Greyhound - Schatten der Vergangenheit



Disclaimer:
Mir gehört (fast) nichts! Die Meisten Charaktere und anderes habe ich dem Film PotC entnommen! Und leider verdiene ich auch kein Geld mit dieser Geschichte!

Inhalt:
Jack wird von seiner Vergangenheit eingehohlt. Wird er sich dem stellen, oder weiterhin davon laufen?...Das muss leider vorerst genügen... ich weiß noch nicht genau, wie sich die Story weiter gestalten wird. (typisch moi)

Hauptpersonen:
Jack Sparrow und Will Turner! Der Rest steht noch nicht fest...

Rating:
noch immer unbedenklich... oder?

Anmerkung der Autorin:
Endlich hab ich es geschafft ein weiteres Kapitel zu fabrizieren... Überlegt selbst, wie ihr das finden sollt. *g*



Kapitel 5

„Feuer einstellen!" Der Befehl hallte klar und deutlich über den Pier hinweg. Die Soldaten gehorchten, doch keinem von ihnen war wohl dabei, als sie ihre Gewehre senkten.
"Sir wir..." Norrington hob die Hand zum Zeichen, dass der Soldat schweigen sollte. Er war an den Rand des Steges getreten und blickte hinaus auf das Meer, hinaus zur Broken Heart und vor allem, hinaus zu dem kleinen Boot, das dort gerade an der Heart angekommen war. Hinaus zu seiner Ehefrau, die vor ihm geflohen war. Er ballte die Hände zu Fäusten.

Nicht, dass es ihm wirklich um Elizabeth gegangen wäre... nein. Als er vor zwei Jahren um ihre Hand angehalten hatte, da dachte er tatsächlich noch, er würde diese junge Frau lieben, doch nun, nun war Elizabeth nicht mehr als ein Preis. Prestige für das man kämpfen musste, ein Mittel zum Zweck. Einzig und allein zu dem Zweck, den jungen Schmied oder wohl eher den jungen Piraten, denn nichts anderes sah Norrington in Turner, in die Schranken zu verweisen. Nun denn, der Pirat hatte sich seinen Schatz zurück erobert, doch behalten würde er ihn nicht!

„Macht die Huntress klar. Wir werden sie verfolgen!" „Aber Sir, die Huntress…." Norrington drehte sich zu dem Soldaten um, der gerade widersprechen wollte und starrte ihn aus kalten Augen an. „Was an meinem Befehl war so unverständlich?" Der Soldat schluckte. „Nichts, Sir." „Gut. Dann dürfte das geklärt sein. Ich warte noch immer auf mein Schiff." Der Soldat eilte davon. Norrington wandte sich wieder dem Schiff zu. „Ich werde dich kriegen. Ich werde euch beide kriegen und ihr werdet einen schönen Schmuck am Galgen abgeben. Niemals werde ich den Tag vergessen, an dem ich Jack Sparrow geschnappt habe." Murmelte der Kommodore in sich hinein.
Schritte.
„Commodore Norrington, Sir, wir... ich...!" Norrington drehte sich langsam um und lächelte den Mann an. „Colonel Rivers. Schön. Was haben sie zu berichten?" Der Mann schluckte. Der Kommodore trat neben den Anderen und legte ihm freundschaftlich den Arm um die Schulter.
„Colonel, Welche Befehle habe ich ihnen gegeben, als wir die Heart vor Anker erkannten?" Der Mann zuckte unter der Berührung ein wenig weg. Unsicher blickte er zu seinem Vorgesetzten hinüber. „Wir erhielten Befehl, auf die Heart zu gehen, und die Leute dort wegen Piratrie zu verhaften." „Gut. Waren sie auf dem Schiff?" „Ja Sir." Der Kommodore blickte den anderen aufmerksam an. „Und?" fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe. „Sir, auf dem Schiff befand sich kein Diebesgut und kein Anzeichen von Sparrow. Es segelt unter dem Kommando eines gewissen Mister Curtis und sie konnten uns Auftragspapiere vorlegen, wonach sie morgen eine Lieferung an Bord nehmen sollen. Wir konnten nichts erkennen, das auf Sparrow oder Piraterie hindeutete. Wir hatten nichts in der Hand." „Und sie haben das Schiff wieder verlassen." Es war keine Frage. Ein ersticktes „Ja Sir" war die Antwort.
Norrington ging den Pier entlang und zog denn Mann mit sich. „Das bedeutet also, sie waren auf der Broken Heart, von der wir wissen, dass sie vor 8 Monaten von Sparrow geentert wurde, haben dort mit der Besatzung geredet, einmal kurz in den Laderaum geblickt und sich dann für die Störung entschuldigt und sind mit ihren Männern wieder abgezogen:" Erneut war es keine Frage, die der Kommodore an seinen Oberst richtete. Es war eine nüchterne Feststellung. „Sie haben also das Schiff, dass sich in Sparrows Besitz befindet mit der Besatzung, die ziemlich sicher aus Sparrows Leuten besteht, einfach so in Frieden dort draußen vor Anker liegen lassen. Und obendrein haben sie die Huntress nicht startklar gemacht, obwohl ich das ebenfalls gesagt hatte und zu guter Letzt noch eine Frage, Oberst Rivers: Haben sie die Huntress streng bewacht, wie ich es befohlen hatte?" „Sir, ich hatte dort einige Männer postiert."
Ein weiterer Soldat kam herbeigeeilt. „Commodore Norrington, die Huntress... die Segel sind zerschnitten, das Steuerrad wurde abmontiert und ist verschwunden und die Kanonen wurden über Bord geworfen." Norrington schloss die Augen und holte tief Luft. „Die Egypt?" „Das Ruder ist blockiert" „Und die Cartago?" „Sir, die Cartago befindet sich noch immer in Reparatur."
Norringtons Hand glitt an seine Seite. „Haben wir irgendein Schiff, das derzeit seetüchtig ist?" fragte er in beunruhigend ruhigem Tonfall. „Nein Sir." Die Heart liegt zu weit draußen, um sie mit unseren Kanonen zu attackieren, nicht wahr." Der Soldat nickte. „Sie können gehen." Der Soldat stürzte auf der Stelle davon. Norrington hatte seine Pistole ergriffen. „Vielen Dank, Colonel Rivers. Ich habe keine weiteren Fragen an sie."
Ein Schuss fiel. Mit lautem Klatschen stürzte der Oberst vom Pier ins Wasser.
~*~ Elizabeth zuckte bei dem lauten Knall unwillkürlich zusammen. Stille hatte sich über den Hafen gelegt, als Norrington den Befehl gegeben hatte, das Feuer auf sie einzustellen. Der Schuss fiel überraschend. Sie hatten die Broken Heart erreicht und sofort wurde ihnen eine Strickleiter herunter gelassen. Jack zog die Ruder in das kleine Boot und stand auf. Er packte Will und zog ihn ebenfalls hoch. „Los, schnell an Bord. Wir müssen sehen, dass wie hier wegkommen." Zischte er dem jungen Mann zu. Will gehorchte und ergriff die wackelige Hilfe. Jack hingegen hatte sich zu Elizabeth gedreht und nahm ihr behutsam das Bündel aus dem Arm. „Das gilt auch für dich, Täubchen." Elizabeth starrte ihn kurz an, doch Jack wies mit einem Nicken in Richtung der Leiter und blickte sie ungeduldig an. Es war nicht der rechte Zeitpunkt, um Fragen zu stellen, also gehorchte auch sie und kletterte nach oben. Jack folgte ihr.

An Deck wurden sie von der Besatzung begrüßt. „Captain, ich übergebe ihnen ihr Schiff!" grinste ein hochgewachsener, muskelbepackter Mann und deutete eine Verbeugung vor Jack an. Dieser nickte kurz und meinte dann: „Danke, Curtis, aber ich bin grade verhindert. Bring uns hinaus zur Black Pearl. Du darfst das Kommando noch früh genug abgeben. „Aye! Los, ihr lahmen Ratten, kehren wir Port Royal den Rücken!" vielstimmig erklang die Zustimmung der Mannschaft. Jack wandte sich wieder an Will und Elizabeth. „Willkommen an Bord der Broken Heart, dem zweiten Schiff, meiner kleinen Piratenflotte!" grinste er den beiden entgegen. „Und jetzt..." er beugte sich zu Will hinüber. „Küss sie endlich! Ihr seid frei!" Elizabeth drängte sich eng an Wills Brust.
„Ich kann es gar nicht fassen!" Während Will grinsend Jacks ‚Befehl' nachkam, nahm die Broken Heart Fahrt auf und rasch verließen sie Port Royal. Jack war an den Bug des Schiffes getreten und starrte hinunter in die Wellen, die sich schäumend am Schiffsrumpf brachen. Dann blickte er auf das schmutzige Bündel, das er noch immer in den Armen hielt und schlug behutsam das Laken beiseite. Das Baby schlief. „Na, deine Ruhe möchte ich auch haben." Murmelte Jack und behutsam strich er über die winzige Wange. „Und was mach ich nun mit dir?" fragte er stirnrunzelnd. Das Baby wimmerte leise und gähnte dann.
~*~ „Was stehst du hier vorne und grübelst? Willst du nicht lieber hinunter und etwas essen. Junior?" Jack wischte sich geschwind mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und blickte über die Schulter zurück. „Jack, was ist los? Was beschäftigt dich? Und sag nicht, dass nur der Fahrtwind dir die Tränen in die Augen treibt." Die Stimme des Mannes war sanft und liebevoll. Jack starrte weiterhin hinaus auf das offene Meer. Es wurde bereits Nacht. Eine weitere Nacht voller Albträume, wie Jack wusste. „Jack?" Eine gewaltige Pranke lag auf seiner Schulter und der große Mann trat neben ihn. Jack lehnte sich leicht an die große Gestalt. Er mochte Fredo. Der große Mann mit der etwas dunkleren Haut war für den jungen Mann zu einem Freund, einem Vertrauten geworden. Zwar konnte ihm niemand die Vaterfigur ersetzen, die er in Captain Leo Franklin gefunden hatte, doch Fredo bildete einen neuen Bezugspunkt. Anfangs hatte auch Captain Naston sich viel um Jack gekümmert, doch er war ein verschlossener Mensch und vergrub sich mehr und mehr in seiner Arbeit.
„Ich vermisse ihn..." Jack schluckte. Liebevoll blickte Fredo auf ihn hinunter. Der zwei Meter große Hüne war schon ein furchteinflößender Anblick. „Sorgen würde ich mir machen, wenn das nicht der Fall wäre, Jack. Er war dir ein Vater, nicht wahr?" Jack nickte. „Warum, Fredo? Warum wurde die McDermot angegriffen? Wir haben nichts getan." Fredo blickte hinauf zu den wenigen Wolken, die Teile des Abendhimmels verdeckten. „Ich war nicht dabei, Jack. Ich weiß es nicht. Aber wenn das die Greyhound war... Die brauchen keinen Grund. Ich bin dem Schiff noch nie begegnet und Gott möge mich davor beschützen, dass das eines Tages passiert. Man hört nicht viel von der Greyhound, doch was man hört, ist nichts Gutes." „Ich werde das Schiff eines Tages finden und dann wird es denen Leid tun, dass sie die McDermot versenkt haben. Das ist mein einziges Ziel!" „JACK!" der junge Mann zuckte überrascht zusammen und hob den Blick. Fredo Rastero starrte ihn finster an. Dann seufzte er und beugte sich zu Jack hinunter. „Jack, versprich mir, dass du das nicht tun wirst. Es ist genug, dass Captain Naston besessen ist von dem Gedanken, die Greyhound zu finden. Leo war ein alter Freund von ihm und ihn aus dem Wasser zu fischen, hat im Gehirn des Mannes einen Schalter umgelegt. Er war vorher nicht so, Jack... Dave war früher anders. Voller Wärme und Lebensfreude. Doch seit jenem Tag, als wir dich und Leo aus dem Wasser gefischt haben, ist er besessen davon, seinen Freund zu rächen. Werde nicht wie er, Jack. Bitte nicht!" „Und was soll sonst aus mir werden? Ich habe nichts, Fredo. Keine Vergangenheit, keinen Namen. Ich habe das Seemannshandwerk von Leo und seinen Leuten gelernt, aber was soll ich nun damit anfangen?" „Werde doch Pirat!" grinste der große Mann nun. Jack zog die Augenbrauen in die Höhe. „Mach dir keine Sorgen, Jack. Du bist jung. Vorerst bleibst du ein Teil von Dave Nastons Mannschaft, an Bord der Sniper und dann sehen wir weiter. Es wird sich alles regeln."
~*~ Jack grinste. Oh, und wie sich alles geregelt hatte. Werde Pirat! Fredo Rastero hatte damals einen Scherz gemacht. Irgendwie kam Jack der Gedanke, dass er gerne wüsste, was Fredo nun sagen würde, wenn er seinen Schützling am Steuer der Black Pearl sehen könnte. Captain Jack Sparrow. Wer hätte das gedacht?
Rufe hallten über das Deck. Sie hatten die Black Pearl erreicht, die Unweit der Hafenausfahrt vor Anker lag. Jack grinste und betrachtete sein Schiff. Die Pearl war einfach ein Schmuckstück! Beschwingten Schrittes marschierte Jack über das Deck. „Will, Elizabeth, gehen wir an Bord der Pearl!" meinte er im Vorbeigehen, ergriff ein Seil und schwang hinüber zur Pearl, noch ehe jemand etwas sagen konnte.

„Anamaria, dein Schiff!" Jack deutete eine Verbeugung vor der Frau an, die ihn skeptisch betrachtete. „Hallo Jack." Murrte sie. "Ach, nun komm schon! Da drüben ist doch dein Schiff. Und weißt du was? Ich habe nicht einen Kratzer hineingemacht!" Jack deutet auf die Broken Heart. Will und Elizabeth waren nun auch herüber gekommen und standen neben Jack. „Hallo! Willkommen in der Mannschaft. Ihr habt uns ganz schöne Sorgen gemacht." Grinste Anamaria in Wills Richtung. „Na gut. Es steht mir nicht zu, hier Befehle zu erteilen. Mein Schiff liegt da drüben. Aber Jack!" Sie wandte sich um. „Sorge dafür, dass der Junge was zu Essen bekommt, er sieht furchtbar aus!" Jack grinste. „Aye!" Die junge Frau warf einen kontrollierenden Blick auf die Heart. „Kein Kratzer?" fragte sie nach. „Naja....." meinte Jack gedehnt. „Fast kein Kratzer..." Noch während sie sich umdrehte, hatte Anamaria schon die Hand gehoben und eine klatschende Ohrfeige traf Jacks Wange. „Gott, wie habe ich das vermisst!" Jack schüttelte den Kopf.
Durch den heftigen Ruck war das Baby aufgewacht und fing nun an zu schreien. Alle Augen richteten sich auf Jack. „Was ist DAS?" Anamaria kreischte fast. „Das", meinte Jack nachdenklich „ist der Haken an unserem Plan." Ein Mann kam herbeigeeilt und blickte skeptisch auf das schreiende Bündel. „Sir, es bringt Unglück ein Baby an Bord zu haben!" Jack seufzte. „Gibbs!" „Und es bringt Unglück eine Frau an Bord zu haben! Das habe ich ihnen schon so oft gesagt! Welches Unglück bringen dann erst zwei Frauen?!" „Gibbs!" Jack wurde ungeduldig. „Mit einer Frau konntest du dich zuvor auch abfinden. Anamaria wird die Pearl ohnehin gleich verlassen." „Es bringt erst recht Unglück, eine Frau zum Kapitän zu machen!" murrte der dicke Mann missmutig. „Oh Gibbs!" Jack verdrehte die Augen, griff an seine Seite und holte eine kleine Flasche hervor. „Geh und trink das Unglück aus deinen Gedanken raus!" schrie er den Mann an. „Gott! Und wie stellt man das Ding ab?" maulte er dann. Das Baby schrie noch lauter.
Anamaria grinste, Will seufzte und die restliche Mannschaft machte ziemlich verwirrte Gesichter. Elizabeth ging zu Jack und nahm ihm das Baby aus den Armen. „Gib mir das Kind, Jack." Jack seufzte erleichtert auf. „Danke, Täubchen. Anamaria, wir nehmen Kurs auf Tortuga!" „Aye!" damit ergriff die Frau ein Seil und schwang hinüber zur Broken Heart.
~*~ Das Baby schlief. Will, Elizabeth und Jack saßen unter Deck in der Kajüte des Kapitäns. Will beugte sich zu Jack vor. „Jack, wenn ihr die Broken Heart schon vor 8 Monaten geentert habt, warum habt ihr an dem Schiff nicht ein paar Veränderungen vorgenommen? Es ist doch auffällig wie ein bunter Hund!" Jack grinste. „Die Pearl ist auch alles andere als unauffällig, aber die Heart... ich hätte dem Schiff zumindest 'nen neuen Anstrich verpasst und sie umgetauft."
„Aber?" „Das lag nicht in meiner Befugnis." Meinte Jack knapp. Fragende Blicke. Jack setzte ein vielsagendes Gesicht auf. „Frauen!" flüsterte er dann in Wills Richtung. „Oh" Jack nickte. „Es ist ihr Schiff. Ich habe nichts zu melden."
Die Türe ging auf und lachend traten zwei Männer ein. Sie schleppten ein großes Steuerrad mit. „Was sollen wir damit machen, Captain?" Jack grinste. „Hm. Huntress. Schön, schön. Vielleicht brachen wir es mal als Ersatzteil. Schmirgelt den Namen ab, das muss nicht sein. Und dann lagert das Ding im Lagerraum ein." „Aye!" Damit gingen die Männer wieder. „Was war das?" Jack lachte über Elizabeths Frage. „Dir als Gemahlin des Commodore müsste der Name ‚Huntress' doch geläufig sein!" kicherte er. Elizabeth machte große Augen. „Du hast die Huntress außer Gefecht gesetzt? Den Stolz der königlichen Marine? Das beste Schiff in Port Royal?" Jack grinste und im Schein der Kerzen blitzten die goldenen Zähne auf. „Jack hat mal wieder nichts dem Zufall überlassen, nicht wahr? Das war alles geplant." Will schüttelte den Kopf. „Nein, nicht alles. Ich hatte nicht gedacht, dass ich so lange brauchen würde, um dich zu finden und ich hatte nicht wirklich erwartet, Elizabeth erst noch aus dem Haus des Commodore entführen zu müssen." Jack rieb sich nachdenklich das Kinn. „Zum Glück ist auf die Dummheit der Leute des Commodore immer noch verlass. Der Rest lief eigentlich so ziemlich nach Plan." Grinste er dann. „Die Broken Heart... das war auch Absicht, nicht wahr? Du wolltest, dass der Commodore es bemerkt." Jack setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf. „Wie kommst du darauf?" Will lächelte. „Ich kenne dich, Jack." „Sagen wir es so", meinte Jack. „Ich hatte das nicht ganz so geplant. Meine Überlegungen gingen in eine andere Richtung, aber ich hatte gehofft, dass der Commodore auf den Gedanken kommt, dass ich mich hier herumtreibe und sich siegessicher auf die Suche machen und das festhalten des Schiffes anderen überlassen würde. Er hat es mir einfach gemacht." Jack lehnte sich zurück und betrachtete die beiden jungen Menschen. „Aber warum?" fragte Will irritiert nach. „Es hätte so vieles schief laufen können. Du hättest diesen Sieg über Norrington auch einfacher und vor allem sicherer erringen können." „Natürlich. Aber ein Sieg ist eine Sache. Ein Triumph ist etwas viel besseres! Das musst du noch lernen, junger Will Turner. Norrington weiß, wer ihm wieder auf der Nase herumgetanzt ist und das wird ihn um den Verstand bringen." Zufriedenheit lag auf Jack's Gesicht. „Du und dein Ego. Eines Tages geht dein Plan nicht so einfach auf." Murrte Will. „Der Tag liegt noch in weiter Ferne." grinste Jack zurück.
„Jack, was ist mit dem Baby?" Elizabeth blickte ihn forschend an. Der Pirat sah nachdenklich hinüber zu dem Kind. „Ich konnte es nicht einfach liegen lassen." Murmelte er. „Was war dort los mit dir? Du warst völlig weggetreten." „Nichts." Fauchte Jack die junge Frau an. Überrascht zog sie die Augenbrauen in die Höhe. „Wie sieht es aus, ihr zwei? Hunger?" Beide nickten und beschlossen, die Fragen vorerst ruhen zu lassen. Doch Will war neugierig geworden. Was hatte Jack so sehr beschäftigt? Was hatte es mit dem Baby auf sich?
„Na, dann sollten wir etwas essen!" Jack stand auf. Sein Blick fiel auf Will und es versetzte ihm erneut einen Stich, als er die hagere Gestalt betrachtete.
~*~ Er war frei. Endlich war er frei! Jack konnte es nicht fassen. Doch seine Freude über die neugewonnene Freiheit war getrübt, denn im Moment lag der junge Mann am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Sein Magen rebellierte aufs Heftigste.
~*~ „Elizabeth, geh nach oben und gib Gibbs bescheid. Er soll alles vorbereiten. Heute Abend gibt es ein Festmahl. Wir kommen gleich nach." Als Will an ihm vorbei gehen wollte, hielt Jack den jungen Mann zurück. „Warte, Junge. Wann hast du das letzte Mal gegessen?" Will blickte Jack irritiert an. „Was?" Jack verdrehte die Augen. "Wie lange ist es her, dass du zum letzten Mal etwas Ordentliches gegessen hast?" „Keine Ahnung... vier, fünf Wochen, denke ich. Ich habe kein Zeitgefühl mehr. Warum?" „Setz dich!" Jacks Tonfall ließ keine Widerrede zu.
Der Pirat trat an den Tisch, nahm einen Apfel aus einer dort stehenden Obstschale und setzte sich neben Will. Mit einem Dolch fing er an, den Apfel zu schälen, das Kernhaus herauszulösen und die Frucht in kleine Stücke zu zerteilen. Gleich das erste Stück legte er vor seinen Freund auf die Tischplatte, ehe er sich wieder dem Rest der Frucht widmete. Will schaute ihm fragend zu. „Iß." Meinte Jack nur und wies auf das kleine Stück des Apfels, das er vor Will gelegt hatte. Der junge Mann nahm das Stück und biss hinein. Sein Gesicht verriet nur zu deutlich die Freude und die Überraschung. „Schmeckt hervorragend, nicht wahr?"
Will nickte und griff nach einem weiteren Stück. Jack schob seine Hand beiseite. „Vorsicht, Will. Du musst langsam essen. Gut kauen und ganz langsam. Glaub mir." Will hielt inne und schaute Jack irritiert an, der noch immer voller Inbrunst an dem Apfel herum schnitt. „Warum…" „Glaub es mir einfach, Will. Ich musste durch eine harte Schule gehen, um das herauszufinden. Die möchte ich dir nur gerne ersparen." Jack blickte Will immer noch nicht ins Gesicht, sondern starrte Gedankenverloren auf das Fruchtfleisch.
~*~ Jack litt. Die Welt um sich herum schien er nicht wahrzunehmen, seine Augen blickten in die Ferne und auf ihnen lag ein Schleier, der von den Qualen berichtete. Das wenige Essen, hastig hinunter geschlungen im Heißhunger, tat ihm nach der langen Zeit gar nicht gut. Erneut musste sich Jack übergeben, obgleich sein Magen schon lange wieder leer war. Die Schmerzen waren unerträglich. Hätte der junge Mann es nicht besser gewusst, er hätte schwören können, dass seine letzte Stunde geschlagen hatte, dass er schwer krank war und niemand ihm mehr helfen konnte. Doch das war nicht der Fall. Dennoch musste er sehen, wie er alleine weiter kam.
~*~ Will lehnte sich zurück und kaute weiter auf dem Stück Apfel herum. Er sah Jacks Blick, der ausdruckslos ins Leere starrte, sah den Gesichtsausdruck, der ein wenig verzerrt war. Erneut fragte er sich, was das alles zu bedeuten hatte, doch er scheute sich, Jack diese Frage zu stellen. Er würde es schon noch herausfinden.
Jack blickte zu ihm hinüber und Zufrieden beobachtete er, wie sein Schützling noch immer auf dem Apfel herumkaute. Mit einem Lächeln schob er Will auch den Rest des Obstes vor die Nase. „Guter Junge. Immer schön langsam. Es tut mir leid, aber zu dem Festmahl heute Abend bist du nicht eingeladen. Du kannst die Völlerei die kommenden Tage nachholen, Junge. Ich gehe jetzt zu den anderen. Stell nichts an und zerleg mir nicht mein Schiff, hörst du?" Jack grinste den jüngeren an. Will lächelte. „Ich werde auch keinen Kratzer reinmachen." Jack deutete mit dem Zeigefinger auf ihn und sah seinem Gegenüber gespielt böse ins Gesicht. „Das will ich dir auch geraten haben!" zischte er. „Nun geh schon!" Lachend schob Will Jacks Hand beiseite und sich selbst noch ein Stück Apfel in den Mund.


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Tadaaaaa! Hier hätten wir nun das nächste Chap. (Sorry, Studium hat angefangen und neben Schreiben sollt ich noch etwas studieren…) Zur Erklärung (meine Schwester hat das nämlich nicht geblickt…) auch in diesem völlig sinnlosen Kapitel befinden sich drei Rückblenden in Jacks Vergangenheit.
So. Norrington ist ein Mistkerl, Jack ein Mysterium und Will ausgehungert und dann wäre da noch das Baby… hab ich schon erwähnt, dass das Baby ein Unfall war? Wollte ich eigentlich nicht mit an Board holen. … jetzt muss ich gucken, dass ich das Kind wieder loswerde.
Ach ja, um das vorweg zu nehmen: Ab und zu ein Bier und genug Flüssigkeit sind ausreichend, um mal ein paar Wochen ohne feste Nahrung zu überleben. Es ist zwar reichlich ungesund (keine Vitamine, Mineralstoffe,…..) aber es ist möglich. Und Jack wird den guten Will schon wieder aufpäppeln! (psst. Stellt euch mal Will mit 10 Kilo weniger vor…. Geht gar nicht, gelle?!)
Würde mich wie immer über Reviews freuen!!


@Jenny65: Freut mich, dass das letzte Kap lustig war… dieses ist es wohl weniger…. Leider hat ja mein Studium wieder angefangen… da komm ich ned so doll zum schreiben. Aber ich werde mich bemühen, schnell fertig zu werden.

@Nyssa-mon: *rotwerd* Oh! Danke…. Ich bemühe mich. Ned immer einfach. Vor allem, da es zum teil ja ernsthaft ist… da kann Jack schlecht Sprüche reißen.. Irgendwer muss bei mir immer leiden. Da ich Jack zu gern mag, muss Will herhalten *g* Freut mich, dass du reviewt hast! Werde mich auch weiterhin anstrengen.

@Shelley: Ich fasse deine drei Reviews mal zusammen, ja?! Also: *g* joa.. schöner Lösungsvorschlag, aber ich mochte Norrington noch nie. Der Kerl steht auf meiner Abschussliste! Wird also kein so freundliches, schönes Ende geben wie bei dir. *teuflischgrins*
Broken Heart und Schiff besetzten hat sich nach dem Kapitel erledigt, oder?? Aber irgendwo muss ich ja immer aufhören, sonst müsste ich die komplette Story in einem durch schreiben… Danke für dein Review, es hat mir Stoff für dieses Kap geliefert!
Und noch mehr Stoff für dieses Kap. Shelley, du bist genial! *g* Ich hoffe, du bist mit meinen Erklärungen auch zufrieden. *ganzdollhoff* Ach ja. Natürlich heißt es „Bord"; aber es heißt auch „Kommodore" und nicht „Commodore", „Kapitän" und nicht „Captain" und eigentlich müsste ich streng genommen auch „Herr" schreiben und nicht „Mister". Ich halte mich bei vielen Sachen an die englischen Begriffe und dann stimmt „Board" auch wieder. Ich hoffe, mir wird das verziehen. Aber ich bin zu faul um das in jedem Chap (und wieder das englische… Kap) zu ändern und aus Gewohnheit werde ich auch weiterhin Board schreiben. Ned böse sein, bitte!

@Merry: Wenn ich nächstes mal schneller schreibe und du ned lernen musst, gibt es wieder ne Telefon-Lesestunde! *gg* Ob es immer besser wird, bleibt fraglich. Kleine Bilbo fand ja dieses Kap gar ned gut… *snif*
Huch? Wozu willst du mich denn noch zwingen?? *bibber* lass mich doch erst mal Greyhound fertig schrieben…..

@Yamica: *lol* ich bin noch immer am grübeln, wie ich das Kind loswerde! Babys haben auf hoher See nix verloren… Jack beim Windelnwechseln?? Neeeee! *g*

An alle ein großes DANKE für die lieben Reviews und dann setzt ich mich mal gleich hin und kritzle Nummer 6!! *Zunge zwischen die Zähne klemm und angespannt weiter schreib*