, hat er genau das getan."
„Nein! Du hast keine Ahnung, wer er ist! Der Mann ist gefährlich, selbst wenn er dabei charmant schöntut, wie der Teufel persönlich."
„Na und? Jetzt ist er weg. Was soll's also?"
In Clark keimte ein Fünkchen Trotz auf, als Lex sich nicht beruhigte. Ihm war klar, dass Lex ihn nur schützen wollte, aber hielt er ihn denn für so naiv, blindlings in den Rachen des großen, bösen Wolfs zu stolpern? Falls dieser Edge einer war. Denkt Lex etwa, ich...
„Clark, hör mir zu. Morgan Edge hat --"
„Nein, Lex, du hörst mir zu! Was soll das alles? Glaubst du vielleicht, ich würde sein Angebot annehmen wollen?"
Lex' Mund öffnete sich und schloss sich wieder, aber anstatt einer feurigen Entgegnung kam nur ein Seufzer heraus.
„Nein. Nein, natürlich denke ich das nicht."
Clark verschränkte die Arme vor der Brust. „Entschuldige, aber ich höre da ganz deutlich ein Aber." Absichtlich überhörte er den reumütigen Tonfall.
Jetzt stand Lex' Mund für einige Sekunden lang offen. Die Bestürzung war ihm deutlich anzusehen.
„Oh Clark, Clark, es tut mir leid. Ich zweifle nicht an dir, denk nicht so was! Aber wenn es um Morgan geht, verstehe ich keinen Spaß. Nichts ist wie es scheint bei ihm."
Lex' offensichtliche Verzweiflung besänftigte Clark, auch wenn er die heftige Reaktion nicht nachvollziehen konnte. Nun, Lex würde seine Gründe haben, vermutete er.
„Warum macht er dich so wütend?"
Lex seufzte erneut tief. Das Kinn sank ihm bis auf die Brust, so dass Clark seine Augen nicht mehr erkennen konnte.
„Ich bin ihm in der Vergangenheit begegnet. Er ist ein alter Freund meines Vaters, musst du wissen. Lionel hat viel von ihm gelernt"
„Oh."
In der Tat konnte Lex kaum eine präzisere und aussagekräftigere Beschreibung zu Morgan Edges Charakter liefern. „Freund von Lionel Luthor" war ein Titel, der einen ganzen Rattenschwanz an unangenehmen Eigenschaften mit sich brachte.
„Dann wundert es mich nicht, dass er von der Hochzeit wusste."
„Herrje, Clark, was hat er denn noch alles zu dir gesagt?" brauste Lex erneut auf.
„Nichts sonst."
„Wirklich nichts?"
„Nun, es war im Grunde genau, wie du vermutet hast. Er hielt mich für dein Spielzeug und deutete an, dass..." Clark unterbrach sich. Seine Augen zuckten unstet hin und her, während es hinter seiner Stirn sichtbar arbeitete. „Oh Gott, Lex! Er... er weiß nicht nur von der Hochzeit, sondern auch, dass sie nicht echt ist!"
„Wie kommst du darauf?" fragte Lex alarmiert.
„Weil er mich eifersüchtig machen wollte. Er deutete an, dass ich derjenige bin, mit dem du spielst, und nicht Helen."
Lex schloss die Augen. Dann nahm er die Maske ab und massierte seine Nasenwurzel. Ein deutliches Zeichen, dass er Kopfschmerzen bekam. Halb bedauerte Clark es, überhaupt etwas gesagt zu haben.
„Das sind wirklich keine guten Neuigkeiten", sagte Lex düster, atmete dann einmal tief durch, bevor er die silberne Maske wieder aufsetzte. „Aber darum kümmern wir uns später. Es tut mir nur leid, dass er dich belästigt hat. Ich dachte wirklich, hier wären wir sicher."
„Lass es uns doch so sehen: Jetzt wissen wir, dass Edge es weiß. Das kann doch nur ein Vorteil für uns sein."
„Vielleicht. Vielleicht wollte er aber auch genau das. Der Mann ist Abschaum. Mieseste Kategorie. Aber er ist nicht so dumm, sich unbedacht zu äußern. Du musst dich vor ihm in Acht nehmen."
„Das werde ich, keine Sorge", versicherte Clark leise.
„Also, Schluss damit! Ich will noch etwas Spaß haben. Und können wir bitte endlich was essen?"
Die Frage beendete die ernsthafte Stimmung, denn sie ließ Clark erleichtert auflachen. „Hey, normalerweise ist das mein Satz!"
„Richtig, Junge, lang tüchtig zu. Wird höchste Zeit, dass du mehr Speck auf die Rippen kriegst."
Lex hob nur eine Augenbraue und wich dem kumpelhaften Schlag auf seine Schulter geschickt aus, während er wortlos weiter aß. Wie immer erwartete Dick keine Antwort, sondern fuhr an Clark gewandt fort: „Bruce und ich predigen das schon seit Jahren. Lex arbeitet zu viel und isst zu wenig. Okay, er ist Mister Sexy persönlich, keine Frage, und für so ein Outfit ist die schlanke Linie passend, aber mal ehrlich, Clark, diese knochigen Hüften tun dir doch auch weh, nicht?"
Clark zog es ebenfalls vor, Dick zu ignorieren. Stattdessen nahm er einmal mehr das Menü in Anspruch, erfreut, dass auch Bruce Waynes Freund bald dasselbe tat. Seine Freude über Dicks Schweigsamkeit wurde nicht einmal dadurch getrübt, dass die Elfe Lex nach einer Weile zum Tanzen drängte. Nein, er konnte auf diesen quirligen, kleinen Mann mit der großen Klappe nicht ernsthaft eifersüchtig sein. Er wurde ihm sogar ein wenig sympathischer, denn da Lex sofort einwilligte, zu tanzen, musste mehr in ihm stecken als eine Nervensäge.
Allein stand Clark am Rande des Tanzparketts und sah Lex und Dick zu. Lex Luthor... mein Freund... Es gab regelmäßig Momente, in denen ihn diese Tatsache erstaunte. Er lächelte still vor sich hin. Als Lex unerwartet den Kopf hob und ihn ansah, begann plötzlich sein Herz schneller zu schlagen. Dann verschwanden die Tänzer wieder hinter anderen Paaren. Clark räusperte sich, fühlte sich dabei ertappt, wie er in aller Öffentlichkeit Lex anstarrte. Was völlig unsinnig war, da er ihn erst vor kaum zwei Stunden vor aller Augen geküsst hatte.
Belustigt über sich selber, schaute er wieder auf die Tanzfläche, um erneut einem akuten Schmetterlingsbefall im Magen zu erliegen. Wie kam es nur, dass ihre Augen sich immer auf Anhieb trafen? Es musste mit Magnetismus zu tun habe... Oder Magie... Immer wieder sah Lex zu ihm herüber, hielt eine Sekunde lang seinen Blick fest und lächelte bevor er sich wieder wegdrehte.
Längst waren die Häppchen auf Clarks Teller vergessen. Jeder Blick von Lex sandte einen kleinen Funken durch seine Nervenbahnen, bis sein ganzer Körper wie elektrisiert kribbelte. Natürlich tanzte Lex mit Dick, aber es war Clark, mit dem er flirtete, ganz wie zu Beginn ihrer Freundschaft.
Clark dachte an die Zeit nach dem Unfall auf der Brücke zurück. Die kurze Zeitspanne, in der Lex und er sich kennenlernten. Dank seiner besonderen Fähigkeiten, und auch der extremen Vorsicht seiner Eltern, hatte er bis dahin immer nur langsam Freundschaften geschlossen - und Lex war in dieser Hinsicht noch weitaus weniger kontaktfreudig -, aber nach nur wenigen Wochen bezeichnete er Lex schon als seinen besten Freund. Nicht zur großen Freude von Pete Ross, aber an diesem Problem arbeitete Clark permanent. Irgendwann hatte er zum ersten Mal die mehr als intensiven Blicke des Schlossherren bemerkt, war zunächst verblüfft gewesen, dann noch verblüffter, als er feststellte, wie er darauf reagierte. Und nun...
„Ein hübsches Paar, die zwei."
Geräuschlos wie ein schwarzer Schatten war Bruce Wayne neben ihm erschienen.
„Dick hat schon immer schamlos mit Lex geflirtet", sinnierte der Mann aus Gotham, und Clark horchte alarmiert auf. „Natürlich will er mich damit nur provozieren, und ich bin tatsächlich erstaunt, wie hartnäckig er --"
„Bruce, halt' das mal, ja? Danke."
Der Multimilliardär blieb allein mit einem Champagnerglas in der rechten und Clarks Teller in der linken Hand zurück, während Clark mit langen, entschlossenen Schritten auf das Paar in der Mitte des gescheckten Parketts zuging. Er klopfte der geflügelten Elfe auf die Schulter. „Entschuldigung, ich bin an der Reihe."
Wortlos überließ Dick Grayson ihm seinen Platz.
„Na endlich." Lex nahm seine Hand und lächelte ein mysteriöses Lächeln.
Eine Weile tanzten sie schweigend, sahen sich lediglich gegenseitig in die Augen, bis Clark fragte: „Was ist das zwischen dir und Dick?"
„Was meinst du?" entgegnete Lex unschuldig.
„Du weißt genau, was ich meine, Mister Sexy." Clark wackelte übertrieben mit den Augenbrauen.
Um Lex' Lippen schimmerte kurz ein selbstzufriedener Zug, und Clark erwartete schon die Frage, ob dieser Name nicht auf ihn zuträfe, aber er sagte nur schulterzuckend: „Er flirtet mit mir. Das ist bei ihm quasi Dauerzustand seit wir uns kennen, aber es ist alles nur Spaß."
„Er tut es, wenn ich dabei bin. Das ist unhöflich!"
„Nein, es wäre unpassend, wenn er mit mir allein wäre. So ist es nur Kokettiererei. Manchmal glaube ich allerdings, er schließt Wetten mit sich selber ab, wen er eher auf die Palme bringt, Bruce oder mich."
„Hört sich an, wie das reinste Kamikaze-Unternehmen. Ich glaube nicht, dass ein auf die Palme gebrachter Bruce Wayne viel erfreulicher ist als du."
„Das habe ich überhört, Mister Kent!"
„Irgendwie finde ich ihn unheimlich."
Lex seufzte. „Ich weiß, was du meinst. Bruce lässt die Menschen nur sehr langsam an sich ran. Wenn man ihn erst mal richtig kennenlernt..." Er brach ab. „Aber was ist mit dir? Haben sich dir nicht während meiner Abwesenheit unzählige verlockende Gestalten an den Hals geworfen?"
Clark blickte augenrollend zur Decke. „Gott, hör bloß auf! Ein Gangsterboss, eine lesbische Mutter Theresa und ein Transvestit, tolle Quote! Obwohl... letzterer war ziemlich attraktiv."
„Nicht, dass ich mich nicht für attraktiv halte, aber ich habe den leisen Verdacht, du redest gerade nicht von mir..."
„Du bist doch kein Transvestit, Lex!"
„Nein?" Lex sah demonstrativ an sich herunter.
„Du bist ein Mann und trägst heute Frauenkleidung, aber..." Ein Minimum an Lateinkenntnissen machte sich bemerkbar. „Oh."
„Na bitte. Und? Wer war es?"
„Blond, dunkelhäutig, tolle Figur. Sie... er nannte sich... ahm, Shablie oder so ähnlich."
„Oh, du hast Lady Chablis kennengelernt! Meinen Glückwunsch."
„Sag nicht, sie ist auch ´ne alte Freundin von dir."
„Das nicht, aber ich bin ihr ein paarmal begegnet. Sie hat früher gesungen und getanzt, weißt du. Und sie ist berühmt dafür, sich immer nur mit den schönsten jungen Männern zu umgeben, kein Wunder, dass sie dich entdeckt hat."
„Ach. Es scheint dir aber nichts auszumachen, dass sie mich entdeckt hat." Clark war fast etwas beleidigt, dass Lex keine Eifersucht zeigte.
„Sollte es das? Hm?"
Schulterzucken. Lex sollte ruhig einmal denken, dass er auch mit anderen Leuten flirten konnte. Zumindest theoretisch.
„Clark, sie ist älter als deine Mutter!" Der geschockte Gesichtsausdruck seines Partners ließ Lex laut lachen. „Das hast du nicht gemerkt? Ein größeres Kompliment kannst du ihr gar nicht machen."
Der leichte Spott weckte sofort Rachegelüste, und Clark flötete mit seinem charmantesten Lächeln: „Du weißt doch, ich stehe auf alte Männer."
Kaum sechs Jahre trennten sie voneinander, doch für Lex war sein Alter hin und wieder ein empfindlicher Punkt. Er verengte seine Augen und schnaubte. „Okay, das hab' ich vielleicht verdient. Aber wenn du so weitermachst, kannst du zu Fuß nach Hause gehen."
„Ich wäre Stunden vor dir da."
„Stunden, die du lieber allein in deinem Loft, als mit mir in der Limousine verbringen würdest?" fragte Lex mit einem spürbaren Hüftschwung.
„Punkt für dich", gab Clark zu.
Sie tanzten und tanzten. Die Wogen der Musik schwollen an, bäumten sich auf und fielen in sich zusammen in einem endlosen, üppigen Kreislauf. Nicht ein Wort kam für eine lange Zeit über ihre Lippen, doch wer genau hinsah, konnte erkennen, dass ihre Augen in der universellen, stummen Sprache der Liebe kommunizierten.
„Clark, meine Füße bringen mich um. Hast du etwas dagegen, wenn wir uns vorzeitig verabschieden?", fragte Lex auf einmal beiläufig, als sie sich gerade in einer scheinbar komplizierten Folge von Drehungen und Schritten befanden.
„Natürlich nicht." Auf Clarks Gesicht machte sich Bestürzung breit. „Du hättest doch nur etwas sagen brauchen, dann hätten wir eine Pause ge-" Er hielt abrupt inne und kam aus dem Takt, als er das unverhüllte Verlangen in Lex' Augen sah. Lex sah unglaublich hungrig aus, als wollte er ihn auf der Stelle verschlingen.
Nach dem Ausdruck in Lex' Augen zu urteilen, hätte Clark gewettet, dass sein Freund sofort über ihn herfiel, sobald erst einmal die Tür der Limousine hinter ihnen zugefallen war, doch nichts dergleichen geschah. Lex setzte sich in scheinbarer Seelenruhe in seiner Ecke zurecht, arrangierte das Kleid um sich herum, und machte keinerlei Anstalten, sich Clark zu nähern. Er sah ihn nicht einmal an, als er seufzend die Arme von sich streckte und die ineinander verschränkten Finger spreizte, dass die Knochen knackten. Erst danach lehnte er sich zurück und hob die Augen. Oha. Dieser Blick war alles andere als seelenruhig. Er war lodernd. Trotzdem tat Lex nichts weiter, als zu lächeln. Clark wurde nervös, konnte aber nichts tun, als Lex ansehen. Wie war das mit dem Kaninchen und der Schlange?
„Und, hast du dich amüsiert?" fragte Lex träge und ließ die behandschuhten Finger der linken Hand über seinen Hals und die Schulter fahren. Der breite Schal war längst verschwunden.
„Nun... es war... interessant... es hat Spaß gemacht."
Der Anblick des sich räkelnden Lex beeinträchtigte geringfügig Clarks Eloquenz. Zumal er nicht damit gerechnet hatte, jetzt den Abend zu diskutieren.
Mit einem Seufzer ließ Lex den Kopf nach hinten fallen. Seine Augen waren geschlossen. Die langen Wimpern ruhten auf den blassrosa Wangen, während samtschwarze Finger langsam über ein Schlüsselbein strichen. Clark drängte sich der Verdacht auf, dass Lex hier ungeniert eine Show abzog - eine Show, die ihre Wirkung nicht verfehlte.
Lasziv räkelte der kahle Milliardär sich auf dem schwarzen Polster der Limousine und schwang dann seine Füße auf Clarks Schoß. Dieser sah nun zum ersten Mal aus der Nähe die hohen und unwahrscheinlich dünnen Absätze der filigranen Schuhe. Dass Lex sich darauf so grazil hatte bewegen können, grenzte an ein orthopädisches Wunder.
„Wow. Darauf bist du den ganzen Abend herumgelaufen? Respekt." Clark war ehrlich beeindruckt. Von der sportlichen Leistung, wie von der Eleganz der Knöchel, die jetzt schwer genug auf seinen Oberschenkeln ruhten.
„Du hast ja keine Ahnung... wie gesagt, alles Übung"
Langsam bekam Clark seine Nervosität in den Griff. „Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wann bitte übst du, auf hochhackigen Schuhen zu laufen? Und wo?"
„Auch ich kann Geheimnisse bewahren, mein Herz", antwortete Lex leichthin und zupfte an den Fingern seiner Handschuhe.
„Komm schon, es gibt nichts mehr, was du nicht von mir weißt."
„Außerdem macht es eine Beziehung spannender, wenn man nicht alles weiß."
„Soll das heißen, ich langweile dich, seit ich dir alles erzählt habe?"
Lex hob nur eine Augenbraue. Eine Bewegung, die niemand so perfektioniert hatte, wie er.
Der Schlagabtausch fand ein jähes Ende, als Clark seine ganze Aufmerksamkeit auf das richtete, was unter den silbernen Riemchen lag. Lex trug keine Strümpfe. Irgendwie gehörten zu solch einem Kleid feinseidene Strümpfe, fand Clark, hauchdünn und schwarz. Nicht solche, wie er sie bei Fordman's gekauft hatte, das sah er jetzt ein. Doch während seine Finger langsam über den Knöchel strichen, schlich ein Gedanke in sein Hirn, der besagte, Seidenstrümpfe könnten sich auch nicht feiner, glatter, weicher, besser anfühlen als Lex' nackte Haut. Er schob den Saum des Kleides einige Zentimeter nach oben, wobei er diesmal das schlanke Bein mit der Hand umfasste.
Ein ungebetener Gedanke drängte sich auf. Helen wäre wahrscheinlich neidisch auf diese langen, glatten Beine. Und zu Recht! Sie musste ihre bestimmt rasieren! Zum Glück konnte Clark ein Kichern gerade noch unterdrücken. Stattdessen ließ er seine Hand Lex' Schienbein hinauf und wieder hinunter zum obersten Riemen des Schuhs streichen.
„Zieh' sie mir aus", flüsterte Lex heiser.
Clark sah, wie Lex' Brust sich unter tiefen Atemzügen hob und senkte. Mit dem richtigen Licht und Schatten konnte man beinahe den Eindruck gewinnen, dass das Dekolleté einen Busen verbarg. Lex lag dort hingegossen wie eine Göttin. Oder ein Gott. Und waren Götter nicht oft sowieso zweigeschlechtig? Wie auch immer. Lex war hinreißend, fragil und gleichzeitig stählern, denn er strahlte eine gefährliche Stärke aus, wie sie keine Frau besitzen konnte, ja, wie nur wenige Männer sie besaßen. Vielmehr war er wie ein Raubtier, das seine Beute in den Fängen hatte. Wie eine Katze, die die geliebte Maus zu Tode quälte, bevor sie sie fraß. Lex streckte sich, spannte seine Wadenmuskulatur einen Moment lang an, bevor er lässig einen Fuß über den anderen legte, um Clarks Aufmerksamkeit wieder auf die Schuhe zu lenken, die es loszuwerden galt.
Einige Sekunden lang befingerte Clark unschlüssig die dünnen Riemen, bis er den Mechanismus der Schnallen verstand und eine nach der anderen öffnete. Der nackte Fuß reckte und streckte sich wohlig, immer noch von Clarks Hand gehalten.
„Aaah ja... endlich!", seufzte Lex, als der zweite Schuh ebenfalls auf dem Boden der Limousine landete. Sein rechter Fuß strich langsam an seinem linken Bein hinauf, den schwarzen Saum bis zum Knie schiebend, bevor er Clark wieder seine Aufmerksamkeit widmete. Clark bemerkte den Nagellack an den Zehen. Natürlich Purpur! Lackierte Nägel an Füßen, die sich inzwischen sehr zielgerichtet bewegten. Sie strichen an Clarks Schenkeln entlang, drückten leicht seine Knie auseinander, um dann zu seinem Schoß zurückzukehren.
„Oh Gott, Lex!", flüsterte Clark, als Lex absichtlich über die aufstrebende Erektion strich.
„Mmh, jetzt wird der Abend interessant", schnurrte Lex.
„Ach, ich hatte den Eindruck, du hast dich mit Bruce und Dick ganz gut amüsiert." Das kam etwas spitzer heraus als Clark es beabsichtigt hatte.
„Höre ich da etwa schon wieder Eifersucht, Mister Kent?"
Da Lex den Druck seiner Füße unerwartet verstärkte, kam Clark nicht dazu, zu antworten. Stattdessen stöhnte er und ließ den Kopf zurückfallen. Der Gedanke an Bruce hatte keine Chance. Er verpuffte rückstandslos.
„Oh Gott, oh Gooott... oooah..."
Die Füße fuhren mit ihren langsamen Bewegungen fort, bis Clarks Penis vollends hart war und sich groß unter der Smokinghose abzeichnete. Die zarte Röte, die sich auf Lex' Wangen und Schultern ausbreitete, war ein deutliches Anzeichen, dass auch er mehr im Sinn hatte als eine harmlose Fußmassage.
„Mach deine Hose auf, Clark."
Was blieb ihm übrig? Er konnte nur gehorchen. Jetzt schob Lex geschickt die Schöße von Clarks Hemd zur Seite und manövrierte einen Fuß unter den offenen Reißverschluss. Nur noch der Stoff von Clarks blauen Boxershorts trennte ihn von der Haut, deren Hitze schon spürbar war. Clark sog scharf die Luft durch die Zähne, als Lex fest gegen ihn drückte. Er begegnete einem herausfordernden Blick. Mit einem Seufzer ging Clark eine andere Bedeutung des Wortes „Fußmassage" auf und er lehnte seinen Kopf mit geschlossenen Augen an die Rücklehne, während Lex unbeirrt fortfuhr, ihn zu streicheln. Dann zog er sich plötzlich zurück, ließ die Füße untätig auf Clarks Oberschenkeln ruhen. Clark blickte überrascht auf, wollte schon rufen „Hey! Was soll das?", doch er blieb stumm. Lex schmunzelte ihn an, warf dann einen vielsagenden Blick auf tiefere Gefilde.
„Hol ihn raus, Clark. Ich will ihn sehen."
Clark schluckte. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Kurz fragte er sich, warum er eigentlich nervös war. Schließlich hatte er schon mehr als einmal Sex mit Lex gehabt, deutlich mehr als einmal... und doch fühlte er sich gerade wie die Jungfrau, die verführt wird. Tatsache war, Lex in diesem Aufzug wirkte einschüchternd. Ob er das bei LexCorp-Meetings wohl auch einsetzte? Egal, darüber konnte er später noch nachdenken. Jetzt gab es dringlicheres. Er schob den Bund seiner Shorts nach unten und griff mit der anderen Hand hinein, um, wie verlangt, seinen Penis von dem einengenden Stoff zu befreien. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm, als der direkte Kontakt prickelnde Funken durch seinen Körper sandte. Schnell ließ er wieder los, in der Annahme, Lex würde irgendwie die Initiative ergreifen.
Einige Momente lang genoss Lex den Anblick und pries sich in Gedanken den glücklichsten Mann des Universums, bevor er mit samtweicher Stimme flüsterte: „Und jetzt nimm ihn in die Hand."
Lex wollte ihm zusehen? Jetzt? Wo er doch selbst so offensichtlich heiß war? Okay, kann er haben. In einem Winkel seines Gehirns, der noch halbwegs funktionstüchtig war, beschloss Clark, dass Lex es bedauern sollte, passiv bleiben zu wollen. Und wusste doch gleichzeitig, dass weder Passivität noch Bedauern den Abend beenden würden.
Er ließ seine Finger zunächst über die Unterseite von Lex' Fuß streichen, dessen Zehen sich dabei spreizten, zeichnete jede Wölbung nach, bevor er die Hand um die Fessel schloss und mit starkem Griff bis zur Wade hinauf und wieder zurück rieb. Sein Blick hielt dabei den von Lex fest. Dann umfasste er seinen harten Schaft mit derselben Hand und begann langsam auf und ab zu streichen. Die Berührung von Lex' Augen war dabei so physisch wie ein körperlicher Kontakt. Clark spürte den Blick, spürte ihn überall auf seiner Haut, obwohl er komplett angezogen war. Nun, beinahe wenigstens.
„Leex."
„Clark, du bist wunderschön... so unglaublich heiß... ja, mach es für mich..."
Er wusste genau, wie sehr Lex es liebte, ihm beim Masturbieren zuzusehen. Ein kurzer Blick bestätigte: Auf der Vorderseite von Lex' Kleid war eine leichte, so gar nicht damenhafte Ausbeulung zu erkennen. So gern Clark es jetzt auch gesehen hätte, Lex' Hände kümmerten sich nicht darum. Immer noch in den schwarzen Handschuhen, ruhte die eine lässig auf der Rückenlehne, die andere am Rahmen des getönten Fensters. Gut, er würde diese Aufgabe später nur zu gern übernehmen. So cool Lex sich auch gab, sein Blick verriet seine Erregung. Er sprühte geradezu Funken.
„Ja, Clark, mach weiter... weiter..."
Der nackte Fuß war einfach zu verlockend, als dass Clark widerstehen konnte. Er strich mit der freien Hand darüber, und irgendwie kam der Fuß mit seinem Schwanz in Kontakt. Er stöhnte auf. Lex bewegte sich, und es war schwer zu sagen, ob Lex ihn aktiv streichelte, oder ob er sich an Lex rieb - wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. Irgendwann verlor Clark den Faden. Konnte sich nicht mehr auf Lex' Reaktionen oder Mimik konzentrieren, als ihrer beider Rhythmus schneller wurde. Seine fest geschlossene Faust bewegte sich mit zunehmender Geschwindigkeit auf und ab. Er rieb sich, und Lex rieb ihn mit beiden Füßen, und sein Atmen wurde immer mehr zu einem Keuchen, als er sich dem Höhepunkt näherte.
„Komm, Clark, komm für mich!"
„Lex! Oh Gott, Lex, Leeex!", entfuhr es Clark laut, als er kam. Sein warmer Samen benetzte seine Hand und Lex' Füße, und Clarks Bewegungen verrieben die viskose Flüssigkeit, solange die Schübe seines Orgasmus andauerten. Mit einem letzten Aufstöhnen fiel sämtliche Anspannung von seinem Körper ab, und er sank schlaff in die Polster.
Als Clark nach einer Weile aus seiner Trance erwachte, hob er einen von Lex' Füßen zu seinem Mund und leckte ihn bedächtig ab, wie eine Katzenmutter, die ihr Junges säubert. Dabei gab er zufriedene, kleine Laute von sich. Den Geschmack von Lex' Sperma liebte er abgöttisch, aber zur Not tat es auch sein eigenes, solange er es von Lex' Haut lecken konnte. Anschließend ließ er dem anderen Fuß dieselbe Aufmerksamkeit zukommen, wobei er befriedigt Lex' Keuchen vernahm, als er mehr als suggestiv an dem großen Zeh lutschte.
Dann legte er die sauberen Füße ab und lehnte sich wohlig mit geschlossenen Augen zurück, wohl wissend, dass er Lex damit provozierte. Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
„Clark?"
„Hm?" Clarks Augen blieben geschlossen.
„Wolltest du je einem Mädchen unter den Rock gehen?"
Der Tonfall war so auffällig unauffällig, dass Clark nur matt lachen konnte.
„Jetzt hast du die Gelegenheit dazu."
Amüsiert öffnete Clark ein Auge und sah, dass Lex an den Fingern seines Handschuhs zupfte.
„Wir decken heute aber ziemlich viele Dates auf einmal ab", kommentierte er, als der erste Handschuh in seinem Schoß landete.
„Ach? Du willst doch wohl nicht den Schüchternen spielen, wo dein Date dir gerade eine exklusive Fußmassage verpasst hat."
„So etwas wollte ich auf keinen Fall andeuten." In einer Bewegung, die zu schnell war für das menschliche Auge, zog Clark Lex an sich und presste ihm die Lippen auf den Mund. Ungeachtet dessen, wie hilflos er über seinen Freund drapiert wurde, ergab sich Lex sofort in den Kuss. Bis Clark ihn, ohne den Lippenkontakt zu lösen, wieder rücklings in den Sitz manövrierte und sich dann vor ihm auf den Fußboden des Wagens fallen ließ.
Langsam, aber ohne zu zögern, schob er den dunklen Samt höher, entblößte immer mehr helle Haut. Etwa auf halber Strecke von Lex' Oberschenkeln stoppte Clark, um seine Lippen auf ein Knie zu pressen. Lex seufzte auf. Clark setzte seinen Kuss ausgiebig fort. Als seine Zunge die Kniekehle erreichte, gab Lex ein ungewohnt helles Stöhnen von sich.
„Weißt du", meinte Clark beinahe im Plauderton, grinsend, „ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was du wohl darunter trägst." Und er wandte sich dem anderen Knie zu, das er derselben Behandlung unterzog.
Ein unwilliges Grummeln bestätigte, dass Lex gerade gar nicht in der Stimmung für verführerische und aufhaltende Konversation war. „Warum siehst du dann verdammt noch mal nicht endlich nach!" knurrte er.
„Ts ts. Kann es sein, dass hier jemand ungeduldig wird?" Clark schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf. Manchmal genoss er es unwahrscheinlich, diese Macht über Lex zu haben.
„Nein, fuck! Hier ist nur jemand unglaublich scharf auf dich!"
„Für mich klingt das verdächtig nach ungeduldig", wagte Clark das Spiel hinauszuzögern. „Vorhin in der Garderobe hab' ich dir doch angeboten, etwas für dich zu tun."
„Clark." Lex' Stimme wurde gefährlich leise. „Wenn du nicht bald anfängst, schmeiße ich dich raus und mach' ich es mir selber!"
„Na wenn das so ist... sollte ich die Situation wohl besser ausnutzen, bevor..."
„Tu es endlich!" Lex legte seine Hand um Clarks Nacken und versuchte, nicht gerade sanft, ihn weiter zwischen seine Beine zu ziehen. Natürlich hatte er keine Chance, solange Clark sich seinen Bemühungen widersetzte.
„Sag Bitte."
„Claark!" heulte Lex auf. „Du bist unausstehlich, wenn du gekommen bist!"
Frustriert versuchte er, mit einer Hand seinen Schoß zu erreichen, wurde aber daran gehindert. Clark umfasste beide Handgelenke mit starkem Griff.
„Tatsächlich? Willst du wirklich, dass ich zu Fuß nachhause gehe? Das meinst du nicht ernst, hm? Du liebst mich doch."
„CLARK!"
„Falsches Wort", schnurrte Clark liebenswürdig gemein.
„SOFORT!"
„Ts, bist du es nicht, der mir immer wieder gesagt hat, ich müsste beim Sex mehr Geduld haben?"
„Mir ist gerade wirklich nicht nach Reden zumute", zischte Lex durch die Zähne, verzweifelt bemüht, seine Hände aus der stählernen Umklammerung zu befreien.
„Ob du's glaubst oder nicht, mir auch nicht", gab Clark zurück. „Ich würde viel lieber diesen schwarzen Stoff aus dem Weg räumen und mir deine Dessous ansehen. Die würde ich anschließend aus dem Weg räumen und die nächste halbe Stunde damit verbringen, mit deinem wundervollen, prächtigen harten Schwanz zu spielen und dich langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben."
Noch vor einem knappen Jahr wäre Clark feuerrot angelaufen, wenn er so etwas auch nur gedacht hätte. Jetzt leckte er sich demonstrativ über die Lippen und blickte auf, um die Wirkung seiner Worte zu überprüfen. Zufrieden mit dem Ergebnis, einem sich fast wie unter Schmerzen windenden und stöhnenden Lex, fuhr er fort: „Natürlich könnte ich aber auch einfach noch eine Weile mit dir plaudern. Wie du schon gesagt hast, ich bin gerade gekommen und hab's daher nicht eilig."
„Oh bitte, Clark, bitte! Tu etwas! Ich halt's nicht länger aus. BITTE!"
Da war das Zauberwort. Wie versprochen zeigte Clark Erbarmen. „Na also. Geht doch", grinste er, bevor er Lex' Gelenke aus der Umklammerung löste. Nicht ohne Lex darauf hinzuweisen, die Hände schön bei sich zu behalten, wenn er sie nicht gefesselt haben wollte. Lex schwieg. Offensichtlich stand ihm heute nicht der Sinn nach Fesselspielen.
Langsam, aber nicht zu langsam, schließlich hatte er bei einem Meister gelernt, schob Clark den Saum des Kleides mit flachen Händen immer höher und spürte dabei die flatternden Muskeln der seidenglatten Schenkel. Er spreizte Lex' Beine ein wenig, als er sich vorbeugte. Dabei ließ er die Hände unter das Kleid gleiten und strich schließlich bis zu den schmalen Hüften hinauf. Seine Fingerspitzen ertasteten dabei nichts weiter als ein dünnes Bändchen auf jeder Seite. Clarks Augenbrauen fuhren nach oben. Sollte Lex tatsächlich etwas Anderes als seine gewohnten engen Shorts tragen? Irgendwie würden die auch nicht zu diesem Outfit passen, überlegte er, obwohl es von außen keinen Unterschied machte.
Die unteren Ausläufer des Korsetts bildeten eine steife Grenze. Weiter konnte er nicht gehen, ohne dem Kleidungsstück irreparablen Schaden zuzufügen. Das war einerseits sehr schade, denn auf einmal hatte Clark unheimliche Lust auf Lex' Bauchnabel, andererseits hatte er aber nun endlich die mysteriöse Unterwäsche vor Augen. Sie war schwarz, was nicht weiter überraschte. Auch die Tatsache, dass sie offensichtlich aus Seide bestand, war nichts Ungewöhnliches. Dass es sich aber anscheinend um einen String-Tanga handelte, ließ Clark doch erstaunt den Atem anhalten. So etwas hatte Lex noch nie getragen. Zumindest nicht in seiner Gegenwart.
Ein perplexes „Woah" war für den Moment alles, was er hervorbrachte. Sein Mund wurde trocken. Und sofort wieder feucht, so dass er den Speichel hinunterschlucken musste.
Ein String-Tanga. Ein mehr oder weniger dreieckiges, winziges Stück Stoff, das mithilfe von drei dünnen Fäden am Körper gehalten wurde. Das Konzept an sich hatte Clark immer schon für fragwürdig gehalten. Jetzt, da er sich damit aus nächster Nähe konfrontiert sah, war er geneigt, seine Meinung zu ändern.
Lex. In einem String. Sein Lex in einem String-Tanga!
Der Stoff schaffte es so gerade, all das zu halten und zu verbergen, was es zu halten und verbergen gab, war also letztlich gar nicht so winzig wie der Tanga eines Mädchens. Abgesehen davon überließ die Beschaffenheit der Seide nicht viel der Phantasie. Lex' Erektion zeichnete sich überdeutlich ab. Clark fragte sich, ob er das zuhause „geübt" hatte, da das Material so perfekt ausreichte, als sei es für diesen Zustand maßgeschneidert. Nun... Wahrscheinlich war es maßgeschneidert, obwohl Clark sich die Anprobesessions lieber nicht vorstellte.
Viel lieber stellte er sich vor, in diese verlockende Landschaft aus heller Haut und schwarzschimmernder Seide einzutauchen. Und das tat er. Was Lex mit einem abgrundtiefen Geräusch aus seiner Kehle begrüßte. Clark begann, sich wie eine Katze an dem längst schon feuchten Stoff zu reiben. Mag sein, dass er auch dementsprechend schnurrte. Er atmete Lex' ureigensten Duft ein, während er seine Wangen und seine Nase gegen das harte Fleisch unter dem dünnen Stoff rieb.
Clark atmete tief ein. Er liebte diesen Duft, konnte nicht genug von ihm bekommen. Lex' ermutigendes Stöhnen und Seufzen tat das Übrige. Er folgte mit den Lippen der Linie des harten Schwanzes, saugte, als er an der Spitze wohlbekannte Feuchtigkeit schmeckte und leckte über die glatte Seide, die sich gar nicht so anders anfühlte als Lex' Haut. Vielleicht transportierte sie aber auch nur den Geschmack und Geruch perfekt.
Ein letztes Mal warf Clark einen Blick auf den Tanga, dessen feuchte Seide mitleiderregend gespannt wurde, und er befand diesen Anblick für eindeutig sexy, bevor er aus dem Kleidungsstück ohne Bedauern ein Ex-Kleidungsstück machte. Auch Lex schien es darum nicht leid zu tun. Er spreizte seine Beine noch weiter und rutschte Clark praktisch entgegen, als dieser endlich seinen Mund öffnete und ohne weitere Umwege den Penis in sich aufnahm.
„Ja, Clark! Claark! Ahh... hmm..." Lex krallte seine Hände in Clarks Haar, zog daran, ließ wieder los, um sich auf dem Sitz abzustützen, während er seine Hüften vor und zurück bewegte, um Clark entgegen zu kommen. Der Mund war so heiß und nass, und Clark saugte an ihm, dass klares Denken ein abstrakter Terminus wurde. Lex warf seinen Kopf zurück und gab ein heiseres Keuchen von sich, als Clarks Hände seinen Hintern packten und ihn bis an die Kante des Sitzes zerrten. Lex verlor den Halt, hing einen Moment lang hilflos mit den Beinen in der Luft rudernd in dem Ledersitz, während Clark ihn verschlang, bis er es schließlich schaffte, einen Fuß gegen den Fensterrahmen zu stützen.
Von Anfang an hatte Clark es geliebt, Lex in seinem Mund zu haben. Schon in seinen ersten feuchten Träumen von Lex, lange bevor sie zusammen gekommen waren, war er meist derjenige gewesen, der die Blowjobs gegeben hatte, und in der Realität liebte er es so sehr wie in den Träumen. Er fand es jedesmal aufs Neue faszinierend, wie wild und leidenschaftlich sein sonst so überlegen beherrschter Freund dabei wurde. Er liebte es, wenn Lex die Kontrolle verlor, und es erregte ihn unwahrscheinlich. So auch jetzt, als Lex in seiner Ekstase immer wieder mit der Ferse gegen das Fenster trat, das glücklicherweise aus kugelsicherem Glas bestand.
„Oh Clark, ja... lutsch mich... Gott Clark, ah, fuck, oaaah, Claaark!"
Ohne sein Tun zu unterbrechen, lächelte Clark. Offensichtlich machte er seine Sache gut.
Tatsächlich hatten sie deswegen zu Beginn ihrer Beziehung einmal einen beinahe fatalen Streit gehabt. Nach einem orkanartigen Orgasmus hatte Lex mehrere Minuten lang in seliger Verzückung dagelegen, bevor er mit geschlossenen Augen murmelte: „Du kannst mir nicht erzählen, dass du nie zuvor einen Schwanz gelutscht hast." Was als Kompliment gedacht war, hatte Clark wie einen Schlag ins Gesicht empfunden, und er war in weniger als fünf Sekunden angezogen aus dem Schloss gestürmt. Lex brauchte eine halbe Stunde, um ihn in seinem Loft auf der elterlichen Farm aufzustöbern, wo er stumm über die dunklen Felder starrte, nur mit Mühe seine Tränen unterdrückend. Der Anblick hatte Lex das Herz zerrissen.
Die folgenden Tage hatte Lex mit Entschuldigungen und Flehen und Bitten verbracht, und es wäre ihm egal gewesen, wäre LexCorp in dem Moment den Bach runter gegangen. Er versuchte alles, hatte Clark sogar Blumen gebracht. Danach, als Clark ihm das Grünzeug an den Kopf geworfen hatte, eine Tasse süßen Cappuccino nach der anderen, nebst Unmengen an Schokolade. Letztlich hatte er Clark davon überzeugen können, dass er, Lex, ein unsensibler Idiot war, der nicht gewusst hatte, was er sagte, weil er zum ersten Mal in seinem Leben verliebt war. Und weil er noch nie so einen unglaublichen Blowjob bekommen hatte.
Jetzt dachte Lex freilich nicht an diesen Moment, sondern gab sich ganz und gar Clarks Zauberkünsten hin. Vielleicht lag es daran, dass er nicht atmen musste wie ein Mensch, vielleicht war es schlichtweg eine natürliche Begabung, die Gründe waren unwichtig. Mit Clark vergaß Lex die Welt um sich herum. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass er sich so weit aufgeben konnte, denn nie hatte er einem Liebhaber genug vertraut, um die Zügel aus der Hand zu geben, doch bei Clark konnte er sich fallen lassen. Er konnte rau und wild sein und gleichzeitig die Kontrolle aufgeben, weil er instinktiv wusste, dass Clark ihn auffangen würde. Und auch, weil er wusste, er konnte Clark nicht verletzen. Das half.
Mit sanftem Druck ließ Clark seine nachgiebigen Lippen an Lex auf und ab gleiten, wobei die atemlosen Laute weiter oben sein Tun bestätigten. Er war Lex so nah, er spürte ihn mit allen Sinnen. Sie waren eins.
Nach einer Weile lockerte er den Griff an Lex' Hintern, bemerkte, dass er ihn nahezu in der Luft gehalten hatte, und er schlug einen langsameren, gleichmäßigeren Rhythmus an.
Seine rechte Hand bog Lex' Schenkel weiter nach außen, strich über dessen Innenseite, und umfasste dann die samtigen Hoden. Clark rollte sie zart in seiner Hand umher, während er mit einem Finger dahinter tastete und Lex' Perineum zu massieren begann. Erneut hob Lex seine Hüften und keuchte wortlos. Auf seiner Haut lag ein dünner Schweißfilm, und er verfluchte nun das Korsett, das so eng und kompliziert geschnürt war, dass er es unmöglich wie ein Hemd einfach herunterreißen konnte. Wie war er nur auf die hirnrissige Idee gekommen, ausgerechnet heute Abend ausgerechnet solch ein Kleidungsstück anzuziehen?
Aber er wollte Clarks Hände überall auf seiner Haut spüren. Er wusste, wenn er jetzt seinen Oberkörper entblößen könnte, würden diese großen, warmen Handflächen jeden Zentimeter erforschen, sie würden ihn komplett beanspruchen, ihn einnehmen wie eine Festung, und Lex würde ohne Gegenwehr kapitulieren. Wie er es jedes Mal tat... Tatsache war, er war schlichtweg nicht dazu in der Lage, das Korsett selbst auszuziehen. Clark würde es können. Allerdings war Lex noch viel weniger dazu in der Lage, Clark zu bitten, seine momentane Beschäftigung zu unterbrechen. Clarks Beschäftigung...
Einen Moment lang fühlte Lex sich klar und wach, und er lächelte auf Clark herab.
Und schon eine Sekunde später verschwendete er keinen Gedanken mehr an das störende Korsett. Er hatte dessen Anwesenheit schlichtweg vergessen und versank wieder in seiner wortlosen Ekstase. Wortlos, abgesehen von essentiellen Wörtern wie „Clark!" oder „Gott!" oder „Ja!" oder „Fuck!". Clark war so verteufelt gut!
Clark ließ den Penis nicht aus seinem Mund. Mit gerundeten, feuchten Lippen fuhr er immer wieder an ihm hinab, bis seine Nase die weichen, rötlichblonden Härchen berührte, deren Entdeckung er vor geraumer Zeit so furchtbar aufregend gefunden hatte. Er genoss das Gewicht auf seiner Zunge, den warmen und leicht salzigen Geschmack, und er registrierte jeden kleinen, wundervollen Laut, den Lex von sich gab, während zwei seiner Fingerspitzen hinter den prallen Hoden mit leichtem Druck kreisende Bewegungen vollführten.
Oh Gott Oh Gott Oh Goooott... Oooooooh... Lange hielt er es nicht mehr aus. Dieser Teenager machte ihn wahnsinnig. Wie er es versprochen hatte. Wie immer. Wahrscheinlich waren dies die wahren überlegenen Kräfte, mit denen Kal-El sich die Erdbevölkerung untertan machen sollte. Sex. Und seine unglaublich talentierten sinnlich saftigen Lippen. Lex schätzte sich sehr glücklich, dass Clark beschlossen hatte, nicht die gesamte Menschheit, sondern bloß ein Exemplar der Spezies zu erobern.
Lex' Hände fuhren über Clarks Kopf und Unterarme, seine Bewegungen wurden wilder und wilder. Laut japsend fickte er Clarks Mund mit ruckartigen Stößen seines Beckens, ebenso begierig darauf, seinen Schwanz tief in Clarks Kehle zu versenken, wie den Druck der Finger gegen seine Öffnung zu erhöhen. Er spreizte seine Schenkel in einer deutlichen Einladung, aber Clark drang nicht in ihn ein. Die stumpfen Finger kreisten nur, drückten und massierten. Schließlich griff er unsanft in das schwarze Haar, zog daran, packte mit der anderen Hand Clarks Schulter, und kurz spannten sich sämtliche Muskeln an, bevor Lex einmal mehr geräuschvoll gegen die Sicherheitsscheiben trat und mit einem langgezogenen Ächzen kam. Zuckend entlud sich sein Schwanz, der sich so lange an diesem Abend zurückgehalten hatte, und Clark schluckte summend die köstlich bittere Flüssigkeit, bis sie versiegte.
Sich die Lippen leckend legte Clark seinen Kopf in Lex' Schoß und wartete schweigend ab, bis sein Freund wieder zu Atem kam. Die nackte Haut an seiner Wange war erhitzt und feucht von Schweiß und Sperma, und Clark atmete den Duft von Sex ein, während Lex abwesend über sein Haar strich.
Es war jedesmal dasselbe. Leichtes Stöhnen, zufriedenes Grunzen, tiefes Seufzen, die Augen auf Halbmast. So fand Lex allmählich in die Wirklichkeit zurück. Nun beendete er diese Prozedur mit einem endgültigen, entschlossenen Atemzug, der wie ein „Ja!" klang und der Clark anzeigte, dass Lex etwas vorhatte, das sich von dem üblichen Dösen oder Kuscheln danach unterschied.
„Clark?"
Clark hörte das Schmunzeln in seiner Stimme förmlich. Er erhob sich nicht, beobachtete Lex' Gesicht aber unauffällig von unten.
„Hmm?"
Betont cool, als hätte er nicht soeben einen im wahrsten Sinne des Wortes limousineerschütternden Orgasmus gehabt, sah Lex auf seine Fingernägel hinab und blies darauf, wie um frisch aufgetragenen Lack zu trocknen.
„Weißt du, ich hatte gehofft, du würdest mich ficken, wo ich schon mal ein Kleid anhabe. Schon aus traditionellen Gründen."
Jetzt erhob Clark sich doch aus seiner halb liegenden Position zwischen Lex' Beinen. Er war alles andere als überrascht, denn es war bei ihnen nur selten nach der ersten Runde wirklich vorbei, bemühte sich aber, sein Grinsen zu verbergen und eine erstaunte Miene aufzusetzen, als er langsam den Kopf schüttelte.
„Ts ts, Mister Luthor, haben Sie denn niemals genug?"
Zärtlich strich Lex über Clarks Haar. „Nicht von Ihnen, Mister Kent."
Clark ließ seine Handflächen über Lex' Schenkel wandern, als er ihn betrachtete, und sein Herz begann erneut schneller zu schlagen. Lex sah hinreißend aus, wie er da lag. Eine leichte Röte auf Gesicht und Schultern. Auf den entblößten Beinen die inzwischen rötlichen Abdrücke von Clarks Fingern und Zähnen, die jedesmal neben der Genugtuung, ihn für sich gezeichnet zu haben, auch ein schlechtes Gewissen hervorriefen. Dies währte meist jedoch nur kurz, denn Lex machte ihm jedesmal klar, dass er die Spuren ihrer Leidenschaft auf seinem Körper liebte. Und wenn Lex so aussah, wie jetzt, war es schwer, ihm zu widerstehen. Die schattigen Regionen unter dem Saum des Kleides versprachen einstmals verbotene erotische Abenteuer, und Lex' Blick aus halbgeschlossenen Augen löste jedes dieser Versprechen ein.
„Was ist, Clark? Hat es dir die Sprache verschlagen?"
Lex wollte mehr? Bitte, warum nicht? Clark entledigte sich der Fliege und knöpfte dann betont langsam sein Hemd auf. Er genoss die lüsternen Blicke, die jeden Zentimeter neu entblößter Haut willkommen hießen, bevor er das Hemd über seine Schultern gleiten ließ. Wie eine dunkelrote Schneedecke legte sich die feine Baumwolle über die zu Beginn der Fahrt zu Boden gefallenen Schuhe, und Clark war nackt. Anschließend lehnte er sich zurück, um seinen erneut überaus interessiert aufgerichteten Penis zu präsentieren. Lex einen Blowjob zu geben, machte ihn jedesmal geil, auch wenn er erst kurz zuvor selbst gekommen war.
„Ich bin bereit, Baby, wenn du es bist."
Aufgrund des patentierten Kent-Grinsens kam das aufgesetzte Machogehabe nicht hundertprozentig authentisch rüber. Lex ignorierte es indes auch komplett, richtete seinen Blick zunächst auf das sehr überzeugende Argument zwischen Clarks Beinen, dann gen Himmel, bevor er dramatisch ausrief: „Aaah! Ich danke Gott für diesen Teenager!"
„Seit wann bist du gläubig?" fragte Clark und war schon wieder dazu übergegangen, die zukünftigen blauen Flecke auf Lex' Schenkeln mit der Zunge nachzuzeichnen - eine Aufgabe, der er sich regelmäßig mit größter Hingabe widmete.
„Seit ich dich kenne", kam die prompte Antwort. „Clark, gib mir den Hörer."
„Was willst du denn jetzt damit?" fragte Clark ungeduldig und blickte auf, hatte er doch eher mit der Frage nach Kondomen und einem Gleitmittel gerechnet. Trotzdem kam er der Bitte nach und reichte Lex den Hörer der Sprechanlage, die sie mit der Fahrerkabine verband.
„Carter? Nehmen Sie die landschaftlich schöne Strecke."
Eineinhalb Stunden, zwei Orgasmen und diverse Meilen später.
„Lex?"
„Hmm?"
„Was machen wir jetzt mit Lana?"
„Vergiss Lana."
„Oh. Okay."
Ende
