Like Raindrops

Part I

The Mountain

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Chapter One

The Night before

„Du solltest aufhören, ihn so auffällig an zu starren.", zischte der Zwerg während er mürrisch auf dem Mundstück seiner Pfeife herumkaute. Um seinen Worten Gehör zu verschaffen ließ er kurz seinen Ellenbogen in die empfindliche Seite des Angesprochenen fahren, welcher daraufhin ertappt zusammenzuckte und auf die leise knisternden Flammen schaute. Die Sonne versank hinter den Hügeln und ließ die Waldlichtung in tiefster Dunkelheit zurück. Nur das wärmende Feuer spendete noch ein wenig Licht.

Wortlos drehte sich Gimli auf die Seite und schloss die Augen, um bis zum nächsten Morgen wenigstens ein wenig Ruhe zu finden.

Einen letzten Blick warf Aragorn auf die filigrane Silhouette, die im Schatten der Bäume auf einem Stein saß und deren Lippen, für Aragorn unsichtbar, ein leichtes Lächeln umspielten, bevor auch er sich zur Ruhe legte. Er würde in dieser Nacht keine überraschenden Gefahren fürchten müssen, denn auf Legolas' feine Sinne konnte er in jeder Situation vertrauen.

Legolas ließ seine Gedanken wandern, während er fast zärtlich auf die schlafenden Körper seiner Freunde blickte, wie sie gleichmäßig atmeten. Kaum merklich hoben und senkten sich ihre Brustkörbe und hin und wieder war ein leises Schnarchen aus Gimlis Richtung zu hören.

Die Blätter raschelten im lauen Wind, während aus einer der Baumkronen ein Vogel seine Schreie gen Himmel schickte und darauf wartete endlich losfliegen zu können.

Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich viel zu früh einen Weg durch das dichte Gehölz und Legolas öffnete langsam seine Augen.

Die Nacht war ruhig gewesen und er hatte keinen Grund gehabt seine Gefährten zu wecken. Irgendwann hatte auch er die Augen geschlossen und sich ganz auf sein ausgezeichnetes Gehör verlassen.

An der Stelle, an der am Abend noch ein Feuer munter geprasselt hatte, waren nun nur noch ein paar Haufen Asche übrig geblieben und kühle Nebelschwaden hatte sich über den weichen Waldboden gelegt.

Legolas erhob sich von dem Stein, auf dem er die Nacht verbracht hatte und reckte sich ausgiebig. Genussvoll sog er die frische Morgenluft in seine Lungen und beobachtete, wie auch Aragorn und Gimli aus ihrem ungestörten Schlaf erwachten.

Er lächelte den beiden zu und schaute Aragorn dabei zu, wie er die beiden treuen Pferde sattelte und sie schließlich zu einem nahegelegenen Gebirgsbach brachte um sie trinken zu lassen.

Die Wellen waren klar und kalt, ein beruhigendes Rauschen begleitete sie und sie glitzerten einladend im Licht der aufgehenden Sonne.

Fast andächtig lies Aragorn seine Hände durch das erfrischende Wasser fahren und anschließend kleine Tropfen über sein Gesicht wandern, wie Regentropfen in einer stürmischen Nacht.

Ohne ein Wort gesprochen zu haben stiegen sie auf ihre Pferde und ließen sie einen schmalen Pfad zwischen den Bäumen nehmen, der sie auf halbwegs sicherstem Wege an ihr Ziel bringen sollte.

Schweigend ritten sie nebeneinander her. Der Krieg um den Einen Ring war beendet, doch noch immer zogen Orcs und Urukhais durch die Wälder. Vor einigen Tagen waren die Drei aufgebrochen, um eine kleine Stadt am Rande von Gondor vor gerade solchen Kreaturen zu schützen und waren nun auf dem Rückweg nach Minath Tirith, wo in wenigen Tagen die Hochzeit von Aragorn und Arwen stattfinden sollte.

Unvermittelt brachte der Elb sein Pferd zum stehen und blickte angestrengt nach rechts.

Mit einer Handbewegung wies er die beiden Anderen an sich ruhig zu verhalten, sie verstanden und so leise es ihnen möglich war, zogen sie ihre Waffen und machten sich auf den bevorstehenden Angriff bereit.

Es waren nur eine Handvoll von Orcs die zwischen den Bäumen umherstreiften und offensichtlich nicht an einem Kampf interessiert waren, oder die Anwesenheit der Gefährten noch nicht bemerkt hatten.

Es war Aragorns Pferd das ohne ersichtlichen Grund plötzlich davon preschte, ohne sich um den Reiter auf seinem Rücken zu kümmern.

Aufgeschreckt von den Bewegungen, entschieden sich die Orcs zu einem Angriff und stürmten auf Gimli und Legolas los.

Gimli sprang vom Rücken des Pferdes und stellte sich den Angreifern entgegen, währen Legolas die Feinde geschickt mit Pfeil und Bogen zu Fall brachte.

Es war keine Kunst sich gegen diese geringe Anzahl von Orcs zu behaupten jedoch fehlte von Aragorn jede Spur.