Greyhound - Schatten der Vergangenheit



Disclaimer:
Mir gehört (fast) nichts! Die Meisten Charaktere und anderes habe ich dem Film PotC entnommen! Und leider verdiene ich auch kein Geld mit dieser Geschichte!

Inhalt:
Jack wird von seiner Vergangenheit eingehohlt. Wird er sich dem stellen, oder weiterhin davon laufen?...Das muss leider vorerst genügen... ich weiß noch nicht genau, wie sich die Story weiter gestalten wird. (typisch moi)

Hauptpersonen:
Jack Sparrow und Will Turner! Der Rest steht noch nicht fest...

Rating:
noch immer unbedenklich... oder?

Anmerkung der Autorin:
Boah, gewöhnt euch ned daran, dass es so oft Nachschub gibt! Aber es ist schon motivierend, wenn man weiß, dass das auch wirklich jemand liest...



Kapitel 7

Will richtete sich auf dem Lager auf, doch Elizabeth war gleich bei ihm und versuchte, ihn in die Kissen zurück zu drücken. „Du hast gehört, was Jack gesagt hat, Will. Bleib liegen und schlaf." „Ich bin aber nicht müde. Ich kann jetzt nicht schlafen. Ist dir Jacks Blick aufgefallen? Irgendetwas stimmt doch nicht mit ihm. So habe ich ihn früher nie gesehen. Ich muss herausfinden…." Weiter konnte er jedoch nicht mehr sprechen, denn Elizabeth stoppte seinen Redefluss mit einem Kuss. Will war erst etwas überrascht.
Wie sehr er sie vermisst hatte, wurde ihm erst in diesem Moment bewusst. Er lächelte leicht und löste sich von ihren Lippen. „Ich liebe dich!" hauchte er ihr ins Ohr und küsste sie erneut. Entspannt ließ er sich in die Kissen sinken, mit Elizabeth im Arm.

~*~

Ein kleiner Raum mit einem alten Bett. Die Fensterläden geschlossen, die Türe verriegelt. Wie ein Gefängnis, kein Fluchtweg, kein Entrinnen.
Norrington starrte die junge Frau finster an. Noch immer weinte sie, wenn sie auch versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Grob fuhr er mit der Hand in ihre blonden Locken und zog sie an sich. „Hör auf zu weinen. Du bist eine Hure, also tu verdammt noch mal deinen Job!" Damit küsste er sie rabiat auf die zitternden Lippen und zwang sie dann in die Knie. Ihrem angewiderten und hassvollen Blick begegnete Norrington mit einem verächtlichen Lächeln und sein Griff in ihrem langen Haar wurde noch fester. Sie schluckte. Und nichts als Abscheu konnte sie dem Mann entgegenbringen.

~*~

Stille lag über dem Meer. Stille lag über den beiden Schiffen, die geisterhaft durch die Dunkelheit segelten.
Jack stand an Bord der Black Pearl und wie so oft schaute er auf den alten Kompass. Doch dann hob er den Kopf und blickte übers Wasser zum Horizont, an dem sich jetzt der erste Streifen des Morgenlichtes zeigte. Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er, wie viel zu häufig in der letzten Zeit von einer Erinnerung ergriffen und hinfort getragen wurde.

~*~

„Jack, Junge! Was machst du denn hier draußen?" Jack zog die Schultern etwas nach oben und blickte über das Deck hinweg auf die schemenhafte Gestalt. „Guten Morgen, Captain Naston." Der Mann lachte. „Na, nicht so steif, Jack. Komm her Junge. Du kommst genau im rechten Augenblick. Sieh dir das an." Jack schlich langsam näher. Wieder lachte der Kapitän. „Ich beiße dich nicht, das solltest du mittlerweile wissen, Kleiner. Du bist lange genug an Bord der Sniper. Komm her." Die große Hand des Mannes winkte ihn heran und Jack gehorchte.

Dave Naston legte seine Hand auf die Schulter des Jungen und zog ihn zu sich. Dann wies er hinaus auf das offene Meer. „Sie dir das an, Jack. Der Kampf zwischen Tag und Nacht hat begonnen!" flüsterte der Mann. Jack blickte in die Richtung und erkannte einen schmalen Streifen Licht, der die dunkle Fläche vor ihnen in zwei Teile teilte. „Es ist die Geburt eines neuen Tages, Jack. Sieh genau hin. Kein Sonnenaufgang ist wie der andere. Jeden Tag ein neues Wunder."
Jack verzog skeptisch das Gesicht. „Warum ein Wunder? Die Sonne geht jeden Tag auf… und das wird sie auch morgen wieder tun und übermorgen, und…." „Natürlich wird sie das, kleiner Jack. Das Wunder ist nicht, dass die Sonne aufgeht, das ist ein Naturgesetz. Das Wunder ist, dass wir es heute erleben dürfen. Wer kann mit Gewissheit sagen, dass wir die Sonne morgen auch aufgehen sehen? An einem einzigen Tag kann so viel geschehen, Jack. Genieße das Leben, so lange es dauert und klammere dich nicht daran, denn es ist nur eine Leihgabe und keine Selbstverständlichkeit. Eines Tages sterben wir und verlassen diese Welt. Und dann werden wir die Sonne nicht mehr aufgehen sehen."

~*~

Norrington schlug die Augen auf. Es war spät, das war ihm klar, als er merkte, dass die andere Hälfte des Bettes bereits kalt war. Sie hatte sich vermutlich schon im Morgengrauen davon geschlichen, doch das machte ihm nichts. Er hatte bekommen, was er wollte. Rasch stand der Kommodore auf und kleidete sich an. „Ein wundervoller Tag, um auf Piratenjagd zu gehen!" murmelte er, als er die Türe öffnete und ihm ein frischer Hauch ins Gesicht wehte. Norrington ging auf direktem Weg hinunter zum Pier.
„Guten Morgen, Commodore!" kam ihm bereits ein Soldat entgegen. „Es ist alles vorbereitet. Die Handwerker haben die ganze Nacht durch gearbeitet, um die Huntress wieder seetüchtig zu machen. In 2 Stunden können wir aufbrechen." Norrington blickte hinüber zu dem Schiff, an dem noch immer fleißig gewerkelt wurde und sein Mund wurde zu einem schmalen Strich. 2 Stunden? Er wollte keine Zeit mehr verlieren. „Zieht noch mehr Männer hinzu." Meinte er bestimmt. „Wir brechen in einer Stunde auf." Der Soldat wurde blass und rannte davon, ohne auf die Erlaubnis des Kommodore zu warten.

In Gedanken versunken machte sich Norrington auf den Weg zum Kerker. Er wollte schließlich nicht ins Blaue hinaus segeln. Da er das Schiff nicht direkt verfolgen konnte, hatte er vor, seinen nächsten Trumpf zu ziehen.
Der Wächter grüßte ihn und öffnete dem Vorgesetzten sofort die Türe zu den Verliesen. Norrington winkte ab, als der Mann ihn begleiten wollte und marschierte zielstrebig auf eine weitere Türe zu, die am Ende des Ganges lag. In den Zellen saßen mehrere Gefangene, die ihn ängstlich beobachteten, doch Norrington war nicht an ihnen interessiert. Ein boshaftes Grinsen lag auf seinen Lippen, als er die Türe durchschritt und zu dem hintersten Verließ gelangte.

~*~

Jack streckte sich. Sein erster Maat hatte ihn abgelöst, als der Tag angebrochen war und Jack hatte ebenfalls geschlafen. Nun war es Mittag vorbei und er kam wieder aus seiner Kajüte. Auf direktem Weg machte sich Jack auf den Weg zu Craig Hitch, seinem ersten Maat. „Wie sieht es aus Hitch?" Der Mann blickte sich um und nickte Jack zu. „Captain. Guten Morgen. Ich hoffe, ihr konntet bei dem Krach schlafen." Jack blickte seinen Maat etwas unsicher an. „Krach? Welcher Krach denn?" Sein Blick schweifte suchend durch die Gegend. Es war belebt an Bord, so wie es sein sollte, doch nichts Außergewöhnliches….
„Wo ist die Broken Heart?" Stieß Jack plötzlich hervor. Hitch blickte ruhig zu seinem Kapitän. Der Maat war etwas kleiner als Jack selbst, doch seine hagere Gestalt ließ ihn wie einen Riesen wirken, wenn man keine Vergleichsmöglichkeit hatte. „Die Heart stößt in Tortuga wieder zu uns, Captain. Ein Problem mit dem Großsegel ließ sie an Fahrt verlieren, doch Anamaria war der Meinung, dass wir nicht warten sollen."
„Rrrah! Holt das Großsegel ein! Rrah! Ein Schiff! Ein Schiff! Rrah!" Jack hob den Blick und seufzte. Der Papagei war die letzte Zeit recht ruhig gewesen, doch nun schien das Tier den versäumten Krach wettmachen zu wollen. „Aye Sir!" Jack senkte irritiert den Blick. Er war wohl doch noch nicht ganz so wach, wie er gedacht hatte. Hitch grinste. „Ich habe nichts gesagt." „Nein, aber Gedacht. Genau das habe ich gemeint. Es geht schon den ganzen Vormittag so dahin." „Oh." Jack rieb sich die schmerzenden Schläfen, während über ihm der Papagei auf einem der Masten saß und munter weiter krächzte.
Ein neues Geräusch gesellte sich zu dem Krächzen und während Jack irritiert nach der Ursache suchte, seufzte der Mann am Steuerrad resignierend. „Und der Krach." Murmelte er leise, als auch schon Gibbs herbeistürmte, das kreischende Bündel auf seinen Armen. „Captain, so geht das nicht!" Jack hob abwehrend die Hand. „Gibbs, beruhige das Kind, bitte!" Der kleine dicke Mann sah ihn mit zornesrotem Gesicht an. „Das würde ich ja gerne tun, Captain, aber Julie ist müde und der Papagei hält sie durch sein Geschrei vom Schlafen ab. Was soll ich denn da machen?" „Rum!" murmelte Jack „Rum in rauen Mengen!" Gibbs starrte ihn empört an. „Ich gebe doch dem Baby keinen Rum!" „Nicht doch. Nicht für das Kind." Gab Jack entnervt zurück. „Yo ho (@Astarothe: ich hab's gelernt! *g*) und ne Buddel voll Rrrrrum!" „Für den Papagei? Das ist auch für das Tier nicht gut, Jack!" „Für mich!" schnappte Jack ihm entgegen. „Oh… natürlich."
Gibbs hielt ihm rasch eine kleine Flasche hin und Jack nahm erst mal ein paar große Schlucke davon. „Danke, Gibbs… jetzt kann ich schon viel klarer denken." Meinte Jack mit einem Grinsen. „Mister Cotton zu mir!" schrie er über das Deck hinweg. „Und du bring die Kleine in meine Kajüte. Da ist es ziemlich ruhig. Das arme Ding braucht wirklich ihren wohlverdienten Schlaf!" meinte Jack mit einem liebevollen Blick auf das quengelnde Kind. Gibbs nickte, murmelte noch ein „Danke" und verschwand mit dem Kind unter Deck. „Hat sich eigentlich mein Täubchen schon blicken lassen?" meinte Jack mit einem grinsenden Blick zu Hitch hinüber. Der Mann grinste zurück. „Nein, Sir." „Und der Junior?" „Nein, Sir." Kam erneut die Antwort. „Braver Junge. Soll sich ruhig ausruhen. Obwohl ich das bezweifle, wenn… Ah, Mister Cotton!" mit einem grimmigen Lächeln wandte sich Jack dem Mann zu, der gerade herangetreten war.

Es kostete ihn nicht viel Überzeugungskraft, um dem Mann verständlich zu machen, dass sein Papagei bald sehr ruhig sein würde, wenn er nicht auf der Stelle den Schnabel hielt. Nun saß das Tier wieder auf der Schulter seines Herren, wo es seltsamerweise tatsächlich mustergültig ruhig sitzen blieb.
Jack klopfte Hitch auf die Schulter, und gab ihm damit zu verstehen, dass er nun das Ruder übernehmen würde. Sein Maat nickte knapp und trat beiseite. „Wir machen gute Fahrt. Vermutlich erreichen wir Tortuga schon morgen Nacht." Meinte der Mann ruhig. Jack blickte erneut aufs Meer hinaus, ehe er die Augen zu den schwarzen Segeln der Pearl wandte, die von einem starken Wind dick aufgebläht waren. „Sieht so aus." Murmelte er, ehe er seinen Maat ansah. „Danke. Du kannst dich ausruhen." Der Mann wandte sich um und wollte gerade losgehen, als Jack sich ihm erneut zuwandte. „Hitch, zuvor geh bitte zu unseren beiden Gästen und sieh nach dem Rechten. Sie werden vermutlich hungrig sein." „Aye."

„Guten Morgen, Jack!" Es waren keine fünf Minuten vergangen, seit Jack den beiden jungen Leuten seinen ersten Maat auf den Hals gehetzt hatte. Nun stand Will schon neben ihm. Jack grinste amüsiert vor sich hin. „Guten Morgen? Der Tag ist auf seinem Höhepunkt und du sagst guten Morgen? Will, wir müssen uns noch unterhalten, wann ein Pirat seinen Tag beginnt…" Will grinste. „Tu doch nicht so, Jack. Du bist selbst erst vor kurzem aufgetaucht. Hat zumindest dein Maat erzählt." „Ich werde ihn feuern." Grollte Jack leise.
Dann warf er einen abschätzenden Blick zu Will hinüber. „Gut geschlafen?" meinte er und grinste schon wieder. Will streckte sich und gähnte ausgiebig. „Ja. Wie ein Stein." Jack grinste noch breiter. „Das heißt Aye, Will. Nicht Ja. Klar soweit?" Will hob die Augenbrauen. „Ja.. Aye, Sir!" „Na geht doch." Jacks Blick ruhte auf dem Gesicht des Jüngeren und wieder grinste der Pirat, dass seine Goldzähne blitzten. „Du siehst noch immer müde aus. Ach, natürlich. Wie ein Stein! Genauso hart, wie?" Mit Genugtuung sah er die Röte auf Wills Wangen. „Ich habe wirklich gut geschlafen." Meinte der nun. Jack lachte. „Schon gut, Junior. Ich hoffe, das Täubchen hat dir nicht zu sehr zugesetzt. Wo ist sie überhaupt?" „Elizabeth wollte noch etwas anderes anziehen. Sie kommt gleich." Meinte Will und ließ den Blick über das Meer schweifen.
„Warum das denn? Hast du ihr in deinem Ungestüm das Kleid zerrissen?" Meinte Jack mit gespieltem Entsetzen. „Jack, bitte!" Und wieder tauchte eine leichte Röte in seinem Gesicht auf. Will musste wirklich lockerer werden. Jack lachte. Er genoss die Gesellschaft des jüngeren Mannes und es machte ihm sichtlich Freude, ihn zu necken. „Ruhig Blut, Junior. Du bist viel zu verkrampft!" griente er Will entgegen. „Wie willst du dich als Pirat durchschlagen können? Und auf Tortuga erst…" „Tortuga?" Will horchte auf. „Ist das unser Ziel?" Jack seufzte. „Wird Zeit, dass du wieder auf die Beine kommst, Will. Tortuga ist unser Ziel, seit wir an Bord gekommen sind." „Oh." Kam die nachdenkliche Antwort. „Wann werden wir dort ankommen?" fragte Will nach einiger Zeit nach. „Wenn die Pearl weiterhin so gute Fahrt macht, schon morgen Nacht oder am frühen Morgen." Gab Jack zurück.
„Guten Morgen, Jack! Hallo Will." Elizabeth war von hinten an Will herangetreten und umarmte ihn nun zärtlich. Dann zog sie ihn zu sich herunter und küsste ihn. Die beiden schienen die Welt um sich herum zu vergessen. Jack verdrehte die Augen. „Hallohooo! Geht unter Deck, ehe ihr hier oben noch was anstellt, was mir die Mannschaft durcheinander schmeißt!" Elizabeth löste sich von Will. „Ach, Jack! Eifersüchtig?" Damit trat sie rasch zu ihm und drückte ihm ein Küsschen auf die Wange. „Du hast mich sitzen lassen, Jackie-Captain!" flötete sie. Will und Jack starrten die junge Frau gleichermaßen entsetzt an. „Was hast du mit dem Mädel gemacht, Junge?" „Was hast du ihr gestern ins Essen gemischt, Jack?" kamen die Fragen fast gleichzeitig. Elizabeth lachte und hüpfte über die Planken in Richtung Kajüten-Türe. Will leckte sich über die Lippen.
„Wein!" meinte er dann verwundert. „Vorhin hatte sie noch keinen Wein getrunken! Ich seh' mal lieber nach, was sie treibt!" murmelte er dann und stürmte schnellen Schrittes hinter Elizabeth her.

Jack blieb stehen, wo er war. Nachdenklich wischte er sich mit der Hand über die Wange. Doch er konnte nicht leugnen, dass es ihm nicht unbedingt angenehm war, die beiden küssend neben sich stehen zu haben. Diese Eifersucht hatte aber weder mit Will noch mit Elizabeth zu tun. Vielmehr ging es um den Kuss. Ärgerlich schüttelte Jack den Kopf. Für Frauen hatte er später noch genug Zeit. Erst einmal musste er das Kind loswerden, die Vorräte aufstocken und sich endlich in ein neues Abenteuer stürzen. Es war wirklich an der Zeit, mal wieder ein Schiff zu zerlegen. Tortuga! Dort würden sich viele Probleme lösen. Jack lächelte, bei diesem Gedanken.

~*~

Norrington kam zurück. Zwei Soldaten warteten bereits an der Türe zu den Verliesen. „Bestens. Bringt den Gefangenen an Bord." „Sir?" Die Soldaten starrten ihn an und nur zu deutlich konnte man die Verwirrung in ihren Augen erkennen. „Bringt den Gefangenen aus dem Arrestverlies an Bord der Huntress." erklärte Norrington nochmals mit Nachdruck. „Aber Sir, …" „Seit wann muss ich jeden Befehl dreimal geben, ehe er einmal ausgeführt wird?" meinte der Kommodore mit schneidender Stimme. Der Soldat schien noch etwas sagen zu wollen, doch er blieb stumm und nickte nur. Die beiden Männer drängten sich an ihm vorbei zur Zelle. Norrington kehrte dem Geschehen den Rücken und mit einem kurzen Nicken zum Kerkermeister verließ er das Gefängnis.
Draußen angelangt wandte er sich erneut Richtung Hafen, doch dann entschied er sich doch anders und ging noch mal zurück zu den Häusern am Rande der kleinen Stadt. Ihre Abfahrt hatte sich ohnehin wieder verzögert. Obwohl die Männer wirklich ihr Bestes gaben, hatten sie noch ein winziges Leck im Rumpf des Schiffes entdeckt, das ihnen zur Gefahr werden konnte, wenn sie das Problem ignorierten. Nun denn. Jack Sparrow würde sich sicher fühlen, in seinem Piratennest und Norrington war sich gewiss, dass er den Piraten dieses Mal erwischen würde, weil dieser eben nicht damit rechnete. Je sicherer sich Sparrow fühlte, desto besser.
Ein amüsiertes Grinsen umspielte seine Lippen, als er den Weg entlang schritt. Welch ein herrlicher Tag!

~*~

Will kam bald darauf zurück und gesellte sich wieder zu Jack. Erwartungsvoll blickte er den Piraten an. „Na? Reichlich gegessen?" Will runzelte nachdenklich die Stirn. „Kommt darauf an, was du unter reichlich verstehst. Ich habe mehr gegessen, als die letzten 4 Monate bei einer Mahlzeit, aber ich hätte wohl noch mehr essen können." Jack lachte. „Langsam, Will. Übertreib es nicht. Du musst auf deine schlanke Linie achten, sonst schubst dich dein Täubchen nämlich bald von der Bettkante." Meinte Jack mit gespieltem Ernst und wartete dann gespannt auf Wills Reaktion.
Doch dieses Mal wurde dieser nicht rot, sondern fing an, an seinem Gürtel herumzuspielen. Ehe Jack recht hinblickte, hatte der junge Mann schon den Gürtel abgelegt und Weste und das Hemd geöffnet. Nachdenklich blickte er an sich herunter und meinte dann schmunzelnd: „Ich denke, vorerst muss ich mir da keine Gedanken machen." Kopfschüttelnd warf Jack einen Blick auf den Oberkörper des Anderen. Was er sah, erschreckte ihn zutiefst. Unter der schrecklich blassen Haut stand jeder einzelne Knochen hervor. Die Rippen waren tatsächlich deutlich zu sehen. Auch an Muskeln hatte Will einiges verloren. Er war schrecklich dürr geworden. „Junge, junge… Es tut mir leid." Murmelte Jack.
Will blickte überrascht auf. „Hm? Was tut dir leid? Das ist doch nicht deine Schuld, Jack." Meinte er leise. Jack seufzte. „Das kommt eben dabei raus, wenn man nicht auf ältere Leute hört." Meinte er plötzlich im Schulmeistertonfall. Will lachte, als er an das Gespräch zurückdachte, das sie damals, vor scheinbar unendlich langer Zeit geführt hatten. Er hätte wohl wirklich auf Jack hören sollen, anstatt an seinem alten Leben in Port Royal festzuhalten.

„Sag mal, wo hast du deine Süße gelassen?" meinte Jack plötzlich, als Will seine Kleidung wieder ordnete. „Im Weinkeller." Meinte der gelassen. „Sie sollte sich ihren Durst für Tortuga aufsparen, da gibt es weit besseren Wein, als die paar Fässer, die wir hier an Bord lagern haben." Meinte Jack. „Ich glaube nicht, dass sie sich dreinreden lässt, Jack. Ach, Gibbs hat übrigens gemeint, ich solle dir bescheid geben, dass er bei dem Mädchen bleibt. Er hat Angst, dass sie bei dem Geschaukel vom Bett fällt, wenn er nicht auf sie aufpasst." Will grinste, während Jack kurz mit den Augen rollte und dann gleichgültig die Schultern zuckte.

Stille trat ein. Irgendwann wurde es Will zu dumm. „Jack, gib mir eine Aufgabe. Lass mich irgendetwas tun, ja!" Der Pirat sah ihn kurz an und meinte dann: „Deine Aufgabe ist es, auf dein Mädchen zu achten, dass sie mir nicht den ganzen Wein wegsäuft. Das Zeug ist teuer." Will gab ein genervtes „haha" von sich und trat dann vor Jack.
„Jack, ich meine es ernst. Ich will nicht hier an Bord herumstehen und Passagier spielen. Du weißt, ich kann mit Schiffen umgehen!" Jack lächelte. „Ich meine es auch ernst, Will. Ich habe genügend Männer. Morgen erreichen wir Tortuga. Ich weiß, dass du nicht ganz dumm bist im Umgang mit Schiffen, auch wenn du noch viel zu lernen hast. Aber nicht heute, Junge. Bis wir in Tortuga ankommen genießt du hier so eine Art Sonderstatus. Niemand sieht in dir einen Passagier. Aber komm erst mal wieder auf die Beine, ehe du dich ins Zeug legst, okay? Tu mir den Gefallen, Junior."
Will schnaubte. „Gut, dann geh ich jetzt zu meinem Mädchen und besaufe mich mit deinem teueren Wein. Da stehe ich wenigstens nicht im Weg herum." Meinte er dann mit einem etwas gehässigen Tonfall und wandte sich um. „Will!"

Will ignorierte Jack einfach. Sonderstatus! Er wollte Pirat sein, wenn er schon an Bord der Pearl war!

Tatsächlich begab er sich unter Deck zu Elizabeth, die ihn freudig glucksend empfing. Will seufzte. „Welchen Sinn hat es denn, dass du dich betrinkst, Liebes?" Sie sah ihn aus großen Augen an. „Isch hab jest seit 8 Monaten nüschts mehr getrunkn!" nuschelte sie schließlich. „mecker nicht, sondern hol dir auch'n wein!" Damit hielt sie ihm einen Krug unter die Nase. Will zog die Augenbrauen in die Höhe und nahm einen ordentlichen Schluck. Scheinbar war er nicht der einzige, der unter Norrington gelitten hatte. „Auscherdem müschn wir feiern!" nuschelte Elizabeth ihm noch ins Ohr.
Nun gut. Zum Feiern gab es wahrlich genug Gründe.

~*~

Norrington schritt eilig über den Pier zur Huntress. Sein Nahen war bereits bemerkt und vielstimmig an Deck verkündet worden. Doch er war nicht allein. Mit gemischten Gefühlen beobachteten die Soldaten, wie der Kommodore in Begleitung einer weiteren Person das Schiff betrat. Doch getraute sich niemand, zu protestieren. Der Kommodore war in letzter Zeit nicht gut zu sprechen, deshalb sagten die Leute lieber gar nichts mehr.
„Nun denn. Stechen wir endlich in See!" meinte Norrington und grinste über die Schulter zu dem Gefangenen, der sichtlich verängstigt und in Ketten an Bord stand. „Kurs auf Tortuga!"
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Tja, so kann es gehen… diese Kapitel trug ursprünglich den Namen Tortuga… haha! Ich habe mich beim Schreiben mal wieder gar fürchterlichst verzettelt, die haben ja Tortuga noch nicht mal gesichtet!!
BTW: Verzeiht, wenn der zeitliche Rahmen nicht so ganz hinhaut… ich habe keine Ahnung, wie lange unser lieber Jack brachen müsste, um von Port Royal nach Tortuga zu gelangen… *schäm*
Was noch… ? Hm. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitelchen wieder... hab mich bemüht! Und für alle, die immer aufs „schnell schreiben" pochen… Dieses Kapitel entstand trotz Wochenendseminar und an nur einem Abend! *auf die Finger pust*
Tja, das erklärt auch meinen Schreibstil, oder? *ggg*

Wer noch immer durchblickt bei meinem wilden Geschreibsel, bitte melden! *guckt sich suchend um* ;o)

@Minui: Danke für dein Lob, ich hoffe, ich höre mal wieder was von dir *g* Joa, der Will hat's nicht leicht bei mir... Gemein, ich weiß. Aber wenn du eh gerne mitleidest... *ggg*

@Pearl: *lol* Du hast nicht alles gelesen?? Hast du dann irgendwo mittendrin angefangen? Oder meinst du die Reviews? *grübel* Danke für dein Lob und ich hoffe mal, du liest die anderen Kaps noch, ich hab nämlich die dumme Angewohnheit, die Story ganz gerne auch mal von hinten nach vorne aufzurollen!

@Astarothe: Yo ho! hab es gelernt (das beweißt dieses Kap *gg*) Ich danke dir für deinen langen und ausführlichen Kommentar. Wie die Story weitergehen wird und ob es doch noch Anzüglichkeiten und Action geben wird, weiß ich noch nicht, aber ich hoffe mal, es gelingt mir, ein geeignetes Maß dafür zu finden. Ich freue mich auf jedes Review, auch wenn es mal etwas dauert und danke dir, dass du meine Geschichte so genau verfolgst.

@Elle: Dankeschön. Wer hier wen auf Trab hält, weiß ich auch noch nicht so ganz... aber Reviews sind furchtbar motivierend... ich tippe wie ne bekloppte. *g* Hoffe, ich höre mal wieder was von dir!

@Shelley: *sigh* weil ich zu faul bin, das in jedem Kap zu editieren. *schäm* ich werde es in der nächsten Geschichte besser machen, okay?!
Jupp, ich weiß, das kam mir auch schon in den Sinn. Wenn du mir nen Tipp geben kannst, was ich sonst so auf die Schnelle machen soll mit dem kleinen, dann bin ich dafür dankbar.
Hehe. Danke... das hat mir gefehlt. Werde den Oberst natürlich noch editieren.
Nope, keine Slash, sorry.
Geduld, liebes, ich werde das große Geheimnis um Frau und Baby und warum und wieso noch lüften. Es dauert eben etwas.
Will wird noch einige Zeit zu kämpfen haben. Aber ich bring ihn nicht um und er wird glücklich alt werden *g*
Tja, das nächste Kap ist auch schon wieder am Start... *schreibwütig ist* Bis bald, hoffe ich mal!