Hallo! Ich update. Und das auch noch in diesem Jahr. Wer hätte das gedacht? Nun ja, ich bin mal ehrlich. Dieses Kapitel finde ich nicht ganz so gelungen. Irgendwie fehlt etwas. Wenn jemand eine Idee hat soll er sie mir bitte kund tun.
Danke soweit.Nicht vergessen. R&R.
Cheers!
Tanja
Kapitel 5- Am Anfang war die ... Erbsensuppe
Eines war für James klar als er erwachte, er würde nie wieder mit Sirius und Remus nach einem üblen Arbeitstag etwas trinken und eine Fressorgie veranstalten. Denn das gemeine daran war, dass Remus immer langsamer trank und aß als Padfoot und er selbst. Und wenn Sirius und er schon so abgefüllt waren legte Moony erst richtig los und das Resultat war für James und Padfoot am nächsten Tag ein richtig böser Kater und ein dicker Bauch, der in Wochen harter Arbeit wieder abtrainiert werden musste.
Schwerfällig, wie nach jeder dieser Nächte, öffnete James die Augen.
Oh, gut. Ich liege in meinem Bett, stellte er erleichtert fest. Der gute Moony, und er rollte sich langsam von der Matratze. Kurzzeitig verlor er die Balance und musste sich am Nachtisch abstützen.
„Beim Merlin... nie wieder!", stöhnte er und lief langsam ins Wohnzimmer. Dort lag Sirius verstreut über das Sofa und ein Bein von ihm reichte bis auf einen nahen Sessel. Eine Decke war über ihn geworfen und er atmete ruhig.
„Du schläfst auch den Schlaf der Gerechten.", krächzte James und ging in die Küche um einen Ausnüchterungstrank zu brauen. Nach einer halben Stunde kam er mit einem Glas in der Hand wieder ins Wohnzimmer.
„Guten MORGEN, Padfoot!", rief er.
Ein Knurren ertönte gedämpft unter der Decke hervor, die nun Sirius' Gesicht verbarg.
„Komm schon Siri-puh, aufstehen.", lachte James und kniff ihn in einen aufgedeckten Zeh.
„Oh, muss das sein? Du sollst das doch nicht machen, wenn du dein Glas schon getrunken hast!", beschwerte sich Padfoot missmutig und richtete sich gemächlich auf. Seine Haare standen ihm zu berge und seine verquollenen Augen zeugten von der letzten Nacht.
„Hat dich eigentlich jemals eine Frau schon so gesehen!", erkundigte sich James. „Das wollte ich dich schon das letzte Mal fragen."
„Bist du verrückt?", fragte sein bester Freund entrüstet. „Mein Ruf wäre dahin, du weißt wie Frauen sind. Na ja, zumindest sehe ich gleich wieder besser aus. Denk nur mal an die Katze deiner Nachbarin, für die gibt es keinen Ausnüchterungstrank.", rief Sirius in die Küche.
Kurz darauf tauchte James mit seinem eigenen Glas auf und nahm einen großen Schluck von der braunen Flüssigkeit. Doch mit einem Mal hielt er inne, blickte sich mit großen Augen um, lief dann eilig zum Schreibtisch und nahm ein Blatt Papier zur Hand, welches Remus am Abend zuvor auf seine Anweisung dort hin gelegt hatte.
Seine Nachbarin hatte geklingelt und ihm eine Rechnung vorbei gebracht, von einer Tierklinik!
Mit einer Hand schlug er es auf, während er einen erneuten Schluck aus seinem Glas nahm und es augenblicklich in hohem Bogen ausspuckte.
„Was ist los, hast du den Trank falsch gemacht?", fragte Padfoot ängstlich und beäugte sein Glas misstrauisch.
„Nein!", hustete James. „Oh Merlin, du musst mich hassen!"
„Ich hasse dich doch nicht.", winkte Sirius ab und nahm einen herzhaften Schluck.
„Ich meine Merlin muss mich hassen!"
„Weil du eine Rechnung bezahlen musst?"
„Ja! ... Ich meine nein!", Prongs sank langsam zu Boden und starrte das Blatt Papier an.
Sirius erhob sich nun galant von seinem Nachtlager und hockte sich neben ihn. Mit einem spöttischen Lächeln nahm er die Rechnung zur Hand.
„Ich frag mich was du nur hast...", doch dann brach er ab. „Oh scheiße."
„Du sagst es."
„Nur ruhig. Vielleicht ist es eine andere Lilian Evans. Den Namen gibt es wie weiße Haare in Dumbledores Bart."
James schaute ihn ungläubig an.
„Lass uns nachsehen.", schlug Padfoot letztendlich vor.
„Was? Bist du irre? Soll ich mal klingeln und mir Zucker ausleihen?"
„Nein, wir schauen über den Balkon in ihre Wohnung. Wird schon nichts passieren."
Wie von einer Tarantel gestochen flüchteten beide auf den Balkon.
„Okay, also ganz ruhig. Sie darf uns nicht sehen!", mahnte James.
„Wenn sie es überhaupt ist."
Vorsichtig beugten sich beide um die Trennwand. Zuerst sahen sie nichts, doch dann erblickten sie Lily auf dem Sofa mit einer Tasse in der Hand. Neben ihr lag Minerva, die gerade von ihr gestreichelt wurde.
„Was hat sie da an?", wollte Padfoot wissen.
„Einen Kimono."
„Der sitzt aber knapp. Meine Güte, sie hat Beine..."
James zog Sirius zurück. „Lass den Quatsch. Weißt du was das bedeutet!"
„Ihr seid Nachbarn.", zuckte sein Gegenüber die Schultern.
„Auch, aber sie wird mich hassen, wenn sie erfährt wer neben ihr wohnt. Sie wird mich verhexen und mir wer weiß was antun!"
„Ach beruhige dich, sie wird gar nichts machen."
„Doch wird sie!", verlor Prongs langsam den Kopf.
„Nicht, wenn du sie es nicht raus bekommen lässt, dass du es bist."
„Hä? Wie soll ich das machen?"
Sirius blickte ihn bemitleidend an. „Und es hieß immer du seiest der schlauste des Jahrgangs. Nimm deine Namensschilder von der Klingel und vom Briefkasten!"
Keine Minute später schlich sich James unter seinem Tarnumhang in Sicherheit wiegend, hinunter, um alle verräterischen Spuren zu entfernen. Er fühlte sich wie ein Verbrecher, der an den Schauplatz seiner Missetaten zurückkehrte war um alles zu vertuschen. Erst als er die Wohnungstür wieder hinter sich geschlossen hatte und den Umhang zurück an seinen angestammten Platz gelegt hatte stellte sich ein erleichterndes Gefühl bei ihm ein.
„Jetzt darf ich mich solange nicht mehr draußen zeigen bis ich umgezogen bin.", seufzte er und sank in einen Sessel.
„Umziehen?", fragte Padfoot überrascht.
„Ich kann doch nicht hier wohnen bleiben.", antwortete James wie selbstverständlich.
„Aber... aber...," stotterte Sirius.
„Nichts aber, ich muss umziehen.", legte sein bester Freund endgültig fest und setzte einen entschlossen Blick auf.
/o/
Lily schlenderte gemütlich durch einen Park, der über Umwege zu Artemis & Verne führte. Für Anfang April waren die Bäume noch ungewöhnlich kahl. Vereinzelt hatten sich jedoch schon Krokusse und Schneeglöckchen durch den Boden gekämpft. Ein rotbraunes Eichhörnchen huschte über den kurz gehaltenen Rasen und dann in rasanter Geschwindigkeit einen Baum hinauf. Etwas entfernt, nahe einem Dickicht lugte ein Geweih hervor. Lily spähte direkt in das Gebüsch und erblickte einen Hirsch. Dieser schien sie zu mustern. Ungewöhnlich, dachte sie und ging weiter die kiesbedeckten Wege entlang. Andere Menschen wären wahrscheinlich stehen geblieben und hätten diesen stattlichen Hirsch bestaunt, aber Lily hatte andere Probleme die bewältigt werden mussten.
Sie hatte diesen Weg gewählt um sich noch einmal zu beruhigen, den Kopf frei zukriegen...denn sie wusste, wenn Melanie Mosag ihr begegnen würde brauchte sie alle Selbstbeherrschung, die sie aufbringen konnte. Schon das ganze Wochenende hatte Lily darüber gegrübelt, wie sie ihrer Kollegin alles heimzahlen konnte. Minerva war bei ihren Überlegungen nicht besonders hilfreich gewesen. Immer wieder wurde Lily in ihren Gedanken durch ein Miauen unterbrochen.
„Minnie, zum hundertsten Mal. Ich mische kein Rattengift in ihren Kaffee. Ich will es ihr nur heimzahlen, und sie nicht umbringen."
„Miau!"
„Ich weiß, dass ich gesagt habe ich will ihren Kopf auf einem Silbertablett, aber das habe ich doch nicht wörtlich gemeint!"
„Miau!"
„Minerva!"
Nach Lilys Ausbruch hatte sie ihre Katze den restlichen Tag ignoriert. Ihre Geduld war dünn gesät und Minnie trieb sie eindeutig an den Rand des Wahnsinns, seit sie ihren Kater überwunden hatte.
Lily lachte bei dem Gedanken auf. Eine Katze mit einem Kater. Doch dann kam ihr wieder ihr Nachbar ins Gedächtnis. Sollte er ihrer Katze noch ein Mal etwas antun, dann würde sie... den Ausweidungsfluch anwenden, den sie mal im Hexeninstitut in Salem gefunden hatte.
Mittlerweile hatte sie den Park verlassen und lief gemächlich an gläsernen Bürogebäuden entlang. Noch immer grübelte sie über ihre Rache nach. Vielleicht hat James einen guten Einfall, oder vielleicht auch Sirius, überlegte sie und betrat den Firmensitz von Artemis & Verne.
Wer weiß was dieser Tag bringt, resignierte Lily und atmete noch einmal beruhigend durch. Die Fahrstuhltür öffnete sich und Lily trat hinaus. Doch was ihre Augen dort erblickten ließ sie für eine Sekunde erstarren.
Melanie Mosag stand quietsch vergnügt am Empfang und unterhielt sich lachend mit Estelle, der Empfangsdame. Diese kicherte, wie ein kleines Mädchen und hielt sich ständig die Hände vors Gesicht.
Als die zwei Lily erblickten stoppten sie mit ihrem gegacker. Eine peinliche und zugleich hasserfüllte Stimmung schwebte durch den Raum.
„Morgen Lily, schönes Wochenende gehabt?", fragte Melanie mit einem ironischen Unterton, während Estelle wieder anfing zu kichern.
Lily, die ohne ein Wort an ihnen vorbei gehen wollte, blieb stehen. Ihre grünen Augen funkelten vor Zorn. Ihr Hände klammerten sich mit aller Macht an ihre Aktentasche, nur um diese nicht fallen zulassen. Sie wusste, wenn sie die Möglichkeit haben würde eine freie Hand zu haben würde sie einen Handabdruck in Melanies Gesicht hinterlassen.
„Wage es ja nicht mich anzusprechen..."
„Morgen Ladies!", wurde sie unterbrochen. Ohne es zu merken, war James aus einem der Fahrstühle erschienen. „Komm Lily, wir haben viel zutun.", und er schob sie vor sich her bis sie im Büro angekommen waren. Eilig schloss er die Tür hinter sich.
„James! Ich war gerade dabei...", fing sie aufgebracht an.
„Ganz ruhig, Lilian.", sprach er beruhigend auf sie ein und nahm ihr ihre Aktentasche ab. Sie hatte wild damit herumgefuchtelt und James schien es sicherer ihr diese mögliche Waffe abzunehmen. Seelenruhig blickte er sich um, zauberte zwei Kaffeetassen herbei und drückte ihr eine davon in die Hand.
„James, ich bin die Ruhe selbst. Ich habe mich voll im Griff!"
„Das sehe ich.", bemerkte er trocken.
„Okay, dann eben nicht. Aber sie hat es doch tatsächlich gewagt mich anzusprechen! Diese... diese..."
„Schlange?", half Prongs aus.
„Nicht ganz das was ich gesucht habe, aber es kommt dem nahe.", weiterhin aufgebracht nahm sie einen schluck Kaffee zu sich.
„James, ich hab das ganze Wochenende überlegt, wie wir es ihr heimzahlen können und ich hatte einfach keine Idee!", sagte sie fast verzweifelt und in einem Ton als wäre es das schlimmste auf der Welt, mal keine herausragende Idee zu haben.
„Lily, wir könnten doch..."
„Und Minnie war keine Hilfe. Erst hat mein Nachbar sie betrunken gemacht und als es ihr wieder besser ging, hat sie mir den letzten Nerv geraubt."
James hörte ihr gespannt zu. Sie nennt ihre Katze Minnie, stellte er geschockt fest. Dabei ist die ganz und gar nicht „Mini" Eher monströs! Aber er verkniff sich ein Kommentar.
„Lily, stopp mal!", unterbrach er sie. „Sirius wollte vorbei kommen und sich was mit uns überlegen."
„Wirklich?", fragte sie hoffnungsvoll. „Und wann?", sie setzte sich neben ihn auf den Schreibtisch.
„Ich glaube zum Lunch."
„Na wenigstens etwas.", seufzte sie und lehnte sich an ihn. „Wann wollen wir überhaupt unsere Wetten einlösen?"
„Wenn wir einen Plan haben.", lächelte er zu ihr hinab und legte einen Arm um sie.
Gegen seine Erwartungen protestierte sie nicht im Geringsten und so saßen sie seelenruhig und entspannt auf seinem Schreibtisch und tranken Kaffee. Durch nichts ließen sie sich stören, keine rüttelnden Türen, keine klingelnden Telefone und auch durch kein wildes Klopfen.
Vielmehr hätte ihre Erscheinung eines frisch verliebten Paares auf eine Klippe gepasst, wo gerade die Sonne im Meer versank und ein bezauberndes Farbenspiel in die Landschaft zauberte. Doch stattdessen blickten sie aus dem Fenster in das gegenüberliegende Bürogebäude und sahen fremden Menschen beim arbeiten zu.
„Können wir uns das überhaupt leisten so faul zu sein?", gab Lily zu bedenken.
„Oh, ich denke das eine Mal wird es schon gehen.", lachte James leise. „Schließlich haben wir viel vor uns, da müssen wir ausgeruht sein."
„Weißt du was mir gerade einfällt?", fragte sie plötzlich und richtete sich von seiner Schulter auf, an der sie gelehnt hatte.
„Was?", grinste er.
„Ich hab heute früh einen Hirsch gesehen."
„Wo bist du gewesen? Bist du in die Highlands appariert?"
„Nein, ich bin in einem Park hier in der Nähe gewesen.", ihre Augen leuchteten, als sie ihm den Hirsch beschrieb. „Ist das nicht ungewöhnlich? Ich meine, wir sind hier mitten in London, da sieht man so was nicht."
Plötzlich ertönte ein ‚knall' und Sirius stand vor ihnen.
„Was sieht man nicht?", fragte dieser neugierig. „In London sieht man alles, man muss nur genau wissen wo und wen man bezahlen muss."
Als Lily noch einmal erzählte was sie gesehen hatte, machte Sirius ein beeindrucktes Gesicht.
„Was man nicht so alles sieht, nicht wahr James?", fragte er mit einem Unterton, den Lily nicht zu deuten wusste.
„In London geht man um eine Straßenecke und man weiß nie was einen erwartet."
„Ja klar, ob Taschendiebe oder alte Frauen, die einen fast zu Tode prügeln, nur weil man sie aus Versehen angerempelt hat.", bemerkte James trocken.
„Du treibst dich ja auch in Gegenden rum...", schüttelte Sirius den Kopf.
„Das war vor deinem Haus!", erinnerte er seinen besten Freund.
Lily lachte amüsiert auf, als sie diese kleine Kabbelei betrachtete und nahm ihre Aktentasche in die Hand. „Könnten wir uns jetzt was überlegen?", schmunzelte sie „Ich hab außerdem ein Loch im Magen."
Sirius und James verstummten augenblicklich, bis Padfoot ihre und James' Hand nahm und mit ihnen disapparierte. Kurz darauf standen sie in einer urigen Kneipe mit knarzenen Dielen, einem rauchigen Schankraum und allerlei exotischen Gestallten an den umliegenden Tischen. Ein glatzköpfiger Mann mit einem leichten Buckel kam auf sie zu gehumpelt und begrüßte sie mit einer Verbeugung.
„Was kann ich für die Jungen Herren tun?"
„Nicht so förmlich Tom!", tadelte James. „Wir brauchen einen Tisch zum Lunch, für 3."
Lily folgte den drei Männern und sah sich neugierig um. Ein Mopp wischte an ihr vorbei und hinterließ eine nasse Spur, während ein Besen voraus eilte und ein kleines Häufchen Dreck vor sich her katapultierte. Bilder an den Wänden winkten ihr zu, wobei in einem Gemälde gerade ein Krug vom Tisch fiel, weil es so schief hing. Ein Tablett schwebte an ihr vorbei und verschwand hinter einer Schwenktür. Es war einfach herrlich in einem typischen Pub zu sein.
Nachdem sie in einer Ecke platz genommen hatten bekamen sie die Speisekarten und Tom humpelte von dannen.
„Wo sind wir hier?"
„Im Tropfenden Kessel, willst du woanders hin gehen?", fragte James besorgt.
„Nein!", strahlte Lily. „Ich liebe solche urigen Pubs. In Salem gab es auch so eine Bar, Der zerbrochene Zauberstab. Die Halloween Partys sind legendär! Einmal hab ich...", sie unterbrach ihren Redefluss, als der Wirt wieder kam.
„Wisst ihr, was ihr möchtet?"
„Nimm nur nicht die Erbsensuppe.", flüsterte Sirius ihr zu.
Nach dieser hilfreichen Warnung wählte jeder von ihnen etwas zu essen, wobei James die Erbsensuppe nahm, und Tom wackelte wieder davon.
Padfoot schüttelte resignierend über Prongs den Kopf. Wird schon sehen was er davon hat, dachte er und erkündigte sich über den aktuellen Stand von Ideen. „Also habt ihr schon mal über einen Plan nachgedacht?"
„Ich habe das ganze Wochenende überlegt, aber nichts fiel mir ein.", sagte Lily gequält und nippte an ihrem Butterbier.
„Dann muss wohl der Meister persönlich überlegen.", grinste Padfoot und schloss darauf meditierend die Augen. „Also gut.", sprach er mit noch immer geschlossenen Augen. „Ihr wollt es ihr heimzahlen, wenn möglich soll sie ganz aus A& V verschwinden...", er summte vor sich hin.
Lily zog die Stirn kraus, als sie Sirius so dasitzen sah. James hatte eine ähnliche Position eingenommen.
„Mit wem versteht sich Melanie in der Firma? Mit wem ist sie gut befreundet?", fragte Padfoot.
„Estelle, die Empfangsdame.", knirschte Lily.
„Wisst ihr ob sie sich vertrauen?"
„Sie kennen sich schon Ewigkeiten.", berichtete Prongs. „Ich denke schon."
„Dann habe ich einen Plan... aber der ist kompliziert und hat viele Risiken und wir brechen wohl um die 50 Schulregeln.", erzählte Sirius geheimnisvoll.
Lily blickte James verwirrt an. Schul-re-geln brechen, überlegte sie. Da schwebt wohl gerade jemand in Erinnerungen.
„Wie gut warst du in der Schule, Lily. Ich meine Zaubertränke.", wollte der selbsternannte Meister wissen.
„Ich hatte immer ein ‚O'!"
„Ja, das dachte ich mir schon.", brabbelte Sirius weiter. „Dann passt es."
„Jetzt sag schon!", drängte James ihn.
„Also gut.", lachte er wieder und ein Funkeln erschien in seinen Augen. „Ihr braucht Vielsaft Trank, müsst Estelle für einen Tag aus dem Weg schaffen und Melanie mit ihren eigenen Waffen schlagen."
„Danke Sirius für deine überaus detailgetreuen Erklärungen, jetzt bin ich schon viel schlauer als vorher.", bemerkte Lily sarkastisch.
„Ich erkläre es ja schon. Ihr müsst Vielsaft Trank brauen, euch in Estelle und David verwandeln und Melanie dazu kriegen vor Estelle, dir Lily, noch einmal ihre glorreiche Tat zu erzählen. Dann taucht James, in Gestalt eures Bosses auf und sagt ihr, dass er alles gehört hat und ihre Kündigung noch am selben Tag erwartet. Dann entlässt sie sich selber und ihr beide seid wieder die Nummer 1!", selbstzufrieden lehnte er sich zurück und wartete auf Reaktionen.
Lily und James blickten ihn für eine Sekunde an, ließen seine Worte einwirken und ohne Vorwarnung sprangen sie von ihren Stühlen und jubelten.
„Das ist es, du bist ein Genie, Padfoot!"
„Ja, das muss ich eingestehen.", murmelte dieser vor sich hin, als sich Lily und James in den Armen lagen und dann wie durch einen Stromschlag auseinander traten. Sie waren hier in der Öffentlichkeit und jeder konnte sie sehen!
Unter räuspern setzten sie sich wieder hin.
„So, und jetzt lasst uns essen. Ich sterbe bald!", beschwerte sich Sirius und biss in seinen Steak und Nieren Pastete.
Bei ihrem ausgiebigen Lunch wurde Lily in einige Streiche eingeweiht, die James und Sirius zusammen mit einem Remus während ihrer Schulzeit begangen hatten. Und so klärte sich auch das mysteriöse „brechen um die 50 Schulregeln" Sirius war noch sehr geprägt von seinen Taten.
„Ich würde diesen Remus wirklich gerne mal kennen lernen!", schmunzelte Lily und nahm ihre Tasche.
„Wo willst du hin?", wollte James perplex wissen.
„Wir werden ein paar Sachen für DEN TRANK brauchen.", flüsterte sie, als ein Mann mit langen dunklen Haaren und einer großen Hakennase vorbei ging. „Hier ist doch gleich die Winkelgasse, oder?", erkundigte sie sich weiter.
„Ja, ich begleite dich.", sprang James auf. „Padfoot, das nächste Mal zahl ich.", er zwinkerte und geleitete seine Kollegin zur Hintertür hinaus.
Zusammen schritten sie über das krumme Pflaster der Winkelgasse, an den schrägen Häusern mit ihren kleinen Verkaufsläden vorbei und drängten sich an alten Hexen mit ihren großen Einkaufstaschen vorbei, die wohl für einen Einkaufbummel vom Land in die Stadt gekommen waren.
Geschickt lenkte Prongs Lily durch die Menge in eine kleine Apotheke. Als sie eintraten stieg ihnen ein scharfer Geruch von verschiedenen Kräutern und Gewürzen in die Nase. An den Wänden lehnten Regale aus dunklem Tickholz, die bis unter die Decke gefüllt waren. In großen Gläsern schwommen eingelegte Lebern, Herzen und andere Dinge, die James einfach nicht zuordnen konnte.
Gemeinsam traten sie an eine der freien Theken und warteten darauf, dass ihnen ein Verkäufer seine Aufmerksamkeit schenkte. Sie brauchten auch nicht lange auf jemanden warten.
„Kann ich Ihnen helfen?", fragte eine schneidende Stimme. Im ersten Moment kam sie Lily sehr unhöflich vor, genauso wie der Besitzer. Sie blickte in ein kantiges Gesicht mit kalten schwarzen Augen und einer großen Nase. Es war der Mann aus dem Tropfenden Kessel.
„Snape.", antwortete James ebenso schneidend.
„Potter." , antwortete der angesprochene. „Aber wie kann ich Ihnen helfen, ähm...?", blickte der Verkäufer sie fragend an und in einer völlig anderen Tonart.
„Miss Evans.", sagte Lily selbstsicher und lächelte. „Ich hätte gerne 5 Gramm Florfliegen, 10 Blutegel, etwas Baumschlangenhaut...", sie las eine Liste hinunter die Snape zu verinnerlichen schien. „Und letztendlich Pulver vom Horn eines Zweihorns.", lächelte Lily noch immer charmant.
Die dunklen Augen studierten sie genau. Er wusste was sie damit anstellen wollte.
„Etwas Ungesetzliches vor, was Potter?", spottete der Verkäufer.
„Oh, du kennst mich Severus. Ständig!"
„Ja, nur zu gut.", murmelte dieser, als er von dannen ging um die verlangten Zutaten zusammen zustellen.
„Oh, und bitte Mr. Snape. Ich hätte gerne auch noch Wolfswurz und Katzenminze.", flötete Lily.
„Wie Sie wünschen, Miss.", antwortete Snape charmant.
Prongs drehte sich der Magen um als er Schniffelus beim charmant sein beobachten konnte. Ich glaub ich muss mich gleich übergeben, grübelte James und seine Gesichtsfarbe änderte sich zu einem leichten grün. Oder war es nicht Snape, sondern sein Mittagessen?
„James, geht es dir nicht gut?", fragte Lily besorgt. „Du siehst so grün um die Nase aus."
„Geht schon."
„Vielleicht der Neid.", hustete jemand kaum verständlich und der Verkäufer war beladen mit einem Paket wieder bei ihnen.
„Bitte Miss,", raspelte Severus weiter Süßholz. „Wenn ich ihre Aufmerksamkeit noch auf diese Kräutermischung lenken darf.", und er wedelte mit einer kleinen Schachtel vor ihren Nasen umher.
Dieser Geruch gab James endgültig den Rest. Die ganze Zeit hatte er sich zusammen gerissen... aber jetzt.
„Lily, ich glaub ich muss..."
Schnell drehte sie sich zu ihm. „Oh bitte nicht James, bitte, bitte nicht... das wäre total...bitte nicht hier im Laden... oh nein!"
Ihr Flehen hatte nichts geholfen und James übergab sich hinter der Theke. Sofort kam der Manager zu ihnen gelaufen, während Lily James beruhigend den Rücken streichelte.
„Sie waren bestimmt im Tropfenden Kessel zum Lunch.", stellte der rundliche Mann mit langem Bart fest.
„Das tut uns furchtbar Leid.", entschuldigte sich Lily.
„Das passiert uns öfters.", erklärte der Zauberer und mit einem Flick war James Lunch verschwunden.
Dieser sah jedoch immer noch nicht gut aus.
„Ich schlage vor sie bringen ihren Freund nach Hause, dort können sie sich besser um ihn kümmern als hier bei uns im Laden. Wir geben ihnen noch etwas gegen Erbrechen mit.", und er wuselte davon.
Komischerweise hatte James' Showeinlage niemanden der Kunden interessiert und so konnte Lily ihn dazu überreden zu ihm zu apparieren, denn irgendwie sprach er immer wieder davon das es ihm gut ginge.
„Wirklich Lily, mir geht es schon wieder gut. Ich komme alleine zurecht."
„Du siehst aber ganz und gar nicht so aus!"
„Mach dir keine Gedanken..."
„Schluss! Aus! Ich lass dich in diesem Zustand nicht allein. Womöglich wirst du noch Ohnmächtig und schlägst dir den Kopf auf!"
„Wenn's nur so wäre.", hustete wieder jemand und Snape stand erneut neben ihnen. „Hier sind noch die Kräuter gegen Erbrechen. Ich wünsche einen angenehmen Tag, Miss."
„Das werde ich dir heimzahlen Schniffelus.", knurrte James.
„Schon vollkommen neben sich, der Gute.", schüttelte dieser den Kopf. „Besser Sie bringen Ihn sicher nach Hause."
„Ja, vielen Dank.", lächelte Lily noch einmal und dann disapparierte James mit ihr.
Das erste was James tat, war die Fenster zu verzaubern, damit Lily nicht den Blick auf die Straße sah, oder zumindest einen anderen Blick. Jetzt schaute man auf eine grün-graue Landschaft, die sich in großen Wiesen verlor und die im Begriff waren sich auf den Frühling vorzubereiten.
„Kennt ihr euch aus der Schule?", wollte sie wissen und stellte das Paket auf einen Tisch.
„Oh ja, er war nicht gerade mein bester Kumpel in Hogwarts.", gab James zu und rannte ins Bad, als erneut eine grüne Welle über sein Gesicht schwebte.
„James,", rief sie ihm nach. „Ich mach dir einen Aufguss von den Kräutern. Im Nu bist du wieder gesund."
Als Prongs wieder aus dem Bad kam ließ er sich auf sein Bett fallen. Ich lerne es auch nicht, tadelte er sich. Jedes Mal wenn ich im Tropfenden Kessel esse passiert mir das. Gedämpft konnte er Lily in der Küche werkeln hören, sie summte ein Lied. Träumerisch stellte er sich vor, dass es doch immer so sein könnte. Nur mit dem Unterschied, dass er gerade aufwachen würde und Lily in der Küche das Frühstück bereiten würde.
„James...James, komm zu dir.", flüsterte eine sanfte Stimme und er schlug die Augen auf. Er war wohl kurz weg getreten.
„Komm, trink das. Dann wird es dir besser gehen.", vorsichtig hielt sie ihm eine Tasse an die Lippen. Gehorsam schluckte er alles hinunter und wurde behutsam zurück in die Kissen gelegt.
„Danke, Liebling.", nuschelte er, nahm ihre freie Hand und schloss die Augen.
Lily blickte ihn perplex an. Was hat er gesagt, staunte sie nicht schlecht. Hat er wirklich Liebling zu mir gesagt?
Für eine Weile betrachtete sie ihn, wie er da so lag und schlief, ihre Hand haltend. Sie könnte sich daran gewöhnen so von ihm genannt zu werden, überlegte sie sich. Mit ihrer freien Hand strich sie ein paar Haare von seiner Stirn. „Ach James.", seufzte sie und beugte sich zu ihm hinab.
„Ich lass dich jetzt alleine und werde dich an der Arbeit entschuldigen.", flüsterte sie wieder um ihn nicht zu wecken. „Ich werde mit dem Trank heute noch beginnen und dich morgen anrufen. Bis morgen.", und sie platzierte einen Kuss auf seiner Stirn.
Vorsichtig befreite Lily ihre Hand und warf eine Decke über James. Noch einmal betrachtete sie ihn, bevor sie die Tür des Schlafzimmers schloss. Dann nahm sie ihre Tasche und das Paket und disapparierte.
Als James das Klicken der Türe hörte öffnete er die Augen. Yeah! Sie mag mich!
