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Kapitel 8
Der Himmel war schwarz, keine Wolken zierten ihn. Es konnte aber auch nicht Nacht sein, da kein einziger Stern zusehen war. Nur eine Mondgroße blaue Kugel mit grünen flecken. „Könnte dies die Erde sein? Befinde ich mich auf dem Mond? – Eine andere Möglichkeit gab es nicht, das musste nur der Mond sein!" Das Sichtfeld wanderte vom Mondhimmel herunter. Als erstes tauchte eine gläserne Kuppel, gefolgt von zwei kleineren Kuppeln seitlich von der ersten. Die drei Kuppeln ruhten auf einem weißen Palast ähnlichem Bau im Barock Style, mit einem Eingangsbereich, der dem eines Antiken Tempels nachempfunden war. Schnell änderte sich das gesehene in eine andere Kulisse. Eine große Sandstein Pyramide in der Mitte des Platzes, stand auf einem großen Sockel. Nur über eine Treppe in der Mitte des Sockels, war es möglich die Pyramide zu betreten. Um die Pyramide herum, befand sich ein Kreisverkehr. Die vier von dem Kreisverkehr abgehenden Straßen wurden nach dem Vorbild einer Allee angelegt. Beim einfahren in den Kreisverkehr musste man zu allen vier Einfahrten einen imposanten Triumphbogen aus Sandstein passieren. Erneut wechselte die Sicht zu einer breiten Paradestraße. Auf der rechten Seite ragten vierzehn Fahnenmasten im Abstand von drei Metern. Gegenüber den Masten wurde eine massive Tribüne erbaut, die in zwei Abschnitt unterteilt werden konnte. Den mittleren Hauptteil, der in die Länge zwanzig Meter und fünfzehn Meter in die Höhe Mist. Zu beiden Seiten des Hauptteils war jeweils eine zehn Meter lange und zwölf Meter hoher Abschnitt. Verbunden wurden die Abschnitte durch einen hinteren Bau, der den Hauptabschnitt um fünf Meter höhe überragte. Der Bau reichte von der Hälfte eines Seitenteils zur Hälfte des anderen Seitenteils. Das ganze Tribünenkonstrukt war mit hellem Sandstein verkleidet.
Das Sichtfeld verdunkelt sich. Sailor Pluto hatte soeben die Tore der Zeit deaktiviert. Die gerade erblickten Monumente versprachen eine goldene Zukunft. Zwar eine andere als sie ursprünglich angestrebt hatte aber dennoch eine gute Zukunft. „Ich muss die erfreuliche Nachricht schleunigst Ihrer Hoheit überbringen", murmelte Sie vor sich hin. Nebenbei hoffte sie, dass die Prinzessin den Tod ihres Verlobten bald überwunden hat.
In ihrem Zimmer stand Usaig entschlossen aus ihrer „Schmollecke" auf. Seitdem traumatischen Tag an dem ihr Verlobter ihr gehaltvoll entrissen wurde, trug sie nur dunkle Farben und verließ kaum ihr Gemach. Vom jetzigen Moment ausgehend, soll sich dies nun ändern. Es könne nicht sein, dass sie sich von ihrem Kummer verzehren ließ. Trauern ist akzeptabel aber alles über den Haufen werfen ist inakzeptabel. Von nun an will Usagi eine aktivere Rolle einnehmen. In einem Jahr wird sie Königin sein, da gibt es kein Zurück mehr. Um seinen Willen wird sie weiter machen, dass hätte Mamoru so gewollt, da war sie sich sicher. Mit schwarzer Jogginghose und Kapuzenpullover verließ sie ihr Schlafzimmer. „Usagi?" Erstaunen gepaart mit Fassungslosigkeit drückten sich in Reis Stimme aus, dass Usagi freiwillig ihr Zimmer verlässt. „Ja, ich bin es Rei." Ohne weiteren Wort Abtauchen ließ sie Rei alleine und ging in Richtung Küche um ihren Hunger zu stillen.
Gemeinsam wartete die Führungsriege der Antisailor Front auf die Ankunft ihrer Chefin. Sie standen vor dem Eingang der Hauptbaracke des im ländlichen Raum Japans befindlichen Truppenübungsgeländes. An der Einfahrtsstraße wurden in der Gesamtzahl sechzig Legionäre jeweils dreißig pro Seite in Ehrenformation aufgestellt. Abseits der Formation stand die Legionseigene Musikkapelle in Bereitschaft. Mit eintreffen eines schwarzen Mazda°323, begann die Kapelle den „Preußischen Präsentiermarsch" zuspielen. Der Mazda hielt kurz nach der Einfahrt zum Übungsplatz. Bei der hinteren Beifahrertür stieg die Tochter der Persephone aus. Gemächlich schritt sie Einfahrtsstraße hinauf. Beim erreichen der Führungsriege salutierten diese ihr und die Kapelle stoppte ihr Musikspiel. „Es ist gut Sie wohlauf zu sehen", begrüßte Hinata sie. Warnend betonte Kurai: „Das nächste Mal wird es keinen frühreifen Putsch geben. Dieses Mal werde ich darüber hinwegsehen, da dieser indem fall durch meine mentale Unfähigkeit gerechtfertigt war." Besonders fixierte sie Isard als sie dies äußerte. „Wie dem auch sei – Wenn es den Herrschaften beliebt, würde ich es schätzen, dass Sie mich auf den Aktuellen Stand der Front bringen würdet." Gemeinsam verschwanden sie in einer Baracke, die für Besprechung ausgelegt wurde.
Ich hätte ein Anliegen an Sie", wandte sich Isard an seine Chefin. „Was liegt Ihnen auf dem Herzen, Isard?" „Fürs erste hoffe ich, dass Sie meinem vorschnellen Handeln verzeihen. Meine Tat rührte aus Überzeugung einher die Front zu bewahren." „Wie ich bereits sagte, ich werde darüber hinwegsehen", erwiderte sie leicht genervt. „Mein letztes Anliegen wäre zu erfahren, was diese Reaktion ‚damals' auslöste. – Doch nicht etwa die Brosche?" Kurais Stimmung wandelte sich blitzschnell von genervt zu beschämt. Die Tatsache wollte sie d nicht Zugeben das, dass ‚Stück Schrott' solch eine Reaktion bei ihr hervorrufen konnte. „Nun ja … Der Auslöser für diese Reaktion war die …. Brosche." „Verstehe", antwortete Isard. „Könnte meine Annahme korrekt sein, dass diese Brosche Ihnen Fähigkeiten wie die unserer Feinde gebe?" „Leider hat mich dies ‚Stück Schrott' mit diesen Fähigkeiten verflucht", blaffte Kurai. „Sobald ich Kontakt habe, es berühre höre ich die süße Stimme. Sie spricht in verführerischem Klang die magischen Worte. Bisher konnte ich der Versuchung widerstehen." „Das könnte ein Hindernis sein." „Ich mache mir mehr Sorgen über den Übereifer der Legionäre. Es wäre fatal, wenn sie spontan einen marsch auf Tokyo organisieren", lenkte sie vom Thema ab. „Fürs erste sollten wir uns aber auf die Vorbereitungen für den ersten Kongress konzentrieren."
In den Vereinigten Staaten lief der Wahlkampf im vollen Lauf. Der Demokratische Kandidat Dalton Philips konnte sich bisher als Konkurrent für den Amtierenden Präsidenten Clinton wacker geschlagen. Einige der anderen Kandidaten haben schon ihre Kandidatur widerrufen oder sind bei den Vorwahlen ausgeschieden. Ungewiss blieb, wer Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei werden wird.
Zum Zeitpunkt beriet sich Philipps mit seinen Beratern. Gesprächsthema war die Einladung Philipps zur ersten Antisailor Internationalen. „Sir, sind Sie sich sicher, dass sie der Einladung nachkommen?" „Es wäre unangebracht nicht zu erscheinen. Unteranderem ist es wichtig das alle Antisailor Organisationen erscheinen um endlich eine Internationales Bündnis zu bilden. Verstehen Sie jetzt wieso ich teilnehmen muss?" „Aber die Wählerstimmen die verlorenen gehen könnten," entgegnete ein Berater. „Darum sorg dich nicht, etliche Wähler werden wir den Republikanern wegfischen können." „So sei es dann! Ob wir jetzt ein paar Wähler im Linken Spektrum verlieren und möglicherweise die gleiche Anzahlaus dem Rechten Spektrum fischen können ist mir gleich. Mein Entschluss steht, ich werde an der Konferenz teilnehmen – da bei bleibt es", betonte Philipps mit mahnender Hand.
Usagi betrat das Büro ihrer Ratspräsidentin. Hinter sich schloss sie die dunkle Palisander Holztür. In der Mitte der hinteren Hälfte des Raums stand ein dunkler echt Holz Schreibtisch platziert. Hinter dem Schreibtisch gab es zwei Fahnenständer. Den linken zierte die Flagge des Mond Königreichs und den rechten Kurais eigenes Standard. Das Büro war verlassen, keine Spur von Kurai. Sie öffnete eine Seitentür links vom Schreibtisch. Dahinter offenbarte sich ein weiteres, viel kleineres Büro, dass wirkte als wäre es bis vorkurzem noch genutzt worden. Die Einrichtung war karg es gab keine Prunkvolle Mobiliar oder Dekoration wie im Hauptbüro. Nur die Nötigsten Einrichtungsgegenstände waren vorhanden.
Auf dem Schreibtisch lagen einige Dokumente und ein dazu gehöriger Ordner. Hinter dem Schreibtisch standen an der ganzen Wand, Ordner in einem Regal aufgereiht. Usagi ging näher heran um die Dokumente genauer zu betrachten. Keines konnte sie lesen, alle waren in Lateinischer Schrift verfasst. Kurz blätterte sie durch den Ordner. Wieder nichts lesbar. „Wo war Kurai bloß", fragte sich Usagi. Frustriert verließ sie das kleine Arbeitszimmer.
Die Haustür zum Sailoranwesen öffnete sich. Kurai trat ein und hängte ihren Mantel an den Kleiderhaken. Müde bewegte sie sich zu ihrer Wohnung. Im ganzen Herrenhaus konnte sich Kurai als einzige dem Luxus erfreuen eine eigene Wohnung zu bewohne. Das halbe Erdgeschoß nahm die Gemeinschaftsräume wie Ess- und Wohnzimmer, Küche und Badezimmer ein. Die andere Hälfte wurde als die Wohnräume der Inners genutzt. Denn ersten Stock teilten sich die Outers und Kurai zur Hälfte. Besonders an ihren Wohnräumen war, dass sie dort Autark von den anderen leben konnte. Dort hatte sie ihr eigenes Badezimmer und Küche.
Im Flur des ersten Stocks ging si ander ersten Tür vorbei, die zu ihren Büroräumen führte und öffnete die zweite Tür auf der linken Seite. Hinter der Tür eröffnete sich ein Wohn-Esszimmer mit offener Küchenecke. Unvorbereitet traf Kurai die Überraschung, dass dort jemand im Raum stand. Usagi betrachtete die Bücher im Regal links der Wohnungstür. „Hast du die alle auch gelesen?" Perplex von dieser Frage, antwortete sie nicht sofort und wirkte wie versteinert. „Nicht alle! Die im vorderen Regal habe ich gelesen, die im darauffolgenden den nicht. Ich habe mir diese angeschafft um sie zu lesen, habe aber nie die Motivation gefunden." Usagi schaute sich die Titel und Einbände an. „Was dein Anliegen, Usagi?" Usagi drehte ihren Kopf zu Kurai. „Ich möchte von dir, für meine zukünftige Rolle eingewiesen werden. Du hast die ganze Zeit daran gearbeitet, während ich mich von meiner Trauer verzehren ließ." Leicht mit den Augen rollen antwortete sie: „Gut so manchen wir es. Aber nicht heute, ein anderes Mal." „Einverstanden! Dann komme ich morgen wieder." Unbeirrt machte sich Usagi auf den Weg und ließ Kurai allein.
Wie angekündigt erschien Usagi am nächsten Tag. Kurai erwartete sie bereits und führte sie in ihr opulentes Büro. „Komm setz dich", deutete Kurai auf die zwei Ledersesel vor dem Schreibtisch. Selbst nahm sie in ihrem eigenen Ledersesel Platz und überschattet Usagi durch den beabsichtigen Höhenunterschied der Sitzgelegenheiten. „Bevor ich anfange irgendetwas zu erklären, sag mir doch mal was du denkst, wie deine zukünftige Rolle als Königin aussehen wird?" „Ich werde auf einem Thron sitzen und Entscheidungen fällen. Ein paar Diener herumkommandieren", beschrieb Usagi naiv. Bemüht nicht aus der Fassung zu geraten faste sich Kurai an den Kopf. „Das wird jetzt fachtheoretisch!" Sie faltet ihre Hände und lehnte sich auf den Schreibtisch. „Fangen wir mal mit deiner Vorstellung an – die ist total veraltet. Heutzutage herrscht kein Monarch von einem Thron aus, wenn überhaupt kommen Sie Ihren Regierungspflichten in einem Arbeitszimmer nach. … Und du Usagi wirst eine konstitutionelle Königin sein. Das wiederum heißt?" „Ich werde alle Entscheidungen treffen!" „Nein", schüttelte Kurai den Kopf. „Das hat keinen Wert, ich erkläre es dir." Mittels eines auf ein Schmierpapier gezeichnetes Schaubild erklärte sie es Usagi. Beginnend mit den Staatsbürgern, diese wählen, sofern Sie das achtzehnte Lebensjahr erreicht haben Parteien. Die Parteien erhalten abhängig vom Prozentualen Wahlergebnis eine gewisse Anzahl an Sitzen im Parlament. Die Abgeordneten im Parlament legen unter Voraussetzung eines Mehrheitswahlrechtes den Finanzhaushalt fest, Ausarbeiten Gesetzesentwürfe und schlagen Kandidaten für das Amt des Kanzlers, Der Minister und des Obersten Richters. An der Spitze des Systems steht der Monarch. Dieser hat die Befugnisse den Kanzler, Minister und den Obersten Richter zu ernenn. Ebenso Bewilligt er Gesetzesentwürfe und den Finanzhaushalt. In gemeinsamer Abstimmung mit dem Kanzler kann der Monarch das Parlament auflösen und Neuwahlen anordnen. Den Oberbefehl über die Militärischen Streitkräfte, muss der Monarch ebenfalls mit dem Kanzler teilen. In der Mitte des Systems zwischen Parlament und Monarch befindet sich der Kanzler. Dieser hat die Möglichkeit selbst Kandidaten für ein Ministeramt vorzuschlagen. Größte Befugnis des Amtes ist das Vetorecht. Das Inkrafttreten eines Gesetzes, die Ernennung von Richtern oder Ministern können dadurch verhindert werden. Der Kanzler wird nicht wie die Parlamentsabgeordneten gewählt, sondern alleinig vom Monarchen ernannt. Somit gibt es keine Beschränkungen, geschweige eine Angabe für die Länge einer Amtszeit. Um einen Kanzler seines Amtes zu entheben, ist die Zustimmung des Monarchen, eine Volksabstimmung wie eine Parlamentsresolution nach Mehrheitswahlrecht mit einer Zustimmung von mindestens siebzig Prozent bei beiden Abstimmungen vonnöten. „Für was braucht der Kanzler das Vet…Vetorecht", fragte Usagi. „Damit der Monarch nicht alles tun und lassen kann wie Ihm beliebt. Eine Königsdiktatur ist das letzte was jeder will!" „Okay, jetzt weiß ich, dass auch. Bei der Menge frag ich dich, wenn ich nicht mehr recht weiß wie das alles funktioniert. Aber wie sieht es mit den Ministern aus? Gibt es da schon welche?" „Ja, es gibt schon Minister. Wieso fragst du", fragte Kurai perplex. Usagi erklärte darauf, dass sie in nächster Zeit die Minister treffen möchte. Kurai seufzte, sobald Usagi verschwunden war.
Für nichts hatte sie momentan ausreichend Zeit. Besonders ihr Privatleben litt darunter. Die Regierungspflichten beanspruchten sie momentan fast vollständig. Ihre Arbeit bei der Front übernahm Hinata derweilen. „Wie Schaft das bloß die ‚Zeithexe' all ihre Pflichten unter einen Hut zu bringen? Irgendwann sollte ich mal mir einen Tag frei nehmen, damit ich und Hotaru mal wieder etwas unternehmen können." Ungewollt hatte sie Hotaru liebgewonnen. Später würde sich das rechen, das wusste sie. Es sollte ihr nicht vergönnt sein sich mit dem Feind zu verschwestern. Ihre Entscheidung hinsichtlich der Beziehung zu Hotaru wird sie an einem Tag einem anderen Tag fällen. Gewiss blieb es, dass es so nicht bleiben könne.
