Kapitel 3
Verwirrung hoch drei oder einfach nur umwerfend
Diesen Morgen stand ich entschieden früher auf, damit ich wenigstens noch etwas essen konnte, bevor ich zur ersten Stunde des Tages musste.
Als ich mich fertig angezogen und meine Schultasche gepackt hatte, ging ich hoch zur Großen Halle, dort angekommen setzte ich mich zu den Anderen an den Slytherintisch. Allmählich füllte sich die Halle immer mehr und ich wunderte mich, dass noch gar nichts zu essen erschienen war. Doch als sich Dumbledore erhob wusste ich warum: er hielt eine Rede und danach konnten wir erst essen.
''Guten Morgen, Schüler! Ich wollte heute nur erwähnt haben, dass bald wieder der Abschlussball stattfinden wird an dem alle ab der fünften Klasse teilnehmen können, er wird wieder so um Weihnachten stattfinden. Weitere Informationen findet ihr auf den Aushängen, die seit gestern in den Gemeinschaftsräumen hängen. Gut, das wäre alles. Einen guten Appetit.''
Daraufhin füllten sich die Tische wieder mit den leckersten Speisen und ich lud mir gleich Speck, Eier und Toast auf und begann zu essen. Nachdem ich fertig gegessen hatte machte ich mich auf den Weg zum Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dort angekommen ging ich hinein und setzte mich an meinen Platz in der ersten Reihe. Prof. Doring war noch nicht da, so herrschte in der Klasse der allgemeine Trubel und ich konnte meinen Gedanken nachhängen.
>>...Seit gestern hängt dieser Aushang..., konnte das vielleicht der Grund sein weswegen mich Malfoy erst aufhielt,...wollte er mit mir zum Ball gehen?...nee... kann doch niemals sein...oder warum war er dann am Montag so komisch?...
Ich wurde wieder mal aus meinen Gedanken gerissen, als Prof. Doring , ein noch sehr junger Lehrer, so um die zwanzig, mit kurzen dunkelblonden Haaren und einem wundervollen Körperbau, ins Klassenzimmer kam...
Wenn er seine Stunden hielt bekamen die meisten Mädchen gar nichts mehr von der Stunde mit, sondern sie starrten ihn nur noch gedankenversunken an. So verlief auch diese Stunde, die Jungs passten halbwegs auf und die Mädchen, nun ja, waren geistig nicht ganz da. Nachdem er das Thema der heutigen Stunde, von dem ich natürlich nicht die leiseste Ahnung hatte, lang und breit besprochen hatte, läutete es auch schon zum Ende der Stunde.
Langsam packten alle ihre Taschen und begaben sich hinaus in die Große Halle zum Mittagessen.
Vor der Halle fing mich jedoch Harry ab.
''Macy,...'' fing er an.
''Harry ich hab jetzt wirklich keine Zeit..'' unterbrach ich ihn.
''Nein, es ist wirklich wichtig...'' setzte er hinzu.
''Was ist denn so wichtig?'' fragte ich genervt.
''Ich,...ach ... ich sag's dir später...hast du heute Abend Zeit?''
''Ich denke schon, wann denn ?''
''Ähh..., um 18 Uhr?'' fragte er zurück.
''Ja, Ok, und wo?''
''Am See, rechts unter der großen Weide?''
''Ok, warum denn da?'' fragte ich verdutzt.
''Weiß nicht, ich find's da ganz schön...''
''Gut, bis dann.''
''Ciao''
Wir verabschiedeten uns und Harry ging zu seinem Tisch, doch ich ging nicht zum Slytherintisch, sonder hinüber zum Ravenclawtisch und suchte ihn nach Brenda ab.
Ich hatte sie auch schnell gefunden und ging zu ihr herüber.
''Brenda, kann ich kurz mit dir reden?'' fragte ich sie. Sie nickte, erhob sich und folgte mir hinaus vor die Große Halle.
''Meine Freundin Hermine hat ein Auge auf einen Jungen aus Ravenclaw geworfen und...''
''Und jetzt möchtest du wissen, ob er eine Freundin hat.'' führte sie meinen Satz weiter.
''Genau,'' bestätigte ich.
''Und wer genau ist es?''
''Deacon Richardson.'' antwortete ich.
''Ui.. ui…ui…da hat sie sich aber einen ausgesucht….''
''Warum?''
''Nun ja, er ist zur Zeit der meist begehrteste Junge in Ravenclaw, ich frag mich sowieso warum ihr zwei noch nicht zusammen seit, geschweige denn einmal miteinander ausgegangen seid.''
''Oh..'' seufzte ich.'' So was,…''
''Aber ich kann dich beruhigen, er hat keine Freundin. Ich kann ihn dir ja kurz zeigen, komm'' sagte Brenda und zog mich zurück in die Große Halle, hinüber zum Ravenclawtisch.
Dort angekommen zeigte sie ihn mir. Jetzt wusste ich warum er der meist begehrte Junge in Ravenclaw war. Er hatte wundervolle schwarze Augen, kurzes braunes Haar und ein Lächeln zum dahinschmelzen….
Doch Brenda beendete meine Starrerei und zog mich geradewegs auf ihn zu.
''Hi,'' sprach sie ihn an und er schaute auf, das ist meine Freundin Macy, sie ist in Slytherin.''
''Sehr erfreut,'' lächelte er und reichte mir die Hand, ich bin Deacon Richardson.''
''Ganz meinerseits,'' sagte ich und reichte ihm meine Hand, die er ganz gentlemen-like küsste.
>>Wow,...
Wir beide schauten uns darauf, wie es mir schien, noch ewig in die Augen. Doch dieser schöne Moment wurde von Brenda unterbrochen.
''Ähh, so.. ich wollte euch einander nur einmal vorstellen.'' ergriff Brenda das Wort und drückte mich mit sanfter Gewalt in Richtung Ausgang der Großen Halle.
''Na, jetzt hast du ihn gesehen,... hihi...''
''Mmhh,...was ist denn daran so witzig?'' hauchte ich.
''Erstens hättest du mal dein Gesicht sehen sollen...hihi... genial..., dass du nicht ohnmächtig geworden bist...und zweitens sein Gesicht...mich hätte es auch nicht gewundert, wenn er dich sofort abgeknutscht hätte...hihi... tja, und drittens die Gesichter der anderen Mädchen...blanker Neid...du hättest sehen sollen wie die geglotzt hatten, als er deine Hand geküsst hat...hihi..'' kicherte Brenda.
''Nun..'' setzte ich an.
''Ach, sei einfach nur ruhig, und lass es auf dich wirken...'' sagte Brenda juchzend.
''Ja.., ja..'' sagte ich perplex und ging hinüber zum Slytherintisch, setzte mich und lud mir erst einmal Suppe in meinen Teller. Langsam löffelte ich sie, wobei ich gar nicht bemerkte, dass ich gar nichts auf dem Löffel hatte, sondern alles bevor es meinen Mund erreicht hatte wieder zurück in den Teller platschte. Nachdem ich ,gegessen'' hatte stand ich auf und ging in Richtung des Nordturms in dem wir Wahrsagen hatten. Vor der Falltür angekommen setzte ich mich auf den Boden und ordnete erst einmal meine Gedanken.
>>Ich hatte mich wahrscheinlich in einen Jungen verguckt, den ich für Hermine fragen sollte, ob er mit ihr ausgehen wollte. Oh mann ... was soll ich nur tun..., dann auch noch Harry, was will er mir sagen?...und dann auch noch Malfoy, seine komische Art...
Langsam stand ich wieder auf und mein Kopf war soweit wieder frei. Allmählich kamen auch die Anderen aus meiner Klasse und versammelten sich unter der Falltür. Nach kurzer Zeit öffnete sich diese auch und nacheinander kletterte jeder hoch. Oben angekommen ging ich zu einem Tisch am Ende des Zimmers und setzte mich. Zu mir setzen sich noch Blaise und Goyle. Schon nach kurzer Zeit kam Prof. Trelawney aus ihrem Halbschatten heraus und begann mit ihrer mystischen Stimme.
''Heute werden wir mit den Lebenslinien weitermachen. Tun sie sich zu zweit zusammen und deuten sie das jeweilige Schicksal der anderen Person mithilfe des Buches auf den Seiten 21-25. ''
Missmutig schlug ich das Buch auf und schaute nach einem Partner, da sich an meinem Tisch Blaise und Goyle zusammen getan hatten. Keiner war mehr frei, also musste ich zu dritt mit Blaise und Goyle machen. Als erstes lies ich aus Goyles Hand und deutete, dass er ein anscheinend sehr langes Leben haben wird und ungefähr 150 Jahre alt werden wird. So hatte jeder jedem aus der Hand gelesen, bis es zum Ende der Stunde läutete und sich alle auf den Weg in die Große Halle machten um Abend zu essen.
Dort angelangt aß ich etwas und machte mich sogleich auf um Harry zu treffen. Gemächlich lief ich über die Ländereien zum See hinüber und setzte mich dort unter die Weide und stellte meine Schultasche neben mich. Ich wartete nicht lange bis Harry auftauchte.
Er setzte sich neben mich und stellte seine Schultasche ebenfalls neben sich.
''Hi,...'' setzte er an.
''Hi,'' erwiderte ich.
''Mmh,'' fing er an, drehte sich zu mir und schaute mir in die Augen.
''Ja, was ist?'' sagte ich.
''Ich,...nun ja,... es ist nicht so einfach,'' stammelte er und errötete.
''Was, los nun sag schon...''
''Tja, äh,...willst du mit...mir zum Ball?'' stotterte er und glich nun wirklich einer Tomate.
>>DAS wollte er mich nur fragen?
''Äh,... ja natürlich,...'' sagte ich überrascht.
''Gut...,'' sagte er erleichtert, der Ball ist ja am 22. Dezember, nicht wahr?''
''Ja, glaub schon, das heißt dann in zwei Monaten.''
''Schön, ..ähm ... wollen wir wieder rein gehen?''
''Ja, ok.''
Also standen wir auf und gingen nebeneinander her zurück ins Schloss. Drinnen angekommen ging er hinauf zum Gryffindorturm und ich ging zurück zum Slytherinkerker. Dort angelangt begab ich mich zu einem Tisch in der Ecke und packte meine Hausaufgaben aus.
>>Och nee... 2 Pergament Aufsatz für Prof. Doring.
Also holte ich meine Feder und Pergament heraus und begann zu schreiben.
Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, in der ich endlich einmal drei Sätze auf das Pergament geschmiert hatte. Allmählich leerte sich auch der Gemeinschaftsraum und auf meinem Tisch stapelten sich immer mehr Bücher in denen ich nachschlagen musste. So saß ich noch lange an dem Aufsatz für Verteidigung gegen die dunklen Künste und war wahrscheinlich die Letzte im Raum, aber nur wahrscheinlich...
Gerade als ich den Aufsatz für Prof. Doring fertig geschrieben hatte, hörte ich hinter mir ein Räuspern. Genervt drehte ich mich um und nicht anders erwartet, saß wieder einmal Malfoy hinter mir auf der Couch und schaute verschmitzt zu mir herüber.
''Was ist denn jetzt schon wieder?'' schnatterte ich.
''Was sollte sein?'' fragte er zurück.
''Ach,...'' seufzte ich und wandte mich wieder den Hausaufgaben zu.
Ich hörte wie Malfoy hinter mir aufstand und zu meinem Tisch kam. Jetzt sah ich ihn auch, da er sich vor mir am Tisch abstützte und über die Mauer von Büchern lugte.
''Na,...'' sagte er.
''Was willst du?'' setzte ich ihm entgegen.
''Nichts...'' erwiderte er. Doch ich erkannte nicht dieselbe Boshaftigkeit in seinem Blick, sondern da war etwas ganz anderes...
''Also, dann kannst du ja gehen.'' sagte ich, packte meine Sachen zusammen und ging in Richtung Schlafsaal.
Doch zu früh gefreut, denn als ich gerade an der Tür zu den Schlafsälen angekommen war, war Draco jedoch schneller und baute sich vor mir auf.
''Was ist denn jetzt schon wieder?'' sagte ich genervt und wollte mich umdrehen. Doch Draco packte mich an den Schultern und drehte mich so, dass ich jetzt an der Wand stand.
''Weißt du...ich...'' stammelte er und hielt mich immer noch fest.
''Lass mich los!'' schrie ich halblaut und versuchte mich freizukämpfen.
''...ich...'' murmelte er und kam meinem Gesicht immer näher...er hatte die Augen geschlossen...
endlich schaffte ich es mich seinem Griff zu entwinden, bevor er meinem Gesicht viel zu nahe war und rannte hinaus aus dem Gemeinschaftsraum in den Kerkergang. Hinter mir hörte ich nur noch wie Draco schrie:
''Warte doch!''
Doch verwirrt lief ich nur schnellen Schrittes den Gang entlang, bis ich mit jemandem zusammenstieß. Es war kein geringerer als
Deacon Richardson.
''Hi'' sagte er erstaunt.
''Hi'' gab ich genauso erstaunt zurück.
''Was machst du hier noch so spät nachts?'' fragte er.
''Genau dasselbe könnte ich dich fragen.''
''Ach, auch egal.'' sagte er und lächelte verschmitzt , wenn wir schon mal hier sind...ich wollte dich fragen warum ich dir vorgestellt wurde, da steckt doch sicher was dahinter?''
Oh... meine Knie sacken gleich ein...
''Oh, ja ,...ähm,... Ich hab da so ne Freundin...''
''...die gerne mit mir ausgehen würde, richtig?'' führte er meinen Satz weiter.
''Woher weißt du das?'' fragte ich verdutzt.
''Nun ja, zur Zeit sind ziemlich viele Mädchen hinter mir her, und na ja...da hab ich diesen Satz schon viele Male gehört.'' erklärte er lässig.
''Aha..., ähm das heißt, dass sie keine Chance bei dir hat?''
''So würde ich das jetzt nicht sagen... ähh...'' fing er plötzlich an zu stottern, ähh...nun, wer ist sie denn?''
''Ähm,... Hermine Granger.'' sagte ich und ich sah deutlich wie ihm die Kinnlade herunterfiel.
''Achso..., ich dachte..''
''Was dachtest du?'' stichelte ich.
''Nichts...'' sagte er und er sah plötzlich unendlich traurig aus.
>>Ach,.. wie würde ich dich jetzt gerne trösten...
''Aähm,... ich glaube ich geh mal lieber wieder...'' sagte ich und drehte mich um.
''Ciao..'' sagte er und ging auch.
>>Hoffentlich ist Draco nicht mehr da...
Und tatsächlich, als ich eintrat war Draco verschwunden. Also ging ich zum Schlafsaal um mir meinen wohlverdienten Schlaf zu gönnen, zog mich um, legte mich ins Bett und versuchte einfach nur die ganzen Strapazen des Tages im Schlaf zu ertränken.
