Phoebe stand vom Sofa auf und ging einige Schritte. „Wir sollten noch einmal mit Chris
reden. Wir sollten ihn hier her holen, um heraus zu finden, wie wir diese Sache beenden
können!" Phoebe blieb stehen und drehte sich zu ihren Schwestern. Sie sah an den
Gesichtsaudrücken der anderen, dass sie mit ihrer Meinung alleine da stand. Sie sah die
Zweifel in den Augen eines jeden und sie seufzte. Sie wusste, dass es ein Risiko war.
„Keine gute Idee!" meldete sich Leo zu Wort
„Sag uns lieber, was du damit gemeint hast, dass Chris doch ein Schläfer ist! Wie
kommst du darauf, immerhin hat uns Tarik gesagt, dass dies nicht möglich ist! Stimmt
doch?" und er wandte sich mit der Frage an den Wächter des Lichts, der nur still nickte.
Phoebe presste ihre Lippen zusammen, ging zurück zum Sofa und nahm den Notizblock
vom Tisch, den sie zuvor hingelegt hatte.

„Ich habe mir so einige Sachen zusammen gereimt und ich denke, wenn ihr sie hört,
werdet ihr mir Recht geben! Tarik hat uns geschildert, wie sich ein Schläfer verhält. Als
die Sache mit Paiges Elixier passierte, versuchte sie doch Chris mit einem Zauberspruch
davon zu befreien. Der erste hat nicht funktioniert, also schrieb sie einen zweiten. Als sie
Chris rief und den Zauberspruch anwenden wollte sagte Chris etwas von ‚alle guten
Dinge sind drei'! Wieso drei? Irgendetwas muss ihn dazu veranlasst haben zu glauben,
dass Paige bereits einen zweiten Versuch unternommen hatte, was ja nicht stimmt. Als
ich mit ihm am Dachboden war blätterte er im Buch der Schatten, als wäre alles in
Ordnung. Als ich ihn auf die Veränderungen ansprach wurde er wütend und als er wieder
das Buch der Schatten anfassen wollte, schloss es sich und fiel zu Boden. Chris beruhigte
sich kurz darauf und legte das Buch wieder an seinen abgestammten Platz und er konnte
es ohne Probleme berühren. Dann verlor er erneut die Kontrolle über sich. Im
Wohnzimmer hat er Leo angegriffen – ok, dass muss nicht unbedingt was mit der Sache
zutun haben – dann schimmerte er davon. Woher hat er diese Fähigkeiten so plötzlich?
Das Zimmer im P3 hat er verwüstet und erst wollte er sich von Paige helfen lassen, dann
wieder nicht, nur um kurz darauf hier zu erscheinen. Wir haben alle gesehen, wie sein
Zustand war. Schlecht! Als Kaja uns vernichten wollte und Piper sie erstarren ließ,
erstarrte auch Chris. Als daraufhin Leo die Wunde von Kaja heilte, heilte er auch
gleichzeitig die von Chris, der sich den Umständen entsprechend recht normal benahm.
Kaja verlor erneut die Kontrolle über sich und gleichzeitig mit ihr verlor auch Chris sie
wieder! Also, wenn ihr mich fragt, dann besteht da ein Zusammenhang und wenn wir
Tarik Glauben schenken wollen, dann ist nicht nur Kaja ein Schläfer, sondern auch Chris!"

Phoebe atmete tief durch. Vor lauter Aufregung hatte sie während des Sprechens kaum
geatmet. Erwartungsvoll blickte sie in die Runde und wartete auf einen Kommentar.
„Tarik?" Piper richtete sich an den Wächter des Lichts und es war nicht zu überhören,
dass sie eine vernünftige Erklärung von ihm erwartete.
„Nein … ja …ich weiß nicht!" stotterte Tarik. Er dachte angestrengt nach. Was Phoebe
sagte klang eigentlich recht einleuchtend, doch das konnte nicht sein. Wie?
„Nein oder Ja, Tarik!" Piper hielt ihren Atem an. Sie musste sich beherrschen, um Tarik
nicht auf der Stelle explodieren zu lassen.
„Tja, um das heraus zu finden, müssen wir tatsächlich mit Chris reden, herausfinden,
was vorgefallen ist, um sicher zu gehen!"
Piper ließ die angehaltene Luft durch ihre Nase und stand auf. „Chris?" rief sie und
wartete, doch nichts geschah.
„Chriiiis!"
„Wo wohnt eigentlich Kaja?" fragte Paige schließlich und Piper sah sie erstaunt an.
Warum war sie nicht gleich auf die Idee gekommen. Sie ging in den Flur und kramte
in ihrer Tasche nach ihrem Telefonbuch, blätterte es rasch durch, während sie wieder ins
Wohnzimmer zurückging.
„Kannst du Wyatt noch einmal rauf zu den Ältesten bringen?" fragte sie schließlich Leo,
doch er schüttelte bedauernd den Kopf.
„Tu mir leid, es geht im Moment nicht!" Piper schnaubte verächtlich.
„Gut, dann muss jemand hier bei ihm bleiben und das werd dann wohl ich sein!" sagte
sie schließlich und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, dass sie Leo widmete.
„Bringt ihn her. Auf den Dachboden. Um sicher zu gehen, dass er keinen Schaden
anrichten kann, werd ich die Kristalle holen!" Piper sah Paige fest an, denn sie wollte
sicher gehen, dass ihre Schwester auch verstand, was sie von ihr erwartete. Paige nickte
zustimmend, als sie sich mit Phoebe vom Sofa erhob. Sie nahm Phoebe an der Hand und
orbte sich aus dem Wohnzimmer des Halliwell-Manors, dicht gefolgt von Leo.

Als die drei in der Kajas Küche erschienen, war es dunkel. Kein Licht brannte. Paige legte
ihren Zeigefinger auf ihren Mund und gab Leo und Phoebe zu verstehen, dass sie leise
sein sollten. Vorsichtig gingen sie durch den kleinen Flur und blickten durch die offene
Tür des Schlafzimmers. Paige sah fragend zu Phoebe, die darauf nur den Kopf schüttelte.
Sie konnte nichts spüren.
„Hallo?" fragte Paige leise in den Raum, doch es kam keine Antwort.
„Sie sind wohl nicht hier!" sagte Leo schließlich und mit diesen Worten drehte er das
Licht des Schlafzimmers auf. Überall lag zersplittertes Holz herum und an den
Wänden waren seltsame Zeichen, die sie nicht kannten. Vorsichtig blickten sie sich um
und gingen langsam in das Zimmer
„Was ist das?" fragte Phoebe und sie flüsterte dabei. Leo schwieg und sah sich die Wände
genauer an.
„Interessant! Das sind Runen!"
„Runen?" schoss es gleichzeitig aus den Schwestern.
„Was für Runen?"
„Fehu, es bedeutete Anfang, Thurisaz – Entladung, Kenaz – Schatten!" langsam sah sich
Leo alles genau an. Er versuchte eine Ordnung in den Zeichen zu finden, eine
Reihenfolge, wie sie an die Wand gemalt wurden.
„Eiwaz – Veränderung … sie wiederholen sich. Immer wieder!" Leo sah auf die andere
Wand, als er kurz stockte
„Diese passt nicht zu den Anderen. Sowilo. Sie bedeutet Lebenskraft, Lebenswille! Ich
kann sie nur einmal erkennen" Paige und Phoebe folgen Leos Blick, als er auf die Rune
deutete.
„Oh, nicht schon wieder!" stieß Paige hervor und hastete ans Ende des Schlafzimmers.
Sie sah Chris, der regungslos in der Ecke lag.
„Leo!" sagte sie nur, als Phoebe und Leo zu ihr eilten.
„Glaubst du, dass ich ihn diesmal heilen kann?" fragte Leo nur und machte keine
Anstalten Chris zu helfen. Phoebe boxte ihm auf den Arm und schüttelte vorwurfsvoll den
Kopf.
„Es dürfte diesmal nicht so schlimm sein!" sagte Paige, die sich den jungen Wächter des
Lichts genauer ansah. Eine kleine Wunde, nicht tief, war auf seinem Rücken zu sehen.
Leo verzog das Gesicht, bevor er sich zu Chris herunterbeugte und seine Hände über ihn
hielt. Goldnes Licht erstrahlte und zu seiner Verwunderung schloss sich die Wunde, doch
Chris bewegte sich immer noch nicht.
„Ich glaube nicht, dass es an der Verletzung liegt, viel mehr glaube ich, dass er mit dem
Kopf hart aufschlug und das Bewusstsein verlor. Wir sollten zurück, so lange er in dieser
Verfassung ist. So kann er am wenigsten anstellen!"
Phoebe sah die anderen an, ehe Leo ihre Hand ergriff und sie zurück auf den Dachboden
orbten. Paige ließ Chris in der Mitte des Dachbodens liegen, während Phoebe drei der vier
Kristalle um ihn herum auflegte. Den vierten behielt sie noch in der Hand.
„Worauf wartest du?" fragte Leo schließlich. Phoebe sah weiterhin zu Chris.
„Ich weiß nicht! Er ist bewusstlos, was soll er denn schon anstellen?" Paige verdrehte die
Augen.
„Wie du sicherlich weißt ist dieser Zustand meist nicht von Dauer und ich möchte nicht
riskieren, dass er erwacht, ohne sicher verwahrt zu sein! Würdest du also – bitte – den
letzten Kristall auch hinlegen?" Phoebe rümpfte die Nase. Paige hatte Recht, doch
irgendwie tat ihr Chris leid. Zögernd ging sie auf ihn zu und legte den vierten Kristall auf
den Boden. Sofort bildete sich das Energiefeld um ihn, welches ihn davon abhalten sollte,
ihnen etwas anzutun. Nun konnte er nichts mehr tun. Nicht einmal orben.

Cian stand immer noch in der Höhle und betrachtete die Urne. Vorsichtig, fast schon
liebevoll, strich er über die Zeichen, die sich auf ihr befanden.
„Ich werde sie mir holen, Lucian, und dann werde ich der mächtigste Dämon sein, der je
existiert hat! Mächtiger noch als die Quelle!"
Cians Blick ruhte immer noch auf der Urne, als er sprach.
„Finde sie! Finde die zweite Urne, Lucian!" jetzt erst drehte sich Cian langsam um und
sah Lucian an, der, seit er Kaja in ihr Verlies brachte, die ganze Zeit über schwieg.
„Woran denkst du?" fragte er als er den nachdenklichen Blick Lucians sah. Lucian
schüttelte leicht den Kopf
„Es ist nichts, nur … wie willst du der Mächte habhaft werden, ohne dabei dem
gleichen Schicksal, wie die Schläfer, zu unterliegen? Du scheinst zu vergessen, dass die
beiden Mächte in einem Einzelnen vereint, diesen in den Untergang treibt!"
Lucian sah Cian mit großen Augen an. Er wusste nicht, wie Cian sich die ganze Sache
vorgestellt hat. Wie wollte er verhindern, dass die Macht der zweiten Urne gleichermaßen
Kontrolle über ihn erlang, wie die Macht Sebulons? Er wusste, dass Cian nur scharf auf
die Kräfte der zweiten Macht war.
„Lucian! Lieber Lucian! Lass dies alles meine Sorge sein! Habe ich erst die Macht
Sebulons aus Kaja entfernt, werde ich mir auch die Macht von Yale zu Eigen machen!
Was die lästigen Nebenwirkungen, wie Gewissen und Loyalität dem Guten
gegenüber betrifft, habe ich bereits eine Lösung! Finde du nur die Urne, die Yales Macht
enthält!"
Lucian sah Cian verwirrt an. „Was für eine Lösung?"
Cian lächelte schief. „Nereus!" sagte er schließlich.
„Nereus? Nereus ist tot, Cian! Du kannst ihn nicht um Hilfe bitten!" Lucian war
erschrocken. Es war unmöglich, dass Cian ihn rufen konnte. Keiner von ihnen konnte es.
„Dazu hast du keine Macht und das weißt du! Nereus war ein zu mächtiger Zauberer, als
dass er sich von dir rufen lassen würde!"
Cian sah Lucian wütend an. Wie konnte er nur an seinem Plan zweifeln, an seiner Macht!
Wütend schleuderte er einen Feuerball auf die Wand hinter sich, eher er sich wieder an
Lucian wandte. „Zerbrich du dir nicht meinen Kopf! Deine einzige Aufgabe ist es, die Urne
zu finden! Sie ist hier! In dieser Stadt! Das hast du selber mir gesagt! Also finde sie!"
Lucian war fassungslos. „Cian …!" Lucians Stimme klang leise, sanft, als er sich an Cian
wandte. „… nimm Vernunft an! Nur jemand, der genügend Macht hat, kann Nereus rufen!
Es tut mir leid, dir das zu sagen, doch du hast diese Macht nicht!" Cian schnaubte
verächtlich. Lucian hatte Recht, doch er wollte es nicht wahr haben.
„Dann sag mir, wer diese Macht hat!" erwartungsvoll sah er Lucian an.
„Die Mächtigen Drei!" sagte er schließlich, ohne auf eine Antwort von Lucian zu warten.
Ja, das war die Lösung! Er brauchte die Mächtigen Drei, um seinen Plan durchführen zu
können. Doch wie sollte er an sie ran kommen? Freiwillig würden sie ihm sicher nicht
helfen und ob er Kaja als Köder einsetzen konnte, wagte er zu bezweifeln, auch wenn sie
vielleicht gewillt wären, sie zu retten. Cian dachte angestrengt nach.
„Der Wächter des Lichts!" sagte Lucian schließlich. Cian drehte sich zu ihm.
„Kaja war nicht alleine, als wir sie holten. Ein junger Mann war bei ihr. Er ist ein Wächter
des Lichts. Kein Gewöhnlicher. Er ist der Wächter der Mächtigen Drei!" sagte Lucian
schließlich. Cians Gesicht war von Freude erleuchtet. Er musste laut lachen.
„Bring ihn zu mir! Ich werde mich einstweilen um unseren Gast kümmern. Ich glaube, sie
hat da etwas für mich!" immer noch lachend wandte er sich von Lucian ab und ging den
Gang Richtung Verlies entlang.

„Ist er schon wieder bei Bewusstsein?" fragte Piper, als sie mit Phoebe wieder auf den
Dachboden kam. Sie und ihre Schwester waren in der Küche gewesen, um ein
Zauberelixier zu brauen, von dem sie hofften, dass es Chris von dem, was ihn
beherrschte, erlösen würde. Sie konnten nur hoffen, denn sie hatten keinen genauen
Anhaltspunkt, nichts, womit sie das Elixier speziell auf die Situation ausrichten konnten.
Paige blätterte im Buch der Schatten, blickte zuerst zu Chris, der immer noch regungslos
im Kreis der Kristalle lag und dann zu ihren Schwestern.
„Nein!" sagte sie schließlich. Leo saß auf dem Sofa und sein Kopf ruhte auf den Armen,
die auf seinen Beinen abgestützt waren.
„Hast du etwas gefunden?" fragte Phoebe, als sie die kleinen Fläschchen mit Elixier auf
den Tisch stellte und kam auf die jüngste Schwester zu.
„Nichts! Absolut gar nichts!" Paige seufzte schwer, als sie den Blick wieder vom Buch der
Schatten erhob. Es war zum verzweifeln. Kein einziger Hinweis war im Buch zu finden,
der ihnen weiterhelfen konnte. Tarik war bereits wieder bei den Ältesten und Leo bat ihn
bereit zu sein, sollten sie ihn brauchen. Ein leises Stöhnen war zu hören, als Chris
langsam sein Bewusstsein wieder erlangte. Er griff sich an den Kopf und wälzte sich hin
und her.

„Kaja!" stöhnte er leise, dann öffnete er die Augen. Sein Blick fiel auf die Decke und er
brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Erst jetzt bemerkte er, dass er sich nicht
mehr in Kajas Wohnung befand. Er befand sich auf dem Dachboden des Halliwell-Manors.
Er lag am Boden und ein ihm nur all zu vertrautes Gebilde war um ihn herum aufgebaut.
„Was ist hier los?" fragte er leise, als er sich zur Seite rollte. Er sah die drei Schwestern
der Reihe nach an, eher er sich vorsichtig erhob. Sein Kopf schmerzte und er schloss
kurz seine Augen. Langsam rappelte er sich auf und tippte mit dem rechten Zeigefinger
auf das Energiefeld, das ihn umgab. Das Schild blitzte kurz, als er es berührte und ein
stechender Schmerz durchfuhr seinen Finger.

„Aaau!" stieß er hervor. „Was soll das? Lasst mich hier raus!" sagte er schließlich, doch
keiner gab ihm eine Antwort. Niemand war bereit die Kristalle zu entfernen. Chris war
verwirrt. Hilfe suchend sah er sich um, in der Hoffnung, dass dies alles nur ein Irrtum
war.
„Hallo?" fragte er vorsichtig. „Kann mir mal bitte jemand erklären, was das alles hier
soll?" Es war schließlich Phoebe, die als erstes das Wort an ihn richtete.
„Es tut mir leid, Chris, doch das hier ist notwendig! Zu unserem Schutz und auch zu
deinem Schutz!" Sie hatte die Arme vor sich verschränkt und sah Chris sanft an.
Irgendetwas in ihr wollte ihm helfen, ihn aus dem Käfig befreien, doch sie wusste auch,
dass dies zurzeit die einzige Möglichkeit war, um sicher zu gehen, dass er blieb und dass
ihnen nichts geschah! Sie sah zu Paige, die das Buch der Schatten schloss und hervor
trat. Mit einem Seufzer kam sie näher und sah Chris durchdringend an.
„Was ist passiert, Chris? Wir fanden dich in Kajas Wohnung. Bewusstlos. Die Wunde an
deinem Rücken konnte Leo heilen, sie war nicht tief!" Chris sah Paige erstaunt an,
eher er einen Blick über seine Schulter warf und versuchte seinen Rücken zu
kontrollieren. Ein schwieriges Unterfangen. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder
Paige zu und schüttelte den Kopf.
„Ich weiß es nicht! Wirklich! Wir kamen in ihre Wohnung und ...!" gespannt lauschten die
Schwestern Chris' Ausführungen. Als Chris fertig war, sah er die Drei wieder flehend an.
„Lasst mich hier raus! Bitte!" Tränen stiegen ihn in die Augen. Phoebe presste ihre Lippen
zusammen und blickte auf den Boden. Sie konnte ihn nicht ansehen. Obwohl seine
Wunden geheilt waren, sah er immer noch schlecht aus. Immer noch war er blass und
seine sonst so schönen, strahlenden Augen waren vor Erschöpfung matt und glanzlos.
Langsam drehte sie sich zu Leo um und ging auf das Sofa zu. Mit einem Seufzer ließ sie
sich nieder, ohne dabei ihren Blick zu erheben. Gedankenversunken lauschte sie Piper,
die Chris alles erzählte, was sie raus gefunden hatten.
„Was? Ich, ein Schläfer?" Chris wich einen Schritt zurück, für mehr wäre auch nicht Platz
gewesen.
„Niemals! Ja, ich habe etwas gespürt! Im P3, als Kaja dort war! Etwas kam durch die
Wand und drang durch mich hindurch in Kaja ein! Ich dachte anfangs, es wäre ein
missglückter Zauber von Paige gewesen!"
Nun sah Phoebe wieder auf. Das war es. Das musste es sein. Es war keiner von Paiges'
Zaubersprüchen gewesen. Es muss die alte Macht gewesen sein, die nach Kaja gesucht
hatte. Plötzlich schrie Chris auf. Es war ein Schrei, der alle Anwesenden erschaudern ließ.
Chris taumelte vor und wurde von dem Energiefeld gebremst. Wieder schrie er, als er auf
den Boden sank und sich vor Schmerzen krümmte. Leo und Phoebe sprangen vom Sofa
auf und eilten zu den anderen. Angsterfüllt sahen sie Chris an, der immer noch schrie.
Immer wieder zuckte er und bäumte sich auf. „Chris!" schrieen Piper und Paige
gleichzeitig.
„Chris, was ist los mit dir?" Phoebe hielt sich panisch die Hände vor den Mund. Tränen
stiegen ihr in die Augen. Doch auch an Piper und Paige ging diese Sache nicht spurlos
vorbei. Der Schrecken und die Hilflosigkeit waren ihnen ins Gesicht geschrieben. Phoebe
wollte zu Chris eilen und einen der Kristalle entfernen, als sie von Leo zurückgehalten
wurde.
„Nicht, Phoebe! Wir können es nicht riskieren. Wir können nichts für ihn tun!" Leo
klang ebenfalls geschockt. Hilflos sahen sie zu, wie blaue Blitze immer wieder in Chris
eindrangen und er vor Schmerz aufschrie. „Aaaaahh. Bitte …helft … mir!" schrie er
verzweifelt. Und plötzlich war es still. Chris bewegte sich nicht.


Übrigens: sollte jemand nicht ganz verstanden haben, was ein Schläfer ist (die Frage
wurde mir schon gestellt), hier noch einmal (wurde bereits in Kapitel 10 "Schläfer"
erwähnt)
Schläfer gibt es wirklich. Die Attentäter auf das WTC im September 2001 waren Schläfer.
Sie studierten jahrelang an der Technischen Universität Elektrotechnik und bekamen
dann einen Schnellkursus als Piloten, damit sie das tun konnten, was damals leider
geschah. In meiner Story leben diese Schläfer auch unerkannt unter den Menschen, bis
sie "erweckt" werden, nur hier wissen sie bis dahin NICHT, was sie sind. :) Hoffe ihr
kennt euch aus.

Ich hoffe, die Story ist nich zu langatmig, oder langweilig, weil noch nicht wirklich action
war, aber ich hoffe, ich kann das noch ändern. Ist erst meine erste FF und Übung macht
ja bekanntlich Meister. Würd mich über FBs freuen. Schönen Tag noch.

LG Ris