In den letzten Tagen hatte Remus wieder besonders schlecht ausgesehen. Vollmond rückte näher und die Jungs überlegten was sie wieder alles anstellen könnten. Das es Remus nicht gut ging, war auch Rachel aufgefallen und sie beschloss mal mit Lily und Sway darüber zu reden.
„Sagt mal ist euch aufgefallen das Remus oft krank ist?", schnitt Rachel das Thema besorgt an.
„Ne, nicht jeder beobachtet ihn Tag und Nacht so wie du!", stichelte Sway.
Lily war schon etwas ernster.
„Doch ich hab mich auch schon gefragt was mit ihm los ist", beteiligte sie sich.
„Na schön überlegen wir mal ob es irgendwelche Auffälligkeiten an seinen Krankheiten gibt...", sagte Sway.
„Er ist sehr blass?", meinte Lily.
„Jeder ist blass wenn er krank ist!"
„Ach ja..."
„Wir haben gesagt es passiert sehr oft, die Frage ist aber, wie oft?", überlegte Rachel laut.
„Naja schätzungsweise jeden Monat...!", antwortete Sway.
Plötzlich weiteten sich Lilys Augen vor Entsetzten. Ihr war ein schrecklicher Gedanke gekommen.
„Lily was ist los?"
„Erinnert ihr auch an unser drittes Jahr? Als Dumbledore uns den Irrwicht gezeigt hat?", rief sie aufgeregt.
„Remus' Irrwicht wurde zum Vollmond!"
„Und er wird einmal pro Monat krank!"
„Er ist ein WERWOLF!", riefen alle drei.
Um niemanden falsch zu verdächtigen, machten die Mädels ab das sie den Jungs nächstes mal heimlich folgen würden.
Remus war am Nachmittag in den Krankenflügel verschwunden. Als es dämmerte erhoben sich James, Sirius und Peter aus ihren Sesseln im Gemeinschaftsraum und verließen diesen.
Die Mädchen folgten ihnen leise.
„Ha was meinst du Prongs, heute wieder ein kleines Rennen? Wer schneller beim See ist?", fragte Sirius.
„Ach Padfoot ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Ich will dich nicht weinen sehn wenn du wieder verlierst!", neckte ihn James.
„Haha", entgegnete Sirius trocken.
Die Jungs betraten das Gelände. Ihr Weg führte sie zur Peitschenden Weide. Plötzlich war Peter verschwunden. Ein paar Sekunden später erstarrte der Baum. Sirius und James liefen auf ihn zu und verschwanden in einem Erdloch.
„Wollen wir hier warten?", fragte Rachel unruhig.
Die beiden anderen nickten. Mittlerweile war es dunkel geworden. Vom Verbotenen Wald drangen die Schreie der Eulen und ein undefinierbares Geräusch, von dem die Mädchen lieber nicht wissen wollten, wovon es stammte.
„Hey seht mal!", murmelte Lily. Aus dem Loch, in dem vorhin James und Sirius verschwunden waren, kamen ein Hund und ein Hirsch mit einem mächtigen Geweih.
Und dann erklang ein markerschütterndes Heulen. Das Heulen eines Werwolfes! Das beharrte riesige Wesen kam nach dem Hund und dem Hirsch heraus. Er stellte sich auf die Hinterbeine und fing an zu schnüffeln.
Was hat er bloß, dachte James, das macht er doch sonst nie. Sirius gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Und da sahen sie sie. Die Mädels hinter einem Busch versteckt. Remus Blick wanderte langsam in Richtung besagten Gewächs. Er fing an zu knurren und stürmte los. Sirius und James versuchten ihn aufzuhalten. Sirius stellte sich vor den Werwolf und bellte und biss ihn. Der Werwolf jaulte laut auf.
Während Sirius mit Remus beschäftigt war lief James auf Lily, Sway und Rachel zu. Lily wollte den Hirsch gerade streicheln als plötzlich James vor ihr stand.
„James! Du bist ein... du bist ein...!", fing sie an zu stottern.
„Seit ihr wahnsinnig uns zu folgen? Er könnte euch töten! Lauft!", schimpfte er.
„Aber James...!", setzte Lily an.
„Lauf!"
Sirius konnte Remus nicht mehr zurückhalten, James musste ihm wieder zur Hilfe eilen. Er verwandelte sich zurück in den Hirsch und gemeinsam schafften sie es nach langem hin und her und einigen Bissen und Gebell den Werwolf in den Verbotenen Wald zu treiben.
Die geschockten Mädchen liefen zurück in den Schlafsaal wobei sie fast vom alten Hausmeister erwischt worden wären. Lily konnte nicht mehr klar denken. Wieso hatte er Geheimnisse vor ihr? Warum hatte er verschwiegen, dass er ein Animagus war? Stumme Tränen liefen ihr übers Gesicht. Lily war sich sicher in dieser Nacht kein Auge zu zutun.
Als die Mädchen am nächsten Morgen in den Gemeinschaftraum kamen, saßen drei der Marauder an einem Tisch nahe dem Fenster. Remus war in der Krankenstation.
„Morgen!", sagten sie und Lily gab James einen Kuss.
Dieser gab nur ein Knurren von sich. Als Lily ihn fragend ansah, platzte er los.
„Was glaubt ihr eigentlich was da unten abgeht? Ihr könntet schon tot sein, wenn Padfoot und ich nicht so schnell geschaltet hätten! Glaubt ihr es ist leicht ihn aufzuhalten? Seht euch mal Padfoots Arm an!", schrie er.
Sirius hielt ihnen seinen Arm hin. Ein langer tiefer Kratzer zeichnete sich darauf ab.
„James wir...", fing Lily an.
„Von dir bin ich am meisten enttäuscht! Bist du wirklich so dumm einem Werwolf zu folgen oder spionierst du mir nach? Vertraust du mir nicht mehr!", sagte James härter als er es eigentlich gewollt hatte.
Lily brach in Tränen aus und lief hoch in den Schlafsaal. Was hatte er nun schon wieder angestellt? Er hatte sie angeschrieen und ihr Vorwürfe gemacht, dabei konnte er froh sein, das sie noch lebte.
Er ging ihr nach und klopfte an die Tür. Wie er die Treppe zu den Mädchenschlafsälen überlisten konnte, hatte er schon im vierten Jahr raus gefunden.
„Lily! Kann ich reinkommen es tut mir Leid!"
Von Lily kam keine Antwort, nur ein leises Schluchzen drang durch die Tür. Also trat James einfach ein. Lily lag auf ihrem Bett das Gesicht ins Kissen gedrückt. James setzte sich und legte ihr die Hand auf die Schulter, aber Lily zuckte weg.
„Lily, es tut mir Leid! Ich hab überreagiert, aber ich hatte solche Angst dich zu verlieren! Bitte Lily verzeih mir ich mach es wieder gut!" James war verzweifelt. Hoffentlich hatte er es sich nicht verscherzt.
Lily wandte ihr Gesicht ihm zu. Sie tat einen erneuten lauten Schluchzer und dann fiel sie ihm um den Hals.
„Wir waren so blöd! Ich war so blöd! Was hab ich mir nur gedacht. Wir wussten es und sind euch trotzdem gefolgt!", weinte Lily. James streichelte ihr tröstend über die Haare.
„Es ist alles gut Lily. Es ist ja zum Glück nichts passiert!", flüsterte er.
Lily weinte noch lange. Das James ein Animagus war wollte sie ein anderes mal klären. Schließlich schlief sie müde von der ganzen Aufregung in seinen Armen ein.
Ich erhalte so wenig reviews!Strengt euch mehr an g!
Eure LilyEvans04
