1. Kapitel: Eine rasante erste Begegnung
Irgendwo in England sass ein einsamer 16-jähriger Junge mit dunkelbraunem Haar und blau-grün-grauen Augen in der Sonne. Er war gross und muskulös, wie sein Vater es einst war. Sein Vater… Schon bei diesen zwei Worten brach für den Jungen fast die Welt zusammen. Die Welt, die er bis zu diesem Zeitpunkt so liebte. Seit er geboren wurde, kannte er nichts anderes! Die Zaubererwelt war sein Zuhause! Doch nun war alles anders. Mit einem Zauberspruch war alles aus, und dieser verdammte eine Fluch stammte von seiner verhassten Tante. Wie er sie hasste! Wenn die ihm irgendwann wieder unter die Augen treten wird, dann…
Jäh unterbrach er seine Gedanken. Weshalb spürte er nur Hass? Er sollte Trauer empfinden, grenzenlose Trauer. Er hatte ja nicht nur seinen Vater verloren, sondern vor kurzem auch noch seine Mutter, genau drei Tage vor Weihnachten. Der Schock war riesig, niemand hatte es erwartet. Schon damals schwor er Rache, wie sein Vater, das war auch der Grund, warum der es mit seiner Cousine aufnahm. Sie hatte auch die Mutter des Jungen umgebracht! „Das wird sie bitter bereuen!" sagte der Junge laut zu sich.
Er konnte nun gut verstehen, wie Harry sich fühlen musste, ohne Eltern zu leben ist das Schlimmste was man sich vorstellen kann. Wie schon ihre Väter James Potter und Sirius Black, waren Harry und Chris beste Freunde. Der dritte im Bunde war Ron Weasley, der jüngste der 6 rothaarigen Weasley-Brüder. Er war nicht ganz der jüngste in der Familie, Ginny, die um 1 Jahr jüngere Schwester, gehörte auch zur Familie des besten Freundes. Sie lernten sich auf dem Hogwarts-Express kennen, und verstanden sich auf Anhieb super. Dort lernten die auch Hermine Granger kennen, die begabteste Hexe ihres Jahrganges. Harry, Ron, Hermine und Chris waren ein rundum eingespieltes Team, gemeinsam lösten sie alle Probleme, denen sie (vor allem eigentlich Harry) stellen mussten. „Sie werden mir Halt geben!", dachte Chris, und musste am Gedanken von Ron und Hermines Streitereien lächeln. Er dachte auch an Harry, wenn er wieder mal auf seinem Besen sass und den goldenen Schnatz fing, er war einfach der allerbeste Sucher, den Chris je gesehen hatte, abgesehen von Victor Krum, aber das sagte er nie laut, denn er kannte Rons Meinung von Krum (wohl eher die von Krums „Beziehung" zu Hermine). Chris selbst jagte lieber dem roten Quaffel nach und schoss reihenweise Tore für Gryffindor. Am liebsten spielte er gegen Slytherin, dann konnte er über Draco Malfoy triumphieren. Beim Gedanken an Malfoy, wurde er wütend. Nicht dass er ihn schon genug hassen würde, zu allem Unglück war er auch noch ein bisschen mit ihm verwandt. Angeekelt liess Chris den Blick in die Ferne schweifen.
Fürs erste wohnte er bei seinen Verwandten, welche ihn zum Glück gut behandelten. Tante Maggie und Onkel Pete waren echt in Ordnung. Trotzdem wäre er lieber bei seinen Freunden im Fuchsbau. Er lächelte beim Gedanken an das wackelige Haus der Weasleys. In 3 Wochen würde er dort hin dürfen. Er freute sich sehr, denn Ron hatte ihm in einem Brief erzählt, dass Hermine und Harry dann bereits dort sein werden. Das wird ihm bestimmt sehr helfen, bei seinen Freunden zu sein.
Chris erhob sich und streckte sich und gähnte. Dann schaute er auf die Uhr. „Verflixt, es ist schon 5 vor 6, und um 6 gibt es Abendessen!" rief Chris aus und setzte zu einem Sprint an. Er hetzte um Kurve für Kurve. So übersah er natürlich auch ein Mädchen, das mit einem Pferd ohne Sattel unterwegs war. Er raste um die Kurve und musste gleich eine Vollbremse machen. Das Pferd schnaubte erschreckt und sprang zur Seite. Das Mädchen, das nicht darauf gefasst war, rutschte zur Seite, konnte sich aber mühsam auf dem Pferderücken halten. Sie fing sich und redete dann beruhigend auf das verängstigte Pferd ein. Dann fuhr sie Chris an: „Hast du denn keine Augen im Kopf!" „Sorry, ich war im Stress und sah dich nicht um die Kurve kommen!" stammelte Chris verlegen, „Ist etwas passiert?", fragte er besorgt. „Nee, bin ja oben geblieben!" erwiderte das Mädchen. Sie sprang doch vom Pferd und untersuchte ihr Pferd. Chris schaute sich bei dieser Gelegenheit die beiden genauer an. Das Pferd war weiss mit feinen grauen Flecken, es hatte lange dünne Beine und kleine gespitzte Ohren. Die Reiterin, welche ihn nun anfunkelte, hatte langes dunkelblondes, gewelltes Haar und blaue Augen. Ausserdem war sie schlank und hatte lange Beine. „Die sieht aber gar nicht übel aus!" dachte Chris bei sich. Er hielt ihr die Hand hin. „Sorry, ich bin Chris!" „Ich heisse Anabell, aber ich hasse diesen Namen, nenn mich doch Ann!" Sie lächelte. „Wow, dieses Lächeln ist ja der Hammer, und die Zähne sind ja weisser als weiss." Er grinste zurück. „Darf ich dich zur Entschädigung auf ein Eis einladen?" fragte er freundlich. Sie lachte auf, „Dieser riesengrosse Fehler lässt sich niemals wieder gutmachen! Hey, klar, aber ich dachte du hast es eilig?" Sie schaute Chris fragend an. „Verflixt, stimmt, dann morgen?" „Cool, um 2 wieder hier?" „Super, bis dann! Schönen Abend noch. Bye!" Er lächelte nochmals und tätschelte dem Pferd den Hals. Dann kehrte er mit einem flauen Gefühl in der Magengrube ins Haus seiner Verwandten zurück.
