Hallöle! Ich bin diesmal richtig schnell, oder? Ich bin so gut. lach
So, jetzt haben wir das Ende der Story erreicht. Schön, oder? Danke, dass Ihr mir Eure Zeit geopfert habt um meine geistlichen Ergüsse zu lesen. Ich hoffe Ihr habt es nicht bereut.
Noch eine kleine Erläuterung. Lily streichelt ihre Katze in "Ernst Stavro Blofeld Manier", das ist er eine Typ in den James Bond Filmen, den man nie richtig sieht. Nur immer das Bild, wo ein Mann eine Katze streichelt. Ich hoffe Ihr seht diese Szene vor Euch.
Also gut. Danke für Eure Reviews und ich werde mich jetzt wieder Luceo non uro zuwenden.
Liebe Grüße& Bussi
Tanja
Kapitel 6- Wo Rauch ist, ist auch Feuer
Lily blickte von dem köchelnden Vielsaft Trank auf und blickte aus dem Küchenfenster. Ein Möbelwagen war vorgefahren, Möbelpacker kletterten aus dem Führerhaus und öffnete die großen Türen des Laderaums. Zieht jemand ein, überlegte sie und blickte auf die monströsen Blubberblasen, die sich gerade auf dem schlammig wirkenden Trank bildeten. Bei einem zweiten Blick durch das Fenster sah sie die Männer einfach ins Haus laufen.
Zieht wohl jemand um, stellte sie fest und überlegte krampfhaft ob Mrs Easton ihr etwas davon erzählt hatte. Nette alte Dame, dachte sie weiter und rührte um.
Bald hörte Lily getrabbel auf dem Gang und flüchtete in den Flur. Vorsichtig spähte sie durch den Spion.
Ein Möbelpacker nach dem anderen lief an ihrer Wohnung vorbei und ...zum Nachbar.
„Yeah! Er zieht aus!", jubelte Lily und machte einen Hüpfer, hielt sich dann aber erschrocken die Hände vor den Mund. Schnell schaute sie durch den Spion und sah einen Mann, der sich verwundert zu allen Seiten drehte. Er hat mich gehört, aber egal. Er weiß nicht wer hier wohnt, und sie lächelte.
Minuten vergingen und die Möbelpacker trugen die ersten Kisten hinunter. Lily stand nahe dem Fenster und spähte, mit Minerva auf ihrem Arm, in guter Ernst Stavro Blofeld Manier hinunter auf die Straße.
„Siehst du Minerva, es gibt doch noch Gerechtigkeit. Jetzt kann er andere Leute terrorisieren."
„Miau."
„Ja, und andere Katzen."
Lily drängte sich näher an die Fensterscheibe, als ein Mann auftauchte, der keine rote Latzhose trug, wie alle Möbelpacker. Sein Kopf war bedeckt von einem dunkelblauen Basecap, er trug ein weißes Shirt und eine Jeans. Seine Statur kam ihr irgendwie bekannt vor. Doch nicht als die ihres Nachbarn, dieser war schmächtiger gewesen und... irgendetwas war anders.
Immer mit einem Auge auf den Vielsaft Trank beobachtete sie den kleinen Möbelmarathon. Das blaue Basecap schien überall zu sein, einmal lief Lily sogar zurück in den Flur um ihn durch den Spion zu beobachten, aber irgendwie verpasste sie ihn ständig. Ist ja wie verhext, dachte sie und drückte sich fast ihre Nase an der Scheibe platt um etwas zu erkennen.
Plötzlich surrte etwas auf sie zu, es hatte Flügel und... prallte fast gegen das Fenster. Die braune Eule schüttelte kurz ihr Gefieder und streckte ihr Bein aus. Lily öffnete einen Spalt und nahm die Pergamentrolle. Sie wollte nur nicht gesehen werden, es war schon schlimm genug, dass mitten am Tag eine Eule an ihr Fenster geflogen kam.
Gespannt entrollte sie den Brief, er musste von James sein.
Lily,
dein Brief hat mich erreicht. Gut, dass das brauen des Trankes so gut voran geht. Was würde ich ohne dich machen? Ich hätte wahrscheinlich schon das ganze Haus in die Luft gejagt.
Ab Montag werde ich wieder an der Arbeit sein und dich unterstützen. Der Heiler, bei dem ich war, hat mir eine schlimme Lebensmittelvergiftung bestätigt. Es soll sogar ansteckend sein, also muss ich deinen Vorschlag, mich zu besuchen, leider ablehnen. Nicht das du auch noch krank wirst!
Wir sehen uns am Montag.
James
Lily zog die Stirn kraus. Er hat eine Lebensmittelvergiftung, wie furchtbar, bedauerte sie ihn und malte sich aus, wie er matt und erschöpft in seinem Bett lag. Sich von Fieber geplagt von einer Seite auf die andere rollte. Keinen hatte, der sich um ihn kümmerte. „Armer James!", seufzte sie und beobachtete weiter wie das blaue Basecap auf der Straße herum sprang bis auch das letzte Möbelstück, sein Klavier, im Laster verstaut war.
Das Basecap und einer der Möbelpacker blickten zusammen auf eine Karte und fuhren mit ihren Zeigefingern darauf herum. Dann gaben sie sich die Hand und der Möbelwagen fuhr davon.
Das blaue Basecap wurde kurz zurecht gerückt, Lily dachte schon er würde endlich sein Gesicht preisgeben, aber den Gefallen tat er ihr nicht. Stattdessen ging er zurück ins Haus. Wieder lief sie in den Flur und sah durch den Spion. Doch ihr Nachbar war nirgends zu sehen. Komisch, dachte sie erneut und dreht sich zum gehen, als es klingelte. Schnell stürzte sie zurück, jedoch konnte sie ihren Schwung nicht abbremsen und knallte gegen die Haustür.
„Aua!", sie rieb sich den Kopf und schaute mit Tränen in den Augen durch den Türspion. Niemand stand draußen.
Vorsichtig öffnete Lily die Tür und spähte hinaus. Sie wollte schon wieder die Türe schließen, als ihre Aufmerksamkeit auf einen gigantischen Orchideenstrauß gelenkt wurde, der auf ihrer Schwelle lag.
„Wow!", entfuhr es ihr und sie beugte sich um ihn aufzuheben. Sie roch an den wunderschönen Blumen und entdeckte ein Umschlag der zwischen den Blüten steckte. Neugierig öffnete sie ihn und zog mehrere Pfundnoten heraus und eine kleine Karte.
Verzeihen Sie mir die Unannehmlichkeiten!
Stand darauf und Lily schmunzelte. Beim rein gehen roch sie noch einmal genießerisch an ihrem Geschenk und schloss die Tür.
James stand nicht weit entfernt unter seinem Tarnumhang und betrachtete Lily. Jetzt würde sie ihren Nachbarn bestimmt nicht mehr hassen und wenn sie irgendwann doch mal heraus bekommen sollte, dass er neben ihr gewohnt hatte würde sie das alles nicht mehr so eng sehen.
Erleichtert atmete er auf. Dann mal auf zu Godrics Hollow, dachte er und disapparierte.
/o/
Lily stürmte in James' und ihr Büro. Dieser sah überrascht von seinen Papieren auf und es schwebten mehrere Fragezeichen über seinem Kopf. Lily hatte ein Leuchten in den Augen und ein Lächeln im Gesicht... es war beängstigend.
„Los, frag mich.", ihre Wangen glühten vor Freude.
„Was fragen?", stichelte er und sie machte ein beleidigtes Gesicht.
Eilig lief sie um seinen Schreibtisch und setzte sich auf die Tischplatte. Ihre Füße baumelten wie bei einem kleinen Mädchen, das auf einer Mauer saß und sie blickte ihn erwartend an. Doch James wendete sich wieder seinen Papieren zu. Frustriert stupste Lily ihn an. Wenn sie nicht gleich von dem Vorfall berichten konnte würde sie platzen. Sie fühlte sich wie damals, als sie ihren Eltern ihre Examensergebnisse verkünden wollte.
Wieder gab sie James einen Schubs. Langsam schaute er auf. Seine braunen Augen schienen sie auszulachen, doch sein restliches Gesicht blieb ausdruckslos.
„James, jetzt frag mich endlich!"
„Willst du zu mir zum Essen kommen?", spöttelte er.
Lily stutzte kurz, „Nein, frag mich was passiert ist."
„Gut, Was ist dir passiert?"
„Na endlich!", stöhnte sie. „Also wen habe ich vorhin auf der Damentoilette getroffen?", fragte sie.
„Eine Frau?", antwortete er.
„Richtig, aber welche Frau?"
„Keine Ahnung, A&V ist voll von Frauen."
„Ja, aber von wem brauche ich etwas ganz bestimmtes!", wieder funkelten Lilys Augen.
„Von Estelle?"
„Richtig! Na endlich, James!", und sie rückte verschwörerisch näher. „Als ich in die Toilette kam stand sie gerade vor dem Spiegel. Ich musste sie doch gleich fragen, wie sie ihre Haare so zum glänzen bringt.", lachte sie auf. „Gib ihr ein Thema und dir bluten etwas später die Ohren. Aber zurück zum Wesentlichen. Zuerst war sie etwas misstrauisch, aber ich hab ihr so geschmeichelt...sie konnte nicht anders. Ich hab sie gefragt ob ich ihre ‚wirklich wunderschönen Haare' mal anfassen darf und sie hat ja gesagt. Und jetzt rate noch mal was ich habe."
„Du hast sie ihr doch nicht ausgerissen!", wollte er alarmiert wissen.
Perplex blickte sie ihn an. „Natürlich nicht! Was hältst du von mir?"
James sank bei ihrer Aussage erleichtert in seinen Stuhl zurück. „Ich dachte, du hättest dich hinreißen lassen."
„Sei versichert, ich habe ihr keinerlei Schmerzen zugefügt."
„Das freut mich.", und er tätschelte , ohne nachzudenken, ihr Bein.
Lily durchzuckte etwas. Es war... ja was war es?
„Hast du das vorhin ernst gemeint?"
„Das ich dachte du hättest ihr die Haare ausgerissen, klar doch."
„Nein, das mit dem essen."
Erneut blickte er zu ihr auf und lächelte sie an. „Ja, das meinte ich auch ernst. Nur wenn du möchtest, selbstverständlich."
James wusste gar nicht was plötzlich in ihn gefahren war und woher er diesen Mut nahm. Vielleicht war es dieses Kribbeln, was er spürte, als er Lily berührt hatte.
„Natürlich würde ich zum Essen kommen, denn du musst deine Wette noch einlösen.", erinnerte sie und grinste hämisch.
„Ich löse meine Wette erst ein, wenn wir unseren Rachefeldzug beendet haben.", legte er fest. „Erst bist du dran deinen Wetteinsatz zu erfüllen."
Lily baumelte weiter mit ihren Beinen. Ihren Wetteinsatz einzulösen passte ihr gar nicht. Joggen gehen mit James. Wenn sie ihn so betrachtete hatte sie das Gefühl, die unsportlichste Hexe auf der ganzen Welt zu sein. Aber versprochen war versprochen.
„Ich will es hinter mich bringen und den Spott über mich ergehen lassen.", seufzte sie. „Also, wollen wir morgen früh joggen gehen?", schlug sie vor.
„Wenn du mich so darum bittest.", feixte James. „Werde ich mich natürlich in mein Schicksal ergeben."
„Bitten kann man das wohl kaum nennen."
„Kommt auf den Standpunkt an, Miss Evans.", stichelte er.
„Oh du!", Lily wollte ihm einen Klaps versetzen, doch als er ihre Hand abfing verlor sie die Balance, rutschte von der Tischplatte und machte eine Pirouette. Sie sah sich schon in Zeitlupe auf den Boden fallen, doch sie hatte nicht mit James' Reflexen gerechnet. Blitzschnell hatte er sie aufgefangen, wie auch immer er das getan hatte, und nun lag sie quer über seinen Oberschenkeln.
Eine Armlehne piekste unsanft in ihren Rücken, über die ihr Oberkörper gelehnt war und ein kühler Lufthauch zog über ihren Bauch. Oh nein, meine Bluse ist hoch gerutscht, schoss es durch ihren Kopf Lily spürte einen Arm um ihre Schultern und richtete sich augenblicklich auf. Ihre Haare flogen in vollem Schwung nach vorne und nahmen ihr die Sicht. Aber eine Hand befreite sie von dem Vorhang aus rotem Haar. Lily war viel zu geschockt um irgend eine Bewegung zu machen und so verharrte sie in Ruhe, bis sie James' besorgten Blick sah.
„Alles in Ordnung?"
Sie schüttelte ihren Kopf und wieder tanzten Haarsträhnen um ihr Gesicht. Wieder strich sie James aus ihrem Gesicht. Smaragdgrüne Augen sahen tief in seine, als er ihre Finger auf seiner Wange spürte hielt er inne. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. Nervosität?
Er hätte es nicht erwartet, aber plötzlich spürte er ihre Lippen auf seinen.
James hatte keinerlei Chance auf ihren Kuss zu reagieren, denn plötzlich hörten sie ein klopfen und Lily war von seinem Schoß aufgesprungen. Prongs hätte geschworen, sie wäre an ihren Schreibtisch appariert, so schnell saß sie dort und stützte mit einer Hand ihr Gesicht und wieder verdeckte ein Schleier aus roten Haaren ihr wohl genauso rotes Gesicht.
Total entgeistert blickte James eine Frau mittleren Alters an, die ein riesiges Paket in ihren Händen hielt.
„Ist das, dass Büro von Lilian Evans?", fragte sie vorsichtig.
„Ähm, ja das bin ich.", räusperte sich Lily und kam hinter ihrem Schreibtisch hervor.
„Das ist für sie abgegeben worden.", und die Frau überreichte ihr die gigantische Last.
„Danke."
„Keine Ursache.", und sie verabschiedete sich mit einem letzten verwirrten Blick von den beiden.
Was war das, dachte James noch immer.
Während Lily sich den Absender betrachtete löste er sich aus seiner Erstarrung, ging um seinen Schreibtisch und blieb vor ihr stehen. Er nahm ihr das Paket aus den Händen, stellte es ab und trat näher an sie heran. Seine Augen suchten ihre, doch sie hatte den Blick gesenkt. Sanft zwang er sie aufzublicken. Ihr Gesicht hatte genau die Farbe, die er sich vorgestellt hatte.
„James, das eben... ich weiß nicht was...", begann sie.
„Aber ich weiß es.", und er beugte sich zu ihr hinab.
/o/
James kam sich vor wie der glücklichste Zauberer von ganz England, als er vor Lilys Tür apparierte und klopfte.
Kurz darauf wurde diese geöffnet und Lily erschien im Rahmen. „Ah du bist pünktlich.", strahlte sie und gab ihm einen kurzen Begrüßungskuss, den er lieber verlängert hätte.
„War es schwer, hier her zu finden?", fragte sie ihn und bat ihn herein.
James, der bis vor zwei Wochen gleich neben ihr gewohnt hatte musste sich ein Grinsen verkneifen. „Nein, es ging. So schwer war es nicht."
„Warte bitte im Wohnzimmer, ich komme gleich."
Als Prongs das Wohnzimmer betrat sah er Minerva mit dem Rücken zu ihm auf dem Sofa sitzen. Ihr Schwanz strich abwartend von einer Seite auf die andere und sie war gerade dabei zum Sprung anzusetzen. Was genau ihr Ziel war erkannte James nicht sofort, denn es war ein Berg von Fell! Mit einem kräftigen Satz hatte sich die monströse Katze plötzlich auf ihr Opfer gestürzt. Sie biss und kratze darauf herum. Fellfetzen flogen, Stoff riss und Minerva war fast vollkommen in dem Berg verschwunden.
„Minerva! Wage es dir ja nicht den Pelzmantel anzurühren!", ertönte es aus einem anderen Teil der Wohnung. „Setzt du nur eine Kralle an das Fell setzte ich dich auf eine lebenslange Diät, du darfst nie wieder im Schlafzimmer schlafen und du bekommst nichts mehr zu Weihnachten!"
James lehnte abwartend am Türrahmen, als ein Katzenkopf aus dem Fellberg auftauchte und einen Fellbrocken ausspuckte. Sowie Minerva ihn erblickte begann sie zu fauchen.
„Minerva, ich habe dich gewarnt!", rief Lily, die das Fauchen missverstanden hatte und lief in Richtung Wohnzimmer.
„Reparo.", sagte Prongs gelassen. Alle ausgerissenen Fellfetzen flatterten wieder in den Mantel, Schlitze verschlossen sich durch Zauberhand und nichts zeugte von der voran gegangenen Zerstörung.
Somit sah Lily nur, dass ihre Katze inmitten des Pelzmantels saß.
„Minnie. Geh von dem Mantel.", drängte sie sie. „Ich hab dir gesagt, ich will dich nicht in der Nähe davon sehen!"
„Was hat sie gegen den Mantel?", erkundigte sich James, während Lily Minerva auf ihren Katzenbaum hievte.
„Das Paket gestern war von meiner Mutter. Sie hat mir diesen Pelzmantel geschickt und... na ja. Du kannst dir vorstellen was Minerva von Pelzmänteln hält, besonders wenn sie aus Knieselfell sind."
„Ja, das kann ich mir vorstellen.", nickte er und spürte einen Blick in sich bohren, der tausend Nadeln glich.
„Fertig?", fragte er.
„Ja gleich.", und seine Angebetete schwebte wieder davon.
James ging auf Minerva zu und beugte sich zu ihr hinab, so das sie auf Augenhöhe waren.
„Ich hoffe dir ist klar, dass du mir was schuldest.", grinste er.
„Chrrrr!", fauchte sie.
„Ich mach dir einen Vorschlag.", sprach er unbeeindruckt weiter. „Du sagst Lily nichts und ich sage ihr nichts."
Minerva rümpfte kurz die Nase und nieste.
„Ich deute das als ein ‚ja'.", feixte Prongs und wuschelte ihren Kopf, was Minnie leicht schwanken ließ.
„Oh, wie ich sehe versteht ihr euch.", sprach Lily plötzlich von der Türe. „Wir können gehen James. Ich ergebe mich in mein Schicksal.", und sie verließen die Wohnung in Richtung Sportplatz, während Minerva beleidigt dem Pelzmantel ihren Hintern zu drehte.
/o/
James nahm den Tarnumhang von seinen Schultern und atmete erleichtert aus. Das war ja wirklich ein Krampf, dachte er und betrachtete die paar Haare in seiner Hand.
Heute wollten sie ihren Rachefeldzug beenden, aber wie sollte man sich in jemanden verwandeln, der kaum Haare auf dem Kopf hatte. David Dunvegan hatte eine Halbglatze und trug seine restlichen Haare sehr kurz. Noch komplizierter ging es nicht. Also hatte James seinen Boss schocken müssen um in aller Ruhe an ein paar Haare zu kommen, die man kaum mit dem bloßen Auge sehen konnte.
Und weil James gleich dabei war, nahm er Maß um später seinen eigenen Anzug zu vergrößern. Um nichts in der Welt wollte er die Kleidung seinen Chefs tragen!
Es ertönte ein ‚Knall' und Lily stand neben ihm. Sie hatte eine Thermoskanne in der Hand und zwei Tassen.
„Hast du's?"
„War keine sehr haarige Angelegenheit.", spöttelte Prongs. „David hat gerade das Büro verlassen. Aber ich hab die Haare.", er machte ein angewidertes Gesicht.
„Ja, ich weiß was du meinst.", nickte sie zustimmend, öffnete die Thermoskanne und schenkte etwas in die zwei Tassen ein.
James verschloss die Bürotür, nahm dann seine Tasse und rührte die Haare unter. Lily tat es ihm gleich.
„Auf uns.", sagte er, stieß mit ihr an und setzte den Trank an.
Die schlammige Flüssigkeit kroch langsam ihre Speiseröhren hinunter. Der Geschmack würgte beide.
Oh, nie wieder, dachte Lily während sie sich am Schreibtisch abstütze. Doch die Übelkeit ging in kribbeln über. Überall zwickte und juckte es. Sie merkte wie sich jede Zelle ihres Körpers veränderte und sich in eine andere Struktur anpasste. Ihre Hände sahen nun anders aus, sie waren kleiner; mädchenhafter und ihre Haut hatte einen anderen Teint. Das Kleid, was sie trug passte ihr nun genau, denn sie hatte es aus Estelles Kleiderschrank genommen, nachdem sie die Empfangsdame in einen tiefen Schlaf versetzt hatte.
Als Lily aufblickte starrte sie in die Augen von David Dunvegan, nur er trug jetzt James' Anzug.
„Alles in Ordnung, Lily?"
„Ja, ich bin nur... wow. Du siehst genau aus wie er. Du musst nur noch diese Aristokratie an den Tag legen, wie David."
„Okay, wie hört sich das an? Geht es Ihnen gut, Miss Lilian?"
„Das war besser James.", kicherte Lily wie es Estelle getan hätte und ihr Gegenüber grinste.
„Wir müssen uns beeilen, los geh schon und viel Glück."
Lily, in Estelles Gestalt, lächelte verschwörerisch, öffnete die Türe und verschwand.
Wenn das mal gut geht, flehte James.
Lily setzte Estelles typisches Zahnpastalächeln auf, als sie durch die Flure zu Melanies Büro schritt. Davor angekommen klopfte sie kurz an und trat dann ein. Mel sah von ihrem Schreibtisch auf.
„Hey, Estelle."
„Hi Mel. Kaffee?", fragte Lily nur und erweiterte ihr Lächeln.
„Ja, ich kann eine Pause gebrauchen. Hast du Evans und Potter schon gesehen? Vielleicht kann ich Evans wieder zum explodieren bringen.", lachte Melanie, während sich in Lilys Innerem einfach nur der Wunsch ausbreitete eine geballte Faust in Melanie Mosags Gesicht zu drücken. Aber sie riss sich zusammen und lachte wieder wie ein kleines Mädchen. „Noch nicht, aber wenn wir Glück haben."
Zusammen standen sie in der Küche und rührten in ihrem Kaffee.
„Komm erzähl wie du das gemacht hast, dass du befördert wurdest und nicht die beiden. Sonst wäre Lilian Evans nicht so sauer.", drängte Lily und nahm vorsichtig einen Schluck. „Was hast du dir einfallen lassen?"
„Ich weiß nicht was du meinst.", verneinte Mel.
„Oh, komm schon Mel. Sonst würde Lilian Evans nicht so aussehen, als würde sie dich jeden Moment schlagen. Sag schon.", drängte sie erneut und sie kam sich vor wie ein Hund, der dafür bettelte das ein Stock weg geworfen wurde.
Ihr Gegenüber grinste böse und zugleich selbstgefällig.
„Ich habe nichts Schlimmes gemacht. Nur meinem Glück etwas auf die Sprünge geholfen."
„Ja, aber wie denn?", presste Lily weiter. Jetzt kommt der interessante Teil.
„Na gut, Estelle.", gab Mel nach. „Als Potter und Evans sich das erste Mal gesehen haben, wusste ich, dass die beiden schüchtern wie kleine Kinder umeinander agieren würden."
„Warum denn Mel?"
„Weil sie sich benommen haben wie zwei Idioten. Ich wusste, die beiden mögen sich. Warum sollte ich das nicht nutzen, wenn die beiden nicht ordentlich miteinander reden können.", sie lachte verächtlich. „Der Zufall kam mir auch zur Hilfe. Als ich von Evans erfahren habe wer ihr Ansprechpartner ist habe ich sie gleich um den Finger gewickelt und ihr erzählt, das Potter seinen Kumpel anrufen wird um ihm zu sagen, er solle nicht an sie verkaufen."
„Oh, wow.", brach es aus Lily heraus.
„Das ist noch nicht der Gipfel meines genialen Plans.", feixte Melanie, die nun in ihrem Element war und sich in ihrem Erfolg sonnte. „Als Evans einfiel, das Potter an die alte Longbottom verkaufen muss, kam sie darauf, das Augusta Longbottom eine Tante von ihr ist. Besser konnte es für mich nicht laufen...und sie nahm ihre Sachen und ist davon gerannt, um ihr Tantchen um Hilfe zu bitten.", die letzten Sätze hatte sie voller Verachtung gesagt.
„Und was ist mit James?", kicherte Lily das typische Estelle-kichern.
„Dem liebeskranken Trottel habe ich gesagt, dass Lily ihrer Tante sagt sie soll nicht an ihn verkaufen...und zack, er hat Sirius Black angerufen!", schlug sich Melanie auf die Schenkel. „Und während die beiden damit beschäftigt waren sich das Leben schwer zu machen habe ich in aller Ruhe Wendolin Fraser davon überzeugt den Vertrag so schnell wie möglich einzugehen.", Mel nahm genießerisch einen Schluck Kaffee. „Und dann sah ich es selbstverständlich als meine Pflicht, David davon in Kenntnis zusetzten, dass einige unserer Mitarbeiter nicht kooperativ miteinander arbeiten.", ihre letzten Worte trieften vor gespielter Sorgfalt.
„Ich sage dir, Estelle. Ich hab Dunvegan bis in mein Büro schreien hören.", lachte Melanie Mosag nun lauthals.
Doofe Kuh, war alles was Lily dachte.
Aber das Lachen hörte urplötzlich auf und Lily drehte sich zur Tür.
„Mr Dunvegan...", stammelte Melanie als sie das Gesicht ihres Chefs erblicke. „Wie geht es ihnen heute?", fragte sie unsicher ob er ihren Monolog gehört hatte.
„Ich glaube nicht, dass es von Belang ist wie ich mich heute fühle, Miss Mosag.", begann James. „Und es wird für Sie auch morgen nicht von Belang sein.", seine Stimme stieg an. „Denn ich habe nicht vor weiter jemanden zu beschäftigen der Kollegen hintergeht und gegen sie falsche Anschuldigungen vor bringt!"
Melanies Gesichtsfarbe änderte sich rasch zu einem elfenbeinfarbenen weiß.
„Aber... aber Mr Dunvegan...ich habe schon so lange für sie gearbeitet und nie..."
„GENUG!", brüllte James. „ICH WILL NICHTS MEHR HÖREN. ICH ERWARTE IHRE KÜNDIGUNG BIS MORGEN FRÜH AUF MEINEM SCHREIBTISCH. SIE WERDEN GENAU DAS AUFSCHREIBEN, WAS SIE EBEN SO SELBSTGEFÄLLIG ERZÄHLT HABEN UND ES DER KÜNDIGUNG BEILEGEN. HAB ICH MICH KLAR AUSGEDRÜCKT?", beendete James seinen Wutausbruch, der eines David Dunvegans würdig war.
„Ja, Sir.", antwortete Melanie in Tränen.
„Und jetzt gehen sie mir aus den Augen!", zeigte James auf die offene Tür.
Melanie rannte aus der Küche, während Lily zufrieden grinste. Sie konnte hören wie viele Türen geschlossen wurden und sie begann zu lachen. „Ich glaube du hattest viele Zuhörer.", brachte sie gerade so hervor. James schloss die Tür und trat näher an sie heran.
„Wir haben es geschafft!"
„Ja, das haben wir.", und sie umarmten sich.
„Es ist wirklich abartig zu denken, dass ich gleich Estelle küssen werde.", witzelte James.
„Es sind die inneren Werte die zählen.", bemerkte Lily und küsste ihn.
Genau in diesem Moment kam Ed von der Rechtsabteilung in die Küche. Lily und James blickten ihn an.
„David...Estelle... ich wusste nicht, ähm ...tut mir leid.", stammelte er und schloss mit hoch rotem Kopf die Tür.
Schon am selben Tag waren Gerüchte im Umlauf, dass David Dunvegan etwas mit der Empfangsdame hatte.
/o/
Lily apparierte vor dem kleinen Haus inmitten des Vorgartens. Die Sonne war gerade am untergehen und zauberte ein Farbenspiel auf die unberührte Landschaft. Kleine Blätter und Knospen hatten sich stetig aus den Zweigen der Bäume geschoben und nun war auch der letzte Frühjahrsblüher aus der Erde gekrochen. Ein Vogel sang in einem Baum und im Haus wurde das erste Licht entfacht.
Langsam schritt sie den Gartenweg hinauf und klopfte an die grüne Tür. James hatte sie für heute eingeladen um seine Wette einzulösen. Kochen wie ein Muggel, Lily ahnte schlimmes. Sie selber hatte ihren Wetteinsatz gut überstanden, denn im Prinzip hatte sie die ganze Zeit mit James geschäkert und so waren sie nicht mal 200 Meter am Stück gerannt. Doch sie waren hart an diese Grenze gekommen, als James sie Fangen wollte und sie somit über den Sportplatz jagte.
James hatte ihr gesagt, sie solle sich bequem anziehen und so stand er auch vor ihr. In einem weißen Shirt und einer blauen Jeans, die ihr sehr bekannt vorkamen!
„Hey, Lily. Komm rein.", und er zog sie ins Innere des Hauses. Geschickt pellte er sie aus ihrer Jacke und hing sie an einen Haken.
„Hallo James.", konnte Lily gerade noch so sagen bevor er sie umarmte und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte.
„Es riecht gut.", bemerkte sie etwas später.
„Oh, das Essen.", schreckte Prongs auf und stürmte den Flur entlang und verschwand nach rechts.
Lily blickte sich um. Zu ihrer linken war das Wohnzimmer mit einem offenen Kamin, in dem ein Feuer brannte. Das flackernde Licht fiel über die Einrichtung und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ein Klavier. Auch dieses kam ihr bekannt vor. Vorsichtig hob sie den Deckel und drückte eine der Tasten hinunter. Ein schrecklicher Laut ertönte und sie zuckte zurück.
„Das Klavier ist kaputt.", ertönte es aus der Küche.
„Wer hätte das gedacht.", bemerkte Lily für sich. Das konnte nicht sein. Niemals war James...und doch erinnerte sie sich an die Karte. Schon damals war ihr die Handschrift bekannt vorgekommen. Aber Minerva hat mir nichts gesagt, überlegte sie.
„Willst du etwas trinken?", rief er.
Sie riss sich von ihren Gedanken los und betrat die Küche. Ganz gegen ihre Erwartungen sah es nicht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen.
„Holunderwein?", fragte James und reichte Lily ein Glas als sie nickte. Geschirr stand bereits in einer Ecke und wartete darauf auf einen Tisch gestellt zu werden. Im Ofen brutzelte eine Auflaufform vor sich hin, während James mehrere Tomaten wusch. Schelmisch schaute Lily ihm über die Schulter wie er den Salat anrichtete.
Als James ihr Kinn auf seiner Schulter spürte blickte er zur Seite. Sie lächelte erst spitzbübisch und küsste ihn dann sanft. Vergessen waren plötzlich die Tomaten, die noch geschnitten werden mussten und der Parmesan, der neben der Reibe lag. James ließ das Messer auf die Arbeitsfläche fallen und drehte sich zu ihr. Lily schlang die Arme um ihn und rückte näher an ihn heran.
James wand seine Arme um ihre Hüften und ergab sich in ihren Kuss. Sie schmeckte nach dem Holunderwein und er wollte mehr davon.
Ihre Küsse wurden intensiver als James ihren Rücken entlang streichelte und mit seinen Händen durch ihre Haare fuhr. Lilys Finger hatten seinen Hals nun verlassen und wanderten abwärts über seinen Oberkörper. Für einen Moment hielt James die Luft an um seine Erregung zu unterdrücken und löste sich stattdessen von ihren Lippen und küsste über ihre Wange zu ihrem Hals.
Lily hatte tausend Feen im Bauch als seine Zunge die weiche Haut unterhalb ihres Ohres berührte. Ein leichtes Seufzen kam über ihre Lippen und James lachte leise vor sich hin.
„James.", flüsterte sie.
„Mh..."
„Ich will dich...", war alles was sie sagte, als James sie ansah. Das nächste was sie wusste war, das er sie noch näher an sich zog und sie stürmisch küsste. Sie spürte die leichte Wölbung in seiner Jeans und wusste, dass er sie auch wollte. Dann hatte sie das Gefühl kurz mit aller Macht zusammen gepresst worden zu sein und ihre Augen erblickten ein anderes Zimmer.
„Schlafzimmer...", nuschelte James gegen ihre Lippen und er ließ seine Hände unter ihr Shirt gleiten. Er hatte kalte Finger und Lily zuckte zusammen. Sie selber verlor jedoch keine Zeit und zog sein Shirt über seinen Kopf.
Muskeln, die Lily bisher nur erahnt hatte waren vor ihr entblößt. Er war nicht zu muskulös. Alles war in feinen Linien angedeutet und sie zeichnete einige davon nach. Sie bewunderte seinen leicht gebräunten Teint und fragte sich wie er es schaffte nach so einem Winter, noch diese Farbe zu haben.
Für einen Moment sah sie sich um und erblickte das Bett, auf dem sie schon einmal gesessen hatte. Sie drückte ihn in diese Richtung bis er anstieß und sich setzte. Lily folgte ihm bis sie über ihm lag.
James grinste sie an. „Wir sind heute recht kühn, oder."
„Warum auch nicht.", antwortete sie schnippisch, doch James machte eine Bewegung und ehe sie reagieren konnte lag er über ihr. Verdammten Reflexe, dachte sie kurz als er sie wieder spitzbübisch ansah.
Langsam schob er ihr Shirt empor und platzierte kleine Küsse von unten nach oben. Dann flog ihr Oberteil in hohem Bogen davon.
„Das ist mein Lieblingsshirt.", protestierte sie.
„Oh, das finden wir später wieder.", antwortete er zwischen mehreren Küssen.
Ihre Erregung steigerte sich, als er an ihrer Gürtellinie angelangte war und eine Hand die Innenseite ihres Oberschenkels entlang streichelte. James löste den ersten Knopf ihrer Jeans und platzierte einen Kuss auf die frisch entblößte Haut. Noch ein Knopf folgte und noch einer. Lily konnte sich einen stöhnen nun nicht mehr verkneifen als sie seinen warmen Atem durch den Stoff ihres Slips spürte. Sie hob ihren Po an und er befreite sie von ihrer Hose und Strümpfen.
Für einen kurzen Moment betrachtete James ihren halb nackten Körper und musste sich in seinen Phantasien korrigieren. Sie war schöner, als in seinen Vorstellungen. Bedächtig beugte er sich wieder zu ihr hinab, aber als er gerade über ihr war rollte sie ihn über und saß wieder auf ihm.
„Nur gerecht.", flüsterte sie und strich mit ihrer Zunge über seine Brust. Dann entledigte auch sie ihn seiner Hose und Strümpfe.
Mittlerweile hatte James sie nach oben gezogen, denn wenn Lily weiter unterhalb seines Bauchnabels war konnte er für nichts mehr garantieren. Ihre Küsse wurden nun immer verlangender und er öffnete zögerlich ihren BH. Er wollte sie fühlen, sie schmecken und ganz für sich haben. James richtete sich auf, so dass sie einander gegenüber saßen. Er beugte sich hinab und küsste ihre Brust. Eine Hand liebkoste die andere und Lily erschauderte genüsslich. Doch seine Finger verließen ihren Oberkörper und wanderten abwärts zwischen ihre Beine.
Wieder lag Lily auf dem Rücken und die Hand schlich in ihren Slip. Sie sog Luft ein, als sie seine Finger spürte, wie sie die sensible Haut streichelten. Das Kribbeln in ihrem Bauch sank langsam nach unten und sie drückte den Rücken durch als es wunderbar unerträglich wurde.
Irgendwie verlor sie den Überblick und merkte nicht, wie ihr Slip ebenfalls abhanden kam. Sie wusste nur, sie wollte James. Voll und ganz. Ihre Hände tasteten hinunter und verblieben auf der merklich größeren Wölbung seiner Shorts. Sanft drückte sie zu und kitzelte einen stöhnen aus ihm heraus. Sie fing an, seine Shorts hinunter zu ziehen und berührte nun die zarte Haut seines Gliedes, strich mit dem Daumen über die feuchte Spitze und hinunter.
James entledigte sich seines letzten Kleidungsstückes und genoss Lilys Berührungen bis er es nicht mehr aushielt. Er wollte sie jetzt ganz für sich haben und nie mehr hergeben.
Lily zog ihn über sich und er glitt vorsichtig in sie. Für einen Moment nahm es beiden die Luft bei diesem Gefühl, aber als sie ihre Lungen wieder mit Sauerstoff gefüllt hatten küssten sie sich begierig. Ihre Hände verschlangen sich ineinander, als James sich zurück zog und gleich wieder zu ihr zurückkehrte.
Ein komischer Geruch lag plötzlich in der Luft, aber beide ignorierten diese Eigenheit.
Lily zog ihre Nägel über seinen Rücken, als sich die Verlorenheit wieder einstellte, die sie nur Minuten eher bei seinen Berührungen gespürt hatte. Allmählich baute sich eine Spannung in ihr auf, die sich durch nichts lindern ließ. Stetig nahm sie zu und... diese wundervolle Qual.
James fühlte wie sie in ihrem inneren zuckte und ihm ihre Hüften entgegen hob. Sie trieb ihn damit in den Wahnsinn und diese kleinen Laute die sie von sich gab beschleunigten diesen Zustand nur. Und dann rollte sie ihn über.
Wie macht sie das nur, schoss es ihm noch durch den Kopf, als sie das Tempo vorgab. Was ist das überhaupt für ein Geruch, streifte dieser Gedanke noch seinen Geist bevor er sich ganz auf den Orgasmus konzentrierte, der ihn gerade überrollte als Lily über ihm einen erlösenden Seufzer ausstieß und auf ihm zusammen brach.
James streichelte über ihr Haar und küsste ihre Stirn, nachdem er wieder zu sich gekommen war. Etwas schläfrig kuschelten sie sich aneinander als der Geruch immer intensiver wurde.
„Riechst du das?", fragte Lily und richtete sich etwas auf um ihn anzusehen.
„Ja...es riecht...VERBRANNT!", und er sprang wie Merlin ihn geschaffen hatte aus dem Bett und aus der Tür.
Lily kletterte etwas langsamer von der Matratze und schlang die Decke um sich. Gemächlich ging sie die Stufen hinunter und in die Küche. Da stand James bekleidet mit Topflappen und hielt einen schwarzen Stein in den Händen, der mal eine Auflaufform gewesen war.
Die Fenster waren bereits geöffnet und der Rauch schwebte in die kalte Nachtluft.
„Das war es mit meiner Lasagne.", sagte er und ließ sie in den Mülleimer fallen.
„Zumindest hast du noch Salat. Wir werden schon nicht verhungern.", grinste sie und schlang ihn mit in die Decke ein, als sie seine großflächige Gänsehaut sah.
„Ich hab auch Dessert.", verkündete James stolz.
„Dann werden wir ganz bestimmt nicht verhungern.", und sie stahl sich ein Salatblatt.
Kurz darauf saßen sie in Bademäntel gehüllt auf dem Sofa im Wohnzimmer und aßen die Vorspeise, die nun zu einem Caesars Salat umgewandelt war, weil James noch Hähnchen im Kühlschrank gefunden hatte.
„Spielst du mal was für mich?", fragte Lily als sie fertig war und lehnte an seine Schulter.
„Ist kaputt, geht leider nicht.", antwortete er und streichelte ihr Haar. Doch sie nahm seinen Zauberstab vom Couchtisch und richtete ihn auf das Klavier. Ein Lichtblitz schoss in das Instrument, es leuchtete kurz auf und sah dann noch genauso aus wie vorher.
„Jetzt funktioniert es wieder.", verkündete sie zuversichtlich.
„Okay, was willst du hören?"
„Das Lied, das du gespielt hast als ich neben ihr eingezogen bin."
„Ja, kein Problem. Ist mein Lieblingsstück.", sprudelte es aus James heraus und erhob sich. Er hatte sich schon auf die Bank gesetzt und die ersten Töne erklingen lassen, als er erschrocken stoppte und sie ansah.
Lily blickte ihn relaxt an. „Was ist?"
„Seit wann weißt du es?"
„Seit du dich eben verraten hast. Vorher hatte ich nur eine Ahnung."
Er ließ die Schultern hängen. „Ich würde verstehen, wenn du..."
„Sei nicht albern.", unterbrach sie ihn und lief zu ihm. „Hast du gedacht ich würde sonst was mit dir anstellen, wenn ich es raus finde?"
„Um ehrlich zu sein. Ja.", nickte er.
Lily setzte sich neben ihn auf die Bank. „Jemand der so einen Caesars Salat machen kann verdient noch eine zweite Chance.", witzelte sie und küsste ihn aufmunternd. „Spielst du bitte weiter?"
„Wenn ich dann später noch Dessert bekomme."
„Alles was du willst.", versprach sie ihm und lauschte den darauf folgenden Tönen.
Epilog
Ja, was soll ich sagen. Jetzt sitze ich hier mit Minerva auf der Gartenmauer und schaue zu wie Lily und Harry unten am Teich spielen.
„Was sagst du dazu, Minnie?"
„Miau."
„Ja, viel zu nah am Rand. Das denke ich auch."
„Miau."
„Ich glaube auch wir sollten zu ihnen gehen. Aber ich muss noch fertig erzählen. Geh schon mal vor."
„Miau."
Wo war ich? Ach ja. Ihr fragt euch bestimmt wie lange es gedauert hat bis Lily zu mir nach Gordric's Hollow gezogen ist. Mehrere Monate! Und warum? Weil die pelzige Dame, die gerade hinunter zum Teich wackelt etwas gegen mich hatte. Aber Lily Flower hat sich durchgesetzt, wie sollte es anders sein und seit Lily und ich verheiratet sind meckert sie gar nicht mehr an mir rum.
Falls es euch interessiert, wir arbeiten beide noch bei Artemis & Verne. Beide nur halbtags, weil wir viel Zeit mit Harry verbringen wollen. Er ist einfach mehr Wert als Geld. Er wird morgen übrigens 2 Jahre alt. Oh, Merlin. Dann kommen Moony und Padfoot vorbei. Das hätte ich fast vergessen. Hoffentlich haben sie Harry kein Baby Hippogreif gekauft, wie sie es letzte Woche angekündigt haben. Na ja, wir werden sehen.
Mh, was wollt ihr noch wissen? Melanie Mosag?
Oh, ja. David Dunvegan hatte ihre Kündigung am nächsten Morgen mit dem Geständnis auf seinem Schreibtisch. Aber von Mel hab ich nie wieder gehört. Ah, und Lily und ich wurden dann befördert, das hätte ich fast vergessen. Es war dann einfach nicht mehr wichtig.
So, und nun muss ich zu meiner Lily Flower und Harry. Minerva ist zu nah am Teich, sie lernt es auch nicht.
„Ich komme schon Liebling!"
Jetzt muss ich gehen, wir sehen uns.
