Liebe Celebne,
wieder mein Dank für Dein Review.
Ich glaube, ohne Dich hätte ich diese Schreiberei aufgegeben.
Mit Reviews wird man nicht gerade verwöhnt.
Es freut mich, dass ich Dich zum Lachen bringen konnte.
Aber ich darf Dir verraten, als ich es schrieb, habe ich selber mehrmals laut auflachen müssen.
Es hat auch meiner Seele gut getan.

Liebe Vicky23,
vielen lieben Dank für Dein Feedback. So was tut gut.
Schön, dass Dir diese Geschichte gefällt.
Tja, Theodred. Wo war er nur? Natürlich lebte er zu diesem Zeitpunkt. Aber er war sehr jung!
(Ich bin aber auch ein Eumel, wie konnte ich ihn vergessen? Über mich selber den Kopf schüttel.).
Nein, ich habe ich doch nicht vergessen. Wie kann man Theodred vergessen!
Hoffe, ich konnte diesen Fehler im folgenden Kapitel wettmachen!?

Liebe Longan,
auch Dir einen lieben Dank für Dein Review.
Jedes noch so kleine Review motiviert jeden Schreiber (sagt man das so auf Deutsch?) weiter zu machen.
Hoffe Du bleibst dabei!
Nach einem reichhaltigen Frühstück machten sich die vier Männer auf, um zu den Ställen zu gehen.
Die Pferde waren gut versorgt worden. Das sahen sie.

Eomer betrat die Plattform vor der Halle Meduseld.
Er wollte wissen, in welche Richtung die Männer weiter reiten würden.
Schon gestern Abend hatte er ein so merkwürdiges Gefühl. Sonst blieb der Truchsess mit seinen Söhnen immer ein paar Tage hier.
Eomer und die Brüder sind dann häufig jagen oder fischen gegangen.
Eowyn trat an seiner Seite. „Wohin reiten sie?"
„Der Richtung nach zu urteilen, reiten sie nach Isengart."
„Isengart? Aber warum sollten sie nach Isengart, zu Saruman reiten?"
„Ich weiß es nicht. Aber ich habe kein gutes Gefühl."
„Sollen wir es Onkel Theoden sagen?"
Eomer sah sie kurz an. „Das sollten wir auf jeden Fall."
Nach einem letzten Blick auf die vier Reiter, wendeten sie sich ab um Theoden aufzusuchen.

Der sprach gerade mit einem seiner Dienerschaft, als Eomer und Eowyn ihn erreichten.
Er wollte einen Boten entsenden, der seinen Sohn Theodred aus der Militärschule, die in der Westfold war, zurück rufen sollte.
Eomer winkte dem Dienstboten, er solle sich zurückziehen.
Was der Mann auch tat. Theoden schaute überrascht auf seinen Neffen.
„Eomer, wo bleibt Dein Benehmen?"
„Onkel, wir müssen Dir etwas berichten."
Der König schaute die Beiden an. „Was gibt es?"
Eomer sprach. „Die Söhne des Truchsess haben die Richtung nach Isengart, nach Saruman eingeschlagen!"
Theoden war erstaunt. „Nach Isengart? Zu Saruman? Was könnte das für ein Grund haben?"
Eowyn mischte sich ein. „Es gibt keinen Grund Saruman aufzusuchen. Jedenfalls keinen guten Grund."
Der König wirkte nachdenklich. „Da steckt Denethor dahinter. Freiwillig würden seine Söhne nicht dorthin reiten. Aber was hat Denethor vor?"
Alle Drei schauten sich ratlos an.
Was könnte Denethor für einen Grund haben, seine Söhne in so eine große Gefahr zu schicken?

Als sie die Stadt hinter sich hatten sprach Faramir seinen Bruder an.
„Jetzt werden sie wissen, wohin wir reiten!"
Boromir schaute ihn kurz an. „Das ließ sich nicht vermeiden. Aber unbedingt sagen wollte ich es auch nicht."
Er hätte ihnen Rede und Antwort stehen müssen. Das hatte er vermeiden wollen.
Faramir hatte längst bemerkt, dass er etwas vor ihm verheimlichte. Und er war der Meinung, dass es Vater war, der ihm verboten hatte, es zu sagen.
Da er Boromir nicht in Verlegenheit bringen wollte, fragte er auch nicht danach.
Aber sein Gefühl war nicht sehr gut. Nein, überhaupt nicht.
Auch Boromir hatte kein gutes Gefühl gegenüber seines Bruders. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso schlechter fühlte er sich.
Auch hatte er Angst vor dem, was Faramir dort erwarten würde.
Was wäre wenn Ihr Vater sich getäuscht hatte? Wenn es nicht funktioniert? Oder wenn Saruman hinter dieser List kommt?
Er wollte gar nicht erst daran denken.
Das Saruman ein noch viel schlimmeres Übel für Faramir bereithielt, wusste er nicht.
Hätte er dieses Wissen, würde er seinem Bruder niemals dieser Gefahr aussetzen.

Damrod und Mablung ritten zusammen ein Stück hinter den Brüdern.
Mablung war der erste, der das Schweigen zwischen ihnen brach.
„Gerne wüsste ich den Grund, warum wir diesen Zauberer aufsuchen müssen."
„Boromir hat sich darüber ausgeschwiegen. Auch seinem Bruder hat er nicht alles gesagt."
„Das macht er nicht freiwillig. Er ist kein Verräter gegenüber Faramir."
„Das denke ich auch. Es wird von Denethor kommen. Was könnte es nur für einen Grund geben, Saruman persönlich in Isengart aufzusuchen?"
„Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wären politische Gründe."
Damrod lachte auf. „Was für Politik zwischen Gondor und Isengart?"
Mablung wusste es auch nicht so recht. „Ein Bündnis vielleicht?"
Der andere schüttelte den Kopf. „Niemals. Darauf lässt sich weder Denethor noch Saruman ein."
Nein, sie wussten es nicht.
Und sie wären auch nie darauf gekommen, was Denethor wirklich beabsichtigte.
Aber beide Männer wussten, ein Besuch bei Saruman konnte sehr gefährlich werden.

Am Abend schlugen sie ein kleines Lager im Schutze einiger Felsen auf.
Morgen würden sie Isengart erreichen.
Alle vier saßen auf dem Boden, um ein kleines Feuer und aßen eine Kleinigkeit.
Boromir beobachtete seinen Bruder durch das Feuer. Er saß ihm gegenüber.
Faramir war so ahnungslos! Aber er wusste selber, würde er es ihm sagen, würde Saruman dahinter kommen.
Der spürte die Blicke. „Was gibt es da zu gucken? Habe ich irgendwas an mir?"
Boromir grinste. „Ich guck Dich halt gerne an. Schließlich bist Du ja mein kleiner Bruder."
„Gestern Abend warst Du jedenfalls nicht sehr freundlich zu mir."
Boromir grinste noch breiter. Mablung und Damrod wussten nichts von der Maus.
Und Faramir wusste jetzt, das hätte er besser nicht sagen sollen!
Beim Frühstück hatten der König, Eomer und Eowyn nichts gesagt. Sie wollten ihnen diese Peinlichkeit gegenüber ihren Männern ersparen.
„Du sagst kein Wort."
Damrod und Mablung horchten auf. Faramirs Stimme klang recht scharf.
Was sollte Boromir nicht sagen?
„Gestern Abend war ich sogar sehr freundlich zu Dir. Wäre ich unfreundlich gewesen, hätte ich dieses Theater gar nicht mitgemacht."
Den Männern fielen die Geräusche ein. Damrod sah zu Boromir.
„Wir haben die Geräusche gehört. Habt ihr die Betten umgestellt?"
Boromir grinste immer noch. „Nein, mein kleiner Bruder hat mich genötigt eine Maus zu jagen, die ihm über die Füße gelaufen war. Die Maus war in dem Bett."
Die Männer lachten auf.
Oh, war Faramir das peinlich vor seinen Männern. „Boromir, halt Dein Mund."
„Warum? Du hast eben gesagt, ich wäre unfreundlich gewesen."
„Gut, Du warst freundlich zu mir. Zufrieden?"
„Wenn ich nicht freundlich gewesen wäre, hätte ich Dir auch nicht erlaubt, bei mir im Bett zu schlafen."
Jetzt mussten die beiden Männer wirklich lachen.
Aber dass die Brüder sich gerne mal gegenseitig ärgerten, war bekannt.
Wobei meist Faramir der geärgerte war. Boromir hatte seinen Bruder schon mehrfach aus der Haut fahren lassen.
Mablung lachte Faramir an. „War Euch das Bett nicht gut genug?"
Auch Boromir lachte jetzt. „Nein, er hatte Angst die Maus hätte in das Bett gepinkelt und er wollte sich nicht in Mäusepipi legen."
Während Faramir kochte, lachten die anderen Männer.
„Habt ihr jetzt genug auf meine Kosten gelacht?"
Damrod schlug ihm auf die Schulter. „Es gibt sonst wirklich nicht viel zu lachen. Seid nicht beleidigt."
Aber Faramir war beleidigt. Das würde er seinem Bruder heimzahlen!
Die Männer kriegten sich wieder ein.
Nicht viel später und drei von ihnen schliefen, während einer die erste Nachtwache übernommen hatte.

Spät an diesem Abend stand Denethor im Turmzimmer und schaute auf den verdeckten Palantir.
Mehrmals umrundete er den kleinen Tisch, auf dem sich der sehende Stein befand.
Morgen würden seine Söhne Isengart erreichen!
Seit er das letzte mal hineingeschaut hatte, wurde er das Gefühl nicht los, einen Fehler gemacht zu haben.
Saruman hatte noch irgendeine Teufelei vor! Das wusste er jetzt.
Immer wieder musste er daran denken, was Saruman ihm gezeigt hatte.
Und immer wieder hatte er das Bild vor Augen, wie der blonde Mann durch die Menschen stürmte.
Das Messer war deutlich zu sehen gewesen.
Ob der Mann ihn erreicht oder nicht, hatte der Zauberer ihn nicht sehen lassen. War es einer seiner Söhne?
Es war nicht zu erkennen gewesen.
Jetzt traute er sich auch nicht mehr in den Stein zu schauen. Er hatte Angst!
Angst vor dem, was er sehen würde.
Und er hatte Angst um seine Söhne.

Gegen Mittag des folgenden Tages erreichten sie Isengart.
Schon von weitem konnten sie die dunkle Mauer sehen und dem Turm Sarumans, Orthanc.
Boromir sprach die anderen drei Männer an.
„Wir müssen vorsichtig sein. Haltet Euch strikt an die Anweisungen des Zauberers. Und denkt daran, unser Besuch soll eine Geste des Friedens und der Freundschaft sein."
Sie alle vier wussten, dass das nicht alles war, was Boromir wusste.
Faramir ritt neben ihm. „Du weißt genau, dass das Unsinn ist. Das wird nicht alles sein."
„Bruder, vertraue mir einfach. Wenn ich Dir mehr sagen könnte, ich täte es."
„Du könntest vielleicht, aber Du darfst nicht!"
Boromir zuckte zusammen, er wirkte gequält. „Faramir, bitte!"
„Es ist gut. Ich frage nicht danach. Es ist nur….! Diese Ungewissheit."
Sie ritten durch das steinerne Tor auf den Turm zu.

Saruman stand auf seinem Balkon.
Er hatte sie schon von weitem kommen sehen.
Ah, da waren sie endlich. Die Söhne des Truchsess! Er hatte gewusst, dass Denethor nicht kommen würde.
Aber so war es ihm viel lieber. Denn Denethor war stark. Sehr stark. Viel stärker als Faramir.
Er hoffte, Faramir würde es gut überstehen. Schließlich bräuchte er ihn ja auch weiterhin für einen kleinen Gefallen.
Jetzt schickte er sich an, den Balkon zu verlassen. Er wollte seine Gäste doch gebührend begrüßen!
Er war schließlich nicht unhöflich!

Einige Meter vor der großen Treppe, die in den Turm führte, zügelten sie ihre Pferde.
Sie hatten nicht gesehen, woher sie kamen, aber auf einmal sie da. Vier kleine, hässliche Orks, die die Zügel der Pferde nahmen.
Die Blicke der Männer waren angewidert, als sie die Kreaturen sahen. Aber sie verstanden diese Geste, stiegen ab und nahmen ihr Gepäck.
Die Orks führten die Pferde weg.
Jetzt sahen sie den Zauberer. Würdevoll und majestätisch schritt er die Treppe herab.
Seine Gewänder waren strahlend weiß und er führte seinen Stab mit sich.
Der Zauberer war groß, sehr groß. Er überragte sie alle. Er hatte ein scharf geschnittenes Gesicht. Die Nase erinnerte an den Schnabel eines Adlers.
Die Augen Sarumans klebten auf Faramir. Es waren dunkle Augen. Ein fast brennender, scharfer Blick.

Die vier Männer fühlten sich sehr unwohl.
Faramir sah, dass der Blick des Zauberers in gefangen hielt. Die Augen durchdrangen ihn.
Er fühlte Angst, die in ihm hoch kroch. Warum schaute Saruman ihn so an? Sein Instinkt schrie ihm zu, dass er fliehen sollte!
Nur mit größter Selbstbeherrschung gelang es ihm, stehen zu bleiben.
Boromir bemerkte mit aufsteigender Sorge, dass Saruman gar nicht erst versuchte zu verdecken, dass es Faramir war, auf den er gewartet hatte.
Hatte sein Vater einen Fehler gemacht? War es falsch gewesen hierher zu kommen?
Vater, was hast Du nur getan?
Boromir fühlte, dass seine Nackenhaare sich aufstellten.

Der Zauberer hatte das Ende Treppe erreicht und ging auf die Männer zu. Nein, das war nicht richtig. Er ging auf Faramir zu!