So, es geht endlich weiter. Leider konnte ich in den letzten Monaten nichts hoch laden, da ich ein paar tage im Krankenhaus zugebracht habe und es sich danach als schwierig erwiesen hat, an den PC mit der Internetverbindung zu kommen. Nach einer Kreuzbandfersatzplastik und einem neu angenähten Meniskus, kann man sich so was ja denken. Dafür habe ich aber diese Story zuende geschrieben . Abi leb wohl, ich mach dich nächstes Jahr! Sport ist Mord!
Nun geht's aber weiter mit der Geschichte...
12.Kapitel: Allein
Harry wachte trotz aller Bemühungen nicht auf. Sie hatten wirklich alles versucht, vom schwersten und stärksten Zauber, bis hin zum einfachen Hausmittel. Er wachte einfach nicht auf.
Alle waren Ratlos, sogar die Lehrer. So brachten sie ihn kurzerhand in den Krankenflügel, doch auch dort konnte man nicht helfen. Er schlief einfach.
Er schlief und wollte, oder besser gesagt konnte, nicht anders.
Hermine saß, als alle gegangen waren, an seinem Bett. Madam Pomfrey hatte ihr eine Sondererlaubnis gegeben.
Sie hielt seine Hand. Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten. Die Tränen liefen ihr die Wangen herab und nichts konnte sie stoppen.
„Warum nur?" fragte Hermine, mehr sich selbst, als den schlafenden Harry.
„Wie konnte es so weit kommen? Ich fühle mich so allein, Harry, so allein. Zuerst das mit Ron und jetzt fällst du auch noch in diesen „Ewigen Schlaf". Wie könnt ihr mir das nur antun?"
Die Verzweiflung hielt sie in eisernem Griff gefangen. Sie wusste nicht, wie sie sich daraus befreien sollte. In ihrem Bewusstsein kämpfte sie dagegen an, doch mit jedem vermeidlichen kleinen Sieg, fasste die Hand nur noch fester zu.
Da hörte sie eine Stimme aus der Finsternis.
„Wir können das tun, weil es unsere Bestimmung ist."
Sie konnte sich vor Schreck nicht mehr rühren. Aber antworten konnte sie: „Was meinst du damit?"
Aus der Finsternis des Raumes kam die Antwort: „Das das passierte war vorherbestimmt. Es war unausweichlich. Es musste geschehen. Genau so, wie das, was in den nächsten Tagen geschehen wird schon seit unserer Geburt fest stand. Wir wussten es nur noch nicht."
„Das glaube ich nicht."
„Du brauchst nicht zu glauben. Du weißt es doch bereits. Du weißt es bereits seit dem Tag, an dem du mich töten gesehen hast, Prudertia."
Langsam trat er ins Licht. Er kam ihr langsam immer näher. Sie traute sich nicht, sich umzudrehen.
„Weißt du, was schade ist?" fragte er sie spöttisch.
„Was denn?" war ihre matte Gegenfrage.
Von hinter griff er ihr an ihren Unterkiefer und zog ihren Kopf nach hinten, so dass sie in sein Gesicht sah. Gelbe Augen blitzten sie an.
„Dass du wieder auf der Falschen Seit stehst. Es tut mir jetzt schon Leid, dass ich so ein schönes Wesen wie dich töten werde. Aber du hast mich töten sehen. Das kann ich dir nicht durchgehen lassen."
Das wollte sie sogar und das wusste er. Ihr Unterbewusstsein schrie nach dem Tod.
„Warum tust du es dann nicht einfach, Ira?" provozierte sie den veränderten George.
„Weil es noch nicht an der Zeit ist." Dabei ließ er von ihr ab und wich ein Stück zurück.
„Noch dazu hat er es mir verboten. Du bist seine Beute und mit ihm möchte ich mich nicht anlegen."
Schweigen trat ein. Keiner von Beiden sagte etwas.
Dann jedoch ergriff Ira das Wort: „Es ist eigentlich schade. Harry war so ein guter Freund. Es ist komisch. Allem gegenüber empfinde ich nur Zorn und Hass. Nur nicht auf ihn. Und auf meinen Bruder, auf euch sieben im Allgemeinen."
Sie wusste nicht, warum sie das sagte, aber sie tat es einfach: „Ich fühle mich so allein." Wieder liefen die Tränen in Strömen.
„Sagen wir es Mal so: Wenn man so ist wie wir, dann kann man nur alleine sein. Ein normaler Mensch würde, wenn wir ihm unsere Aufmerksamkeit widmen, an uns zerbrechen. Wir würden ihn zerstören. Uns sieben kann das ja egal sein, aber ihr sieben zieht euch aus Sorge um die Menschen zurück und wählt freiwillig die Einsamkeit. Merkwürdig ist aber, dass auch wir eben jenes tun. Auch wir ziehen uns meistens zurück und pflegen keinen Kontakt zu den Menschen und geben uns nur mit unseres gleichen ab. Aber nicht aus Angst oder Vorsicht, eher aus Ekel. Menschen sind so Ekel erregend Geschöpfe, die sich selbst töten und denken, dass sie über jeden erhaben sind. Sie sind so eingebildet und von sich selbst überzeugt. Der springende Punkt aber ist, dass du im Prinzip immer alleine bist. Egal, wie glücklich du bist oder mit wie vielen Menschen du dich umgibst: Bei deiner Geburt bist du allein, während deines gesamten Lebens bist du allein und bei dem Eintritt deines Todes bist du ebenfalls allein. Immer bist du allein, aber du merkst es nicht immer."
Er schwieg.
Prudertia allerdings fuhr resignierend fort: „Ich weiß. Aber Zwillinge sind eine Ausnahme. Sie tragen halbe Seelen in sich. Eigentlich haben sie nur eine Seele, die gespalten wurde. Sie waren einmal eins. Sie sind nie alleine. Sie wissen, wo ihre andere Hälfte ist. Das müsstest du doch eigentlich am Besten wissen, oder?"
„Ja. Aber wie unser Beispiel zeigt: Sie können nicht immer zusammen sein. Und meine Seele ist immer noch eine Hälfte. Und ich fühle mich einsamer, als ich mich jemals zuvor fühlte."
Sie lachte leise. „Nur zu verständlich."
Langsam drehte sie sich zu ihm um. Und sie sah ihn so an, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Sie lächelte und ein warmer Blick streifte ihn. Für einem Moment war der ganze Hass aus seinem Innersten verschwunden, der Zorn war verflogen. Die Tränen liefen immer noch über ihre Wangen. Sie sah aus wie ein weinender Engel.
Er konnte es sich nicht erklären, aber plötzlich sah er seinen Bruder vor sich sitzen, der ihn anlächelte und ihm versuchte etwas zu sagen. Seine Lippen schienen die selben Worte zu formen, die er als letztes, kurz vor seinem Tod gesagt hatte: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wie vom Blitz getroffen riss sich George los und drehte sich geschwind um, um wieder in den Schatten zu verschwinden.
„Dieses Gespräch hat nie statt gefunden." flüsterte er. Mit diesen Worten verschwand er.
Bevor sie jetzt Harry verließ sagte sie noch ganz leise: „Du bist zu beneiden."
Sie verließ diesen Ort, doch sie konnte noch nicht schlafen.
So schlich sie sich aus der Schule und ging an den See. Dort suchte sie sich einen Baum aus, auf den sie kletterte. Sie war dem Mond so nahe.
In ihr stieg ein Lied auf, das sie zuerst nur summte, dann aber laut sang:
„Ich kann den Schmerz nicht überwinden, sehe nur die nächste Wand.
Tausend Träume die verschwinden, denn mein Herz hast du verbannt.
Und die Tränen meiner Seele spiegeln Wasser nur für dich.
Alles was ich noch empfinde ist der Schmerz der mich zerbricht."
„Welch ein Gejaule!" wurde Hermine bei ihrem Gesang unterbrochen.
Unter ihr sah sie eine Person, die ihr sehr bekannt vor kam.
Die Person sprang ganz einfach auf den Baum neben Hermine und fuhr fort: „Aber so viel Wahrheit ist in ihr enthalten."
„Seufz, Luxuria. Diese Art von Aufmunterung brauche ich gerade noch." sagte Hermine ihr niedergeschlagen und sarkastisch.
„Oh doch. Das muss ich jetzt machen. Du bist jetzt vollkommen allein. Keiner deiner guten 'Freunde' ist noch bei dir. Dein ach so sehr geliebter Ron ist dein Gegner und dein Harry ist eingeschlafen. Tja, was machst du jetzt nur? Wirst du dir neue Freund suchen?" war die abfällige Bemerkung Luxurias in einem spöttischen Ton.
Das war Hermine zu viel. Sie sprang kurzer Hand vom Baum und machte sich auf den Weg zurück zum Schloss.
Doch Luxuria ließ nicht Locker und schrie ihr nach: „Du kannst nicht länger vor der Realität davon laufen! Sie ist dabei dich einzuholen. Deine Wahrheit wird erschüttert werden."
Leise fügte sie noch hinzu: „Du wirst schon sehen, was wir tun können."
Im Krankenflügel schlich sich Inaer schnell ein.
Sie ließ ihre Verkleidung fallen und setzte sich neben denjenigen, dem sie ihr Glück aber auch ihr Leid zu verdanken hat.
„Ich wollte dir nur noch einmal sagen, dass es mir Leid tut." sagte sie leise und resignierend.
Es kam, wie sie es sich gedacht hatte, keine Reaktion. Er lag einfach da und schlief. Und sie konnte nichts machen. Das machte ihr am Meisten zu schaffen. Sie war so Mächtig, aber all ihre Macht, all ihre Fähigkeiten, all ihre Kraft konnten ihm nicht helfen. Es würde nichts ändern.
Traurig sah sie auf ihn herab und sagt: „Ich möchte, dass du weißt, dass sich dein Wunsch erfüllt hat. Ich habe diese schrecklichen Dinge vergessen. Ich kann sie mir einfach nicht mehr ins Gedächtnis rufen. Ich weiß nur noch, dass sie schrecklich gewesen sein müssen, denn das war mir klar. Du hast mich von fast all meinem Leid erlöst. Und du hattest mich gefunden. Dein Wunsch ist wahr geworden."
Sie stand auf und sah auf ihn herab. Ihr Blick war leer und emotionslos.
„Und doch war es umsonst."
Ihr Kopf senkte sich dem Boden entgegen.
„Das was ich noch tun werde wird sich in mir einbrennen und dein Leben hast du so vollkommen umsonst geopfert. Vielleicht wirst du das ja auch spüren, sogar bis in deinen Schlaf hinein. Ich und meine Zwillingsschwester... wir werden es tun müssen."
Damit verschwand sie aus dem Zimmer und die schlafende Nacht hielt endlich Einzug.
Der nächste Tag sollte qualvoller und entscheidender für alles werden, was es je auf der Erde gegeben hatte.
An diesem einen entscheidenden Tag war die Stimmung im ganzen Schloss mehr als bedrückend und eigenartig. Man konnte förmlich spüren, dass sich etwas anbahnte, dass etwas wichtiges Geschehen würde.
Die Gryffindors waren fast alle wegen Harry besorgt. Doch noch mehr Sorgen machten sich einige um Hermine, die seit gestern Abend noch schlimmer aus sah als sonst. Sie redete kaum, noch nicht mal, wenn jemand etwas sagte und sie es eigentlich hätte besser wissen können. Sie sah selten etwas anderes an als den Boden und am Frühstückstisch machte sie sich merkwürdig klein und aß kaum etwas, gerade mal ein halbes Brot ohne irgendwas. Hermine war sichtbar angeschlagen.
Aber nicht nur Hermine ging es so. Auch Inaer, die in ihrer gewohnten Verkleidung am Tisch der Lehrer saß, sah sehr betroffen aus und stillschweigend saß sie da. Einmal sah sie durch den Saal und die Blicke der Beiden Leidenden trafen sich. Hermine fand, dass ihr Blick so aussah, als wüsste sie etwas.
Als Hermine gerade aufstehen wollte um zu gehen wurde die Tür zur Großen Halle mit einem lauten Knall aufgestoßen.
„Keiner rührt sich von der Stelle!" wurde in den Saal geschrien.
Keiner rührte sich und nach und nach betraten mehrere Hexen und Zauberer die Halle gefolgt von einigen Dementoren.
„Wir sind vom Zauberer- Ministerium und wir haben ziemlich gute Informationen, dass sich die Gesucht Inaer Dumbledore hier in dieser Schule befindet!"
Die Schüler und Lehrer sahen sich fragend an, nur Inaer regte sich nicht. Sie sah nur zum Boden.
„Los!" rief der (anscheinend) Anführer den Dementoren zu. „Durchsucht alles und jeden. Jeder könnte diese Mörderin sein."
Die Dementoren machten sich auf den Weg zu den ersten Schülern und Angst und Panik lagen in der Luft. In diesem Moment traf Inaer eine Entscheidung: „Wartet! Das wird nicht nötig sein!"
Sie stand auf und ging um den Tisch herum. Alle Blicke folgten ihr.
„Was soll das heißen? Ihr seid zu alt für die Gesuchte!" rief ihr der Anführer entgegen und lachte sich dabei scheckig.
Inaer hatte sich mittlerweile vor der Mitte des Lehrertisches positioniert.
„Und so was wie ihr will ein magisches Wesen sein. Ihr könnt ja noch nicht einmal einen einfachen Verwandlungszauber durchschauen. Aber ich habe nichts anderes von euch erwartet."
Der angesprochene Zauberer wurde rot vor Wut und rief ihr entgegen: „Unsere Dementoren hätten dich jetzt schon ge..."
„Eure Dementoren hatten mich letztes Mal schon nicht gefunden," fiel sie ihm ins Wort. „Sie hätten es auch dieses Mal nicht geschafft."
„Und wieso zeigst du dich dann jetzt? Sofern du es überhaupt bist."
„Ich zeige mich jetzt, weil es manche Dinge gibt, die jetzt getan werden müssen." Nun ließ sie die Hülle fallen. Sie zog das Haarband aus den Haaren und der Zauber löste sich auf. Aus dem alten, schrumpligen, in die Jahre gekommenen Weib wurde eine schöne, anmutige, junge Frau.
Als die Zauberer und Hexen sie wirklich erkannten und aus der Starre der Bezauberung und Verwunderung befreiten gaben sie den Befehl, fast alle gleichzeitig: „Ergreift sie!"
Die Dementoren wandten sich zu ihr um und schwebten schnell auf sie zu.
Inaer aber machte keine Anstalten zu fliehen. Sie hob ihre Arme so, dass ihr Körper ein Kreuz bildete und begann Worte zu sagen, die keiner verstand. Dann ging ein helles Licht von ihr aus, das nach den Dementoren griff. Sie schreckten zurück, aber keiner konnte sich dem mehr entziehen.
Qualvolle Schreie gaben sie von sich und ein Licht kam aus ihrem Inneren. Ihre Körper zersprangen und zurück blieb eine geisterhafte Erscheinung. Sie kehrten in den Himmel ein, wo sie, seit ihrer Wandlung, hin wollten.
Dankende Blicke wurden Inaer zugeworfen und Inaer antwortete mit einem lieblichen und warmen: „Gern geschehen!"
Die Lichter umgaben sie noch kurz, wodurch sie wie ein Engel wirkte, und verschwanden dann Richtung Himmel.
„Was zum...?" war die erstaunte Frage der Angreifer.
„Ich habe die Finsternis von ihnen genommen und ihnen die wohlverdiente Ruhe gegeben. Im Gegensatz zu euch brauche ich keinen Zauberstab um zu zaubern. Die Worte und die Position genügen," war die Antwort darauf. Doch sie fuhr noch fort: „Es ist erst Morgen und die ersten Weichen für die Zukunft sind gestellt. Aber noch hat es nicht begonnen."
„Was meinst du damit?" fragte eine der Hexen.
Doch Inaer konnte ihren Wissensdurst nicht mehr stillen. Die Hexen und Zauberer brachen plötzlich von einem grünen Blitz getroffen zusammen und fielen tot zu Boden.
Keiner konnte sich vor Schreck rühren, als sie sahen, wer da plötzlich durch das Portal trat.
„Das war ja einfacher als einem Baby den Schnuller weg zu nehmen." sagte der wohl gefürchtetste Zauberer der Welt kühl, als er über die Leichen stieg. Voldemort hatte es nach Hogwarts geschafft.
