Liebe Celebne, auf Dich ist mal wieder Verlass. Danke für Dein Review.
Leider habe ich wirklich nicht mehr viel Zeit zum schreiben. Da braucht man einfach diese Motivation.
Ja, Du hast Recht. Boromir plagt das schlechte Gewissen und Denethor hat große Angst um seine Söhne. Nicht zu Unrecht
Saruman hat tatsächlich noch eine Überraschung für den Truchsess. Armer Faramir, er wird noch einiges überstehen müssen.
Kurz vor Faramir blieb der Zauberer stehen.
Saruman sah ihm tief in die Augen. Ein Lächeln umspielten seine Lippen.
Faramir fühlte sich hilflos. Was wollte er von ihm? Warum schaute Saruman ihn so an? Er fühlte die Kälte des Zauberers.
Die Macht, die er inne hatte! Dieser durchdringende Blick dieser dunklen Augen jagte ihm Angst ein!
Nachdem Saruman ihn noch einmal mit einem tiefen Blick bedacht hatte, schaute er auch zu den anderen Männern.
„Die Söhne des Truchsess mit ihren Leibwächtern! Was für eine hohe Ehre für mich, einen solchen Besuch zu bekommen!"
Allen war die dunkle Stimme Sarumans unangenehm. Der sarkastische Unterton war deutlich zu hören.
Boromir ergriff dass Wort.
„Unser Vater schickt uns, um den Frieden und Freundschaft Gondors auszudrücken."
Alle wussten, dass es eine Lüge war.
Saruman schaute wieder tief in Faramirs Augen, als er sprach.
„Ich heiße die Söhne des Truchsess und ihre Männer in Isengart willkommen. Folgt mir!"
Er drehte sich mit einer einladenden Geste seines rechten Armes um und ging zurück zu der Treppe.
In einigem Abstand folgten die Männer, wobei Mablung und Damrod vor den Brüdern gingen.
Faramir zupfte einmal an Boromirs Ärmel, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Er flüsterte. „Warum starrte er mich so an?"
Boromir würde es ihm so gerne sagen, aber es ging nicht! „Ich weiß es nicht. Keine Angst, ich passe auf Dich auf."
Wie willst Du auf mich aufpassen? Dachte Faramir und schüttelte leicht den Kopf.
Sie folgten Saruman die Treppe hoch und gelangten in das Innere Orthancs.
Er führte die Männer zu zwei gegenüber liegenden Zimmern.
„Dies sind Eure Zimmer. Zu jedem Zimmer gehört ein Waschraum. Ihr habt Zeit genug zum umziehen und waschen. Die Badezuber sind bereits gefüllt. Ihr werdet zum essen gerufen."
Mit diesen Worten verschwand der Zauberer und ließ die Männer alleine.
Als Saruman um die nächste Ecke verschwunden war, sprach Damrod.
„Ehrlich gesagt, ist es mir ziemlich unheimlich hier. Der führt doch irgendwas im Schilde. Und er versucht noch nicht einmal es zu verheimlichen."
Auch Mablung ahnte, dass noch etwas passieren würde.
„Der hat uns doch erwartet! Der wusste, dass wir kommen werden!"
Boromir antwortete: „Keine Sorge, keinem von uns wird etwas passieren. Haltet Euch an das, was er sagt oder will.
Dann wird alles gut gehen. Und jetzt lasst uns baden und umziehen."
Damrod und Mablung teilten sich ein Zimmer, sowie die Brüder sich eines teilten.
Als Faramir das Zimmer betreten hatte, sah er, dass es recht geschmackvoll eingerichtet war
Auf dem Boden lag sogar ein gemusterter Teppich.
Boromir durchschritt das Zimmer, um zur nächsten Türe zu gelangen.
Tatsächlich, dort war ein Waschraum mit zwei gefüllten Badezubern.
„Faramir, trödel nicht so rum. Ausziehen und waschen, das ist ein Befehl!"
Der aber legte sein Beutel auf ein Bett, um frische Sachen hervor zu kramen.
Jetzt bereute er, dass er die andere Tunika einfach so hinein gestopft hatte. Sie war etwas kraus.
Auch kein schütteln half.
Als auch er den Waschraum betrat, sah er, dass sein Bruder bereits einen Zuber in Anspruch genommen hatte.
„Wie ist die Seife?"
„Nicht so gut wie Deine Honigseife. Heiliger Eru, bist Du verwöhnt!"
„Ich bin nicht verwöhnt. Ich wollte es nur wissen." Das klang gereizt.
„Wenn Du endlich ausgezogen in Deinem Zuber sitzen würdest, würdest Du es wissen!" Boromir war ärgerlich über diese Trödelei Faramirs.
„Dränge mich nicht so. Er hat gesagt, wie haben Zeit genug. Und die nehme ich mir auch."
Faramir versuchte weiterhin durch ein Dehnen des Stoffes, die Knitterfalten aus der Tunika zu bekommen. Es sah schon besser aus.
„Er hat aber nicht gesagt, dass wir einen halben Tag Zeit haben werden. Also, mach schon."
Faramir fuhr zu ihm herum, auch er war ärgerlich.
„Behandele mich nicht wie ein Kind. Ich weiß, was ich mache. Und wenn es tausendmal Saruman ist. Auch von ihm lasse ich mich nicht drängen!"
Es war diese bedrohliche Atmosphäre Orthancs, die die Brüder so aggressiv machte.
Wenn Du nicht endlich ausgezogen bist, werde ich Dir diese Entscheidung abnehmen."
„Du wirst gar nichts!"
Boromir reichte es. Er stieg aus dem Zuber und ging, nackt und nass wie er war, auf Faramir zu.
Der sah es und ließ die Tunika fallen. „Was willst Du?"
Boromir machte keine großen Worte. Er krallte seine Finger in die Kleidung Faramirs und stieß seinen Bruder gegen die Wand.
Seine Stimme war leise und bedrohlich.
„Du wirst Dich jetzt ausziehen und endlich waschen. Hast Du mich verstanden? Glaubst Du ich wüsste nicht, dass wir hier in Gefahr sind?"
„Lass mich augenblicklich los! Nimm Deine Hände weg!"
Auch Faramirs Stimme war leise und bedrohlich.
Sie starrten sich in die Augen und Beide wussten, dies war Ernst! Es war das erstemal, dass sie wirklich einen Streit hatten.
„Du ziehst Dich jetzt aus! Sonst werde ich es machen."
„Nimm Deine Finger von mir!" Faramir versuchte seinen Bruder weg zu stoßen.
Der aber riss ihn von der Wand und stieß ihn rückwärts zu einem der Zuber.
Faramir konnte diesen nicht sehen und nach einem weiteren Stoß, kam er mit den Beinen an den Zuber.
Boromir hatte das Gefühl, als würde er neben sich stehen und er war entsetzt über das, was er tat.
Aber er konnte nicht aufhören!
Faramir fiel nach hinten, in den Zuber. Sein Kopf schlug auf die Kante und Boromir drückte ihn dann unter das Wasser.
Er konnte es selber nicht glauben, was er da tat! Mit all seiner Kraft die er besaß, drückte er Faramir unter Wasser.
Der wehrte sich verzweifelt! Boromir wusste nicht, dass ein kaltes Lächeln in seinem Gesicht zu lesen war.
Jetzt kratzte Faramir ihn heftig über die Brust.
Es war der Schmerz, der ihn wieder zur Besinnung brachte.
Er riss seinen Bruder wieder hoch und war schier entsetzt, über das was er gerade getan hatte. Er hätte Faramir fast umgebracht!
Faramir saß jetzt in dem Zuber und löste, hustend und Wasser spuckend, die Hände Boromirs.
„Faramir! Das wollte ich nicht. Es tut mir leid. Bitte! Das war nicht ich!"
Der sah ihn nicht an und schüttelte immer noch hustend den Kopf. „Geh, lass mich in Ruhe."
„Faramir, so glaube mir, das wollte ich nicht."
Das Husten hatte aufgehört. Jetzt sah Faramir seinen Bruder an.
„Es ist die Umgebung, diese dunkle Atmosphäre und der Zauberer. Ich weiß, dass Du es nicht wolltest."
„Ich würde lieber mich selber umbringen, als Dir weh zu tun. Das weißt Du!"
Boromir fühlte sich hilflos. Was hatte er nur getan?
„Boromir, lass mich einfach in Ruhe." Faramir stand auf und fing an, die nassen Sachen auszuziehen, während Boromir ihn noch immer ungläubig anstarrte.
Es war für ihn wie ein Schock! Was war nur in ihm gefahren?
Dann besann er sich und kletterte ebenfalls wieder in seinen Zuber, um sich zu waschen.
Die Stimmung in dem Raum war wirklich sehr schlecht.
Saruman lächelte zufrieden.
Jetzt hatten die Brüder ihre erste richtige Auseinandersetzung gehabt. Es würde Beide sehr belasten. Das wusste er.
Solange die Brüder hier in Isengart wären, würden sie sich nicht gegenseitig vertrauen.
Dann wurden die Gesichtszüge Sarumans ernst. Es war leichter gegangen, als angenommen.
Boromir hatte wirklich nicht die Stärke Faramirs. Aber von Boromir wollte er schließlich auch nichts.
Aber es hatte ihm trotzdem Spaß gemacht.
Faramir hätte er aus dieser Entfernung nicht beeinflussen können.
Saruman schüttelte den Kopf über Denethors Dummheit.
Dieser alte Narr hatte mit dem Entsenden seiner Söhne verhindert, dass er nach Gondor käme.
Denethor konnte ja nicht ahnen, dass es ihm so viel lieber war.
Glaubte der Truchsess wirklich, er könne Saruman übers Ohr hauen? Ein Besuch als eine Geste des Friedens und der Freundschaft!
Der Zauberer lachte laut auf.
Allerdings rechnete Saruman nicht damit, dass Denethor über diese Fähigkeit Faramirs etwas wusste!
Auch Mablung und Damrod fühlten die dunkle Atmosphäre.
Sie wirkte bedrohlich und erdrückend. Das Unheil konnten sie in der Luft spüren.
Beide waren bereits fertig und auch umgezogen. Damrod stand am Fenster, während Mablung auf einem der Betten saß.
Stillschweigend warteten sie auf das, was als nächstes passieren würde.
Und sie hofften, dieses Unternehmen gut zu überstehen.
Die Brüder waren jetzt auch fertig umgezogen. Nur ihre langen Haare waren noch nass.
Faramir hatte versucht mit mehreren Handtüchern seine Stiefel zu trocknen. Er hatte nur dieses eine Paar mit.
Es ärgerte ihn, in feuchte Stiefel laufen zu müssen.
Die Sachen hatte er ausgewrungen und über die Stuhllehnen zum trocknen aufgehangen.
Boromir hatte den Bemühungen seines Bruders mit einem sehr schlechten Gewissen zugeschaut.
„Faramir, ich kann es nur immer wieder sagen, das war nicht ich. Du weißt es. Bitte, glaube mir. Faramir?"
Beide saßen auf den Betten. Faramir zog gerade den zweiten Stiefel an.
Er schaute kurz hoch. Seine Stimme war kalt.
„Ich weiß, dass es Saruman war. Und ich weiß, dass er etwas vorhat. Mit mir hat er etwas vor. Und Du weißt es!"
Boromir sah ihn gequält an. „Bitte. Frage nicht danach. Wenn ich könnte, ich würde Dir mehr sagen. Aber es geht nicht. Glaube mir!"
Faramir wollte gerade antworten, als es an der Türe klopfte. „Kommt herein."
Beide sahen gespannt zur Türe. Wer würde da wohl erscheinen?
Die Türe öffnete sich und es trat ein kleiner, in schwarz gekleideter Mann ein.
Die Hautfarbe war bleich und das schwarze Haar strähnig. Ein Auge sah milchig aus.
Das andere war von einem hellen Blau. Zwei hässliche Warzen zierten die linke Stirnseite.
Er kräuselte seine Lippen zu einem falschen Lächeln als er sprach.
„Ah, die Herren sind bereits fertig. Wie schön! Wenn Ihr bitte geruht mir zu folgen? Ich führe Euch zum Esszimmer. Saruman erwartet Euch."
Während er sprach, starrte er Faramir an.
Dann wendete er sich ab, um das Zimmer zu verlassen.
Die Brüder folgten ihm. Als sie aus dem Zimmer traten, sahen sie, dass Damrod und Mablung bereits auf sie warteten.
Die vier Männer folgten dem vermeintlichen Diener Sarumans.
Sie fühlten sich unbehaglich und fragten sich, was sie wohl erwarten würde.
Die zwei Waldläufer glaubten nicht daran, dass ihr Besuch in Isengart nur eine Geste der Freundschaft Gondors wäre.
Da steckte doch bestimmt mehr dahinter!
Während sie gingen, warf Boromir einen kurzen Blick auf seinen Bruder. Jetzt stieg Angst in ihm auf.
Wie würde Saruman es machen und wann würde er es machen?
Er wünschte, die Stimmung zwischen ihnen wäre nicht so schlecht.
Ihm war nicht die ablehnende Haltung Faramirs ihm gegenüber entgangen.
Dann betraten sie das Esszimmer Sarumans. Der Zauberer stand an einem Fenster.
Als er gewahr wurde, dass die Männer den Raum betraten, drehte er sich um.
Seine Augen fingen den Blick Faramirs ein!
