Danke an alle, die das hier lesen! lol Und wenn ihr nach diesem Kapitel auf den Knopf ganz unten links drücken würdet, wäre ich ganz sehr froh! /gg/
pathie12000: Danke für die Reviews! Einen Keks für dich: /geb/
Respekt, ich hätte nie auf Anhieb gewusst, dass Tonks' Mutter Andromeda heißt... o.o Und wegen der Heizung: Das wäre ja langweilig gewesen... /lol/
Zum Kapitel: Wegen der Gewalt habe ich lange überlegt, aber dann habe ich mich entschieden: Das R-Rating gilt bis jetzt nur für dieses Kapitel.
Warme Hände stützten ihren Knöchel, der angeschwollen war und schmerzte. Sie blickte in konzentrierte Augen, die ihren Blick nicht erwiderten. Sie genoss die Nähe eines Menschen, auch wenn sie geglaubt hatte, dies nie wieder zu können. Sein silberblondes Haar kitzelte ihr nacktes Knie, doch weder tat sie etwas dagegen, noch regte sie sich oder gab einen Laut von sich. Sie wollte nur hier sitzen und diese sanften Berührungen genießen. Doch dann blickte Lucius auf und in seinen Augen lag nichts außer Kälte. Er lächelte grausam und zog einen Zauberstab aus dem Umhang. Das kalte Zimmer verschwand und wurde zu einem Kellerverlies. Sie sah ihre Eltern, sie sah ihre Schwester und ihre besten Freunde. Leila, ihre Sandkastenfreundin, lag in der Mitte des Zimmers und krümmte sich vor Schmerzen. Aber wie lange sie schon dort lag, konnte Andromeda nicht sagen – es könnten Stunden sein, oder aber erst wenige Augenblicke. Leila schrie aus voller Kehle, schrie ihren ganzen Schmerz in die Dunkelheit des Verlieses. Blut floss aus ihren Ohren, ihre Fingernägel bohrten sich in den blutigen Boden und sie wälzte sich schwach auf den Bauch, um ihr Gesicht zu schützen. Ein Stiefel wurde in ihren Rücken gestoßen, eine Gestalt löste sich aus der Reihe der Todesser. Andromedas Atem stockte – es war ihre Schwester! „Narcissa!", flehte sie, „Lass sie gehen! Wenn ich eine Schande für die Familie bin, warum quälst du dann sie? Bitte!" Andromedas Tränen verschmierten den Schmutz auf ihren Wangen. Narcissa sah sie mit ausdruckslosen Augen an und trat an die Gestalt auf dem Boden. Sie holte zum Schlag aus und traf Leila mit der Faust an der Stirn. Leila stöhnte vor Schmerz, als starke Arme sie packten und auf den Rücken drehten, doch sie war nicht imstande, sich zu widersetzen. Die Wirkung des Fluchs - sie wollte gar nicht wissen, was es für einer gewesen war – ließ langsam nach, doch die unerträglichen Schmerzen blieben. Sie konnte ihren Körper kaum bewegen, ohne vor Schmerz aufzuschreien, blutete am ganzen Körper und wusste doch, dass dies nicht das Ende war. Mit unendlicher Mühe sah sie auf und bereute sofort, es getan zu haben. Vier Todesser näherten sich, sie sah Augen unter den Masken lüstern aufblitzen. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg aus dieser Hölle, suchte einen Ausweg, wo keiner war. Die Männer kamen näher, immer näher und Tränen des Entsetzens liefen über Leilas Gesicht, als der erste sie an sich zog. Sie spürte kalte Lippen auf ihren und eine Zunge schob sich in ihren Mund. Sie versuchte, sich zu wehren, aber ihr Körper war geschwächt, sie verspürte einen Drang, sich zu übergeben und ihre Seele schmerzte unerträglich.
Sie fühlte Hände, so kalt wie Eisklumpen, die ihr die zerfetzten Kleider vom Leib rissen und das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes, der sich auf dem blutigen Boden auf sie legte. Sie hörte seinen Atem, der nach etwas roch, das schon lange tot war und sie spürte seine Lippen überall. Ihre verbliebenen Kräfte waren gelähmt, sie nahm kaum wahr, was der Mann tat. Sie fühlte nur noch einen stechenden, nicht enden wollenden Schmerz, hörte die widerlichen Geräusche des Todessers – und fiel in ein schwarzes Loch, aus dem sie nie wieder aufwachen würde.
Zwei Meter entfernt kauerte Andromeda auf dem Boden und starrte teilnahmslos vor sich hin. Sie hatte an diesem Tag schon so viel schreckliches gesehen, dass sie das Gefühl hatte, ihr Kopf müsse platzen. Sie fühlte sich, als würde sie träge in einem Gletscher getrieben werden, als würden all ihre Gefühle erfrieren und ihre Seele sterben.
Und dann waren die Todesser mit Leila fertig, die regungslos auf dem Boden war. Vielleicht war sie tot. Vielleicht war es auch viel schlimmer. Die Todesser wandten sich von Leila ab und kamen auf Andromeda zu.
Und in diesem Moment – wachte Andromeda auf.
Kalter Schweiß bedeckte ihr Gesicht und ihr Herz schlug, als wolle es ihre Brust sprengen. Andromeda konnte immer noch den Atem der Todesser hören, konnte immer noch deren Hände spüren – weiter weigerte sie sich zu denken. Der Schmerz in ihrem Körper war immer noch da, fast noch schlimmer als am vorherigen Tag und ihr Herz blutete. „Ihr" Hemd klebte an ihrem Körper, dass Bettlaken war kalt und klamm von ihrem Angstschweiß und das Kopfkissen war nass von ihren Tränen.
Erst jetzt bemerkte sie, dass Lucius schon aufgestanden war. Jetzt hielt sie nichts mehr in diesem kalten Zimmer. Sie glitt aus dem Bett und setzte vorsichtig ihren unverletzten Fuß auf den Boden. Sie hüpfte durch das Zimmer, öffnete die Tür und huschte den Weg entlang, den sie gestern schon gegangen war. Es gab bestimmt eine direktere Verbindung der zwei Zimmer als die, die sie gewählt hatte, aber bevor sie sich in diesem riesigen, einsamen Haus verlief, hüpfte sie lieber ein wenig länger durch die Gänge.
Lucius stand schon früh auf. Er hatte furchtbar schlecht geträumt und war mit einem Schreckensschrei erwacht. Vorsichtig, um Andromeda nicht zu wecken, stieg er aus dem Bett. Sobald Er jedoch im Zimmer stand, begann sich Andromeda unruhig im Bett zu wälzen. Ihre Hände verkrampften sich in das Betttuch und ihr Atem ging schnell und flach. Er setzte sich wieder auf das Bett und strich ihr beruhigend über die Stirn. Ihre Hände fuhren zu seiner und hielten sie fest, und sie sehr er auch versuchte, sich zu befreien, so konnte er seine Hand ihrer nicht entwinden.
Er schüttelte den Kopf. Was mochte sie erlebt haben? Als sie Narcissa besucht hatte, war sie alles andere als stumm gewesen. Er erinnerte sich, die beiden Frauen streiten gehört zu haben. Warum sprach sie nicht mehr, warum gab sie überhaupt keinen Laut mehr von sich? Was war ihr geschehen?
Als Andromedas Hände ihn auf einmal freiließen, zögerte er nicht und verließ das Zimmer.
Andromeda war am Schlafzimmer angekommen. Inzwischen hatte sie das eisige Gefühl abgeschüttelt und die Gänsehaut, die sich auf ihren Armen und Beinen gebildet hatte, legte sich wieder. Sie drehte sich einmal um sich selbst, sorgsam darauf bedacht, ihren verletzten Fuß nicht mit dem Boden in Berührung zu bringen. Sie hüpfte die Wendeltreppe hinunter, stieß auf eine geöffnete Tür – und fand sich plötzlich im Wohnzimmer wieder. Lucius saß auf dem Sofa, auf dem sie gestern gelegen hatte und trank ein Glas Milch, aus dem leiser Dampf aufstieg. Er hob den Kopf, als er ein Geräusch hörte, blickte sie an. Erkennen blitzte in seinen Augen. „Guten Morgen..."
Lusius wusste, dass sie Wärme brauchte. Nicht die Wärme eines Ofens, sondern menschliche Wärme. Er wusste nicht, was sie durchgemacht hatte, aber wenn es ihr die Sprache genommen hatte, musste es etwas sehr schlimmes sein. Etwas kaltes, vor dem man sie wärmen musste. Und er war bereit, sie zu wärmen.
