pathie12000:Wer der Mann mit dem Pelz war, verrate ich nicht. Ich weiß, wer er für mich persönlich ist. Du kannst es dir aber aussuchen... /lach/
Weltherrscherchen: Jaja... Die Idee mit den Schwänen war übrigens der härteste Kritikpunkt... /gg/

Mann... Ich wollte unbedingt das Kapitel an Silvester noch fertig schreiben und hochladen, aber dann war Besuch da und ich bin zu einer Freundin geflüchtet...
Aber ich bin endlich fertig und: /trommelwirbelmach/ Hier kommt das vierte Kapitel!


Andromeda öffnete die Badezimmertür. Sie steckte den Kopf heraus und blickte sich um. Lucius war nirgendwo zu sehen. Das prunkvolle Haus erschlug sie mit ihrer eigenen Einsamkeit und Andromeda hatte das Gefühl, zu ersticken. Sie tapste den langen Flur entlang, der ihr mit jedem Schritt, den sie tat, noch länger schien. Sie fühlte sich gefangen in einem Tunnel ohne Ausweg, ein Tunnel aus Kälte und Hass. Sie schlang ihre Finger ineinander und duckte sich vor der Kälte, die von der Decke auf sie niederströmte. Sie biss sich auf die Lippen, bis sie Blut schmeckte. Der Flur erdrückte sie, sie bekam keine Luft und fror erbärmlich. Sie irrte durch das riesige Landhaus, bis sie jede Orientierung komplett verloren hatte. Erschöpft strauchelte sie. Die Kälte in der Luft raubte ihr alle Kraft und ihre eigene Traurigkeit zog sie auf den Boden. Schluchzend blieb sie in einer Ecke sitzen.
„Andromeda?" Sie schreckte auf. Sie glaubte, einen schrillen, empörten Schrei zu hören, als Kälte, Traurigkeit, Apathie und Einsamkeit von ihr wichen. Lucius stürzte auf sie zu. „Andromeda, was machst du hier?", fragte er leise und nahm ihre Hand. Er half ihr, aufzustehen und Wärme durchströmte sie wieder. Ihre Hände hörten auf zu zittern, ihre Tränen versiegten und ihre Augen lächelten wieder. Traurig, ja, aber immerhin ein Lächeln.
Lucius blickte auf ihre zerkratzten Arme.
„Du dummes Mädchen..." Er versuchte zu verbergen, wie entsetzt er war. Würde sie niemals damit aufhören, sich selbst für Dinge zu martern, die andere getan hatten? Er reichte ihr ein Paar lange, violette Glacéhandschuhe.
Sie streckte ihm ihre Arme entgegen und er streifte die Handschuhe über ihre schlanken Finger, die schmalen Handgelenke und vorsichtig, ganz vorsichtig, die zerschundenen Arme hinauf. Sie senkte den Kopf und verschränkte ihre Hände ineinander, kaum, dass er sie freigegeben hatte. Er seufzte.
„Komm! Wir wollen Monsieur Leroir nicht warten lassen." Lucius reichte ihr seinen Arm. Sie ergriff ihn und ließ sich durch die verwirrenden Gänge des Landhauses zurück in die Eingangshalle geleiten.

Monsieur Leroir hörte das leise Geräusch von raschelndem Stoff. Er liebte dieses Geräusch. Erwartungsvoll blickte er die geschwungene Treppe hinauf – und beinahe verschlug es ihm den Atem. Er hatte gewusst, dass ihr das Kleid außerordentlich gut stehen würde, dass sie wunderschön darin aussehen würde, deswegen hatte er das Kleid auch kaum angesehen, sobald er wusste, dass es fertig war. Aber nun war er doch überwältigt.
Andromeda war in violetten Samt gehüllt, ihr Haar mit violetten Bändern durchflochten und zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt. Unter dem gerafften Samtrock blitzte taubengraue, glänzende Seide hervor, der Ausschnitt war mit taubengrauer Spitze verziert. Das Kleid wurde perfekt von violetten Glacéhandschuhen und einem Diamantschmuckstück ergänzt. Lucius hatte bei der Wahl des Drumherums wirklichen Geschmack bewiesen.
Auf Lucius´ Wunsch hatte Monsieur Leroir eine vollständige Garderobe nach den Maßen des violetten Kleides entworfen. Er war sehr stolz darauf. Wahrscheinlich war es die beste Sammlung von Kleidungsstücken, die er jemals geschneidert hatte. Es waren Abendkleider dabei, elegante Kleidung, die sie im Haus tragen würde, ein Morgenmantel aus weißer Seide, eine regelrechte Garnitur weiße Nachthemden, einfache, aufwändige, mit Spitze, Samt und Perlen verziert. Aber auf dieses Kleid war er besonders stolz, besonders, als er es jetzt an Andromeda sah. Ihre blaugrauen Augen harmonisierten perfekt mit den Farben des Samtes und der Seide und ihre schwarzen Haare brachten den Diamantstern zu lebendigem Funkeln.
Für Monsieur Leroir als Schneider war es das Höchste der Gefühle, Andromeda in diesem wunderschönen Kleid anzustarren. Andromeda war dieser Blick unangenehm – mehr noch, sie fühlte wieder Panik in sich aufsteigen. Sie verkrampfte sich und drückte sich eng an Lucius. Er legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm und so brachten sie den Rest der Treppe hinter sich. Andromeda zitterte wieder und so beeilte sich Lucius, Monsieur Leroir zu verabschieden. Dieser disapparierte mit einem gewaltigen Knall, bei dem Andromeda vor Schreck zusammenzuckte. Stille kehrte wieder in das Haus ein.

Lucius lächelte Andromeda an.
„Hast du Hunger?" Keine Reaktion. Er seufzte. „Dann komm."
Er führte sie durch das Esszimmer, als ein neuer Knall ertönte. Diesmal war es die Haustür, die unter einem Zauber aufsprang. Erschreckt drängte sich Andromeda an Lucius und zusammen schlichen sie durch das lange Speisezimmer zurück zur Eingangshalle. Die Tür hing zersplittert in den Angeln. Vier Schatten zeichneten sich gegen den bewölkten Himmel ab. Langsam traten alle Schatten gleichzeitig in die Eingangshalle und wurden zu Menschen. Mit erhobenen Zauberstäben kamen sie näher und näher. Lucius fühlte, wie Andromeda unkontrolliert zitterte und stoßweise atmete. Er wollte ihr die Hand auf die Schulter legen, doch sie schüttelte sie ab und wich in eine entfernte Ecke des Speisezimmers zurück, wo sie lautlos zu Boden sank. Lucius wollte hinterher, doch einer der Männer -?- entdeckte ihn.
„Stupor!" Lucius fühlte einen unsäglichen Schmerz, wo der Zauber ihn getroffen hatte. Er wollte zu Andromeda eilen, sie vor den Schatten schützen. Doch seine Beine wurden schwer wie Blei und sein Gehirn war nicht bereit, noch einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Er stürzte schwer zu Boden und blieb regungslos liegen.
Die Schatten blieben kurz stehen. Als sich Lucius nicht rührte, zuckten sie die Schultern. Dann teilten sie sich auf und fingen an, das Haus gründlich zu durchsuchen. Einer fand Andromeda. Er zerrte sie aus dem Speisezimmer in die Eingangshalle und rief die anderen. Andromeda wartete auf neue Qualen, als sie die Schatten auf sich zukommen sah. Dann fiel ihr das Abzeichen an der Brust eines Schattens auf. Es zeigte ein silbernes Z, das mit einem M verwoben war. Die Schatten waren vom Zaubereiministerium! Andromeda hätte am liebsten laut aufgelacht, doch dann stieß ihr der Schatten, der das Abzeichen trug, seinen Stiefel in den Rücken.
„Sind Sie Narcissa Malfoy?", fragte er mit eiskalter Stimme. Andromedas Hals war wie zugeschnürt, als sie langsam den Kopf schüttelte. Der Mann rief einen der Schatten zu sich und Beide streiften ihre Kapuzen ab. Andromeda kannte keinen der Männer. Sie flüsterten kurz miteinender, dann schüttelten sie die Köpfe.
„Wissen Sie, wo sich Narcissa Malfoy befindet?", fragten sie barsch. Andromeda schüttelte wieder den Kopf. Die Männer fluchten, setzten ihre Kapuzen wieder auf – und verschwanden einfach. Andromeda schlug mit den Fäusten auf den Boden. Wer waren diese Leute? Warum suchten sie Narcissa? Und warum zum Teufel waren sie verschwunden, ohne die Tür wieder zu reparieren oder Lucius zu helfen? Andromeda war noch nie so wütend gewesen. Sie stürzte wie eine Furie durch die Eingangshalle und schmiss alles, was nicht festgemacht war oder zu schwer war, durch den Raum. Teure Vasen zerbrachen, Vorhänge fielen in Fetzen zu Boden, Holz splitterte. Als nichts mehr übrig war, was von Frauenhänden durch das Zimmer geworfen werden konnte, sank sie erschöpft zu Boden, legte die Arme um sich und weinte.

Andromeda schreckte von einem Geräusch auf. Sie blickte um sich und lächelte. Dobby war mit schlackernden Ohren damit beschäftigt, aufzuräumen. Dabei murmelte er unschmeichelhafte Dinge vor sich hin. Als er Andromeda mit tränenverschmiertem Gesicht in der Ecke sitzen sah, ließ er alles stehen und liegen und eilte zu ihr.
„Was ist denn mit der Lady?", fragte er mit einem lachhaft besorgten Gesichtsausdruck.
Andromeda schüttelte den Kopf und deutete auf das Chaos um sich. Dobby nickte und machte sich wieder an die Arbeit.
Andromeda stand vorsichtig auf, sorgsam darauf bedacht, auf nichts zu treten, um es nicht noch mehr zu zerstören. Sie hob ihr Kleid an und tapste zwischen dem Müll ungeschickt in das Speisezimmer. Lucius lag immer noch mit dem Gesicht nach unten auf dem Parkett. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und näherte sich langsam Lucius' Füßen. Sie kniete sich neben ihn auf den Boden, nahm einen seiner Arme und drehte Lucius langsam um. Seine Augen waren geschlossen, die Hände verkrampft. Seine Stirn war vom Sturz auf den Boden blutig geschlagen. Andromeda versuchte, seinen Puls zu fühlen. Sie atmete auf. Sie fühlte ein schwaches, unregelmäßiges Pulsieren der Halsschlagader und seine Brust hob und senkte sich fast unmerklich. Andromeda klopfte mit der Hand auf den hölzernen Boden und Dobby kam hereingewieselt.
„Haben die Lady einen Wunsch?", fragte er unterwürfig. Andromeda deutete auf Lucius und Dobby stieß einen Schrei aus.
„Der Sir ist verletzt!" Er war kaum zu bremsen und lief im Kreis um Andromeda und Lucius herum, die Hand an der Stirn und fieberhaft überlegend. Andromeda ergriff seinen Arm und deutete mit dem Finger in Richtung Decke.
Dobby runzelte die Stirn. „Nach oben?", fragte er dann. Sie nickte und Dobbys Miene hellte sich wieder auf. Er schnippte mit dem Finger und sie standen im Schlafzimmer, Lucius schwebte neben Andromeda in der Luft. Dobby bewegte die Hände und ließ Lucius zum Bett hinüberschweben. Die Decke schlug sich von selbst zurück und Sekunden später lag Lucius warm verpackt im Bett. Andromeda hatte Dobby nach Verbandszeug, einem Tuch und einem Glas warmer Milch geschickt. Der kluge Hauself hatte vorausgesehen, was sie vorhatte und das Tuch mit warmem Wasser getränkt. Andromeda hatte sich bedankt, so gut es ihr möglich war und Dobby weggeschickt.

Lucius sah schrecklich aus. Er war bleich und bleicher geworden, das Betttuch färbte sich langsam rot. Andromeda hatte die Wunde am Rücken, dort, wo ihn der Fluch getroffen hatte, im ersten Moment gar nicht bemerkt. Nun wurde sie allzu deutlich darauf hingewiesen. Sie seufzte lautlos und wieder breitete sich Kälte in ihr aus. Ihr Herz schrie lautlos nach Wärme, nach Liebe, Geborgenheit und Vertrauen. Dieser Mann hatte ihr soviel gegeben. Andromeda schloss die Augen. Eine einzelne Träne tropfte auf Lucius' Stirn. Entschlossen wischte Andromeda die Träne weg und beugte sich wieder über Lucius.
Vorsichtig öffnete sie die Knöpfe seines schwarzen Umhangs. Unbewusst zählte sie mit.
27.
Sie knöpfte das weiße Seidenhemd auf und zog es vorsichtig aus dem Bund der schwarzen Stoffhose. Wieder zählte sie die Knöpfe mit.
8.
Vorsichtig drehte sie Lucius auf die Seite. Sie säuberte die Wunde auf seinem Rücken und verband sie, so vorsichtig als irgend möglich. Als sie Lucius wieder auf den Rücken drehte, stöhnte er vor Schmerz auf. Andromeda biss sich auf die Lippe.
Wieder nahm sie das Tuch zur Hand und tupfte vorsichtig das Blut von seiner Stirn. Die Wunde war nicht tief, wie sie erleichtert feststellte, sie hatte nur stark geblutet. Das Blut war inzwischen getrocknet.
Eine blonde Haarsträhne hing ihm in die Stirn. Andromeda strich sie zärtlich hinter sein Ohr. Ihre Finger folgten der Linie seines Unterkiefers. Langsam strich sie über seine Lippen, ihr Handrücken streifte seine Wange. Sie schloss die Augen, öffnete sie aber erschreckt wieder, als etwas ihre Hand berührte.
Lucius regte sich. Er nahm ihre Hand, die noch immer an seiner Wange lag. Andromeda wollte sich wehren, doch die Berührung lähmte sie. Lucius öffnete langsam die Augen. Er nahm ihre Hand und berührte sie flüchtig mit den Lippen. Schauer jagten durch Andromedas Körper, ihr Herz versuchte, den Eispanzer zu sprengen, doch er war zu stark.
Lucius schauderte. Es war nicht gerade warm in dem Zimmer und er trug kein Hemd. Andromeda beugte sich über ihn, um ihm sein Hemd wieder überzustreifen. Sie wandte ihren Blick dabei nicht von seinen Augen, näherte sich seinem Gesicht, spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Und zuckte zurück wie von der Tarantel gestochen.
Lucius sah sie überrascht an, erblickte das Entsetzen in ihren Augen. Er lächelte und streckte seine Hand nach ihr aus.
„Hab keine Angst..." Zögernd kam Andromeda näher. Wieder nahm er ihre Hand. Wieder setzte sie sich zu ihm und sah in seine Augen. Und diesmal zuckte sie nicht zurück, als seine Lippen ihre berührten.


Also ich bnitte um Verzeihung, dass es so lange gedauert hat und freue mich auf Reviews!