Greyhound - Schatten der Vergangenheit

Disclaimer:
Mir gehört (fast) nichts! Die Meisten Charaktere und anderes habe ich dem Film PotC entnommen! Und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte!

Inhalt:
Jack wird von seiner Vergangenheit eingehohlt. Wird er sich dem stellen, oder weiterhin davon laufen? Außerdem hat Jack Will und Elizabeth mit an Bord - doch Norrington gibt nicht auf. Hartnäckig verfolgt er seinen Feind. ... Mehr verrate ich einfach nicht!

Hauptpersonen:
Jack, Will, Elizabeth, Anamaria, Norrington, Jana,... jede Menge Leute!

Rating:
R

Anmerkung der Autorin:
Boah.. ich hab ja ewig für das Kap gebraucht!!! Sorry! Aber jetzt is es endlich da.

Warning:
Rape


Kapitel 27

Er hockte auf dem Boden, mit dem Rücken eng an die Wand gepresst, mit der Seite an die Gitterstäbe gedrängt, zitternd. James hatte die Beine eng an den Körper gezogen und die Arme um die Knie geschlungen. Das Kinn stützte er auf die angewinkelten Knie und stierte in die Dunkelheit, die ihn umgab. Er hatte Angst. Angst davor, die Augen zu schließen, Angst davor, noch einmal durch die Hölle zu gehen.
Schmerzen benebelten seine Sinne, Hand- und Fußgelenke waren wund gescheuert, seine Lenden hatten eine unnatürliche Blaufärbung angenommen, seine Brust war übersäht mit Kratzern und Schrammen, verursacht durch das raue Holz. Über seinen Rücken zogen sich tiefrote, teils offene Striemen, verursacht durch Peitschenschläge.
Wie viele Stunden hatten sie ihn gequält? Er vermochte es nicht zu sagen. Es kam James vor, als befände er sich schon seit Tagen auf diesem Schiff, doch es konnten nicht mehr als ein paar Stunden sein, denn die tiefe Dunkelheit, welche ihn umgab, machte deutlich, dass der Morgen noch nicht angebrochen war. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Ob es die Angst oder die Kälte war, vermochte James jedoch nicht mehr zu beurteilen. Er war müde, doch schlafen? Nein. Schlafen wollte und konnte er nicht.
Jedes mal, wenn er die Augen schloss, sah er die Piraten vor sich, ihr lüsternes Grinsen, hörte sie lachen und … stöhnen. James biss sich selbst in den Oberarm, um sein heiseres Schluchzen zu unterdrücken, denn diese Genugtuung sollten sie nicht auch noch haben. Wie oft sie ihn vergewaltigt hatten, wusste James nicht, nach dem dritten Piraten hatte er aufgehört, zu zählen. Er wollte es auch gar nicht wissen. Er wusste jedoch, dass es schmerzte. Körperlich wie seelisch.
Wieder tauchte Jana vor ihm auf, mit traurigem Blick, anklagenden Augen. Zu oft hatte er sie in den letzten Stunden gesehen, zu oft an sie gedacht, an das, was er ihr angetan hatte. Das schlimmste war wohl, dass er anfing, sich selbst dafür zu hassen. Dafür, dass er die Frau so schlecht behandelt, sie misshandelt und missbraucht hatte, dafür, dass er kein bisschen besser war, als seine Peiniger.

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"Captain!?" Von Duncan Blackrose vernahm der Matrose lediglich ein Geräusch, welches wie das kehlige Knurren eines großen Wolfes klang. Der Mann schluckte, doch er beschloss, dass das Knurren wohl eine Aufforderung war, weiter zu sprechen. "Sir. .... die Schäden... sie sind gering und in kürzester Zeit ist das Schiff wieder so gut wie neu.", erklärte der Mann.
Duncan Blackrose verzog das Gesicht zu einem boshaften Grinsen. "Sehr schön. Dann machen wir uns auf den Weg.", meinte er mit drohendem Unterton. Der Pirat verstand sofort. Keine weiteren Fragen stellend rannte er aus der Kapitänskajüte heraus und rief auf Deck die nötigen Befehle, um das Wort des Kapitäns zu befolgen. Es galt, ein paar aufständische Schiffe zu jagen und zu stellen, denn niemand machte ungestraft Jagd auf die Greyhound!

Duncan Blackrose saß in seiner Kajüte und blickte versonnen auf ein Bild, welches ihm gegenüber an der Wand hing. Es zeigte einen kleinen Vogel, einen Sperling, der unaufhaltsam in die Tiefe stürzte. Ein verletztes Tier, das die Kontrolle verloren hatte und dem Tod entgegen sah. Und dennoch war das Gemälde von einer Kraft erfüllt, die jeder, der es betrachtete spüren musste. Es war eine Ode an das Leben. Doch er war der einzige an Bord, der wusste, was sich auf der Rückseite befand.
Der Künstler hatte ein einmaliges Stück geschaffen. Ein Bild, welches von beiden Seiten betrachtet werden konnte und auf der Rückseite sah man, wie der kleine Vogel sich fing und unbeirrt weiterflog. Duncan hatte diese Seite gewählt, da sie den mutmaßlichen Tod zeigte, Verzweiflung. Doch er konnte den Zauber des Bildes nicht zerstören, das Leben und die Hoffnung blieben darin bestehen.
Oft hatte er daran gedacht, das Bild einfach abzunehmen. Und doch hatte er es nicht getan. Warum das Ding noch immer hing, konnte Duncan Blackrose jedoch nicht erklären. Außer vielleicht.... nein, der Gedanken war nun wahrlich zu weit hergeholt. Ärgerlich drehte sich der große Mann um und hieb den Dolch, den er in der Hand gehalten hatte, in die Tischplatte. Jedes mal, wenn er das Bild betrachtete, musste er an den kleinen Jungen denken, der seinem Schiff entkommen war... es ärgerte ihn auch nach all den Jahren noch!

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Jana konnte ein wenig aufatmen. Zwar hatte Will noch immer Fieber, doch schien er ruhiger zu werden und die Kräuter zeigten wohl endlich eine Wirkung. Von Fieberkrämpfen und Wahnvorstellungen geplagt, völlig erschöpft und übermüdet war der junge Mann nun endgültig eingeschlafen und er atmete gleichmäßiger als noch vor wenigen Stunden. Es bestand Hoffnung!
Sie saß neben ihm auf dem Bett und betrachtete nachdenklich das schweißnasse Gesicht des Schmiedes. Behutsam tupfte sie einmal mehr mit einem kalten Tuch seine heiße Stirn ab und strich ihm einige Haarsträhnen, die während seiner Fieberkrämpfe in sein Gesicht gefallen waren, zurück. Er hatte viel geredet, doch leider konnte sie dem wirren Gestammel und den Gesprächsfetzen keinen richtigen Sinn und Zusammenhang entnehmen.
Patricks Name war oft erklungen und auch der Gouverneur hatte in Wills Träumen eine Rolle gespielt. Sie hatte auch geglaubt, etwas von einem Gefängnis zu vernehmen, doch was all dies bedeuten sollte, konnte sich Jana beim besten Willen nicht denken. Es half jedoch nicht unbedingt, ihr die Sorge um Will und Patrick zu nehmen.
Ein Geräusch an der Türe ließ Jana hochfahren. Das Holz wurde zaghaft aufgeschoben und ihre Magd Sarah streckte den Kopf herein. Fragend blickte sie auf das Bett. "Wie geht es ihm?", flüsterte das Mädchen leise. Jana seufzte und schüttelte den Kopf.
"Besser, aber noch immer viel zu schlecht.", murmelte sie nachdenklich. Sarah trat ein und kam zögernd näher.
"Ihr seid müde, Miss... ihr solltet schlafen." Jana wollte gerade widersprechen, als Sarah schon mit einem scheuen Lächeln das nasse Tuch aus ihrer Hand nahm und erneut in die Schale mit dem Wasser tauchte. "Ich kümmere mich um ihn, Miss. Sollte sich sein Zustand verschlechtern, werde ich euch rufen, doch ihr benötigt wirklich etwas Ruhe!" Jana nickte dankbar und strich nochmals über Wills Wange.
"Mach mir keine Sorgen, hörst du?", flüsterte sie liebevoll, ehe sie den Raum endlich verließ, um sich in ihrem Gemach etwas auszuruhen. Die Sorge jedoch lastete weiterhin schwer auf ihrem Gemüt und es gelang Jana nicht so recht, den nötigen Frieden und die Ruhe zu finden, um tatsächlich zu schlafen. Schließlich stand sie erneut auf und ging in das Nebenzimmer, in dem ihre kleine Tochter schlief. Nora sah so friedlich und glücklich aus. Das Kind wusste nichts von Krankheit und Tod und gerne hätte Jana für ein paar Stunden das kindliche Gemüt ihrer Tochter besessen, um endlich etwas schlaf zu finden.
Doch nach geraumer Weile, die sie nur neben ihrer Tochter saß und das Kind beobachtete, welches friedlich und sorglos schlief, wirkte die ruhige Atmosphäre doch beruhigend auf Jana und tatsächlich schlief sie auf dem Stuhl sitzend ein.

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"Jack?" Der Pirat brummte nur. "Alles in Ordnung?" Bitteres Lachen erklang.
"Alles bestens.", meinte er schließlich und wandte sich zu Anamaria um. Die Frau hatte Angst, das konnte er in ihren Augen erkennen. Und es war gewiss weder für sie noch für das Kind gut, wenn sie die nächsten Tage und Nächte in Angst verbrachte. Doch Jack selbst konnte ihr die Angst nicht nehmen, denn er wusste, dass ihnen das Zusammentreffen mit der Greyhound wohl nicht mehr erspart bleiben würde. Das sähe Duncan Blackrose nicht ähnlich. "Komm her!", meinte er leise und winkte der dunkelhäutigen Schönheit. "Wir schaffen das. Irgendwie." Liebevoll nahm er die Frau in den Arm. "Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert, hörst du? Niemals.", flüsterte er behutsam, um sie zu beruhigen.
Anamaria lächelte. "Uns, Jack.", murmelte sie, als sie sich an seine Brust kuschelte. Irgendwie fiel es ihm wohl noch immer reichlich schwer, sich gänzlich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er Vater werden sollte. Natürlich, wenn er sich darauf konzentrierte, seine Worte wohl überlegte, dann wirkte es ganz so, als könne er es kaum mehr erwarten. Doch in Situation wie eben, wenn er nicht jedes Wort reiflich überdachte, hörte sie oft heraus, dass er sich mit dem Nachwuchs noch nicht so recht anfreunden konnte und Anamaria schmerzte es ein wenig.
"Natürlich!", murmelte Jack ein wenig verdrossen.

Die beiden Schiffe waren auf dem Weg zurück nach Tortuga, als endlich nach einer langen und ereignisreichen Nacht die Sonne aufging. Elizabeth und Anamaria hatten gemeinschaftlich beschlossen, dass sie müde waren und schlafen wollten, Jack hingegen stand am Bug der Broken Heart und starrte unverwandt auf den Horizont, wandte nur manchmal den Blick ab, um sich suchend umzusehen.
Der Posten im Ausguck beobachtete jeden noch so kleinen Millimeter des Ozeans, doch scheinbar ereignislos schlichen die Minuten sich dahin, schleppten sich hinfort, bis sie zu Stunden werden konnten. Jack fröstelte. Mit einem säuerlichen Grinsen bemerkte er, dass die Black Pearl, die noch vor wenigen Stunden so weit hinter ihnen gesegelt war, ein beachtliches Tempo an den Tag legte und nun schon ein gutes Stück vorne lag.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während der Pirat darüber nachdachte, welche Strafe er seinem ersten Maat für die Meuterei noch angedeihen lassen würde. Nur einen Moment dachte er darüber nach, dass seine Gedanken denen von Barbossa oder Blackrose ähnlich wurden. Er ignorierte die Erkenntnis.

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Müdigkeit und Schmerz hatten dafür gesorgt, dass Norrington in einen unruhigen Dämmerzustand irgendwo zwischen schlafen und wachen gesunken war. Doch als er Stimmen vernahm und die festen Schritte der Piraten in der Nähe der Luke erklangen, die zu seinem Gefängnis herab führte, war James sofort wieder hellwach.
Mühsam bekämpfte er die Panik, die sich seiner bemächtigen wollte. Diese Piraten bedeuteten Angst, Schmerz, Qual und Erniedrigung, nichts anderes hatte er bislang kennen gelernt. Die Frage, warum sie ihn nicht einfach umbrachten, hatte Norrington sich mittlerweile selbst beantwortet. Er hatte keinen wirklichen Nutzen für diese Bande, außer dem Unterhaltungswert. Solange sie noch ihren Spaß mit ihm hatten, würde er wohl auch am Leben bleiben… Doch er wusste so gar nicht, ob er das überhaupt wollte.
Fieberhaft dachte James darüber nach, wie er den Piraten die Freude am schnellsten vermiesen konnte, doch einen brauchbaren Plan fand er nicht. Wenn er sich weiterhin auflehnte, hatten sie auf jeden Fall ihren Spaß, doch wenn er aufgab, sich dieser dreckigen Bande vollkommen unterwarf, dann bestand noch immer die Gefahr, dass er richtiggehend als Schoßhündchen gehalten wurde und das war nun gar nicht in seinem Sinn. Einen Fluchtversuch wagen? Wie denn, wenn er hier unten war? Resignierend ließ James einmal mehr die Stirn auf die Knie sinken und schloss die Augen. Seine Lage schien im Moment schlicht und ergreifend aussichtslos.

Noch ehe er den Gedanken gefasst hatte, vernahm Norrington in Panik, wie die Luke geöffnet wurde, er hörte sie reden und lachen, als sie zu ihm herunterstiegen. Sein Herz raste schmerzhaft in seiner Brust, die Fingernägel fest in die Oberarme gekrallt, die Zähne hart aufeinander gebissen, starrte er den Piraten entgegen. Er spürte Wärme an seinen Fingerspitzen, wo frisches Blut aus den Wunden drang, die er sich selbst mit den Fingernägeln ins Fleisch grub, doch er wollte nicht loslassen. Der Schmerz war nichts im Vergleich durch die Schmerzen, die er in den Händen dieser Bestien ertragen hatte.
"Genug geschlafen. Steh auf!", herrschte ihn einer der Piraten an. Norrington regierte nicht. "Hörst du nicht, was ich sage?", maulte der Mann sogleich los.
"Ach was, Moe. Der is nur was besseres und muss dir nich gehorchen.", meinte einer der anderen Piraten mit einem hässlichen Grinsen. Aufgestachelt durch diesen überflüssigen Kommentar krallte der Pirat seine Hand in Norringtons Haare und zerrte ihn so hoch. James hatte keine Wahl. Wollte er Haare und Kopfhaut behalten, musste er aufstehen. Doch noch ehe er ganz auf den Beinen war, knallte eine Peitsche auf seinen Nackten Rücken und mit einem Aufschrei sank er zusammen.
"Hättest dir sparen können, wenn du gleich gefolgt hättest.", grinste Moe und zerrte den Gefangenen erneut auf die Beine. Sein Begleiter rollte in der Zwischenzeit die Peitsche wieder auf. Mit festem Griff zwang der Pirat sein Opfer, ihn anzusehen. "Wirst schon noch lernen, was Gehorsam heißt.", grinste er boshaft. "Wirst du heute noch lernen, da pass mal auf!", lachte er und stieß James dann von sich weg, in Richtung der Türe. "Los! Da lang. An Deck!", herrschten die Piraten ihn an. James gehorchte.

Deck schrubben! Etwas dümmeres viel diesem dreckigen Pack wohl nicht mehr ein! Zähneknirschend tauchte Norrington einmal mehr den Lappen in das recht dreckige Wasser und schrubbte die Planken weiter. Ihn fröstelte. Die Sonne ging gerade auf und natürlich hatten es die Piraten nicht für nötig befunden, ihn mit ausreichender Kleidung zu versorgen. Also schrubbte Commodore Norrington jetzt im Adamskostüm das Deck des Geisterschiffes Greyhound.
Stets fühlte er die Blicke der Piraten auf sich, hörte sie lachen und debattieren. Er versuchte Krampfhaft das alles zu ignorieren und seiner Arbeit nachzukommen. Solange er hier arbeitete, ließen sie ihn wenigstens in Ruhe. So dachte James zumindest. Ziemlich rasch wurde er jedoch vom Gegenteil belehrt.
Einer der Piraten ging an ihm vorbei und stieß dabei in voller Absicht den Eimer mit dem Wasser um. Der Inhalt ergoss sich über Deck und eine Reihe von Peitschenhieben ergoss sich über Norringtons Rücken, als Moe ihn bezichtigte, den Eimer selbst umgeschüttet zu haben und James dies leugnete. Als er schließlich mit brennendem Rücken und einem frischen Eimer Wasser weiterschrubbte, kam plötzlich einer der Piraten zu ihm, befahl ihm, nicht mehr über ihn zu lachen und noch ehe James etwas erwidern konnte, landete ein fester Hieb mit dem Stiefel in seiner Seite und presste ihm die Luft aus den Lungen.
Nicht lange nachdem er sich wieder hochgerappelt hatte, kam Duncan Blackrose an Deck und machte sich nicht die Mühe auf seine Schritte zu achten, was darin endete, dass er dem Knieenden auf die linke Hand trat. Mit lautem Knacken kündeten Mittel- und Zeifefinger an, dass sie aus dem Gelenk gesprungen waren, während der kleine Finger mit einem ziemlich ekelhaften Geräusch brach. Norrington bekam es nicht mehr mit. Der Schmerz raubte ihm den Atem und die Besinnung, er war nicht einmal mehr fähig, zu schreien.

Kaltes Wasser brachte ihn gleich darauf wieder an die Oberfläche seiner Besinnung. Salzwasser, welches in die zahlreichen Wunden drang und brannte wie Feuer. Norrington sog scharf die Luft ein und keuchte laut auf. Er konnte nicht orten, wo der schmerz am schlimmsten war. Es tat einfach nur überall weh!
"Zu nichts zu gebrauchen, der Bursche. Erbärmlich!", höhnte eine Stimme irgendwo links von ihm, doch James konnte jetzt nicht darauf achten. Er konzentrierte sich auf seine Atmung, versuchte sich zu beruhigen und das Brennen, das das Salz in den zahlreichen Wunden verursachte, auszublenden.
"Vielleicht ist er nicht zur Arbeit zu gebrauchen, aber zu anderen Dingen durchaus!" James vernahm die Worte, er fühlte die Hände, er schrie. Lachen umgab ihn, übertönt seine panikartigen Schreie, wollte ihn ersticken. Sie würden es wieder tun. Hier und jetzt und er entkam ihnen nicht! James wehrte sich mit der letzen Kraft, die sein geschundener Körper noch aufbringen konnte und er lieferte seinen Peinigern abermals einen harten Kampf, bis ihn etwas hartes am Hinterkopf traf und die Besinnungslosigkeit einmal mehr ihre Arme ausbreitete und den Kommodore gänzlich einhüllte.
"Nicht an Deck, Jungs. Er ist zu laut. Schafft ihn nach unten, dann könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt." Duncan Blackrose blickte auf den Bewusstlosen hinab und lachte laut. Seine Männer fielen in das Lachen mit ein und schleppten den Gefangenen schließlich wieder unter Deck.

In jenem Augenblick, als die Sonne den Horizont erklommen hatte, schlug Norrington wieder die Augen auf und wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder bewusstlos zu werden, denn als die Besinnungslosigkeit ihn aus ihrem sanften Griff entließ, breitete die Hölle ihre Arme aus und verschlang ihn einmal mehr.

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Gibbs stand am Heck der Black Pearl, den Blick unverwandt auf die Broken Heart gerichtet, die immer kleiner wurde, während die Pearl weiter Fahrt aufnahm. Er hatte es längst aufgegeben, an die Vernunft der Männer zu appellieren. Sie - allen voran Hitch als neuer Kapitän - hatten Angst. Angst vor dem Schiff, welches es nicht geben durfte, und das augenscheinlich doch existierte und Angst davor, was Jack wohl machen würde, wenn er wieder an Bord kam.
Gibbs selbst machte sich keine Gedanken mehr. Er hatte es längst aufgegeben. Längst konnte er nicht mehr mit Gewissheit sagen, ob auch ihm Gefahr drohte, oder ob Jack im Gedenken an die "alten Zeiten" und alles, was sie schon zusammen durchgestanden hatten, ein Auge zudrücken und ihn ungeschoren davon kommen lassen würde.
Jack war noch nie wirklich berechenbar gewesen, aber ein bisschen hatte Gibbs die Reaktionen des langjährigen Freundes eben doch vorhersehen können. Das war vorbei. Seit dem Auftauchen der Greyhound hatte Jack sich sehr verändert und Gibbs konnte nur erahnen, lediglich Mutmaßungen anstellen, welche Verbindung es zwischen Jack und dem Schiff gab. Sicher war jedoch, dass sein Geistes- und Gemütszustand seit der Wiederkehr der Greyhound ziemlich steil nach unten stürzte. Wo mochte das wohl noch enden?
Und trotzdem traute Gibbs dem Piraten noch immer mehr zu, als jeder andere der Mannschaft. Warum? Oh, er hatte seine Gründe. Gründe, die der Rest der Mannschaft verborgen waren. Er kannte Jack. Er kannte diesen alten Haudegen schon seit so vielen Jahren, dass er es nicht mehr genau zu sagen vermochte, wie lange ihre Freundschaft nun schon bestand.
Natürlich gab es zahlreiche Geschichten, die über CAPTAIN Jack Sparrow kursierten. Und unglaublich und unwahrscheinlich waren die meisten von ihnen, obendrein hatte er einen großen Teil davon selbst in die Welt gesetzt oder ausgeschmückt. Aber gerade deshalb wusste Gibbs recht genau, welche Geschichten wahr waren und welche nur erstunken und erlogen und es gab genug Heldentaten, die dieser torkelnde Bastard tatsächlich begangen hatte. Zahlreiche Narben zierten den Körper des Piraten und jede von ihnen erzählte eine Geschichte.

So hatte Jack einmal einen Sklavenhändler aufgespürt und hochgenommen und niemand anderes als Jack Sparrow war es zu verdanken, dass bei dem geschickt geführten Angriff und den zahlreichen Manövern tatsächlich nicht mehr als zehn der 300 Gefangenen ums Leben kamen, obgleich die armen Geschöpfe im Schiffsbauch zusammengepfercht gewesen waren wie die Tiere. Jeder andere Pirat hätte darauf wohl keine Rücksicht genommen und mit den Kanonen einfach dorthin gefeuert, wo sie treffen konnten - die Längsseite des Schiffes, die Verließe.
Selbst an Deck hatte der Sklavenhändler noch erbittert um seine Beute gekämpft und als Jack gerade die Luke öffnen wollte, um die armen Menschen frei zu lassen, rammte der beleibte Mann dem Piraten einen Dolch tief in den Rücken. Es war ein Wunder, dass Jack nicht nur überlebt, sondern auch noch den Mann außer Gefecht gesetzt und die Sklaven frei gelassen hatte, ehe er zusammenbrach und von seinem Schiffsarzt wieder zusammengeflickt werden musste.
In den Geschichten, freilich, war Jack alleine auf dem feindlichen Schiff gewesen, sah sich einer Übermacht von 200 Mann Besatzung gegenüber stehen und der Dolch steckte neben seinem Herzen in der Brust und nicht in seinem Rücken. Ach ja. Und es waren natürlich 500 Sklaven gewesen, die durch den großartigen Jack Sparrow ihre Freiheit wiedererlangt hatten! Gibbs musste schmunzeln. Das lustige war ja, dass die Leute die Geschichten besser glaubten, je unwahrscheinlicher sie wurden.
Noch nie hatte jemand hinterfragt, wie 700 Menschen auf einem Standard-Sklavenhändler Platz gefunden haben sollten.

Endlich riss Joshamee Gibbs sich von seinen Gedanken los und schüttelte den Kopf. Jack war ein Mysterium, das war er schon immer gewesen. Und Gibbs hoffte inständig, dass das Mysterium nicht in der Greyhound sein Ende finden würde, sondern noch eine weitere Heldentat des großen Captain Jack Sparrow des Abends in den Schanken erzählt werden mochte. Er löste sich von der Reling und marschierte über Deck, um einmal mehr mit Hitch zu reden. Sie durften die Broken Heart nicht alleine lassen!
Doch es war schon erstaunlich, was große Angst mit einem gesunden Menschenverstand zu machen vermochte.

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"Miss? Miss! Bitte, wacht auf!" Jana schreckte aus ihrem Schlaf hoch und blickte sich irritiert um. Sarah betrachtete sie mitleidig. Sogleich schrillten in Janas Gehirn sämtliche Alarmglocken los.
"Will! Was ist los? Ist es wieder schlimmer geworden? Rede endlich!", stieß sie sogleich hastig hervor und eilte bereits in Richtung Türe. Sarah jedoch hielt sie zurück.
"So beruhigt euch doch bitte, Miss. Sonst macht sich der Junge Mr. Turner Sorgen und das wollen wir doch nicht, oder? Es geht ihm besser. Der junge Mann ist wach und fragte nach euch.", erklärte die junge Magd freundlich und mit einem erleichterten Lächeln. Jana atmete erst einmal auf. Das klang vielversprechend! Sie legte ihrer Magd die Hand freundschaftlich auf die Schulter und lächelte kurz.
"Danke, Sarah. Ich werde jetzt sofort zu ihm gehen. Ruh dich aus. Mir geht es besser.", erklärte sie rasch, ehe sie das Zimmer verließ und in den Nebenraum eilte.

Behutsam schob sie die Türe auf und spähte hinein. Will sah furchtbar aus und es versetzte ihr einen kleinen Stich, den jungen Mann so zu sehen. Seine Haut war fahl und schrecklich blass. Tiefe Ringe lagen trotz des Schlafes unter seinen Augen. Die Haare waren wirr und zerzaust. Sein Gesicht glänzte noch immer leicht vom Schweiß und seine Lippen waren trocken und rissig.
Die Vorhänge des Raumes waren zugezogen und das Fenster geschlossen. Die Luft im Zimmer war so stickig, dass Jana glaubte, sie förmlich mit den Händen zerteilen zu müssen. Es roch nach Krankheit.
Ein wenig erschrocken betrat Jana schließlich den Raum. Der junge Mann hatte die Augen geschlossen und schien wieder zu schlafen. Noch immer vernahm man bei jedem seiner Atemzüge ein deutliches Rasseln.
Kaum hatte sie zwei Schritte in dem Zimmer gemacht, als Will auch schon die Augen aufschlug und den Kopf in ihre Richtung wandte. Seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren, wirkten milchig verschleiert, obgleich der typische Fieberglanz in ihnen lag.
"Hallo." Es war nicht mehr als ein raues Flüstern.
"Hallo Will. Wie geht es dir?", Jana hockte sich vorsichtig neben ihn ans Bett. Der junge Mann schluckte schwer und schloss erneut die Augen.
"Als wäre ich die letzten Stunden auf hoher See inmitten eines Orkans gesessen.", murmelte er schließlich. Behutsam betastete Jana Wange und Stirn ihres Patienten. Das Fieber war deutlich gesunken, aber noch immer da. Sie zog die Decke etwas höher und überprüfte, dass Will auch wirklich gut zugedeckt war.
"Lass die Augen zu, Will. Ich möchte ein wenig lüften. Das Sonnenlicht könnte noch zu grell für dich sein.", meinte sie leise und trat an das Fenster. Sie zog die Vorhänge beiseite und öffnete die Fenster, um frische Luft herein zu lassen und den Geruch von Krankheit aus dem Raum zu bekommen.
Selbst durch die geschlossenen Lider stach das Sonnenlicht in Wills Augen wie 1000 Dornen und mit einem erschrockenen Keuchen wandte er den Kopf zur Seite um seine Augen zu schützen. "Entschuldige!", stieß Jana erschrocken hervor und zog die leichteren Vorhänge vor das Fenster. Zwar herrschte dadurch keine Dunkelheit im Zimmer, aber doch ein angenehmes Halbfinster, welches für Wills Augen erträglich sein sollte.
"Was ist eigentlich passiert?", flüsterte Will und brach gleich darauf in heftiges Husten aus.
"Du solltest nicht reden, Will. Bleib ruhig." In dem Moment kam Sarah zur Türe herein, in der Hand ein Tablett mit dampfendem Tee, frischem Wasser und einer Suppe.
"Ich wusste nicht recht, was dem Herrn jetzt am besten bekommt.", meinte sie mit einem entschuldigenden Lächeln.
"Danke Sarah, das ist wundervoll." Mit einem raschen Blick auf Will entfernte sich das Mädchen wieder aus dem Raum. Doch Jana entging nicht, dass das junge Ding eine auffällige Rotfärbung der Wangen aufwies. Sie musste schmunzeln.
"Eigentlich wollte ich dich fragen, was passiert ist, Will. Ich kann dir nur berichten, dass du letzte Nacht auf einmal triefend Nass und blaugefroren unten vor der Türe standest. Trotz wärmendem Tee und einem heißen Bad hast du hohes Fieber bekommen und bist die letzte Nacht erschreckend knapp am Tod vorbei geschrammt, wenn ich dem Arzt glauben darf. Mehr weiß ich auch nicht.", erklärte Jana ruhig, während sie Will dabei half, sich ein wenig aufzurichten und ihm das Glas mit dem Wasser an die Lippen setzte, da Tee und Suppe noch zu heiß waren.
Der junge Mann musste es geschehen lassen, dass er aufgerichtet, gestützt und anschließend wieder in die Kissen gebettet wurde, zu schwach, um sich selbst aufrecht zu halten, oder zumindest den Kopf richtig zu heben. Der Kampf gegen das Fieber hatte auch seine letzten Kräfte gefordert.
Nachdem das kühle Wasser seine Kehle befeuchtet hatte, viel es ihm etwas leichter zu reden. Das Kratzen und Brennen im Hals wurde etwas besser. "Ich erinnere mich… der Regen und der Wind… ich war am Strand… Jack…." Sogleich horchte Jana auf.
"Ist er zurück?", fragte sie nicht ohne Hoffnung in ihrer Stimme. Will versuchte den Kopf zu schütteln. Er war zu matt.
"Nein… ich hätte es mir nur gewünscht.", murmelte er leise, fast schon so, als wäre es ihm peinlich. Doch Jana konnte seinen Wunsch verstehen. Von allem, was sie bislang über Jack wusste, von ihm gehört hatte und auch über die Freundschaft, welche zwischen Jack und Will immer bestanden hatte, schien es ihr nur begreiflich, dass Will den Wunsch hegte, seinen Freund wieder zu treffen. Obgleich es wohl unsicher war, wie Jack sich dem jungen Mann gegenüber verhalten würde, nach allem was geschehen war.
"Patrick.", war alles, was Will noch sagte, ehe er in einen erschöpften Schlummer zurück sank. Jana seufzte frustriert auf. Wieder hatte sie nichts Genaueres erfahren und es machte sie fast rasend vor Sorge, nicht zu wissen, was eigentlich los war. Sie deckte den jungen Schmied mit einer zweiten Decke zu, dar der morgendliche Wind recht kühl war und sie sicher gehen wollte, dass ihm nichts passierte und verließ leise den Raum. Sie wollte nach ihrer Tochter sehen und hoffte, dass es nicht zu riskant war, Will ein paar Minuten alleine zu lassen.

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Es musste wohl schon gegen Mittag sein. Norrington lag zusammengekauert und zitternd auf dem Boden. Durch einen schmalen Spalt zwischen den Planken blickte er hinaus auf die Sonne, manchmal spritze etwas Wasser durch die Ritze auf sein Gesicht, doch Norrington merkte es nicht wirklich. Alles was er sah, alles was er wahrnahm, war die leuchtende, grelle Scheibe der Sonne und er wünschte sich nichts sehnlicher, als jetzt zu Hause in seinem Haus auf dem breiten Balkon zu stehen und die warmen Sonnenstrahlen zu genießen.
Doch so sehr er sich dies auch wünschte, irgendwo in einer Ecke seines Gehirns, der er vor langer Zeit schon geboten hatte, einfach zu schweigen, regte sich die Angst, vielmehr die Gewissheit, dass dies nie mehr geschehen würde. Dass er das Licht der Sonne nie wieder von seinem zu Hause aus genießen würde.
Ein kalter Schauer jagte seinen Rücken hinab. Hier auf diesem Schiff, von dem er nie geglaubt hätte, dass es tatsächlich existierte, würde er vermutlich sein Ende finden und das bitterste an der Vorstellung war für James, dass es nur die wenigsten wirklich interessieren würde.
Da ihn Governeur Swann noch immer für den Tod seiner Tochter verantwortlich machte, wäre es dem alten Weatherby sicherlich nicht ganz ungelegen, würde der Commodore einfach nicht mehr von seinem Auftrag zurück kehren. Nach allem, was er Jana angetan hatte, wäre es der Frau gewiss auch recht, wenn sie weiter in seinem Haus wohnen konnte, ohne ihm selbst dabei über den Weg zu laufen.
Da er sonst nur wenig Umgang mit den Menschen außerhalb der Navy pflegte, würde ihn dort auch niemand vermissen und der junge Schmied, dessen Leben er in gewisser Weise zerstört hatte, würde ihm gewiss keine einzige Träne nachweinen. Viele Männer, mit denen er in gewisser Weise lockere Freundschaft gepflegt hatte, waren seinem Kommando unterstellt gewesen und er hatte sie verloren, als die Pearl das angeschlagene Schiff der Royal Navy in die Luft gejagt hatte.
Vielleicht würde der ein oder andere Soldat oder gar Colonel verlauten lassen, dass man mit James Norrington einen fähigen Commodore verloren hatte, doch wirklich um ihn trauern, würde niemand. Für den Kommodore, der lange Jahre gute Dienste geleistet hatte, würde vielleicht der ein oder andere Mensch ein kurzes Gebet sprechen, doch für James Norrington interessierte sich niemand. Vermutlich war er vielen Menschen einfach nur verhasst gewesen, sonst nichts.

Eine bittere Erkenntnis, eine bittere Wahrheit, unheilvolle Überlegungen. Denn der Kampfgeist des gefolterten und misshandelten Mannes erstarb immer mehr, je bewusster er sich der Tatsache wurde, dass er alles andere als ein guter oder beliebter Mensch gewesen war.
Nicht dass es ihm früher nicht bewusst gewesen wäre, dass er nicht unbedingt beliebt war, nicht dass es ihn je wirklich gestört hätte, nein. Viel mehr machte es ihn traurig, dass er so ein Leben geführt hatte, so fern von Gefühl und Freundschaft, immer auf die Karriere bedacht, meist auf den eigenen Vorteil aus. Was für eine Art von Mensch war er denn? Vieles, worauf er früher stolz gewesen war, die kühle Berechenheit, der steile Karriereaufstieg, sein Durchsetzungsvermögen, schienen ihm nun gar nichts mehr wert oder aber er erkannte solche Fähigkeiten und Wesenszüge in seinen Peinigern wieder. Vermutlich war es das, was ihm nun so sehr zu schaffen machte.
Irgendwie hatte er das Gefühl, sein Leben würde hier ein Ende finden. Und es schien ihm, als hätte er nie wirklich gelebt.

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Jack stierte wütend hinaus aufs Wasser. Die Black Pearl war fast verschwunden, nicht mehr als ein Tupfen am Horizont. Ja, die Pearl hätte die Greyhound eingeholt, hätte sie nur volle Fahrt gemacht. Doch stattdessen hatten sich die Männer feige hinter der Broken Heart versteckt und nun, da die Greyhound außer Sichtweite war, hatten sie sich schleunigst aus dem Staub gemacht.
Tortuga war das Ziel des Schiffes, wie sein kundiger Blick ihm verriet und dort würde er sich jeden einzelnen der Mannschaft zur Brust nehmen...
... wenn sie Tortuga je lebend erreichten. Er wandte sich um und blickte in die andere Richtung. In jene Richtung, aus der er jederzeit einen dunkelgrauen Schatten vermutete, der ihnen allen den Tod bringen würde. Doch hinter ihnen lag nur das blaue Wasser des karibischen Meeres und ein makelloser Horizont.
"Wo bist du, Duncan?", flüsterte Jack kaum hörbar und ließ den Blick umherschweifen, in der Hoffnung, das Schiff endlich zu erblicken. Oder lieber nicht? Ihre Chancen waren gering, das war ihm klar. Doch ein letzter Kampf und ein Ende mit Schrecken war Jack jetzt wirklich lieber, als weiterhin Stunde um Stunde zwischen Hoffnung und Angst zu schweben, Gefangen in der Gewissheit, dass es eigentlich keine Hoffnung gab, verstrickt in die trügerische Hoffnung, Tortuga doch noch zu erreichen.
Der ach so furchtlose Pirat schauderte. Seine Gedanken glitten ab, zurück in die Vergangenheit, in Erinnerungen, die er doch vergessen hatte wollen. Es ging nicht. Und eine unbestimmte Angst griff nach dem stolzen Kapitän. Der Tod war eine Sache. Doch was würde wohl passieren, wenn Duncan Blackrose erkannte, wen er dort vor sich hatte?
So wie Jack den Kapitän kennen gelernt hatte, war es wohl ein arger Bruch für dessen Stolz gewesen, dass der Schiffsjunge und Gespiele der Mannschaft so einfach einen Fluchtversuch unternahm, der dann auch noch glückte. Sollte er Duncan Blackrose Aug in Aug gegenüberstehen und dieser in dem hochgewachsenen Mann den kleinen Jungen von damals erkennen, so würde er gewiss alles daran setzen, bittere Rache zu üben. Und wenn er dabei nicht ums Leben kam, würde er einmal mehr durch die Hölle gehen.
Es blieb also nur eins zu tun: Die Greyhound vernichten, ehe es zu einem Kampf Mann gegen Mann kommen würde. Dies war zwar um einiges leichter gesagt, als tatsächlich durchgeführt, doch zumindest fand Jack ein wenig Ruhe in dem Gedanken, dass er es schaffen konnte.
Auf jeden Fall würde er nicht kampflos untergehen. Für sich, aber auch für Anamaria wollte er Duncan auf alle Fälle die Stirn bieten. Ja, und irgendwie wohl auch für das Baby.

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"Wir nehmen keine Krüppel an Bord! Verschwinde!" Doch die Gestalt, verhüllt und vermummt mit einem schwarzen, etwas abgewetzten Kapuzenumhang, blieb beharrlich stehen und schüttelte den Kopf. "Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Wir nehmen keine Krüppel an Bord! Wir brauchen ordentliche Männer, die zupacken können und keine gebrechlichen Kranken." Damit schob der Muskelprotz, der sich erster Maat schimpfte den Gebückten vom Tisch weg. Zumindest versuchte er das.
Innerhalb eines Wimpernschlags schoss eine Hand unter dem Umhang hervor und schloss sich wie ein Schraubstock um den dicken Hals des Seemannes. Japsend krallte dieser sich im Unterarm seines Angreifers fest, doch der Griff um seinen Hals lockerte sich dadurch nicht. Der vermeintlich alte, kranke Krüppel stand nun aufrecht vor ihm und war ebenso groß wie der erste Maat selbst. Unter der schwarzen Kapuze blitzten braune Augen hervor, starrten ihn ungerührt an.
"Das trifft sich gut. Ich bin nämlich kein Krüppel.", meinte der Fremde schließlich mit einem Lächeln und ließ endlich los. Keuchend taumelte der Muskelprotz einen Schritt zurück und musterte den nun wieder unscheinbaren, kleinen "Krüppel".
"Was soll diese Verkleidung, verdammt?", raunte der erste Maat der "Bombardement" heiser. Vermutlich lächelte der andere bei seiner Antwort.
"Sagen wir. Ich will nur meine Spuren verwischen." Ein abschätziger Blick des Seemannes brachte jedoch keine Ergebnisse. Der Fremde war ihm nicht bekannt, zumindest hoffte er das.
"Ein Krimineller also?", meinte er argwöhnisch. Der Mann lachte.
"Mein Freund, wenn ihr auf Tortuga nach einer Mannschaft sucht, solltet ihr nichts gegen Kriminelle haben, nicht wahr? Außerdem habe ich das mit keinem Wort gesagt. Reine Mutmaßungen also." Der Seemann winkte verärgert ab.
"Jaja, schon gut. Mach dein Zeichen und geh an Bord.", maulte er missmutig. Der Vermummte tat, wie ihm geheißen und betrat über die schmale Planke hinweg das Schiff. An Deck wandte er sich noch einmal kurz um und warf einen Blick zurück.
"Leb wohl. So ist es am besten.", flüsterte er leise, ehe er unter Deck verschwand.

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"Hey, woran denkst du?" Elizabeth schreckte hoch und blickte etwas irritiert auf Anamaria, die soeben vor ihr aufgetaucht war. Ein wehmütiges Lächeln erschien auf dem Gesicht der jungen Schönheit. "Elizabeth, es wird schon irgendwie gut gehen… wir haben es zwar mit dem Schrecken der Meere zu tun, aber hey!! Wir haben den großen Captain Jack Sparrow an Bord!", versuchte Anamaria zu scherzen.
Erfolgreich, denn Elizabeth grinste. "Der große Captain Jack Sparrow, Schrecken aller Bösewichte, nicht wahr?", fragte sie, nicht ohne Sarkasmus in der Stimme. "Aber das ist es nicht, Anamaria. Nicht nur." Elizabeth seufzte leise und starrte wieder hinaus aufs Meer, die linke Hand auf die doch schon relativ deutliche Wölbung ihres Bauches gelegt.
"Was denn? Fühlst du dich nicht gut? Ist etwas mit dem Baby?" Alarmiert blickte Anamaria die andere Frau an, doch erneut schüttelte Elizabeth den Kopf. "Was denn dann? Vielleicht kann ich dir ja helfen?", versuchte es Anamaria erneut. Ein leises Schnauben tönte von Elizabeth herüber.
"Kannst du den Lauf der Dinge verändern? Vergangenheit und Zukunft beeinflussen?", murmelte sie schließlich. Nun verstand Anamaria gar nichts mehr und zog fragend die Augenbrauen nach oben.
"Wie meinen?"
"Will. Es ist wegen Will.", rückte Elizabeth schließlich mit der Antwort heraus. Doch es half Anamaria nicht unbedingt dabei, den Gemütszustand der jungen Frau zu begreifen. Abwartend legte sie den Kopf schief und betrachtete Elizabeth. Diese seufzte schließlich und ließ sich auf den Planken an der Reling nieder.
"Ich habe grässliche Angst davor, wieder vor ihm zu stehen, verstehst du? Ich meine… nach all den Wochen, Monaten! Er denkt schon so lange, dass ich tot bin… was werde ich in seinen Augen finden, wenn ich wieder vor ihm stehe? Ich kann doch nicht einfach nach all der Zeit zu ihm gehen und sagen ‚Hallo Schatz, da bin ich wieder. War alles nur ein Missverständnis!' Was, wenn er jemand anders kennen gelernt hat? Er ist so ein wundervoller Mann… es wäre doch nur verständlich, wenn auch andere Frauen hinter seine Qualitäten kommen… vielleicht kam irgendein junges Flittchen und hat mir meinen Mann genommen, solange der noch um mich trauerte… ich … ich würde es nicht ertragen, ihn zu verlieren!"
Elizabeth redete sich förmlich in Rage und Anamaria musste sie schließlich stoppen, in dem sie ihr kurzerhand den Mund zu hielt.
"Hörst du dich eigentlich reden, Elizabeth? Du sprichst hier von Will Turner, dem jungen Mann, der vor mehr als zwei Jahren, ohne einen Augenblick zu zögern, sein Leben riskiert hat, um dich zu retten. Du redest von dem Mann, der sich für dich und deinen Vater für ein bürgerliches Leben entschied und der Piratrie abschwor, die ihm im Blut liegt. Du redest von dem Will Turner, der rasend vor Eifersucht wurde, wenn dich irgendein Mann angefasst hat, und der dich immer mit einem solch zärtlichen Blicken bedachte, dass es selbst einem Blinden nicht möglich war, seine Liebe nicht zu erkennen." Anamaria nahm ihre Hand endlich von Elizabeths Mund und blickte die junge Frau lange an.
"Ich bin sicher, dass er dich liebt wie nichts anderes auf der Welt und ich bin sicher, dass selbst ein paar Monate mit dem Wissen um deinen vermeintlichen Tod nicht genug sind, um diese Liebe zu vergessen und sich eine neue zu suchen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Mach dir keine Sorgen, Elizabeth. Gewiss wird er geschockt sein, wenn du plötzlich vor ihm stehst, ohne Vorwarnung. Aber er wird sich freuen und er wird dich überglücklich in seine Arme schließen." Anamaria sagte dies mit einer Gewissheit, als würde einfach überhaupt kein Zweifel bestehen, dass alles so eintreffen würde, wie sie vermutete.

"Natürlich wird er das.", viel plötzlich Jack ein. "Kleines, der Junior hatte doch immer nur Augen für dich. So lange ich ihn kenne hieß es immer nur ‚Elizabeth hier' und ‚Elizabeth da' und ‚ich muss ihr helfen' und ‚ich kann sie nicht einfach vergessen' und bla bla bla. Mach dir mal keinen Kopf. Der Junior hatte bestimmt keine Augen für eine andere… und falls doch, stech' ich sie ihm eigenhändig aus!"
Damit drehte sich der Pirat schwungvoll um und wackelte davon. Elizabeth starrte ihm hinterher. "Das lässt du schön brav bleiben, Jack Sparrow. Sonst stech ich dir auch mal was aus! Oder nehm dir deinen Hut!", erklärte sie schließlich fest.
"Finger weg von meinem Hut!", tönte es zurück.

Jack schmunzelte leicht. Gut, dass die junge Frau sonst keine Sorgen hatte, denn DIESE Sorge konnte er ihr mit Gewissheit nehmen. Will würde heilfroh sein, dass seine Angebetete eben doch noch unter den Lebenden weilte… vorausgesetzt, dass er es je erfuhr, eine Voraussetzung die Hand in Hand ging, mit einem Überleben dieses kleinen Abenteuers. Und daran haperte die kleine Rechnung eben.

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"Patrick!" Der Aufschrei klang bis in den Nebenraum hinüber und sogleich war Jana wieder bei Will und hielt ihn zurück. Der junge Mann war drauf und dran, das Bett zu verlassen.
"Ruhig Will, bleib liegen! Es ist ja gut. Beruhige dich doch erst einmal.", murmelte sie auf den verstörten Schmied ein. Zum Glück war Will noch immer viel zu schwach, um sich gegen sie durchzusetzen. Ohne große Mühe gelang es Jana, ihn wieder in die Kissen zu drücken. Sie strich ihm die wirren Strähnen aus dem Gesicht und betrachtete den jungen Mann aufmerksam.
"Was ist los, Will? Willst du es mir erzählen?", flüsterte sie immer noch in beruhigendem Tonfall. Ein wenig irritiert blickte sich Will um, doch rasch kehrten die Erinnerungen an die vergangenen Stunden zurück. Der Regen, die Kälte, das Fieber. Er atmete einige male tief durch, was sogleich wieder in einem neuen Hustkrampf endete und es dauerte eine Weile, bis er seien Stimme wiedergefunden hatte. Sie klang noch immer reichlich belegt.
"Patrick… er… sie haben ihn eingesperrt. Gefängnis.", stammelte er schließlich.
"Wer sie?", hakte Jana nach. Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.
"Die Soldaten. Die Royal Navy.", gab Will leise zurück.
"Und warum haben sie ihn festgenommen?", fragte Jana weiter. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein, oder?
"Diebstahl… angeblich hat er gestohlen." Jana schnaubte ungläubig. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! " Ich.. ich habe versagt.", murmelte Will plötzlich weiter. "Ich hätte ihm helfen müssen… ich hätte es verhindern müssen. Nicht allein lassen, ein Auge auf ihn haben… ich hätte ihn niemals alleine auf den Markt lassen dürfen. Das hätte ich doch wissen müssen!", stammelte er weiter.
Seine Augen, die schon vom Fieber her einen unnatürlichen Glanz hatten, füllten sich mit Tränen. Wut, Verzweiflung, Angst um den Jungen, all das mischte sich erneut in seine Gefühle, wie auch schon am Strand, im Regen.
"Hör auf, Will! Dich trifft keine Schuld. Rede dir das doch nicht ein!"

Es dauerte eine Weile, bis Jana den verstörten Schmied wieder beruhigt hatte. Sie versprach ihm schließlich, gleich noch nach Patrick zu sehen. Unter der Voraussetzung, dass Will artig im Bett blieb und versuchte, noch ein wenig zu schlafen.
Etwa eine halbe Stunde später schlief der Patient wieder - mit Argusaugen wachte Sarah darüber, dass er auch wirklich im Bett blieb, wenn er erneut erwachte - und Jana war auf dem Weg zum Gefängnis, um nach dem Jungen zu sehen und ihm vielleicht zu helfen, wenn es irgendwie möglich war.

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In der Nachmittagssonne lief ein Schiff aus, verließ den Hafen von Tortuga unter der französischen Flagge. An Bord eine Crew furchtloser Piraten, Verbrecher und Taugenichtse. Die Bombardement hatte an Crew aufgestockt, was Krankheit und Tod dahingerafft hatten und segelte fort, um neue Abenteuer zu bestehen.

Hoch über dem Hafen stand eine Gestalt, in einen dunklen, abgetragenen Kapuzenumhang gehüllt und blickte hinunter zu dem auslaufenden Schiff. Als das Schiff die Bucht verlassen hatte und Fahrt aufnahm, hob die zusammengekauerte Gestalt eine Hand zu einem stummen Abschiedsgruß und erst lange nachdem das Schiff außer Sicht war, verließ sie ihren Posten und machte sich auf den Weg in die Wälder Tortugas.


Bevor ich irgendwas anderes schreibe und wieder meine dummen Kommentare ablasse: DANKE!! Die Reviews auf das Letzte Kap waren bombastisch, ich habe mich über jedes einzelne total gefreut und es war echt super von euch, dass ihr so zahlreich auf das letzte Kap reviewt habt. Da schlägt das Autorenherz doch höher!

So und jetzt: Uff!!!
Ihr macht euch keinen Begriff, wie hart dieses Kap war. Irgendwie hab ich hier ein großes Loch im Kopf. Was in zwei Kapiteln alles passieren soll, das ist mir glasklar, aber da muss ich bekanntermaßen irgendwie hinkommen!
Jedes Mal, wenn ich mich hingesetz habe und mit schreiben (weiterschreiben) angefangen hab, war mein armer kleiner Kopf wie leer gefegt. Mit ein Grund, warum es mal wieder so ewig gedauert hat, bis ein neues Kap kam. Außerdem wollte ich ja niemanden enttäuschen und da ich an mich selbst recht hohe erwartungen stelle, war das nicht in Ordnung und jenes schlecht usw. Dieses doofe Kap hab ich so oft überarbeitet und rumgebessert und geändert wie in keinem Kapitel zuvor.
Ich hoffe, die Mühe hat sich gelohnt!

So und nun zu all den lieben Reviews:

Yamica: Menno, du hast mich durchschaut!! Den Kerl jag ich jetzt durch die Hölle als Läuterung. rofl Das war tatsächlich der Plan. Mal sehen, ob er die Hölle überlebt. evil grin Vielen lieben Dank für dein Review! freu

Manu2211: kipp 30 weitere???? Ned dein Ernst.. da gehen doch sogar mir die Ideen aus! Man bedenke, dass ein Kap an die 13 Seiten zählt... .das geht ned! Freut mich, dass du so positiv eingestellt bis.. ich hoffe, dieses Kap hat dir auch gefallen. Jack ... hehe, der arme Kerl dreht durch, angesichts des Schiffchens. zwinker Danke, dass du als treuer Leser immer noch Reviews schreibst! drück dich

Brigitte: Sorry... mehr fällt ma dazu ned ein. Aber ihn wirklich umzubringen, hab ich eigentlich ned vor. er hat also noch Chancen. nick Danke für dein Review!!

RavannaVen: staun rot werd schweig Was bleibt mir angesichts eines so ausführlichen und lieben Kommentars noch zu sagen, außer: Vielen, vielen lieben dank! Das mit der gebundenen Ausgabe is leider ned möglich, da es ja ne FF is... hab ich keine Rechte zu. Brief an Disney aufsetzt ggg Aber ich hatt schon überlegt, den Plot in ne historische Original in Anlehnung an PotC einzubetten... hüstel ja, der Größenwahn lässt grüßen.
Zu deinen Fragen / Kommentaren: ich habe nicht vor, das genauer auszubauen, Norrington wir in seiner Hölle schmoren, gefangen in seinen eigenen Gedanken. Wie sollte er auch auf den Trichter kommen, dass Jack hier auch schon mal war?! nene. Joa.. und der arme Jack is definitv überfordert.. aber sein wir mal ehrlich. Wer wäre das nicht? Jetzt soll er auch noch Daddy werden, hat zwei Schwangere Frauen an Board, das Ende rückt unaufhaltsam Näher und die Angst ist sein ständiger Begleiter... was hab ich getan??? panik Na, er wird es überstehen. g Vielen Dank nochmal für dein Review. Hat echt total aufgebaut. drück

Evildollie: wink schön dass du auch noch da bist! Danke für dein Review und großes Sorry, dass es eben doch wieder gedauert hat. sigh liegt aber ned dran, dass ich ned weiterschreiben will... ich werd mich bemühen, das nächste wieder schneller zu liefern! bestimmt nickt

eiskugel: verneig Vielen herzlichen Dank für dein Review! Freut mich sehr, dass du die Story magst!

Mary Hawk: ey, vor der Schlacht versuch ich mich zu drücken, weil ich keine Ahnung hab, wie ich das schreiben soll... kann des ned! schon überlegt, wie sie die Greyhound ohne schlacht aus dem Weg schaffen kann zwinker Danke für dein Review.. ich werd mich wegen der Schlacht ganz arg doll bemühen!

Azrael: Uff... also, ich denk nicht, dass sich das noch bis kapitel 40 hinzieht... das wäre einfach zu lang, ich meine... die Kaps sind ja doch auch schon etwas länger... wird doch langweilig!! Vielen Dank für dein Review, ich hoffe, ich enttäusche dich nicht durch ein zu rasches Ende... hoff hoff hoff

Sparky-Lemon: Huch? Du magst den Commodore ned unbedingt, was? g Meine Figürchen führen ständig ein Eigenleben.. ich gewöhn mich schon dran. grin Danke für dein Review... sorry, das die Sache Zeitweise zu langatmig gerät, aber ich bemühe mich ja wirklich..

Nici: sich klein macht Sorry... hat wieder so lang gedauert, das neue Kap.. ich bemühm mich aber echt!!! Joa... das wird ein gooooßer Showdown, wenn die beiden sich treffen. evilgrin Vielen lieben Dank für dein Review!

Elanor8: Oi! Noch ein stummer Leser. g Vielen lieben Dank für dein Review! Ich werd versuchen, weiterhin solche Kaps zu schreiben.

Boah. das waren die meisten Reviews auf ein Kap, seit ich die Story gestartet habe, glaub ich... danke an jeden einzelnen von euch!