Tadaaaaaaaaa! Es geht weiter -! Leider kommt es einen Tag später als geplant... Sorry

4.Kapitel: Ein merkwürdiges Treffen

Ginny wartete jetzt schon seit einer viertel Stunde am See. Sie war zu früh gewesen aber jetzt hatte sie Angst, dass er überhaupt nicht kommen würde. Sie war so aufgeregt, dass sie sich auf nichts wirklich konzentrieren konnte. So sah sie einfach auf den See. Die rote Sonne, die gerade unterging, spiegelte sich im Wasser. Da der See jedoch Wellen schlug verschwamm die Sonne und die Kugel wurde durch die Wellen verzerrt. Auf dem See flogen Mücken und Libellen, was dem See etwas beruhigendes gab.

Sie musste plötzlich unweigerlich lächeln und sie begann zu träumen. Plötzlich sprang ein Wassergeist aus dem See. Die wunderschöne kleine Nixe mit den Flügeln einer Libelle sprang kurz aus dem Wasser und blickte Ginny direkt an. Der blaue Körper und die blauen langen Haare glitzerten durch die Spiegelung des Wassers rötlich.

Als der Geist wieder in das Wasser eintauchte begann sie wieder zu träumen. Dabei fing sie an ein Lied aus ihrer Kindheit zu singen: „Singing all together. Singing just for joy. Singing all together. Every girl and boy. Everybody singing a song, everybody singing a song. Everybody sing all day long, everybody sing all day long."

So merkte sie nicht, dass ein Junge mit blondem langen Haar näher kam und dann während sie sang neben ihr stand.

„Was für ein gejaule. Kannst du nicht besser singen Weasley?"

Sie erschrak auf der Stelle und dachte, dass wäre der Schock ihres Lebens gewesen. Sie sah auf und blickte in das steinerne Gesicht des Jungen, den sie ganz dreist hierher zitiert hatte. Spöttisch sah er auf sie herab. Bei diesem Blick sprang sie auf und sagte ganz freundlich und als ob nichts gewesen wäre: „Oh, hallo."

Er sah sie verständnislos an: „Komm zum Punkt und sag endlich, was du willst."

„Naja," fing sie an. Sie wusste aber nicht, wie sie weiter machen sollte. So stellte sie eine der dümmsten Fragen, die ihr hätte einfallen können: „Warum kannst du mich, ich meine, meine Familie nicht leiden?"

„Und für diese Frage zitierst du mich hier her?" fragte er sie verständnislos. „Na, weil ihr Weasleys seid. Ihr seid das absolute Gegenteil zu uns Malfoys." sagte er dann mit einem kalten Ton in der Stimme. „Wars das dann?" fragte er ungeduldig und drehte sich schon um um zu gehen.

„Warte, da ist noch was, was ich dich fragen möchte." sie nahm all ihren Mut zusammen. „Ich weiß, dass du mir nichts davon erzählen musst, aber ich wollte wissen, ob..." weiter kam sie nicht, denn ein Gesang ließ sie stoppen. Eine wundersame Stimme drang in ihr Ohr und ließ sie erzittern und gleichzeitig träumen. Sie schloss die Augen und sah das Bild einer Frau. Die Frau saß auf einem Felsen im Meer. Aber alles war irgendwie grau. Sie sah, dass die Frau weinte, doch dann wurde alles schwarz.

Harry legte sich ins Bett und schloss die Augen.

Er schlief ein.

Und das, was er sich erhofft hatte, traf ein. Er war wieder von vollkommener Finsternis umgeben. Doch dieses Mal war das Flüstern nicht da.

Er war anscheinend allein. So ging er trotz allem weiter in die Finsternis. Es wurde immer dunkler und nach einiger Zeit war es so dunkel, dass er die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte. Er fing langsam an zu fragen, ob das alles noch Sinn machte.

Da flammte in der Finsternis kurz ein kleines orangenes Licht auf. Zuerst dachte er, er hätte sich das alles nur eingebildet. Doch dann flackerte es wieder auf und er begann auf das Licht los zu rennen. Er rannte und rannte, doch es schien ihm, als käme er nicht an.

Dann stand er plötzlich vor einer Tür und wenn er weiter wollte, musste er die Tür auf machen. Er wollte es tun, doch daraus wurde erstmal nichts. Ein kleines Mädchen stand plötzlich vor ihm und blickte ihn aus kalten Augen an. Er erschrak so sehr, dass er einen Schritt nach hinten machen musste.

„Verräter!" sagte das Mädchen mit einer kühlen Stimme und verschwand.

Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, aber er wusste, dass er weiter musste. So öffnete er die Tür und was er erblickte, war genau das, was er erhofft hatte. Er sah die Frau mit den schwarzen Haaren.

„Willkommen zurück." sagte sie mit einem lächeln auf den Lippen. „Ich dachte du kommst nicht mehr." Sie stand vor einem hoch gewachsenen, wunderschönem Apfelbaum, der gerade blühte. Um diesen Baum herum waren kleine Stöcke mit roten Zetteln daran platziert. Der Raum um diesen Baum war eiskalt und ziemlich abgenutzt. Plötzlich hörte er Kinderlachen hinter seinem Rücken und drehte sich um. Doch wie er erwartet hatte, war da nichts, nichts außer der leere des Raumes.

„Möchtest du nicht einen Wunsch aufschreiben und ihn hier her stellen?" fragte ihn nun diese Frau.

Das waren also wünsche, schlussfolgerte er. Dennoch antwortete er wahrheitsgemäß: „Ich habe das Wünschen schon vor einiger Zeit aufgegeben. Wünsche werden ja doch nicht erhört."

„Lügner. Das wünschen kann man nicht aufgeben. Man wünscht sich immer etwas. Außerdem musst du darauf achten, von wem du diesen Wunsch erfüllt haben willst. Richtest du deinen Wunsch an Gott, so kannst du davon ausgehen, dass er ihn nicht erhört. Richtest du ihn zum Beispiel an den Teufel, so wird er erhört. Allerdings musst du eine Gegenleistung darbringen, die der Größe des Wunsches angemessen ist. Man muss nun einmal für alles etwas geben. Das ist die einzige Bedingung. Das ist wie wenn du dir einen neuen Zauberstab kaufen willst. Um ihn zu erhalten musst du Geld bezahlen. Doch Wünsche bezahlt man nicht mit Geld, aber das wirst du dann noch sehen."

Nach dieser 'Predigt' sah sie ihn ziemlich lange an. Er dachte scharf nach.

Nach einiger Zeit nahm er dann doch einen Zettel und schrieb einen Wunsch auf.

„Willst du das wirklich?" fragte sie, als wäre sie nicht sicher, dass das so richtig wäre.

„Ja. Ich wünsche mir das hier." antwortete er bestimmt.

Er nahm eines der Röhrchen und steckte seinen Zettel darauf. Ein starker Wind fuhr um den Zettel und eine Stimme flüsterte: „Dein Wunsch sei dir gewährt."

Die Frau sah nun mehr als traurig aus. Dann sagte sie jedoch: „Nun musst du auch den Preis bezahlen."

Bei diesen Worten wurde alles um Harry rot. Aber kein warnendes Signalrot, sondern mehr ein blutiges rot, kalt und dunkel. Harry spürte plötzlich unendliche Schmerzen.

„Was...?" schrie er in das Rot. Doch als Antwort hörte er nur wieder dieses Singen, dieses unendlich gequälte Singen. „Kagome, Kagome. Kago no naka no tori wa, itsu itsu deyaru? Yoake to ban ni."

Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

„Harry! Harry! Wach auf Harry!" schrie ihm die aufgeregte Stimme von Ron entgegen, als er aufwachte.

„Gott sei dank!" sagte dann ein erleichterter Neville, der vollkommen erledigt und kerzengerade im Bett saß.

„Du hast geschrien wie verrückt." sagte dann Ron immer noch besorgt. „Ist es wieder deine Narbe?"

„Nein." antwortete Harry verwirrt. „Es war... Ach, lass mich doch in Ruhe." sagte er dann doch energisch und heftiger als er eigentlich wollte. Bei diesen letzten Worten drehte er sich um.

„'Tschuldigung!" rief ihm dann ein hörbar eingeschnappter Ron entgegen, der sofort wieder schlafen ging.

Harry wollte und konnte nicht mehr schlafen. Er hatte zu viel Angst. Das war fast lachhaft: Harry Potter hatte Angst vor dem einschlafen! Zum brüllen komisch. Er verspürte einen plötzlichen Schmerz an seinem Handgelenk. Der Handabdruck an seinem Arm, den er bandagiert hatte, war nun nicht mehr das einzige unnormale an seinem Arm: Eine Blume leuchtete direkt auf seinem Handgelenk. Es tat der Haut wohl nicht gut, denn die Blume begann zu pulsieren. Doch kaum hatte es begonnen schlimmer zu werden, dass er fast schreien musste, verschwand die Blume plötzlich.

'Was soll das denn bedeuten?' fragt er sich dann doch selber.

Auch wenn er jetzt schlafen wollte, wo alles wieder normal war, so konnte er es nicht, denn er dachte stark über diese Zeichen nach.

So stand er am Ende auf, nahm sich seinen Tarnumhang und ging ein bisschen durch das Haus. Da niemand ihn sehen konnte, machte er sich auch keine Sorgen, das jemand ihn sehen könnte. So ging er einfach durch die ganze Schule, bis ihn plötzlich jemand aufhielt.

Eine Hand lag auf seiner Schulter.

„Wo soll es denn so spät noch hingehen?" fragte eine raue Stimme.

Er drehte sich um und sah in das Gesicht von Prof. Inaer.

„Professor, ich wollte nur..."

„Aha, also bist du das doch Harry. Dachte ich mir doch gleich." sagte sie daraufhin.

'Halt, stop. Das kann doch nicht, das ist doch, ' dachte sich Harry.

„Wie können sie mich sehen?" fragte er und nahm den Tarnumhang ab.

Sie dachte noch nicht daran zu antworten. Sie ging an ein Fenster und öffnete es. Lange, wie Harry es schien, sah sie in den sternenklaren Himmel. Dann sagte sie doch leise: „Ich brauche nichts zu sehen. Das was normale Zauberer und Hexen nicht sehen können, kann ich fühlen. Ich spüre es, wenn etwas da ist, das man nicht sehen kann. Das ist mein sechster Sinn." Als sie das sagte, blickte sie Harry nicht an. Sie sah immer nur in den Sternenhimmel.

Harry trat näher um ihr besser zuhören zu können.

Sie fuhr fort: „Jeder hat einen sechsten Sinn, doch nur eine Handvoll weiß von diesem und kann ihn nutzen. So wie ich und meine Schwester."

„Professor, habe ich auch diesen sechsten Sinn?" fragte Harry, als hätte er nicht zugehört.

„Bitte, nenn mich doch Inaer." sagte sie ihm mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen und fuhr fort, als er nickte: „Ja, auch du hast diesen Sinn. Nur deiner ist anders, als der meine. Du kannst nicht alles sehen, so wie ich." Bei diesen Worten sah Inaer direkt auf seinen Arm.

Er erschrak. Doch dann sagt er leise: „Du kannst es sehen?"

„Ja," sagte sie, „aber du musst nichts erzählen, ganz besonders nicht, woher du das hast. Du kannst, musst aber nicht. Verstehen werde ich dich eh nicht können. Aber darf ich es einmal genauer betrachten?"

Sie wartete seine Antwort gar nicht ab. Sie griff nach seiner Hand und sah sich sein Handgelenk an.

Plötzlich begann sein Handgelenk wieder stark zu pulsieren und die Blume erschien. Es schmerzte sehr und vor lauter Schmerz musste er ein Auge zukneifen. Sein Arm begann zu zittern.

„Eine Mohnblume." sagte sie feststellend und flüsternd. Sie sah ihm direkt in seine Augen. In ihren stumpfen, von alter gezeichneten hellblauen Augen sah er Mitgefühl und Trauer. Als hätte er es geahnt, sagte sie daraufhin: „Du tust mir leid. Aber bevor ich weiter gehe, darf ich fragen, ob du dir etwas gewünscht hast?"

Er antwortete: „Ja, habe ich."

„An wen hast du den Wunsch gerichtet?"

„Ich weiß nicht. Ich habe den Wunsch auf einen Zweig gesteckt und dann gab es einen Windsturm der sagte, dass mein Wunsch in Erfüllung gehen wird."

„Dann hast du deinen Wunsch an Kamikaze gerichtet, der neuen Göttin des Windes. Ich möchte nicht wissen, was dein Wunsch war, aber so wie es aussieht, muss er ziemlich groß gewesen sein. Siehst du diese kleinen schwarzen Fäden, die sich langsam ausbreiten?" fragte sie und zeigte auf eben jene, „Sie werden immer länger und wenn sie deinen ganzen Körper bedecken, wirst du sterben."

Bei dem Wort 'sterben' verzog Harry nicht eine Miene. Schon lange hatte er sich damit abgefunden, vielleicht sogar gewünscht, dass er sterben wird und das bald. Da war er wieder, der Harry Potter, den niemand sehen sollte, der, dem alles egal war.

„Naja, 'sterben' ist ist vielleicht nicht das richtige Wort. Du wirst in den ewigen Schlaf fallen. Diese schwarzen Fäden weiten sich nur dann aus, wenn du schläfst. Aber der ewige Schlaf ist so ähnlich, wie sterben, denn du wirst nur noch träumen können und egal wie grausam dieser Traum ist, du wirst nicht aufwachen können. Nie mehr."

Auch bei diesen Worten verzog er nicht eine Miene. Aber er war froh. Froh, dass er endlich jemanden gefunden hatte, mit dem er über alles reden konnte, was ihn bedrückte. Heute wollte er nicht mehr schlafen. So begann er Inaer alles zu erzählen. Wie sie bereits sagte, verstand sie ihn nicht, aber sie hörte ihm zu, ohne über ihn zu urteilen. In ihrere Nähe fühlte er sich irgendwie geborgen.

Als es fast Morgen wurde und die Beiden komischerweise nicht entdeckt wurden, verabschiedete sich Inaer und ließ ihn allein zurück. Er machte sich auf den Weg zurück in den Schlafsaal.

Unterwegs kam er an einem Balkon vorbei. Er wusste nicht warum, aber aus irgend einem Grund betrat er den Balkon. Er ging bis zum Gerüst und sah hinab.

„Am Ende bist du doch allein."

Nein, das konnte nicht sein. Das war unmöglich. Das war einfach nicht möglich. Langsam blickte er zur Seite und sah das Mädchen aus seinen Träumen. Sie stand direkt auf der Brüstung und war sehr nah am Abgrund.

„Wie kommst du hierher?" fragte er überrascht.

„Dachtest du, ich würde nur in Träumen existieren? Ich bin ein lebender Mensch. Und ich bin hier in der Schule." dabei sah sie hinter sich. Harry sah hinterher. Dann sprang sie neben Harry.

Sie berührte sein Handgelenk und wieder schmerzte es höllisch.

„Warum hast du dir das gewünscht? Warum von all den Möglichkeiten die du hattest ausgerechnet das?" fragte sie mit einer traurigen Stimme, die ihm sehr bekannt vor kam.

„Naja, weil..." begann er. Sie jedoch hielt ihren Zeigefinger auf seinen Mund.

„Ich will es gar nicht wissen." Sie kam dem seinen Gesicht bei diesen Worten immer näher. Jedoch wand sie sich statt des erwarteten Kusses von Harry an sein Ohr und flüsterte: „Finde mich!"

Und schon rannte sie in die Schule. Harry rannte dem Mädchen hinterher, doch als er die Schule betrat, war sie spurlos verschwunden.

So ging er leicht verstört durch alles, was gerade passiert war, zu seinem Schlafsaal, zog sich an und ging frühstücken.

Da ich noch ein Kapitel fertig habe, kommt der nächste Teil auch gleich hinterher ;-)