Greyhound - Schatten der Vergangenheit



Disclaimer:
Mir gehört (fast) nichts! Die Meisten Charaktere und anderes habe ich dem Film PotC entnommen! Und leider verdiene ich auch kein Geld mit dieser Geschichte!

Inhalt:
Jack wird von seiner Vergangenheit eingehohlt. Wird er sich dem stellen, oder weiterhin davon laufen? Außerdem hat Jack Will und Elizabeth mit an Board - doch Norrington gibt nicht auf. Hartnäckig verfolgt er seinen Feind. ... Mehr verrate ich einfach nicht!

Hauptpersonen:
Jack, Will, Elizabeth, Anamaria, Norrington, Jana,... jede Menge Leute!

Rating:
R!! Dieses Kap fällt wieder aus der Rolle, aber dieses mal ned wegen der Gewalt... *hüstel*

Anmerkung der Autorin:
Das neue Kapitel gibt es ja fast schon zu bald! Viel Spaß beim Lesen. ich hoffe, ihr meldet euch dann fleißig, wie es euch gefallen hat!



Kapitel 14

Die Broken Heart machte gute Fahrt. Das Schiff schien nahezu über das aufgepeitschte Wasser zu fliegen und der Wind war mit ihnen. Irgendwie musste ein Gott erbarmen mit ihnen haben. Anamaria stand am Steuer ihres Schiffes, die Augen starr geradeaus gerichtet, die Lippen fest zusammen gepresst. Norrington war ein verdammter Mistkerl. Ihre Heimat hatte er nahezu dem Erdboden gleich gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste hatte er Hunderte von Menschen dahin gemetzelt und dafür würde er büßen. Jack zu retten war natürlich nicht unwichtig, doch in erster Linie wollte sie Norrington erwischen.
„Und wie sieht unser Plan aus?" Curtis war hinter sie getreten. Anamaria spannte die Muskeln in ihren Schultern. „Es gibt noch keinen." Schnappte sie zurück. Der Mann trat einen Schritt nach vorne und stand nun neben ihr. „Kein Plan? Keine Idee? Wir sollen also einfach so in den Hafen von Port Royal segeln, dort anlegen und sagen: ‚Gebt uns Jack Sparrow zurück'? Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein!" Anamaria blickte ihn nicht an. „Dann strengt eure Gehirne mal schön an. Ich bin für jeden Vorschlag zu haben. Wenn bis zu unserer Ankunft im Hafen von Port Royal noch immer kein Plan entstanden ist, dann haben wir eben keinen." Gab sie zurück.
Aufmerksam musterte der Mann die Frau neben sich. Das war so gar nicht ihre Art. „Das kann unmöglich dein Ernst sein! Das ist Selbstmord!" „Mach einen besseren Vorschlag! Norrington verdient den Tod und wir müssen..." eine Hand lag auf ihrer Schulter. „Überstürzte Aktionen dieser Art stehen dir nicht, Captain. Bitte sei vernünftig. Wenn die Mannschaft rausbekommt, dass du sie in den Tod führen willst, werden sie meutern. Das kannst du dir doch denken, oder? Bitte!" Anamaria schüttelte seine Hand ab. „Ich kann nicht." Stieß sie hervor. „Ich kann nicht herumsitzen und abwarten, ich muss etwas tun."
Die Hand lag erneut auf ihrer Schulter zog sie vom Steuerrad weg. Curtis drehte die Frau zu sich herum und versuchte, ihr in die Augen zu sehen, doch sie wich seinem Blick aus. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen und hielt den Blick gesenkt. Es war dem ersten Maat nicht einmal möglich, ihr Gesicht zu sehen, geschweige denn ihre Augen. Er fühlte jedoch, wie sie die Schultern unter seinen Händen noch stärker verkrampfte, spürte den Widerstand, den sie ihm entgegensetzte, als er sie etwas näher ziehen wollte. Seine Hand glitt zu ihrem Kinn und er drückte es leicht nach oben. Sie wehrte sich.
„Anamaria?" „Lass los. Ich muss das Schiff auf Kurs halten." Gab sie zischend zurück. „Was ist los mit dir?" Endlich schien sie ihren Kampf aufzugeben. Sie blickte nach oben, zu dem viel größeren Mann und mit einigem Entsetzen sah dieser die Tränen auf ihrem Gesicht. Er kannte sie nun schon so lange, doch noch nie hatte er solch weibliche Schwäche an ihr gesehen. Ein Captain weinte nicht! „Was ist?" zischte sie. „Ich bin eben auch nur eine Frau." Curtis musste unwillkürlich lächeln. „Hätte nie gedacht, dass du das jemals zugeben würdest!" scherzte er. „Wegen Jack? Wegen Tortuga? Sag es mir, und ich versuche, dir zu helfen." Bat er sie freundlich. Anamaria wand sich aus seinem lockeren Griff heraus. „Ich muss das Schiff auf Kurs halten." Erwiderte sie abermals. „Dann werd ich jetzt mal jemanden holen, der das für dich erledigt und du redest dann endlich mit mir. Verstanden?" Sie schwieg und biss die Zähne aufeinander.
Curtis wandte sich von ihr ab und sah sich kurz um. Einige wandten den Blick nun wieder von den beiden ab und zurück zu ihrer Arbeit. Hitch war ebenfalls an Bord gekommen und genau diesen Mann winkte Curtis nun heran. „Du übernimmst das Steuer. Der Captain und ich müssen das weitere Vorgehen besprechen." Erklärte er dem Mann. Hitch nickte knapp und trat an das Steuerrad, das Anamaria nun tatsächlich abgab. Ohne weitere Worte zu wechseln folgte die Frau ihrem ersten Maat durch die Türe in die Kapitänskajüte der Broken Heart.

Drinnen angekommen, ließ sie sich auf das Bett sinken und senkte erneut den Blick. „Also? Nun musst du nicht länger das Schiff auf Kurs halten und du hast alle Zeit der Welt, um mir endlich zu erzählen, was mit dir los ist." Abwartende blickte Curtis, der im Raum stand zu seinem Captain hinüber und verschränkte die Arme vor der Brust. Es war offensichtlich, dass er nicht gehen würde, ehe er ein paar richtig gute Antworten erhielt.
„Es wird mir einfach nur zu viel." Gab die Frau schließlich zu. „Die Geschichten über die Greyhound, die Tatsache, dass sie vermutlich wieder zurück ist, Tortuga zerstört, Jack in Gefangenschaft und niemand weiß, ob er nicht schon am Galgen baumelt, wenn wir Port Royal endlich erreichen... ich meine, das ganze Leben scheint momentan aus der Bahn zu geraten. Ich habe keine Ahnung, wo ich damit beginnen kann, es wieder zu ordnen." Ihre Stimme versagte den Dienst. „Ich kann einfach nicht mehr." Langsam trat Curtis näher.
„Jack ist vermutlich tot, ehe wir den Hafen erreichen." Sie schluckte schwer. „Er bedeutet dir viel, nicht wahr? Du kannst Jack trotz allem verdammt gut leiden und der Gedanke, dass er sterben könnte..." Sie nickte nur.

~*~

Anamaria saß in einer der zahlreichen Kneipen auf Tortuga. Ihre Männerkleidung hielt so manches betrunkene Raubein davon ab, sie anzusprechen oder gar anzufassen, obgleich unter dem weiten Hemd und der altmodischen Hose eine hübsche junge Frau verborgen lag. Es war ihr ganz recht so. Sie wollte ohnehin ihre Ruhe. Doch Ruhe war ihr heute wohl nicht vergönnt.
Die Türe zur Kneipe wurde geöffnet und herein trat ein Mann. Pirat in seinem ganzen Auftreten. Er schien betrunken zu sein, denn er torkelte ordentlich. Eine Standardausgabe eines Piraten, dachte Anamaria. Laut, betrunken, schmuddelig. Und doch hatte der Kerl etwas an sich, was sie irritierte, ihre Aufmerksamkeit zu ihm lenkte, es ihr unmöglich machte, den Blick wieder auf ihren Wein zu richten. Er war jung, verdammt jung und hübsch noch dazu. Sie schätzte ihn auf gerade einmal 25 Jahre – wobei er ja dann immer noch älter war als sie selbst, doch er trug einen Hut, der erkennen ließ, dass er ein Kapitän war und er wurde begleitet von einer handvoll gestandener Männer, die alle auf seinen Befehl achteten.
Der Mann blickte herüber und ihre Augen trafen sich. Keiner von beiden schenkte dem anderen ein Lächeln, anstatt dessen, maßen sie sich mit Blicken und keiner wollte nachgeben und wegsehen. Er war also ein Kämpfer, aber das war sie auch. Und wenn sie es geschickt anstellte, würde er auf dem Boden liegen und ihr anerkennend entgegenschleudern, dass sie gewonnen hatte. Das Grinsen, dass sich auf ihre Lippen stehlen wollte, hielt Anamaria jedoch zurück.
Eine Handbewegung von ihm, brachte seine Männer zum schweigen, die sich dann auch gleich einen Platz an einem der runden Tische suchten. Stolzen Schrittes kam er auf sie zu, die jüngere Frau noch immer mit blicken messend und blieb an ihrem Tisch stehen. „Ein neues Gesicht. Ich habe euch bisher noch nie hier gesehen." Meinte er schließlich. „Ich euch auch nicht und das mag einiges heißen, denn ich bin des Öfteren hier." Gab sie zurück. „Wer von uns beiden ist nun also das neue Gesicht?" Er nickte leicht. „Schlagfertig seid ihr, das muss ich schon sagen. Doch seid ihr auch in anderen Bereichen so einfallsreich?" Das Blitzen seiner Augen verriet nur zu genau, an welche Bereiche er gerade dachte. „Das kommt ganz darauf an, ob ihr mir Anlass zum Einfallsreichtum gebt, oder mich einfach nur langweilt." Antwortete Anamaria mit einem unschuldigen Augenaufschlag. Es war eine klare Herausforderung. „Langeweile habe ich noch nie bereitet." Gab er in übertrieben freundlichem Tonfall zurück. „Ach, wirklich nicht?" Sie lächelte leicht. „Dann sagt mir euren Namen, Pirat. Wenn ihr gut seid, werde ich euren Namen kennen."
Langsam schüttelte er den Kopf. „In den Genuss meiner Gesellschaft kommen nur wenige Damen." Gab er schließlich zurück. „Ich bin keine männliche Hure und suche mir meine Begleitung gut aus." „Wie schön für euch." Schnappte Anamaria zurück. Dieser verdammte Mistkerl hatte sie also tatsächlich ausgebootet. Er lächelte ein zufriedenes Lächeln und sie hasste ihn dafür, denn er wirkte in diesem Moment nahezu unwiderstehlich auf sie und das schlimmste war: Er wusste es! „Ihr habt ein hübsches Gesicht, Lady, doch tragt ihr eure Gedanken immer so offen zur Schau?" meinte er auf einmal in verschwörerischem Tonfall. „Nun, wenn ihr schon so gut in meinem Gesicht lesen könnt, dann sagt mir, werter Herr, was ich denn denke." Erwiderte sie dieses mal.
Er kam näher. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander, während er wieder zu sprechen anfing. Sie blickte in diese wunderschönen Augen und glaubte, darin ertrinken zu müssen. „Euch würde brennend interessieren, ob dieser Pirat, der hier vor euch steht nur dumme Sprüche klopft oder ob hinter seinen vielen Worten auch ein Fünkchen Wahrheit steckt." Sein Atem strich über ihre Lippen und entgegen ihrer Befürchtung, stank er nicht nach Schnaps und Zigarren. Ganz im Gegenteil, eine ungewohnte Frische ging von ihm aus und umfing sie. Die Berührung, auch wenn es nur ein sanfter Luftzug auf ihren Lippen war, jagte ihr einen kleinen Schauer über den Rücken. „Ihr versteht euch gut auf euer Handwerk." Stieß sie mühsam hervor. „Versteht ihr euch auf jedes Handwerk so gut?" Erneut lächelte er. „Wollt ihr meine Künste prüfen?" er hauchte die Frage eher, als dass er sprach.
Anamaria schluckte abermals. Gott, was war der Kerl eingebildet! Und eben diese Tatsache faszinierte sie so sehr. „Ich warne euch! Ich prüfe sehr kritisch. Womöglich hole ich euch von eurem hohen Ross herunter, ehe ihr recht wisst, wie euch geschieht." Antwortete sie schließlich selbstsicher. „Gut. Mit einer halbherzigen Prüfung wäre ich auch nicht zufrieden!" gab er grinsend zurück. „Darf ich jetzt euren Namen erfahren, Herr Pirat?"
„Wozu?" wieder eine Gegenfrage. Und er kam noch ein Stückchen näher. „Ist denn mein Name so wichtig?" es war nur noch ein leises Flüstern, das an ihr Ohr drang und die Menschen um sie herum hatte sie längst schon vergessen. Es gab nur noch diesen faszinierenden Mann und sie selbst.
„Nur fürs Protokoll." Erwiderte sie und zwang sich selbst zu einem Lächeln. Verdammt! Konnte der Kerl nicht endlich mit seinem Namen herausrücken? „Meinen Namen erfahrt ihr, NACH der eingehenden Prüfung meiner Künste." Und ehe sie sich versah, spürte sie seine Lippen auf ihren.
Ein kurzer Kuss, ein sanfter Hauch auf ihre Lippen, nicht mehr. Schon löste er sich wieder von ihr und richtete sich auf. Sein forschender Blick lag auf ihrem Gesicht. Er streckte ihr die Hand entgegen und ohne nachzudenken, griff Anamaria danach und ließ sich auf die Füße ziehen. „Wenn ihr mir wohl folgen würdet." Meinte er leise. Und sie folgte ihm.

Protest brandete in ihrem Innersten auf. Sie war Anamaria, eine junge Frau, die sich nicht von jedem x-beliebigen Kerl abschleppen ließ, eine Frau, die sich nicht vom Charme der Männer einhüllen ließ und die selbst aussuchte, mit wem sie auf ein Zimmer ging und mit wem nicht. Sie war schlagfertig und sie war es gewohnt, raubeinige Widerlinge abzuwimmeln. Was also tat sie hier gerade? Sie ließ sich von einem dahergelaufenen Piraten abschleppen, dessen Namen sie noch nicht einmal kannte, von einem Mann, der ihr den Schneid abkaufen konnte und das war selten der Fall. Das konnte sie doch eigentlich nicht zulassen!
Dieses Gasthaus war wie jedes andere. Im oberen Stockwerk fanden sich zahlreiche Räume für Gelegenheiten wie diese. Zimmermädchen liefen ständig herum und sorgten dafür, dass jeder der Gäste ein einigermaßen ordentliches Zimmer vorfand. Dennoch war es eigentlich ekelhaft. Noch nie hatte sie diese Räumlichkeiten genutzt. Aber es gab immer ein erstes Mal. Warum zum Henker vertraute sie diesem wildfremden Mann eigentlich?

Er zog sie mit sich in einen dieser Räume und schloss hinter ihnen die Türe. Ohne ein Wort drehte er sich zu Anamaria um und rückte ihr auf, ein Lächeln auf den Lippen. Sie hatte die Türe im Rücken und blickte ihm abwartend entgegen. „Nun denn. Lasst uns..." seine Lippen erstickten ihre Worte.
Dieses mal war es kein zarter Hauch, sondern ein richtiger Kuss und es gefiel ihr. Der Pirat löste sich von ihren Lippen und wanderte küssend ihren Hals hinunter. Der 3-Tage-Bart kratzte dabei sanft über ihre empfindliche Haut und jagte ihr erneut einen kleinen Schauer über den Rücken. Sie grub ihre Hand in die dunklen Haare des Mannes und schloss ergeben die Lider. Seine Finger glitten ihren Körper hinab und flink öffnete er den Gürtel, der Hose und Hemd hielt. Der Saum ihres Hemdes wurde nach oben geschoben, als seine Hände darunter wanderten und er ihre Taille umfasste, um sie ein wenig von der Türe wegzuziehen. Seine Hände waren rau und schwielig, die Hände eines richtigen Seemannes und hart arbeitenden Menschen. Doch sie mochte dieses Gefühl, sie mochte diese rauen Seemannshände. Noch während Anamaria in diesem Gedanken gefangen war, trennten sich seine Lippen von ihrer Haut.
Den Hemdsaum weiter nach oben schiebend, um ihr schließlich das störende Kleidungsstück über den Kopf zu streifen, wanderte nun sein Blick über ihren Oberkörper. Er lächelte. „Ich habe soeben einen wahren Schatz gefunden." Flüsterte er, eine Augenbraue anerkennend nach oben gezogen. Anamaria fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Sie kam sich vor, wie ein kleines Schulmädchen, das gerade eine gute Note erhalten hatte. Erneut fühlte sie seine Lippen an ihrer Haut, seine Hände strichen sanft über ihre Brust, als er sie leicht in die Schulter biss.
Jetzt war es Anamaria, die an seiner Kleidung zog und die Gürtelschnalle öffnete. Flink entblößte sie seinen Oberkörper und strich mit der Hand über die Muskeln an Brust und Bauch, die auf ihre Berührung mit kurzer Anspannung reagierten. Erneut wanderten seine Lippen ihren Körper hinab, erreichten ihre rechte Brust. Ein sanftes Saugen an dieser empfindlichen Stelle entlockte Anamaria ein flüchtiges Seufzen, doch sie hatte sich noch immer im Griff. Genugtuung brandete in ihr auf. Sie würde ihn nicht so leicht die Oberhand gewinnen lassen. Da musste sich der junge Mann schon etwas mehr anstrengen, wenn er sie beeindrucken wollte. Sie konnte sich beherrschen...
... bis er sie biss. Erschrocken schrie Anamaria auf, während ihr Körper – entgegen aller Vernunft – dem seinen entgegenschoss und sich ihre Fingernägel kraftvoll in seine Haut gruben. Er lachte leise und leckte über die misshandelte Brustwarze während er zugleich die Verschnürung ihrer Hose löste. Anamaria atmete schwer, während der derbe Stoff zu Boden glitt. Ihre Gefühle hatten sich noch nicht so ganz beruhigt und erst jetzt merkte sie, dass sie sich noch immer in sein Fleisch krallte und lockerte ihren Griff. Erneut lächelte er amüsiert und nahe an ihrem Ohr flüsterte er in sehr verschwörerischen Tonfall: „Danke, aber du wirst den Halt diese Nacht noch ein paar mal in Anspruch nehmen. Nur keine Rücksicht. Die paar Schrammen verheilen schnell."
Sie wollte ihm gerne eine Antwort entgegenschleudern, doch das wusste der eingebildete Mistkerl zu verhindern. Seine nackte Haut rieb an ihrer, als er sie mit seinem Körper gegen die Wand drückte und sie leidenschaftlich küsste. Wie er sich so schnell von seiner Hose befreit hatte, wusste Anamaria nicht und es war ihr jetzt auch egal. Hitze strömte durch ihren Körper, ihr Verstand schaltete sich aus. Das Bett wäre der jungen Frau jetzt sehr willkommen gewesen, denn sie fühlte sich mit einem mal so schwach auf den Beinen, dass sie glaubte, gleich in seinen Armen zusammen zu brechen, doch der Pirat hatte scheinbar kein Interesse an dem weichen Bett. Stattdessen hob er sie ein wenig hoch und nagelte ihren bebenden Körper scheinbar zwischen sich und der Wand fest. Tatsächlich suchte sie nach Halt und krallte sich erneut in seine Schultern. Ihre Beine schlangen sich scheinbar von selbst um seinen Körper, pressten ihre Lenden fest an seine. Sie stöhnte leise auf.

[...]

Starke Arme umfingen sie in sanftem Griff. Anamaria kuschelte sich in seine Arme und blickte hinauf in sein lächelndes Gesicht. Dummerweise hatte der eingebildete Pirat recht behalten. Seine Schultern und sein Rücken waren übersäht mit Kratzern und tiefen Schrammen, verursacht von ihren Fingernägeln. Sie musste wohl zugeben, dass sie diese Nacht nicht bereute. Ganz im Gegenteil. „Du schuldest mir noch etwas." Flüsterte sie leise. Er zog eine Augenbraue nach oben und grinste. „Hast wohl noch nicht genug, eh? Was soll ich dir denn schulden?" Sie lachte und klopfte spielerisch mit der Faust auf seine Brust. „Deinen Namen." Antwortete sie. Der junge Mann seufzte und spielte in ihren Haaren. „Sparrow." Gab er schließlich zurück. "Captain Jack Sparrow."
"Captain Jack Sparrow." Wiederholte Anamaria leise. "Du wurdest geprüft und für gut befunden." Er lachte.

~*~

Anamaria lächelte. Sie hatte damals viel Zeit mit Jack verbracht. Sehr viel Zeit. Sie waren lange zusammen gewesen. Curtis, der nun erneut auf sie einredete, holte die Frau aus ihren Gedanken und zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Die Greyhound... das sind Geschichten und niemand weiß, ob sie echt sind, ob es sich wirklich um ein seltsames Piratenschiff, oder nicht einfach nur um dumme Zufälle handelt!" Seine Stimme klang fest und sicher, doch in Wahrheit war Curtis selbst nicht sicher, ob es das Schiff nicht doch gab... für Zufälle waren es ein bisschen zu viele in letzter Zeit. Anamaria blickte auf. Ihre Augen blitzten und ihre Lippen bildeten einen schmalen Strich. „Du hast ja keine Ahnung. Das Schiff ist echt! Vielleicht werden die Geschichten ausgeschmückt, aber dieses verdammte Piratenschiff, das Tod und Zerstörung über die Meere bringt, das gibt es!" Sie schloss die Augen und es schien, als würde sie in Gedanken wieder an einen anderen Ort, eine weit entfernte Zeit gehen.

~*~

Er träumte wieder und es waren keine guten Träume, das wusste Anamaria schon lange. Nacht für Nacht, wenn sie gemeinsam im Bett lagen, wenn Jack schon schlief und sie noch wach lag und grübelte, ihn beobachtete, erkannte die junge Frau, wie finstere Träume den Piraten neben ihr heimsuchten. Unruhig zuckten dann seine Lider über den sich hastig bewegenden Augen, seine Hände, zu Fäusten geballt, zuckten. Bisweilen schlug er auch aus, so als müsse er jemanden vertreiben. Anspannung zeigte sich in seinem Gesicht und in jedem einzelnen Muskel. Und manchmal, ja, manchmal redete er auch im Schlaf, doch sie verstand ihn nicht. Anamaria wusste nicht, was sie tut konnte. Oft schon hatte sie versucht, ihn aufzuwecken, doch seine Träume ließen Jack nicht los. Sie hatte versucht, mit ihm darüber zu reden, doch Jack leugnete die nächtlichen Albträume, es gehe ihm gut, meinte er dann nur. Sie hatte auch schon versucht, ihn zu beruhigen, doch blaue Flecken, wenn er sich heftig gegen jede Berührung sträubte und wehrte, waren das einzige Resultat ihrer zahlreichen Versuche. Was nur quälte ihn so sehr? Es tat Anamaria in der Seele weh, zusehen zu müssen, wie Jack litt, doch sie konnte ihm nicht helfen. Also setzte sie sich auf und beobachtete ihn, was sonst blieb ihr denn schon übrig?
Dieses mal jedoch war es noch schrecklicher als sonst. Jacks Unruhe wurde dermaßen schlimm, dass Anamaria fürchtete, er würde sich selbst verletzen, wenn er nicht bald damit aufhörte, um sich zu schlagen. Die weiche Decke hatte er schon lange abgeworfen, in wildem Drehen und Treten. Es ängstigte sie. Anamaria kannte jede einzelne Narbe auf seiner Haut, doch sie kannte keine einzige Narbe auf seiner Seele. „Was geschieht mir dir, Jack? Was tun sie dir an? Wer quält dich so sehr?" flüsterte sie leise, Tränen der Verzweiflung in den Augen.
Plötzlich wurde Jack ruhig. Völlig ruhig. Er regte sich nicht mehr, er schien nicht mal mehr zu atmen.
War es zuvor schon beängstigend gewesen, ihn zu beobachten, jetzt bekam Anamaria wirklich Panik. Sie schob sich näher an ihn heran und begutachtete ihn kritisch. Jack lag da wie tot. „Jack? Jack, was ist los!?" Die junge Frau beugte sich über ihn und berührte leicht seine Wange. Ehe sie recht begriff, was passierte, wurde Anamaria schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.

„Anamaria? Liebes, wach bitte auf! Mein Gott... es ... es tut mir so leid!" Anamaria schlug die Augen auf und blickte in das besorgte Gesicht von Jack. „Was..." doch sie verstummte sofort wieder. Schmerz zuckte durch ihren Körper. Schmerz, der von ihrer linken Gesichtshälfte ausging und sich unaufhaltsam durch jeden Muskel ziehen wollte. „sch!... bleib liegen... beweg dich nicht. Ich bin gleich zurück!" flüsterte er hastig und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sie hörte das Klappen der Türe. „Jack?" doch erneut ließ sie der Schmerz verstummen. Anamaria schloss die Augen. Was war passiert? Doch sie konnte es sich schon vorstellen. Dieser verdammte Idiot!
Das Bett gab unter seinem Gewicht nach, als sich Jack wieder zu ihr setzte und etwas kaltes an ihrem Gesicht ließ Anamaria aus ihren Gedanken hochschrecken. Abermals blickte sie in sein Gesicht, wie er sie aufmerksam musterte, ihr jedoch nicht in die Augen sah, angespannt auf der Unterlippe kauend, ängstlich. Sie musste ein wenig schmunzeln. Der große Captain Jack Sparrow machte sich Sorgen um sie! Wie süß!
Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. War das ihr Blut? Das war doch nicht möglich! Erst jetzt bemerkte sie, was das kalte Gefühl auf ihrem Gesicht verursachte. Sie würgte und wandte den Kopf ab. „Ich weiß. Tut mir leid, etwas anderes habe ich so schnell nicht gefunden. Aber das Fleisch ist kalt und verhindert, dass dein Gesicht zu sehr anschwillt. Bitte vergib mir. Ich wollte das nicht. Ehrlich!" Wie könnte sie diesen Augen eine Bitte abschlagen? Außerdem hatte er ihr den Schlag im Schlaf verpasst, natürlich hatte Jack nicht gewollt, dass sie K.O. ging. Anamaria lächelte, auch wenn es weh tat. „Ich weiß." Flüsterte sie und legte ihre Hand auf seine. Sie nahm im das Stück Fleisch ab, das er zur Kühlung auf die malträtierte Stelle gelegt hatte und drückte es selbst auf die Haut. Endlich richtete sie sich auf, gestützt von Jack, der sie immer noch ängstlich anblickte. Trotz allem musste Anamaria lachen. „Schau mich nicht an, wie ein junger Hund beim ersten Gewitter seines Lebens!" grinste sie. „Ich lebe ja noch." „Du wirst mich umbringen, wenn du morgen in den Spiegel schaust." Meinte Jack langsam. „Ja, das werde ich vermutlich." Gab sie scherzhaft zurück. „Es sei denn, du hinderst mich daran, in den Spiegel zu sehen." Jack strich ihr eine Haarsträhne hinter das rechte Ohr und blickte sie liebevoll an. „Das ist unverzeihlich... wie konnte das nur passieren?" murmelte er, mehr zu sich selbst, als zu ihr.
Anamaria griff nach seinem Kinn und drückte seinen Kopf ein wenig nach oben, so dass er ihr wieder ins Gesicht sah. „Erzählst du mir jetzt endlich, was du Nachts immer träumst? Sieh es als Gegenleistung, als Entschädigung für den Kinnhaken. Aber mach endlich den Mund auf Jack. Ich sehe doch, dass du Nacht für Nacht von schrecklichen Träumen heimgesucht wirst!" flüsterte sie bestimmt. Jack biss sich erneut auf die Unterlippe. „Keine Träume." Flüsterte er leise. „Keine Träume." Wiederholte Jack und schüttelte den Kopf, seine braunen Augen glitzerten von unterdrückten Tränen, im Schein der Kerze, die neben dem Bett auf dem kleinen Tischchen brannte. „Was dann?" fragte Anamaria leise nach. „Erinnerungen!" stieß er hervor, ehe er aufsprang und förmlich aus dem Zimmer fliehen wollte.
„JACK!" schrie sie ihm mit fester Stimme nach. „Bleib stehen!" Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Jack, der die Türe bereits geöffnet hatte, zögerte. „Mach die Türe zu!" Wieder ein Befehl, er gehorchte. „Und jetzt komm her!" Jack schüttelte den Kopf. Anamaria sah, dass seine Schultern zuckten. Er weinte. „Komm her, Jack. Bitte." Ihre Stimme hatte jetzt einen völlig anderen Klang. Weich und liebevoll, so als spräche sie zu einem kleinen Kind. „Komm."
Nach kurzem zögern drehte sich Jack tatsächlich um und ging zurück zum Bett. Sie klopfte auf die Matratze neben sich. „Setz dich zu mir." Bat sie. Jack atmete noch einmal tief durch und ließ sich dann schließlich wieder auf das Bett sinken. „Erzähl mir, was dich quält, Jack. Bitte. Vielleicht hilft es dir, darüber zu reden." Er schüttelte den Kopf. „Darüber zu reden bedeutet, darüber nachzudenken.... ich will nicht daran denken, ich will mich nicht erinnern." Stieß er mit zitternder Stimme hervor. „Aber du erinnerst dich jede Nacht. Du kannst nicht vergessen, was geschehen ist, also erzähle es mir. Vielleicht hilft es ja doch?" Jack schien kurz darüber nachzudenken und schließlich nickte er schwach.

So fing er an, zu erzählen. Er berichtete von seiner Jugend, von der Gefangenschaft, seinem Leben in den Klauen von Duncan Blackrose und seinen finsteren Männern, von den Schlägen, der Arbeit, den vielen Toten, der Misshandlung und den grässlichen Nächten, wenn die Männer angetrunken zu seiner Zelle hinuntertorkelten, um ihn zu vergewaltigen. Von den beiden vorangegangenen Zusammenstößen mit dem Schiff, das eigentlich keinen Namen hatte, jedoch unter dem Namen „Greyhound" bekannt geworden war. Alles, was er für lange Zeit tief in seinem Innersten verbarrikadiert hatte, brach hervor und Jack lag am Ende in Anamarias Armen und weinte.
Anamaria war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Zum Einen war sich erschüttert, nahezu geschockt, dass der Mann, der jetzt in ihren Armen lag, wie ein kleines Kind und weinte, bis er keine Tränen mehr übrig hatte, solche Schrecknisse erleben musste, zum Anderen stieg mit diesem Moment ihre Bewunderung für Jack. Trotz allem war er ein selbstbewusster junger Kapitän voller Lebensfreude und Humor, niemals hätte sie solche düsteren Zeiten in seiner Vergangenheit vermutet.
„Dann sind die Geschichten tatsächlich wahr, die man überall vernimmt. Ein Piratenschiff, das Tod und Verderben über jedes Schiff bringt, dass ihm vor die Kanonen gerät, grundlos mordend. Mein Gott... ich dachte das wären nur überzogene Phantasien alter Piraten und Seemänner!" Anamaria war geschockt. „Nein." Murmelte Jack, noch immer unter Tränen. „Sie sind wahr."

~*~

„Anamaria? Alles in Ordnung?" Sie blickte auf und lächelte Curtis leicht an. „Ja. Alles in Ordnung. Nur ein paar Erinnerungen..." sie schwieg einen Augenblick. Curtis legte den Kopf schief und blickte sie skeptisch an. „Aha?" meinte er nur. Anamaria stand auf und schritt in dem engen Raum auf und ab. „Curtis..." „Ja?" „Halt die Klappe und hör zu!" fauchte die junge Frau ihren ersten Maat an. Er nickte und schwieg.
„Jack und ich .... wir waren zusammen... vor langer Zeit." Keine Reaktion. „Wir haben uns getrennt und jeder ist seinen Weg gegangen, ich dachte es wäre vorbei und eigentlich ist es das auch.... aber .... der Gedanke..... ich meine, ich mag ihn noch immer..... ach, verdammt! Wir waren so lange zusammen,... ich fürchte, ich habe mich selbst belogen, ich liebe den Mistkerl immer noch..... es ist nur.... es geht einfach nicht..... aber die Vorstellung... Jack, am Galgen,.... tot.... ich.... ich....." Anamaria stapfte noch immer durch den Raum und stammelte vor sich hin. Curtis fing sie schließlich ab. „Langsam, Captain." Meinte er freundlich. „Ganz ruhig erst mal. Also: Du und Jack, ihr wart ein Paar, ihr habt euch getrennt, du dachtest es wäre vorbei, aber du liebst ihn immer noch. Der Gedanke, dass ihm etwas passieren könnte..." „... Hat mich um den Verstand gebracht. Es tut mir leid. Es war dumm von mir, euch und das Schiff nach Port Royal in die Gefahr zu schicken, weil es persönliche Gründe sind." Fiel ihm Anamaria ins Wort.
Curtis nickte bedächtig und Anamaria sah insgeheim schon ihr Schiff davon fahren, während sie auf einer einsamen Insel stand und ihnen hinterher blickte. Doch der Mann fing nur an zu lächeln, was die Frau nun doch gänzlich irritierte. „Das ist wohl wahr." Begann er nun zu erklären. „Aber du hast es selbst früh genug erkannt. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, Captain. Wir alle wollen Norrington eins auswischen, der vermutlich hinter diesem Angriff auf Tortuga steckt und wir alle haben durchaus Interesse daran, Jack noch mal lebendig zu Gesicht bekommen, aber wir brauchen einen Plan, wenn wir das schaffen wollen. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, ansonsten sind wir alle geliefert. Du scheinst mir wieder bei klarem Verstand zu sein, also werde ich dir das Kommando über die Broken Heart sicherlich nicht nehmen. Sie ist dein Schiff und so soll es auch bleiben!" Anamaria starrte den Mann an, der jedoch nur abwinkte. „Lassen wir es dabei bewenden. Aber... eine Frage hätte ich doch noch. Warum habt ihr euch getrennt? Du musst es mir natürlich nicht erzählen!" warf er sofort noch ein.
Anamaria lachte ein wenig. „Ach, es gab keinen Grund und doch Tausende, es schien uns beiden das beste und dennoch wussten wir wohl auch beide, dass wir nicht so einfach voneinander lassen konnten. Wir waren uns einfach zu ähnlich, oftmals gab es streit und beizeiten flogen nahezu die Fetzen. Zugleich waren wir verrückt nacheinander, wir konnten nicht voneinander lassen..." sie unterbrach sich und blickte Curtis an. „Entschuldige, ich langweile dich sicherlich." Er schüttelte schweigend den Kopf und Anamaria setzte sich wieder auf ihr Bett.
„Es war schlimm mit uns. Einen gab es nicht mehr ohne den anderen und wir sorgten für jede Menge Trubel und Wirbel. Ärger war unser zweiter Name und es war einfach herrlich. Eines Tages mussten wir dann feststellen, dass wir Gefahr liefen, die Welt um uns völlig zu vergessen, es war, als existierten nur noch Jack und ich, als gäbe es sonst niemanden. Wir drohten in einer Welt zu verschwinden, die nur in unserer Phantasie lebte, den Kontakt zur Realität völlig zu verlieren. Wir schwebten Monate um Monate im siebten Himmel und irgendwann wurden wir von dort heruntergeholt. Ein finsterer Kerl überfiel uns mitten auf der Straße und wir begriffen es erst, als sein Messer bereits mit Jacks und meinem Blut besudelt war. Kannst du dir das vorstellen? Er stürmte auf uns zu, mit dem Messer in der Hand und schrie uns an, wir sollten unser Geld hergeben.... und wir..... wir haben ihn einfach nicht registriert, ihn ignoriert. Das hat den Räuber natürlich wütend gemacht und er verletzte uns beide, ehe wir endlich so weit in die Wirklichkeit zurückkehren konnten, dass es uns möglich war, uns seiner zu erwehren. An dem Tag haben wir dann beschlossen, dass es für unser beider Gesundheit besser wäre, das ganze möglichst schnell zu beenden und am nächsten Morgen.... war Jack verschwunden."
Anamaria schwieg. Curtis zog die Augenbrauen in die Höhe und musterte sie aufmerksam. „Das klingt wie eine Geschichte, aber niemals wie das wahre Leben." Murmelte er schließlich. Anamaria lachte leise. Es war aber das wahre Leben. Das waren die Monate, die Jahre, die Jack und ich in trauter Zweisamkeit verbrachten. Tja, so kann es gehen. Genug jetzt. Wir haben zur Genüge in der Vergangenheit gewühlt! Es wird Zeit, an die Zukunft zu denken, und das bedeutet, dass wir uns endlich einen Plan zurechtlegen müssen, wie wir Jacks Hals aus der Schlinge ziehen können!"

~*~

Es raschelte hinter ihr. Elizabeth drehte sich geschwind um, sie zitterte. Der Mann, Hermit trat zwischen den Bäumen hervor und kam auf sie zu, ein zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht. War es ein Fehler gewesen, dass sie doch hier gewartet hatte? Hätte sie nicht doch lieber verschwinden sollen, fliehen von dem Mann, von dem sie nichts wusste? Nein, dachte Elizabeth. Ich brauche Antworten und diese Antworten kann er mir womöglich geben. „Wie ich sehe, hat eure Neugierde gesiegt, Lady." Er lächelte freundlich. Setzen wir uns doch, essen ein wenig und ihr könnt mir die Fragen stellen, die auf eurer Seele brennen.
Es war warm und trocken und so setzten sie sich einfach ins Gras. „Wie komme ich hier her?" fragte Elizabeth. „Ich habe euch hier hoch getragen." Antwortete der Mann. „Warum?" „Weil es meine Pflicht war." Elizabeth starrte ihn an. Sehr aufgeschlossen war der Kerl ja nun nicht.
„Ihr habt zuvor schon von Schuldigkeit gesprochen. Schuldigkeit, wem gegenüber? Warum eure Pflicht?" hakte sie nun nach. „Ich war es Laurene schuldig!" „Laurene? Aber das macht doch keinen Sinn, ich meine..." „Oh, das macht Sinn, Lady. Laurene hat mir vor etlichen Jahren geholfen. Wir kennen uns recht gut, möchte ich sagen, haben viel Zeit miteinander verbracht. Sie hat mich hier oben oft besucht, hat mir zu Anfangs geholfen, als ich nicht wusste, wohin, als ich ein niemand war, ohne Obdach. Es war meine Pflicht, ihr zu helfen." „Aber wo ist sie dann? Es scheint mir nicht, dass ihr Laurene geholfen habt, wenn ihr mich hier hoch getragen habt." „Doch, das habe ich, denn sie bat mich, auf euch acht zu geben. Sie wollte sichergehen, dass euch nichts passiert. Ich war zufällig unten in der Stadt, als die Schiffe ihr Feuer eröffneten. Wir trafen zufällig aufeinander und sie rang mir das Versprechen ab, auf euch aufzupassen. Sie ist dann weiter in Richtung Hafen gegangen und ich musste sie ziehen lassen. Als sie zurück kam, war ich ebenfalls in der Nähe des kleinen Hauses. Den Mann, der die Türe kurz darauf aufriss und herumschrie, dass er irgendwen gefunden hatte, habe ich mit einem kurzen Schlag ins Genick zum Schweigen gebracht und euch dann aus der Gefahrenzone fortgeschafft."
Elizabeth starrte ihn an. „Und was ist mit Laurene?" fragte sie mit belegter Stimme. Er schüttelte den Kopf. „Ich konnte nur eine von euch beiden tragen und mein Auftrag lautete ganz klar, euch außer Gefahr zu bringen, Lady." Er senkte den Blick. „Ist sie...." „Ich weiß es nicht." Murmelte er leise. „Bislang konnte ich sie auch noch nicht finden."

Schweigen lag über dem kleinen Häuschen und der Wiese. „Ihr... Ihr habt gesagt, sie half euch, als ihr nicht wusstet, wohin. Woher seid ihr? Wer seid ihr? Ihr müsst doch eine Vergangenheit haben." Er lächelte. „Natürlich habe ich eine Vergangenheit. Und zu eurer Frage, woher ich komme, ich kam aus dem Meer!" antwortete er leichthin. „Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder? Erzählt ihr mir etwas Genaueres, oder wollt ihr weiterhin ein Mysterium bleiben?" lächelte Elizabeth. „Gerne werde ich euch genaueres erzählen. Wir haben ja alle Zeit der Welt."
Elizabeth war so Neugierig, zu erfahren, wem sie gegenüber saß, dass sie darüber hinaus völlig vergaß, dass sie nichts von Jack und Will wusste. Er fing an zu erzählen. Und mit jedem Wort, das über seine Lippen kam, weiteten sich Elizabeths Augen vor Überraschung.

~*~

Mit lautem Krachen schloss sich erneut eine Türe in Jacks Rücken. Mit einem amüsierten Lächeln dachte Jack, dass es in letzter Zeit aber viele Türen in seiner Umgebung gab, die sich krachend schlossen. Die Soldaten verließen den Kerker und Jack hockte sich mal wieder in den Dreck auf dem Boden. Es war ja ohnehin schon egal. Ihm stellte sich nun nur noch die Frage, wie er dem Galgen entkommen konnte, denn für den Tod, so fand er, war er doch noch immer ein wenig zu jung.

~*~

Port Royal, das Haus des Governeurs. Will und Jana wurden durch die Gänge geführt, hinter Norrington her. Will sah sich um. Ja, vor langer Zeit, so schien es ihm, war er hier noch ein gerne gesehener Gast und das würde er wieder sein. Er war eben nicht zum Pirat-sein geschaffen.
Eine Türe schwang auf und Norrington, zwei seiner Soldaten und Will und Jana betraten das Büro des Governeurs. „Commodore Norrington! Ihr seid zurück, wie schön! Und ihr habt gewiss einige gute Nachrichten für mich, nicht wahr, alter Freund?" begrüßte der Governeur den Commodore. Norrington verbeugte sich. „Nicht alle Nachrichten sind positiv, Governeur Swann. Doch lasst mich berichten." Sein Tonfall war sehr passend zu dem traurigen Anlass gewählt. Norrington verstand sich auf sein Handwerk.
„Governeur, mit Stolz kann ich euch berichten, dass sich der berühmtberüchtigte Captain Jack Sparrow in unserer Obhut befindet. Es ist uns gelungen, den Verbrecher Dingfest zu machen. Wie ihr selbst sehen könnt, haben wir auch das Kind retten können." Fuhr Norrington fort und deutete auf Jana, die wie auf Kommando einen Schritt nach vorne machte, einen vollendeten Hofknicks darbot und freudestrahlend verkündete, dass sie so dankbar und glücklich sei, ihre Tochter wieder zu haben, und dass Norrington ein so großartiger Mann sei, habe er doch ihr Kind gerettet. Die Aussage, die sie machen sollte, hatte Norrington ihr noch an Bord der Huntress verkündet mit Betonung darauf, dass er sie belohnen würde, wenn sie ihre Sache gut machte, und dass die Strafe grässlich sein würde, wenn sie einen Fehler machte.
„Des weiteren ist es uns gelungen, einen folgeschweren Angriff auf Tortuga vorzunehmen. Wir wissen jetzt wo die Bucht liegt und können durchaus mit einer kleinen Flotte den allvernichtenden Schlag gegen die Piraten führen. Dieses mal gelang es uns bereist, viele Schiffe zu zerstören, den Hafen fast in Schutt und Asche zu legen und auch einen Teil der Stadt zu beschädigen. Bald wird die Piratenmetropole Tortuga nur noch in den Erinnerungen der Gefangenen existieren."
Der Governeur applaudierte. „Wundervoll, Commodore! Ich wusste, auf sie ist verlass. Das sieht mir sehr nach einer Beförderung für sie aus. Ihre Frau wird das sehr freuen. Wo ist meine Tochter, mein Freund? Und was gedenken wir mit dem hier anzustellen?" Sein Finger deutete auf Will, der unbewegt noch immer dort stand, wo er zum stehen gekommen war. „Doch sagt mir noch etwas, Norrington: Warum so traurig? Das sieht mir doch sehr nach einem Sieg aus. Weshalb ist eure Stimmung so gedrückt?" hakte der Gouverneur von Port Royal nach.
Norrington kniete nieder. „Ich habe schlechte Nachricht für euch, Governeur Swann." Begann er. „Eure Tochter, meine geliebte Frau, viel den Kämpfen gegen die Piraterie zum Opfer. Es tut mir leid, euch dies mitteilen zu müssen, doch sie ist tot." Der Governeur wich zurück und plumpste schwer atmend auf seinen Stuhl. „Nein... das... niemals... das kann nicht wahr sein...." stammelte er ungläubig vor sich hin. „Es tut mir leid." Erwiderte Norrington mit gesenktem Blick. „Wie konnte das passieren?" „Sie wurde erschossen, weil sie in den Straßen Tortugas zwischen die Fronten geriet. Ich weiß es ist kein Trost, aber sie musste nicht leiden... sie hatte keine Schmerzen."
Jana schickte einen Seitenblick zu Will, der scheinbar unbewegt neben ihr stand, doch sie merkte wohl, dass es ihn nicht völlig unbewegt ließ, denn seine Hand zitterte und er hatte ein leichtes Glänzen in den Augen, dass auf Tränen hindeutete.
„Ich.... es..... nein..... DU! Du bist schuld! Du hast meine Tochter ermordet, weil du sie nicht haben konntest! Du hast mich ausgenützt, seit du hier nach Port Royal gekommen bist! Verdammter Mistkerl! Mörder!" brauste der Governeur plötzlich auf und wollte sich auf Will stürzen. „Nein, Governeur Swann, es tut mir leid, doch William Turner trägt keine Schuld daran. Lasst ihn kurz berichten und ihr werdet verstehen, was ich damit meine." Forderte Norrington.
Der dicke Mann nickte langsam. „Weil ihr mich darum bittet. So soll er eine Chance erhalten." „Ich danke euch, Sir." Will trat vor und gab seine Aussage zum Besten. Fehlerfrei und ohne einmal rot zu werden, obgleich alles erstunken und erlogen war. Jana merkte, dass sie anfing, den jungen Mann dafür zu hassen. Wie konnte er Jack so in den Rücken fallen? Ihn verraten?

~*~

Schritte. Jack lag auf dem Boden und blickte hinauf zu dem kleinen Fenster, durch das die Sonne hereinschien. Wie spät es wohl war? Die Türe, die zu den Verließen führte, wurde geöffnet. Erneut klangen die Schritte hohl durch den Gang an sein Ohr. Stechschritt, also Soldaten. Tja, wie spät mochte es wohl sein.... Der Schlüssel drehte sich im Schloss und die Türe wurde aufgestoßen. „Aufstehen!" murrte der Soldat. Jack hob den Kopf und grinste ihnen entgegen. „Schon Zeit zum sterben?" meinte er leichthin. „Einen Moment noch.. ich muss mich noch ein bisschen frisch machen. Das müsst ihr verstehen!" erklärte er dann, als er aufstand.
Drei Soldaten stürzten sich nahezu auf ihn. „Klappe halten und mitkommen, verdammt!" herrschte ihn einer der drei an. Wieder einmal umschlossen die klobigen Handschellen seine Handgelenke mit festem Griff. „Ach, ich habe meinen Lieblingsschmuck schon fast vermisst!" erklärte Jack und betrachtete das Eisen. Grob wurde er von den Soldaten aus der Zelle gestoßen. „Hey, ich kann schon noch gehen. So schwach bin ich noch nicht auf den Beinen." Maulte Jack und rappelte sich hoch, ehe die Soldaten auf die Idee kamen, ihn an den Haaren auf die Beine zu zerren.
„Hat es denn der Henker so eilig?" fragte Jack amüsiert nach. „Also, ich nicht... aber das interessiert ja keinen. Ich meine, ich habe das an Bord schon erklärt, dass ich..." „Klappe halten!" schrie ihn der Soldat neben ihm an. „Der Galgen wartet noch länger auf dich. Doch jetzt kommst du erst mal an den Pranger und das Volk wartet nicht gerne!"
Pranger? Das war ja ganz was neues. Seit wann wurden Piraten an den Pranger gestellt, ehe sie gehängt wurden? Jack zog die Augenbrauen in die Höhe. Na, dann eben erst der Pranger, dachte er. Ist auch nicht recht viel besser.

Das Eisen wurde von Holz ersetzt, doch war dies keineswegs besser. Ein schweres Schloss hielt die beiden Teile des hölzernen Prangers zusammen und so stand Jack nun in gebeugter Haltung mitten auf dem Marktplatz, Hals und Handgelenke von dem hölzernen Gerät umschlossen. Eine völlig neue Erfahrung für ihn. Jack lächelte leicht in sich hinein. Man lernte eben nie aus. Die Soldaten gingen. Alle bis auf einen, der in der Nähe des Prangers blieb, um zu überwachen, dass niemand dem Piraten half.
Der Marktplatz war ungewöhnlich still. Hie und da wurde sein Name geflüstert. Jack musste lächeln. Vor zwei Jahren hatten sie ihn schon einmal hängen wollen und seine Flucht damals hatte für jede Menge Aufruhr gesorgt und auch für jede Menge Sympathien, die ihm und Will von der armen Bevölkerung entgegen gebracht wurde. Für sie waren die beiden Helden und das merkte man auch jetzt, denn niemand getraute sich, ihn zu schlagen, zu bewerfen oder zu bespucken, wie man es mit den Menschen am Pranger zu tun pflegte. Doch Jack wusste, dass Norrington noch einen Trumpf im Ärmel haben musste, denn schließlich hatte der liebe kleine William ihn sorgfältig darauf hingewiesen, dass Jack als Märtyrer enden würde, wenn man nicht zuvor seinen Ruf und sein Ansehen bei der niederen Bevölkerung zerschlug. Was also, mochte noch passieren.

„Ihr alle kennt seinen Namen, nicht wahr?" Jack versuchte, aufzusehen, doch das Holz um seinen Hals machte ihm diese Bewegung unmöglich. Hatte er sich gerade getäuscht? „Jack Sparrow!" „Captain Jack Sparrow!" knurrte Jack. Dass sich das niemand merken konnte?! „Jack Sparrow steht hier wegen zahlreicher Verbrechen am Pranger!" das war eindeutig Norringtons Stimme, also hatte sich Jack zuvor doch verhört. „Er wird angeklagt, eine junge Frau ihres Kindes beraubt zu haben, er wird der Entführung des jungen Waffenschmiedes William Turner und meiner Frau Elizabeth Norrington, der Tochter des Gouverneurs von Port Royal bezichtigt."
Ach, er hatte Will also entführt! Und das Baby natürlich auch! Armer gepeinigter Will! Reißt ihn der böse Jack aus seinem schönen Leben... Jacks Sarkasmus kannte keine Grenzen mehr. „Die ganzen alten Verbrechen, derer er noch angeklagt ist, muss ich wohl nicht darlegen, nicht wahr? Des weiteren sind wir überzeugt davon, dass er den Tod von Elizabeth mitverschuldet hat, durch seine sinnlose Entführung." Ein Raunen ging durch die Menge. „Lüge!" schrie eine Frau irgendwo weiter hinten, zu Jacks Rechten. „Wir wissen, dass es nicht wahr ist!" schrie jemand anderes vor ihm. Jack lächelte. Ja, er war bekannt und beliebt. Kluge Menschen! Ließen sich nicht so einfach verschaukeln. Die Menge wurde unruhig. Immer mehr Leute bezichtigten Norrington der Lüge.
„Mein Herz blutet, wenn ich eure Gesichter sehe." Fing nun jemand anderes an und mit einem Raunen wurde die Menge schließlich leiser. „Denn wie ich, seid ihr ihm auf den Leim gegangen. Ihr kennt mich genau." Also hatte Jack sich zuvor doch nicht geirrt. Das war Wills Stimme, eindeutig. „Ja, ihr kennt mich. William Turner ist mein Name. Ich war ein Freund dieses Mannes, doch das ist lange her, denn Jack hat mich verraten!" Ein bestürztes Aufraunen erklang erneut. Jack ballte die Fäuste. Was würde der Knabe jetzt wohl erzählen? Eine Lüge um die andere vermutlich.
„Ich will euch nur kurz berichten, was vor wenigen Tagen hier geschah. Nachts, als ich bereits schlief, hat mich dieser Pirat überfallen. Mit dem Messer an der Kehle musste ich ihm versprechen, mich ruhig zu verhalten und ihm zur Flucht zu verhelfen. Er erzählte mir seinen Plan. Die Tochter des Gouverneurs wollte er entführen um ihn dann zu erpressen. Und da sie zugleich die Frau des Commodore war, hatte er auch gegen ihn ein wirksames Druckmittel. So sehr es mir auch widerstrebte, um mein Leben zu retten, musste ich mich auf seine Seite stellen. Ich rühme mich dessen nicht, doch ich überlegte die ganze Zeit fieberhaft, wie ich das verhindern könnte!" Entsetzen. Pures Entsetzen spiegelte sich auf den Gesichtern derer wieder, die Jack sehen konnte, wenn er den Kopf ein wenig drehte. Sie glaubten William diesen Mist tatsächlich!
„Gemeinsam entführten wir Elizabeth und flohen zum Hafen, wo bereits ein Schiff auf uns wartete, das Jack Sparrow mit seinen Männern einige Monate zuvor unter grausamsten Methoden an sich rissen. Die gesamte Besatzung des Schiffes wurde dahin gemetzelt! Nie wieder hat man von ihnen gehört!" „Das ist eine gottverdammte Lüge, Will und das weißt du ganz genau!" wetterte Jack los, doch ein heftiger Schlag in seine Seite presste ihm erst einmal die Luft aus den Lungen. „Natürlich behauptet Jack, dass ich Lüge. Er muss ja seinen guten Ruf bewahren, doch sagt mir, Leute: Wem glaubt ihr mehr? Einem verlogenen Piraten und Verbrecher? Oder doch lieber einem ehrlichen Mann, der einer guten Arbeit nachgeht?"
Erneutes Raunen.
„Das dachte ich mir!" meinte Will. „Die Verbrechen hören damit aber noch nicht auf! Am Hafen ging eine Frau mit ihrem Kind spazieren und Jack versuchte, die beiden auch noch mit auf das Schiff zu geleiten. Es gelang mir, der Frau zur Flucht zu verhelfen, doch das Kind konnte ich nicht befreien und so entführte Jack ein hilfloses Baby!" Entsetzte Aufschreie, meist von Frauen zeigten deutlich, dass sie das für das übelste Verbrechen schlechthin hielten.
Jack knurrte. „Tapferer Will. Du stehst ja jetzt wirklich als großer Held da!" Ein weiterer Schlag von dem Soldaten, der neben ihm stand, brachte Jack erneut zum Schweigen.
„Ihr alle wisst, dass Elizabeth Norrington ums Leben kam." Wie konnte er sie nur so nennen? Elizabeth hatte Norrington geheiratet, aber doch nie im Leben freiwillig! Und Will hatte sie geliebt. Das alles ergab doch keinen Sinn mehr! Jack schüttelte den Kopf. Will war verloren. Er hatte seine Seele verkauft und seinen Verstand begraben. Nur noch eine Maschine, die Norringtons Befehlen gehorchte. Der Gedanke schmerzte Jack sehr.
„Hätte Jack Sparrow sie nicht entführt, dann wäre sie noch immer am Leben! Es ist, als hätte er sie selbst erschossen!" wetterte Will und die Menge tobte mit ihm. „Jetzt wisst ihr, was geschehen ist und jetzt möchte ich einen unter euch sehen, der Jack Sparrow noch als guten Menschen und gar Helden sieht. Der Mann ist völlig verrückt! Er ist wahnsinnig!" Die Stimmung war am überkochen und die ersten Tomaten, Eier und Salatköpfe flogen in Richtung Pranger. „Das ist sie!" schrie Will und Jack wunderte sich darüber, wie gut sich der Junge aufs Reden verstand. Das waren ganz neue Qualitäten! „Das und nichts anderes ist die Wahrheit über Jack Sparrow!" Will ging am Pranger vorbei und Jack drehte den Kopf, um ihn noch mal zu sehen. Der junge Mann blieb einen Moment stehen und starrte ihn grimmig an. Dann verschwand er aus Jacks Blickfeld und die Menge stürzte sich auf den nun plötzlich verhassten Piraten. Jack schloss die Augen und ließ es geschehen.
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Erst mal euch allen nachträglich noch Frohe Weihnachten und natürlich noch ein ganz frohes neues Jahr!

Ja... ähm.... Jack und die Frauen! Und jetzt hat er sowieso ein ziemliches Problem, nicht nur mit den Frauen.... Recht viel mehr fällt mir zu diesem Kapitel ned ein, oder? *grübel* Ach doch. Zur Erklärung zu dem Verhältnis zwischen Jack und Anamaria: Beim Schreiben wurde mit Anamaria zu kopflos. Das war ein bisschen sehr OOC und da ich nun mal jemand bin, der sein Geschriebenes nur ungern wieder löscht oder ändert, brauchte ich nun also ne kleine Erklärung, warum sie sich so verhält... und Tadaaa! Fertig ist die nächste Liebesbeziehung in Jacks Leben. Freut euch mal auf die nächsten Kapitel... ich habe noch einige Überraschungen für euch parat, denke ich.
Kurze Nebenfrage: Wer weiß schon, mit wem sich Elizabeth da gerade unterhält? *g*

@Gimlisbraut: Oh, Hallo! Ein neuer Name *g* Vielen Dank für dein Review, ich hoffe, du bleibst mir als Leser erhalten!

@Evildollie: Hey, gibts dich auch noch *g* Danke für das große Lob! *rotwerd* Werde mal an die Filmemacher schreiben und meine Fanfic als Script vorschlagen *gg* Nene. der Film wird bestimmt besser, aber danke, dass du mich so lobst. Ich würde ja viel mehr schreiben, wenn ich ned um jede Stunde am PC mit meinen Eltern kämpfen müsste... beschwer dich doch mal bei denen, dass ich ned schneller voran komme, vielleicht hilft es! *gg* Ach und wie es aussieht meint Will das ganze SEHR ernst!...

@Pearl: Nachträglich auch noch frohe Weihnacht und natürlich ein gaaanz gutes und frohes neues Jahr! Aber liebes, deine Reviews sind doch nicht sinnlos! Ich freue mich total, darüber! Aber, die sind doch eh ned alle durchgedreht. Mach dir mal Sorgen um Will, der ist nicht mehr ganz knicke in der Birne. Jack ist ja recht normal... Irgendwann wird alles gut, ist gut gesagt... ich kann dir noch einige Kapitel versprechen!! Also danke auch für dieses Review, ich hoffe, wir lesen uns bald wieder *g*

@Minui: Ebenfalls ein frohes neues Jahr! Ah! *check* Danke für die Erklärung! *g* Jepp, kein Massenrabatt für unsere süßen... aber der Will... *kopfschüttel* Er hat es eben doch getan! *mit Tränlein in Äuglein ein Röslein auf sein Grab wirft* William wird nie wieder der selbe sein..... Aber warte mal mit Spannung ab! Seine Rolle in der Fic ist noch nicht vorbei. *händereib* Versprochen! Danke nochmals fürs Reviewn!