Greyhound - Schatten der Vergangenheit

Disclaimer:
Mir gehört (fast) nichts! Die Meisten Charaktere und anderes habe ich dem Film PotC entnommen! Und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte!

Inhalt:
Jack wird von seiner Vergangenheit eingehohlt. Wird er sich dem stellen, oder weiterhin davon laufen? Außerdem hat Jack Will und Elizabeth mit an Bord - doch Norrington gibt nicht auf. Hartnäckig verfolgt er seinen Feind. ... Mehr verrate ich einfach nicht!

Hauptpersonen:
Jack, Will, Elizabeth, Anamaria, Norrington, Jana,... jede Menge Leute!

Rating:
R bis NC-17

Anmerkung der Autorin:
Na? Bin ich lieb? Bin ich brav? Ratet mal schön, was kleines Amancham an Weihnachten und Silvester getrieben hat!!! Hier also Teil zwei der großen Schlacht... allerdings nicht halb so ausführlich wie Teil 1, denke ich... Na, guckt es euch einfach an.

WARNING:
ACHTUNG!!!! das hier ist echt ned so lecker zu lesen.... NC-17 ist durchaus berechtigt, denke ich. Ziemlich gewaltgefüllt.... wer also zart besaitet ist, sollte das nicht unbedingt lesen.


Kapitel 30

Als Will die Augen aufschlug, umgab ihn Dunkelheit. Mühsam wandte er den Kopf zum Fenster. Zwar waren tatsächlich die leichten Vorhänge vorgezogen, die Jana bei seinem letzten Erwachen anstatt der dicken Vorhänge vor die offenen Fenster gezogen hatte, doch konnte er deutlich erkennen, dass es wohl nicht länger Tag war.
Ein Hustkrampf schüttelte seinen geschwächten Körper, brannte in seinen Lungen. Will schloss erneut die Augen. Er fühlte sich wirklich mies. Noch dazu war er ja selbst schuld daran und das ärgerte ihn maßlos. Ein bisschen enttäuscht stellte er fest, dass er alleine im Raum war. Niemand war hier, um ihm zu helfen. Der junge Mann hatte grässlichen Durst und suchend sah er sich um. Tatsächlich standen auf dem Tablett neben dem Bett noch immer Wasser, Tee und Suppe. Vermutlich war alles kalt, doch dass kümmerte ihn jetzt wenig.
Mühsam richtete sich der Schmied etwas auf. Es kostete ihn viel Kraft, gelang ihm jedoch. Dummerweise stand aber das Tablett außerhalb seiner Reichweite und Will wollte um nichts in der Welt aufstehen. Ihm war jetzt schon schwindlig. Wie sollte das erst werden, wenn er richtig aufrecht saß oder gar stand? Ganz zu schweigen davon, dass er nicht glaubte, überhaupt die nötige Kraft dazu aufbringen zu können.
Er kam sich so hilflos vor, in diesem kranken Zustand und obendrein war es das erste Mal in seinem doch schon relativ langen Leben, dass er richtig ernsthaft krank war. Es nervte ihn.
"Verdammter Mist!", grummelte er leise und ließ sich wieder in die Kissen fallen.

Jana vernahm Wills Stimme im anderen Zimmer und war sofort auf den Beinen, um zu ihm zu gelangen. "Will!" Der angenehm leise Klang ihrer Stimme wandte ihr sogleich Wills Aufmerksamkeit zu. Er lächelte schwach. Er war also doch nicht so völlig allein. Jana war in seiner Nähe gewesen!
"Hey, wie geht es dir?", fragte sie sanft, während sie draußen noch einen Kerzenhalter ergriff, damit es wenigstens etwas heller im Raum wurde.
"Besser.", meinte Will leise. "Ich fühl mich zwar immer noch ziemlich matt, aber es wird schon." Gleich darauf hustete er erneut. Jana kam herüber und setzte sich an sein Bett. Behutsam befühlte sie Stirn und Wangen des Kranken. Sie nickte zufrieden. Mittlerweile war wohl auch Sarah darauf aufmerksam geworden, dass der junge Patient wach geworden war. Sie betrat leise den Raum, nahm das Wasser vom Tablett und brachte den Rest weg.
"Patrick?", fing Will vorsichtig an, doch Jana stoppte sein Reden, indem sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen legte.
"Ruhig, Will. Du musst dich ausruhen und nicht so viel reden. Patrick geht es soweit ganz gut. Er ist im Moment in einer Einzelzelle untergebracht und ich habe Besuchsrecht. Ich werde morgen früh zu ihm gehen und ihm Kleidung und eine Decke bringen. Irgendwie kriegen wir den Jungen schon wieder frei." Sie lächelte Will beruhigend an.
Dieser nickte matt und schloss erneut die Augen. Wie konnte ein einzelner Mensch nur so matt sein? Jana seufzte leise. "Mach dir jetzt mal keine Sorgen um den Jungen und versuch selbst wieder gesund zu werden. Du hast mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt.", murmelte sie leise und nahm das Wasser. Sie hielt es Will hin, der sich langsam aufrichtete und erst einmal ein paar tiefe Züge trank, ehe er sich wieder hinlegte und sie aus seinen braunen Augen betrübt ansah.
"Es tut mir leid.", murmelte er leise. "Es tut mir wirklich leid"
"Schon gut." Jana winkte rasch ab. Ein schlechtes Gewissen hatte sie dem jungen Mann ja eigentlich nicht machen wollen. Will fuhr sich mit der Hand über die Augen und verzog dann das Gesicht.
"Ich sollte mich mal frisch machen", murmelte er nachdenklich und rieb seine Fingerspitzen aneinander. Seine Haut klebte von getrocknetem Schweiß und er wollte gar nicht wissen, wie es vermutlich in dem kleinen Zimmer roch.
Jana nickte verständnisvoll und stand auf. "Bleib liegen und stell nichts an. Versprich mir, dass du nicht aufstehst. Ich komme gleich wieder." Will lächelte matt und nickte.
"Glaub mir, mir liegt nichts ferner, als jetzt aufzustehen.", meinte er nur. "Würde ich vermutlich auch nicht weit kommen." Jana nickte und ging. Will seufzte leise und starrte an die Decke des Raumes. Was war schief gelaufen? Er hatte ja wohl schon öfter im Regen gestanden, doch gleich so krank zu werden, nein so etwas hatte er nicht erwartet. Wirklich nicht.
Da jetzt niemand mehr im Raum war, der mit ihm redete, fingen Wills Gedanken sogleich wieder an, Kreise zu ziehen. Patrick. Er musste dem Jungen helfen irgendwie. Es musste einen Weg geben, wie man den Knaben aus dem Gefängnis holen konnte und wenn es nicht mit Vernunft und guten Worten ging, so musste er wohl zu anderen Mitteln greifen. Auf keinen Fall würde Will zulassen, dass der Knabe in dieser Gefängniszelle verrottete.
Nun ja. Er hatte schon einmal jemanden aus dem Gefängnis befreit und dann würde er es eben wieder tun. Grimmige Entschlossenheit spiegelte sich auf dem Gesicht des Kranken. Doch bevor er so etwas machen konnte, musste er wohl oder übel erst einmal gesund werden.

Jana kam wieder herein, dicht gefolgt von Sarah. Die beiden trugen je ein Tablett und was immer sie dort trugen, dampfte vor sich hin. Die beiden Frauen stellten die Sachen ab und Jana sah ihn durchdringend an. Fragend zog der junge Mann eine Augenbraue nach oben und erwiderte ihren Blick. Jana sagte nichts, doch Besorgnis zeichnete sich auf ihren Gesichtszügen ab.
Sie hatte Wills Gesichtsausdruck gewiss richtig gedeutet. Mittlerweile konnte sie den jungen Mann dort im Bett doch recht gut einschätzen und die Entschlossenheit in seinem Gesicht sagte ihr, dass sie aufpassen musste. Er hatte etwas vor und vermutlich würde er viel zu früh das Bett wieder verlassen, um Patrick zu helfen. Doch so ohne weiteres würde sie ihren jungen Patienten nicht aus ihrer Obhut entlassen. DAS musste sie Will nur noch irgendwie beibringen.
Sie schlug kommentarlos die Decke zurück, woraufhin Will erst mal mit einem erschrockenen Aufschrei zusammenzuckte. "Entschuldige.", meinte Jana leise und ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder, um die Verschnürung seines Hemds zu öffnen. Will hielt sie zurück und sah sie etwas überrascht an.
"Was soll das denn jetzt?", murrte er etwas beleidigt, denn ihm war definitiv kalt, so ganz ohne Decke.
"Waschen.", erklärte Jana ohne mit der Wimper zu zucken. Will sah sie etwas geschockt an. "Was ist?"
"Nein, ich.. also ich meine das mach ich schon selbst.", murmelte Will und er merkte, an der Hitze seiner Wangen, dass er rot wurde. Es war ihm ziemlich peinlich, sich hier waschen zu lassen.
"Schon gut, Will. Das muss dir nicht peinlich sein. Aber ich fürchte, du wirst dir schon helfen lassen müssen. So fit bist du noch nicht, ich will nicht, dass du dich gleich wieder übernimmst." Sie lächelte ihn beruhigend an und Will ließ schließlich die Hände sinken und seufzte.
"Na toll.", brummte er leise und wandte den Blick ab. In die Augen sehen konnte er Jana nun beim besten Willen nicht, während sie ihm das Hemd auszog und ihn mit dem dampfenden Wasser und einem weichen Lappen wusch.
In der Zwischenzeit hatte Sahra die Kissen aufgeschüttelt und frisch bezogen, auch die Decke bekam einen neuen Überzug. Sie brachte dann auch noch ein Nachthemd für Will und Jana half ihm dabei, es anzuziehen. Danach trug Sarah die dreckige und verschwitzte Wäsche aus dem Raum.
Will wurde wieder ins Bett gepackt und bekam etwas Suppe, die er aber nicht recht essen mochte, denn die kurze Anstrengung hatte ihn tatsächlich wieder völlig ermüdet und ihm fielen fast schon die Augen zu.
Jana achtete noch einmal genauestens darauf, dass ihr Patient auch wirklich fest in die Decke gewickelt war und öffnete dann das Fenster, um etwas frische Luft hereinzulassen. Als sie sich wieder zu Will umdrehte, schlief der junge Mann bereits wieder.
Leise verließ Jana das Zimmer, ließ die Türe wieder offen stehen und genoss den Frieden und die Ruhe, die ihm Hause Norringtons herrschten.

Es stand nicht gut für sie. Gar nicht gut. Curtis humpelte stark. Eine tiefe Wunde am Oberschenkel machte ihm zu schaffen und erschwerte ihm die Abwehr der zwei Piraten, die auf ihn einhieben. Nur zwei Schritt von ihm entfernt sank ein weiterer seiner Kameraden tödlich verwundet zu Boden.
Immer verbissener kämpfte die Besatzung der Broken Heart gegen die Übermacht ihrer Feinde, doch wurde es jetzt wirklich eng. Scheinbar hatte sich der Kapitän der Greyhound umentschieden, denn anstatt der kleineren Wellen schickt er jetzt einen grossteil seiner Männer in den Kampf. Die wollten ihre Gegner wohl endlich niederringen und sich dann ihrer Beute, dem Schiff selbst, widmen.
Und was mit Jack und dem jungen Messerwerfer war, wusste niemand auf der Heart zu sagen. Der Gedanke an Jack trieb Curtis neue Kraft in die erschlaffenden Arme. Der Captain hatte sein Bestes gegeben und bei dem Versuch, einen Kameraden zu retten, hatte er sich selbst in die Hände der Feinde gespielt, aber er hatte mit Herz und Mut gekämpft und sie würden ihn jetzt nicht enttäuschen und die Flinte ins Korn werfen. Sie waren es Jack schuldig und er hoffte inständig, dass sich die Pearl beeilte, denn Jack war vermutlich noch am Leben. NOCH!

Tobey wurde unsanft aus seinem unfreiwilligen Schlummer gerissen, als ihn kaltes Wasser ins Gesicht traf. Er wollte sich das Wasser aus dem Gesicht wischen und musste dabei feststellen, dass er festgehalten wurde.
Mühsam öffnete der junge Mann die Augen und versuchte sich zu orientieren. Was war geschehen? Und wo beim Klabauter war er?
"Sieh an, das Bürschchen ist wach!", erklang eine kalte Stimme und sofort griff eine Hand mit unbarmherziger Härte in seine Haare und riss seinen Kopf nach oben. Tobey schrie auf, teils erschrocken und teils wegen der Schmerzen. "Hallo mein Junge. Willkommen auf der Greyhound." Tobey keuchte ungläubig auf. Auf der Greyhound? Das bedeutete seinen sicheren Tod. Tränen traten ihm in die Augen, doch blinzelte er sie rasch weg.
Vor ihm stand ein Mann mittleren Alters, mit schwarzem Haar. Wüst sah der Kerl aus und in seinen Augen lag ganz deutlich die Kälte des Todes. Ein Frösteln rann durch Tobeys Körper. Er wollte noch nicht sterben. Nicht jetzt, nicht hier und nicht so, denn dass es nicht angenehm werden würde, war ihm nach Jacks Reden mehr als klar.
"Sag mir mein Junge", riss ihn da der schwarzhaarige aus seinen Gedanken. " kommt dir das hier bekannt vor?" Er trat beiseite und zwei andere Piraten kamen näher und ließen einen Leichnam vor Tobeys Füße fallen. Der junge Mann schrie erschrocken auf.
Der Pirat trat wieder hervor und zog ein Messer aus der Kehle der Leiche. Es war eines der Wurfmesser, die Tobey noch vor kurzem in die Kehlen seiner Feinde gejagt hatte. Er hielt die blutige Klinge direkt vor Tobey, der angeekelt den Kopf wegdrehte. "Kam vorhin einfach so herbeigeflogen und metzelt meine Männer nieder. Du hast nicht zufällig was damit zu tun, oder?" Tobey schluckte schwer und schüttelte dann zaghaft den Kopf.
Der harte Schlag traf ihn recht unvorbereitet und sein Genick protestierte mit einem leisen Knirschen, als der Aufprall der Faust seinen Kopf heftig zur Seite schmetterte. "Lügner!", säuselte der Pirat vor ihm und lächelte. "Ich habe dich beobachtet und DU hast diese kleinen Dingerchen geworfen." Wieder wedelte er mit dem Messer vor Tobey herum. "Haben dir Mummy und Daddy nicht beigebracht, dass man keine Lügenmärchen erzählen darf?", fragte er freundlich weiter.
Tobey schwieg. Angst schnürte ihm die Kehle zu. Selbst wenn er etwas hätte sagen wollen, es ging nicht. Ein weiterer Schlag traf sein Gesicht. Ehe er erneut bei den Haaren gepackt wurde, so dass er dem anderen Mann wieder in die Augen sehen musste. "Und Manieren hast du wohl auch keine, was? Man hat zu antworten, wenn man etwas gefragt wird. Aber egal. Ich werde mir nicht mehr die Mühe machen, dir noch Manieren einzuprügeln. Du bist den Aufwand gar nicht wert." Tobey schluckte schwer und schmeckte Blut. Sein Blut.
"Aber zurück zu den Messern! Schafft den mal beiseite.", raunte er seine Männer an. "Böser Junge. Weißt du eigentlich, dass das nicht erlaubt ist? Ich meine, mit so scharfen Gegenständen herumzuwerfen Du könntest jemanden verletzen und das wollen wir doch nicht."
Ein zuckersüßes Lächeln zog sich über Duncan Blackroses Gesicht. Ja, er genoss es. Mit jedem Wort.
Tobey indes war damit beschäftigt, sein Zittern unter Kontrolle zu halten und sich zu überlegen, wie er die Sache wohl am schnellsten hinter sich bringen konnte, doch er hatte keine Ahnung, was er tun konnte.
"Gib mir doch mal dein Patschhändchen, mein Freund." Tobey wehrte sich mit aller Kraft, doch die Piraten waren in der Überzahl und er brachte nicht die nötige Kraft auf, um ihnen seine Hand zu entreißen. "Weißt du, ich tue das nur ungern aber diese Hand hat einige Meiner Männer auf dem Gewissen und das muss ich bestrafen. Verstehst du doch, oder?" Duncan sah den jungen Mann mit mitleidigem Blick an. "Glaub mir, mein kleiner, das tut mir mehr weh, als dir.", erklärte er voller Ernst, während er den Griff des Messers mit der Faust umschloss.
Tobeys Augen weiteten sich vor entsetzen und erneut versuchte er, sich loszureißen, doch es gelang ihm nicht. Um ihn herum tobte der Lärm der Schlacht, doch das merkte er gar nicht mehr. Es gab nur ihn, ihn und diesen verrückten mit dem Messer, das bedrohlich über seiner Hand schwebte. Was hatte er vor?
"Nageln wir ihn fest.", grinste Duncan plötzlich und rammte das Messer nach unten. Tobey schrie vor Schmerz auf. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen herum und ihm wurde schlecht. Ungläubig starrte er auf seine Hand. Das Wurfmesser steckte mitten in seinem Handrücken und nagelte ihn somit auf dem Holz der Reling fest. Blut trat aus der Wunde aus und lief warm über seinen Handrücken. Nein, nicht sein Handrücken. Diese Hand gehörte ihm nicht. Sie konnte ihm nicht gehören. Das war die Hand eines Fremden!
Er sackte leicht zusammen, doch jede noch so geringe Bewegung mit der Hand jagte neuen Schmerz durch seinen Körper und er musste sich auf den Beinen halten, um sich größere Schmerzen zu ersparen. Tränen waren ihm längst in die Augen geschossen und rannen seine Wangen hinab.
"Was denn du heulst jetzt schon? Ich bin doch noch gar nicht fertig!" Duncan grinste böse und zog den Dolch aus der Scheide an seinem Gurt. Prüfend fuhr er über die Klinge und legte den Kopf schief. "Hm etwas stumpf vielleicht aber das muss schon gehen.", meinte er nachdenklich. Sanft kratzte er mit der Dolchspitze über die zitternde Hand des jungen Mannes.
"Sieh mal Fünf Finger. Du brauchst doch keine fünf Finger an einer Hand, oder?" Tobey keuchte auf. Das konnte dieses Monster nicht ernst meinen! Sie würden ihm doch jetzt nicht wirklich oder doch? Den Augen der Meute nach zu urteilen, würden sie.
"Bitte!", flüsterte er panisch.
"Was hast du gesagt?", fragte Duncan nach und tippelte mit der Dolchspitze über Tobeys Finger, als würde er auszählen, welchen er als erstes abtrennen wollte.
"Bitte nicht.", stieß Tobey rasch hervor.
"Bitte nicht was?"
Doch der junge Mann konnte nicht mehr antworten. Der Kapitän hatte sich für den Anfang für den kleinen Finger der festgenagelten, rechten Hand entschieden und noch während er seine Frage stellte, schnitt der Dolch tief in das Fleisch des jungen Mannes. Der Schmerz schoss durch Tobeys Körper und raubte ihm den Atem. Er konnte nicht einmal schreien, denn dazu fehlte ihm die Luft. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Dolch an, dessen Schneide tief in seinem eigenen Fleisch steckte.
"Ach! Knochen!", murrte Duncan Blackrose verächtlich und verstärkte den Druck auf den Dolch noch etwas, den er mit sägenden Bewegungen durch den Finger drängte. Mit lautem Knacken und Knirschen gab der dünne Fingerknochen dem unerbärmlichen Druck des Messers nach.
Tobey schrie nun doch auf, versuchte verzweifelt, seine Hand in Sicherheit zu bringen, fügte sich durch das Rucken an dem Wurfmesser nur noch mehr Schmerz zu. Der Schmerz tobte in seiner Hand, in seinem Körper und raubte ihm die Besinnung. Tiefe Bewusstlosigkeit nahm ihn in ihre beschützenden Arme.

"Weckt ihn auf.", meinte Duncan Blackrose nur und wischte grinsend über die Schneide des Dolches.
Jack schüttelte den Kopf um die letzte Benommenheit loszuwerden. Er war auf der Greyhound. Nicht gut. Er war gefesselt noch schlechter und er war durch Schmerzensschreie aufgeweckt worden, die nicht seine eigenen gewesen waren na, immerhin. Er hob den Blick und starrte auf den Rücken von Duncan Blackrose. Dieser wandte sich halb um und warf etwas achtlos auf die Planken des Decks. Es war ein abgetrennter Finger. Jack wurde schlecht und am Liebsten hätte er sich übergeben.
Ihm war sofort klar, wessen Finger dort am Boden lag und er hoffte inständig, dass er dem jungen Messerwerfer noch helfen konnte. Doch es war nur ein Finger und er kannte Duncan. Vermutlich hatte dieser gerade erst angefangen.
Jack schluckte und lehnte sich dann gegen seine Fesseln auf. "Hey! Was ist mit mir?", rief er den Piraten hinüber. Blackrose wandte sich um und grinste breit.
"Jeder kommt dran, nur nicht drängeln." Jack hatte dadurch einen Blick auf Tobey erhaschen können und es gefiel ihm gar nicht, was er dort sah. Der junge Mann war ohnmächtig und seine Hand sah jetzt schon wüst aus.
"Was denn, bekomm ich keinen Freundschaftsbonus? Sonderbehandlung oder so? Ist lange her, nicht wahr, Duncan?" Jacks Rechnung ging auf, denn Duncan Blackrose und Kumpanen waren leicht verwirrt und wandten sich tatsächlich vollzählig nach dem zweiten Gefangenen um. "Ach, jetzt tu aber nicht so! Ich meine, klar, es ist lange her aber soooo sehr habe ich mich doch auch nicht verändert, oder?"
Langsam, ganz langsam kamen die Piraten jetzt auf ihn zu. Nur zwei blieben bei Tobey zurück, um sicher zu stellen, dass der nicht doch noch abhaute. Jack hatte sein Ziel erreicht, denn Tobey war zur Nebensache geworden dummerweise war er selbst jetzt Ziel ihrer kleinen Attacken. Und wie sie reagieren würden, wenn sie erst kapierten, wer da vor ihnen stand, vermochte Jack nicht zu sagen. Natürlich hatte er so seine Vermutung, aber mit Sicherheit wusste er es nicht.

Curtis sah sich fast schon panikartig um. Wo war die Black Pearl?

Es dauerte einen Moment, ehe er das dunkle Schiff inmitten der Nacht ausmachte. Sie hatten wohl endlich geankert. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis Enterhaken durch die Luft schwirren würden.
Abgelenkt von der kurzen Suche hatte Curtis für einen Moment seine Deckung vernachlässigt. Ein Moment, der ihn nun teuer zu stehen kam, denn sein Gegner durchbrach die halbherzige Deckung und fügte ihm einen tiefen Schnitt am rechten Oberarm zu. Sogleich war Curtis jedoch wieder voll beim Kampf und streckte seinen Angreifer nur wenige Augenblicke nieder.
Dennoch war er geschwächt. Sein Schwertarm schmerzte bei jeder Bewegung und noch immer schienen die Angriffe der gegnerischen Piraten kein Ende zu nehmen. Ein Aufschrei wandte seine Aufmerksamkeit nach rechts, wo soeben ein weiterer, tapferer Mann der Heart zu Boden ging. Wenn nicht bald etwas geschah, so würde die Besatzung der Pearl gerade noch rechtzeitig kommen, um ihre Knochen aufzusammeln!
Zu allem Überfluss bemerkte Curtis jetzt auch, dass verstärkt Gegner in Richtung Kapitänskajüte drängten. Anamaria und Elizabeth waren wohl entdeckt worden und gerieten nunmehr in arge Bedrängnis!
Fluchend versuchte Curtis näher an die Kajüte zu gelangen, um den beiden Frauen zu helfen.

Stille lag über der Black Pearl. Enterhaken und Entermesser waren in allen Händen, ein grimmiger Gesichtsausdruck auf allen Gesichtern. Dort war sie, die Greyhound und sie hatten bislang allem Anschein nach noch nicht gemerkt, dass die Heart Verstärkung bekommen würde.
Gibbs hatte längst Anweisungen gegeben, wie sie vorzugehen hatten. Lange war der dickliche Mann unter Jacks Kommando gesegelt und er hatte viel Erfahrung, was Schlachten und Enterkommandos anging. Das kam ihnen nun zu Gute. Die Laternen, sämtliches Licht hatten sie schon vor langem ausgelöscht. Durch den schwarzen Anstrich und die schwarzen Segel verschmolz die Black Pearl nahezu perfekt mit der Dunkelheit der Nacht. Niemand merkte ihr nahen.
Joshamee Gibbs, zeitweiliger Kapitän der Black Pearl biss hart die Zähne aufeinander. Wilde Kämpfe tobten auf der Broken Heart, doch so lange noch gekämpft wurde, kamen sie nicht zu spät, denn dann lebten zumindest noch einige ihrer Freunde.
Endlich waren sie nahe genug an die Schiffe heran gekommen. Auf Gibbs' Zeichen hin flogen die Enterhaken und mit Gejohle stürmten die Männer auf die Broken Heart, um sich endlich in den Kampf mit einzumischen.

Curtis fluchte. Drei weitere Männer drangen in die Kajüte ein und er gelangte einfach nicht dorthin. Wut verlieh ihm neue Kraft und ohne lange nachzudenken stürmte er mitten durch die Menge der feindlichen Piraten. Zwei Männer bemerkten sein Ziel und verstellten dem verletzten Mann den Weg, ein fieses Grinsen auf den dreckigen Lippen.
"Wohin des Wegs, mein Freund? Willst du nicht noch ein bisschen spielen?" Hämisches Lachen schlug Curtis entgegen, doch das spornte ihn nur noch mehr an. Er ignorierte den Schmerz in seinem Arm und schlug die Feinde zurück.
Rufe erklangen und ein überraschtes Raunen ging durch die Kämpfenden. Auf der Gegenüberliegenden Seite tauchten plötzlich wie Gespenster aus dem Nichts weitere Piraten auf. Es dauerte einen Moment, ehe die Männer der Greyhound erkannten, dass dort drüben noch ein weiteres Schiff ankerte.
Curtis und die anderen Männer der Broken Heart jubelten ihren Freunden zu, die sich ohne große Umschweife sogleich in die Schlacht stürzten. Unterstützt von den anderen gelangte Curtis nun endlich zur Kapitänskajüte.
Gibbs hatte sich zu ihm gesellt und gemeinsam streckten sie die nächsten Männer nieder, die die Kajüte betreten wollten.

Stille lag bleischwer über Jack und den gegnerischen Männern. Duncan Blackrose musterte ihn noch immer mit düsterem und forschendem Blick, doch er erkannten den schmächtigen kleinen Jungen nicht mehr, den er vor etlichen Jahren als Schiffsjungen an Bord der Greyhound gehalten hatte.
"Na?" Jack grinste herausfordernd. "Keine Idee?"
Duncan Blackrose jedoch nickte langsam. Es gab nicht viele Möglichkeiten. Seinen Namen wusste niemand, denn es gab nie Überlebende... außer einmal.
"Sieh an. Doch nicht etwa der kleine Jack?", meinte er nach einem kurzen Moment.
"CAPTAIN Jack Sparrow bitte schön! Klein bin ich zwar nicht mehr unbedingt, aber ja, richtig geraten."
"Captain!?" Sarkasmus klang in der Stimme des Mannes mit. Ebenso wie im Gelächter der anderen. "Jack Sparrow. Sieh an. Hätte nicht gedacht, dass du den Sprung überlebst. Vor allem hätte ich nicht erwartet, dass du es tatsächlich auf diese vermaledeite Insel schaffst, ohne von Haien angeknabbert zu werden."
"Na, ich hatte vermutlich Glück. Aber vielleicht muss ich mich ja auch bei euch dafür bedanken... Ihr habt ja die Haie netterweise abgelenkt. Gab genug Fleisch für das hungrige Volk, da haben sie wohl beschlossen, dass so ein mickriger Junge den Aufwand der Jagd gar nicht wert ist."
"Mickrig... nun ja. Scheinst dich ja ordentlich verwachsen zu haben, mein Junge. Aber sag, warum bist du denn abgehaun? Wir waren doch so nett zu dir."
"Ach, ich wollte nur auch mal etwas neues kennen lernen..."
Tobey regte sich, stöhnte leise, während er langsam aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Die Wunde blutete nicht allzu stark, denn der junge Mann stand noch unter Schock, doch Jack war klar, dass er über kurz oder lang ärztliche Hilfe brauchte. Wenn nicht langsam etwas geschah, würde Tobey vor seinen Augen verbluten.
"Eigentlich schade." Duncan Blackrose lächelte boshaft. "Ich würde mich gerne noch weiter mit dir unterhalten, Junge... aber wie du gesehen hast, bin ich ja schon beschäftigt. Du kommst später an die Reihe." Damit wandte er sich wieder um und ebenso ließen auch die anderen Piraten Jack einfach stehen.
"Hat sich nichts geändert, was?"
"Wie meinen?" Der Kapitän klang etwas genervt.
"Nach all den Jahren seid ihr noch immer das selbe, feige und dreckige Lumpenpack wie damals." Jack lächelte die Männer freundlich an, die sich nun gegenseitig ansahen.
"Danke für das Kompliment, Jack."
"Fahrt zur Hölle. Dieses Schiff hättet ihr nicht aufbringen dürfen. Die kleine Prise dort unten wird euer Untergang sein." Lachen erklang von allen Seiten.
"Ja! Jetzt könnt ihr lachen und Stark sein. Bewusstlos schlagen mussten mich deine feinen Männer, weil sie keine Chance gegen mich hatten. Seid ihr auf so etwas stolz? Hätte ich ein Schwert in der Hand, würde ich euch alle in die Hölle schicken, dahin wo Männer wie ihr hingehört!", grollte Jack. Er musste sie irgendwie von Tobey ablenken. Irgendwie!
Dummerweise waren die Piraten nur wenig beeindruckt von seiner Drohung. Sie lachten nur.
"Ich sag ja, ihr seid ein feiges Pack." Jack zog die Augenbrauen nach oben. "Feige Landratten. Das ist ja fast schon peinlich!"
Duncan Blackrose kam wieder zu ihm, dicht gefolgt von seinen Männern. Er kniff die Augen zusammen und sah Jack erneut an. "Du nervst, Junge. Halt den Mund."
"Aus dem Alter, da du mir befehle erteilen konntest, mein lieber Duncan bin ich schon längst raus."
"Das tut mir leid. Aber mit dir spielen wir später. Knebelt ihn."
Erneut wandte sich Duncan um. Jack nahm alle Kraft zusammen und riss sich aus dem Griff des einzigen Mannes, der ihn bewachte los. Gut, er war noch immer gefesselt, doch wenigstens konnte er die Piraten so ein wenig aufmischen. Er stürmte auf die Männer zu, brüllte sie an. Der Tumult war groß, doch fassten sich die Piraten rasch wieder und Jack wurde zu Boden geschickt. Mit voller Härte traten zwei der Piraten den gefesselten in die Seite.

Gebrüll wurde plötzlich laut auf dem anderen Schiff und überrascht blickten Blackrose und seine Männer hinüber. Dort tobte eine Schlacht neuen Ausmaßes. Die Männer erkannten rasch, dass weitere Gegner hinzugekommen waren, auch wenn sie die Black Pearl nicht sofort in der Dunkelheit ausmachen konnten.
"Verdammt!", zischte es durch die Reihen der Männer. Jetzt mussten sie wohl oder übel erkennen, dass sie tatsächlich dabei waren, den Kampf zu verlieren.
Jack hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgerappelt und grinste nun zufrieden vor sich hin. Wer auch immer das Kommando auf seiner geliebten Pearl inne hatte, war ihm hochwillkommen.
"Ein wenig leichtsinnig geworden, was Duncan? Dieses Schiff dort drüben wird dein Untergang sein. So wie ich es sagte.", stieß Jack knapp hervor.

"Vorsicht, Mädels, jetzt kommt Hilfe!", brüllte Gibbs gut gelaunt in Richtung der Kajüte, ehe er die Türe aufstieß und hineinstürmte. Mit einem raschen Streich hatte er den Mann zu Boden geschickt, der gerade im Begriff gewesen war, Anamaria zu attackieren.
Draußen vor der Türe hielt Curtis die Stellung, doch rasch gewannen sie nun die Oberhand. Jetzt da die Black Pearl hier war und die Männer der Broken Heart somit Verstärkung hatten, gab es kaum noch Probleme mit den gegnerischen Piraten. Das Mysterium starb, der Schrecken würde in dieser Nacht zu einem Ende kommen. So musste es einfach sein!
Anamaria atmete erleichtert auf, zumal Gibbs' Auftauchen zugleich bedeutete, dass die Black Pearl doch noch gekommen war. Unterstützung, Hilfe in der Not, Verstärkung. Sie waren gerettet!
"Danke, Gibbs. Es ist schön, dein Gesicht zu sehen!", sie nickte dem alten Mann zu, der den Gruß knapp erwiderte. In diesem Moment betrat Curtis die Kajüte.

"Wo ist Jack?" Gibbs und Anamaria sahen Curtis fragend an. Doch während Gibbs fast schon wütend aussah, spiegelten die Augen der Frau die pure Angst wieder. Curtis senkte den Blick und räusperte sich kurz.
"Auf der Greyhound."

Die Situation geriet völlig außer Kontrolle!
Moe starrte verwirrt auf das gegnerische Schiff. Eine leichte Prise, so hatten sie gedacht. Doch nun entpuppte sich dieser dumme Kahn als ihr naher Untergang. Mann um Mann fiel, ging zu Boden, schwer verletzt oder gar tot. Stück für Stück wurden ihre eigenen Männer zurückgedrängt und wie es aussah, hatten die Gegener nicht vor, zu spielen oder Gefangene zu machen. Sie metzelten jeden nieder.
Moe schluckte und blickte hinüber zu den beiden Gefangenen. Vielleicht konnte man die beiden ja noch verwenden?
An Bord des etwas kleineren Schiffes war das Durcheinander zu groß, als dass man die Männer noch zu einem vernünftigen Rückzug oder zumindest zu einem durchstrukturierten Kampf hätte sammeln können. Sie waren verstreut und keinesfalls genug, um den Angreifenden die Stirn zu bieten. Wer konnte, versuchte bereits auf die Greyhound zurück zu kehren und selbst das war kaum möglich, denn die Feinde metzelten die Fliehenden hinterrücks nieder.
Doch all das schien Duncan Blackrose ziemlich egal zu sein, denn noch immer stand er dort, unbewegt und maß den ehemaligen Schiffsjungen mit Blicken. Es musste etwas geschehen! Möglichst bald, sonst war es zu spät.

"Captain! Wir müssen etwas unternehmen...", wandte Moe sich schließlich mit zittriger Stimme an den dunkelhaarigen Mann. Ein süffisantes Grinsen zog sich bei diesen Worten über Jacks Lippen.
"Hosen gestrichen voll, was? Ihr seid es nicht gewohnt, in der Unterzahl zu sein. Die Masse war schon immer eure Stärke, aber das ist jetzt vorbei!"
"Schweig!" Duncan Blackrose wandte sich um und brüllte den Männern seine Befehle zu. Tobey wurde sich selbst überlassen. Der junge Mann war ohnehin noch immer völlig benebelt und würde wohl kaum so rasch verschwinden. Blackrose sandte seine Männer in die Schlacht. Die letzte Schlacht, wie er vermutete, doch sie würden nicht fliehen. Und wer wusste schon, ob sich das Glück nicht nochmals wandelte? Noch war der Kampf nicht vorüber.
"Was würden wohl deine Leute dort unten zu deinem Kopf sagen?" Mit diesen Worten drehte sich Duncan erneut zu Jack um. "Sie scheinen ja an ihrem Captain zu hängen.... ich denke, wir sollten dich zurückgeben. In Stücken."
Noch ehe Jack etwas erwidern konnte, wurde er zu Boden gestoßen. Aus dem Augenwinkel erblickte er eine Bewegung und ohne nachzudenken rollte sich Jack nach links. Dort wo soeben noch sein Hals gewesen war, steckte nun ein Beil in den Planken des Schiffes.
"Das war wohl nichts.", meinte er knapp und sprang rasch auf. Das Schwert des Kapitäns sirrte haarscharf an seinem Oberarm vorbei und landete ebenfalls im Holz zu seinen Füßen. "Daneben!", rief er trocken und sprang einen Schritt zurück, als Duncan erneut angriff. Dummerweise lag dort ein Leichnam im Weg, über den er jetzt stolperte. Mit Wucht prallte Jack wieder auf den Planken auf, die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst und im letzten Moment gelang es ihm, sich nach rechts wegzurollen. Zum Glück war außer Duncan niemand mehr hier an Deck der Greyhound. Alle Männer hatte er in den Kampf geschickt, glaubte allen ernstes, alleine mit Jack fertig zu werden.
"Na warte, Junge. Du hast keine Chance, also lass es bleiben." Duncan lachte und sprang über die Leiche hinweg. Jack hatte sich bereits wieder aufgerappelt und suchte nun fieberhaft nach einer Möglichkeit, sich von seinen Fesseln zu befreien.

"WAS?!" Anamaria stürmte zu Curtis, packte den größeren Mann am Kragen und zerrte ihn zu sich herunter. "Er ist wo?", verlangte sie erneut zu wissen.
"Auf der Greyhound. Sie haben ihn und Tobey verschleppt. Wir konnten nichts tun!", stieß Curtis hervor, doch noch ehe er mehr dazu sagen konnte, war Anamaria schon davon gestürmt.
"Anamaria! Nicht!", rief Elizabeth der anderen Frau nach, doch diese hörte sie nicht. Ein Pirat kam ihr in die Quere und wurde von ihr ohne große Mühe abgewehrt.

Das durfte einfach nicht sein. Es durfte nicht sein! Niemals! Anamaria stürmte über Deck, fortlaufend Gebete an alle Götter sendend, dass Jack nichts passiert sein mochte. Es war einfach unmöglich, dass Jack etwas passiert war. Gewiss ging es ihm gut... es musste ihm gut gehen.
Ohne weiter darüber nachzudenken suchte Anamaria sich ein Tau begab sich auf die Greyhound um Jack herauszuboxen und ihm anschließend den Hintern zu versohlen für seine Unachtsamkeit. Und wehe wenn er sich davon gestohlen und sie mit dem Baby sitzen gelassen hatte!

Curtis und Gibbs fluchten, während sie bereits hinter der dunkelhäutigen Frau herstürmten. Warum mussten sie und Jack eigentlich immer dem Impuls folgen, sich in die größten Gefahren zu begeben, die man finden konnte?

Sirrend zischte die Klinge abermals durch die Luft und Jack hatte alle Mühe, der Waffe auszuweichen. Duncan Blackrose starrte ihn aus kalten Augen finster an. "Stirb, du verdammter Mistkerl!", brüllte er und zielte mit der Spitze auf Jacks Brust.
Diesem gelang es jedoch erneut, dem Schwert auszuweichen.
Mit auf dem Rücken gefesselten Händen und geschwächt und ermüdet von den vorherigen Kämpfen, war Jack eindeutig in der schlechteren Position. Doch die Erkenntnis nutzte ihm nur wenig.
Ein schmerzgepeinigter Aufschrei hinter ihm, lenkte Jack einen Moment ab. Er blickte direkt in Tobeys Augen. Der junge Mann hatte das Messer aus seinem Handrücken gezogen und stolperte jetzt auf Jack zu. Dieser reagierte eine Spur zu spät auf die erneut herabsirrende Klinge. Ein schmerzhafter Schnitt zog sich über seine Brust und er keuchte auf. Zum Glück war die Wunde aber wieder nicht allzu tief. Eine weitere Narbe... wenn er diesen Kampf überlebte!
Duncan lachte und trat einen Schritt zurück. Herausfordernd schwang er die Waffe durch die Luft. "Na? Wer lacht jetzt?", meinte er knapp. Doch scheinbar hatte er nicht ganz registriert, dass Tobey hinter Jack getreten war, denn der Verletzte säbelte nun an den Fesseln herum und befreite Jacks Hände, ehe Duncan zum nächsten Angriff ansetzen konnte.
"Danke und jetzt verschwinde!", zischte Jack dem jüngeren zu und entschloss sich zu einem Frontalangriff, denn Tobey sollte sich in Sicherheit bringen können und nicht für seine Hilfe bezahlen müssen. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er sich auf den bewaffneten Kapitän und rammte ihm den Kopf in den Bauch. Duncan war zu perplex um zu reagieren, das Schwert fiel ihm klirrend aus der Hand.
Rasch jedoch rappelte sich der Mann wieder hoch und hatte nun seinen Dolch in der Hand. Jack konnte das Schwert nicht erreichen und stand nun erneut unbewaffnet vor seinem ehemaligen Kapitän.
"Lern es doch endlich, Jackylein." Während er sprach, hob Duncan das Schwert wieder auf und deutete damit auf Jacks Brust. "Kleine Vögel, die zu hoch hinaus wollen, fallen ziemlich tief. Seien sie nun ein Spatz oder sonst etwas." Er grinste böse. "Und jetzt ist es für dich an der Zeit, auf wieder sehn zu sagen."

"Sag selbst auf wieder sehn!", erklang da eine Stimme hinter Duncan und verwirrt wandte er sich um. Anamaria kam auf den hochgewachsenen Mann zu, ihr Schwert fest in der Hand.
"Nein!" Jack packte den Griff des Beils und zerrte daran, um endlich eine Waffe in der Hand zu haben. Nur zögerlich ließ sich dieses aus dem dunklen Holz der Planken ziehen und in dieser Zeit arbeitete Jacks Gehirn bereits auf Hochtouren.
"Ah, sieh an, wen wir da haben. Ich vermute, du bist die Schwalbe, die zu dem Spatz gehört? Sag Lebwohl, meine Kleine!" Mit diesen Worten griff Duncan Blackrose Anamaria an. Jack zerrte endlich das Beil aus dem Holz und stürzte sich mit wildem Gebrüll auf den Mann.

Im selben Moment, als Jack den Kapitän mit einem harten Schlag der stumpfen Seite seines Beils zu Boden streckte, sackte auch Anamaria mit einem erschrockenen Aufschrei zu Boden. Am Dolch des Mannes, der ihm im Fallen aus der Hand glitt, klebte Blut.


Hier is also endlich Teil zwei der großen Schlacht und ich hoffe, es hat euch trotz des Blutes und der etwas kurz geratenen Kampfszenen gefallen! Hier auch endlich mal wieder in bisschen Will... der arme Knabe kam die letzte Zeit ja reichlich kurz!

Bevor jetzt aber der große Aufschrei kommt: Cliffhanger, ich weiß. ABER: I'm working on it! Kap 31 nimmt bereits Gestalt an... wenn nix dazwischen kommt, gibbet bald das nächste Up!

Manu2211:Sorry, sorry, sorry! ich weiß, es ist wieder ein Cliffhanger! schäm. Freut mich sehr, dass dir das letzte Kap gefallen hat. aufatmet und doch, du darfst das glauben. Bill kommt nimma vor. har har har Vielen lieben Dank für dein Review!

Brigitte: Norrie kam ja diesmal gar ned vor, was? Aber bald, sehr bald taucht er wieder auf. g Vielen Dank auch für dein Lob zu den Schlachtszenen in Kap 29! Auf bald, so hoffe ich mal und großes DANKE fürs Reviewn!!

Turquenione: Oi! Die arme Mittagspause! Freu mich sehr über dein Lob. knuddel Weitergehen tuts definitiv, bis nicht endlich ein "The End" unter der Story steht. gg Nur leider eben meist ned so schnell, wie ich es gerne möchte.... Sorry for that!

Yamica: Na? Bin ich brav? Hab ich ned versprochen, das nächste Up gibbet früher?? Danke für dein Liebes Review, aber ein Meister bin ich wahrlich nicht. War das erste mal, dass ich so ne richtige Schlacht geschrieben habe und freut mich außerordentlich, dass es dir gefallen hat! Dieses Kap war wohl nicht so viel interessanter, da ich den Kampf zwischen den Mannschaften nicht genauer ausgeführt habe, obgleich du dich ja darauf gefreut hattest... sorry, aber das wär zu ausschweifend gewesen. Wichtig is der Kampf, den Jack auszustehen hat und dass die anderen jetzt deutlich überlegen sind, nimmt viel Spannung aus der Schlachtszene. War aber Absicht. Vielen herzlichen Dank für dein Review!!!

Darkangelazrael: lol sehr anschulich! Danke, dass du mir deine Gedanken mitgeteilt hast, freut mich sehr, dass dich die Story augenscheinlich so mitreißen kann! knuddel Bis bald!!

Evildollie: Oh Gott! Für diesen Cliffhanger wirst du mich wohl hassen, was? Ich mach meine FF so nieder, weil ich selbst mein größter Kritiker bin... ich sehe so viele Dinge, die besser gemacht werden könnten, nur kann ich das nicht so recht umsetzen... na, aber so lange die Story euch gefällt, bin ich glücklich! Norrie taucht im nächsten Kap endlich wieder auf!

Brigitte: again! g Wow! Danke, es tut gut, so etwas zu lesen. tränchen wegwisch Solches Lob rührt mich wirklich! Und wie du erkennen kannst, habe ich mir deinen Kritikpunkt ja auch brav zu Herzen genommen! Dieses Up war ja deutlich schneller... more to come! Danke nochmal fürs Reviewn!

so, es is jetzt 2:15, ich werd dieses kleine Teil noch rasch hochladen und dann kipp ich ins Bettchen! Gute Nacht, ihr alle!