Liebe Celebne, einen Kniefall für Dein Review.

Eru sei Dank ist Boromir vernünftiger als sein Bruder.
Ein interessanter Gedanke von Dir. Da könnte man etwas draus machen. Uuh, Denethor würde kochen....!
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Die Brüder sahen von dem Brettspiel auf und blickten zur Tür. Es hatte geklopft.
Beide ahnten, wer das sein würde.
Faramir rief: „Kommt herein!"
Die Tür öffnete sich und Gandalf erschien.
Faramirs Gesicht spiegelte seine Freude wider. „Gandalf! Ihr wart schon so lange nicht mehr hier!"
Auch Gandalf lächelte ihn an. „Mein lieber Faramir! Ich freue mich auch Dich zu sehen. Ja, es ist schon lange her, seit ich das letzte Mal hier gewesen bin!"
Boromir stand auf und holte einen weiteren Stuhl heran. „Bitte, setzt Euch hierher."
Gandalf sah ihn dankbar an und setzte sich. Dann blickte er wieder zu Faramir und seine Stimme klang leicht tadelnd.
„Was haben meine Ohren zu hören bekommen? Welchen Unsinn hast Du da gemacht?" Dann deutete er auf die Verbände an Faramirs Handgelenken.
Der sah beschämt kurz weg, als er sprach. „Ihr habt Recht. Es war wirklich Unsinn!"
„Aber wie ich sehe, geht es Dir ja wieder gut. Du kannst froh sein, dass Boromir Dich rechtzeitig fand."
Faramir hatte sofort bemerkt, dass er Gandalf trauen konnte. Boromir hatte Recht gehabt.

Dieser beschloß die Beiden alleine zu lassen. Er wusste ja, dass Gandalf mit Faramir über den Grund seines Handelns reden wollte.
„Faramir, kleiner Bruder. Ich besorge uns etwas zu trinken. Ich bin gleich wieder da."
Dann stand er auf und verließ den Raum.

Beide hatten ihm hinterher geschaut.
Jetzt waren sie alleine und Beide spürten die plötzlich seltsame Stimmung, die zwischen ihnen herrschte.
Gandalf wusste nicht so recht, wie er anfangen sollte.
Der junge Mann vor ihm war äußerst sensibel und er wollte ihn nicht bedrängen.
Er beugte sich ein wenig vor und fing seinen Blick ein. „Faramir, Dein Bruder hat mir gestern Abend alles erzählt…"
Der erwiderte den Blick. „Ich weiß…." Das klang gequält.
„Nun, ich will Dich nicht bedrängen. Aber Du musstest sehr verzweifelt gewesen sein. Sonst hättest Du so etwas nicht gemacht!"
Gandalf hoffte, den richtigen Weg zu ihm gefunden zu haben!
Faramir schluckte und schaute weg. Er wollte nicht daran erinnert werden.
Es war fast vergessen und er hatte nichts mehr davon gespürt.
Gandalf nahm eine seiner Hände zwischen die seinen. „Schau mich an, junger Freund. Hab Vertrauen."

Faramir riss ihm entsetzt die Hand weg. In seinem Gesicht war das pure Grauen zu lesen, seine Augen waren angstvoll aufgerissen.
Wie hatte Gandalf ihn genannt? Junger Freund? Hatte Saruman ihn nicht auch so genannt?
Jetzt war es wieder da. Er hörte die Stimme Sarumans in seinem Kopf. Und sie tat ihm weh!

Gandalf schaute ihn überrascht an. Auf diese Reaktion Faramirs war er nicht gefasst gewesen.
Er beobachtete, dass der junge Mann seine Fäuste an seine Schläfen presste, die Augen geschlossen und das Gesicht schmerzvoll verzogen.
Was war passiert? Er hatte irgendetwas in ihm ausgelöst. Aber was? Und womit?
„Faramir? Was ist mit Dir?" Jetzt machte er sich Sorgen.

Dann sah er, dass Faramir sich wieder entspannte und seine Fäuste senkte.
Als er ihn ansah, sahen seine blauen Augen ganz dunkel aus. „Bitte, Gandalf, nennt mich nie mehr so! Bitte!"
Was meinte Faramir? „Ich verstehe nicht, was meinst Du?"
Wieder schloss dieser kurz seine Augen. „Nennt mich nie mehr…..junger Freund."

Es klopfte einmal kurz und Boromir erschien wieder. Er hatte einen Krug mit Milch und drei Trinkgefäße dabei.
Die drei Männer saßen noch eine ganze Weile zusammen und unterhielten sich. Die Stimmung hatte sich gebessert.
Dann sahen Gandalf und Boromir, dass Faramir müde war und sie verabschiedeten sich von ihm.
Morgen wollte Caranthir ihn gehen lassen und Gandalf hatte sich mit Faramir in den Archiven der Stadt verabredet.

Gandalf und Boromir steuerten die Zitadelle an. „Hat mein Bruder Euch etwas gesagt, warum er das gemacht hat?"
Der Zauberer schüttelte den Kopf. Seine Stimme wirkte nachdenklich.
„Aber ich habe eine seltsame Reaktion in ihm ausgelöst, als ich ihn junger Freund nannte. So habe ich ihn in all den Jahren, die ihn kenne immer genannt!"
Boromir erinnerte sich. „Saruman hatte ihn so genannt. Ja, er hatte zu ihm junger Freund gesagt."
Gandalf dachte nach. Das konnte seine Reaktion natürlich erklären, aber er glaubte nicht, dass das alles war.
Er beschloss aber, Boromir nicht zu beunruhigen, daher sagte er ihm nichts.

Der stand am nächsten Morgen vor Faramirs Tür. Er wollte ihn abholen. In seinen Händen hielt er frische Kleidung für ihn.
Er schüttelte den Gedanken an seinem Vater ab und öffnete die Tür.

Faramir hatte ihn schon erwartet.
Er sah zur Tür, als sein Bruder eintrat und er erblickte die Sachen in seiner Hand.
„Ich dachte schon, Du hättest vergessen, mir frische Kleider mitzubringen."
Boromir grinste. „Ich vergesse meinen kleinen Bruder nie und auch nicht, was er braucht."
Dann händigte er ihm die Sachen aus.
Faramir nahm sie entgegen und wechselte das weiße Leinenhemd gegen seine eigenen Kleider.
Sein Bruder schaute ihm dabei zu. Er hatte sich auf einen Stuhl gesetzt.
Jetzt grinste Faramir ihn an. „So, und jetzt will ich in die Archive gehen. Gandalf ist bestimmt schon dort!"
„Er ist direkt nach dem Frühstück dorthin gegangen."
„Wie ist eigentlich Vaters Stimmung. Ich habe ja nicht erwartet, dass er mich besuchen kommt, aber seine Stimmung würde mich schon interessieren."
Boromir überlegte kurz. Aber Faramir würde es spätestens heute Abend erfahren.
„Faramir…" wie sollte er es sagen? „Weißt Du…Naja…."
Der schaute ihn überrascht an. „Was druckst Du so herum? Nun sag schon!"
Boromir sah sehr bekümmert aus. „Es tut mir leid, aber Vater ist in keiner guten Stimmung. Er hat sich in den letzten Tagen sehr verändert. Er hat auch nicht mit Gandalf und mir gegessen, sondern alleine in seinem Arbeitszimmer!"
Faramir schaute ihm ernst ins Gesicht. „Es hat mit mir zu tun, richtig?"
„Auch Gandalf gegenüber ist er sehr abweisend…."
„Hat es auch mit mir zu tun?" Das klang jetzt schon forscher.
Boromir nickte unglücklich. „Er will Dich heute Abend sprechen…alleine…in seinem Zimmer!"
Faramir sah seinen Bruder einige Sekunden sprachlos an. „Weißt Du, was er von mir will?"
Als Antwort bekam er ein Kopfschütteln.
Dann erhob Boromir sich von seinem Stuhl. „Komm, lass Gandalf nicht warten. Und mache Dir keine Sorgen. Es kann nichts Schlimmes sein, was Vater von Dir will."
„Deine Zuversicht möchte ich gerne haben." Das hörte sich bitter an.

Aber dann verließen sie die Häuser der Heilung und nach kurzer Zeit trennten sich ihre Wege.
Boromir ging zurück in die Zitadelle und Faramir suchte die Archive auf.

Fast den ganzen Tag verbrachten Gandalf und Faramir in diesen großen, steinernen Räumen, lasen und diskutierten.
Der Zauberer bemerkte, dass der junge Mann ein wenig bedrückt wirkte. Er konnte sich vorstellen warum.
Auch er wusste, dass Denethor seinen Zweitgeborenen alleine sprechen wollte.
Am frühen Abend verließen sie die Archive und gingen zur Zitadelle. Es war Zeit für das Abendessen.

Auch an diesem Abend wollte Denethor alleine essen und ließ sich nicht blicken.

Nach dem Essen gingen Gandalf und Boromir in den Salon und Faramir suchte das Arbeitszimmer seines Vaters auf.

Vor der Tür blieb er stehen und klopfte an.
Dann hörte er die gedämpfte und barsche Aufforderung zum Eintreten. „Komm rein."
Noch einmal holte er tief Luft und dann öffnete er die Tür.
Als er den Raum betrat, die Tür hinter sich schloß und dann seinen Vater erblickte, erschrak er zutiefst.
Denethor saß hinter seinem Schreibtisch und sah ihm entgegen.
Aber was war mit ihm los? Er schien um Jahre gealtert zu sein und in seinen Augen flackerte der pure Hass.
Faramir fühlte sich unwohl. Er glaubte auch eine Spur von Wahnsinn in dem Blick seines Vaters zu erkennen.
Er besann sich auf seine Erziehung und verbeugte sich.
„Guten Abend, Vater." Dann sah er ihn wieder an.

Eine ganze Weile rührte Denethor sich nicht, er starrte seinen Sohn unbeweglich an.
Faramir wurde unsicher. „Vater? Du …..Du wolltest mich sprechen?"
Jetzt rührte Denethor sich und stand auf, er umrundete den Schreibtisch und ging auf ihn zu.
Ganz dicht vor ihm blieb er stehen. Seine kalten, grünen Augen fixierten die blauen Augen seines Sohnes.
Auch seine Stimme war kalt, aber leise. „Du wirst es mir sagen. Und wenn ich es aus Dir rausprügeln muss."
Faramir runzelte seine Stirn, aber seine Stimme klang fest. „Was willst Du aus mir rausprügeln?"
„Was hat Saruman mit Dir gemacht? Womit hat er Dich vergiftet?"
Faramirs Stimme klang jetzt auch ein wenig kälter. „Du weißt, was er mit mir gemacht hat. Er hat das gemacht, was Du wolltest!"
Denethor kam noch ein Stück näher, sie berührten sich fast. Seine Stimme war ein bösartiges Knurren. „Das ist nicht alles!"
Faramir schwieg. Sein Gesicht war ausdruckslos.
Es ging so schnell und er hatte nicht damit gerechnet. Der heftige Schlag ins Gesicht ließ ihn zur Seite taumeln, aber er fiel nicht.
„Vater, komm zu Dir! Ich bin kein kleines Kind mehr!"
Denethors Blick war ihm gefolgt. „Ich schlage Dich wann und warum es mir passt. Du bist mein Sohn."
„Vater, das bist doch nicht Du selbst. Was ist mit Dir passiert?" Er spürte, dass seinen Vater etwas gefangen hielt.
Etwas sehr Gefährliches! War es der Palantir? War es Sauron?
Er wusste nicht, wie Recht er hatte!
Drei schnelle und lange Schritte, dann war Denethor bei ihm und krallte seine Hände in die Tunika seines Sohnes.
Mit einem irren Schrei auf den Lippen stieß er ihn an die rückwärtige Wand. „Du wirst es mir sagen!"
Faramir packte die Arme seine Vaters und befreite sich.
Er wusste sich nicht anders zu helfen und schlug seinem Vaters ebenfalls ins Gesicht.
Das ließ Denethor zurück taumeln. Sein Gesicht drückte jetzt grenzenloses Staunen aus, als er seinen Sohn ansah.
Aber Faramir sah, dass dieser Wahnsinn aus seinen Augen verschwunden war.
„Faramir? Ich habe Dich geschlagen!" Jetzt klang seine Stimme bekümmert.
„Es tut mir leid, mein Sohn. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte!"
Auch Faramir wusste es nicht. „Es ist gut, Vater. Es war nicht so schlimm. Ich habe Dich ja auch geschlagen. Lass es uns vergessen."
Denethor sah ihn noch einmal kurz an. „Du kannst gehen. Gute Nacht!"

Faramir hatte die Tür schon geöffnet, als er die Stimme seines Vaters hörte. „Faramir?"
Der drehte sich um und fand den Blick seines Vaters. „Was gibt es noch?"
„Es tut mir wirklich leid. Ich wollte Dich nicht schlagen!"
„Vergiß es einfach. Gute Nacht, Vater." Damit drehte er sich um und verließ den Raum. Abermals schloss er die Tür hinter sich.
Dann blieb er stehen und atmete tief durch. Was war mit Vater passiert?
Sollte er es Boromir und Gandalf sagen. Er war unsicher.
Aber dann beschloss er, es nicht zu sagen.

Er war müde und ging in Richtung seiner Räume. Er wollte schlafen, Ruhe finden, nicht mehr darüber nachdenken…..!

Nach einer langen Zeit des Wartens, beschlossen auch Gandalf und Boromir zu Bett zu gehen.

Boromirs Weg führte ihn zwangsläufig an die Räume seines Bruders vorbei. An seiner Tür blieb er stehen und überlegte.
Sollte er nachschauen, ob Faramir schon hier war, ob er vielleicht schon schlief?
Er entschied sich dafür und legte eine Hand auf die Klinke der Tür, die ihn in sein Arbeitszimmer führen würde.
Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Dunkelheit empfing ihn. Leise ging er weiter um das Schlafzimmer zu erreichen.
Auch diese Tür öffnete er leise. Auch hier war alles dunkel. Er lauschte. Dann hörte er es.
Ruhiges und gleichmäßiges Atmen. Faramir schlief also schon.
Er konnte nicht anders und betrat den Raum. Ganz leise ging er zu dem Bett. Er kniete sich, um ihn sehen zu können.
Als seine Augen sich an das Dunkel gewöhnt hatten, sah er ihm ins Gesicht.
Er zuckte leicht zusammen, als er es sah.
Vater hat ihn geschlagen, dachte er unglücklich. Aber warum? Er wusste es nicht.
Langsam erhob er sich und verließ die Räume seines Bruders.
Er spürte das Unheil, das noch kommen würde.

Gandalf und die Brüder schauten überrascht auf, als Denethor den Speisesaal betrat.
„Guten Morgen, die Herren!" Damit nahm er seinen Platz ein und begann mit dem Frühstück.
Die anderen drei Männer grüßten ebenfalls, dann aßen auch sie weiter.
Denethor sah zu Gandalf. „Heute Abend ist das Mittsommerfest, es würde mich freuen auch Euch als Gast begrüßen zu dürfen."
Der sah ihn an und beugte kurz den Kopf. „Es wird mir eine Ehre sein, Denethor, Truchsess."
Jetzt sah Denethor abwechselnd seine Söhne an. „Von euch beiden erwarte ich eure Anwesenheit. Ich habe die reichsten und edelsten Familien eingeladen.
Darunter sind auch einige junge Frauen. Um diese werdet ihr euch kümmern." Das war ein Befehl.
Die Brüder sahen sich kurz an. Boromir grinste dabei. Das war doch Ehrensache!
Denethor sah seine Söhne noch einmal kurz an.
„Was gedenken meine Herren Söhne heute zu machen?"
Boromir sah von seinem Vater auf Faramir. „Was ist? Lust auf Schwertkampf üben?"
Im gleichen Moment wurde ihm bewusst, was er da gerade gesagt hatte! Und es tat ihm leid!
Faramir würde mit seinen verletzten Handgelenken bestimmt noch kein Schwert halten können und kämpfen erst recht nicht.
Der schluckte und warf einen kurzen Blick auf seinen Vater und sah dann seinen Bruder an.
„Boromir….ich denke….ich glaube nicht, dass…"
„Es ist gut, Bruder. Ich vergaß. Es tut mir leid!" Er war wirklich bekümmert. Wie konnte er nur!
Die Stimmung in diesem Raum war sehr bedrückend.
Das weitere Frühstück verlief auch schweigend.

Anschließend nickte Denethor ihnen zu und verschwand wieder. Er hatte noch einiges zu organisieren für das Fest.
Gandalf sah zu Faramir. „Möchtest Du mich wieder in die Archive begleiten?"
Der sah ihn einen Moment irritiert an.
„Ich komme später nach, wenn es recht ist. Ich…ich wollte noch…!" Ja, was wollte er noch?
Er schüttelte den Kopf, stand auf und verließ ebenfalls eilig den Raum.

Gandalf und Boromir sahen sich einen Moment überrascht an.
„Ich weiß, dass Dein Bruder mit etwas hadert. Er kämpft gegen etwas an." Gandalf seufzte. „Aber ich kann nicht zu ihm vordringen und sagen will er es auch nicht."
Boromir war ratlos. „Es muss mit Saruman zu tun haben. Ich sehe und spüre, dass es ihn sehr belastet."
Dann sah er den Zauberer an. „Verzeiht, wenn ich Euch jetzt alleine lasse. Aber..!"
Gandalf wedelte einmal mit seiner rechten Hand und in seinem Gesicht war ein freundliches Lächeln.
„Gehe zu ihm. Vielleicht braucht er Dich."

Boromir stand auf und verließ ebenfalls eiligst den Raum.
Er suchte Faramirs Räume auf. Aber dort war er nicht. Wo konnte er sein?
Jetzt steuerte er die Bibliothek an. Als er die große Tür geöffnet hatte, sah er ihn am Fenster stehen.
Er betrat den Raum und schloss die Tür, dann ging er auf ihn zu.
„Faramir?" Eine Reaktion bekam er nicht.
Jetzt war er bei ihm und schaute ihn an. „Was ist mit Dir? Sag es mir doch! Vielleicht kann ich Dir helfen!" Seine Stimme klang sehr eindringlich.
Faramir schaute ihn an und er klang bitter. „Du kannst mir nicht helfen."
Boromir packte ihn bei den Schultern und drehte ihn zu sich. Sein Griff war hart.
„Nein, ich kann Dir nicht helfen, wenn Du mir nicht sagst, was Dich so derart belastet. Sei doch nicht so stur!"
Faramir befreite sich aus dem Griff seines Bruders und ging ein paar Schritte rückwärts.
„Musst Du mir immer hinterher rennen? Kann ich nicht auch mal alleine sein?"
Jetzt wurde Boromir ärgerlich und seine grünen Augen blitzten ihn an.
„Also so empfindest Du es. Ich renne hinter Dir her, weil ich Dir helfen will. Weil ich mir Sorgen mache. Und Du benimmst Dich wie ein starrköpfiges Kind!"
Faramir wurde auch lauter. „Hätte ich nicht nach Isengart gemusst, wäre ich nicht in dieser Lage!"
„Was für eine Lage? So sag es doch endlich!"
Boromir sah, dass er seinen Bruder quälte, aber er wollte es wissen. Und seine Stimme war laut und scharf.
„In Edoras hast Du Dich benommen wie ein kleines Kind. Auf dem Weg nach Hause hast Du mich für das was passiert ist, verantwortlich machen wollen.
Hier unternimmst Du einen halbherzigen Selbstmordversuch!"
Er holte tief Luft und er sah die Qual in den Augen seines Bruders, aber es musste ausgesprochen werden.
„Immer bin ich auf Deine Stimmungen eingegangen. Immer habe ich Dich aufgefangen. Immer wieder war ich für Dich da!"
Faramir ging weitere Schritte rückwärts und fuhr sich durch sein Haar. Erst eine Wand stoppte ihn.
Er fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier.
„Ich wünschte, Du hättest mich nicht rechtzeitig gefunden. Dann wäre es endlich vorbei….."
Boromir ging auf ihn zu. „Was wäre endlich vorbei? Sag es mir!"
Es war ein verzweifelter Aufschrei. „Ich kann es nicht!"
Boromir erkannte, dass sie so nicht weiterkamen. Und er sah, dass sein Bruder seelisch sehr angegriffen war.
Er ging weiter auf ihn zu und jetzt war seine Stimme sanft und leise.
„Es ist gut, kleiner Bruder. Es tut mir leid. Aber so verstehe mich doch. Ich mache mir Sorgen um Dich."
Jetzt stand er vor ihm und nahm ihn in seine Arme. Es überraschte ihn, dass Faramir es zuließ.
Boromir hoffte, sie würden das Fest heute abend ohne einen Zwischenfall überstehen!
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